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Neben Rechten einer teutonischen Rasse bilde sich eine Mischlingsrasse; eine Reihe von Ausgaben seien zu machen, um das Land deutsch zu erhalten. Die Bemühungen um Kultivierung könne nur langsam Erfolg haben. Die Vieh zucht wird nur rentabel, wenn man das Vieh im Lande verwerten kann. Der Gouverneur glaubt, daß man im Laufe des Etatsjahres die Schutztruppe um ein Viertel ermäßigen kann; im Jahre 1908 soll der Etat um 5 Millionen er mäßigt werden. Eine Kompensation durch Eisenbahnen wird nicht gefordert. — Oberst Quadc : Die Herabsetzung der Schutztruppe auf 4000 Mann konnte nicht sofort durch- gesirhrt werden; die Verhältnisse waren noch nicht be friedigend. Wir haben dem Gouverneur und dem Kom- niandeur in Südwestafrika keinen Zweifel gelassen, daß die Zahl herabgesetzt werden muß. Der Kommandeur aber forderte eine Erhöhung der Truppe im Interesse der Schlagfertigkeit der Truppe; wir lehnten es ab. Erst im Januar 1909 wurde die Zahl von 4000 Mann erreicht. Mt dem Tode Morengas sei die offene Gefahr ver schwunden. Die Bondels haben sich nicht als besiegt ge zeigt: sie waren nur des Orlogs müde. Wir wollen die Trupp« mehr der Bahnlinie entlang konzentrieren. Die Polizeitrupp« wird nie gefechtsfähig werden. Nur 2000 Wehrpflichtige befinden sich im Schutzgebiete als Ansiedler und Kaufleute: aber sie verteilen sich auf ein Riesengebiet. Eine erhebliche Verminderung kann erst eintreten nach Er- stellung der Bahn Windhuk—Keetmannshoop; aus finan ziellen Gründen konnten wir sie noch nicht fordern. Be- stinrm-te Zusagen Liber die Verminderung der Truppen kann man nicht geben; vom 1. Oktober ab können aber etwa ein Viertel — lOOO Mann zurückgezogen werden. - Erzberger (Ztr.): Es seien recht traurige und trübe Bilder, die von der Begeisterung vor den letzten Wahlen nichts mehr zeigen. Der Etat für Südwcstasrika sei ein nationales Unglück; der Reichszuschuß betrage e i n Drittel des gesamten Defizits des Reiches; diese Zustände seien für das Mutterland unhaltbar; aber aucb in der Kolonie seien unhaltbare Zustände. Man stehe dort vielfach vor einem Zusammenbruch schlimmster Art. Lohne und Lebensmittel seien unerträglich hoch; ein Maurer erhält 20 Mark Tagelohn und dazu noch einen schwarzen Gehilfen, der ihm die Materialien und die Kelle reichen müsse. Der Etat aber unterstütze diese ungesunde Politik. Im Lause des letzten JahreS seien drei Verord nungen ergangen, die die Eingeborenen land- und recht los gemacht hätten. Ein alter protestantischer Missionar habe ihm gesagt, daß infolge des Paßztvanges und dieser Rechtlosmachung die Eingeborenen nicht nur zu Sklaven wurden, sondern auch das Land verließen, tvaS die Arbeiter frage erst recht schlimm gestalte; denn nur 17 000 schwarze Arbeiter seien vorhanden und davon gebrauche man 11000 für persönliche Dienste für die 11000 Weißen. Die Kon fiskation des Eingeborencnlandes habe der Regierung große Ländereien gebracht; aber diese würden nicht richtig verwendet. Man verschleudere sie einfach und gebe das Hektar billig ab. Dann sei das Land auch nicht kreditfähig und damit werde der Zusammenbruch beschleunigt. Was gedenke. dann die Verwaltung zu tun? — Ledebour ONoz.) bekämpft die Verordnungen des letzten Jahres sehr scharf. Die Verhältnisse seien unhaltbar geworden. — Lart mann (W. Der.): Die nationalen Parteien hätten Südwestafrika nie überschätzt; sie halten sie für die schlechteste aller Kolonien. — Staatssekretär Dernburg: Er habe auch in den sogenannten Wahlreden Südlvestafrika nicht günstiger geschildert als heute. Das Defizit sei nicht so groß, da auch 8 Millionen Mark für Eisenbahnen enthalten seien. Er halte auch dafür, daß mehr als 17 000 Arbeiter twrbnnden seien. Der Krieg habe die Eingeborenen zer- strent, die Häuptlinge seien umgekommen, der Viehbestand wurde vernichtet. Die Negierung hat die Leute gesammelt und sie besser gepflegt. Dann mußte man sie unterbringen, wir haben Reservate für sie gebildet. Die Paßverordnung sollte nur feststellen, wer sich ergeben hat. Wir wollen die Eingeborenen nicht schädigen; man hat sie bei den Farmern bedungen. Es handelt sich nur um Diktatur und Ueber- gangsbestimmungen. Die Eingeborenen hatten nur Stammeseigentum. Jetzt haben wir zwei große Reservats für diese geschaffen im Einverständnis mit den Missio- naren; .diese hielten die Ueberführung der Reservate noch nickt für möglich — Erzberger (Ztr.) hält an seiner Anschauung fest, die Verordnungen seien zu hart. Gerade, wenn man die Kolonien vor dem Zusammenbruch bewahren »volle, müsse man heute schon Vorsorgen durch Kredit gewährungen und Bildung von Genossenschaften. — kopsch (Fff. Dpt.) findet auch daß man die Interessen der Farmer zu sehr betone. — Staatssekrervär Dern- bürg: Der Gouverneur wird den Landpreis nicht er höben. Wer eine Farm kaufen will, muß im Schutzgebiete »vohnen. Die Truppen können Gärten anlegen, so viel sie wollen, sie dürfen nur Gemüse nicht verkaufen. Der Wert der Farm besteht im Viehbestand. Der Staatssekretär gibt dann Aufschluß über seine Verhandlungen mit den Land gesellschaften, wie wir sie schon mitteilten. Wir wollen solche Unternehmungen begünstigen, welche den Farmern ein Markt- und ein Absatzgebiet geben. Südwestafrika ist ein schwaches und zurückgebliebenes Kind. — Gröber lZtr.): Früher hat man unS Südwestafrika anders ge schildert; wir erinnern nur an die phantasievollen Schilde rungen des Farmers Schlettwein. — Mittwoch wird die Debatte fortgesetzt. — Da- preußische Abgeordnetenhaus überwies nach kurzer Debatte den Gesetzentwurf über den Masurischen Kanal an eine Kommission von 21 Mitgliedern und beriet dann den Etat der Verwaltung der direkten Steuern, wobei der Zentrumsabgeordnete Kirsch besonders auf die Härten hinwie», die durch die Handhabung de- § 23 des Ein- kommensteuergesetzeS entstehen. Er begründete dann den Zentrumsantrag betreffend die Erweiterung der Abzugs- fähigkeit bet größerer Kinderzahl. Der Minister stellt sich diesem Anträge feindlich gegenüber. Der Abg. Röchling nahm auch wieder daS nationalliberale Produkt des 8 23 in Schutz, was sich die Arbeiter besonders merken müssen. Morgen werden die BeamtenbesoldungS-Jnterpellationen beraten. — In der Ostsee droht ein ernster Streit; Rußland will die Alandsinseln befestigen und damit eine Klausel des Pariser Vertrages von 1856, der die Befestigung verbietet, ausheben. Daß diese Klausel nicht ohne die Zustimmung des Deutschen Reiches beseitigt werden darf, wäre selbst dann klar, wenn über die Frage, inwieweit Preußen zu den Unterzeichnern des Artikels 33 gehört, die Ansichten auseinandergehen können. Man kann sehr wohl den Fall konstruieren, daß Preußen vor 50 Jahren dem Pariser Kongreß ferngeblteben wäre, und dann überhaupt keine Garantie für seine Bestimmungen übernommen hätte. Deshalb wäre trotzdem eine so wichtige Aenderung im statu» yuo, wie es die Befestigung der Alandinseln nicht bloß für Schweden, sondern auch für den deutschen Handel in der Ostsee und für unsere maritime Stellung auf diesem Binnenmeer darstellt, nicht ohne die Zustimmung des Deutschen Reiches erträglich. Wir sehen auch nicht ein. weshalb wir unsere Zustimmung dafür geben sollten, daß Rußland einen freien Kriegshafen hierdurch erhalten soll. Nachher kommt man wieder an den Reichstag mit neuen Forderungen für Befestigungen zum Schutze gegen diesen KriegShafen. Die Erregung über dieses Verlangen Rußlands ist aber in Schweden besonders groß. Man will nämlich die Gefahr einer eventuellen Annullierung der für Rußland so unbequemen Alandklausel augenscheinlich dazu benutzen, uin Schweden ss zu zwingen, seine Interessen mit denjenigen anderer Mächte zusammenzuschließen. Hierfür sind nicht nur die leitenden Persönlichkeiten, sondern unzweifelhaft die weitesten Kreise des schwedischen Volkes nicht zu haben. Alle Schweden sind absolute Gegner aller Schritte, die in irgendwelcher Weise durch Garantieverträge oder sonst die freie, selbständige äußere Politik Schwedens beeinträchtigen könnten. Das „Stockholms Dagblad" rät der schwedischen Regierung dafür zu sorgen, daß nicht durch die Ostseever handlungen der Weg für eine künftige Aufhebung der Alandsinselkonvention gebahnt werde, und weist darauf hin, daß. selbst wenn die Gefahr für diesmal vorbei sein sollte, die Situation leicht wieder kritisch werden könne; denn die Kraft der russischen Diplomatie liege in deren Ausdauer. OesterreichUngarn. — Im HeeresauSschuffe der österreichischen Delegation w'edeiholte der Minister des Aeußeren die bestimmte Er- klärung, daß die nächsten Delegationen Ende Mai zu sammentreten würden und daß die Summe zur Erhöhung der Offiziersgagen und Mannschaftslöhnung im nächsten Voranschläge mit Rückwirkung für 1908 Aufnahme finden würde. Es wurde eine neuredigierte Resolution einstimmig angenommen, welche die heutige Erklärung des Ministers zitiert und die bestimmte Erwartung ausspricht, daß die Delegationen im Frühjahre zusammentreten werden. Italien. — Die Rechtsauwiilte Nafis haben bei dem Kassa tionshofe Berufung gegen das Urteil des Staatsgerichts hofes eingelegt. Spanien. — Der König ist am 10. d. Mts., früh 9 Uhr. in Barcelona eingctroffeu. Eine ungeheure Menschenmenge bereitete ihm einen sehr sympathischen Empfang. Das österreichische und das spanische Geschwader feuerten Salut. Kurz nach der Ankunft wohnte der König dem Tedeum bei. Vom Bahnhofe begab sich der König nach der Statt halterschaft. Die Begeisterung der Menge ist außerordentlich. Norwegen. — Der etwa 30 Jahre alte schwedische Arbeiter Johannes Gren feuerte am 10. d. M. mittags aus einer Entfernung von 300 na 10 bis 12 scharfe Schüße gegen das Schloß in Christiania ab. Einige Schüsse gingen durch die Scheiben und drangen in mehrere Zimmer des Schlosses. Der Mann wurde der Polizei übergeben, wo er erklärte, daß eS seine Absicht gewesen sei, den König Haakon zu erschießen. Man hält den Täter für irrsinnig; er soll früher in einer dänischen Irrenanstalt gewesen sein. Das Kcnigspaar befindet sich gegenwärtig auf Vorenkollen. Marokko. — Wie auS Tanger gemeldet wird, hat Muley Hastd, uin seiner Geldnot auszuhelfen, dem revolutionären Komitee in Fes Befehl erteilt, das Eigentum aller Beamten des Maghsen in Rabat zu beschlagnahmen. Sächsischer Landtag. tt. Dresden, den 10. März 1908 Zweite Kammer. Beim Etat: Kapitel Finanzministerium entsvinnt sich eine längere Debatte, in der Abg. Günther ffreis.) die Frage der Einführung von Schiffahrtsabgabeu berührt, worauf Finanzminister Dr. v. Rüger erklärt, die Regie rung habe zu dieser Frage noch nicht Stellung nehmen können, stehe jedoch nach wie vor auf ihrem früheren Standpunkte. Abg. Dr. Zoephel fnatl.) wendet sich gegen die Auf fassung des FinanzmtnisterS. daß bei einer anderen Ver teilung der Matrikularbeiträge, auch daS Stimmenverhältnis im Bundesrate ein anderes werden müsse. Nach seiner Ansicht würde das heißen, an den wichtigsten Grundpfeilern des Reiches rütteln. Finanzmintster Dr. v. Rüger sagt, er habe die Be fürchtungen, die Abgeordneter Dr. Zoephel seinen Aus führungen entnommen, nicht geäußert. ES sprechen wiederholt die Abgeordneten Lang- Hammer. Hettner, Dr. Zoephel und Hähne!, sowie Finanzmintster Dr. v. Rüger, warauf das Kapitel an genommen wird. Abg. Go Idstein begründet folgende, von ihm an den Finanzminister gerichtete Interpellation, dahingehend. daß auf Stationen der sächsischen Eisenbahnen Angestellte der Bahnen, welche Konsumvereinen angehören, neulich aufgesordert wurden, aus denselben auSzutreten, auch ihre Ehefrauen, falls diese Mitglieder sein sollten, dazu zu der- anlassen. Finanzmtnister Dr. v. Rüger erklärt. eS seien Er- Srterungen angestellt worden, in welchem Umfange die Beteiligung der Eisenbahnbeamten an Konsumvereinen überhaupt stattfindet, wodurch daS Gerücht entstanden sei, als beabsichtige die Regierung die Beamten zum Austritt aus den Konsumvereinen zu zwingen. Die Regierung stehe jedoch aus dem Standpunkt, daß den Beamten im allgemeinen der Eintritt in die Konsumvereine nicht ver wehrt werden solle und könne. Anderenfalls müsse die Re gierung darauf sehen, daß der Mittelstand lebenskräftig und leistungsfähig bleibe, und eS ist daher, wie kürzlich schon der Minister des Inneren erklärte, selbstverständlich, daß die Bildung von Konsumvereinen weder mittelbar, noch unmittelbar gefördert werden könne. Auch könne nicht geduldet werden, daß Staatsbeamte sich in ihren Dienststunden den betreffenden Vereinsarbeiten widmen. Einem bessergestellten Beamten kann es wohl kaum schwer fallen, auf die aus den Konsumvereinen fließenden Vor teile zu verzichten, und so zur Hebung des Kleinhandels und des Kleingewerbes beizutragen. DaS Ministerium der Finanzen stehe also ebenso, wie daS Ministerium des Innern der Frage des Beitritts von Beamten zu Konsum- Vereinen neutral gegenüber; doch könne sie niemals den Eintritt zu solchen Konsumvereinen gestatten, von deren Leitung bekannt ist, daß sie, anstatt in wirtschaftlicher Rich tung zu wirken, in der Richtung sozialdemokratischer Be strebungen tätig sind. ES spricht nochmals der Interpellant, ferner die Ab geordneten Günther (freis.) und Ulrich (kons.), welcher feststellt, daß der größte Teil der Konsumvereine in her vorragender Weise als Kampfmittel für die sozialdemo kratische Agitation diene. Durch die Mitgliedschaft von einem Konsumverein werde die sozialdemokratische Sache, und somit ein staatsfeindliches Element, gestärkt. Die Re gierung sei im Unrechte, wenn sie von Vorteilen spreche, welche aus der Mitgliedschaft von Konsumvereinen ent ständen. Die Regierung möge die Konsequenz daraus ziehen, damit die sozialdemokratischen Konsumvereine in der angedeuteten Richtung ausgiebig untersucht würden. Redner erwähnt die Rabattsparvereine, welche als Gegen gewicht entstanden seien und sagt, die Konsumvereine seien eine unerquickliche Erscheinung, und auch die Regierung möge aus ihrer Neutralität gegenüber diesen Vereinen heraustreten. Abg. Langhammer spricht sich in zustimmendem Sinne zu der Antwort des Ministers aus, worauf die Debatte geschlossen wurde. Ans Stadt «nd Land. IvtUleilunaen auS unserem Leserkreise mit NamenSferttguna sttr diese RuvrU sind der Redamon allezeit willkommen. Der Name deS Linsender« bleibt Gehetmni« der Redaktion. Anonyme guichristen müssen unberücksichtigt bleiben.) Dresden, den 1t. März 1008. Tageskalender für den 12. März. 18^4. Tusta» Kirchhofs zu Königsberg, der Entdecker der Spektralanalyse. — 182l. * Luitpold, Prinz-Regent von Bayern. —* Wetterprognose der Nüuigl. SSchs. Landes« Wetterwarte zu Dresden für den 12. März: Veränderlich, mehrfach Regen« oder Schneefälle, mäßige nordwestliche Winde, etwas kälter. —* Ju den Festräumen des König!. ResidenzschloffeS fand gestern abend das dritte Hofkonzert statt, zu welchem wiederum zahlreiche Einladungen ergangen waren. —* Heute vormittag ritt Se. Majestät der König in der Dresdener Heide und mittags fand bei Sr. Majestät Familientafel statt, an welcher Ihre König!. Hoheiten der Prinz und Frau Prinzessin Johann Georg und die Prin- zessin Mathilde teilnahmen. —* Ihre Königlichen Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg besichtigten am Montag das neue Kunst- gewerbemuseum in der Eliasstraße unter der Führung des Herrn Professor Dr. Verfing. Das Prinzfiche Paar nahm die Sammlung in ihrer neuen Aufstellung mit regstem Interesse in Augenschein und verabschiedete sich nach längerem Verweilen mit Worten der Anerkennung, wobei der Prinz und die Frau Prinzessin gleichzeitig ihr Wtederkommen in Aussicht stellten. —* Prinzregeut Luitpold verlieh dem bayerischen Gesandten und außerordentlichen Minister, Grafen von Montgelas, das Komturkreuz des Verdienstordens der bayerischen Krone. —* Die Erklärung des Grafen Hohenthal in der Wahlrechtsdeputation nannte nach Mitteilungen der Sächs. Arb.-Ztg. den Antrag Kühlmorgen (Zulassung von Kommunalvertretern, die der Abgeordneten- zahl zählen und von den Gemeindevertretern — nicht den Bezirksverbänden — in besonders einzuteilenden Wahl- kreisen gewählt werden sollen) um deswillen sympathisch, weil er ln der Ueberzeugung wurzele, die wiederholt und nachdrücklich von der Regierung bekundet worden sei, nämlich, daß die Abgeordneten nicht lediglich aus allgemeinen, direkten und geheimen Volkswahlen hervorgehen dürfen, sondern, daß neben der Kopfzahlvertretung das Volk auch in seiner Gemeindegliederung vertreten sein müsse. Graf Hohenthal unterbreitete daher der Deputation folgenden Vermittelungsvorschlag: „An der Wahl der Gemeinde abgeordneten beteiligen sich nicht die Vertreter der Höchst besteuerten. damit der nach Ansicht der Regierung zu unrecht befürchtete plutokratische Charakter von vornherein beseitigt werde. Dafür sollten sich zu den die Stadt- und Land gemeinden vertretenden BezirkstagS-Abgeordnetcn die im Bezirke wohnhaften Mitglieder der Handels- und Gewerbe kammer, sowie deS Landeskulturrats gesellen. Wenn auf diese Weise zu den Vertretern der Stadt- und Land- gemeinden Vertreter der organisierten Berufe hinzukämen. würden die befürchteten Nachteile vermieden und die mit der Wahl zu bettauenden Personen würden einerseits keine bloßen Wahlmänner, anderseits aber doch vom Vertrauen weiter Kreise getragen sein." Am Schluffe seiner Erklärung wiederholte der Minister seine wiederholt abgegebene Er klärung: „daß ein Pluralwahlsystem allein und ohne Ver bindung mit einem zweiten System absolut unannehmbar