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Donnerstaa. 14. Del. 1822 «r. SSL 21. J-Hrg. Fein'precheki ««dakiion 32723 - Geschäftsstelle 32722 Postschechkonto: Dresden Nr. 1478? «evaktiö» uns Geschäftsstelle: Dresden «A. 16, Holdrinftratz« 4« «>« SöckitzlL- w°ch'nMch U«<u«rvr«>» flir Dezembee d irch dt- Polt .«>» 4ln,»tae»vr«t«iDle c»,a-ivaII-„« P-U'z-!!- »U t»r Fami!i»n. mit» Srr:ui?a»zetqc!,. Sk-ll-n. und 0ll-lg-u»chs -ek» Sk Die Pe>!>2>e!!ame»k>!, nn icba, °ucllt„ X. tlÜr Inieratc m» l>-!°,id>w-c Pi->„-nnig»°or!chr„i n», odige Lr-g- ^ Pcozen. ,'tuschlai. v't-ri-nr-büdc^ ,I1c L-ioNrS-im-r , t>-> N-öeriendnin durch die Pog a.itzexdc-m Portozutchlag. Im Falle höherer tsetvall oder beim StuSblechen der Papierl,e,eruu«en unv.orlltiht ,ede Becvlltchtnng aus Liesscung der Zeit»»,, sowie ürtiMnng von «njogeu-Äuilräge» und Leistung von Lchadenecias. Epre«ktunde der R«dattton:S—»Nbr nachm. Stich! Lurdrücklich,„rttckverlanateund l Für undeutlich getchriebene iowie durch Fernsprecher autaeaebene An,einen mu Rückporto nicht versehene Sintendungenan dieNcdaktton werden nicht autbewahri. s löiuie» wir dt» Peranlwortltchkeit ,ür die tHichligteu des Texte? »ich, übernehmen. Annahme von t»ei»Stiran»etgen bl« 1» Uhr. von Famtltenanzetgen bi» I» llhr vormittag». — Annahniestells» in DreSdenr SchmidNche BuchSandtnni. Inhaber P. Beck Lchlo-,!raü° 5. in Baull-ii: Fra», Nuriat. An der Petri,irch- t Einzelnummer 25 71t. Taciesschau Der Papst hielt am Montag ein geheimes Konsistorium ab niid verwies hierbei auf die das hl. Land betreffenden Fragen' und die Rechte der Katholiken und aller Christen dortselbs». Zn gleich richtete er Ermahnungen an die Vertreter der Nationen, auf de» ddc-tinllchstigen Konferciezen, damit sie die Lahe der Ge rechtigkeit endlich zum Liege führen möchten. Darauf ivnrbcu acht neue Kardinale, darunter Pater Franz Ehrte, ernannt. In Lausanner Konfereiezireifen werden Meldungen über einen bevorstehenden Sturz der Regierung Poincare und voll einer Kabinette bildung Tardieu-Louchcur verbreitet. Reichskanzler Dr. Enno besprach bei Eröffnung des ,eenen Dienstgebäudes des Reichswirtschaftsratcö sein Bedauern darüber aus, das; man auf die deutschen in London eiligereichten Vor- sch'äge hin den Weg zur gemeinsamen Verhanvlung nicht gefunden habe. Die tschechische Regierung hat dem Parlament Vorlagen über die Gewährung von Garantien unv Krediten an Oesterreich zugchr» lassen. Die Londoner Szene! ** Wenn Europa heute zwsammenbrechen mühte, dann wird die Weltgeschichte das vernichtende Urteil aussprechen: Europa ist an seinen Konferenzen zugrunde gegangen! Man tllt diesem Rendezvous eines Poincare, Mussolini und Vonar Law fast noch zu viel Ehre an, wenn man sie im Ernste als „Konferenzen" bezeichnet. In Wirklichkeit sind diese Aufzüge, wie der letzte in London, nur die Szenen eines zyni schen Trauerspiels, dessen Titel man sich zu nennen scheut, dessen AuSgaiig aber immer deutlicher durchzuschimmern beginnt. Fast ist eine Szene lächerlicher denn die andere, und doch laßt sich die Welt dieses Theater schon so lange gefallen. Man kann die jüngste Szene dieses Wclttheaters als die Londoner Szene bezeichnen. Die Situation ist folgende: Im Hintergründe die nebelumhüllten Türme Londons, das ob allen Friedens in der Welt doch nicht recht froh werden kann. Im Vordergründe »ine ernst mimende Diplomat« ngesellschaft, „auf richtig besorgt um das Wohl und Wehe der Welt"I Herein tritt ein atemloser Kurier, der ob des Hin- und Herlaufens mit Noten und Antwortnoten nicht zur Ruhe kommen kann, und üüerbrmgt eine Note aus Berlin, in der neue Vorschläge zur Lösung des Problems aller Probleme, des Reparationsproblems, gemacht werden — deren Inhalt der Pariser Presse unverständlicher weise früher zugänglich war als der deutschen. Poincarö erhebt sich: „Diese Vorschläge find nicht wert, beachtet zu wer den!" Die um ihn nicken der Einfachheit halber mit dem Kopse mnd der Mund murmelt ein zustimmendes: „Völlig unge nügend," etwa so, wie ein Schullehrer ohne große Skruvel eine Note unter einen deutschen Aufsatz setzt. Dann pflegt man noch eine Weile der angenehmsten Unterhaltung und mit dem Versprechen, am 2. Januar, nach dem Rauschen ocs Festes, wieder einmal zusammenzukommen, treten die Schauspieler von der Bühne ab, die sich leider Weltgeschichte nennt, und ziehen sich in ihre Kabinen „Paris", „London" und «Rom ' zurück. Der Vorhang fällt. Die Zahl der Konferenzen ist um ,leine reicher, und die Welt gibt sich wieder einmal für einige Wochen zufrieden und wartet auf Neueröffnung dieses TheaierS. Im dicht gedrängten Zuschauerraum staunen die Völker. Mit verschiedenen Gefühlen freilich sind sie de» Vor gängen auf der Bühne gefolgt. Da sitzen die glorreichen Ver treter der grande Nation i.-nd klatschen mit Händen und Füßen Beifall, wenn Herr Poincarä auch nur den Mund anftut, die Augen auf die Beifall spendenden Massen gewandt. Dort sitzen auch Albionö Söhne und die beweglichen Ge- isialten Italiens, und sie wissen nicht recht, auf weichem ^Woge mehr herauszuschlagen ist. In ethischer Beziehung jkann dieses Weltthcater mit mancher modernen Bühne wetteifern, was das Niveau des Spielplanes anlangt. Und wiedle^e den Beifall der Massen, so findet jene Weltenbühne den Beifall ganzer Völker. Es sitzen dort aber auch andere Völker, voran das deutsche» die unter dem v-rb-erende» Einsluise dieses Spieles zu leiden haben. Sie haben bisher nick? aufgehört, gegen diesen Tiefstand der Weltmoral und gegen diese Herrichiit des VölkcrhasseS an das Gewissen der Welt zu appellieren. Aber de- stimmen, die sich gegen die Weiteraufführung dieses Thea,er st uches von Konferenzen erhoben haben, sind doch nur wenige und werden laut übcrtönt von dem Beifall derer, die an l-'-iu,, Schauspiel ihre Freude haben. In diesem Zuschauerraum tzen aber auch die vielen Neutralen, die zum Teil den ? chren Sinn der Vorgänge auf der Wcltbühne noch nicht begriffe» ' "N. Und doch liegt cs so selten klar auf der Hand. Es g" ->,r entweder ein feiges pro oder ein klares contra' -el- f'ich scheint inan von Langeweile erfüllt durch die ,.-,:aust u Konferenzen. Und doch ist cs höchste Zeit, daß der ver Teil der Welt endlich einmal den Sinn — oder besser den U dieses Theater? durchschaut, daS zum Verderbe» der Völker von jenen Unverantwortlichen aufgcführt wird. Es wird Höchst- Zeit, dieses Theater und seine „Künstler" ganz gehörig ausz ab seifen! Wenn cs noch eines Beweises bedurft hätte, daß Frankreich in feiner Politik ganz andere Ziele verfolgt als Wiedergutmachung Abbruch der Londoner Konferenz WTB. London, 11. Dezember. Die alliierten Premier, minister haben den augenblicklichen Stand des Reparation-Pro blems untersucht. Ei» Plan für eine JnterlmSvcreinbarung pr- ziiglich der Reparationen, der von dem deuischcn Kanzler unier- breitet wurde» ist auch erwogen worden. Er wurde jedcch ein stimmig für unbefriedigend erachtet. Infolge Kürze an Zeit konnren endgültige Beschlüsse nickit gefasst werden. Die Unterredungen zwischen de» alliierten Pre mierminister» werden in Paris am 2. Januar sorigesclst. « -» » Berlin, ll. Dezember. Zu Beginn der Konferenz war au den englischen Ministerpräsidenten Bonar Law ein eigenhändiger Brief des Reichskanzlers überreicht worden, der in der Aniaze neue Neparationsvorschlüge der deutsche» Negierung enthielt, ta- bei auch für den Fall augenblicklicher Unmöglichkeit, fremde Kre dite in Anspruch zu nehmen, die feste Entschlossenheit zum Aus druck brachte, die Stabilisierung der Mark aus eigenen Hilfs mitteln zu versuchen. Gleichzeitig mit einer Auflegung der tune, ren Anleihe würde die deutsche Negierung der Neparalionskoui- missio» drei Milliarden in deutschen Goldschatzanweisungen über geben, die im Auslände unterzubringen wäre» und deren Ge- samtcrlös an die Neparationskommission zu zahlen wäre. Zin sen und Tilgung ans diese Sckwtzanweisluigcn wäre» sofort zu bezahlen. Ob die der NeparationSkoiumissioii auSzuhändigenden Goldschatzanweisungen den gleichen Typ haben sollen, wie die ni Deutschland aufzulegende Goldanlcihe oder ob sie eine besondere Anleiheforin darstellcn sollen, wäre noch mit Rücksicht auf tue praktische Möglichkeit der Unterbringung dieser Anweisungen zu prüfen. Die deutsche Negierung beantragt Befreiung von allen säll'g werdenden Barzahlungen aus dem Vertrage von Versailles sür zwei Jahre sowie bo» den Sachleistungen, die nicht aus dem deut schen Haushalte bezahlt werden können. Die Tatsache, daß -an Teil der inneren Anleihe dem deutschen tzauslmlt zusließen soll, würde Deutschlands Fähigkeit zn Sachlieferuugen erhöhen. Die deutsche Negierung würde außerdem beanrcagen, daß sür zede au die Neparationskommission aus dem Ertrage der inneren An. leihe gezahlte Milliarde Goldiuark für ein weiteres Jahr keine Zahlungen ans dem Vertrage von Deutschland verlangt werden. Die ganze Regelung hätte sich auf nicht mehr als vier oder fünf Jahre zw erstrecken. Tie oben erwähnten Goldschatzanweisungcn könnten durch die deutschen Zolleinnabmen sichergestellt werden. Sie müßten die Priorität vor allen anderen Zahlungsverpflich tungen Deutschlands aus den« Vertrags von Versailles haben. Wlis wird nun? Berlin, 12. Dez. Die Voss. Zeitung schreibt z» der Ver tagung der Lvnooner Konferenz: Die zweifellos sehr genau über legte Fassung des amtlichen Schlußkommunigues der Minisicr- präsideistenkonserenz gibt denen recht, die in Deutschland von vorn herein bezweifelt haben, daß die Entente, wie Musso lini sich nusgednickt haben soll, die Vorschläge des Reichskanzlers Enno einfach in den Papierkorb geworsen habe. Sie haben, wenn sie auch als iinbefriedigeud bezeichnet worden sind, zweifel los ernste Beachtung gefunden. Es ist zu hoffeil, daß die neue Verhriiidlungspause, die durch die Vertagung der Ministerpräsi- oenteiikoufercnz auf drei Wochen geschaffen worden ist, von deutscher Seite dazu benutzt werden wird, in weiteren Verhand lungen nichts unversucht zn lassen, um auf dem Wege einer sachlichen Lersrttndiguug die Nevarativussrage, soweit dies durch aktive deutsche Politik möglich ist, der im Interesse Denischlands und der Weltwirtschaft so dringend notwendigen Lösung entgegen- zuslihren. und friedliche Entwicklung der Völker, dann hat ihn diese letz.e Zurückweisung der deutschen Vorschläge und die neue Drohung mit der Besetz i.-ng don Essen und Bochum erbracht. Das >st kein Geist der Versöl'uniig. der uns gerade wieder in die sen Tagen über den deutschen Nbein entgcgenweht. Der Haß unter den Nationen muß unter diesen Umständen vrn Tag zn Tag größer werden. ES ist bezeichnend, daß der Vor schlag der neuen deutschen Negierung, der jetzt der Londoner Konferenz unterbreitet worden ist, in seinem Anerbieten viel weitere Zugeständnisse macht, selbst als die früheren Zorstlil'ige des Kabinetts Wtrth. Und dennoch bat man diese- kurze und vernichtende Urteil darüber gesprochen. Die Beziehungen zwischen den einzelnen Staate» sind heute in der Tat so stark vergiftet wie noch nie. Ein Völkerrecht, das diese Bezie hungen der Staaten untereinander zu regeln berufen wäre, existiert kaum noch. Und da? eben ist der Gang der W'ttgestlnckiie, daß diese freie, allein ans den Perstand begründete Wiffenschasi der letzten Jahrhunderte in ihrer ganzen Hohlheit und Torheit in den heutigen Verhältnissen gebrandmarkt wird. Man könnte als passenden Titel sür das Drama der Jetztzeit wählen: Die Rache des Völkerrechtes! und man hätte damit den Kern der Sache getroffen. DaS ist die einfachste Aufklärung, wtt'se es im internationalen Leben so weit kommen konnte. Die Ab kehr der Wissenschaft und des Lebens vom Gotte Sa lan den und vom echten Christentum bezeichnet den Weg, den die Menschheit in eitler Selbstverblendung gegangen ist S>e mußte dabei in die heutigen Zustände hineinwachseo. ai S d uen man augenblicklich kaum nach einen Ausweg sieht. Es ist kein bloßer Zufall, daß unsere Zeit so v e rh ä n g » is v o l l c Feie - densdcku mente schaffen mußte, wie wir sie in den Ver trägen von Versailles. St. Germai» und SevrcS vor uns haben. Di« moderne Wissenschaft des Völ kerrechtes, angefangen mit Macküavelli bis zu den modern sten Verfechtern des Völkerrechtes, wie es noch heute aus den weisheitsstrahlenden Kathedern unserer Universitäten vei kündet wird, hat bei diesen Verträgen Pate gestanden. Diese? Urteil muß sich diese unzweifelhaft gefallen lassen. Es ist frei lich schmerzlich, daß die genialen Sätze: „Ein Volk, welches da? Fremde nicht hassen kann, ist ein erbärmliches Volk!" oder wie Lasson schreibt: „Der Zustand, der zwischen den Staaten ob waltet, ist ein rechtloser" lend andere Sätze mehr, auf so hartem Wege ad absurdum geführt werden mußten. Und selbst nach die sen traurigen Erfahrungen, nachdem unser deutsche? Volk die An wendung dieses modernen Völkerrechtes in so furchtbarer Weise am eigenen Leibe verspüren muß, sind diese Prediger des Völker Hasses und des einseitigsten Machtstand- punkteS nicht ausgestorben. Die heutige Weltkatastrophe beweist es mit jedem Tage aufs neue, daß diese moderne Kultur in allen ihren Teile» den schmählichsten Schiffbruch erlitten bat. Daß wir heute so weit gekommen sind, den Namen des Völkerrechtes selbst als einen Hohn zu betrachten, wo die internationale Politik schlimmer ist als die des INittelalterli chen Faustrechtes, das ist kein Beweis dafür, daß es überhaupt kein Recht über den Nö.kcrn gibt, an das sich auch die augenblicklich mächtigsten Herren Frank reichs und Englands zu halten hätten. Freilich, in der heutigen Völkerpolitik ist auch nicht ein Hauch christlichen Geistes zu spüren. DaS moderne Völkerrecht ist ein Hohn auf Recht auf Gerechtigkeit. Man hat mit der Entchristlichung Vö'ker dem Völkerrecht den Boden entzogen, man hat es heute ruchlos in den Kot getreten. Vülleickt wird man <°s nach einsehe», daß alle Macht der Erde nicht in der Lage ist. den rolli gen Untergang hiiitanznhalst» so lange inan nicht eine höhere, heiligere Auffassung von Recht und Gerechtig keit hat, so lange man den Weg nicht zn'.ückiindet zur Liebe und zum Frieden nicht nur zwischen den Enizelmeusche», sondern auch zwischen den Völkern und Staaten. Und wenn auch diese Londoner Szene in dem traurigen Drama der Gegenwart keine Hofsnnngcn zu wecken vermag, vielmehr neue Enttäuschung und unsägliches Leid für Tausende i.'nd Abertausende bedeutet, die Wahrheit über dieses Theater unter der „verdienstvollen Leitung" Poincarüs muß in der Welt doch . ^ ^llählich zum Turcbbrnch kommen und wird diese „B ü h n e n st e r n e" lnnwegsegen, die heute »och beklatscht und bejubelt werden. Aus dem Ausland Österreichische Gswschatzanieihe und österreichische Natl0:;aibc:ttU Die mit dem Genfer SanierungSwerte für Oeslerreich ^>n- laminenhängenden Gesetzcsvorlaaen sind uunmebr vom ls'ec- raichischen Nationa!rat"endgütng erledigt. Damit ruck » zwei große staatsfinanziclle Maßnahmen Oesterreichs in den Vorder grund. Einerseits die Begebung einer groß'» Jnnenanieche — Goldschatzanleihe —, andererseits die Errichtung der „Lester- reichischen Natioualbani", welche mit dem ausschließlichen Ne.en- bankprivileg bis 1942 auSgestattet ist. Es handelt sieh seyi für Oesterreich um zwei großzügige Telbsthüieatte. welche sich nun mehr auf Grundlage des reinen Geschäftes, und zwar oin tt^ guttn Geschäftes bemübt, das seine zum internaliona'eu Saiunungs- wcrke des Völkerbundes beizutragen. 1. Tie Moldschatzanleihe wird in der Höbe von 6 Millionen Dollar begebe». Die einzelnen Stücke werde» auf 1». 4b oder 109 Dollar laute», ihre Zeichnung läuft vom 4. bis 00. Dezember 1922. Einzablbar sind sie tu österreichischen Kronen »ach der fixen Relation 1 Dollar — 70 000 ö. K. (also günstiger a.ö der heutige Wechselkurs). Tie Rückzahlung erfolgt am 1. Juni 1928 nach Wahl des Zeichners in Dollar oder in österreichischen Kro ne» mit dem vollen Zeichnungsbetragc. Der Ausländer sichert sich daher, wenn er znin Beispiel Kronciigntbabri! zur Zeichnung verwendet, de» Dollarlurs sür den Fall einer Kronenintwerning, dagegen bei Einzahlung von Austwidsvaluia unter AuS'chmß jedes Kursverlnslristkos eine Gewinnchance sür den Fall sl' gcn- den Kroneiiki.-rseö. Die Anleihe wird mit 3 Prozent verz.'.st und mit Zustimmung des Völkerbundes durch das Zollgetälle und das Tabakmonopol sickergestclll. Eine besondere Begünsti gung liegt in deni später dargelcgtcn Optionsrecht auf Zeichnung von Nationalbankaktien. 2. DaS Kapital der österreichischen Nationalbank wird 00 Millionen Goldkronen betragen, von denen 1,5 Millionen G'Ic» krönen für die Aktionäre der ehemaligen österreichisch-ungarischen Bank reserviert sind, während 88.5 Milt, zur Zeichnung aufgelegt werden. Die Notenbankaktien sind nur in ausländischen Valuten oder Devisen einzahlbar. Eine Ueberzcichnung VS Aktien-» kapitals ist wahrscheinlich, wesbollb das Recht gekürzter Zütei'l.ng Vorbehalten ist. Mit voller Znteiluiig von Notenl>ankaktien kann nur der Zeichner von Goldschatzanleibc rechnen, der gleichzettig mit seiner Zeichnung auf diese das oben erwähnte Optionsiecht auf Noteiibankaktien ausübt. Wer nämlich 40 Dollar Tckiatz- anleibc gezeichnet bat, bat ein Borbezngsreckt ans eine ganze Liankaktie, deren Preis er überdies zn drei Fünfteln in Gold- sehatzanicihc cinzahlen kann, wogegen die restlichen zwei Funstet lmr in AnSlandSvalnta zn erlegen sind. Solche mit der Gold schatzanleihe kombinierte Zeichnungen auf Noteiibankaktien haben Anspruch auf volle Zutcili.'N«.