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darnni Münder und Münder? Und kx«dnrch soll Deutschlands Wasfenehre, seine Ziellinie in der Welt, sein Ansehen ge fährdet sein^ solche Liraden diir'en ans mündige Menschen nicht wirt'ein" Aus die liberale Wahltage, das Zelltrnm leabe unsere Soldaten in Südiveslasril'a im Stich gelassen, gibt Garden eine treffende 'Antwort und sagt am Schlüsse: So dumm find die Zentriinismünner nicht! Als Grund der Reichstagrauilo ung bezeichnet Harden: Man will das Zen- irum nicht mehr! Tie Reichstagsain'lösuug ist nach -Harden eine große Tuminheit der Regierung. Fürs« Büloi«> erhält von Harden als schmückendes Beiwort: Unfähig, lieber den (Gesundheitszustand des Kanzlers sagt Harden: „Er wird im Frühjahr ieluxr Vstirz) trank lnerden." Ter Artikel dXirdeuS ist fiir die Stichnxchlorganisatiou vorzügliches Material fürs Zentrlim. Ter Reichstag, der sich am 5. Februar durch die Stichtvahlen ergänzen wird, tritt am 14. Februar ztisammen. DaS kaiserliche Einberusungsdekret wird einen oder zwei Tage nach den Llichn>ahle» erfolgen. Tie TwNeien arbeiten nnermüdlich an der Vorbereitungen der engeren Wahlen, die die Entscheidungen bringen tverden. TaS Zentrum über läßt die Entscheidung über die einzunehmende Haltung den einzelnen Provinzialparteigruppen, von denen die rheinische in Essen beschlossen hat, nirgends für die Sozialdemokraten zu stimmen. Tie Konserpatwen haben sich überall für die Unterstützung deS bürgerlichen gegen den sozialdemokrati- cl>eii Kandidaten ausgesprochen. Von den 11 badischen Rkichstagswahlkreisen ist bereits in acht die endgültige Entscl-eidung gefallen. In 'echs vo» diesen hat das Zentrum das Mandat errungen, es sind das die sechs Wahlkreise, die das Zentrum auch im f^ahre 1909 in, ersten Wahlgange erobert hat. Ter Block tat in Mrden bis seht kein einziges Mandat erhalten. Sechs Stichtrahlen sind noch auszukämpfen. Zwei davon. Karls ruhe und Pforzlwim, sind den Sozialdemokraten, zwei den liberalen ziemlich sicher. Ztixü von den Stichtrahlkreisciv Donaueschingrn und Freibnig, waren bisher durch das Zen trum vertreten. Tonaueschingen hat im Jahre 1909 den . iberalen Postbalter Faller geuählt: »ach dessen Tode ist das Mandat zum ersten Male dem Zentrum zugefallen. Tas Zentrum steht aber diesmal nur uni 15«) Stimmen hinter der absoluteil Mehrheit zurück, so daß das Mandat trxrhr- ck)einlich, wenn die Sozialdemokraten nicht Mann für Mann liberal stimmen, dem Zentrum erhalten bleibt. Stark gefährdet ist dagegen Freitziirg. TaS Zentrum steht ztvar mit >9 500 Stimmen an erster Stelle, bleibt aber um nngc- üihr 9«)«««) Stimmen hinter der absoluten Mehrheit zurück, der jnngliberale Kulturkänipfer Obtircher hat 10 500, der Sozialdemokrat Kräuter «>900 Stimmen. Ein Zusammen gehen der beiden Zentrumsgegner, das gerade in Baden recht nahe liegt, kann den Sieg des Zentrums vereiteln. In Togo, unserer Kolonie an der afrikanischen Gold küste. ist am Sonntag (!) die Gesaintstrecke der Inlandsbahn Lome Paliiiie eröffnet worden. Bei dieser Gelegenheit wurde auch eine Ausstellung von Rohbaumwolle, (Getreide, Palmöl, Früchlen, Vielt, Transportmitteln und Maschinen »eranstaltet. Tie Bah» laust von Lome ans in nordwest licher Richtung und ist 122 Kilometer lang. Bei dieser Bahn hat die Vernoltung, da das Reich ohne Zweifel die Mittel dafür nicht hergegeben hätte, zum ersten Male den Versuch gemacht, auf den Fislus des Schutzgebietes Togo l'ine Anleihe von acht Millionen Mark aufzunehineu, für die das Reich die Zinsgarantie leistet. Vor dem Reichstage oertrat die Regierung damals dieses Erperiment mit dem Hinweis darauf, daß Togo als einzige unter unseren Kolo nien keinen Zuschuß verlange. Es wird sich seht fragen, ob die Bahn sich rentieren wird und ob der Fiskus des Schntz- gebietes dauernd' in der Lage sein wird, die Tilgnngskosteu der Mckin zu tragen. Rach der „Rat. Zeitg." haben in der „Vorwärts"- Redaktiou in der lehten Zeit Beratungen stattgefnnden, bei !)euen man zu der Ueberzeugung kam, daß bei den 92 Sticlp Wahlen, bei denen die Sozialdemokratie beteiligt ist, 75 so gut wie verloren seien, bei 7 sei die Sache zweifelhaft, in zehn Fällen würde man wohl als Sieger hervorgehen, so daß die Partei von 79 aus 99 zurückgehe» werde. Trohdem beschloß der Agitationsausschnß, die intensivste Tätigkeit zu entfalten. Geld dürfe absolut keine Rolle spielen, selbst wenn der gesamte KriegSsclxrh darausgehen würde. Es wurde beschlossen, sich mit Herrn von Volkmar in München in Verbindung zu sehen. Dieser solle alles versuchen, »n, ein Bündnis mit dem Zentrum zu stände zu bringen. Alle in M'rlin entbehrlichen Agitationskräfte sollen nach üIchern und dein Königreiche Sachsen entsendet werden, wo die Sache für die Partei am schlimmsten stehe. Es sei wenig Aussicht vorhanden, dort auch nur eine einzige Stichnxibl zu gewin nen, da man keinen Bundesgenossen habe. — Stichwcihlpnrvlr der Frrisiniiigrn Vereinigung. Dem „Berl. Tagebl." zufolge wurde vom Vorstand des Wahlpereins der Liberalen «der freisinnigen Vereinigung) einstimmig folgende Resolution für die Stichlrmlilen gefaßt: „Die Hauplwahlen habe» eine sichere Mehrheit für die Be willigung nationaler Forderungen ergeben, dagegen er- scheint seht die (H'fabr der Bedrohung bedeutsamer liberaler Errungenschaften «Reichstagswahlrecht, Koalitiousrecht, Gleichberechtigung aller Staatsbürger), für deren Ausrecht- erhaltnng und Auslwu wir stets eingeireten sind, wesentlich nähergerückt. Wir fordern daher unsere Parteifreunde im Lande auf, nur solchen Kandidaten in der Stichwahl ihre Stimme zu geben, die durch ihre Programme und ihre Per sönlichkeit die sichere Gewähr dalür bieten, daß sie nicht der politischen und geistigen Realtion Hilsediensle leisten." Hiernach dürste auch mauclx'r R'atioualliberale nicht die Stimmen derer um Mirth erlange», wohl aber haben die Sozialdemokraten alle Aussicht auf Unterstützung von dieser Seite. Das Zentrum natürlich nicht, obwohl es weitaus der sicherste Hort des Reichstagswahlrechtes, der Koalitionsfrei heit und der staatsbürgerlichen Gleichberechtigung ist. Uebri- geus gibt es kaum einen Wahlkreis, in dem die Stimmen der freisinnige» Vereinigung für das Zentrum den Aus schlag geben könnten. — Die Schilldenwirlsck'aft im Reiche. Nach dem Reichs- hanShaltselat von >907. der dem neuen Reichstage zuaeben wird, sollen wieder 291 Millionen Mark im'Nnleihwege flüssig gemacht werden. Von dieser Stimme wird das Reich nicht viel zu sehen bekommen; denn die Schuld, die es an die Neichsbank aus dem Anleihcrlöse abzulrazen hat, bleibt nicht weit hinter jenen 29! Millionen Mark zurück, ja sie wird bis zu demZeitp.uckte d.". Anleiheb'gebn.igmöglicherweisö noch stärker angeschwollen sein. 'Bis zn dem Augenblick, in dein der Reichshanshalteetat v«n den gesetzgebenden Körper schatten genehmigt sein wird, kann noch eine geraume Zeit vergehen, und das Neichssche.tzamt wird daher die frage veuliliereu. ob es sich empfiehlt, die noch verfügbaren Kredite in Höhe von c r. -10 Millionen Mark zusammen mit dem vom Reichstage noch zu bewilligenden NachlrngSkredit für Südwestafrika in Höhe von ca. 90 Millionen Mark vorweg im Wege der Begebung festverzinslicher Sch itzaiiweisuugeu zu realisieren. DaS würde die nicht gerade erfreuliche Aussicht auf 2 Emissionen des Reiches im Jahre 1907 er öffnen. Dabei ist es bemerkenswert, daß unsere Reichs- fincurzvelwaltuug sich bereits mit dem Gedanken vertraut macht, eventuell den vierprozeutigen ZiuSiypuS zu wählen. Verschämt wird freilich jetzt noch erklärt, daß eine Aus stattung von Schatzamveisuiigen mit 4"/^ Zinsen keiue^Nück- kehr zum vierprozentigeu Ziusthpus bedeute. Aber daS ist ebenso eine Selbsttäuschung wie die Annahme, daß Schatzamveisuiigen Leu Markt weniger belasten, als feste Auleihetitres. AIS wir im Herbste 1904 reumütig vom dreiprozeutigeu zum dreieinhalbprozentigeil ZmstypnS uuS zurückivaildteu, wurden gleichfalls zunächst nur Schntzan- weisuugeu ausgezebeu. und auch damals wurde betont, daß kein Bruch mit dem dreiprozentigen System vollzogen werden solle. Anders war die Sachlage, als im Jahre 1900 80 Millionen Mark vierpcozeutige deutsche Schatzan- Weisungen »ach den Vereinigien Staaten exportiert wurden. In jener Periode dürste angenommen werden, daß temporär der deutsche Geldmarkt seine Spannkraft verloren Hütte. Das damals aufnahmefähigere Amerika konnte uns vorübergehend unterstützen. Inzwischen ist eine Uebcrprodnktion an deutschen Staatsanleihen ciugetrcteu, und der Zinsfuß ist fast in allen Ländern in die Höhe gegangen. Heute darf niemand die Prophezeiung wagen, daß wir nicht definitiv zum vier- Piozeiitigen Typus znrnckkehceu müssen, so unerwünscht das auch ist. wenn mau sich z. B. vergegenwärtigt, daß Italien vor ganz kurzer Zeit seine vierprozentige Anleihe mit vollem Erfolge in eine dreidreiviertelprozeiitige», später automatisch auf dreieinhalb Prozent sinkende Rente konverfiereu konnte. Qesterrc rch-ttttsjarn. — Der Ausschuß des Verbandes der deutschen kath. Geistlichkeit Böhmens hat in seiner am 29. Januar l. I. in Aussig abgehalteueu Sitzung nachstehende Kundgebung an St. Eminenz drn Kardinal Richard in Paris beschlossen und abgesendet: Euere Eminenz! Die Priester des Berbanoes der deutschen kathol. Geistlichkeit Böhmens bedauern aus gruzem Herzen die Verfolgung, welche in frankreich gegen die kathol. Kirche ausgebrochcm ist und freuen sich iuuigst über die Stand haftigkeit des Episkopales, der Priester und des kathol. Volkes. Sie beten alle, daß Gott in kürzester Zeit Ruhe und fcieden verleihe. Hai nsPach i. B.. am 21. Januar 1907. Heinrich fleck. Pfarrer Obmann des Verbandes der deutschen kath. Geistlichkeit Böhmens. — Das österreichische Hcrrcnhans leimte die dringliche Behandlung des Antomobilgesctzes ab. Hierauf wurde die Session geschlossen. — Infolge der Anstrengungen beim Empfange der Bukarester Deputation hat sich das Befinden des Bürgermeisters Lueger in der verflossenen Nacht ver schlimmert. — Im ungarischen Abgeordnetenhaus«: erklärte Minister- Präsident Dc. Wekerle, er müsse die Gelegenheit ergreifen, um die Anklage zu widerlegen, daß die Monarchie das europäische Mandat betreffend Bosnien nicht würdig voll strecke. Allerdings gäbe es noch gewisse Mißsräude in der Verwaltung, aber mau könne mit vollem Rechte sagen, die Regierung leiteten nicht egoistische Tendenzen. Sie ent wickele eine wahrhaft zivilisatorische Mission. Türke». — Infolge erneuter grober Ausschreitungen und Will- kiirlichkeiten des Ehefs der Geheimpolizei fchim Pascha hat eine hiesige Botschaft nunmehr energisch die endgültige Be seitigung fehims beim Sultan verlangt. Nach dem Gesetze wäre fehtm bereits mehrere Male der Todesstrafe und un zählige Male dem lebenslänglichem Zuchthaus verfallen. In unterrichteten Kreisen erwartet inan eine ernste Krisis, wenn fehim nicht exemplarisch vom Sultan bestraft und gänzlich von Konstantinopel entfernt wird. Rußland. Das Ministerium des Innern hat für die Ver pflegung in den Notstandsgebieten bereits 75 Millionen Rubel verausgabt »nd beschlossen, 20 Millionen Pud Saat- körn z» beschaffen, das bis znm März an Ort und Stelle geschaft werden soll. An der Ausfuhr des Getreides nach dem Hnngergebiet arbeiten -10 firmen. Mar»kk«. — Der Bruder des Kaids Zella! und mehrere Führer der Beni Masnr werden sich am 29. d. M. dem Kriegs- minister GebbaS unterwerfen. Der Stamm der Beni Srif hat sich am 28. d. M. der Mahalla unterworfen. Ans Ttadt und Aand. Dresden, den ?0. Januar 1907. Tageskalender für den 91. Januar. 1895. Hermann «Anison zu Magdeburg. E.sinder der Hartgnhgranaten — OE. f Friedrich Rückcrt zu Neuses«, deutscher Dichter. — 1804. Wränget fordert die Dänen zur Räumung Schleswig» auf. — 170». * Kail Rctßigcr zu Brlzlg in Sachsen. Opernkomponist. — 1707. * Franz Lchuvert zu Wien, Tondichter. —* Wetterprognose des Könlgk. Sächs. meteoro logischen Instituts zu Dresden für den 9t. Januar: Wind und Bewölkung: starke nördliche Winde, veränderliche Bewö-kung. Nieder'chlag und Tempc,atur: zeitweise Schneefäae, Temperatur nicht erheblich geändert. —« Se. Maj. der König hörte heute von '/,!! Uhr vormittags ab die Vorträge der Herren Staatsminister und des König!. KabinettssekretärS. Heute abend '/z9 Uhr findet in, Residenzschlosse ein zweiter großer Hofball statt. —* Gestern abend fand bei Ihrer Maj. der Königin- Witwe eine Soüöe, zu der mehrere Herren und Dunen mit Einladungen ausgezeichnet worden wirr». * l «) 9 p r ä m «i e r t e Z i c hinütter in Dre s- d e n. Ter Rat veröffentlicht abermals die Namen von 109 Tresdner Frauen, die sich in der Pflege der ihnen anver tranten Ziehlinder besonders benmhrt haben und denen in folgedessen Geldpreise resp. öffentliche Belobigungen zner- kannt worden sind. Es ist das jedenfalls ein erfren!ick)es Zeichen davon, daß sich das Tresdner Ziehkinderwesen in guten Händen befindet und daß die vielen kleinen Geictwpfe, denen cs versagt ist, im Elternhanse emporzmvachsen, bei ihren Ziehmüttern gut ausgehoben sind. Tie Summen, welche die Stadt Dresden alljährlich für die in Dresdner Familien nntergebrachten Kinder (Stadtpflege) auswender. sind nicht unbeträchtlich, denn der jährlick>e Zuschuß isr für 1909 mit rund 92 000 Mark in den -tzanshaltplan einge- stellt. Ter durchschnittliche Tagesbesland der in den Stadt- Pflegen nntergebrachten Kinder balänft sich ans 42-1 Knaben und Mädchen und die Stadt zablt pro Kopf 75 Mk. 88 Pß Zuschuß. Tie Kinder nx'rden, bevor sie in Pflege gegeben werden, ärztlich untersucht und fortgesetzt bei den Zieh müttern durch ein Tamenkomitee beaufsichtigt. Tie ein gehenden Pflegegelder belaufen sich für hier ortsangehönge Kinder ans 97 000 Mark und für landarme und aiislvärts ortsangehörige Kinder ans 17 000 Mark. Ter Zuschuß für die Unterbringung von Kindern in auswärtigen Familien (Landpslege, Waisenkolonien) ist noch bedeutend höher und ist für daS Jahr 19(19 mit 79 915 Mark veranschlagt, wäh rend die Gesamtausgahrn rund' 115 900 Mark betragen. Als Einnahmen sind nur 42 000 «Beiträge zu den Pflege-, BeUeidungs-, Kur-, UebersührungS- und anderen Kosten) veranschlagt, während der hauptsächlichste Posten der Aus gaben, die Pslegekosten, 85 000 Mark beträgt. Als Ve- t'leidungskostenaustMnd und Konfirmandenansstattung?- kosten sind 19 900 Mark, als Schnlaufwand' 2570 Mark, für Gesundbeitspslege 1970 Mark, für Aufwand bei der Weib- nachtsbe'chernng 9475 Mark, für Vergütung an die .Kolonie- leiter, für Beauffichtigung der Kinder und Besorgung der sonstigen mit der Kolonieleitung verbundenen Geschäfte 417«) Mark, für Anstvand bei Vornahme der ärztlichen Musterung und Prüfung der häuslichen Verhältnisse 2700 Mark usw. eingestellt. Ter durchschnittliche Tagesbesland belief sich im Jahre 1909 in den Landpslege» und Waisen kolonien aus 995 Kinder und für den Kopf wurden 105 Mk. 49 Pf. Zuschuß eingestellt. An Kinder, die sich besonders dnrch Fleiß, gutes Betragen und Ordnungsliebe auszmch. neu, werden Geldbelohnungen und Prämien gegeben «ür welche die nicht unbeträchtliche Lumme von 550 Marl be willigt worden ist. —* Auf der Tagesordnung der usch'teu Stadlver- ocdiietensitzuug am Douucrsiag den 9l I inuar steht u. n. auch eine an den Rat zu Dresden als Außlchtshehörde der Dresdner Ortskroukeiiknsse gerichtete Interpellation des Herrn Stadtverorducteu-VorOebee Geuerolbevollulächtigten Dittmaun, betreffend den Sckutz der Beamten der h'-eüxen Ortskraukonkasse gegen die Zumutungen der sozialdemo kratischen Leitung dieser Kasse. Tw Dresdner Ortskranken- kasse ist bekanntlich eine der größten in Dcutschland und zählt jetzt rund 100 000 Mitglieder. Vorsitzender il! der frühere Töpfer Herr Julius fräßdorß ! Leipzig. Der bulgarische Konservatorist Miaueoff. der, wie seinerzeit gemeldet, seine Geliebte, die 19jährige Barbierstochter Frida Ulrich, in der hiesigen Moltkestr..ße auf grausamste Art ermordete, wird jetzt im Untersuchungs gefängnis gerichtkärztlieh auf seinen Geiilekz-,stand unor- sncht, wie es übrigens bei allen schweren Verbrechern ge schieht. Eine frühere Meldung, daß Miemeosf sclawnd- si'lchtig sei, bestätigt sich nicht. Ec ist nur halsleidend und dieserhalb schon vor Begehung der Tat bei mehreren hiesigen Aerzte» in Behandlung gewesen.— Ter Div.sionS- psarrer der 1. Gmdedivisirn in Potsdam. Max Schmidt, fit von der theologischen Fakultät der Universum Leipzig znm Lizentiaten der Theologie Iionorw nnn-m ernannt worden. Fullriisteiii, 29. Januar. Ter gestrige heftige Schnee- sinrm wütete noch die ganze vergangene Nacht, und heute früh waren in Straßen und vor den Häusern Schneeivehcu von über 2 Meter Höhe ansgetürmt. Tie Kälte geht zurück. Rcichrnbnch i. V. In einer Färberei und Appretur- aiistalt in der Heiusdorfer Straße geriet am Montag früh ein >9 Jahre alter Arbeitsbursche in das Getriebe eilKw Rauhmaschiue. Es wurde ibm dabei die -Haut von Kopf und Händen losgerisseu und er so zugerichtet, daß er sowr: ins Kraukeiibaus gebracht werden mußte. Kirchbrrg. Am Sonntag abend brannte im nahen Saupersdörf die Tuchfabrik der Firma Pröll binnen kurzer Zeit bis auf die Umfassungsmauern nieder. V. Bautzen, 29. Januar. Gestern abend wurde die dies- jäbrige erste Stadtverordueteusitznug abgehalteu. wie üblich, gemeinsam mit vollzäblig versammeltem Ratskollegiuiil Zunächst sprach Herr Oberbürgermeister Dr. Kaeubler die Entlassung der ausgeschiedeueu Stadtverordneten aus und nahm sodann die Eiuweisuug der au deren Stellen »enge- wäblteu Herren vor. Sodann gab Herr Dr. Kaeubler einen kurzen Ueberblick über den finanziellen Stand der Stadt, sowie über den weiteren Ausbau aller slädtisckx'U Einrich tungen. Diese Iahresübersicht gab ein sehr erfreuliches Bild, wenn auch nicht zu vermeiden sein wird, daß der Spreetalbrückeuhau zu einer neuen Anleihe Anlaß geben wird. Zum Cladtii'rordueteuvorsteher wurde Herr Rechts- aimxilt Drache gewählt, erster stellvertretender Vorsitzender wurde Herr Schmiedeobermeister Stelzer, zweiter stellver- tretender Vorsitzender Herr Kausmauu Franz. Eisenach. Einen krasse«« Fall von Aberglauben be- richtet die „Eisen. Tagespost". Einen« in einem kleinen Orte Thüringens wohnenden Arbeiter war ein kleines Kind erkrankt. Ec wendete sich an eine „weise Fran* und erhält von ihr die Antwort, sein Kind sei „verhext", er solle abends „räuchern" mit den verordneten Kräutern und dann ans die weibliche Person acht geben, die abends gegen 12 Uhr an« Hanse vorbeigehe, das sei die „Here". Wie von der „weisen Frau" ungeordnet, so wird e« eine? Abends ausgeführt. Hinter der Scheibe stehend, späht der Vater. Rache brütend, nach der kommende» „Here". Da erscheint ein junges Mädchen, das ihrer im N.ichbarshaus