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Freitag. den II. Lp ck liNO xv-irheil geben. Wir keiinei' die ihm gegenüber ützernom- mene» Verpflichtungen. Wenn wir in bezug Mil El'aß sLoth.ingen auf «ine Volksabstimmung dringe», so lim >vi>- nicht in der stillen Hoflnnng. eine» Punkt des Wil'on- fProgrammes zu tnlkräsleii. sonder» »in für alle Zuknnfl init Revancheideen oder neuen An'chnldignngen wegen Ver- gelvaltignng anszuräninen (Beifalls Wir leiden lchivcr unter der »och iiniiier aiidauernden Z >> r ii et h a l t n n g N »r' e r e r Brüder n n d Söhne in Kriegs- Aes a » g e n > cka si. (Beifall.» Wir empfindcii es bitter, -riß es gerade französische Befehlshaber i» den besetzten -deustchen Gebieten und, die dort Abtrenniingsgeliistc z» ki-ckri- suchen. Aber wir hoffen auch hier ans de» Sieg eines Irenen Bnidergeistes-, der die Menschheit von solchem Schlaft -de- Völkerentzweiung zu befreien wisse» wird. Wir glau ben, daß die künftifte Ausgabe eines seden Volkes nicht dariii bestehen wird, anderen Völkern Oiewalt anzntun. sondern in der Anziehniigstmft seiner bürfterlichen Freiheit und frzralen Gerechtigkeit. (Bestall.) Bis dieser Wunsch Ge- »neingnt aller StaatSwelen ftewordcn ist, wollen wir doppelt Üiber die Unversehrtheit unseres Staatswesens wache». Deutschland muh in der Bitternis seiner Niederlage wenig stens den Trost haben, einen Sieft errnnften zu haben, den Sieg über den Militarismus. (Beifall.) Werden aber Volksvertretnna und Regierung i» der Laue sein, diesen Willen zur Völtern. riöhnnna zur Geltung zu biingen'-k Ge wiß, >nir wcrden täftlich mit tausend Dokninente» übei :ck»'ittet, die uns an den unveränderten Vernichtnnftswillen unserer Gegner alanben lassen können. Wir warten ab, nicht untätig und nicht stnmpfsinnift. aber auch nicht irre ftemacht in unseren, Streben narb Verständianna über alle Schützen graben bin. lBeisall.) Tie Gefall re n, die ich für den Erfolg nnieier ansn'tii tiaen Voliiik -ehe. kommen nicht von jenseits der Grenze. als vielmehr ans unsere,,, Volke selbst. Ans >er nn iniliörlichen tz'r'chiitteruna nnieres Landes, ans der ftärenden Unruhe, ans dem Brand, dessen Stich flammeu inimer inieder liervarbrechen und das aanze HanS mit Vcrnichtnna bedrohen, (rin Streit lost den anderen ab. Ter Pntschismns erareist gleich einer Seuche bald die eine bald die andere Stadt. Verhetzte, gedankenlose Menschen baben Hand neleftt an ein Mitglied der Veichsreftiernnr. das auch Mitglied der Nationalversammlung ist! Ist irr diesem Hause auch nur eiu ein-.igcs Mitglied, das diese stau dalöse Mißachtung der Immunität nicht miß billigt? Auch dieser aelvalttätige Streich konnte dazu bei tragen, die Reaiernng zu strengen, ibr Ansehen vor In- und A,iSland m vernichten. In einer Zeit, in der endlich für unser ganzes, durch Unterernährung und Entkräftung geanalteS Volk eine Erhöhung der Rationen bevorsteht, wo die Blockade sich lockert, Ivo der .Hniigrikrieg die Waisen streckt, in diesem Augenblick ruhe» .Hunderttansende von .Händen, die allein durch ihre Arbeit die ZalilimgSmitl's schaffen können. Dlme sie gibt es lein Mehl und keinen -Neck für unsere Trane,: und Kinder. (Lebhafte Justin, ui»iig.) Metzr noch! In diesem Augenblick, in dem unser aller Ziel neben Brot nur Triebe und nichts als Triebe 'ein kann, vollzieht sich in München ein nener ltiiistiirz, wird dort die Räterepublik ansgernfen. werde» die staat licheu und wirtschaitlichen Verhältnisse durcheinande gewirbelt wie Kiiideispielzeng wird ein Schutz- und Trutz- .büuduis verkündet mit der ungarischen und der russischen Räterepublik, mit der ausge'procheneu Front gegen die übrige Welt. Jetzt, wo cs gilt, den Beweis für unseren Friedenswillen. für unsere Abkehr von aller Gewaltvolstit. für unsere unerschütterliche Ehrenhaftigkeit zu bringen, jetzt wagen es verhetzte Phantasie» aufs neue, das Kriegsbai,,»-, ausznpflanzeii gegen die Völker, mit denen wir „ns morgen -an den Verbandlungstisch setzen wollen. Ich bin ein Gegner der Räterepublik nns Regieriingsprinzip. Ich kann nicht so schnell nnilerneu wie andere, die gleich rin Leben lang in der Demokratie gekämpft habe» und sie nun verleumden. (Lebh. Beifall b. d. Soz.) Wir wenden uns gegen die Räterepublik nicht nur aus Gründen der Weltanschauung, nicht blas; aus inncrpolitischen Gründen, weil wir in ihr die Zerstörung des letzten Nestes staatlichen .Znsainiiieiilialtcns setzen, sonder» wir wenden uns gegen sie, weil wir den Frieden wollen. Wir führen mit dem Eham vinismuS der Räterepublik einen .Kampf auf Leben und Tod. liiu des Friedens nullen, ohne den nur zugrunde gebe'» Wir brauchen das gras;e Selbstbündnis, den Völkerbund, in dem, gleicbberectztiate Voller sich frei entwickeln könne,, ohne die alten Fesseln der Rüstungen und ohne die neuen Last«n bolschewistisch», Bürgerkrieges. Das trennt uns iveltenweit von allen Ideen Lenins, der sich rühmte, schon ^1910 im Sinn zu haben, die Abrüstung ans dem sozialisti- scheu Programm zu streichen, denn die Ucberwindung des Napitalismns obne Bürgerkrieg sei eine Utopie. (Hört! (Hört!) Nein, ohne Abrüstung wäre der Völkerbund ein, leere Formel, die Verewigung der Gewalt. (Sehr richtig!) Hricg nach innen wie nach außen. das bringen uns dir Rät«, die Lehren Lenins, der Bolschewismus. Ich male Ihnen keine wüste Pliantasiesratzc vor. Ich halte wich -in Tatsachen, wenn ich dem deutschen Volke znrnfe: Wacht auf, seht um euch, erkennt den Abgrund, der sich d vor euch, euren Kindern austut. Hier darf es keine Parteninterschiede geben. Eins nur kau,, gegen die Abwehr der Räterepublik bclsen: sich znsammeü- finden in der Größe des ganzen Volkes. Während wir hier über die Zukunft der Räterepublik beraten, tagt in Kerlin der zweite Rätekongreß. * - ' Möge er sich klar darüber sein, daß man die Geister nur mit geistigen Waffen bekämpfen, aber geistige Nene- icungen nur auf geistigem Wege einleiten kann. Es ist nicht unsere Schuld, wenn das Wort „Gewalt" noch nicht ans dem Wörterbuchs unseres Volkes verschwinden kann. Helfen Sie «n8- daß es- bald verschwindet, daß es nickt verewigt werde iit seinem engsten Begriff, im G ewaItsried e n. (Leb hafter Beifall.) — Sächsische Scheide»,an» sagte daun noch in seiner Rede, wir bianchtei, das große Wellbündnis den Völker bund. indem die gleichberechtigte» Völker sich frei ent wickeln töinie». Nach ihm „ahm der Zentruinsabgeordnete Dr. Pseisf e c das Won nna erhob namens des Zentrums nute, «türmische», Beifall drei Forderungen, i. Tie Räumung des bcwtzte» Gebietes sofort bei Friedensschlnß. 2. Rückgabe unserer Gefangenen und -i. Aufgabe der Blockode. E: führte weiter aus. Wem, dieser Völkerbund zustande ti»,so muß Deutschland als vollberechtigtes Mitglied in ilm ausgenommen werde», und zi^lii otzne die woraliiche Tiorantäne, nur de, wir »ns nach den An sichten »»leie, Feinde erst de» Zutritt ertausen sollen Wir brin, en zu >» serer Zugehörigkeit zu diesem Vösterbiind dienck-ci Garantien mit. wie irgend ei» anderes Mitglied. Iw Namen des Zentrums sprach Pfeisier »och einmal den dring,»den B ausch ans, d>st- i» den Kreis der Schieds richter ancl de, Papst eingezoge» werden möchte. Auch ans dem Grunde, wen er der einzige Souverän ist, de- sich durch keinerlei wirtschaftliche »nd materielle Bewegsgrnnde irgendwie bei ststtiisicn läßt. Der 'ozialdemotratische Abg. H o ch : e tz u i , mit alle r E » t s ch i e d e n h e i t di e N äteI e r il bIlr a b. Der Ntichsininister des Aenßern Gras B r o ck d o : s s R a n tz a n nieset erneut die deutschen Forderungen an. daß der elsaß-lothringischen Bevölkerung znelkannt werde über itzr künftiges Geschick durch nnbe cinslnßte Willeilsä»s,eiii!iq -elbst zu bestimmen. In der Trage Nord'cbleswigs hätten sich die Dinge zugeipitzt. Tie Vorbereitungen für die Angüedernna Drnstch - Oesterreichs seien inzwischen weitergefnhrt ivorden. Der Minister stein eine Reform des- Auswärtigen Amtes in Aussicht und schloß »,it den Worten, Wer in Wahrheit danach strebt, daß der Trioden das Werk einer neuen Anssassnng von dem Zu sammenleben der Völker bringen soll, der mnß alle Motive der Rache, der Vergeltung aus den Triedensbedincmngrn zu entfernen suche». Der Etat wird an den .Hanshaltansschnß verwiese». Präsident T e b r e » b a ch teilt mit, daß von de» Abgg. Lobe, Grö b e r, v. P n per. Gras P o s a d o iv s k n und Tr. H e i n z e der folgende Antrag enigetzracht worden isl, „Das dent'che Volk, das die Last der harten Waffeiistillstaiidsbediiigiiiigei, in der Erwartung eines baldigen Triedeus auf sich genommen bat, hat An spriich auf eiiieu Tricdeusvertrag, der dem von allen krieg führenden Staate» »iNviderriiilich als Grundlage angenom menen Programm des Präsidenten der Vereinigten Staalen- von Amerika entspricht. Tieses Programm sichert allen Völker» Selbstbestimmung, „gtionale und politische Trei delt, Erlösung von RüstnngSlaste», ein neues Völkerrecht, weitherzige Lösung ihrer kolonialen Interessen »nd den Bund alcickwertiaer Völker. Ein Nechtsfriede. der die Ge fangenen befreit, die.Hungernden erlöst, die besetzten Gebiete freigibt. die Arbeiter international schuht und uns keine jenem Pregramn, widersprechende Gebietsänderniigen zn- inutet, ein solcher Trwde ist ebenso gewiß ein Segen der Menschheit, »sie ei» ZwaiigSfriede ein Fluch bleiben miißie. Ter Wille des ganzen deutschen Volkes lebnt einen Gewal, friede» ab. Inmitten der Leide» einer hungernden Bevölke rn»g, inmitten der stark erschütternden Gärung, die sieh durch die Verzögerung des Friedens von Tag zu Tag steigert, erwartet die Nationalversammlung von der Regierung, daß sie mir einen Frieden der Verständigung und der Per svlmnng znstin'imt und seden Vertrag ablelmt der di: Gegenwart und Zukunft des deutschen Volkes und der Menschheit preisgibt." Ter Antrag wird gegen die Stimme» der Unabhängi gen a » g e n o m m c n. tEs. entsteht großer Lärm. Den Unabhängigen werden stürmische Psnirnfe „nd Rufe: Ran?' RanS! ziigernfeii.) -Hierauf wird auch ei» weiterer Antrag der genannlen Abgeordneten, einen A usschuß für die Friede »S- v e r h andI n n g e n einzusetzen und in denselben die Prä sidenten und 28 Mitglieder zu berufen, angenommen. Tagesmeldunge«. T>e Revolution in Bahrrn. Z w a n g s in a ß n a h i» e n Hege n M ünchc n. Berlin, 10. April. Tie bayrische Regierung trifft Vor- bereitungcn zu Zwangsmaßnahmen gegen Münck-en. Die Empörung über München ist in allen der Regierung er gebenen nordbayrischen Garnisonen stark. Der Altesten ausschuß des bayrischen Landtages tritt kommenden Mon tag in Bamberg zusammen. Berlin, 10. April. Der Fernsprechverkehr von ganz Nordbayern nach außerhalb ist heute nacht eingc - stel l t. Es werden im Verkehr von Nordbnyern nach a»s- wärts nur militärische und Dienstgespräche angenommen. Die Maßnahme läßt auf bevorstehende militärische E n t sche idnnge n gegen die Kommunisten schließen. Wien, 10. April. Das italienische Oberkommando hat die militärische Sperrungder Grenzen gegen Bayern angeordnet. Jeder Verkehr mit München ist eingestellt. Zürich, 10. April. Die Sclßveiz hat die Grenzen von Bayern so gut wie ab gesperrt. Der Eintritt in die Schweiz, von bayrischer Seite wurde besonders verschärf- ten Zulassnngsbedingungen unterworfen. Paffau, 10. April. Die Pa s s a u e r G a r n i s o n hat sich für das Ministerium Hoffmann und gegen die Münchner Räterepublik erklärt. Einen gleichen Beschluß faßte die fast vor den Toren Münchens liegende Garnison Fr ei sing. Die Umschnürung Münchens durch regle- rnngstreiic Truppen dürfte schon in wenigen Tagen be endet sein. Nürnberg, 10. April. Regierungstreue Truppen be ginnen die V ahnIinic nach Tonanwört h - N e - gensburg zu besetzen. » Nr. KL Lei(« 2 K l ä i i, ng der L a g c. Berlin, 11. April. Zum Kampfe der Regierungen in Bayern heißt es in einer Lokalanzeigermeldnng aus Baw berg, Die bei der Regierung eingetrofsenen Vec tra u e n s k n n d g e b n n gen aus d e in ganze „ Lande bestärken das Kabinett in der Ansicht, daß baldig,! eine Klärung der Lage in Bayern eintrcteii müsse. He: Landtag wird dcmnächst hier zusamiiientretc». Der Aeltesten ausschuß hat seine Uebersiedelniig hierher (ingekUndßi! Zahlreiche Abgeordnete trafen bereits ein. Von Münchei- aus wird dem „Lotalanzeiger" indirekt gemeldet, der von den revolutionären BetriebSoblenteii und den revolutionären Soldatenvertretcni gewählte »tat hat sich znin Träge, der gesamte n G e w a l t erklärt und vom Zentral rat durch eine Abordnung die wfortige Abdankung vei langt. Die KomNinnistcn rufen die revolutionären Soldaten und Arbeiter ans, ihre selbstgewählten Vertreter zu schicken In einer Massenversammlung der Kcmiiinmisteii wurde mii geteilt, die Weiße Garte unter Epp und Schneppenhorj! stände schon in Ingolstadt und sei iw Begriff, in München einznnmrschieren, uni die Räterepublik zu erwürgen. Wie das „Beil. Tagebl." meldet, bat der russische Bols che w i- st enfn h rer T r. L evi >lie es verstanden, ini letzten Augenblick nach München zu tommen. Ec hab- znscmimen niit dem Münchner Kvinmiinistenfühlec L e v i e» die Führung der dritten Regierung, die Bayern jetzt hat, übernommen. Tie kommunistische Bewegung i» München ist einer zuverlässigen Korrespondenz zufolge an-, Schweiz mit russischem Gelde gespeist worden, wor über der Neickisregiernng schon vor der Proklamation der Räterepublik Nachrichten zn.n'ganr»-,,. Die preußische Regierung gegen München. Berlin, 10. April. Das prenßische Staatsminislerimn i.ai soeben folgenden Beschluß gefaßt. Die preußische Regie rung sieht, wie die Negierungen von Württemberg. Baden und .Hessen, das Ministerium Hossinanii als die allein recht mäßige Regierung Bnyerns g». Strnßeiikninpse i» Düss'ldvrs. Düsseldorf, 10. April. Nachdem bereits am Vormit tag und am frühen Nachmittag einzelne Regiernngssoldaten von Banden »erwogener Rohlinge überfallen, entwaffne, und gefangen genommen worden waren, wurde nachmittags ans das Militär geschossen, als es in der Flingelstraße vor dem .Hauptquartier der Spartakisten die Menge aufsorderte. anseinandorzngehen. Sobald das Militär Verstärkungen yerangezogen hatte, kam es kurz nach 7 Uhr- zu einem Kampfe unter Verwendung von Mineiiiversern und kleinen Geschützen, der ans seiten der Spartakisten und des Pübl: tilins 25, Tote und eine entsprechende Anzahl von Verwun detcn zur Folge hatte. Auch die Regieningstnippcii hatten einige Verluste. Dnnzig. Ter Dberbnrgermeister von Danzig Dt. Sahm er klärte einem Mitglied der D. A. Z., daß die Forderung der Polen ans einen freien Zugang znm Meere nicht uwer- f ü l l b a r sei. Der Plan eines Freistaates Danzig tverde allerdings von allen Tanzigern mit Entschiedenheit abge- lehnt. weil Danzig mit dem dentjchen Absatzmärkte un trennbar verknüpft ist. Der freie Zugang znm Meere könnc aber für Polen durch Sckzaffiing eines Freihafens ermöglich! werden, wobei auch die freie Wcichselschiffahrt vertragsgk maß scstae-legt werden könnte. Tic Znkiinftsanssichten. der Stadt Danzig beurteilt der Oberbürgermeister sehr günstig. Die Absatzgebiete für den Tanziger .Handel würden sich stark hoben. Für die .tzafenerweiternng sei cs wertvoll, daß die Stadt rechtzeitig genug Gelände erworben hat. Dnnzig, 10. April. Zn einem blutigen Zusammenstoß zwischen den Truppen, die den Vorplatz des Danziger Haupt Hahnhofes absperrtcn, und der diesen Platz umlagernden Menschenmenge kam es heute abend zwischen 6 und 7 Uhr. Tie Truppen waren den ganzen Tag über aus der M«no: beschimpft und belästigt worden, bei den Auseinanher setzimaen kam es schließlich zu Tätlichkeiten. Die Soldaten mußten den Platz räumen und gaben hierbei Feuer, wobei drei Personen getötet und mehrere verwundet wurden. .Die Danziger Bürgcrsckmft, ist über den Streik, der von den Unabhängigen und Spartakisten provoziert ist, äußerst er- inigt und trägt stch mit der Absicht, in den Gegenstreik ein zntreten. Tic Lage im Nuhrrrvier. Berlin, 10. April. Die Kruppschen Wer ke find von den Negieru ng Struppen besetzt worden und mit Artillerie und Fußtrnppen belegt. Die Arbeitest zur Instandsetzung der von den Streikenden beschädigten An lagen traben begonnen. Zlvei Drittel der Streikenden hrchen die Arbeit wieder ausgenommen. Bochum, 10. April. Das Generalkommando hat eine Anordnung erlassen, wonach im Rnhrgebiet politische Zei- tnngen gleichviel welcheoRichtnng nicht erscheinen dürfen. Die Lag« in Brannschwrig. I Braunschwcig, 10. April. In den Nachmittagsstg«-m ist es hier nunmehr auch zu einem Generalstreik der'Pür- ger und Beanitcn gekommen. Seit s/»7 Uhr naö^jAags ist daher von Braunschweig aus keine telephonische Verbin dung nach auswärts zu erhalten. Der Streik der Bankbeamten. Berlin, 11. April. Seitens deS Allgemeinen Verbandes der Deutschen Bankbeamten sind folgende Streikford »- rungen proklamiert worden: 1. Rcichstariflichc Hreaelüm, des Arbcitsverhältnlsses in den Aktienbankinstitute^ für sämtliche Angestellte^ 2 Mitbestiimnnngsrecht der Betriebs räte-, 3. siebenstündige Arbeitszeit-, -1. einheitli^e Ent lohnung der Neberstunden: 6. Mindesteinkommen bei einen, Alter von 25 Jahren 3750 M., bei einem Alter ypn 50 Jahren 15 000 Pk. Wenn diese Forderungen bewilligt sind, soll der Gesamtreichstarif noch in diesem Monat in Kom- missionsberatungen und Verhandlungen- realisiert werden.