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ist eine so außergewöhnliche. das; sie die umfassenste Vorsicht erheischt. Ich werde mir jetzt ein Zimmer geben lassen, indem ich mich ans mein Mandat berufe. — die Elenden sollen wissen, daß Sie unter dem Schutze der Ne gierung stehen, und das; ich eigens dazu hier bin. den Befehlen des Gou verneurs Achtung zu verschaffen." „Ach Gott!" klagte Pepa, immer von dem einen Gedanken geguält. „wie lange wird dieses alles dauern?" „Wir werden so schnell machen, als möglich. Ich habe Eile, dies Gesindel zu überführen und Ihnen Gerechtigkeit zu verschaffen. Doch mimen wir gesetzmäßig Vorgehen und dürfen keinen unüberlegten Schritt tun. „Diese Verzögerungen sind eine Dual!" „Morgen wird Eordova zurück sein. Wir »vollen hoffen, daß er sich dein Machtsprnche fügt." Luisette trat wieder ein und der Anwalt empfahl sich. Frau MareSkat ivar übermüdet; sie nahm ein wenig Speise zn sich und legte sich nieder in der festen Zuversicht, daß der nächste Tag alles in Richtigkeit bringen würde. Sie hätte wohl kein Auge zugetan, »venu sie Zeugin der Unterredung gewesen wäre, die wenige Schritte von ihr zwischen Eordova und seinem Helfershelfer stattfand. Sobald der letztere nämlich Frau MareSkat in ihren Zimmern ver schwinden sah, hatte er seine Schreibstube fest verschlossen und war d"»n Verwalter entgegengeeilt, welcher jeden Augenblick eintreffen mußte. Am Eingänge des Torfes stieß er mit ihm zusammen. Hier ans freicin Feld konnte niemand sie belauschen. „Frau MareSkat itt soeben eingetrosfen," stieß er ohne »veitere Ein leitung hervor. Eordova schrak zusammen. In seinen Pupillen blitzte es raubtierartig ans. „Allein?" „Allein nicht, »venu auch ohne Gemahl," antwortete der Unter- Verwalter Iosne. „Erklären Tie sich besser!" „Nun, sie kommt in Begleitung irgend eines Gerichtsmenschen, der ein regelrecht ausgestelltes Mandat zn besitzen scheint, unterzeichnet von den» Subjekt, das sich noch Gouverneur von San Louis nennt." „Und das er wohl nicht lange mehr bleiben wird. . . . Aber Sie taten gut daran, mich zn benachrichtigen. Wie die Dinge liege»», müssen »vir Zeit gewinnen." „So dachte ich anch." „Vor Ihnen nehme ich kein Blatt vor den Mund. Wenn ich Sie in ineine Karten sehen lasse, so isrs, »veil Sie teilhaben sollen ai» meinem Ge winn und deshalb allen Grund haben, meinen Vorteil »vahrzunehmen." „Nun, ich meine, daß ich das mit Eifer besorge," „Ja, und mit Klugheit; ich will das anerkennen." „Wie weit sind »vir denn eigentlich? Heute gibts nicht viel neues. Der Bote, welcher uns Nachricht bringen sollte über den geplanten Angriff ans den alten Präsidenten und seine Truppen, ist'noch nicht znrückgekehrt; ein anderer, welcher den Fortschritt unserer Parteigesiimmig in mehreren Dörfern jenseits San Louis zu er- Mitteln beauftragt war. behauptet, der General habe sich ohne Kampf zurück gezogen. Das wäre eine angenehme Neuigkeit, wenn sie sich bestätigte." „Hm! scheint nnr unglaubwürdig!" „Darum ist Vorsicht ain Platze. Wenn es aber wahr wäre. . . . -" „Nun, was dann?" „Dann dürfte ich die Maske abwerfen. Habe ich doch das von der Zentralleitung in Buenos-AireS Unterzeichnete Dokument, das »nir in An erkennung meiner vortrefflichen Dienste sämtliche Güter Herrn MareSkats überweist, in der Tasche. Ich könnte dann diesen Besitztitel veröffentlichen und dieses Weib eines gesetzlich verurteilten Rebellen vor die Türe setzen. Ginge sie nicht gutwillig, so könne sie mit dein Gefängnis Bekanntschaft machen." »Ja. ja, zn alledem ist die Genehmigung des Gouverneurs von San Louis erforderlich." „Natürlich! Aber wenn der General besiegt ist. so wird binnen acht Tagen einer der Unsrigen Gouverneur." „Ist nicht sicher In San Louis ist die Strömung gegen uns." „Das schon; aber vollendete Tatsachen haben eine unwiderstehliche Macht, und im Falle mir Sieger bleiben, haben »vir den Widerstand leicht überwunden. Wenigstens dürfte er nicht mehr offen hervortreten." „Er bliebe dennoch gefährlich." „Für die Zukunft, das mag sein. Uns liegt ja nur an der Gegen wart. bis »vir unsre Pläne ausgeführt. Doch so weit sind »vir noch nicht, und ich darf nicht offen handeln, wie ich möchte!" „Was beschließen Sie denn?" „Ich will darüber Nachdenken. Kommen Sie mit mir." Die zivei Männer schritten auf die erste, ein wenig abseits liegende Behausung zu, wo sie sicher waren, ihren Meinungsaustausch ungestört sort seben zu können. Es war eine kleine Herberge, deren Besitzer eine der Kreaturen des ungetreuen Verwalters war. Eordova galt als geheimer Anführer der revolutionären Partei in der Provinz San Louis. In eben diesem Wirtshause Pflegte er seine Zusammen künfte zn halten; hier übernachteten seine Berichterstatter und Agenten. Den» Gouverneur war diese Tatsache nicht unbekannt, und er hatte die Polizei angewiesen, das verdächtige Lokal scharf zu überwachen. Schon mehr als ein finsterer Plan war an dieser Maßregel gescheitert. Eordova hatte sich in dem entlegensten Teile des Hauses ein Zimmer Vorbehalte»», wo er oft mals die Nacht seiner unsauberen Geschäfte Wege»» zubrachte. Dahin ging es jetzt mit Iosne! Nach einer langen Nnterredung schloß er: „Also so »vollen »vir es machen. Da »vir Zeit gewinnen müssen, werde ich hier bleiben und erst dann wieder zum Vorschein kommen, wenn ich als Gebieter auftreten kann. Sagen Sie Frau MareSkat, ich hätte einen Eil boten gesandt mit der Nachricht, daß ich auf unbestimmte Zeit zurückgehalten würde. Wohl oder übel muß sie dam» auf Nechnimgsablage warten." „Und wenn dieser gewisse Johannes ihr rate»» sollte, vorzugehen, und wenn derselbe kraft seines Auftrages die Bücher und die flüssigen Gelder mit Beschlag belegt?"