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Mittwoch den 27. Mai 1S14 Wahlmesse. Nach Beendigung deS feierlichen Hochamtes -wurde der Wahlkommissar mit den beiden Herren zum Ka pitelsaale geleitet. Dort nahm er seinen auf einer Er- Höhung angeordneten Platz ein, eröffnete in einer kurzen Anrede seinen Auftrag und ubergab seine schriftliche Be- stallung -um Wahlkommissar seinem Rate, der sie dem Tomdcchanten weitergab. Dom jüngsten Domkapitular wurde das Dokument verlesen. Alsdann wurde der König- liche Wahlkommissar von zwei Domkapitularen zum Bischöf lichen Palais geführt, um hier den Ausgang der Wahl w- zuwartcn. Dann folgte die Wahl. Nach Beendigung der Wahl begaben sich die beiden jüngsten Domkapitulare nnt dein Apostolischen Notar und den beiden Zeugen in das Bi schöfliche Palais, um dem Königlichen Wahlbevollmächtigten die Beendigung der Wahl zu melden. Dieser kehrte nun in den Kapitelssaal zurück, wo ihm das Ergebnis der Wahl mitgeteilt wurde. Darauf begab sich ein Domkapitular in Begleitung des Notars und der beiden Zeugen auf das Chor und verkündete dem Klerus in lateinischer Sprache und gleich darauf, von dem Aufgange zum Chor aus, dem in der Kirche versammelten Volk in deutscher Sprache das Ne- sultat der Wahl. Aus dem Auslande Oesterreich - Ungarn — Neue Brschuldiguugr« durch da» jrmgtschechische Organ „Narodui Listy". Aus Prag wird gemeldet: DaS jnngtschechische Organ „Narodni Listy", das die Enthüllun gen über den Exabgeordneten Dr. Sviha brachte, beschuldigt den nationalsozialen Abgeordneten Vojnar, daß er in seiner Eigenschaft als Präsident des Tschechischen Eisenbahnerver bandes in Böhmen in dem Streite eines Eisenbahners mit dem genannten Verband Bestechungsgelder angenommen habe. DaS Blatt belegt seine Beschuldigungen mit einem faksimilierten Brief und verlangt das Ausscheiden VojnarS aus dem Eisenbahnerverband und die Niederlegung seines Mandats. Italien — Der Minister Marquis dl San Giuliano machte chußführungcn über Albanien, wobei er erklärte: In Alba nien können trotz unserer Anstrengungen, sie zu verhüten, weittragende Ereignisse eintreten, auch solche die auf die Ruhe am Balkan zurückwirken oder auf die Machtverhält- risse im Adriatischen Meere, wo wir ein Interesse haben, das Gleichgewicht der Kräfte zu erhalten. Italien hat in den letzten Jahren, dank dem Tripolis-Unternehmen, seine Stellung im Zentrum des MittelmeereS gesichert und ist aus dem Wege, seine Stellung auch im östlichen Mittel meere zu sichern. ES wird sie fest und unerschütterlich in der Adria erhalten. Die Rede des Ministers wurde im Verlaufe und am Schluffe mit starkem Beifall ausgenom men. In der Debatte bekämpsten besonders republikanische Redner Italiens albanische Politik und bedauerten die sich daraus ergebende Trübung der Beziehungen zu Serbien, Griechenland und der Tripelentente. Ein Redner sprach die Hoffnung aus, Staatssekretär Grey werde eine Intervention aller Großmächte anregen. — Keine Marinekouveutio« zwischen Rußland, Aus land und Frankreich. Berliner Meldungen über den Ab schluß einer Marinekonvention zwischen Rußland, England und Frankreich werden von der „Nowoje Wremja" in einer anscheinend inspirierten Auslassung als unzutreffend erklärt. Albanien — Die Malifforen. welche kürzlich zum Schutze des Fürsten nach Durazzo abgezangen waren, sind auf einem österreichischen Kreuzer nach Skutari zmückgekehrt. — Die Lage in Albanien wird in Wien nicht grin st i g beurteilt. Der Fürst hat versäumt, in der Zeit seiner Anwesenheit sofort militärische Kaders zu bilden, durch die er leichter imstande gewesen wäre, sich die nötige Macht zum Schutze gegen Krisen zu schaffen. > Der Fürst scheint übri gens nicht die Persönlichkeit zu sein, die einer solchen Krise gclvachsen wäre. Er hat sich während der in Durazzo ent standenen Panik am Sonn abend ganz vom italienischen Einflüsse beherrschen lassen und dieser Verirrung ist cs zu- zuschreiben, daß er durch die übereilte Einschiffung kom- promittiert wurde. Ter Ehrgeiz, eine Dynastie zu grün den, ist nickt zureichend, sondern muß durch einen selbständi gen und eisernen Willen unterstützt werden. Dazu kommt, daß die Meinungsverschiedenheiten zwischen Oesterreich-Ungar» und Italien in der albanesischcn Frage trotz der fortwährenden Versicherungen über Einigkeit wei tergehen, als in der Oeffentlickkeit zugegeben wird. Nach einer Meldung wurde der österreichische Konteradmiral Seidensacher sofort vom Fürsten empfangen. Das schnelle Eintreffen der Schiffe machte allgemein einen sehr guten Eindruck. Der österreichische Kreuzer „Admiral Spann" ilt nach den heimischen Gewässern abgedampft. Ein österreichischer SchiffSarzt begab sich mit Verbandszeug zu den Aufständische» nach Schiak. Die Forderungen der Auf ständischen betreffen lediglich den Schutz der mohammedani schen Religion. Wegen Essad Pascha wurden keinerlei For derungen vorgcbracht. Bulgarien — Die „Goebeu" in Drdeagatsch. An Bold deS deut- schen Panzerkreuzers „Goebcn" hat ein Diner stattgefunden, an dem die Generale Toschew und Delow, alle höheren Offiziere der Garnison, der Unterpräfekt und der Bürger- meister der Stadt teilnahmen. Die „Goebeu" hat am Montag den Hafen von Dedeagatsch verlassen. Aus Stadl und Land Dresden, den 27. Mal 1914 —* Oberbürgermeister Dr. Beutler tritt heute einen vierwöchigen Urlaub an, den er zu einer Kur in Wiesbaden zu benutzen gedenkt. Während seiner Abwesen heit führt Bürgermeister Dr. Kretzschmar die Geschäfte des Rates. Sächsische VolkSzeitung —* Da» StadtberSrdnekenkoHegium wird sich in seiner morgigen Sitzung auch mit einem An- trage der Herren Stadtverordneten Janetz und Genoffen beschäftigen, der dahin geht, den Rat zu ersuchen, zur För- derung der nächsten Olympiade in Berlin nach dem Dorbilde anderer deutscher Städte einen Beitrag bereitzustellen. Fer ner steht auf der Tagesordnung die Gewährung eine- Bei trages der Stadt Dresden zu den Preisen deS in der Pfingstwoche stattfindenden sogenannten DreiecksflugcS, dH die Flugplätze Johannistal, Leipzig und Dresden be rühren soll. —"Die Verlegung der Tierärztlichen Hoch- schule von Dresden nach Leipzig, die vom Landtage end- gültig beschlossen worden ist, hat die Rektoren der Tier ärztlichen Hochschule und der Universität Leipzig veranlaßte, herzliche Begrüßung»- und Glückwunschtelegramme auSzu- tauschen. —" Das seltene Fest der eisernen Hochzeit feierten am Sonntag in voller Rüstigkeit der Vermessung!?- revisor a. D. M. Klengel und Gemahlin. Zur Volksschulfrage. In seiner letzten Versammlung am Freitag beschloß der Dresdner Lehrer- verein folgende Erklärung: „Der Dresdner Lehrerverein hält die Einführung der allgemeinen Volksschule in Dres- den noch vor der Neugestaltung des gesamten sächsischen Volksschnlwesens für eine dringende Aufgabe der Schul verwaltung. Er beauftragt den Schulgesetzausschuß mit der Abfassung einer entsprechenden Eingabe." —* Nächst dem Prinz-,Heinrich-Fluge wird der vom 30. Mai bis 6. Juni zwischen den Flugplätzen Leip- zig, Johannistal und Dresden stattfindende sogenannte Dreiecksflug das größte flngsportliche Ereignis dieses Früh jahres sein. Der mit 100 000 Mark an Geldpreisen aus- gestattete Wettbewerb hat 43 Meldungen gebracht, so daß es an den Pfingsttagen über dem Dresdner Flugplätze in der Luft geradezu von Flugzeugen wimmeln wird. Besonders interessant dürfte es sein, auf der Erde die auf dem Flug plätze Kadih versammelten Flugzeuge einzeln in Augen schein zu nehmen, da unter ihnen fast sämtliche modernste Typen vertreten sind. Ganz besonders interessant wird die am 1. Pfingsttage nachmittags stattfindcnde Flugzeugparade sein, bei der sämtliche Flugzeuge aufgestellt und in nächster Nähe des Publikums vorgeflogen werden. Schon der Sonnabend wird besonders spannende Moinente bringen, wenn die sich bewerbenden Flieger eintreffen werden. Da der Wettbewerb eine Schnelligkeits- und Zuverlässigkeits- kowarrenz ist, dürfte er auch sehr wertvolle Ergebnisse für den Flugzeugbau bringen. —* lieber Verkehrsstörungen im König-Albert- Hafen sind der Dresdner Handelskammer auch in der letzten Zeit wieder lebhafte Klagen zugegangen. Infolge dessen hat die Kammer an die Generaldirektion der Säch sischen Staatseisenbahnen eine dringliche Eingabe gerichtet, in der sie aus diese Klagen aus den Kreisen des SchiffahrtS- gewerbeS hinweist und besonders hervorhebt, daß die vor- handenen Landungsvorrichtungen sich bei dem jetzigen starken Verkehr als völlig unzureichend erweisen. Die Dresdner Handelskammer ersucht die Königliche Generaldirekrlon der Staatseisenbahnen nochmals im Interesse der Schiffahrts beteiligten für eine umgehende Berücksichtigung ihrer Wünsche einzutreten, da jede Verzögerung den Schiffahrttreibenden, die noch unter dem Drucke einer schweren wirtschaftlichen Krisis flehen, neue und uneinbringliche Verluste bringt. —* Der Dresdner Lehrerverein hat in dankenS- werterweise auch seinerzeit lebhafte Anteilnahme an der Errichtung deS Richard-Wagner-Denkmals bekundet und dem Vorsitzenden des Ausschusses für das Richard-Wagner- Denkmal gestern 500 M. durch die drei Herren Vorsitzen den überreichen lassen. Damit hat sich das Gesamtergebnis der öffentlichen Sammlung erfreulicherweise auf 11892,80 Mark erhöht. —" Die Sächsisch.Böhmische DamPfschiffartS- Gesellschaft wird während des Pfingstfestes wieder eine Anzahl Sonderschiffe verkehren lassen, um allenthalben eine glatte Abwickelung des Verkehrs zu erzielen. —* Tollwütiger Hund. An dem verendeten Hunde eines in der Blumenstraße wohnhaften Einwohners ist bei der Sektion und mikroskopischen Untersuchung Tollwut fest gestellt worden. Nach den angestellten Erörterungen ist der kranke Hund jedoch nicht frei umhergelaufen. Der Rat der Stadt Dresden hat deshalb von einer Verfügung der Hundesperre für den Stadtbezirk absehen können Chemnitz, 26. Mai. Die Handelskammer Chem nitz sprach sich, entgegen den Handelskammern Dresden und Leipzig, für die Ausdehnung der öffentlich-rechtlichen Lebensversicherung ans das Königreich Sachsen ans. Chemnitz, 26. Mai. Ein Rückgang der priva ten Bautätigkeit wird in den monatlichen Mitteilun gen des Statistischen Amtes der Stadt Chemnitz festgcstellt. Es heißt dort, daß schon das Jahr 1913 sich gegenüber den beiden Vorjahren durch ein Nachlassen der Baulust wie auch der Bauausführungen ckmrakterisierte. Auch im ersten Vier teljahre 1914 hat sich ein weiterer Rückgang der privaten Bautätigkeit gezeigt. Die rückläufige Bewegung hat sich in den ersten drei Monaten d. I. noch weiter fortgesetzt, denn die Zahl der während dieser Zeit fertiggcstellten und in Gebrauch genommenen neuen Wohngebäude bezifferte sich usyrnU uojjeqochaluJ 'sahnlaaxx uir W uabsö gg anu jnv in Chemnitz nur 375 neue Wohnungen gegen 565 im glei chen Zeiträume des Vorjabres gewonnen. Allerdings ist ein geringer Aufstieg der Baulust zu verzeichnen, da 34 Baugenehmigungen für neue Wohngebäude erteilt wurden gegen 27 im gleichen Zeiträume des Vorjahres. Frcibcrg, 27. Mai. Auf das Huldigungs- tclegramm des Verbandes dentschnationaler Arbeiter- vereine an den König ist folgende Antwort eingegangcn: Se. Majestät der König haben sich über die gesandten Glück wünsche sehr gefreut, lassen herzlich danken und wünschen, daß die Bestrebungen des Verbandes von Erfolg begleitet sein mögen, v. Schweinitz, Hauptmann und Flügeladjutant. Nr. 120 — Seite 2 Freiverg, 26. Mal. Der Verbandstag 8er deutsch.nationalen Arbeitervereine, die ihren Sitz in Chemnitz haben, fand hier unter zahlreicher Teilnahme statt und wurde mit einer Geburtstagsfeier des Königs eingeleitet, bei welcher Herr Bürgermeister Dr. Hase die Versammlung im Namen der städtischen Kollegien bs- grüßte. Die Festrede hielt Herr Arbeitersekretär Purfürst, woran sich weitere Ausführungen des Herrn Pastor Richter- Königswalde anschlossen. Der eigentlichen Hauptversamm lung wohnte Herr Amtshauptmann Dr. Vollmer und Herr Oberbürgermeister Haupt bei. Im Mittelpunkte der Ver handlungen stand ein Vortrag deS Herrn Pastor Richter- Königswalde über: „Der Weg zur Einigung der nationalen Arbeiterbewegung." Er trat besonders für ein gutes Per- hältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ein. Daran schlossen sich weitere Ansprachen der Herren Oberbürgec- meister Haupt und Fabrikbesitzer Schippan. Gersdorf, 26. Mai. Der Gemeinderat beschloß, alle Kriegsveteranen bis zu 1000 Mark Einkonimen von den Gemeindesteuern zu befreien. Glauchau, 26. Mai. Schadenfeuer. Das der Aktienbranerei gehörige Restaurant wurde durch Schaden feuer zerstört. Hundrhübel, 26. Mai. Kreuzottern. Auf dem hiesigen Gemeindeamts find in diesem Frühling bereits 24 Kreuzottern gegen die gesetzliche Fangprämte abgeliefert worden. Kötzschenbroda, 27. Mai. Erdbeer versandt. Es wurden versandt 10 Körbe mit 307 Kilogramm. Kratzau, 25. Mai. Eine schwere Verletzung erlitt am Sonntag der Spinner Rudolf Kies aus Machen- dorf, der infolge falschen Fahrens auf der Straßenbiegung der Reichenbacher Straße bei der Scheune mit dem Phäno- mobil des Zimmermeisters Franz Leukert aus Neundorf zu- sammenstieß. Kipsdorf, 26. Mai. Die Vereinigung von Bürgermeistern und berufsmäßigen Ge- meindevorständen hielt hier unter zahlreicher Teil- nähme seine Jahresversammlung ab, die von Herrn Bür- germeister Schröter-Frohbnrg geleitet wurde. Im Namen der Gemeinde Kipsdorf begrüßte Herr Gemeindevorstand Mehlhorn die Versammlung. Nach dem Geschäftsberichte zählt die Vereinigung jetzt 330 Mitglieder. Jahres- und Kassenbericht wurden richtiggesprochen und dem Gesamtvor- stände Entlastung erteilt. Nach Erledigung der> geschäft lichen Angelegenheiten referierte Herr Genieindevorstand a. D. Schwalbe-Leipzig über den Stand des Verbandes ffir den wirtschaftlichen Zusammenschluß der Elektrizitätswerke Sachsens. Daran schloß sich ein Referat der Gemeindcvor- stände Morgenrot-Leubnitz und Hoffmann-Steinpleis über die Anstellnngsverhältnisse der Bürgermeister und berufs- > mäßigen Gemeindevorstände. Weiter folgten noch Berichte der Herren Gemeindevorstand Fischer-Röhrsdorf über das neue Gcmeindesteiiergesetz in seiner praktischen Wirkung auf die politischen Kirch- und Schulgemeinden, Bürgermeister Prahtel-Callnberg über die Jugendhilfe und Gemeindevor stand Scheibner-Coßmannsdorf über das Verhältnis der Vereinigung zum sächsischen Gemeindebeamtenverein. Zum Schluß wurden noch die Bestrebungen des sächsischen Ver kehrsvereins erörtert. Leipzig, 26. Mai. 600 Mk. Belohnung auSgeseht wurden auf die Wiedererlangung der in Schönau bei Leipzig gestohlenen weißen Hermelinfelle im Werte von 9600 Mk.. die am Kopfe mit dem Lockfiemvel O gezeichnet sind. Loschwitz - Weißer Hirsch, 26. Mai. Eine stim mungsvolle Königs-Geburtstagsfeier fand gestern abend im Etablissement Weißer Adler in Oberlosch- witz statt. Besonders das internationale Fremdenpublikum von Dr. Lahmanns Sanatorium hatte es dankbar begrüßt, daß auch in Loschwih-Weißer Hirsch eine festliche Veranstal tung anläßlich des Geburtstages unseres Landesherrn arrangiert worden war, denn es waren rund 500 Kurgäste ans Loschwitz und Weißer Hirsch zu der Feier erschienen. Nach einem vorzüglich gewählten und vortrefflich ansge- führten patriotischen Festkonzert der Kapelle des 19. Artille rieregiments fand ein stark frequentierter Festball statt. Erst spät nach Mitternacht ging die Festgesellschaft in ge hobenster Stimmung auseinander. Mainz, 25. Mai. Die Staatsanwaltschaft verhaftete den Schreibergehilfen Schäfer vom Mainzer Kreisamt wegen Spionageverdachtes. Er soll militärische Dienststempel nachgeahmt und militärische Geheimakten ent wendet haben. Waldhcim, 26. Mai. Aus den hiesigen Straf- an st alten wurden aus Anlaß des Geburtstages Sr. Ma jestät des Königs acht Strafgefangene beurlaubt resp. vor läufig entlassen. Darunter befanden sich sechs männliche und zwei weibliche Personen. Auch ein zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe Verurteilter war durch des Königs Gnade entlassen worden. Zittau, 27. Mai. G r n n d st e i n l e g u n g. Am Frei tag den 29. Mai findet mit einer schlichten Feier die Grund steinlegung des neuen Gymnasiums statt. An der Feier nehmen Vertreter der öffentlichen Lehranstalten, ehemalige Schüler, sowie Vertreter der städtischen Behörden teil. WaruSdorf, 26. Mas. Wegen einer schlechten Zensur hat sich der 14j8hrige Realschüler Rudolf Tielsch aus der Wohnung seiner Eltern entfernt und ist seitdem verschwunden. Zwickau, 26. Mai. Gegen die einheitliche Volksschule, deren Einrichtung durch Verschmelzung der Bezirks- und Bürgerschulen hier im Stadtverordnetem kollegium angeregt worden war, hat sich der Schnlausschuß in seiner letzten Sitzung ausgesprochen. Aussig, 26. Mai. Explosion. In der Spiritus- fabrik vorm. Gebrüder Eckelmann in Nusflg-Schönpriesen wurde der Spiritusapparat undicht. Der Kupferschmied Alois Voömirda wollte den Apparat reparieren. Der Ober- spirituSbrenner Robert Grohmann ließ die Dämpfe ab; darauf kroch Voömirda in den Apparat. Alsbald erfolgte eine Erploston, die den Apparat zertrümmerte. VoSmirde lötete und Grohmann schwer verletzte.