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Warenhaus und Rabat sparvereine. Bei dem Ebarakter der Rgbattsparverenre g!S Abivehr- vrggnisatione» gegenüber dem Wnrenhanse sind Znsnnirnen- stöße zlvisthen Rabattsparverein und Warenhaus leicht er klärlich, Mit Reclit führt der Rabattsparverein diese» Kampf vor nllei» in der Art, dich er das Publikn rr über das Wesen des Warenhauses anstlärt, ttsernde beim Waren hanse zecht es sich, das-, eS richtig ist, die MittelstandSsrnge auch als eine Erziehmigsfrage des Piihlilnins zu betrachten. Allerdings wird diese Erziehnngsnrbeit in erster Linie mit »ürtschastlichen (üesiclst.-pmiklen operieren müssen, das heisch eS gilt den beweis zu eihringen, das; die Bedarfsdeckung beim ge» erhlrchen nnd kansmännischrn Mittelstände auch mit »ürtschastlichen Vorteilen »erblinden ist. Mit der Nnr- betonung der allgemeinen, sittliche» Vorteile, die die Er haltung selbstandchi'r Eristenzen dem Pnblikrim bringt, werde» wir ans die Dauer nicht durchdrungen. Schon die befannte Kanmiergernhtsenlscheidiing, die nnsgespiochen hat, die Warenhäuser verkrusten manche Lock- artikel zu niedrige» Preise», anderen Waren aber »nieder um so teurer, bot dem Rabattsparverein inanche Angrisfs- rnöglichkert, fstenerdings ist »nn in einem Prozesse zwischen Warenhaus nnd Rabattsparverein eine Itcuchsgerichlsent- scheidnna eraange», die »on allnkmeinem Interosse ist. Der Pabattsvar»er"i,i Hannover hatte eine Erklär»»» verössent- licht; „Ein Weihnachtswort an die Bevölkerung Hanno vers," Dari» fanden sich fochende Aussührnngen; Dfie ftiiterstätznirg und Erhaltn»» des Mittelstandes sei eine volchwirtschastliäie istotrvendigkeit, Pur in den Spezial,»e- schästen, die wegen der Reellität nnd Warensenntnis der Inhaber insbesondere vor den Warenhänier» und ähnliche» (--'.roßbetr reben den Vorzug »erdienteii, finde der Käufer tiirklichen Voilcil, Die Warenhäuser vcukanfte» durch schnittlich zu viel habere» Preisen, sie mühten mit viel höhe ren Preisansichlägen rechnen. Durch die Trüb»»» der Ur- leilsfährgkeit der Käufer erzielten sie ihre »rösch-» Ersol»e. Der .(ranf in den Warenhäusern lei ebenso unsinnig nnd nnvorteilhas! n-ie der in W»nderla»ern und Namschbazaren. Man wird es »erstehen könir-n, ivenn das Warenhaus in Hanmwer üch da»on betroffen fühlte und klagte, Anf- fallen allerdings nins; eS, das; der Verein zm» Schuhe für Handel und (bewerbe in Hannover sich der Klage ansehlos;. Die Klagen fußten ans dem neuen (besehe zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes. Die beiden Klagen wurde» »doch von allen dru Instanzen bis heraus znin Reiclisge- ricbte abgeivieun, Für den Karnps der Rabattsparvereine gegen die Warenhäuser, speziell für die Erzieh»»» und Aufklärung des Pirhlikiims ivird das Urteil vorzü»liches Material bieten, Da-n bat da-;- Landgericht Kaiserslantern eine Ent scheid»n» »esällt, die für die ivirtichastliche Mä»lichfeit des Rahattgeben-:- von Bedeut»»» ist. Vielfach ivird noch die Anschannng vertreten, als sei es wirtschaftlich nnmö»Iich, den Rabatt, wie er in den Rabattsparvereinen üblich ist, zu »ewäbre», er niüs-te eben von vornherein ans den Preis geschlagen werden. So hatte ein »roheres Geschäft die Be- hanptnn» »nfgestellt: „Kein (Geschäft kann 5, Prozent ver schenken, Rabattmarke» »nässen innner bezahst werden. Die wirklich kln»e Han-efran kauft daher nur da, wo es keine Rabattmarken »ibt," Der Rabattsparverein des Ortes er blickte darin eine» Verstoß »e»en das (besetz wider den nn lantereii Wettbewerb und kta»te ans ftnterlaffnng der ans gestellten Behauptung, Das (bericht bat der l>!Ia»e statt »e»eben. Die Be»ründnn» des Urteils besaht die Wirt schriftliche Pcöalictzfei! des Rabatt»ebens, Man könnte liichl sa»en, das; es deii Kanflenten nicht >nö»lich sei, bei Bar zablii-i» eiiien lltabatt von I bi , 5, Prozent zu »eivälire», besonder, wenn sie dadurch die Baezaliliriig fördern und die Nachteile der Stund»»» vermindern nnd wenn sie durch die Rabattaewäbrnn» einen »roheren Kniideiiticis erwerben. Tie Heiden Urteile sind ein Beweis, das; auch die Recht fpreclnui» be»iniit, den Verhältnissen des Mittelstandes ge recht zu werden Das neue (besetz des nnlanlere» Wcttbe Werber, vw, deneii sic» die Geschäftswelt so viel verspricht, ist ivertlo,, wenn nicht eine entsprechende Remtiprechnn» Platz areift Dem Mittelstände bieteii die beide» Urteile Material, »in im Sinne dieser an»estrebten Nechtsprechnng zn wirken. Aus und Lcmb. (^ortirvvsx au« dem k-annrblloti i - ' D e r 3 I. K on » r e h d e n I s ch er D e n t i st e n ta»l »eaenivärli» inivl»e der Inlernalionalen Hr»giene Aiisirellnng in Dresden. Am Miitwochabend fand zunächst ein Bearühl'.»»sabend im Künstlerhanie statt Tie »eschäst- liclien Verhandlungen be»aiineu am 27, d, M. im Vereins- Hanse. Die städtischen Kollegien waren durch mehrere ihrer Mit»lieder vertreten. Rach einigen ^st-grüßiingsansprachen hies; Herr 3tadlrat Professor Dr, Lehmann die Versamm- Inna herzlicli wolltominrn. Hierauf liielt Herr Dentist (behike-Beusheim eine» Portra» über das Thema; Werden und Streben des deutschen Dentistenstandec, Der Redner wies darauf hin, das-, der Verband bei seiner Be»ründu»» im Jahre 1880 geringen »eietzliche» Schutz »enassen habe. Trotzdem hätte» sich bis jetzt 37 Landesverbände mit rund 3000 Mitgliedern »ebildet. Leider seien dem Stande auch Elemente zuaeführl worden, die ihm nicht zur Ehre »e- >eichen, Insolgedeffe» habe der Verband nach Mö»lichkeit versucht, den Stand zu beben, namentlich durch die Errich- tnii» einer Iacblebranslall, durch eine ei»ene Fachpresse, dnrck! die Einsübrn»» einer dreifähri»en Lehrzeit, durch Demoi"'lraiioiisvorträ»e »siv. Leider w-ständen auch beson ders unter den Aerztcn »och viele Vorurteile »e»e»über den Dentisten, die bekanntlich seitens verschiedener Aerzte- kaniinern merkwürdi»erweise zu de» Knrpsirschern »erechmt würden Der Redner behandelte dann das Verhältnis der approbierten Zahnärzte zu den Dentisten und wies auf die Bestimmungen dm Reichsversicheru»»sordniiu» bin, nach denen auch Dentisten zur Behandln»» der Versuaerte» her an»czo»e» werden kanuten. An den beifällig anfgeiromme ncn Vortra» 'chlosien sich mehrere interne Sitznn»en, Tippuldkk-wnlde, M, Iviili, Durch einen Blitzschl«,» wurde in Reichstädt das Wohnhaus des Stellmachermeislers Liebscher entzündet und vollständi» zerstört. Frouenstel», 28. Juli. Durch einen Blitzschlag wuc e in vergangener Nacht das Anwesen des GatLbesttzers Böhrne t» Brand gesetzt und vollstä idtg zeistört. Ein im ersten Stockwerke wohnhasler Kopist namens Köhler, wurde mit erschlagen. Frnbirg. Der Tom. der in seiner goldcnen Ptorle aus ronianischer Zeit eines der edelsten Werke deutscher Plastik besitzt, soll an seiner Westfront auSg baut werden. Da ein lttOO anSgeschlieb rierWettbewerb nicht dar» erwünschte Ergebnis batte, hat ri aa jetzt einen uearii. engeien Wett bewerb unter fünf hervorragenden Mo lumei.talnrchitekien brschlossen. Hwmann Billtng t» Kurtsiuhe, Theodor F scher in München, Wilhelm Preis in Düsseldorf, Schilling und (Hriibner tu Dresden, Bruno Schmidt in Charlottenbnrg wurden eingeluden nnd haben ilrre Mitwirkung zupesagt. Mit dem Verfasser des vom Preisgerichte für die Ausführung euipsohlenerr E, twrrrss soll wegen der Ausführung in Ver- dmdlung gktrrlen werden. Erfreulscherweisc beginnt da- Bariprogramnr mit den Worten: „Die Bewerber haben vollste Freiheit für die Lösung der gestellten Ausgabe. Entscheidend für diese ist lediglich die künstlerische Höhe. Eigenart und Selbslilndlgkett, durch welche et» etrrheltltcheS neues Werk geschaffen werden soll, harmonisch -u den übrigen Teilen de» Domes und zur näheren Umgebung passend und das Stadtbild beherrschend nnd charakteristisch ergänzend." Der Ausbau der Türme, von denen nur die Stümpfe stehen, kann also — und daraus weisen auch die Namen der ringeladrnen Künstler — unbeengt durch frühere Stllformeu irr selbständiger link der Kunst nuferer Tage entsprechender Weise erfolgen. Die Entwürfe werden bis zur» l. November elirgeltekert Freibcrg, 28. Juli. Die Frerber»er Hanfschlauclp nnd Eimnmiivarensabrik von (Gustav Lewall, die sich seit länge rer Zeit in Sch>»ieri»keite» befand, ist von der Vorschnsz- bank zu Freiber», Aktiengesellschaft, crngekaust worden. Nikdkrwnrschiiib, 28. Juli. In vergangener N»cht stürzte in Niederwnrschnitz Ln»»u ein bereits bis zur» Dache fertiggestellter Nenbmr wieder ein. Glücklicherweise wurde bei dein Einstürze nienmnd verletzt, Tie Unter suchung ist eingeleiiei. Lrlsriib i. E., 28, Juli. Ter (!ljährige Handcirbeitrr Vorwerk wurde in einem Teiche des Ritlergnles ertrunken aiisgesiinde», Vorwerk w»r in der letzten Zeit lebens- nherdl iissi», Pocknir, 28. Juli, Ein groster Wassernrgngel h»t sich insolgc der Hitze liier eingestellt. Glücklicherweise enthält der Pockaiiflns; noch Wasser, so das; der Vedars ans denisel- te» gedeckt rverden kan», Rndrbrrg, 28, Juli, Ein Schadensener äscherte das Gut der Iran Iilze vollständig ei», D»s Jener w»r durch eine» Blitzschlag entstanden. Wachwiy, 28, Inli. Beim Baden ertrunken ist hier gestern abend in der Eibe der Barih'chntki-r Lrebrnann ans Dresden. Ec war von einem Boote ans in die Elbe ge- sprungen, als er von einem Herzschlicre getroffen, versank. Znrickrrvde, 28. Juli, Durch ei» Schadensener wnrd? ei» Seiieiigehände des hiesige» Gnsthofes zerstört. In folge des herrschenden Wassermgngels sonnten die Lösch- arbeiten nicht mit der nötigen Energie durchgesühri roerden. Zwickau, 28, Juli, Die M, Sächsische Lgndessginmnter- vei'sgiiiiiilnng siiidei am !>, nnd III, September hier statt. Ans der TageSvrdiiiiiig stehen eine ganze Anzahl Iachvor träge, ebenso ist eine Uelmng der Iencn'wehi'-Sgmgriler- »bteilniig geplgnt, Gemeinde- und Rereinsnachrichken. * Zittau. Mett jüngere Leute es nicht tun, muff ich alt r Mann noch zur Feber greifen, um den lj.-ben Glairbend- hiitdern im Sachtenlande eine Freudenbotfchost zu brlngkii: Zw i Primizen in einer Diaspar a - Gemeinde sind doch immerhin der Erwähnung in der Sächs, Volkszeirnng wert. Am lr>, Juli enrpstng Herr Diakon Georg Kurze, ein So»,! unseres Herrn Schuldirektors Kurze, und Herr Diakon Johannes Spetlak, ei» Sohn des Herrn Fabrck- bircktors Spetlak hier im Dome St. Petri zu Bautzen auö den Händen des hockwürdigsten Herrn BäckiosS Dr. Scharfer die hl. Priesterweihe. Herr Neopresbrster Kurze hielt an Sonntag, den Ist. Juli, in unserer schönen Pfarr kirche seine feierliche Primiz ad, während die des Herrn NeopreSbhterS Spetlak Montag, den >7. Juli, stattfand. Unsere kalh. Gemeinde nahm an beiden Feiern zahlreichen freudigen Anteil. Wie verlautet, soll Herr K wlan Spetlak seine erste Anstellung in Leipzig findcn, über die üeS Herrn KaPlanS Kurze verlaut-ck noch nichts. Gottes Segen begleite die beiden jungen Herren ans ihrer prieste-lichen Laufbahn, — Möchten sich aber irr Bautzen und Zittau in Zukuntt auch junge kath. Herrn» finden, die so für unsere stickst, Diöz-sen wichtige Eckizrrrsse auch den sächs Diaspora-Kotholikeii irr unserer Sächl. VoIkSzsitring Mit teilen — diese Mitteilung ist schier unerläscltch notwendig. Ein alter Mann. H Dretdcn-A. fKath. Jünglingkverein.) Wegen der Vogelw ese finden am 30. Juli und 6, August keine Veranstaltungen statt. Die für diesen Sonntag geplante Bilzbadereise stillt daher aus. tz Chemnitz (Kath. Arbeiterverein ) H.uie Sonn tag, den 30, Jul!. Fawilienspazierpang »ach Restaurant „Grünetz Tal" in Nieberhermerscwri. Daselbst Ktnder- belustigur g. Abmarsch Pu ikr 8 Uhr von der Si, Josephs- Kirche. 8 Leipzig. (Kat h. K a s i n o.) Heute Sonntag den 30, Juli nachmittags Zusammensein im schönen Gasthose Wiederitzsch, Mit der Elektrischen (rote Wagen) leicht zu erreichen Kirche und Unterricht. k In der katholisch.theologischen Fakultät z„ BeeSlou habilitierte sich am Donnerstag sür du« Fach der Moral theologie Dr. theol et phtl. Friedrich Wagner mit einer AliirrttSoorlesung über „Die WillenSsreiheit und ihre H.mrn. rrisse". Wagner ist am 0, Januar >8(i7 als Sohn de« bekannten Natio>ialökonoi;>ci'. Exz. Adols Wagner, gebäre», und hat zunächst Kunstgeschichte und Philosophie studiert. Nachdem er promoviert hatte und als MufcumSccssistimt tätig gewesen war, kehrte er zur katholischen Kirche zurück lind studie-te Theologie in Fretburg i. Br. Ec ist zurzeit Benefizrat an kur Domkircke zu Breslau. tc Die protestantische «olonialfeauenschnle, deren Betrieb zur Vorb-reitung von O panisaliooSän'nrn gen eine Zeit- lang ruhte, wird vom 1. Oktober ü. I, ab t» Airgliedcrung an eine von dem Verein für wirtschaftliche Frauerischrilen a >f dem Lande neu zu errichtende wirtschaftliche Frarierr- schule in Weilbach (Station FlörShcirn der Eisenbahn F ank- furt a. M.—Wiesbaden) zur Wiedereröffnung gelangen. Anfragen und Anmeldungen stnv für« erste an die Ver treterin des AufsichlkrrteS für die Schrilcmgelegenheiten der KolontaUrnuenschille Frk. Jda v. Koitzfleilch in Neifenstein bei Birkungen (Eichsfeld), später, vom t. Oktober ab an die Vorsteherin der Schule tn Weilbach zu richten. Wie wir hörrn, ist für Trier die Gründung einer katholischen Kolonialfraner schule geplant; die Franziskan,rinnen in Nonnenwerth wollen daselbst ein solches Institut errichten. Volkswirtschaft und Handel. Ii Schädigung der Dkrtilindustrie durch die Mode. Die Hoffnung, dgf; die Depression in der Tertilrndnstrie und speziell in der Bgnniwollindnstrie überwunden sei, hat sich nicht erfüllt. Es zeigt sich, das; sich die Lage glich weiterhin verschlimmert, und zwar deshalb, weil auf keiner Seite die Bereitwilligkeit besteht, Waren a»f Grundlage der heutigen Baiiniwollpreife z» kaufen. Allgemein wird erwartet, das; mit der neuen Ernte doch eine Erleichterung eirrtreten werde, trotzdem diese Hoffnung schon so oft getäuscht hat, Tie bisherigen Lager, soweit sie in den Hand?» des Kon sums sich befinden, werden vollkommen erschöpft, Bestellun gen gehen nur von Tng zu Tng ein, was natürlich die Bnnrnwollindustrie schwer trifft. Hierzu kommt noch ei» Umstand, der bisher wenig berücksichtigt wurde; die heurige Mode ist nänrlich tür die Banniwollindnstcie ungewöhnlich ungünstig. Nicht vielleicht, das-, die Baninwollprodnkte ver drängt würden, sondern deswegen, weil nnter dein Einflnsse der Irenen Tnnieninode sich der Bedarf verringert hat und dies nicht nur für die Kleidung selbst, sondern auch für die Unterkleidung. Es sind Schätzungen mrfgestellt worden, wonach bei der jetzigen Mode nur die Hälfte (!) des Stoffes verbraucht ivird, als dies früher der Fall war, »uns aller dings für unsere Industrie einer bedeutenden Verminderung gleichkommt. Es ist noch als ein Glück zu betrachten, das; das flache Land seinen bisherige» Traditionen in bezng ans die Tracht treu geblieben ist, obzwar anch da hier und da eine Aendernng des Geschmackes zu bemerken ist. Man kann daher die Frage der Vanmwolli.rdnstrie im ganzen als wenig günstig bezeichnen, I> Auch ci»r Ursache der Flrischnot. Tie gegenwärtige, in gmiz MiUelenroP» herrschende Fleischnot ist eine Folge der seit Ighre» betriebenen plcinlosen Indnstrialisrerrrng und heirmsiteir Beiseitestellnng der Lgndwirtschcift, Dies zeigt sich iri der gnffallendsten Weise in der Schweiz. Dieses Land, das man sich ohne zahlreiche Rinderherden nicht vor stelle» kann, krankt an eineur ansfallenden Rückgänge seines Biehhestgndes. Im April des- Inhres fand dort wieder eine Viehzählung stall mit dom überraschenden Resultat, das-, das Rindvieh gegen 1!»0E um ,715,33 Stück zirrnckgegangen ist. Es zählt heute l 113 171 Stück, Namentlich Ochsen gingen um 20 721 zurück, Tie Ziegen verzeichneten einen Aus fall van I!>!U(>, die Schafe einen von I!>5,1(, Stück. Da gegen hat sich der Schweinestand um 20 808 gehoben. Die Versuche der Schweiz, ihren Viehbestand auf die Höhe des Vedaeses zu bringe», scheitern in erster Linie an der Lerrte- noi. Während früher Schweizer als Meiereiarbeiter und -Leiter allerorts zu treffen U>areir, »ins-, sich die Schweiz beule ihre Arbeitskräfte sür die Viehhaltung vielfach auS dem Anslande verschreiben. Anch in der Schweiz denkt man sür die Zwecke der Landwirtschaft schon auf den Inr- port von Ungarn — eine Folge der verfehlten planlosen Sozialpolitik. Serbien wäre jetzt in der Lage, sein über schüssiges Vieh in Oesterreich-Ungarn verwerten zu können. Die hoben Vieh- und Fleischpreise nnterstützen es dabei. Leider fehlt eS in Serbien an Kühlwaggons: in den ersten Monaten des- Jahres ging noch serbisches Vieh und Fleisch nach Saloniki, im ganzen 811 Waggons. Das Land hätte Zeit genug gehabt, sich auf seinen nach Inkrafttreten des Handelsvertrages anzuhoffcndcn regen Export nach Oester reich-Ungarn vorznbereiteir. Vermischtes. V Ern schweres Atttornobilringlück ereiwAe sich in vergangener Woche bei Velbert (Rh-Rnpiovinz): El: mit fünf Mann besetztes Automobil ans Velbert wollre einem andern ausweicher, und rannte dcb-,i gegen eineu Baum. Sämtliche Insassen wurd'ir auS dem Automobit h rcrus- geschleudeit; drei waren auf der Stelle tot der vierte starb nach kurzer Z-it nnd der letzte liegt scr,w>-r v-rl y' danieder. Das Automobil ist gänzlich, zer't'ümineit. Der Eh inffeur Hit da« Automobil oline Erlaubnis d.s Besitzer« an eine Gesellschaft von fünf jungen Leuten verlieben; diese, fast sämtlich aus Velbert, befanden sich während der Fahrt in sehr angeregter Stimmung. v T i <- N e g i e r n n g von Nenseel n » d trat den Bau eines snukeiilelegraphischeu Netzes- beschlösse». Es sollen zwei Givsjstalioire» errichtet werde», die imstande sind, dauernd-- Verbindung mit Australien z» halten. Außerdem sollen noch fünf kleinere Küstenstatione» für ört liche Zwecke erbaut werden. Bei der Wahl des Svsterns hat sich die Regierung für das deutsche Shstei» Telesnnken entschieden, v V o n e i n e in v e r hastet e n 1) i s ch o s wird seit rirrige» Tagen berichtet. Ein „Bischof »ns Surerland", so heißt es, habe rnit seinem Diakon die Gastlrengdschgfl und Vertrauensseligkeit mehrere, Klöße, am Bodensee »nsge- nutzt, lim sich durch Sammlung von Meßstipendie» nnge- lechte Vorteile zu »erschuften, Beide seien schließlich nach Mendelheim und Oltotienren geknmme», wo mg» jedoch Verdacht gewhöpst habe Wir können diesen Verdachl nur bestätige,,, Es Handel! sich nämlich» gar nicht um eine» Bischof, sondern um eine» Kolporteur nnd einen Viehtrei- her, dem angelilrchon Diakon, die ln Memmingen »erhgstet wurden.