Volltext Seite (XML)
a nicht ctement her be- atz von Quentin l gegen Da iteUung Zweites Blatt Sächsische BolkSzeitunq vom 16. April 1911 Nr. 87 K»» ladet ein Vfarrer. nmo. Iteseroicrlc n. tzL, I. «.II Sprachen tznetdern, > » «»«. iegelber«. i. ^Vveli- lekmuelc- rLurivLi« »krjStirißior Auld earnk 7735. lstr. 13, >. »rsoknllstr. >ixl. :ll- u. Uoir- sv. Oüits«. ui, trum. st«t« dt: Ankert iVoknuaN»' >ou>l, dei >ot»n»nk Aus Stadl uud Land. (Kortsetzuuq au» dem Hauptblatt ) —' Die Gesamtanstalt der oberengebirgischen und da-tlLndische« Frauenvereine, die unter dem Protektorate der Prinzessin Mathilde steht, zählt 218 Vereine mit 29 139 Mitgliedern. Aus dem Fonds des vom Zentralausfchnsse verwalteten Vermögens wurden den Vereinen 10 926 Mark a» Beihilfen gewährt. Die Frauenvereine Iraä ten die an sehnliche Summe von 147 718 Mark auf, denen 146 493 Mark an Ausgaben yegenüberstehen. Tie verausgabte Summe wurde zur Hälfte für Nahrungsmittel, zur anderen Halste für Kleidungsstücke, Beihilfen zum Mieizius, zur Heizung, zur Krankenpflege und zur Erziehung und Aus bildung von Kindern verwendet. Insgesamt kamen die Unterstützungen 17 622 Personen und zwar 9639 Erwachse' neu und 8083 Kindern zugute. Die einzelnen Frauenver eine haben ihre Aufmerksamkeit in der letzten Zeit auch mehr den Einrichtungen und Veranstaltungen der Wohl fahrtspflege, insbesondere der Einführung der geordneten Kranken- und Wochenpflege, der Bekämpfung der Tuberku lose und des Alkoholmißbrauches, der Säuglingsfürsorgc n sw. zu gewendet. —* Ein sozialdemokratisches Zeugnis gegen Jatho. Die rote „Leipz. Volkszeitg." schreibt zum Falle Jatho unter dem 8. April: „Der Kirche steht das Recht zu, darüber zu entscheiden, wen sie in ihren Reihen dulden will. Und im vorliegenden Falle handelt es sich um nichts anderes, als um dieses Recht, auf das weder eine Kirche, noch eine Partei, noch sonst eine Vereinigung verzichten kann gegenüber denen, die sich in mehr oder weniger merkbarer Weise von den Grundsätzen der Gemeinschaft entfernen. Jatho aber hat sich von der Lehre der evangelischen Kirche weit über die Grenze hinaus entfernt, wo überhaupt uoch eiu Zusammenhang mit rrcn Grundauffassungen — von Einzelheiten ganz abgesehen — zu erkennen wäre. In einem solchen Falle von Intoleranz, von Gewissenszwang zu reden, kann eben nur liberalen ManneSseclen passieren, die sich allemal am Unrechten Orte entrüsten. Jatho gilt überall, auch bei seinen Gegnern, als ein Manu von unzweifelhaft ehrlicher und offener Ge sinnung. Und mancher, der ihn als Menschen und Geist lichen kennt, fragt sich, warum er nicht längst den Talar an Den Nagel gehängt und die Verbindung mit einer Gemein schaft gelöst hat, von der er nach Wissen, nach Bildung und Weltanschauung so weit absteht . . . Im Gefolge Jathos bleibt man „Christ" und kann es doch mit Nietzsche, Darwin und Hackel halten. Und das ist es, was unser gebildetes Bürgertum braucht. Eine Art nationalliberales Christen tum, eine Religion für Bildung und Besitz! Jatho ist per sönlich unschuldig daran, daß er auch Zwecken dienen muß, die er, wofern er sie kennte, gewiß verabscheuen würde. Es ist das Halbe, Unklare und Unentschiedene seines Verhal tens, waS ihm solche Elemente zuführt, die ohne inneres Bedürfnis nach Religion sich in seinem Gefolge jenes Quan tum von Religion sichern, daS für daS Avancement und den Ämnmcrzieuratstitel nun einmal erforderlich ist." Besser könnte auch ein protestantisches Blatt — das ge steht die „Kreuzzeitg." zu — die Sache nicht zeichnen. Wir lügen bei, daß alle diese Worte auch gelten für den Moder- nisteneid und die katholische Kirche. Wie gefällt im übrigen diese Beurteilung eines Teiles der liberalen Protestanten dem Geheimen Kirchenrat D. Meyer? Findet er unter sei nen Getreuen nicht manches wohlgetroffene Porträt darunter —*DieGesellschaftEsperanto,Dresden, hielt am letzten Dienstagabend im Hotel „Herzogin Garten" ihre Monatsversammlung ab. Den Teilnehmern wurde eine außerordentliche Freude zuteil, da Herr Raphael Naklä auS Kairo einen sehr interessanten Vortrag hielt. Genannter Herr ist ein tüchtiger Esperantist und besitzt eine gute Aus sprache: daß man ihn gut verstand, zeigte der Beifall, der ihm am Schlüsse seiner 1-^ Stunde währenden Rede zuteil ward. Es ist dies ein neuer Beweis von der Brauchbarkeit der Hilfssprache und sicher wird sich dieselbe immer mehr neue Freunde erwerben. Die Vorurteile betreffs der Aus sprache durch verschiedene Nationen wird auch lsier zunichte, denn Herr Naklä, der nur ägyptisch-arabisch spricht, hätte uns seine Nation nicht erkennen lassen, da wir es gerade so aussprechen, wie er. Herr Naklä, welcher Katholik ist, hat auf seiner Reise durch Spanien, Portugal, Rumänien, Ungarn, Serbien und die Türkei sich nur der Hilfssprache Esperanto bedient. Durch solche Tatsachen werden sich manche Gegner überzeugen lassen und ihr mehr Interesse entgegenbringen als bisher. — Einem allgemeineren Wunsche zu entsprechen, sei gleichzeitig mitgeteilt, daß am Dienstag den 18. April im Gesellenhause, Käusferstraße 4, Parterre, eine Beratung behufs Gründung einer Gruppe stattfindet, welche sich die Verbreitung und Erlernung des Esperanto unter Katholiken zur Aufgabe macht. Alle Esperantisten und Interessenten sind hierzu herzlich will kommen. —6—. —* Alabastra-Tonbild-Thcater, Prager Straße 47. Die einwandfreien Darbietungen des Alabastra- Tonbild - Theaters finde» eine ständig wachsende Aner kennung und Beachtung wie der zahlreiche Besuch der Vor stellungen deutlich beweist. Die Neueinführung der Direk- tion, die Alabastra-Bilder, hat sich als eine sehr geschickte Bereicherung des Programms erwiesen. Das Osterprogramm ist außerordentlich reichhaltig und vielseitig. Nicht nur er schütternde Dramen und diverse Humoresken, klangreiche Tonbilder und zierliche Alabastratänze kommen zur Vor führung, vor allem sei, und mit Recht, auf die belehrenden Darbietungen, wie der Werdegang einer Chrysantheme hin gewiesen, der in wenigen Minuten den langen Entwicklungs prozeß dieser prachtvollen Blums vor Augen führt. Ein Besuch des Theaters sei darum bestens empfohlen. —* Zoologischer Garten. Tie Verwaltung des Gartens ist nicht nur bemüht, durch Neuanschaffungen aller Art neue Freunde zu gewinnen, sondern sie bietet auch in anderer Hinsicht mehr als bisher. So soll die Anzahl der Konzerte erhöht werden, so daß jährlich 160 bis 170 Kon zerte stattfinden dürften, auch sollen sie in der heißen Som merszeit bis 10 und 11 Uhr ausgedehnt und mit Illumina tionen und anderen Festlichkeiten verbunden werden: auch besondere Konzertgenüsse sind in Aussicht genommen, so ist bis jetzt schon das Koschat-Ouintett, das Männer-Doppel- guartett erster Opernkräfte und der berühmte Posaunen virtuos Professor Serafini Alschansky auf je zwei Lage verpflichtet. Trotzdem sind die Eintrittsbedingungen nicht erhöht, sondern im Gegenteil günstiger geworden. Der Ein trittspreis der Tageskarten ist an den 60-Pfennig-Sonn- tagen bis vormittags 12 Uhr auf 30 Pfennig für die Er wachsenen herabgesetzt und die Bedingungen der Dauer karten sind viel vorteilhafter als früher, weil jetzt die Kar ten unter allen Umständen vom Tage der Lösung 366 Tage Gültigkeit haben. Man kann also jederzeit das Abonnement bestellen, ohne einen Verlust zu erleiden. Allerdings hat die letzte Generalversammlung beschlossen, zugunsten der Pensions-Unterstützungskasse des Personals an drei Tagen die Gültigkeit der Aktienkarten aufzuheben und dement sprechend mußte diese Beschränkung auch auf die Abonne mentskarten usw. ausgedehnt werden, aber auf der ande ren Seite sind die Anschlutzkarten für das Einzelabonnement von 8 Mark auf 6 Mark erniedrigt, ebenso die Karten für Künstler und Studierende, schließlich werden noch Monats karten für Familienbesuch zu 2 Mark neu eingeführt. Hof fentlich werden alle diese Vergünstigungen von den Dresd nern hinreichend gewürdigt und gründlich ausgenutzt. —* Die Lage des Dresdner Grundstücks marktes ist nach dem Jahresberichte der Bank für Grundbesitz in Dresden während des Jahres 1910 ebenso schlecht gewesen, wie in den vorhergehenden Jahren. Ob gleich der Wohnungsbestand weiterhin stark zurückgegangen ist und besonders der Vorrat an kleinen Wohnungen eine weitere Abnahme erfahren hat, ist die Bautätigkeit nur unwesentlich lebhafter gewesen, als im Jahre 1909. Sie ist im besonderen ungünstig beeinflußt worden durch die vom 16. April bis 17. Juni dauernde Aussperrung sämtlicher Bauarbeiter. Nach dem Berichte ist der Bau von Wohn häusern namentlich mit solchen von Kleinwohnungen für Dresden zur Zeit tatsächlich zu einem Bedürfnisse gewor den. Wenn trotzdem die private Bautätigkeit nicht in dem Maße einsetzt, wie es notwendig ist, um dem Wohnungs mangel abzuhelfen, so sind die Gründe dafür in dem Miß verhältnis zwischen dem Mieterträgnis und den Her stellungskosten der Grundstücke, in der Abneigung der Prt- vatkapitalisten gegen den Erwerb von Hausgrundstücken, als Kapitalanlage und in der schwierigen Beschaffung von zweitstelligen Hypotheken zu suchen. Die seit dem 1. August 1909 eingeführte Neichsstempelabgabe von Prozent auf Grundstücksübertragungen und die inzwischen beschlossene Zuwachssteuer sind als weitere erhebliche Belastungen des Grundstücksverkehrs anzusehcn. Tie Bank für Grundbesitz veräußerte im letzten Jahre zum Beispiel nur eine Bau stelle in Dresden-Friedrichstadt und ein Grundstück in DreS- den-Cotta. Eine tatsächliche Gesundung der Dresdner Grundbesitzerverhältnisse ist noch nicht eingetreten. —* I m h i n t e r e n L ö ß n i tz g r u n d e liegt lauschig versteckt im Walde die K a l s e r m ü h l e. Bequem zu er- reichen durch die Sekundärbahn (Radebeul Radeburg), Haltestelle Buchholz-Friedeniald (ab da noch 6 Minuten), ist es auch dem Wandersmüden möglich, das idyllische Stück chen Erde aufzusuchen. Eine herrliche Fußtour ist es, durch den Lößmtzgrund zu wandern. Straßenbahn Mickten-Kötz schenbroda, Haltestelle Weißes Roß. Die Bewirtung ist eine gute und der rührige Wirt ist in jeder Weise bedacht, seinen ihn beehrenden Gästen es so angenehm wie möglich zu machen. Für Rodellustige ist die Kaisermühle ganz beson ders zu empfehlen, kann nian doch dort Sommer und Win ter dem Sport huldigen. (Siehe auch Inserat.) Für Ktn- derbelustigung ist ebenfalls reichlich Sorge getragen. Borna, 14. April. Durch die Einwirkung der Kohlen- werke sind eine Anzahl Gemeinden des hiesigen Bezirke» bezüglich der Wasserversorgung in Schwierigkeiten gekommen, infolgedessen soll ein Gemeiudeverbanv zum Zwecke der Errichtung eines Wasserwerkes gebildet werden. Den Vorsitz hat Herr Bürgerin, ister!Rüger-Rcgis übernommen. Die Vorarbeiten für daS Werk hat Herr Diplomingenieur Salkach übernommen. Leipzig, 14. April. Der zweite Deutsche WohnungS- kongretz findet vom 11. bis 14. Juni d. I. in Leipzig statt. Den Vorsitz des Kongresses hat Graf PosadowSky übernommen, während als Vorsitzcnder des Vorstände» Geh. Regterungsrat Dr. Liebrccht.Hannover fungiert. Meißen, 12. April. Der Unterverband Königreich Sach sen des Allgemeinen deutschen Musikerverbandes hielt im Restaurant zum Burgkeller seine 4. Landesdelegiertenvcr- sammlung ab. Der Verband umfaßt 25 Einzelvereine mit 1860 Mitgliedern. Im letzten Geschäftsjahre beschäftigte sich die Verbandsleitung besonders mit der Besserung der Ausbildung und der Eraährungs- und Wohnungsverhält nisse der Mnsikerlehrlinge, wobei die Direktoren fast über all Entgegenkommen zeigten. Die beiden Anträge der Lokalvereine Leipzig und Chemnitz, die sich in der Hyupt- sache mit der Lehrlingsfrage beschäftigten, wurden Vnge- nommeu. Sie hatten folgenden Wortlaut: 1. Den Vorstand des Musikerverbandes für das Königreich Sachsen zu ver pflichten, mit allen zu Gebote stehenden Mitteln bei den zu- ständigen Behörden energisch dafür einzutreten, daß Lehr lingen im Musikerberufe unter 17 Jahren das Auffpielen zum Tanze für das ganze Königreich Sachsen untersagt werde: 2. beim Königlichen Ministerium des Innern dahin zu wirken, daß die unteren Verwaltungsbehörden angewie sen werden, den Ministerialerlaß vom 2. November 1907, betreffend dis Beaufsichtigungen der Lehrlingskapellen, streng durchzusühren, damit der Ueberproduktion an Musikerlehrlingen durch Nutzbarmachung des 8 128 der Gewerbeordnung ein Riegel vorgeschoben wird. Gemeinde- und Vereinsnachrichten. ' Annaberg. Ostern 1911 begeht der Lehrer an unserer Schule Herr PaulHaase sein 25jähriges Amtsjubiläum. Der Kirchenchor brachte zuerst seine Glückwünsche in Form eines Ständchens und durch Ueberreichung eines wertvollen Geschenkes dem Jubilar dar. Am Palmsonntag hatten auf Veranlassung des Männervereins sich die Mitglieder der übrigen katholischen Vereine im neuen Vereinszimmer zu einer Ehrenfeier versammelt. Nachdem der Jubilar aus seiner Wohnung ins Festlokal geleitet war, betonte Herr Pfarrer Anreden in seiner Festrede unter sinnreicher Bezug- nähme auf den Sonntag „in Palmis" die treue Wirksam keit des Gefeierten im schweren, aber ehrenvollen Lehrer- Die Auferstehung Jesu und ihre Leugner. Wenn im Mittelpunkte aller kritischen Bekämpfungen d-?S Christentums die Auferstehung Christi steht, so hat daS seinen guten Grund: der Ehristusleugner des 19. Jahrhun derts, D. F. Strauß, hat ihn in den Worten ausgesprochen: De« Mittelpunkt des Mittelpunktes, das eigentliche Herz des Christentums bildet die Auferstehung Jesu." Aus die ser zentralen Bedeutung der Auferstehung Jesu folgt von selbst, daß alle Angriffe wider das Christentum auslaufen in solche wider das Ostcrwunder. Zur Zeit des D. F. Strauß hat der Unglaube noch ope riert mit der Behauptung, die Jünger hätten den Leichnam Jes« gestohlen (Dicbstahlshypothese) oder Christus wäre nur scheintot gewesen und im Grabe wieder znm Bewußtsein erwacht (Scheintodhypothese). Heute haben diese Aus flüchte allen Kredit verloren, sie sind als Holzwege erkannt, auf denen es kein Weiterkommen gibt. Heute operiert man protestantischerseits, wo man unter dem Alpdruck des KantianisnmS an ein wirkliches Erkennen der Außenwelt nicht mehr glaubt, mit der Visionshypothese, öaS heißt die Apostel hätten geglaubt, in ihren Visionen de« Heiland zu sehen. Daß man den auferstandenen Hei land nicht erkennen kann, also die Angaben der Apostel nicht beweiskräftig seien, ist auch die Anschauung des Mo dernismus, als dessen Wortführer hier der Franzose Loisy genannt sein soll. Der meint: „Der auferstandene Christus gehört nicht mehr der Ordnung deS gegenwärtigen Lebens, g» Ordnung der sinnlichen Erfahrung an, und folglich war die Auferstehung keine unmittelbar und ausdrücklich zu kon statierende Tatsache. Von der Heilung eines Kranken kann m« fich überzeugen, und vorkommendenfalls würde man «U Vk VAckkehr eines Toteiz in das natürliche Leben fest stellen können, jedoch der Eintritt eines Toten in das ewige Leben entzieht sich der Beobachtung." (Evangelium und Kirche, 39.) Ist denn diese Behauptung wahr? Läßt sich die Auf erstehung wirklich nicht geschichtlich erweisen? Aber da sind doch drei Tatsachen, die sich zu einem geschlossenen Ring fügen, der nicht gebrochen werden kann. Diese drei Tat sachen sind: das leere Grab, die Erscheinungen des Auf erstandenen und die Ueberzeugung der Apostel und Jünger, den Anferstandenen gesehen zu haben, eine Ueberzeugung, die zur Folge hat, daß die niedergedrückte Feder, als die inan ihre Stimmung nach der Katastrophe von Kalvaria be zeichnet hat, hoch eiiiporschnellt, und dieselben Jünger, die bereits an der Sache ihres Meisters verzweifelten — die Unterhaltung der »ach Ennnaus wandernden Jünger ge stattet einen Blick in das Seelenleben des Jüngerkreises —. nun auf einmal ihr Leben an die Sache ihres Meisters setzen läßt. An diesen drei Tatsachen zerfällt die Behauptung Loisys, die Auferstehung Jesu gehöre in jeder Hinsicht in aas Gebiet des Uebernatürlichen und sei daher uncrweis- bar. Hier sind Tatsachen, die dem Gebiete des geschicht lichen Geschehens angehören und Gegenstand der geschicht lichen Untersuchung sind. An diesen Tatsachen zeigt sich gleich Harnacks feine Unterscheidung zwischen Osterbotschaft und Osterglauben als danebengehend: Die Osterbotschaft von der Auferstehung Jesu aus dem Grabe sei hinfällig, aber an seinem Grabe habe der Osterglaube von der Unsterblichkeit seinen Aus gangspunkt genommen. Mag daS Harnack genügen! Jeden falls widerspricht es den geschichtlichen Tatsachen, wenn man glauben machen will, daß der Jüngerkreis Christi einen Osterglauben gehabt habe ohne Osterbotschaft, d. h. ohne den Glauben an die wirkliche Auferstehung Christi von den Toten. Das muß sich Harnack bescheinigen lassen von sei nem sonst getreuen Knappen Loisy, der dazu schrieb: „Was auch die Kritik von den Schwierigkeiten und Abweichungen denken mag, die die Erzählungen von der Auferstehung des Heilandes aufweisen, jedenfalls ist eS un bestreitbar, daß der Glaube der Apostel durch die auf den Tod Jesu folgenden Erscheinungen angeregt worden ist und daß die Apostel, selbst der heilige Paulus, sich nicht eine von der leiblichen Auferstehung verschiedene Unsterblichkeit gedacht lwbe». Osterbotschaft und Osterglanbe bilden für sie denselben Gegenstand und baben dieselbe Bedeutung." <S. 90.) Es ist soeben der Name des Völkerapostcls Paulus ge nannt worden. Und in der Tat! Er ist sa der Kronzeuge in diesem vorgeschichtlichen Streite. Denn in seinem ersten Korintherbriefe gibt er den ältesten Bericht über die Aufer stehung, der nahe an das Ereignis heranreicht, denn er be ruft sich zugleich auf das Zeugnis der 600 Brüder, die den Heiland gesehen haben, wie auch auf die Uebcrliefernng der Urgemeinde. An diesem Berichte wird alle Visionstheorie, mag man sie maskieren, wie man will, zuschanden. Und diese Visionisten müssen sich von ihrem erbitterten Gegner Drews (in seinem neuen Buche über die Christnsmythe, II, >911, 115) sagen lassen: „Die Erscheinung des Anferstande- nen vor den mehr als 600 Brüdern macht doch . . . einem jeden Erklärungsversuch im Sinne der Visionshypothese mehr Schwierigkeit, als man sich in der Regel gestehen will, »nd der Hinweis darauf, daß Visionen ansteckend seien, ist doch schließlich nur eine Verlegenheitsausflucht." Paulus ist aber seiner Sache so sicher, daß er den Gegnern den Fehdehandschuh hinschleudert in den Worten: „Ist Christu» nicht auferstanden von den Toten, dann ist eitel unser