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Fre tag den l l April lOlll Nr. 84, Seite 8 Die Beamten per Deutsche» Bank staben in geheimer Abslim- mnng beschlösse», üw dein Streik nicht anznschließc». Tie geheime Abstimmung halte dar- Ergebnis, daß sich von Pen Angestellte» Per Tentschen Bank 2820 gegen 2128 Beamte -für den Streik erklärte»' Insgesamt wurden'4454 Stim men abgegeben. Trab Arbeitswilligteit der Mehrzahl ihrer Beamtenschaft hat sich die Direktion der Deutschen Bank ge nötigt gesehen, ihre Berliner Geschäftsräume geschlossen -g> halten, nm Mißhandlungen der Arbeitswilligen seitens d.r Streikenden zu verhüten. Ans gleichem Munde forderte auch die DiSkontogesell'chast ihre arbeitswilligen Beamten durch Bekanntmachung in den Zeitungen auf, ihrer Arbeite stätte vorläufig fernzubleiben. Sächsische Volkskammer. Die Fcncrbkstattnngssrage. Auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung der Volks kammer standen die beiden Anträge betr. die Abänderung des Gesetzes über die Feuerbestattung, wwie einige Peti tionen. Aba. Illg (Sog.) begründet ,zunächst öen.Antrag Arzi und Gen. auf Abänderung der gesetzlichen Beslimiunngen > über die Feuerbestattung. Gr wünscht besonders den Weg fall der einschränkenden Bestimmungen des jetzigen Gesetzes und die Gleichstellung der Feuerbestattung mit der Erd-, loestattnug. Aba. Menke lllimbh.) weist darauf hin, das; die früheren Anträge aus Erleichterungen des Gesetzes infolge des Widerstandes der Negierung gefallen seien. Minister U I: I i g kann eine Abänderung des Feuer- ibestattniigsgesetzeS in Aussicht stellen, da die Regierung frei von religiösen Rücksichten sei. Infolgedessen werde sie einen Gesetzentwurf vorlegen, in dem alle jetzigen Beschwerungen sortsallen sollen. Tie Wobt der Bestattnngsart müsse Sache der Hinterbliebenen sein, auch brauche eine Einwilligung des Verstorbenen nickt mebr vorgetegt linn'de». Dagegen muß ten einige gesnndheitliche und strnsrechiliche Bestimmungen aufrecht erhalten bleiben. Abg. Koch (Dem.) spricht ausführlich für die Feuer- taslattung und wünscht besonders den Wegfall der Kosten. Präsident F r ä s; d o r f teilt mit, daß ein von säint licken Fraktionen unter,zcichnetcr Antrag eingegangen sei, nach dem die beiden vorliegenden Anträge angesichts der Erklärung der Regierung für erledigt erklärt werden. Olme weitete Aussprache stimmt die Kammer diesem Antrag ein stimmig zu, Abg. Dr. Harter (Tentlche Vvlksp,) berichtet dann namenS des Finanzausschusses..^ über die Petition des K'wpffabrikanten Otto Richter in Hohenstein und Genossen gegen die Verleg» i: g der Lo h me -Hoben- sre in e r Staats st >- a ß e am Warlenberge und über die Gerienvetition des Stadtgemeinderates zu Hohenstein mit Petition nm U e b e r b r ü ck n n g des Polcnztales. Er beantragte die erste Petition ans sich beruhen zn lassen und die zweite Petition einesteils durch oen aesasiten Ent schluß für erledigt zn erklären, anderenteils der Negierung zur Erwägung zu überweisen. Die Kammer stimmte diese» Anträgen ohne Aussprache einstimmig zu. Kirche und Unterricht » Vxposttus Airsch«Bä«enstein bittet uns, daraus lünzn- »,eisen. daß die Form der „Bekanntmachung" (Nr. 81 vom 8. Avril IMS) nicht seiner Absicht entsprach, sondern nur eine kurze Notiz . Kirchliches" gewünscht worden war. Tie Form der Bekanntmachung seruht ans einem Mißverständnis, k Aameuz i. Sa. Allere VolkSmissi on vom 80, März ei« 6. April nahm einen erhebenden Verlauf Die Beteiligung aller Stände war erfreulich, besonders auch die der Männer. Es wurden insgesamt 28 Bortrüge gehalten, für deutsch sprechende und flauisch sprechende ««laubige gesondert. An Beichten wurden gezählt 687, Lurch schwere Not . . . Srtgt>alrvman von Anni Hruschka. (18. Fortsetzung.) Annetteie starrte schweigend vor fick hin. Aber ihr Widerstand war nicht mehr so heftig. Die Worte des Generals hatten siästlich Eindruck ans sie gemacht. Wenn er recht hätte . . .? Vielleicht tvar cs wirtlich eine Fügung . . .'s Auch war es richtig: sie ging zn den Kran ken, rächt zu Gteuzachs. Sie konnte sich von Ihnen ja ganz jern halten. Und Willencck tvar dort . . . Würde es nicht <:n Glück sein, mit ihm, dem Treuen, von Willfried sprechen zu können? Seit Monaten tvar fein Name nicht mehr über ihre Lippen gekommen . . . WaS aber den Ansschlag gab: da sie den wahren Gnmd ihrer Weigerung nicht inehr angeben durfte welche: anderen hätte sie geltend niackzcn können? Der General sah auf die Uhr und erhob sich. „Liebe Schwester Elisabeth, ich denke, wir haben nun genug über die Sache gesprochen und Sie sind wieder ver nünftig. Für morgen gebe ich Ihnen selbstverständlich Ur laub, danr-it Sie sich reisefrtig machen können, lieber morgen früh aber treten Sie Ihren Dienst wieder an mit der.Marschroute nach Graditsch. Geben Sie mir die Hand daruf!" Anneliese legte ihce Hand schweigend in die seine. Ihr war, als sei sie ein vom Stnrme abgerissenes Blatt, das sich willenlos unerbittlich vorlvärts treibenden Wellen überlassen müsse. Das Gefühl verlies; sie auch am nächsten Tage nicht, den sie bei ihrer Mutter verbrachte. Fremd und nüchtern mutete sie die Wohnung zu. in der sie ihre Mädchenzeit ver bracht hatte. Fremder noch schien ihr die Mutter ge- worden,- die sich zwar nicht unfreundlich, aber völlig gleich- güyia verhielt. Keine Frage nach AneliescnS Gatten, nach der», lvas in ihr vorging, lvas, sie.getan, was sie plante und dachte. — Sächsische Volkszeitung — sn,»den wurde ein MissionSkreuz errichte, DaS Holz stammt aus den gräflichen Forsten von Beauua. Durch freiwillige Spenden sind die Unkosten der Mission gedeckt. Gott gebe seinen weiteren Segen über;die Gemeinde.' ü Marienberg. Dem Herrn ExposimS Muhr ist lt. Erlast des katbol.-jieistl. .nonsistorinins in Dresden mit Genehmigung des ünltuSminiitUinins der Psarrtitel verliehen worden. K Neuleutersdorf. Am 6 April wurde t?t Personen bu hl. Firmung gespendet. Am Montag darauf war Religions- prnsung. Durch die gespendeten Gnaden iverden die Worte de-S hochwnrdigsten Herrn Bischofs, welche aus tiefsten Herzen kom men und tief ins Herz dringen, die gewolllen Früchte zeitigen, - Am Montag hielt das Lbersbacher Baistomilee mir dem hochwstc». Bischof und Prälat Skala eine Sitzung ab, welche unsere Sache vor allein finanziell einen Schritt vorwärts brachte, — Da unseren gewählten Lehrer Käme»,; behalten will, ist die Kirchschnlstelle von neuem zu besetzen. Werl AeulenlerSdvrs znni grötzien Teil gut katholisch ist, wird für einen katholische» Lehrer hier das Arbeite» auch in Zukunft augenehm sein. Parteinachrichten. Sächsische Zentrumspa«1ei, Ortsgruppe Dresden. Nächsten Mittwoch den G. d. M. 'abends halb 8 Uhr im großen Saale deS GesetienhailseL Hauptvcrsamniliing mit Wahl des LandesvorstaiidcS und des Vorstände« der Ortsgruppe. Wir weisen schon heute ans diese wichtige Versammlung hin Zentrumspartei Leipzig. Am Tirnslag abend hatte der Bezirk Milte feine Mitglieder zu einer Vcrsammlniig cinbernfen. Ans der Tagesordnung stand ein Vortrag über Bolschewismus und Besprechung der Organisation in Leip.ig-Milte. Der Redner war l ider infolge Zngverspälung von Berlin nickt erschienen und über nahm Herr Lehrer .Kielmann in scenndlickcr Weise dieses Thema. Was wir von diesem Programm zu erwrclcn haben, legte der Red ner an einzelnen Beispielen dar- Daß dieses Programm unter Wirt schaftsleben nicht in die Höhe dringen kann, sondern nur mit Sicher heit dem Ruin entgegcnfstpren winde, nwr wohl jedem der Anwesen den klar. Infolge der vorgeschrittenen Stunde wurde von einer Debatte abgesehen und zur Gründung des Bezirks Mitte geschritten, ks meldeten sich für die einzelnen llnterdistnktc zahlreiche Freiwillige, so daß der Borstand und die Unterausschüsse schon nach kurzer Zeit gebildet waren. In einer demnächst abznhaltciiden Sitzung werde» die Unterausschüsse die Oiganisation im Einzelnen ausard-ttei, und dann entsprechend danach, die Werbetätigkeit »sw. entfalten. Die Bcisaunnlung erfreute sich eines guten Besuches. Geitendorf. Am kommenden Palmsonntag den in. April tvicd abends nm 7 Uhr im Kretscham-Saale eine große Zcnlrnms- vcrsamiiilnng abgehalien. in oer Ehefredakieur Heßlein-Dresden sprechen wird. Alle christlich gesinnten Männer und Frauen sind eingeladen. Nachrichten aus Sachsen. Dcr Gesestgebiiiigsansschiiß gegen die Privaft'ckule». Ter Gesetzgehniigtzansschiis; der Volkskammer beschäf tigte sich getteru mit der Stellung der Privnt- s ch ulen i in össe » t! i ch e n Nute r r i ch t. Von den Mehrheitssozialdemotraten wurde der Antrag Arzt dnrcst- gedrnclt, der fordert, daß erstens neue Privntschnten nicht mehr errichtet und zweitens die bestellenden nickt erweitert weiden dürfen, sondern abgebant werden wüsscn. Gegen diese beiden Puntie stimmten sämtliche bürgerlichen Par seien geschlossen. Der dritte Leitsatz in dem Antrag Arzt, daß Eltern, die ihre Kinder in anderen Schulen erzielten lassen, von den Schnllnsten nicht zn befreien sind, wurde all gemein angenommen. Von den bürgerlichen Parteien wurde bemerkt, daß der Widerstand gegen die Aufhebung» de> Privatschnlen nicbk dem Grunde entspringe, reine Klasse".' schulen zn erhalten, sondern dem Gewissenzwang zn ent rinnen der in dem sozialistischen Gesinnnngsnnterricht liegt. » Truppenniisgebitt ins sächsische Kvssicnrcpicr. Rach Mitteilungen, die die Regierung aus zuverlässiger Onclle bekommen bat. sind Spartakisten im Lugan-Oels- nitzer ,Hievier eitrig dabei, die Bergleute nicht nur znm Streik aufznfordern, sondern nnier Anwendung der Androbnn; von Gewalt die Werke still zn legen. Tie Negierung, die selbstversländüch strikt daraus hält, sich in rein Wirtschaft licke Kä>ipfe der Arbeiter nicht hineinzumischen, sieht sich wegen dieser Gewalkaiidrotmng und Anwendung jedoch ge- „Wie eine Heimatlose bin ich daheim," dachte Anne liefe bitter. Und dann kenn ihr plötzlich eine schmerzlich:- Erkenntnis: Alt dies tvar ja nie eine Heimat gewesen,, war ihr im Innersten immer fremd geblieben. Eine Stätte tvar es, wo man schlief und aß — keine Heimat, wie andere Menschen sie besaßen, denen Liebe sie vertrant gemacht. Den ersten warnten Strabl wirtlicher Liebe batte Will niest in ibr Leben getragen . . . 0 Tie im Pollmondzanber ans der Bant am Weiher ge schlossene Fteiindschaft zwischen Triri und Felix von Willencck gedieh zu beider Genngtnung prächtig. Da die Gräfin trotz vielfachen Inserierens noch keinen Ersatz für Fräulein Kräger gefunden hatte und selbst viel zit sehr mit den Vorbereitungen für das Schloßhofener Fest beschäftigt war, hatte Trixi viel freie Zeit. Sie verbrachte sie teils mit den Großeltern, die sehr glücklich darüber waren, teils mit Willencck, der sich selbst recht glücklich dabei suhlte. So, daß er sogar seine Sorge mit sein steifes Bein vergaß, das gar nickt besser werden wollte. Denn im Leben hatte er sich nicht so köstlich unter halten, so herrlich jung und unternehmungslustig gefühlt, wie jetzt, wo Triri über ibn verfügte. Tenn sie verfügte beständig über ibn. Es erschien ihr ganz selbstverständlich, daß er sich für alles begeisterte, was sie interessierte. Jetzt über die jungen Dackeln in dcr Ober försterei, dann für die Fohlenkoppcl, für Kahnfahrten am Weier, für Spaziergänge ohne Weg durch dick und dünn, für Naiibziige in die Speisekammer oder zn den Ananas- erstbecrbceten und noch für tausend andere Dinge, die ihr gerade durch den Kopf gingen. Und er begeisterte sich wirk lich dafür. . . Auch Triri war glücklich. „Famos, unsere Freundschaft, lvas?" sagte sic öfter mit funkelnden Augen. „Früher mußte ich alles allein unter nehmen, aber zn zweien ists viel lustiger!" Gedanken machte sich niemand im Hause darüber. Trixi tvar ja noch ein Kind, und Willencck wurde seit jchtr zwlmgcn, nunmehr znm Schutze der Schächte und znm Schutze dcr Arbeiter Truppen in das dortige Gebiet zn entsende», nm der beabsichtigten Zerstörung der Gruben rechtzeitig vorzubengen. Tie Arbeiter selbst baben die Re giernng um Schutz vor dem Terror der Spartakisten geboten. Tie Regierung hat es für ihre Pflicht gehalten, diesem Er suchen. sowie den Bitten der Einwohner der dortigen Gegend nichznkommen und Truppen zn entsenden. Ter Schutz der dortigen Säsichte isi um so wichtiger, da von ihrem Bestehen die Industrie und der Verkehr Sachsens abhängt. Ans dem Lngan-Oetsnitz-Zwicläner Bezirk beziehen z. B. die sächsischen Eisenbahnen den größten Teil ihrer Kahlen. Da es zurzeit ans dem Rnhrgebiet keine und ans dem iwerschlesischen Ge biet nur wenig Kohlen gibt, so ist dieses sächsische Kohlen gebiet die einziae Kraschnelle, die uns noch übrig geblieben ist. Sie zn schützen mit allen Mitteln, ist also eine eleinen tare Pflicht der Regierung, Die Truppe» sind bereits unterwegs. Es ist zu boffen, daß der gesunde Sinn der Melirzahl der dortigen Arbeiter das schlimmste verhüten möge. Aus Dresden. K c> t h o I i s ch e s V oll. ? ej n»s der H n t l Schließ dich znstnnnien zn einem undurchdringlichen Wall, damit die katholischen Volksschulen, dir du i„ dem vcrslvsscnrn Jahrhundert gegründet und bis heute opserfrvh unterhalten hasst deinen Kindern nicht ge nviinne» Iverden! Das frühere ungerechte Stellergeietz zwang dich, das: du in vielen Orten Sachsens weit höhere- Schiilstencrii zahle,, mußtest, als dir Glieder der Mehrhefts grincindc. Du hast den Druck fast 80 Jahre lang erduldet, aber selbst unter solchem Druck noch neue Schulen erbaut. Kein Opfer war dir zu schwer, damit d c i n r Kinder nach deiner G I a n b e n s n b e r ; <- n g „ n g erzogen würden. Dein Opfermut ist deine Kraft? Lau», isi das schlimme Ste»ergesi-1, gefalle», droht eine »och viel größere Gcnchr. Die Ott katholischen Volksschulen mit ihren 2v000 Schülern und 100 Lehrern sollen mit einem Schlage dcr Freiheit, dic katholischen Kinder bekennt»istrcu z» unterrichten, zu erziehe», beraubt werden. In cim Weltanschauung sollen deine .Linder hineingepreßt werden, die der deinen widerstreitet. Erwehre dich des Ei« grisfs in dein ,'elbsterworbcnes und geschnifrues Eigen tun! Die Seelen deiner Kinder sind kostbar und des Kampses wert! Gott hat sie dir geschenkt. Sir zn erziehen zn Gliedern Christi, seines eingebornen S v h „es, hast du an, Traualtar geschw » re n. Laß dir dcin Selb st be st i », m nngsrrcht über de,n eigen Fleisch »nd Blut nicht »nt Gewalt entreißen! Scho» habe» dir katholischen Schulvorstände des Lnn des >n einer klaren und begründete!, Denkschrift der Regierung knndgetan, daß sie ihr E r z i c h r r r c chtt nicht preisgcben können. In vielen Orten Sachsens sind die katholische,, Eltern zn machtvollen Versammlungen znsnmiiiciigctrctcn und fordern Freiheit für ibr unvrränßer lichrs Erziehrrrecht an de» eigenen Kindern in ihren selbst geschussene» Volksschulen. Auch hier in Dresden, der grüßte» Schulgemeinde nnscres Landes, wird Sonn- nbcnd den 12. April, abends 7 Uhr im großen Saale des Perst,,, shanses, Zinzendvrsfstr. 4k r. 17, eine große EI t r r „ v e r s a in m lung tage». Bleibe kein Katholik, dem sein Glaube und der Glaube seiner Kinder lieb isst zurück! Einmütig und mann haft wollen wir rufe» und fordern: Wir lassen nnse re s e l b ste r b a » k e n Schulen uns nicht rauben? Der christlichen Erziehung in der Volks schule freie Bahn nach Freiheit und Ge rech iigtcjtl wie ein Glied der Familie betrachtet. Auch war er doch w viel älter als Trixi -- ganze zwölf JahrG Manchmal hatte Trixi jedoch ibrcn kratzbürstigen Tag. Tann stritten sie sich über jede Kleinigkeit, Trixi wurde grob wie ein Gassenjunge, platzte fast vor Wut, und Wil leneck lachte Tränen darüber . . . Diese „kratzbürstigen" Tage kamen meist, wenn Willeneck zn Tante Tina nach Lechen oder zn anderen Be kannten in der Nachbarschaft fuhr, länger blieb, als er vor- gehabt und Trixi sich dadurch vernachlässigt fühlte. Sie sprach dies nie ans, und Willeneck hatte nicht die leiseste Ahnung davon. Aber sie wurde eben kratzbürstig und suchte ibn zn ärgern, wo es anging. So kam der lä. Mai heran, an dem ein großer Teil der Kranken, die vom allwWentlich auf Graditsch zur In spektion erscheinenden Stabsarzt für geheilt erklärt wd^en waren, das Schloß verlassen sollte. Schon für den nächsten Tag wurde der neue Transport erwartet. Mit ihm zwei neue Pflegerinnen. Triri hatte für den 2. Juni eigentlich einen Ausflug mit Willencck nach Schloß Ebrenhofen verabredet, wo es. wie sic sagte, nm diese Zeit schon Johannisbeeren gab. Da zu sollte ihnen die Kastellanin Kaffee kochen. Wiltcneck freute sich kindisch ans den Ausflug, denn in Ehrenhofen hing für ihn ein Stück wunderschöner Kind heitserinnerungen. Er freute sich doppelt, nun mit Trixi darin zn schwelgen und ihr ull die versteckten Plätzchen und Winkel zn zeigen, wo er mit Gebhard und Willfried seiner zeit so feine Räuber- »nd Kriegsspicle aufgefichrt halte. Denn dazu eignete sich kein anderen Ort so prächtig als 'das alte Schloß a„S dem lo. Jahrhundert, mit seinen viel später hinzugckommenen Anbauten, den breiten Kor'ri- dorcn, engen Trcppäwn und dem verüBlderten Park. Tage lang hatten sie als IungenS dort „Robinson Crusoe" ge spielt, sich Hütten errichtet und Vorratskammern angelegt. (Fortsetzung folgt.)