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rei vertreibt, das Mongolentum auch England unliebsame Ueberraschnngen bereiten. Man hört vielfach die Meinung, daß ein siegreiches Japan nicht zu fürchten ist, daß es selbst im Besitze von China sich von der Welt nicht abschließen, vielmehr durch Handelsverträge bestrebt sein werde, mit den europäischen Kulturinitioiicil in rege Verbindung zu treten. Erwägt man aber, daß die europäischen Arbeiterlöhne von Jahr zu Jahr steigen, daß der Ehinamann der billigste, genügsamste Arbeiter ist, daß ihm Lernfähigkeit in einem nicht unbedeu tenden Maße eigen ist, daß ein so industriell veranlagtes Volk wie die Japaner diese billige Arbeitskraft im vollsten Maße ansnützen wird, so bestellt nicht nur die Gefahr, daß durch die Billigkeit der ostasiatischen Erzeugnisse die euro päischen Jndnstrieerzengnisse vom asiatischen Markte gänz lich ausgeschlossen werden, sondern daß auch die ostasiatischen Europa überschwemmen, daß namentlich die Industrie der westeuropäischen Staaten, die nicht über so billige Arbeits kräste verfügt, der wesienropische Arbeiter, der nicht mehr so genügsam ist, wie sein gelber College, die schwersten Schädigungen erleiden werden, daß unter einer Verwirk lichung des jahrhundertealten Dehnens Japans nach dem Besitze Chinas der Landkoloß Rußland mit seinen immensen. Bodenerzengnissen weit weniger zu leiden haben wird, als die europäischen Staaten, so weit sie nicht durch Kolonien für Absatz ibrer Jndnstrieerzengnisse vorgesorgl haben. Politische Nimdschan. Deutschland — Monarchen Begegnung. Ter „Standard" schreibt zur bevorstehenden Jnsammentnnst des Königs Eduard mit Kaiser Wilhelm in Kiel, die Tentschen hätten den Wunsch desKönigs, den Frieden zwischen den beiden Nachbarstaaten zn fordern, voll gewürdigt. England und Tentschland hät ten alle Ursache, ein Beispiel in diesem Zinne zn geben. Fnr die Annahme, daß die Beziehungen zwischen beiden Ländern schlecht wären, fehle es an jeglicher tatsächlichen Begrün dnng. König Eduard batte sich bereits Ende April bei Kaiser Wilhelm zn einen. Besuche in Berlin angemeldet. Ta mals waren aber schon die Tispontionen für die Mittcl- meersahrt Kaiser Wilhelms getroffen und der Besuch mußte deshalb ansgenhoben werden. Nunmehr batKönig Eduard sich zur Kieler Woche angesagl und Kaiser Wilhelm hat diese Ankündigung mit Freude und (Genugtuung ausgenommen. Ans dem Umstande, daß König Eduard ursprünglich nach Berlin kommen wollte, ergibt sich, daß es sich nicht um ein nebensächliches Znianiinentonunen zweier sportknndiger ! Monarchen bandelt, sondern um eine wichtige Enlrevne, die ! gerade im gegenwärtige» Zeitpunkte Beachtung verdient. - Am IG d. M wurde in Florenz eine Trane, fester für die Erbgrosihcrzogi» Witwe von Lachsen Weimar ver anstaltet, welcher der Graf von Turin, der Bürge,meisler, Be,tre!er des Präsekten und der deutschen Botschaft in Rom, sowie der deutsche Konsul beiwohnten. Die Ehren wache stellten Karabinier!. Ter König und die Königin von Italien hatten einen prachtvollen Kranz gesandt. Die Leiche ist abends nach Deutschland geleitet worden. Der Anc-schusr des Rcichsvcrban-rs gegen die Sozialdemokratie verössenllicht einen Aufruf „an alle Zusammengehen gegen die Sozialdemokratie bei den Wahlen gerechnet werden. — Dem Staatsanzeiger zufolge hat das Württem- belgische Kultusministerium angeordnet, daß Reichsangehörige weiblichen Geschlechts unter den gleichen Voraussetzungen wie männliche Personen an der Universität Tübingen als ordentliche Studierende immatrikuliert werden können. — Der Revisionistenstreit im sozialdemokratischen Lager geht weiter. Die Schiedsgerichtsurteile gegen die Genossen Bernhard, Göhre und Heine werden in der „Leipziger Volkszeitnng" ausführlich kritisiert, wobei von neuem der Gegenstand der Streitigkeiten behandelt wird. Genosse Frciwald wird anfgefordert, die Urteile durch Anrufung der Kontrolleure anznfechten. Ter „Vorwärts" aber ist im Gegensatz dazu der Meinung, daß cs sowohl der Sache als dein Wunsche der ganzen Partei entspricht, diesen Streit endlich ruhen zn lassen. Das glauben wir gerne! — Tic Reichstagswahl in Straßburg-Land findet am 21. d. M. statt. Es stehen sich gegenüber die katholische Landespartei mit dem ehemaligen Vertreter des Kreises, Chefredakteur Karl Hanß; die Liberalen aller Nuancen, von den ausgesprochenen Sozenfrennden bis zn den früheren Stützen der Regierung, mit dein von der Wahlkonnnission des Reichstags znrückgewiesenen Rechtsanwalt Daniel Blmnenthal ans Colmar; die Sozialdemokraten mit ihrem Zählkandidatcn, Schreiiwr Laurent Meyer. Relativ ist die katholische Landespartei am stärksten. Aber zur absoluten Mehrheit kann sie es nicht bringen. Sobald dann bei der Stichwahl Blmnenthal auch von den Sozialdemokraten gewählt wird, so schwankt das Zünglein um einige hundert Stimmen zugunsten des Liberalen Kandidaten. Wenn die Katholiken ihre Pflicht tun, wäre der Sieg sicher. Oesterreich-Nngarn. Im Blldgrtausschiis; der österreichischen Delegation sprachen die meisten Redner ihr Befremden und ihre pein liche Ueherraichnng nicht so sehr über die Höhe der anßer- oroentlichen Anforderungen der Kriegsverwaltung als ins besondere über deren plötzliches unvorbereitetes Anftanchen ans, welches ans frühere Versäumnisse hinzndenten scheine. Kriegsministei- v. Pilreich wiederholte, daß es sich lediglich mn eine schnellere Beschauung der notwendigen Mittel für die vollständige Sicherstellung der Schlagfertigkeit der Wehrmacht der Monarchie handele, was bei Jnanspruch- nähme der bisherigen kleinen Raten nicht möglich sei. Marstn kouimandrint Freiherr von Spann legte dar, wie die Kriegsmarine infolge von zn kleinen Jahresraten für den Bau der Schisse und deren Armierung den Neuerungen der Technik nicht habe folgen können und daß die vom Kriegsnlinister erörterten Motive bezüglich der Kriegsbereit schaft des Heeres in vollem Maße auch für die Marine gälten. Es sei doch selbstverständlich, daß nicht Politische ! Verhältnisse hier als maßgebend erscheinen könnten, da doch jeder Staat verpflichtet sei. seine Wehrmacht so zu gestalten, daß. wenn ihm plötzlich eine kriegerische Aktion anfgedrängt werde, er derselben vollends gerecht werden könne. Schließlich nahm der Bndgetausschnß den Voran schlag für die Kriegsmaiine mit Ausnahme der sogenannten Refnndiernngsposten und den Okkupationskredit an und vertagte sich sodann bis Mittwoch. Denlichen ohne llatrrschieo des religiösen und Politischen Bekennlnisst'S, sich ihm zur Niederwerfung der Sozialdemo kratie anzwchließen, um die 'Bahn für eine große Zukunft Deutschlands wieder frei zn machen." Unter denen, welche den Ans,ns mit ihren, Namen Unterzeichneten, befindet sich ! kein Mitglied der Zrnlrnmsfraktion. Es ist zwar die ent i schieden,' Gegnerschaft des Zenlrnms außer allein Zweifel, ! und die besonders vom Volksverein für das katholische ^ Tenlschland geleistete Arbeit gegen die Sozialdemokratie i selbst von 'Bebel mit Veidrnß anerkannt. Es ist aber auch nicht zn vergessen, daß der „Reichsve, baiw gegen die Sozialdemokratie" sich zn sehr dem Scharfmacherlnm zu- neigt, als daß sich die Taktil mit jener des Zentrums ver einbaren ließe. Im übrigen hätte der Reichsverband die große Ausgabe vor sich, zunächst jenen Herren den Staar > zn stechen, welche die nltramontane Gefahr für höher ! halten, wie die sozialdemokratische. Erst nach Bekehrung ! der Leute st ln I). Meyer kann ans ein einheitliches j ans das Fallen jedes Blattes lauschend, den Grenzgrabrii entlang, erst vorbei an den sich äußerst rnbig verhaltende» veiden Srbiunggler», dann inmier tiefer in das Wäldchen hinein. Tie beide» Hörle» seinen schweren Schritt noch j lange deutlich durch den stillen, nächtlichen Rann, widerballe». „Nun Borstcht, jetzt kommen wir durch!" finsterte ^ Mattnscli seinen, Salme Iwan zn, legte das inilgebrachte schmale Brett aber de» Graben: beide gingen leise und vor sichtig, aber schnell biimver, zogen das Brett nach und , Imschteii, jetzt ans russischen, Boden, hinein in de» sin steren Wald. Sie inochlen noch leine zebn Schritte weit gegangen sein, da llässle ganz in ibrer Nabe, an, Grenzgraben, der mit Wasser angefüllt war, schon wieder der Hund. Minka war znrückgetoinine», ibren Liebsten erwartend. Das Tier an der Leine wurde immer wilder, bellte innner lauter »nd machte schließlich einen Sprung über de» Graben ans die Stelle zn, an der noch vor kann, einer Miniite beide Schinnggler gekauert batte». Gleich darauf folgte ein ent setzlicher Angstschrei: der starke Hund batte das Mädchen, das die Leine innner noch am Ar,ne sestgelmnden batte, mit sich fort und nmgerissen, so daß es in den lies.'» Grabe» siel. Das Mädchen machte im Wasser alle An slrengnngen. sich zn rette», schrie fürchterlich, »nd die wild gewordene Bestie, die nicht weiter konnte, bellte lnnt in die stille Nacht bimst». In wenigen Augenblicken strömten von rechts und links Kosaken herbei, auch der baninlange Käme rad war unter ihnen: z» spät, sie zogen mir noch eine Leiche- an das Land! „Vorsicht, Iwan, wir kommen durch!" hauchte der Alte, nachdem es beiden glücklich gelnngen war, »»bemerkt ans dem Walde bei ans zn schleichen, in dem es jetzt auf einmal so laut herging. . . . „Der kommt nicht durch!" sagte Iwan später, als er hörte, daß der lange Kosak wegen jener nächtlichen Affäre vor das Kriegsgericht gestellt worden warl Frankreich. Dm- Mali» setzt seinen romantischen Bericht über die Spionage Angelegenheit fort und verössenllicht einen sehr eingehenden angeblich vom deutschen Generalslab her- rnhienden Fragebogen betressend die Befestigungen und Armierungen von Eherbonrg und Brest sowie die Verzeich nisse vc-n -.2 Plänen von Eherbonrg. Brest mw Toulon, welche an eine ausländische Macht verkauft worden seien. Der französische Militäraltachee in London sei mit diesen Dokumenten sofort nach Paris gereist und habe sie dem Grneralstabschef der Marine übergeben, welcher den in Ab wesenheit des Marineministers Pelletan mit der Leitung des Marineininisterinms lietrnnten Ministerpräsidenten Eom- bes und das Küegsministerstmi verständigt habe, da dem letzteren die Küslenverleidignng obliege. Im Nachrichten- lmrran des Kriegsministennms sei Fragola bekannt ge wesen. da man demselben vor W/„ Jahren in Luzern 7000 Franks bezahlt habe, um die Pläne von Toulon, die er in seinen Händen halte, zurück zn erlangen. Der Leiter der Sicherheitsbehörde Eaverd habe einem Bericht erstatter erklärt, die Echtheit der Dokumente über die Forts und Batterien von Toulon sei leider unzweifelhaft. Die selben staminten offenbar ans dem Bureau der Geniever- waltnng. Das b nnrnhigendste bei der Angelegenheit sei, daß, ein so umfangreiches Bündel von Schriftstücken ge stohlen werden konnte. Man hätte festzustellen. ob es sich um einen gewöhnlichen Einbruch handle oder ob die Doku mente ans andere Weise entwendet worden seien. Der Kriegsnlinister habe den Generalstabschef Pendezec beauf tragt. eine Untersuchung über die Angelegenheit einzuleiten, rrm festzustellen, wen die Schuld treffe, und insbesondere zn ermitteln, ob nicht gegen die Bauunternehmer Klage erhoben werden könnte, welche die gestohlenen Pläne in ihren Händen gehabt haben. Diese Bammternehmer könnten wegen Verrats oder wegen Nachlässigkeit verfolgt werden. — Der Ministcrrat beschäftigte sich am 19. d. Mts. mit der Protrstnotc des Papstes gegen die Reise Loubcts, wie sie von den Zestmigen veröffentlicht ist. beschloß, sich zunächst das anthemch-he Dokument, das sich mit dem der Negierung zngesteüW. nicht deckt, zu verschaffen und einigte sich über die Folg. die demselben etwa zn geben seien. Es wird versichert, der Ministerrat habe seinen früheren Entschluß, den franzvpjchen Botschafter am Vatikan zurück- znhernfe», falls der Heilige Stuhl die Protestnote der Oeffentlichkcit PreiSgeben würde, bestätigt. Jedenfalls wird diese Entscheidung »nr dann offiziell und endgültig werden, wenn es erwiesen ist. daß der Vatikan den Wort laut des veröffentlichte» Protestes anderen Mächten als Frankreich zugescmdt hat. Mehrfach verlautet, daß die der französischen Regierung überreichte Note keine Stelle ent halte, laut welcher der NniitinS vielleicht nicht mehr in Paris bleiben werde. Dagegen soll die den übrigen Mächten übermittelte Note einen solchen Passus enthalten; nach diesem forscht man mm. Hierzu teilt der „Popolo Romano" mit, die in der „Humanitv" veröffentlichte Note sei nicht die vom Nuntius Delcasse zugestellte, sondern sei die von Merry de! Val den Vertretern der beim heiligen Stuhl akkreditierten katholischen Mächte übermittelte, wodurch man ihnen inhaltlich die an Frankreich gesandte Depesche zur Kenntnis brachte. Letztere habe nicht den Satz bezüglich des Nuntius enthalten. Das Blatt fügt hinzu, es sei in der Lage auf Grund positiver Informationen zu behaupten, 1., daß die an die anderen Staaten übergebene Note, die in den Zeitungen veröffentlicht ist. authentisch sei, 2.. daß keine Abschrift der Note an Preußen, Rußland und Eng land zugestellt wurde, da sie ausschließlich an katholische Mächte gerichtet war. um festzustellen oder von neuem fest- zustellen, daß die Oberhäupter ihrer Staaten nicht würden vom Papst empfangen werden können, wenn sie gleichzeitig mit dem Papst und mit dem König von Italien in Rom Höflichkeiten austamchen wollten, 3.. daß dies der wahre und einziseGrnndbesagterDvkninente sei. DcrVatikanbegreife nicht die Erregung, die durch sie hervorgerufen worden sei. Italien. -- In der Dcputiertenkammcr kam Deputierter Galli ans den Protest des Vatikans gegen den Besuch des Präsi denten Lonbet in Italien zn sprechen und sagte, die Ver bündeten Italiens hätten wenigstens die Pflicht, derartige Proteste gegen die Integrität des italienischen Staates nicht anzimehmeii. Großbritannien. — Das Hans ist der Ansicht, die schntzzöllnerstsche Besteuerung ans Lebensmittel ist für das Volk drückend und für das Reich schädlich; es begrüßt die Erklärungen der Minister, daß die Negierung einer solchen Besteuerung abgeneigt sei. Ehamberlain glaubt, eine Besprechung der Fiskalfrage im Hanse sei verfrüht. Die gegenwärtige Politik der Regierung habe seine herzliche Unterstützung. Hainilton sagt, eine Fortsetzung der Fiskalagitation würde die unicmistische Partei zerstören. Asquith (lib.) kritisiert leb haft die Haltung der Negierung, die sich scheue, die Resolution anznnehmen ans Furcht, die Antragsteller und Ehamberlain zn beleidigen. Nach der sehr lebhaften Debatte wurde die Resolution Black mit :>06 gegen 251 Stimmen abgelehnt. Aus StadL und Lund. Dresden, den 20 Mai 1004. * Heute vormittag traf Se. Majestät der König von Hostenvitz im Nesidenzschlosse ein, nahm Hierselbst von s/W 1 Ubr ab militärische Meldungen entgegen und Hinte hierauf die Vorträge der Herren Staatsminister, der Hof- departementschefs und des Königs. Kabinettssckretärs. Von 12 Uhr empfing der König Herrn Oberstleutnant z. D. Hnb- ner-Riesa in Audienz und kehrte Nachmittags nach Hoster- witz zurück, wo Uhr die Tafel stattsindel Zur heutigen Mittagstafel bei Ihrer Majestät der .Königin-Witwe ist Seine Er- zellenz der Generaldirettor der Königl. musikalischen .Kapelle des Hostheaters Gras von Seebach mit Einladung beehrt worden. Bulletin über das Befinden Ihrer Königl. Hoheit der Frau Prinzessin Johann Georg vom 20. dss. Nach einem vollkommen normalen Krnnkheitsver- lcmfe während der letztvergangenen fünf Tage traten bei Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Prinzessin Johann Georg gestern abd. st Uhr plötzlichErscheinnngen ans, welche auf Verstopfung eines kleinen Blutgefäßes in der Lunge (Embolie) schließen lassen. Ihre Königliche Hoheit klagte über Seitenstechen. Temperatur gestern abend 08. Puls 102. In vergangener Nacht hat die hohe Kranke gut ge schlafen. Temperatur heute morgen 57. Puls 92. Schmerz- empfind,ingen geringer, gez. Dr. Leopold. Dr. Fiedler. —* Ans Befehl Sr. Majestät des Königs wird wegen erfolgten Ablebens Ihrer Königlichen Hoheit der verwitwe ten Erbgrvßberzogin Paulinc von Sachsen-Weimcu- Eisenach, Herzogin zu Sachsen, cnn Königliche» Hofe d>e Trauer ans eine Woche, vom 20. bis mit 26 Mai d. I.. angelegt. — * Se. Majestät König Georg hat genehmigt, daß der Professor S i in o n s o n - E a st e l l i in Dresden das Ritterkreuz 5. Klasse vom Russischen St. Stanislcmsorden annehine und trage. * Die Königliche Tafel, die gestern nach mittag 5 Uhr im Nesidenzschlosse stattsand, nahm einen glänzenden Verlauf. Nachdem der Champagner serviert worden war, brachte Se. Majestät der König den Trink- sprnch ans: „Auf des Landes Wohl und aller getreuen Stände!" Diesem Trinksprnche folgten noch zwei weitere, und zwar seitens des Präsidenten der Ersten Kammer, Herrn Dr. Grafen von Könneritz: „Auf das Wohl Sr. Majestät des Königs!" nnd seitens des Präsidenten der Zweiten Kammer, Herrn Geheimen Hofrat Dr. Mehnert: „Ans das Wohl aller Mitglieder des Königlichen Hauses!" Zn allen drei Trinkspriichen bliesen die Königlichen Hos- trompeter Fanfaren. Nach Aufhebung der Tafel fand Cercle statt. —* In unserem Berichte über die Beerdignngdfeier des verblichenen hochw. Herrn Prälat Maaz ist richtig zu stellen, daß die Zöglinge des Königl. Waisenhauses am Qneckbrnnncn. dessen Vorgesetzter der Verstorbene war. unter Leitung ihres Erziehers des Herrn Waisenvaters Wand Kränze trugen, jedoch nicht die Proghnmasiasten. —* Das nahende Pfingstfest läßt wohl in allen Pläne für längere oder kürzere Ansflüge reifen. Da sei denn da- rauf hingewicsen, daß man in der Dresdner Lesehalle. Waisen hansstraße 9, Karten und Führer findet, welche die Zusammenstellung einer solch fröhlichen Pfingstfahrt ans das praktischste erleichtern. Sowohl Bädecker'S wie Mehers Reisehandbücher sind außer einigen Spezialsührern vor handen, die sich in der Hauptsache mit den Naturschönheiten der reizenden Dresdner Umgebung des näheren oder wei teren befassen. Diesen reihen sich Kursbücher der neuesten Ausgabe und ein Schematismus der Zusammenstellbaren Fahrscheinhefte auf das Zweckmäßigste an. —* Sächsisch-Böhmische DämPfschiffahrtS- Gesellschaft. Auf der oberen Strecke fahren an den beiden Feiertagen früh 5.80 von Dresden nach Wehlen, Rathen und umgekehrt vorm. 8,55 von Rathen. Wehlen nach Dresden. Oberdeckdampfer. Diese Schiffe laufen auf der Bergfahrt alle Stationen an. während talwärts nur an den Hauptplätzen (Wehlen, Pirna, Pillnitz, Blasewitz)