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starke Gruppe des FeiudeS wurde gesteru nach läugerem Kampfe geworfen, 2000 Gefangene gemacht, vier Geschütze und viel Kriegsmaterial erbeutet. Die in einem offiziellen russischen Communjqus als falsch bezeichnet- Summevou29000Mann Kriegsgefangenen, die unsere Truppen bis vor einigen Tagen in den Kar- pathenkümpfen seit Ende Januar eingebracht haben, hat sich mittlerweile vergrößert und ist auf 64 Offiziere und 40806 Mann gestiegen. Hierzu kommen 34 Ma- schinengewehre und 9 Geschütze. Der Stellvertreter d«S Chefs des Geueralstabs: v. Höfer, Feldmarschall-Leutnant. * Die IM 000 Gefangenen, die von den Deutschen seit dem 7. Februar gemacht wurden, finden eine erfreuliche Vermehrung in den 40 OM Gefangenen, die unsere Ver bündeten seit Ende Januar als Siegesbeute heimbringen konnten. Die Russen bekommen Hiebe von allen Seiten. Die englische Flagge ist vom Meere verschwunden Aris Kopenhagen wird berichtet: „Politiken" schreibt: Am Montag ist hier der erste Dampfer aus Eng land seit der Blockade eingctroffen. Er war am 18. Fe bruar aus Goole abgefahren. Er fuhr die englische Küsie entlang. Der Kapitän erklärte, die englische Flagge sei von der Nordsee verschwunden. Er habe auf der ganzen Fahrt von der englischen Küste bis zu den Far-Ocr-Jnseln kein einziges Schiff unter englischer Flagge gesehen, sondern nur Kauffahrteischiffe mit neutraler Flagge. Der Dampfer „Knuthenborg" von Kopenhagen erhielt neue Mannschaft und segelte am Sonntag nach New Castle ab. Die Schwierigkeiten bei den anderen Dampfern sind noch nicht erledigt. König Albert im Flugzeug über de» deutschen Stcllunge» Rotterdam, 20. Februar. König Albert von Bel gien hat, wie der „Figaro" meidet, am letzten Sonnabend persönlich an einer militärischen Aufklärungsfahrt im Flug zeug teilgenommen. Der Zweidecker, auf dem sich der bel gische König als Fluggast befand, geriet über den deutschen Stellungen in heftiges Geschlltzseucr, kehrte je doch unversehrt zu seinem Aufstiegplatz zurück. Die Fahrt hatte etwa eine Stunde gedauert. i20 neue Unterseeboote? Rott e r d a m , 22. Februar. „Dailh Mail" meldet aus Kopenhagen, das; die Deutschen in den letzte sechs Wochen 120 gros;e Unterseeboote bauten. Jedes dieser Boote könne mehr als 100 Minen von je 1200 Pfund Gewicht aus streuen. Brtricboeinstcllnng von 17 englischen Dampferlinien Genf, 22. Februar. Nach Blättermeldungen ans London stellten bis zum 20. Februar entgegen der Aufforde rung der Regierung 17 englische Dampferlinien ihren ge- s amte n B etrieb ei ». Wieder rin deutsches Flugzeug über England! Aus London meldet das Reuter-Bureau vom 22. Fe bruar: Gestern abend zwischen 8 und 9 Nhr wurde ein Flugzeug über E ssex wahrgrnommen. Eine Bombe wurde abgeworsen. Sie fiel in ein Feld dicht bei Brani- tres, ohne Schaden an zurichten. Eine andere Bombe schlug in den Garten eines Hauses bei Ealchrster ein. Das Hans wurde leicht beschädigt: verlebt wurde niemand. Dir Grafschaft Esser liegt im östlichen England, an der .Küste der Nordsee. Mahnung des Kaisers zur Sparsamkeit K öuig s b e r g , 22. Februar. Der K aiser erklärte während seiner Anwesenheit in Lötzen dem Kommandanten der Feste Bogen gegenüber im Tone ernster Mahnung, er envärte von jedem Deutschen, das; er in dieser Zeit mit N a h r u n g s mittel n s p a r s a m Haushalte, nament lich mit Kartoffeln. Letztere dürften keinesfalls als Vieh- satter dienen. (B. Z. a. M.) Zum Mordversuch des rnglischr» Grsandtrn Die „Voss. Ztg." meldet aus Stockholm: In Sache» der ton Casement erstatteten Anzeige wegen Mordversuch hat die Norwegische Regierung die Bewcisergebnisse der eng- lischen Regierung zur Kenntnisnahme überweisen lassen. Der englische Gesandte Findlev soll am 1. März einen Ur laub antreten. Dir Rückverlrguug dcr Gumbiniirr Regierung Das „Beil. Tagebl." meldet: Die Gumbinner Rcgie- inng, die zeitweise nach Insterburg verlegt war, ist wieder nach Gumbinnen übergesiedelt. Ein Sozialdemokrat über de» Frieden Das Tageblatt in Stuttgart berichtet: In einer groszen Volksversammlung sprach gestern abend der sozialdcmokra- tische Abgeordnete Heine über die politische Zukunft Deutschlands. Er betonte, das; jeder vorzeitig unter nommene Schritt zur Herbeiführung des Friedens dem Frieden mehr schaden als nützen könne. Not wendig sei jetzt vor allen Dingen Vertrauen zu den deutschen Waffen und dem Friedenswillen des deutschen Kaisers. Zweimal habe dcr Kaiser in den letzten Jahren durch sein persönliches Eingreifen uns den Frieden gesichert. Ganz unbeschadet der Gegensätze zur Politik des Kaisers müsse man heute erklären, im ,etzigen Augenblick könne man dem Kaiser ver trauen. Wenn es sich darum handeln solle, den Krieg durch einen Frieden zu beendigen, dcr nicht den Keim zu neuen Konflikten in sich trage, dann werde die deutsche Sozialdemokratie in diesen Bemühungen dem Kaiser und dem Kanzler zur Seite ftehe n. Dcr russische Schlachtbcricht Petersburg, 22. Februar. Der Große Gencral- stab veröffentlicht ein Communigut'-. in dem cs heißt: Nach dem die Deutschen die Unmöglichkeit erkannt hatten, unsere Stellung auf dem linken Weichselufer cinzudrücken, warfen sie Anfang Januar unter Benutzung ihres außerordent lich entwickelten Eisenbahnnetzes von allen Seiten zusain- niengezogene bedeutende Streitkräfte nach Ostpreußen, um unsere 10. Armee zu schlagen. Unsere Oberbefehlshaber entschlossen sich, da sie keine Eisenbahnen hatten, um recht zeitig die nötigen Streitkräfte dem Vorstöße des Feindes entgegenstellen zu können, die oben erwähnte Armee aus L st Preußen zurückzuführen, wobei unsere rechte Flanke mit einer Umgehung bedroht und daher zu einer schleunigen Frontänderung in der Richtung Kowno gezwungen wurde. Dadurch wurde die Flanke des nachfolgenden Korps entblößt, von dem nur einzelne Abteilungen entrinnen konnten. Die anderen Korps wurden unter fortwährenden heftigen Kämpfen in die ihnen befohlenen Richtungen zurückgenommen. Am 19. Februar kamen unsere Truppen aus dem Kampfgebiet und nahmen die ihnen angewiesenen Stellungen ein. In zwischen entwickelte sich die deutsche Front in der Um gebung von Ossowiez auf dem Wege von Lomza nach Ed- kabno nördlich von Kadzialy. An einigen Plätzen war dieser Kampf sehr hartnäckig. — Die Russen haben von ihren englischen Freunden das Vertuschen schon gelernt. Der Dank an das 1. Armeekorps Königsberg, 22. Februar. (W. T. B.) Der kommandierende General des 1. Armeekorps, Kosch, hat am 16. d. M. einen Tagesbefehl erlassen, in dem er darauf hinweist, daß das Armeekorps am 13. und 14. Februar unter den Augen des Allerhöchsten Kriegsherrn gekämpft habe. Ter Kaiser habe im wiedereroberten Lyck dem 33. Füsilier- Regiment seine Anerkennung für die bewiesene Tapferkeit ausgesprochen, habe ihn aber beauftragt, auch den übrigen, auf dem dortigen Kriegsschauplätze kämpfenden Truppen des 1. Armeekorps seine Anerkennung auszusprechen. Be rechtigter Stolz über den hohen Gnadenbeweis verpflichte, auch fernerhin das beste daranzusehen, um das kaiserliche Vertrauen zu rechtfertigen und den Gegner so zu Boden zu schlagen, daß er nie mehr wage, seinen Fuß auf deutsches Land zu setzen. Die Mitglieder des Aufsichtsrates der Saxonia- Buchdruckerei G. m. b. H. und die Vorstands mitglieder des Katholischen Pretzvereins werden hierdurch zu einer gemeinsamen Zitrung auf Donnerstag den 25. Februar, abends ^9 Uhr in das Katholische Gesellenhaus Käufferstratze 4 geladen. Tagesordnung: Beratung der in der Sitzung vom 11. Februar noch unbeendigt gebliebenen Punkte. Eine schriftliche Einladung erfolgt diesmal nicht. Fiir dm AnWnat: Ar dm PrePern»: Freih. v. Schönberg. Pfarrer Bodenburg. Neutrale Besichtigung von Gefangenenlagern B e r n , 22. Februar. <W. T. B.) Ter Vizepräsident des Nationalrats Artur Engster ist im Aufträge des inter nationalen Komitees vom Roten Kreuz wieder nach Berlin abgcreist, um mit dem spanischen Botschafter in Berlin weitere Gefangenenlager zu besichtigen, insbesondere solche, gegen die Ausstellungen erhoben worden sind. Ein französischer Deputierter gefallen Paris, 22. Februar. <W. T. B.) Ter Deputierte des Departements Bonche-du-Rhone, Unterleutnant Che- villon, ist am Sonntag bei den Kämpfen an dcr Ostgrenze gefallen. Dir Furcht vor den Nordsee-Gefahren Amsterdam, 22. Februar. (W. T. B.) Das „Handelsblatt" berichtet: Am Sonnabend weigerten sich etwa 10 Matrosen und Heizer des Dampfers „Amstelstrom", der nach Leith nbfahrcn sollte, an Bord des Schiffes zu gehen, wenn sie nicht angesichts dcr von Minen und Unter seebooten drohenden Gefahren doppelte Löhnung erhielten. Die Holländische TainpfschiffahrtSgcsellschaft, der das Schiff gehört, erklärte sich bereit, die Minenprämic auf 6 Gulden wöchentlich zu erhöhen und gewisse andere Forderungen zu erfüllen, lehnte es aber ab, die doppelte Löhnung zu zahlen. Auch einigen Dampfern derselben Gesellschaft wurden die gleichen Forderungen gestellet. Die Bemannung zweier vor Rmuiden liegenden Loggerschiffc weigerte sich, aus Furcht vor den Minen und Kriegsschiffen in See zu gehen. Schweizer Acrzte in Oesterreich B e r n , 22. Februar. (W. T. B. (Schtveizcr. Te- pcschen-Agentur.) In der Schweizer Presse ist vor einiger Zeit die Meldung verbreitet worden, daß eine Anzahl Schweizer Aerzte, die zur ärztlichen Hilfeleistung nach Oesterreich geschickt worden waren, nicht den erwarteten Empfang und auch nicht die Stellung, die ihnen ver sprochen wurde, gefunden hätten. Ein Arzt sei deshalb in die Schweiz zurückgekehrt, die anderen würden demnächst folgen. Hierzu teilt das Blatt „Ter schweizerische Nrmec- arzt" mit, daß ein Arzt allerdings zurückgekehrt sei, weil er in Bozen keine befriedigende Tätigkeit gefunden habe. Die übrigen nach Oesterreich gegangenen Acrzte seien aber noch dort und hätten eine durchaus zusagende Tätigkeit gefunden. Alle Acrzte, auch der nach der Schweiz zurückgekehrtc, stimmten darüber überein, daß der ihnen bereitete Empfang durchaus angemessen gewesen sei und daß die Behauptung vollkommen falsch sei, daß die ihnen gegebenen Ver- sprechungen nicht gehalten worden seien. Miuisterwechsel i« Luxemburg Luxemburg, 22. Februar. (W. T. B.) Das luxemburgische Ministerium, Staatsminister Eyschen so- wie die Generaldirektoren Mongenast. de Wawa und Braun sind heute um ihre Entlassung eingekommen. Deutsches Reich Dresden, den 2». Februar 1-td — DK ketholische Presse «u» der Spitze. Bor vier- zehn Tagen (in Nr. 29) brachte die .Sächsische BolkSztg. einen Hinweis auf die Leistungsfähigkeit der kath. Presse: als Beispiel war die .Kölnische BolkSztg." angeführt. In- zwischen hat nun auch die Regierung eine sehr erfreuliche Anerkennung gespendet; die .Norddeutsche Allgemeine Ztg." schreibt nämlich: »Dank der Mitarbeit der Presse, der Be- amtenschast, der Lehrer und vieler Privatpersonen hat die Erkenntnis, daß di« Verstärkung der Goldbestände der Reichsbank gegenwärtig dem Vaterlands von größtem Nutzen ist, in immer weiteren Kreisen Verbreitung gesunden. Ständig sind infolgedessen die Goldbestände der Reichsbank gewachsen. Aber immer noch steckt viel Gold in den Laschen Privater und die Belehrung darf deshalb nicht Nachlassen. Erfreulicherweise beschränken sich einige Zeitungen auch nicht auf bloße Belehrung, sondern sammeln selbst ein. Was aus diese Weise erreicht werden kann, beweisen einzelne Sr- gebnisse. So haben die .Kölnische BolkSzeitung" bisher 4.6 Millionen Mark, die.Allgemeine Zeitung" in Chemnitz 1.9 Millionen Mark, die.Braunschweigische Landeszeitung" mehr als 1.6 Millionen Mark, daS .Leipziger Tageblatt" mehr als 1,5 Millionen Mark an die Reichsbank abgeführt." Dabei sei erinnert, daß die „Kölnische Volk-zeitung" bei diesem Goldeintausch keine Geldprämien gewährt, und den noch marschiert sie bet diesem wichtigen vaterländischen Werk mit weitem Vorspmng an der Spitze. — DaS KrirgSzirl überschreibt sich eine Auslassung der Nordd. Allg. Ztg. an leitender Stelle, tn der betont wird, daß die Reichsregierung Erörterungen über die KriegSztele in der Presse noch nicht zulassen könne. Wenn die Zeit gekommen sei, dann werde die Reichsregierung dankbar sein, dann werde sie es bedürfen, wie sie eS immer bedürfe, von einem starken Volkswillen gestützt zu sein, ohne den vermöge sie nichts. Zum Schluß heißt e« wört lich: .Die obersten Gewalten im Felde und daheim, Schwert und Feder, stimmen auch darin völlig überein, daß zwingende Gründe der Landesverteidigung wie der Politik dem Wunsche entgegenstehen, schon jetzt mit bestimmten Sr- klärungen über unsere Friedensbedingungen hervorzutreten und eine öffentliche Diskussion zuzulassen. Der Zeitpunkt hierzu kann nur durch die militärischen Ereignisse bestimmt werden. Ueber da» Hernach zu streite» hat erst Sinn und Wert, wenn wir in diesem notgedrungenen Kampfe mit der Abwehr unserer Feinde am glücklichen Ende sind. Dann wird die Reichsleitung ohne Zögern ihre Friedens- ziele ausdecken, dann sei dem freien Volk die Rede frei!" Bekanntlich hat die Budgetkommisfion de» Abgeordneten- bauseS den entschiedenen Wunsch geäußert, daß die öffent- liche Erörterung der Friedensbedingungen so rechtzeitig sreigegeben werden soll, daß die öffentliche Meinung bei den Friedensverhandlungen voll zur Geltung gebracht werden kann. Daß jetzt die Zeit dazu noch nicht gekommen ist, ist unbedingt richtig, und man darf wohl zur Re- gierung daS Vertrauen haben, daß sie dem berechtigten Verlangen der Volk-meinung sobald e» angängig ist Rech nung tragen wird.' Aus Stadt und Land Den 23. Februar ISlb Dresden —* Ihre Kgl. Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg bezeugten ihr lebhaftes Interesse für die .Ausstellung für Verwundeten- und Kranken-Fürsorge im Kriege" indem sie ihr gestern nachmittag einen zweiten Besuch abstatteten. Die Ausstellung, über die Prinz Johann Georg bekanntlich das Protektorat übernommen hat, bietet de» Sehenswerten so viel, daß das prinzliche Paar noch einen wetteren Besuch in Aussicht stellte. —' Ihre Kgl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg begaben sich beute in Begleitung der Hosdame Frl. v. Schönberg und de» Hosmarschalls Frhrn, v. Berlepsch mittelst Automobil» nach Freiberg. Hier wurden die im StadtkrankenhauS, Bartholomäi-Hospftal, JohanneShospttal und Reservelazarett untergebrachten Ver wundeten besucht. Segen 1 Uhr reisten Ihre Kgl. Hoheiten nach Nossen und Miltitz Wetter und begrüßten hier die Verwundeten im StadtkrankenhauS bezw. im Rittergut Miltitz. Danach wurde die Fahrt nach Meißen fortgesetzt, wo die Verwundeten im StadtkrankenhauS und im Reserve- lazarett besucht wurden. Hieraus kehrten die Höchsten Herrschaften nach Dresden zurück. —' Da» König!. Ministerium de» Innern hat dem Stadtmuseum da» Bild .Lübecker Diele" von Clau dius sowie eine Broncebüste de» Maler» Paul Oberhoff von dem im Felde gefallenen Bildhauer OSkar Döll über wiesen. Der Rat hat die Ueberlasiung de» Bilde» und der Büste unter dem Ausdrucke de» Danke» tn seiner letzten Sitzung angenommen. —* Pakete für da» Heer, vom 22. Febr. 1915 an wsrden Privafvackereten sür ha» Feldheer nach dem westlichen Kriegsschauplatz zuAlgssen. Dabei find ein- a die AK »et »in Üefern. Sendungen urch Sendungen mit Wertangabe en. Bi» zum Einzelgewicht von 10 lex werden bei all«« deutschen Postanstalten angenommen. >unqs» vqu 10 kg bi» V0 k« Gericht sind bahn-Mut- und Güterabfertigungen anszu- « befördern dt« Güter zu bestimmten Porto- oder Frachtsätzen bis an die MUttär-Paket-Depot». von wo au» st« gebührenfrei weiter versendet werden.