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-—>— Königreich Sachsen über den Erzbergbau in der Lberlausitz zn hören nnd dieses Gutachten durch Vermittelnng der 5kreic-hanpt»nannschaft Bantzen dem Finanzministerium vor- SUlegen. (Schluß folgt., Reich («tag. Berlin. N. Sitzung am 14. Januar Ter Reichstag zeigte heute schon mehr Lücken als gestern; die vielen Interpellationen scheinen als Ab- schrecknngsmittel zn wirken. 'Rack« der Wnrinkrankheit kommt heute das Handwerk an die Reihe; die Rational- liberalen interpellieren über die Einsührnng der obligatori schen Alters' und Invalidenversicherung für die selbständigen Handwerker. Iw. Wecker begründet diese Anfrage ein gehend. Sta »tssekretär G^cf Posadoivsk» liinnnt mit diesem Plane eine recht vernichtende Abrechnung vor. der nur dem Bebelschen Znkmlftsslaal znsichrt und auch den Einbezng der .Uain'lente nnd Handwerker fordert. Tie finanziellen Konseanenze» beachte inan garnicht. Das Ms .'eben rnst. ne „Krenz-Ztg." schreibt Gesck«ästsstelle" tveiter: ./.'Ins dem Bericht des „Reicchsboten", dem nur hier folgen, ist nicht zn entnehmen, »voran die Vecwirk- lichnng des «Gedankens gescheitert ist, weshalb man siel, ans die Errichtung der „sozialen Geschäftsstelle" .beschränkt hat. Nur andentnngsweise erseben »vir, das; die Besorgnis mehrerer großer verbände, in ihrer Selbständigkeit be schränkt zn »verden, hindernd dazwischen getreten ist." «Unseres Erachtens" — fährt das Blatt fort — „sind die wahren Gründe anderswo zn suchen mehr in der Tiefe, oder sollten es wenigstens sein. Denn wie kann man glauben, das; bei so »veitgehenden Meinnngserschiedenheiten grundsätzlicher Art. wie sie zwischen den beteiligten Gruppen nnd zwischen den leitenden Persönlichkeiten vielfach bestehen, ein einheitliches Zusammenwirken möglich sei? Die bloße Tatsache, das; alle evangelisch getauft sind, reicht dazu noch nicht ans, kann dazu nicht ansreichen, wenn man mehr will als eitle rein äußerlich ge- Hans folgte mit großer Ansmerkiamkeit diesen Tarlegnngen, die mit manchen Seikenhieben ans Wahlversprechen geipirkt sind. Tie Durchführung der Witwen- nnd Waisenversiche- rmig sei dringender, und diese sei »licht möglich ohne große Opfer. Der Zentrnmsabgeordnete Trimborn faßt in vor trefflicher Weise die Materie an und brniteilt sie nach der richtigen Sachlage; rr fordert die Handwerkskammer ans, durch Anfklärnng mehr für die freiwillige Bersichenmg zn sorgen. Tie Regierungen aber sollte»» den Handwerks kammern das nöliae chihlenmaleiial geben. NM die Frage überhaupt prinen zn können. Die Rede des Kölner Ab geordneten fand lebhafte Ansmerkiamkeit im Hanse nnd am Regierimgslisch. Ter Sozialdemokrat Moikenbnhr er innerte mm mit höhnischer Ire»»de die Nationalliberalen daran, daß sie mir den Spuren der Sozialdemokraten ge folgt seien, die schon !>>->!> einen ganz ähnlichen Antrag gestellt haben. Mit sla'kem Spot! behandelt er diese eine geraume Weile laug. Ter Antisemit Böckle» fordert ein rascheres Tempo in der Sache nnd gehl recht scharf gegen die „Verbabinisieile" Regierung vor. I >» . Pachnicke stellt sich namens der Freisinnigen Bereinigung stark ablehnend. Der freikonservative Halb ist durch die Interpellation sehr betrübt, da seine Partei auch einen Antrag ans diesem Gebiet gestellt hat und mm durch die heni'gen Erörterungen rillen Bachteil für diese fürchtet. Ter Welse Freiherr P. Schale führt sich als ganz entschiedener Gegner der Zwangsvelsichermig ein. worauf ihm Pauli Potsdam ent- gegnete nnd Ehlapowsli namens der polnischen Fraklion Znsliniiming zmil Grundgedanken erkiml. Ter national- liberale Patzig beklagt sich über die ablehnende Antwort des Staatssekretärs, machte aber als matter Redner keinen Eindruck. Ter Zenlrmnsabgeordnele Euler konstatiert, daß im Handwerk selbst die Ansichten geteilt seien. Trimborn hält sodann eine sehr wirksame Abrechnung mit Molkenbnhr »md stell! das Ergebnis der Debatte fest. Ter Antisemit Fröhlich wiederholt frühere Ausführungen. Nach weiteren Bemerkungen von Slanl.-sekretär v. Posa dowskv. Ehlapowski. Patzig und Bebel, der gegen das Zentrum wegen seiner Stellung bei der Schaffung des Invalidcmveisiche» mlgsgesetzes Angcisse mitemahm. »vorauf I No stachen» diese in schlagender Weise unter dem Beifall des ganzen Hanfes zucückweift. Schluß 7 Uhr. Nächste Sitzung morgen ! Uhr. Tagesordnung: Interökllalionen. P o 4 ii c » rkL rr u - sch z; Dir Bcsclning dcr glecircn Bizcprl'iftdcutcuslrlce iin pre»ßisä>en Abgeord»elenl,ai»se sclpnnk mm doch glatt ver sirl» g» gehe»»; die ..Krenzzeiiimg". »veiche znersl Schwierig- keltri» e»hoben hat. bar nnn. den konservative»» I«e. Kraiye ! zu »oäiilen, falls die Raliei.attiheralen ilm vor»chlage»i. « Wozu dann der ganze Streit der letzten acht Tuge? Ter „Schwad. M'cnknr" kommt ans den enialen Einsall, sämt liche linksstehende (Gruppen «natioimlliberale nnd beide frei sinnige Parteien» znsamme.. zn »verseil und so den ersten Vizepräsidenten für die liberalen zn beanspruchen. Wenn das Zentum» und die beiden konservativen Parleien ebenso Vorgehen, dann bleibt für die liberalen gar nichts mehr übrig. En,, Erfolg dcs Abg. Rtüttcr Fuidi», des ersten Etatstenners der Z,enlrmn:-sraklion. >vi»d alls der Tonners tag Sitzung der Bndgetkommission gemeldet. Für „Kom missionen" »varc'li hier B»'k. gefordert, »vährend der Kolonialdireltoi' die gesamte Summe zur Besoldung voll Attaches, die sonn nirgends im Etat laufen, verwendet wissen wollte. Ter genannte Zentrnmsabgeordnete machte ans diese Belscl:leierimg ansmeitsam und hatte den Erfolg, daß die gesamte Position gestrichen wurde. Auch die Sommerwobiimlg für den Gesandten in Teheran wurde gestrichen. Zur Beiprcchnng der geplanten Errichtung einer „Sozialen Gcschüftsstcllc für das cvangclischk Drrrtschland" konstatiert die ...ttrenz-Ztg.", das; man enich in katholischen Kreisen das ilnterlielimen als durchaus gerechtfertigt findet. Das konservative Organ such! sodann die Gründe, warum man voll der Gründung einer Zentralstelle für das evangelische Denlschland abgegangen ist »md eine „Soziale dachte Kainpsesstellnng einznnehmen. Eine soche Kainpfesstellung »vürde, tvie gerade die Erfahrung des letzten Jahres lehrt, den Frieden im Innern unserer Kirche »veit mehr bedrohen, als den gemeinsamen Gegner. Und gibt es denn nicht auch andere Beispiele dieser Art. die uns das taiic.-i»t- vor Angen führen? Im Jahre 1«RtO wurde der Evangelisch-soziale Kongreß ins Leben gerufen nnd konnte eine Zeitlang im Segen wirken. Bald aber sorgte das Eindringen des kirchlich-liberalen Elementes dafür, daß die positiv gerichteten Urheber, vor allem Stöcker, hinansgedrängt wurden: diese Vertreter der „Duldsamkeit" ;>»>' exenllenec- können eben keine anderen Götter neben sich leiden. Mit welchem Rechte nimmt man also an, daß Positive und Liberale. Gläubige, Halbglänbige nnd Ungläubige, diejenigen, die ein evangelisches Zentrum erstreben nnd jene, die den Gegensatz der Kirchen ans diese beschränkt, nicht aber ans das politische »md soziale Leben ansgedehnl wissen möchten, sich ans die Tauer verlragen würden?" Alles, an sich protestantisch nennen, unter einen Hut bringen »vollen, ! hieße Freund und Feind vereinen. Feuer nnd Wasser in Berührung bringen. Man nenne niis doch die gemein- ! schaülichen Grundsätze zwischen positiv gläubigen und ! ungläubigen Prolen-anten. Ter Gegensatz z» Rom allein > in kein posüives Religioiisprogranmi. „Krcn-,zcit»ng" und Sozialpolitik. Daß die Inter pellation Trimborn über die Rechsfähigkeit der Berufs- vereine nnd das Koaiitionsrecht von seilen der Negierung eine nicbt »mgüm'tige Antwort erfahren wird, sieht man am deutlich»«.'» ä'.is ^en Bemühungen der „Krenzzeirnng'', jetzt alles Material gegen die Erfüllung dieser Aroeiterfordernngen ziisammeuzntrageu: fast lein Tag vergeht, an dem das kon servative Blatt nicht in dieser Richtung einige Steine bei- Lägt. Aber am Millwoa, erklärte sie. daß sie auch für die Erfüllung dieses Wlmßbes sei. und schon glaubten »vir an eine Bekehrung: als »vir aber folgenden Satz sahen, war nufere Freude dahin. Da heißt es: „Mit der Rechtsfähig keil der Ber»fsveren:e könnten »vir uns nur befreunden, »venu diese Vereine sich der Hauptsache nach ans einzelne Berufe innerhalb eines örtlich eng abgegrenzten Gebietes beschräaklen und wenn ihnen für die Vermögensschädignngen. die viele auch nur durch die mittelbare Schuld der Vereine erleiden, volle Ersatzpslicht anfellegt »vürde." Tie Lnrch- sührnng dieser Vorschläge heißt: die Berufs-Vereine an den Galgen liefern! Die Wartburg war ganz begeistert, als der Kurator der Universität Bonn, Herr v. Rottenlmrg, ge legentlich seiner Rede beim Rektoratsessen „ein energisches Wort zugunsten der Simnlianschnle gesprochen" hatte. Hierzu bemerkt das „Kirchliche Monatsblatt kür die evange lischen Gemeinden Rheinlands und Westfalens" zntressend: „Sünnltanniening der Volksschule — das wäre die kapitalste T ilnniiheü. deren der preußische Staat sich zur Fei» schuldig mache» töiniie. Sattle aber das mag die „Waridurch- »ich merke» — der Evangelische 'Bund jemals die Parole: „Simuilamsieriiiig der Volksschule" sich zu eigen machen, so würde an demselben Tage der Evangelische 'Bund in Stücke gehen." Tie konservative „Reue westfälische Volkszeitnng" schreibt im Anschtuß hieran: „Aucb dieser Vorgang zeigt von neuen», daß man wohltiit, den Bverölen ohne Unterschied der Färbung in Bezug ans die Schnlsrage mi» den» größten Mißtrauen zn begegnen. Tie bekannte 'Bielefelder naüvnalliberale Erllärung ändert daran nichts." Dazu bemerkt die konservative „Krenzzeitmig" sehr boshaft: „Tie .Wartburg" bezeichnet sich als die „amtliche Zeitschrift des deutsch evangelischen Bundes für die Tslmark" und ihr Heraus geber Superintendent !>>-. Meyer in Zwickau ist der Bvrsißende des 'dandcsvcreins de-.- Evangelischen 'Bundes im Kvmgreich Sachsen." Die A'.iswrisiiug des cksässischcu Aligeorductci! Drlsvr ans Frankreich hat eine ganz entgegengesetzte Wirkung hervolgenisen. als die iranzösische Regierung berechnet haben kann. Alle Franzosen diesseits nnd jenseits der Reichs grenze, die sich noch mit dem Revanchegedanken avgaben. sind dadurch verletzt worden. Tie Anhänglichkeit zn der modernen sranzösijchen Republik, wie sie von Eombes revrä'eirliert wird, hat in Elsaß Lothringen nachgerade den Todesstoß erhalten. Mai» höre nur: In dem Ausweisungs- delret, datiert ans Nunc» von» 7. Januar, wird die Maß regel gegen den 'Abgeordneten Tel,or folgendermaßen be gründet «in deutscher Uebersetzmigt: ..In Erivägnng. daß Herr Telsor, deutscher Untertan, sich nach Lnnevilte begeben hat, um daselbst an einer palitischen Versammlnng leilznuehmen: in Erwägmig. daß die Anwesenheit des oben bezeichneten Anständers ans dem französische»» Gebiete, die öffentliche Sicherheit gefährden könne . . . Rim stelle man sich einmal die revanchelüsternen Franzosen vor, die da hören, daß die eigene Regierung ihre Landsleute, die sie zn Frankreich gehörig betrachten, selbst als Ausländer und deulsche Untertanen bezeichnet. In der Tat ging durch die Presse Frankreichs ein Aufschrei der Entrüstung. Die elsässljch-sranzösische Presse empfand dagegen die Maßregelung des Abgeordneten Delsor als einen Schlag gegen die nationale Gesinnung. Die französische Regierung hätte kein besseres Mittel anwenden können, den chanvinislischen Revanchegedanken in Frankreich znm Erloschen zn bringen »md im Reichslande die letzten Shmpathien zur französischen Republik zn vernichten. Der ..Straßburger Elsässer", ein katholisches Blatt, sagt es osten heraus: „Fürwahr, »venu in Elsaß-Lothringen wirklich noch irgend jemand erisüeren sollte, der über einen letzten Rest protcstlerischer Gesinnung verfügte, die 'Vorkommnisse, die sich nnn schon seit Jahren Tag für Lag in Frankreich abjpielen, die Vertreibung der Orden, die Entchrisilichnng der Schulen, die Answeisnng Fremder nsw., alle die Dinge sind geeignet, dem Frank reich von heute säst alle Shmpathien zn rauben." Man müßte sich auch sehr wundern, wenn ein, in seiner Mehr zahl treu katholisches Volk, wie es die Elsaß-Lothringer sind, einem Lande shinpathisch gesinnt bleiben könnte, welches eine knltnrkänipferische Regierung so seige duldet. Die Schcrlsche Sparlotterie ist nnn verschoben worden, da die gesamte Presse wie ein Mann Protest er hoben hat. Man muß sich nur darüber ivnndern, daß es überhaupt preußische Minister geben kann, die diesen Ge danken auch nur eine Minute für durchführbar angesehen Haber». — Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion kündigt im „Vorwärts" bereits eilte neue Interpellation über den Aufenthalt russischer Polizeiagenten in Deutschland an. Es würde aber doch Zeit sein, daß man endlich an die Ctats- beratnng konnnen würde. Oesterreich-Ungarn. — Ministerpräsident Graf Tisza bespricht die im Bttdgetansschus; der österreichischen Delegation von dem NeichSkriegsminister von Pitreich gegebenen Erklärungen. Er führte aus, man dürfe, wenn ein hervorragender Militär sich über Fragen seines Nessor-ts äußerte, an ein zelnen Ausdrücke», die allerdings von» staatsrechtlichen Staiidpnnkle unrichtig seien, nicht Anstoß nehmen. Sachlich seien die Aeußernngen des ReichSkriegsministers namentlich inbetresf der Berücksichtigung der nngarischen Sprache in den Militär-Vildnngsanstalten einivandfrei gewesen. Der Ministerpräsident erklärt, daß er im amtlichcn Verkehr mit dem Reichskriegsmiiiister immer gesunden habe, daß dieser hervorragende Militär seine Achtung vor den staats rechtlichen Verhältnissen in seinem Renort siets vollauf f beweise. Ter Kriegs-Minister habe mit Recht sich ans die glorreiche Vergangenheit der Arnue berufen. Allerdings sei die Lage der Armee schwierig gewesen, als die In teressen der Dhnastie nnd der Nation sich gegenüber gestanden hätten. Aber die Armee habe unter allen Um ständen eine aufopfernde Pflichterfüllung bewiesen. Wem» die gemeinsame Armee in ihrer militärisäien Würde in» Abgeordnetenhaus».' verletzt »vürde, so sei dies die Ver lengnmig der schönsten Tugend der nngarischen Ration, die dem einsiigen Gegner stets loyaler Weise Anerkennung gezollt habe. Frankreich- — In dcr Dcpntiertrnkainmcr hielt Präsident Brisso»» eine kurze Ansprache, in welcher er für seine Wahl dankte »md nm die Untersintzimg aller Mitglieder des Hauses zur Sicherung der Freiheit der Beratungen bat. Er fügte hinzu, cs sei die Aufgabe der Republik, allen Bürgern in dem friedliebenden und geachteten Frankreich ein immer würdigeres nnd besseres Dasein zn verschaffen. Bcisson teilt sodann mit. daß Interpellationen über die Answeisnng des deutschen Reichstags.ibgeordneten Abb«'- Delsor ans Lmwville nnd über die Vorgänge an der Arbeilsbörse eingegangen seien. Ministerpräsident Eombes ersucht da-7-Hans, die Interpellation über die Arbeitsbörse ans die morgige Tagesordnung zn setzen und die Besprechung der Interpellation über die Answeisnng Delsors ans ^ Tage zu vertagen. Die Rechte verlangt sofortige Besprechung der letzteren Interpellation. Ribot spricht seine Berwnndernng darüber ans, das; die Regierlmg eine Vertagung verlange. Tie Answeisnng sei nicht ohne Grund geschehen. Wolle die Regierung etwa »»och bei dem Präfekten des Departements Menrthe oder sonstwo Erkundigungen einziehen? l Lebhafter Widerspruch links. I Ribot fährt fort, cs- liege nicht im Interesse dcs Landes, die Debatte zn verschieben; man dürfe nicht An lassen. daß die bedrohliche Polemik weiteren Fortgang nehme. «Beifall im Zentrum.« Eombes verwahrt sich energisch gegen die Znmntnng, daß er Mitteilungen ans dem Auslände erwarte, nm die Interpellation zn be antworten. «Beifall links.) Es sei nicht die republikanische Partei, welche sich an das Ausland gewendet habe. (Leb hafte Erregung.« Tie Negierung werde nicht -n einem von den reaktionären Blättern geschickt vorbereiteten Spiel ihre Hand bieten. Ter Ministerpräsident ersucht Ribot, die Zeitungen der östlichen Departements zn lesen, er werde sehen, daß man dort über die Absichte»» des Abbc; Delsor seine bestimmte Ansicht habe. «Unterbrechungen rechts.« Eombes verlangt schließlich nochmals Vertagung der Inter pellation nm K Tage. NorDanrerira. Rkucr Aufstand. Rach Meldungen ans Montevideo verlautet dort, doß General Mnniz mit LüOO Mann Regie'nmgStrnppen von Ricoperez »ach Santa Elara anf gebrochen sei. aber wegen der numerischen Uebeclcgenheit der Streitkräfte der Aufständischen unter Saraoia den Rückzug habe antreren müssen. Weiter heißt es, General Mnniz s j herzkranl nnd deshalb znrnckgetrelen. Ter Kriegsminister General Vasgucz sei abgereist, nm sich mit General Mnniz zn besprechen. Vasanez »vürde selbst den Oberbefehl über die Truppen übernehmen. Ein Zug mit vielen Verwundeten soll demnächst in Montevideo eintresfen. Eine Schwadron sei zu seiner Sicherheit nach Ricoperez gesandt. Ferner wird gemeldet, die Regiernngstrnppen hätten am ll. d. M. bei Pasotoros eine Niederlage er litten »md eine»» Verlust von L."> Toten und -17» Verwundeten gehabt. Oftasien. Eine Intervention in Ostasien? Anf Grund zuverlässiger Mitteilung glaubt der „Matin" bestätigen zn können, daß Frankreich bereit sei. sich der englischen Regierung anznschließen, mn in Ostasien jene Art srenndschaftlicher Intervenlioi» ansznnben, die der Haager Kongreß als gute Dienste bezeichnet hat. In diplomatischen Kreisen glaube man, daß diese gemeinsame sranzösisch-englische Aktion alle Anssicht ans Erfolg habe. Japan könne seinem Verbündeten England gegenüber kein Mißtraue.» hegen. Ferner sei an dieser Frage vollständig unbeteiligt das französisch-rujsische Uebereinkommei» vom Jahre l!«<«L; eS sei in keiner Weise anf den gegenwärtigen Streitfall amvendbar. Japan könne keine Einwendung gegen diese Intervention erhebe». Die beiden intervenierenden Mächte »vürde» sich hauptsächlich an Japan wenden. Die japanische Regierung scheine, ohne daß sie zn Gewaltmitteln hätte greifen »nüssen, in der Tat alles erlangt zn haben, was sie wünschte. In der japanische»» Gesandtschaft in Paris habe man einem Berichterstatter erklärt, daß diese guten Dienste, falls sie erfolgen sollten, in Tokio sympathüche Aufnahme finden würden, man scheine jedoch in Japan zu fürchten, daß Rußland dann die in den direkten Verhandlungen cin- tretende Panse benutzen könnte, seine Rüstungen zu vervoll ständigen. In der russischen Botschaft bezeichne man diese Besorgnis Japans als unbegründet, da die defensiven Vor bereitungen Rußlands vollständig ausreichten und die Politik des Kaisers Nikolaus eine entschieden friedliche sei. — Ans angeblich guter Pariser Quelle wird zur obigen Meldung des „Matm" noch bemerkt: Die umlcmfenden Gerüchte über dies«: Angelegenheit sind verfrüht. Sicher ist, daß eine . ....... ^