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X* Der ehemalige Landtagspräsident Wirklicher Ge heimrr Rat Dr. Paul Mehnert hat in bemerkenswerter Weise zu der Vvm Ministerium des Innern eingeführten Neuregelung des Tanzwesens im Königreich Sachsen Stellung genommen. Auf dem Bezirkstage der Amts vauptmannschaft Großenhain führte er aus, daß er sein Be dauern darüber aussprechen müsse, daß hier nicht erst die Bezirke, denen es eigentlich angeht, gehört worden seien. Die Verordnung der Negierung schädige den kleinen Gastwirt gegenüber dem großen. Unser Interesse sei, das kleine Ge werbe zu halten und zu schützen, aber dem würde direkt ent gegengewirkt. Das Musikproletariat werde in unverant wörtlicher Weise vermehrt. Schon jetzt schreien die Musiker im ganzen Lande nach Hilfe, solle man das Elend noch der mehren? — Oekonomierat Sachße schloß sich den Aus sührungen Dr. Mehnerts an und betonte, daß man einer großen Gefahr entgegengehe, wenn die uneingeschränkte Tanzfreiheit Gesetz in Sachsen werden sollte. Nicht nur daß dadurch kleine Existenzen vernichtet würden, eine Hauptsorge müsse sein die Erhaltung einer gesunden Seele unserer arbeitskräftigen Jugend. Er «bitte, eine ent iprechende Petition an das Ministerium zu richten, damit die erwähnte Verordnung nicht aufrecht erhalten bleibe. Nach einer weiteren Aussprache, in der Bürgermeister Dr. Schneider-Riesa und Bürgermeister Richter-Radeburg die schädigende Wirkung der Tanzverordnung beleuchtet batten, wurde beschlossen, daß diese Angelegenheit zur Kenntnis der Regierung gebracht werden möchte. —«Werter Prognose der König!. SSchl. LoudrS- «etterwarte zu Dresden für den 16. April: Nordwestwinde, »olklg, milde, zeitw'Ile N edersch'äge. —« Jbre König!. Hoheit Prinzessin Mathilde empfing Karfreitag mittag in P.ivataudienz den Architekten Herrn Robert B. Witte, der die Entwürfe zu dem Reliquten- schrein für den Münsterschatz zu Aachen vorlegte und erläuterte. —« Se. Durchlaucht Prinz Emil zu Fürstenberg besuchte das Atelier für künstlerische Photographie von Bruno Wtehr, Prager Straße 30, um einige Aufnahmen ansertigen zu lassen. —' Das Ministerium des Innern hat dem Stiftung«, rate der Königin-Carola-Gedächinis-Stistung die Erlaubnis zur Veranstaltung einer Geldlotterie im Jahre 1911 für Las Königreich Sachsen erteilt. —' Verband für Jugendhilfe. Die nächste Helfer- Versammlung findet am 19. d. M. nachm. 5—0 Uhr statt. —* Walderholungsstätten. Durch das Köntgl. Ministerium wurde für dieses Jabr wieder ein Beitrag von 300 Mark aus der Mendestiftunq gewährt. —* Der Dresdner Margare. tentag soll in weitestem Umfange der freiwilligen Liebestätigkeit ans dem Gebiete der Jugendhilfe Förderung und Unterstützung bringen. Was Staat und Gemeinden in dieser Hinsicht ver mögen, wird immer Stückwerk bleiben und bei dein Um fange das Bedürfnis niemals voll befriedigen. Und das gleiche gilt von allen Opfern und aller Hingebung, die der einzelne zu bringen sucht. Hier kann nur die Zusammen fassung der weitesten Kreise diejenige Kraft und Stärke geben, die jede große weitschichtige Aufgabe erfordert. Die Erkenntnis dessen hat ja auch in immer weiterem Umfange wie anderwärts, so in Dresden die verschiedenartigsten Humanitären Vereine entstehen lassen. Es wird daher ge wiß allseitig begrüßt werden, daß die Erträgnisse des Margaretentages angestrebtermaßen in möglichstem Um fange den einzelnen hier in Frage kommenden Bestrebungen zugute kommen sollen. Mit der sachlich gebotenen Be schränkung sind hier nicht weniger als 29 Vereine zu nennen: die Vereine zur Speisung bedürftiger Schulkinder, für Kinderbeschäftigung, der Kinderfreunde, für Fabrikarbeite rinnen, zur Fürsorge für Strafentlassene, der Volkshygiene, für Ferienwanderungen, für Lungenfürsorge, für Krüppel- sürsorge, Kinderhort, für Mutter- und Säuglingsfürsorge, zur Fürsorge für die weibliche Jugend, der Albertverein, der Fraucnverein, die Zentrale für Jugendfürsorge, der Hauspflegerverein,- der deutsch-evangelische Frauenbund, die Kiuderbeschäftigungsanstalt, der V i n z e u t i u s v e r e i n, der E l i s a b e t h v e r e i n, der Stadtverein für Innere Mission, der Gemeinnützige Verein für seine Ferienkolonien, der kath. F ü r s o r g e v e r e i n für Mädchen, der Magdaleucnverein, die Fraternitas-Loge, die Kinderheil- c-nstalt in Dresden°A., die Kinderheilstätte in Dresden-N., der Hellerhof, das Kinderheim Nazareth, der Verband für jsiigendhilfe. Es wird gewiß wenige Menschen in Dresden geben, die nicht dem einen oder anderen Vereine besondere Zuneigung und Interesse entgegenbringen. Und selbst wer jedem von ihnen vollständig fern steht, wird anerkennen müssen, daß sich in diesen Vereinen Kräfte entfalten und betätigen, deren Förderung und Hebung tausenden von bilssbedürftigen Kindern zum Segen gereichen muß. Es ist daher zu hoffen und zu wünschen, daß selbst diejenigen, die bessere Wege vorzuschlagen wüßten, sich bei dem großen Liebesfesttage nicht sernhalten, der mit allen ihm anhaf tenden menschlichen Beschränkungen und Fehlern nur hilfs bedürftiger Jugend zu nützen sucht. —« Der sportliche Vortags abend findet am Freitag, den 21. April abends 8'/z Uhr im Palmengarten, Pirnaische Straße, statt. Zur Vorführung gelangen Licht bilder aus den verschiedensten Sportgebieten, sowie kine- matographische Aufnahmen sportlicher Leistungen. —« Ausstellungslokal für Dresden. Es existieren in Dresden 2 Geflügel-, 6 Kaninchen-, 4 Kanarien-, 2 Fisch- und 2 Hunde-Züchterverein«. Verein für Kitzenzucht usw., welche stets ihre liebe Not haben, geeignete Räume zwecks einer Ausstellung zu erlangen. Stand früher, und teilweise noch jetzt. Dresden mit diesen Sportauöstellungen an erster Stelle Deutschlands, so steht fest, daß, wenn hier keine Aenderung eintritt. die Dresdner Ausstellungen auf diesem Gebiete der Bedeutungslosigkeit anheimfallen. Der Nutzen und Zweck dieser Vereine in der gesamten Volkswirtschaft ist wohl unbestreitbar. Städte wie Breslau. Leipzig. Chemnitz usw. haben das längst erkannt und ge- eignete Ausstellungsräume zur Verfügung gestellt, nur Dresden steht in dieser Beziehung noch zurück. In einer Versammlung von Vertretern der Mehrzahl obengenannter ! Vereine wurde die Absendung eines Gesuches an den Stadrat um Beschaffung oder Ueberweisung geeigneter und ganz be sonders heizbarer Ausstellungsräume beschlossen. SS wäre be bäuerlich, wenn diese Bemühungen wieder ohne Erfolg blieben. —* Die Sächsisch.Böhmische Dampfschiffahrt« gesellschaft feiert am 8. Juli ihr 75 jähriges Bestehen. ES ist dies der Tag. an welcher der Gesellschaft vor 75 Jahren die Konzession erteilt worden ist. Au» Anlaß des Jubiläums findet ein FestaktuS auf der Laubegaster Werft statt, woran sich nachmittags eine Festfahrt nach der Sächsischen Schweiz anschließt. Gleichzeitig findet die Taufe eines neuen Ober deckdanipferS statt, der den Namen Seiner Majestät des Königs tragen soll. —* Der Sächsische Radsahrerbund veranstaltet am ersten Osterfeiertag abends 6 Uhr ein große» Gala Saal-Sportfest im „Deutschen Kaiser" zu Pieschen. Leipziger Straße. Das Programm besteht aus Konzert. Kunstfahren und auS der sportlichen Ausstattungsszene „Eine Fahrt durch Afrika". Den Schluß bildet die Preisvertetlung. —* Der Streik der hiesigen Schuhmacher nimmt immer noch an Ausdehnung zu, und zwar befinden sich gegenwärtig über 400 Schuhmachergehilfen im AuS stände. Ein Teil derselben hat Dresden bereits verlassen Die Forderungen der Gehilfen sind von einigen Geschäfts inhabern bewilligt worden. —« In die Elbe sprang am Donnerstagabend eine etwa 25 Jahre alte weibliche Person von der Carolabrücke aus und verschwand in den Fluten. Auer-Wald, 14. April. Hier vergiftete sich der 17 Jahre alte Kaufmannslehrling Steinert auS Garnsdorf. Bautzen, 15. April. Die Ausschreibung der Planie- rungs- und Beschleusungsarbetten für den Bau der neuen Arttlleriekaserne ergab als Höchstgebot 320000 Mk., als niedrigstes Gebot 188 000 Mk., mithin eine Differenz von 132 000 Mk. — Der hier an der Bahnhofstraße aufzu- führende Neubau einer Volksschule ist dem Architekten Bohlig in Dresden übertragen worden. Der Kostenüberschlag des Neubaues hat die Summe von 590000 Mk. ergeben. Chemnitz, 14 April. Das Ortsgesetz über die Eiche- bung von Zuwachssteuerzuschlägen der Stadt Chemnitz wurde in der letzten Stadtverordnetensitzung vollzogen. Der Berichterstatter Justizrat Beutler teilte mit, daß das mit dem 1. April in Kraft tretende Reichsgesetz gewisse Vorteile für einzelne Gemeinden, die ein solches Gesetz schon vor dem 1. April 1909 hatten, bringe. Für Chemnitz bedeutet es eine Einbuße von 180000 Mark, wenn es auch das Recht gewähre, zu den 40 Prozent, die von dem Ertrag der Gemeinde zufallen, Zuschläge zu erheben. Chemnitz, 14. April. Gestern fanden hier 8 große Metallarbeiterversammlungen statt, in denen die Streikenden und Ausgesperrten beschlossen, auch weiterhin im Kampfe auszuharren und eventl. noch weitere Maßregeln zu er- greifen, wenn die Unternehmer in ihrer Untätigkeit ver- harren sollten. In einigen weiteren Fabriken ist es zu Arbeitseinstellungen gekommen. Chemnitz, 16. April. Infolge Schwermut hat sich gestern abend eine von ihrem Manne getrennt lebende Ehefrau vergiftet. Leipzig, 14. April. Aus Anlaß des 150 jährigen Bestehens der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe veranstaltet der Deutsche Buchgewerbe- Verein im Jahre 1914 in Leipzig eine Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik. Leipzig, 14. April. Die Buchdrucker-Lehranstalt feierte gestern in der Gutenberghalle des Deutschen Buchgewerbe- Hauses ihr 26jähriges Bestehen, an dem auch Vertreter der Behörden und des Vereins Leipziger Buchdruckereibesitzer teilnahmen. In einer kurzen Festrede wies Herr Georg Naumann auf die Entwicklung der Anstalt hin. die vor 25 Jahren mit 94 Teilnehmern begründet worden sei und die heute 756 Schüler zähle. Nach einem Schlußworte des Direktors Friedemann folgte eine Prämienverteilung an die Schüler und die Entlassung der auSIernenden Lehr- linge. Die Buchdruckerlehranstalt zu Leipzig untersteht der Oberaufsicht des Königlichen Ministerium» des Innern. Meißen. In der Gaststube des Restaurants „Güldene Aue" im nahen Keilbusch war am Mittwoch ein Unbekannter betrunken und etngeschlafen aufgefunden worden. Der Fremde war in das Lokal eingebrochen, hatte aber dem Weine zu stark zugesprochen. Seiner Festnahme, die zunächst der Wirt versuchte, setzte der Fremde, der einen geladenen Revolver und einen Dolch bei sich führte, den heftigsten Widerstand entgegen, so daß vier Personen, die auf die Hilferufe deS Wirtes herbeigeeilt waren, nötig waren, um ihn in die OrtSzelle zu bringen. Dort hat er sich, obgleich er an den Händen gefesselt worden war, erhängt. Olberuhau, 14. April. Der Postdefraudant Goltzscke, der im Januar in Monaco verhaftet wurde, ist in das GerichtSgefängnis in Freiberg eingeliefert worden. Goltzsche hatte vor ungefähr einem Jahre in Olbernhau 80000 Mark unterschlagen und war dann verschwunden. Oeltuitz i. E. Der Einbrecher, der am 29. März d. I. aus dem Fahrkartenverkaussraume des hiesigen Bahn- hofeS einen Geldkorb mit 333 Mk. barem Gelde gestohlen hatte, ist infolge der von der Kriminalbrigade Plauen an- gestellten Erörterungen kürzlich in Gera mit Hilfe der dortigen Polizeibehörde festgenommen worden. Thun, 16. April. Am Donnerstag nachmittag ist der Maurer Dost aus Herold, der auf dem Baue der hiesigen Brauerei beschäftigt war, drei Meter abgestürzt. Er erlitt dabei so schwere Verletzungen, daß er bald darauf starb. Waldheim, 16. April. An seinem vierten Geburtstage stürzte das Söhnchen des Tischlers Funke in Richzenhain aus dem dritten Stockwerk auf die Stratzeund fand dabei seinen Tod. Zittau. Im Reichenau Hirschfelder Braunkohlenrevier sind die Bergarbeiter in den Ausstand getreten. Gefordert wird ein Tarifvertrag. Vor allem wird ein Mindestschicht, lohn verlangt, der in Kraft tritt, falls der Akkordlohn niedriger ausfällt. Zittau, 14. April. Mit Zyankali vergiftet hat sich in einigem hiesigen Hotel der 73 Jahre alte Gürtler Anton Appelt aus GablonS. Appelt hatte sich am Abend eine Flasche Rotwein auf sein Zimmer bringen lassen, den er dann mit dem Gift vermischt getrunken hat. Nach Aussage seiner Verwandten war der bedauernswerte Mann seit längerer Zeit hochgradig nervös und hat schon mehrfach Selbstmordgedanken geäußert. Zwickau. (WaS Geheimer Kirchenrat v. Meyer alles sagt und was er alles nicht sagt.) Die Ephorie Zwickau, die in Geh. Kirchenrat v. M.yer einen Super- intendenten an der Spitze hat, der des Christentums Grund- läge und Wurzel, die Lehre von der Gottheit Christi, leugnet und leugnen darf, hat trotzdem, wie die Zwickauer Blätter berichten, im Jahre 19 lO einen Zuwachs von 68 Personen erfahren, die aus der kath. Kirche austraten und evang-luth. wurden. — Das ist die Quantität! Und die Qualität? Ach davon schweigt des Sängers Höflichkeit! Grund zu allermeist: Wunsch. Drängen, ja Schimpfen des protestantischen Braut- oder EheteileS, zu hohe katholische Schulanlagen ldaS ungerechte und veraltete Schulsteuergesetz ist halt was Schönes! Manche Leute — ultramontane natürlich und noch manche gerecht denkende Protestanten meinen allerdings, es gehöre ins Altertumsmuseum und die, die eS noch verteidigen — auSgestopft daneben) und endlich nicht gar selten, um L Is. Philipp von Hessen eine zweite „Frau" zu nehmen, während die erste noch lebt. Von diesen „schönen" Gründen läßt Herr Geheimrat nichts verlauten — und daß in seiner Ephorie zirka 150 seiner Leuts anno 1910 zu den Sekten und den Konfessionslosen liefen, davon schweigt Herr Geheimrat ebenfalls. Lapisnti sät! Wie war's gleich? Man hat die Sprache, um seine Gedanken zu verbergen. Meuselwitz, 15. April. In der Nacht zum 3. d. M. wurde in dem Gasthofe zu Röthigen bei Borna eingebrochen. Als der Sohn des Gastwirtes sein Zimmer betrat, hat ihn der Einbrecher mittels eines Hammer» niedergeschlagen. Es ist gelungen, den Täter in der Person eines wegen schweren Diebstahls und schwerer Körperverletzung vielfach vorbestraften Schachtmeisters zu ermitteln und in Meusel witz festzunehmen. Gemeinde- und Vereinsnachrichten. 8 Dresden. lDiözesanverband der kath. Jüng- lingSveretne Sachsens.) Nochmals wird aus die Präsidesversammlung aufmerksam gemacht, die am Donners tag in der Osterwoche nachmittags 3 Uhr im Bautzener Gesellenhause stattfindet. ES sind dazu alle Herren herzlich gebeten, die für die Arbeit an der Jugend Interesse hegen. Mit Rücksicht darauf, daß Fragen zur Beratung gelangen, die für jeden Verein über kurz oder lang brennend werden, ist eine zahlreiche Beteiligung auS dem Lande erwünscht. Hain, Diöz.-Präses. 8 Schirgiswnldc. Ostermontag hält der hiesige katho lische Gesellen verein im Saale der „Weintraube" eine Theaterauffiihrnng ab. Gespielt wird der „Glocken guß zil Breslau" und „Der Dainenimitator". Es wäre wünschenswert, daß diese Aufführung recht zahlreich besucht würde, da der Reinertrag für die neue große Glocke verwen det werden soll. (Siehe Inserat.) Sport. 8p. Dresden, 16. April. Der deutsche und der öster reichisch-ungarische Motorjachtklub werden vom 17. bis 25. Mai ein Motorjachtrennen, das als Tonrenfahrt gedacht ist, von Leitmeritz nach Berlin veranstalten. Das Rennen steht unter dem Protektorat des Prinzen Johann Georg von Sachsen sowie des deutschen Kronprinzen. Ileues vom Tage. Köln, 13. April. Nachdem es den ober- und nieder rheinischen Reedereien gelungen ist. genügende Arbeitskräfte an Stelle der Ausständigen zu schaffen — mit heute wurden in Mannheim erst wieder 300 neue Arbeiter ein- gestellt —, tritt die beabsichtigte Aussperrung der Maschinisten und Heizer nicht in Kraft. Kiel, 13. April. Der orkanartige Nordweststurm halte gestern bei Kiel vier Masten einer Starkstromleitung umgerissen, sodaß die Leitungsdrähte die Erde berührten. Von einigen polnischen Arbeitern, die vom Felde heim- kehrten und ihren Weg über die Drähte nahmen, wurden drei beim Berühren sofort gelötet. Fiume, 13. April. Die Schiffswerft Danubius erhielt von der Marineleitung die amtliche Mitteilung, daß sie mit dem Bau eines Dreadnoughts betraut werden solle. Gleichzeitig wurden ihr die Pläne zugestellt. Vorläufig werden auf der Werft zwei Kreuzer und sechs Torpedo boote gebaut. London, 13. April. Die Lage im Mid-Rhondda- Kohlenbezirk wird ernst. Man fürchtet jetzt, daß ein all- gemeiner Streik sich über Südwales und Monnouthshire ausdehnen wird. Alle Verhandlungen sind im Augenblicke abgebrochen. Aberdeen. 14. April. John Miller, Mitinhaber der Firma Steele, Miller u. Co., der wegen Ausgabe ge fälschter Baumwollkanossemente unter Anklage gestellt worden war. wurde zu 7 Jahren Gefängnis und 11 000 Dollar Geldstrafe verurteilt. Petersburg, 13. April. Auf Anordnung des SynodS ist der OrdenSpriester Jltodor seines Amtes als Vorsteher des Nowosilklosters enthoben und dem taurischen Bischöfe Theophan zu einer zweimonatigen Kirchenbube untergeordnet worden. Neu York, 13. April. Durch einen Wirbelsturm sind die Staaten Kansas und Oklahoma verwüstet worden. Die Ortschaft Bigheart ist bis auf sechs Häuser zerstört. Zwei andere kleine Städte sind fast völlig vernichtet. Bisher sind 23 Tote gezählt worden, die dem Sturme zum Opfer gefallen sind, doch dürfte die Zahl der Toten viel größer sein. Daneben haben eine große Anzahl von Personen mehr oder minder schwere Verletzungen erlitten. Aus den benachbarten Staaten sind Hilfszüge nach der Sturmregion entsandt worden. Telegramme. München, 15. April. Der Münchner Flieger Dr. Wittenstein machte gestern einen Flug von 65 Kilometern über München und Umgebung. Frankfurt a. d. Oder, 15. April. Wie die „Franks. Oderzeitung" meldet, fand heute morgen in der 4. Stunde in der Brikettfabrik der Grube Residenz der Niederlausitzer Kohlenwerke bet Fürstenberg a. d. Oder eine Staubexplo sion statt, wobei 6 Arbeiter verletzt wurden, davon 3 schwer