Volltext Seite (XML)
Rosenlocher-DreSde, Rennleitung dereik« »emselben wieder ge. . seine Forderungen n Rennen selbst sehr >l begnügte sich des« . Zunächst fand ein sich «roße-Letzizig. n beteiligte. Gleich olgreich an und er- hrend seine Gegner Runden einbüßten. Rad wechseln, und nd und fuhr einige Rosenlöcher leicht tunde 66 Kilometer lometer und dritter nteressant gestaltete leier, an dem sich a. Rh. (Extra- und in der Höhe von nächst eine ziemlich lielt. Bruni wurde Gegnern schließlich Schließlich mutzte unden preisgeben, gewordenes Rad. folgende Günther lich mit 5 Runden 1 Stunde 34 Min. ! Görnemann die- wungen. Zweiter wohnten 8—9000 >m Sonntag den m 27. Aug. 1904. em Markte 18,83 izen. gelb. Markt Markt 13.28 bis 3.58, Börse 15.20 -se 14,50-15.00, n 14-17, Hirse 100 kA, Butter, .0, Roggenmehl, 600 Icx 19-32, Roggenkleie 6.25. -6- sden« r. 8 Uhr. leS Theater: plomatin. Die Sein Tritt. 40 Pfennig lc Buchhand- u beziehen. »BlCSN 2988 chitssergasie levbon ««»v. MS Mg » II. SN Mi ! t<2?' ^ Rat und Kataloge grasis. tet. Ein- 3848 reptember es. 14 bi» 3018 en nach auS- ilie k. L. IV2 ' Blattes. Rr. 188. Mittwoch, den 31. August 1V04. 3. Jahrgang. Sächsische Polkszeilimg iluabdätlglgez lageblatt für Aakrdeit. stecht u. fkeidelt. NevaMon,.Spre«Iiunde. »I I» Uhr. " " " sl Pillnl,«» «traft« 4». - geniwrechcr «mt I Nr. 1366. Lrlchrtnl tiiglttft nachm, mit NuSnahm« oer L»mi- und F sUaie. i "—^»»eeiSi BierleijShrl. I M». 50 P». lohne Best ' rutschen Poslaiislull.lt. L«imng»prei»I. Mnzelmi NedaMonr-Svrechllunde: LI—IS Uhr. soziale Beschlüsse der Regensburger K atholikei,Versammlung. Tie zahlreichen Beschlüsse, welche aus dem Ka tholikentage zu Regensburg gefaßt wurden, beziehen sich auf rein religiöse Gegenstände und auf die christliche Cha ritas. So bedeutungsvoll diese sind, so möchten wir doch beute in erster Linie die hauptsächlichsten Beschlüsse hervor- beben, die sich mit sozialpolitischen Gegenständen beschäfti gen. Ta sind zunächst jene, die sich auf die Landwirtschaft be zieh»,. In einer Resolution werden dankbar die großen Fortschritte anerkannt, welche in den letzten Jahren auf dem Wege der Organisation unserer Landwirtschaft in Form von Bauernvereinen und Genossenschaften aller Art gemacht worden sind und wird der dringende Wunsch ausgesprochen, daß diese Vereine und Genossenschaften in allen Gemeinden Eingang finden. Zur weiteren Hebung und Förderung der Landwirt schaft wird notwendig angesehen, daß für eine bessere be rufliche Ausbildung der erwachsenen männlichen und weib lichen Jugend in landwirtschaftlichen Schulen bezw. Haus- baltungsschulen in Verbindung mit landwirtschaftlichen Mustergütern Sorge getragen werde unter besonderer Rück sichtnahme auf Erziehung zu einer einfachen, dein künftigen Stande angemessenen Lebenshaltung. Mit der Fürsorge für die vom Lande nbwandernde Be völkerung befaßt sich folgender Beschluß: „Die Generalver sammlung macht erneut auf die bedauerliche Erscheinung aufmerksam, daß nach Ausweis der Statistik ein großer Teil der ständig den Städten und Jndustriebezirken vom platten Laube zuwandernden katholischen Bevölkerung dem kirch lichen Leben entfremdet wird, daß insbesondere ein Teil der Arbeiter der sozialdemokratischen Agitation zun, Opfer fällt. .Als ein dringend notwendiges Vorbeugemittel hinge gen empfiehlt cs sich, überall der katholischen Landbevölke rung durch Pflege des Vcreinslebens, insbesondere in Kon gregationen, Jugendvereinen, im Volksverein für das ka tholische Teutschlaud u. a. durch Pflege des Kolportage- und Bidliotlietwesens usw. die notwendige apologetische und so ziale Aufklärung zuteil werden zu lassen. Die abwandernde Bevölkerung ist den an den neuen Wohn- und Arbeitsplätzen bestehenden Vereinen und Einrichtungen, die für sie passen, mzuweisen, wobei das vom Volksverein für das katholische Teutschlaud herausgegebene „Soziale Adreßbuch" gute Dienste leisten wird. „In den Städten und Jndustriebezirken selbst muß dem entsprechend von den vorhandenen charitativen und sozialen Vereinen und Einrichtungen in Verbindung mit den Pfnrr- feeksorgern eine systematische Werbearbeit organisiert wer den, um die zuziehenden Katholiken aller Stände und Le bensalter mit den für sie geschaffenen kirchlichen, charitativen und soziale» Einrichtungen bekannt zu machen und für eine lebendige Anteilnahme am öffentlichen katholischen Leben gi interessieren." Bezüglich des Handwerkerstandes tritt die öl. Gene- la.'rersamuiluug energisch für Weitcrführung der Sozial- rcior», zu Gunsten desselben ein unter tunlichster Berück- 'ichtiguug der Beschlüsse der organisierten Handwerker. Sie betont von neuem, daß es Pflicht des Handwerkers ist, sich die Vorteile des'. Handwerkergesctzes inehr wie bisher zu nutze» zu machen. Tie Generalversammlung fordert aber auch die Hand- nerker selbst auf, sich in Genossenschaften die Vorteile der Entwicklung zu sichern, sich überall zu organisieren und auf- uiklären; sie wünscht anderseits, daß die besser Situierten die Handwerker namentlich am Orte durch ihre Bestellungen und Einkäufe nach Kräften nnterstütren. Auch die Bewegung unserer Privatbcamtcn zwecks Zusammenschlusses, um auch ihrem Stande die Vorteile der sozialen Versicherungen zu verschaffen, begrüßt die General versammlung mit Genugtuung. Sie erblickt darin den Er folg der vom Hauptausschusse für die staatl. Pensions- und Hintcrbliebenen-Versichcrung der Privatbeamten im Okto ber vorigen Jahres über die Lage der Privatbeamten ver anstalteten Umfrage, und in der von der Reichsregierung gemachten Zusage, die Ergebnisse der Umfrage amtlich be arbeiten zu wollen, eine Gewähr dafür, daß ruhiges, sach liches und einmütiges Streben die Privatbeamtcn zum er wünschten Ziele führen wird. Eine besondere Resolution befaßt sich mit der Woh nungsfrage. Darin heißt es: „Bei der hohen Bedeutung des Wohnungswesens für das sittliche, gesundheitliche und wirtschaftliche Wohl des Volkes legt es die Katholiken-Ver- sammlung allen Beteiligten, den Einzelnen, den größeren Fabrikanten, besonders aber auch den Volksvertretungen, den Gemeinden und Staatsverwaltungen dringend nahe, dahin zu wirken, daß die unteren und mittleren Klassen des Volkes in städtischen und industriellen Ansiedelungen in wachsendem Maße Wohnungen erhalten, die nicht nur den Ansprüchen der Gesundheit und Sittlichkeit genügen, son dern diesen Klassen auch wirtschaftlich erschwingbar sind. „Zu diesen, Zwecke sind sowohl die Mittel der Selbst- lüfte anzuwenden, aber auch umfassende verwaltungsrccht- liche, gesetzgeberische und finanzielle Maßnahmen von Staat und Gemeinde zu erstreben. „Die öl. Generalversammlung ermuntert die Katho liken. an diesen so überaus wichtige» Bestrebungen auch wei- terbin wirksamen Anteil zu nehmen, und macht auf den im ^ Inserat» werden die gefallene Pettlzeile oder deren Raum » lluabdSligigtt cageblatt litt Aadkdeit, stecd» u. fkeidelt. Pillnitz«» «traft« 4S. — gernlprecher Amt l Nr. 1366. Eine Begrüßungsfeier, 4 geschlossene und 4 öffentliche Ge neralversammlungen, 83 Versammlungen von Vereinen (General-, Festversammlungeu usw.) und 5 Festkommerse katholischer Studeutenkorporatioueu. Insgesamt fanden 47 Veranstaltungen — in fünf Tagen — statt. Nicht gerechnet sind dabei die Ausschußsitzungen der vier Sektionen, die am Montag, Dienstag und Mittwoch tagten, und die geselligen Zusammenkünfte der katholischen Journalisten, Lehrer usw. Ter stärkste Tag war der Dienstag; an diesem fanden gleich zeitig am Vormittag 3 und am Nachmittag sogar ö Ver sammlungen statt — alle vorzüglich besucht I Von den neuen Veranstaltungen find in erster Linie die Festversammlung des Marianischen Mädchenschutzvereins und der Missions- kougreß zu nennen. Diese Massenkundgebungen der Ka tholiken Deutschlands imponieren auch den Gegnern ganz gewaltig, und das umsomehr, weil sie selbst solche Monstre- veranstaltungeu nicht fertig bringen. — Ein Stückchen protestantischer Toleranz. DaS „Berliner Tageblatt" schreibt: Ein konfessionell-kommunaler Konflikt erregt in Halle a. S. die Gemüter. Der kathol. Stadtrat Winter wünschte, den stellvertretenden Vorsitz in der städtischen Armenverwaltuug zu überuebmen, als dieses Amt frei geworden war. Hiergegen wurden die Armen bezirksvorsteher beim Oberbürgermeister mit der Begründung vorstellig, daß bei einem Manne, der in allen die kathol. Kirche betreffenden Fragen in erster Reihe stände und die führende Rolle spiele, die Befürchtung nahe liege, sein Glaubeuseifer könne ihn verleiten, auch auf dem Gebiete der Armeuverwaltung nach dieser Richtung agitatorisch zu wirken. Der Oberbürgermeister gab eine zufriedenstellende Antwort. Als aber das StadtoberHaupt und der neu ernannte erste Vorsitzende des Armendezeruats auf Urlaub gingen, übernahm Stadtrat Winter doch den Vorsitz. Daraufhin beschlossen die ArmenbezirkSvorstehcr, keiner Sitzung bcizuwohncn. in welcher Stadtrat Winter den Vorsitz führen würde und, wenn ec dauernd einen leiten den Posten in der Armenverwaltuug eiunehmeu sollte, ihre Aemter niederzulegen. Nur zwei Vorsteher fehlten in der Versammlung, die außerdem einen Protest an den Ober bürgermeister richteten. Vorläufig ist der Konflikt indessen dadurch vertagt worden, daß der erste Vorsitzende zurück gekehrt ist und den Vorsitz wieder übernommen hat. So geschehen in der Universitätsstadt Halle, einer Hauptburg des Evangelischen Bundes. Wenn der Vorgang sich in einer vorwiegend katholischen Stadt im umgekehrten Ver hältnis aufgespielt Hütte, wie würde es daun in den „Dresdner Nachrichten" und der „Deutschen Wacht" von Ausdrücken, wie fanatische Unduldsamkeit eines minder wertigen katholischen Pöbels, jesuitische Schliche, ultra montane Uebergrisfe usw. nur so gehagelt haben. Wenn die Katholiken ebenfalls nach dem Rezept der „echt evange- lischeu Toleranz" arbeiten würden, brauchten sich die Katholiken in den rein katholischen Städten Köln und Negeusbnrg nicht von protestantischen Oberbürgermeistern begrüßen zu lassen. Auf welcher Seite liegt die wahre Toleranz? Mau sollte es nicht für möglich halten, daß im Jahre 1904 noch solche Dinge sich ereignen. — Zur Braustcurr-Novcllc wird offiziös mitgeteilt: Um für alle Fälle die bisherigen Erträge der Bransteuer sicherznslellcii, soll die neue Staffelung so gegriffen werden, daß auf einen Ueberschnß von etwa einer Million zu rechnen wäre. Von den Entschließungen des Reichstages wird es abhängen, ob es dabei sein Bewenden haben wird, oder ob durch eine verhältnismäßige Erhöhung der neuen Staffelsätze dein Reiche weitere Mittel zngenchrt werden sollen. — Das Ansiedlungsgeset; wird eben im „Reichsanzei gcr" publiziert: nunmehr kann der Kampf gegen das Po lentnm weitergeführt werden. Wir halten dies Gesetz für ein total vcrfebltes; es wird zunächst große Erbitterung un ter der polnischen Bevölkerung Hervorrufen und diese nur dem Raditalpolentiiiii i» die Arme treiben. Tie Zentriims- fraktio» des Preußischen Abgeordnetenhauses bezeichnet be taimtlich das Gesetz auch als verfassungswidrig; aber der Hakatismus kümmert sich um solche Kleinigkeiten nicht mehr, wenn er auf die Polenjagd geht. — Kltinstaatlichr Mcrkwürdigkcitcn. Bei der Zer ijsseiiheit des thüringischen Stgntenkompleres, der ans ctlixi hundert, zum Teil »irr auf SpeziaUartcn erteiinbaren Ein- zelstückcn besteht, ergeben sich die eigenartigsten Perhält »iffe. Es gibt eine Reihe selbst kleiner Orte, die zwei ver schiedenen Staaten angehören. Am ärgste» ist die Sache bekanntlich in der weimarjschnreiniiigiscben Stadt Kranich seid, wv nicht etwa wie z. B. Ruhla zwei in sich geschlossene Landesteile bestehen, sondern die Grenze im sonderbarsten Zickzack durch den Ort läuft und ein förmliches Mosaikbild schafft. Vier Häuser meiningisch. dann drei Häuser wei mansch; cinimdeinhalb Hans mit halber Sclreniie weinia risch, der Rest meiningisch »sw. Daß diese Zustände viel sach gebt die Grenze durch die Schlafstube, über den Kuckren Herd oder durch de» Viehstall geradezu Ungeheuerlich keiten und die lächerlichste» Kuriosa schassen, liegt ans der Hand. Beispielsweise ist das große Gastzimmer des „Rats t'ellers" zu Kranichseld halb meiningisch und halb weima risch, und bei der Verschiedenheit der Feierabendstiindc ma chen sich die Gäste jedesmal diese territoriale Abweichung zu iriitze. Bereits in der ersten Halste der achtziger Jahre war, um diesen Zuständen ein Ende zu bereite», vorgesclüa gen worden, den wcimarischcn Anteil an Kranichseid gegen die meiilingischen Enklaven Lichtenhai». Vicrzelmheiligen Oktober dieses Jahres in Frankfurt am Main stattsinden- den allgemeinen deutschen Wohnungskongreß empfehlend aufmerksam." Alle diese Beschlüsse sind allgemeiner Natur und haben mit der Konfession nichts zu tun. Sie sind jedoch vom christlichen Standpunkte aus zu beurteilen und gehören da her entschieden zu jenem sozialen Gebiet, auf dem der Ka tholikentag berechtigt ist, eine Richtschnur für ein einheit liches Vorgehen in diesen Fragen zu geben. Indem hervor ragende Soziologen nach reiflicher Prüfung ihr Resultat mitteileu, ist ein geschlossenes Vorgehen für alle Katholiken möglich. Und diese Einigkeit bildet ein moralisches Schwer gewicht. dem sich die öffentliche Meinung nicht entziehen kann. Politische Rundschau. Deutschland. — Der Besuch des Kaisers in Rumänien, der als bevor stehend gemeldet war, wird offiziell dementiert. — Der Reichskanzler hat, wie offiziös mitgeteilt wird, vor längerer Zeit eine Umfrage über eine Verkürzung der Arbeitszeit der gewerblichen Arbeiterinnen veranstaltet. Die hierauf von den Gewerbeinspettoren erstatteten Berichte sind im Neichsamt des Innern einer Prüfung und Bear beitung unterzogen worden. Sie bilden die Grundlage für eine Denkschrift, die dem Bundesrat zugehen, und in der die Frage der allgemeinen Einführung eines zehnstündigen Marimalarbeitstages für die gewerblichen Arbeiterinnen erörtert werden wird. Die eingelaufenen Gutachten zeigen zwar, daß die Ansichten über eine so tiefgreifende Verkür zung der Arbeitszeit noch vielfach stark auseinandergehcn, und daß insbesondere in den Kreisen der Arbeitgeber die Bedenken dagegen weit überwiegen. Die Mehrheit der Ge werbeinspektoren hat trotzdem schließlich namentlich aus ge sundheitlichen Rücksichten eine Perkürzung der Dauer der Arbeitszeit der gewerblichen Arbeiterinnen befürwortet und darauf hingewieseu, daß eine solche bereits in vielen In dustriezweigen ohne wesentlich nachteilige Folgen eiugeführt ist. Mau darf aunehmeu, daß sich die Denkschrift des Reichs- amtes des Innern in der Hauptsache aus denselben Stand punkt stellen wird. — Die Sächsische Presse ist fast einig in der Schreib weise über den Regensburger Katholikentag; sie scheint aus übereinstimmenden Korrespoiideiizgiielleil gespeist zu werden. Nicht der Meinung unserer Presse in Sachseil ist vielfach jene außerhalb Sachsen. Nur zwei Beispiele: In Nr. 400 vom 26. Aug. schreibt die konservativ- landwirtsbüudlerische „Deutsche Tageszeitung": „Der Katholikentag hat einen würdigen Verlauf genommen. Das werden auch die Gegner zugeslehcn müssen (natürlich dürfen sie nicht in Sachsen wohnen. D. R.) In der Eröffnung»- sitznng wurde mit besonderer Entschiedenheit hcrvorgehoben. daß die Kaiholikentage keine Parteitage des Zentrums sind. Wenn man gerecht sein will, muß man anerkennen, daß diese Hervor hebung begründet ist. Die Katholikentage sind weder historisch noch tatsächlich ZenlrnmSparteitagc. Daß Männer der Zeiitrnms- bartei auf ihnen eine hervorragende Nolle spielen, ist verständlich, ja eigentlich selbstverständlich, wenn man erwägt, daß die über wiegende Mehrheit, der katholischen Bevölkerung Demschlands sich politisch zur Zentrumspartei bekennt. Der diesmalige Katholikentag schien auch durch seinen Verlauf den Beweis liefern zu wollen, daß er kein Zcntrnmsparteitag. sondern ein allgemeiner Tag der deutschen Katholiken sein wolle. Es wurden zwar auch sozial politische und wirtschastSpolilische Gegenstände behandelt: in der Hauptsache aber sprach man über religiöse und sittliche Fragen, über die Frage des Papsttums, der katholischen Weltanschauung, der katho lischen Licbestäligkcil. der Autorität des Kampfes gegen die Ilnsttttich- keit ?c. .'c. Bei diesen Beratungen wurde manches gute Wort aeffrochen. dem jeder Ehrist von Herzen znstimmen kann. Man hat sich auch im allgemeinen scharfer Angriffe gegen die Andersgläubigen enlhallcn. Wenn hin und wieder ein «was derberer Vorstoß unternommen wurde, so galt er n i ch t d e n a n d c r n K o n fc s s i o n e n , sonder n den Heißspornen unter dcnGegncrn d c r k a t h o I i s ch e n Kirche. Auf früheren Katholikentagen ist manchmal ein geflügeltes Wort gefallen, das als Beweis der feindlichen Gesinnung gegen die evangelische Küche durch das Land getragen wurde. Diesmal hat man sich davor gehütet. Wenn die Polemik lroydem manchmal Formen annahm, die nicht ganz würdig ('0 schienen, so wird man als mildernden Umstand in Betracht ziehen müssen, daß große Massenversammlungen eine zugespitzlc Redeweise wünschen. Aber, wie gesagt, man wird im allgemeinen dem diesjährigen Katholiken tage das Zugeständnis nicht versagen können, daß er sich in den Grenzen der maßvollen Sachlichkeit gehalten hat. Daß unsere Liberalen mit der Stellung des Katholikentages zu der Schulfrage nicht einverstanden sind, ist nicht wunderbar. Vielleicht gingen die Regensburger Forderungen auf diesem Gebiete etwas zu weit. Aber in der grundsätzlichen Forderung der konfessionellen Volksschule stimmen wir und mit uns viele Evangelische überein." Die ..Münchener Zeitung" urteilt in Nr. 193: „Man mag über die Kaiholikentage im allgemeinen und über die Generalversammlung in Rcgensburg im besonderen denken wie man will, eines ist sicher: Die Versammlung in der altchrwürdigcn Bischofsstadt an der Donau war vom „Geiste des Friedens" ge tragen. Das beweist die beredte Versicherung, daß man mit dem protestantischen Deutschland in Eintracht und Liebe zu dem gemein samen Vaterlande stehen wolle. Wir zweifeln keinen Augenblick, daß dieser tolerante, versöhnliche Geist auch ferner über diesen Ver sammlungen schweben werde: das ist vor allem schon ein Gebot der Klngbeit und diese haben die bedeutenderen »nd einflußreicheren Führer und Redner auf den Katholikentagen noch stets bewiesen." Diese Urteile klingen anders als die von blindem Haß und gewollter Voreingenommenheit diktierten hämischen Kritiken sächsischer Blätter, die in ihren Wutauksällcu nur sich selber aufs schauderbafteste blamieren. — Die Großartigkeit jener katholischen Manifestation, wie sic alljährlich in den deutschen Katholikentagen zum Ausdruck kommt, kann nicht besser als durch einige statisti- schc Daten illustriert werden. So haben am Regensburger Katholikentage folgende Veranstaltungen stattgefuudeil: