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zwischen den AmtSgenossen beider Konfessionen hier am Orte und im Lande draußen, und die Schule solle in taktvoller Weise auf dem Gebiete des Unterrichtes alles vermeiden, was diesen Frieden stören könnte. Ties sei auch der Wunsch seiner geistlichen Bohörde, und aus dem Munde seines Bischofs habe er selbst diese Worte ver- nommen. Die Theorie sei zwar immer schroff und unduldsam, aber die Praxis gestalte alles milder und freundlicher. Bei aller Festigkeit und Treue in seinem Bekenntnis würde ec bestrebt sein, an seiner Schule im harmonischen Zusammenwirken mit den Amtsgenossen Religion. Vaterlandsliebe und die bürgerlichen Tugenden gegenseitiger Achtung und Wertschätzung immerdar zu pflegen. Mit dem Schlustgesange: .Vater, hör mein Flehn!" endete die erbauliche Feier. —* Auszeichnungen. Verliehen wurden dem Poftsekretär Reichel in Stolpen das Albrechtskreuz und den Ober-Postschaffnern Heldner in Pirna und Müller in Lö- bau, sowie den Postschaffnern Eckardt in Freiberg und Leh mann in Dresden das Allgenieine Ehrenzeichen bei ihrem Ueberiritt in den Ruhestand. Ferner wurde das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen dem Forstaufseher Herrmann in Berthelsdorf und den: Küster und Synagogen-Jnspektor in Leipzig Leib (Leon) Wasserstroin. —* Der Deutsche Verein für Psychiatrie hält sei-ne diesjährige Jahressitzung am 28. und 29. April in Dresden ab. Leipzig. Da der vorjährige erste Versuch akademischer Ferienkurse eine über alles Erwarten starke Beteiligung fand, veranstaltet der Sächsisll>e Lehrerverein auch Heuer akadenrische Ferienkurse. Es werden 18 Dozenten gegen 8 im Vorjahre lesen. Die Kurse zerfallen in zwei selbständige Reihen, eine naturwissenschaftliche und eine philosophisch historische. Anmeldungen werden bis zum 3. Juni an Leh rer Tr. A. Wünsche, Leipzig-Gohlis, erbeten. Werdau. Wer Gelegenheit hatte, an den Oster- feierlageu dein Werdaner kath. Gottesdienste beizuwvhnrn, kann cs begreiflich finden, wie sehr wir nach einem eigenen Golteshanse verlangen. Unser eifriger Herr Pfarrer Hottcnrott las am ersten Osterfeierrage zwei heilige Messen: eine uni 8 Uhr, welche gut besucht war und um V2IO Uhr Hochamt mit Predigt und fi'o tlouui, wo der Andrang ein überaus großer war und der Saal bis ins kleinste Eckchen dicht gefüllt war: viele muhten sogar drangen Platz nehmen, oder umkehrcn. So erwies sich wiederum der Saal als zu klein, obschon ec bekanntlich der größte hier am Platze ist. Namentlich an hohen Feier- tagen empfindet ein gläubiges Herz es gar tief, wenn man die heiligsten Geheimnisse des Erlösnngswerkes Jesu Christi auf — einen'. Tanzsaale — feiern muß. Welche Anfordungcu gerade an solchen Tagen an den Seelsorger gestellt werden, der weder Kirche noch Schule, — ja nicht einmal einen Bauplatz — sein eigen nennt, spottet jeder Beschreibung. Daß solch traurige Verhältnisse auf die längere Dauer unerträglich sind, und die Ausübung der kath. Pflichten sehr erschweret,, ist nur zu leicht ersichtlich. Mit gläubigem Herzen wollen wir Werdaner Katholiken zum auferstandenen Heilande flehen: Er möge uns in Ge duld und Ausdauer stärken, er möge uns hilfsbereite gute Mellscheu finden lassen, damit wir unserem lieben Herr- gott auch einmal eine würdige Wohnstätte bieten können, wo sein Stellvertreter hier ans Erden, unser Herr Pfari er, uns die Heilmittel unserer heil. Religion spenden kann. Das gebe Gott, daß dieser unser innigster Osterwunsch sich bald erfülle. Annabcrg. Die geschäftliche Lage in der erzgcbirgischen Posamentcn-Jndustrie ist gegenwärtig eine so ungünstige, daß die ältesten Industriellen sich nicht entsinnen können, je eine so schlechte Zeit durchgemacht zu haben. Bis vor kurzem war iir der Möbelposamenteubranche noch ein erfreu licher Geschäftsgang zu verzeichnen. Nachdem aber auch in diesem Erwerbszweige die Bestellungen immer spärlicher tvordcil, leidet die gesamte Posamcnteii-Judustrie au Mangel an Aufträgen. Wie lange dieser anhalten wird, ist nocki nicht abzuseheu. Die Fabrikation von Kleiderbe satzartiteln soll sogar noch schlimmeren Zeiten cutgegen- geheu, da die herrschende Moderichtung die Verwendung von Kleiderposamenten immer mehr ansschließt. Einzelne Handelsgeschifte haben infolgedessen ihren Beamten-Etat verkleinert, andere dürften bald folgen, und die Fabri- kcrtionsfirmen wollen die Arbeitszeiten einschränken. Man hofft, daß der Bahnban Königswalde-Annaberg und der Bahnhofsbau Buchholz im kommenden Sommer den be sck>äftigungslosen Posameuteua,beiten, Erwerb bieten werden. Nadibor. Am 1. Osterfeiertage fand hier nich allem Brauch daS sogenannte ..Lsteireiteri" statt. Ungefähr 50 Teilnehmer versammelten sich auf festlich geschmückten Pferden auf dem großen Dorfplatze. Von hier ritt der stattliche Zug vor die Kirche zur Empfangnahme von Fahnen. Kruzifix usw. Unter feierlichem Geläut der Glocken bewegte sich die Prozession unter Abfindung wendischer Lieder nach dem benachbarten Kiichdorfe Storchs, woselbst sie nach 1'/? Stunden anlangte und dreimal um den Kirchhof ritt. Nach kurzer Rast wurde in gleicher Weise der Rückweg ausgesucht. Gegen Uhr langte die Prozession unter Glockengeläute wieder in Radibor an. Dieselbe begab sich nach dreimaligem Ritt auf hiesigem Kirchhofe nach der Pfarrkirche zur Rückgabe der Fahnen ?c. und löste sich alsdann auf dem Dorfplahe aus. Von Storchs ans war nach hier eine gleiche Pro zession auSgefuhrt worden. Infolge des zeitweilich recht ungünstigen Wetters hatten sich außer den Dorfbewohnern verhältnismäßig wenig auswärtige Zuschauer eingefuudeu. Lberpuhkau. Unter den Schülern, ivelche jetzt die hiesige Schule verlassen haben, befindet sich ein Knabe, der die respektable Länge von 1,86 Meter besitzt: dabei ist er auch stark und kräftig entwickelt. Bautzen. Am Donnerstag früh 6 Uhr wird in der hiesigen Domkirche unser hochwürdigstcr Herr Bischof Dr. theol. Georg Wnsckxmski vier Priesteramtskandidaten die niederen Weiheir erteilen. — Von inorgen an findet der Frühgottesdienst in der Domkirche an Wochentagen wieder um 5 Uhr statt. — Das alljährlich am 1. Osterfeiertage auf dem Proitschenbqrge stattftndende althistorksche sogenannte „Eierschieben" hat der zahlreich daran teil- nehmenden Schuljugend eine Enttäuschung gebracht. Des zeitweilig herniederströmenden Regens halber war nur wenig Verkehr daselbst, weshalb wohl manches initgebrachte Säckchen leer geblieben sein mag. —ä—. Seitendorf. Tie durch Versetzung des Herrn Lehrer Kästner nach Sebnitz erledigte zweite ständige Stelle bei der katholischen Schule zu Seiteudorf ist mit dem Schulamts- kaudidaten Herrn Aloys Düring aus Schirgiswalde besetzt worden, welcher am 1. Mai sein Amt antreten wird. Wir wünschen dem von uns scheidenden Herrn Lehrer mit dem Ausdrucke des Dankes für die hier geleistete treue Arbeit Gottes reichsteil Segen im neuen Wirkungskreise und dem hier antretenden eine erfolgreiche Tätigkeit. Sciteudsrf. Eine besondere Ehrung wurde am dies jährigen Osterfeste unserem geehrten Herrn Gastwirt Ernst Helbig allhier zu teil, indem demselben für seine mehr als 40jährige eifrige Tätigkeit als sehr verdienstvolles Chornritglred ein Auerkennimgsdckret des hcchw. Kon sistoriums St. Petri zu Bautzen durch unfern hochw. Herrn Pfarrer Zieschank überreicht wurde. Möge es Herrn Helbig. der iir so uneigennütziger Weise durch seine Be fähigung als Musiker und Sänger so viele Jahre zur Ver- herrlichurrg des Gottesdienstes beigetragcn hat. noch recht lange vergönnt sei», aktives Mitglied unseres Kirchcnchorcs zu bleiben. DaS walte Gott. Ostritz. Trotz des unsicheren Wetters wurde die Saatreiterprozession wie alljährlich am l. Osterfeiertag hier abgehalteu. ES beteiligtet', sich dieses Jahr ans dem Pfarrbezirk Ostritz einige 70 Reiter. Die Prozession be gann 1 Uhr nachm, vom Pfarrhos aus und bestand in drei Abteilungen, dem Ostrrtzcr. Marientbaler und Blnmberger Reiterzirg. Jede Abteilung mit je 2 Fahnen, dem Pro- zessionskrenz und Musik. Unterwegs wurde an den vier bestimmten Stationen, in Blninberg. Nnsdors, Altstadt und Ostritz vor Feldkrenzen vom begleitenden Geistlichen die Anferstehungsevangelren gesungen und schloß sich daran der Segen der Fluren. Nach Rückkiintt der eigenartigen Prozession um -1 Uhr begannen in der Kircke die Fest- tags-VeSPern. Bemerkenswert in. daß Heuer der Guts besitzer Gemeindevorstand August Klans aus Blninberg in imnntcrbrcchener Reihe znm 50. Male an der Prozession teilnahm, er war daher von der Kloster Herrschaft St. Marienthal besonders geehrt und ausgezeichnet worden. Wie iir Ostritz sind in Grunan, Königshain und Setten dorf in ähnlicher Weise unter Begleitung des Geistlichen die Saatreiterprozessronen althergebracht. Vereins»«,chrichterr. ts Leipzig. Gesell enverein. Montag, den l. Mai: Generalversammlung. Vermischtes. V Kardirralerzbischof Dr. Fischer von Köln nahm am Gründonnerstag im Dom nach dem Pontrfikalamt die Fnßwcrschrmg von zwölf Greisen vor. die zusammen ein Alter von 929 Jahren zählen; der jüngste ist 63, der älteste 82 Jahre alt. Des' l:-r Admiral Noschdjestwenst'i, der von dem Einspruch Japans gegen sein Verweilen in der Kamranhbncht in Kenntnis gesetzt ist, ist ans die Notwendigkeit hingewiesen worden, die Neutralität Frankreichs nicht z» verletzen und sich nicht in territorialen Geivässern ansznlialten, wenn er sie in Wirtlichkeit benutzt habe. Tie Nachricht, daß die baltische Flotte durch den Generalgonvernenr von französisch Jndochina die Weisung erhalten habe, die .Kamranhbncht zu verlasset,, und daß Frankreich entschlossen sei. strengste Neu tralität zu bewahren, hat in Tokio große Befriedigung hervorgernfen. „Eclair" schreibt, der Protest, betreffend die Neutrali tät Frankreichs in den indo-chinesischen Gewässern, sei ein gemeinsam von Großbritannien .und Japan geführter Streich. Wie Großbritannien Frankreich gegen Deutsch land ansznhetzen versuche, so wolle es jetzt Frankreich von Rußland trenne». England wünsche um jeden Preis, daß die Flotte Roschdjestwenstis vernichtet werde. Wird Frank reich, so fragt das Blatt, seine naiionale Würde und feier lichen Abmachungen mit Rußland opfern? Wird es das Beispiel einer diplomatisclxm Unterwerfung geben, durch welche die Flotte Noschdjestwenskis nnbarinherzig ansge liefert werden würde? Der Berichterstatter der „Agence Havas", der die Kam- ranhbncht besucht bat, telegraphiert: 52 russische Schisse, einschließlich Transportschiffe, sind in der Käinranhbncht gewesen: am Sonnabend mittag ist das ganze Geschwader in nördlicher Richtung sortgefahren. Ein russischer Tor- pedobootsjäger überwacht die Küsten. Ter französische Kreuzer „Descartes" ist am Sonnabend um 2 Uhr nach mittags nach der Nha-Trang-Bncht, ungefähr 25 See meilen nördlich von der .Kamranhlmcht, gegangen. Fischer sowohl wie auch Europäer sagen übereinstimmend, sie hätten am Sonntag abend ein lebhaftes Geschützfeuer in Hohe der Kamranhbncht gehört: möglicherweise handelt es sich »in ein Uebnngsschießen, wie es Admiral Roschdjestwenski oft während der llebeifahrt abgehalten hat. Personen, die an geblich den Admiral gesehen haben, erklärten, er habe einen sehr beschäftigtet, Eindruck gemacht, obwohl er sehr unter Leibschmcrzcn zu leiden hatte. Mai, glaubt, daß er alle Mittel versuche» wird, um sich mit dem Geschwader des Ad mirals Nebogatow zu vereinigen, ehe er seine Fahrt zu einem entscheidenden Schlag sortsetzt. Neues vom Taste. Berlin. 25. April. Die Morgenblätter berichten: In vergangener Nacht vergiftete die Frau des Portiers Kaufmann in der Tanbenstraße sich und die beiden Kinder, ein 9jäbriaes Mädchen und eine» 5jös„igcn Knaben, mit Lysol. Alle drei sind in hoffnnngSlesem Zustande nach dem Charitö-Kcankenhause gebracht worden. Eheliche Zwistigkeiten sollen daS Motiv rnr Tat sein. Berlin, 25. Avril. Die Morgonblätter melden: Ein zweiter Fall von Genickstarre ist in Berlin gestern bei einem Monteur Richard Misch festgestellt worden. Der Kranke ist in das Charitee-Krankenhaus nntergebracht worden. Grund zur Befürchtung einer Weitervcrbreitung der Krankheit liegt nicht vor. Der Fall hat nichts zu tun mit dem tödlich verlaufenen Genickstarrefall der Rix- dorfer Hebamme Schulz. Weißenfels, 22. April. Ter Schuhinacherans- stand ist nach etwa zehnwöchiger Dauer nunmehr beendet. Die Arbeiter nahmen am Mittwoch die Arbeit bedingnngs. los wieder auf. Limoges, 22. April. Der Ausstand der Por zellanarbeiter ist durch einen Vergleich zwischen den Ar beiten, beendet worden. Milwaukee, 24. April. Der Präsident der First Nationalbank ist der Unterschlagung von l 200 000 Doll, angeklagt. Er wurde aber aus freiem Fuß belassen. Der Verwaltungsrat der Bank hat 1600 000 Doll, aufgebracht, um die Stellung der Bank zu festigen: ferner wurden 1 500 000 Doll, von Bankiers aus Chikago gesandt, die ihre uneingeschränkte Unterstützung zugesagt haben. Die Besitzer kleiner Kapitalien bestürmen die Bank. Budapest, 22. April. Die hiesigen Arbeitgeber haben infolge der übermäßigen Forderungen der Arbeiter bei fast sämtlichen Bauten von Budapest die Arbeit ein- stellen lassen. Hierdurch sind 4000 Bauarbeiter und 7000 Taglöhner arbeitslos geworden. Die Arbeitgeber erklären, sie würden die Arbeiten mir dann wieder beginnen lassen, wenn sie eine Gewähr dafür erhielten, daß deren friedlicher Fortgang iveder durch einen Ansstand noch einen Boykott gestört würde. Petersburg, 22. April. Heute hat die erste Sitzung der „Russischen Wiedergeburt" genannten Gesell schaft stattgef,inden, die den Zweck verfolge, die Negierung zur schleunigsten Durchführung des kaiserlich» Reskripts vom 3. März zu veranlassen und den Terrorismus zu be kämpfen. Tokio, 25. April. Prinz Karl von Hohcnzollern und Prinz Kanin sind hier angekommen und am Bahnhofe von einem Vertreter des Kaisers und vielen Würdenträgern begrüßt worden. Zu Ehren des Prinzen von Hohenzollern wird eine Anzahl Festlichkeiten geplant. Theater und Musik. j Mittellung aus dem Bureau der König!. Hostheaker. Zum Gedächtnis von Schillers hunderkjährigcm Todestage findet im .Königlichen Schauspiel!,ausc Dienstag, de» 9. Mai, außer Abonnement eine Vorstellung zu volkstümlichen Preisen statt. Zur Aufführung gelangen „Demetrius", „Die Glocke" in szenische» Bildern mit der Musik von Lindpailncr und Goethes „Epilog zu Schillers Glocke". In der Zeit vom >1. Mai bis 18. Juni geht sodann zur Erinnerung an den Dichter ein aus 1,' Abenden be stehender Schiller-Zyklus in Szene, der folgende Werke umfaßt: „Tie Räuber", „Kabale und Liebe". „Ton Carlos". „Wallen- steins Lager". „Die Piccolomini", „WallenstcinS Tod". „Maria Stuart". „Die Jungfrau von Orleans". „Die Braut von Messina", „Wilhelm Tcll". Zu diesem ZnklnS wird ein beson deres Abonnement ausgegcben Infolge des Schiller Zyklus müssen die ursprünglich noch für diese Spielzeit in Aussicht genommenen dramatischen Neuheiten: Gerharl Hauptmanns „Elgä" und Beer Hofmanns „Der Graf von Eharolais" auf den Beginn der nächsten Spielzeit verschoben werden Sonntag, den 80. April, wird als 0. DolkSvorstellimg in der Reihe der Volksvorstcllungen bisher noch nicht gegebenes Trauerspiel „Maria Smart" auf geführt. Der Verkauf findet ausschließlich Sonnabend, den 29. April, abends 8—9 Uhr, in der Turnhalle der IV. Bürger schule (Tieck-Slraße) statt. j Wochenspiclplan deS Residenrtheatcrs. Gastspiel Alexander Girardi. Heule TicnStag „Bruder Straubinger". Mittwoch „Der verwunschene Prinz" und „Die letzte Fahrt", Donnerstag „Bruder Straubinger",' Freitag „Morilla", Sonn abend „Bruder Straubinger", 'Sonntag „Bruder Straubinger". Anfang der Varstellnngen abends ' ..8 Uhr. i Hedwig Ni e m a n n - R a a b e s. Die bekannte Schau spielerin Hedwig Niemann-Naabc ist in der Nervenheilanstalt von Pros. Mendel in Berlin im 01. Lebensjahre gestorben. Wien, 2t. April. Der Komponist und Kapellmeister Komzak. welcher in den letzten Fahren die Kurlapclle in Baden leitete, wollte heute in Baden in einen bereits in Bewegung befindlichen Eisenbabnzng cinsteigen, stürzte aber ab und geriet unter die Wagenräder, von wo er als schrecklich verstümmelte Leiche hervor- gezogen winde. Sport. Radrennen zu Dresden. Leider war dem Eröffnungstage der neuen Saiton das Wetter nicht hold; aber Wind. Regen, Schnee und Kälte konnten nicht verhindern, daß ?er Besuch cm glänzender war 18-14 lausend Menschen dürsten erschiene» sein. Das erste Nennen: das mit einer kleine» Verspätung begann, war ein Dauer» fahren mit Motorführung über 50 Kilometer für Klasse II. Vor dem Start erschienen Keller-Vifurt, Newo-Lültich und Roscnlöchcr- DreSden. Letzterer legte ein brillantes Tcmpa vor und überrundete seine Gegner spielend. Die erzielten Jetten Rc-senlöchers waren: 10 Kilometer in 9 Min. 0-/. Sek, 20 Kilometer in 17 Mm. 17> ,, Sek., 80 Kilometer in 25 Min. 89-,,, Sek., 40 Kilometer in 84 Min. 9-Z Sek-, 50 Kilometer in 42 Min. 41 Set. Rosen - löcher hat somit seine besten Jetten für 20—50 Kilometer, die er am 2^. August v. F. »ihr, verbessert Bei der Cbrenrimdeiifabrt. welche Roscnlöchcr unbegrcislicherweise am äußersten Rande der Bahn fuhr, zwang er Nemo so dicht neben der Barriere vorzu- sahren, daß dieser zu Sturz kam, während der Mvtorsobrer nur durch seine Geschicklichkeit und Sicherheit vorbeikam. Glücklicher weise hatte der Sturz keine ernsten Folgen. Das nun folgende Stui,dciirennc» der -VKlasie, cs starteten Ceiore Sin ar-Paris. Pict Dickcntmann-Ämsteidam. Peter Gnnthcr-Köln und Thaddäus Robl-Munchen. mußte infolge des heftigen NegcvS, der das Fahren auf der steilen Bahn sebr gefährlich machte, unterbrochen werden Die Preise kamen an die Nennsahrcr in der angegebenen Reihen folge zur Verteilung. Nachdem man ' 4 Stunden vergebens auf besseres Wetter gewartet batte, wurde das Neimen abgesagt, zur größten Entrüstung eines Teiles des Publikums, der durch Fahlen und Pfeilen und verschiedene Roheiten seinem Unwillen Ausdruck gab. so daß die Schutzmaimschakt sich genötigt sah einzuschreiten. Spielst!«« der Theater in Dresden. Königl. Opernhaus. Mittwoch: Noima. Anfang '/?8 Uthr. Donnerstag: Der König hat'S gesagt. Anfang '/^8 Uhr. Kiintql. Schauspielhaus. Mittwoch: Brand. Anfang 7 Uhr. Donnerstag: Agnes Bernauer. Anfang 7 Uhr. Ncssdeuztheater. Mittwoch: Der verwunschene Prinz. Tic letzte Fahrt. An fang >/z8 Uhr. Zentralthcater. Mittwoch: Lysistrata. Anfang »hx. Theater in Leipzig. Mittwoch. NeueSTbcater: Loben-rin. — AlteSTHeater: Zapfenstreich. — Schauspielhaus: Um Seinetwillen. — Theater amThomaSrtng: Nosenmüller und Finke.