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Mitgliedern gratis gelieferte Zeitung nur für 1 Mk. monatlich ab gegeben wird. Ferner wird beschlossen, daß jedes Mitglied, welches noch keinen Anteilschein zum Betriebsfonds der Bereinszeitung entnommen hat, einen solchen zu 50 Mk. zu entnehmen hat und den Betrag event. in Ratenzahlungen bis zum l. Oktober 1008 abzuführen hat. Vorher wurde mitgeteilt, da» die Abgabe der an den Reichstag gerichteten Petition um Beseitigung der Militär- musikcr Konkurrenz an das Plenum trotz der Bemühungen des Abgeordneten Hausse nicht erlangt worden sei. Die Sitzung wird darauf auf morgen vertagt. ' Im Gesetz über dieStaatsangehörigkeit, welches gegenwärtig umgearbeitet wird, soll auch die Frage zum AuStrag gebracht werde», wie weit jemand als Reichsangehöriger an» -usehen sei, ohne Zugehöriger eines Bundes st aates zu sein. Die Erledigung der Angelegenheit ist für unsere Kolonien von Bedeutung, sie wurde auch auf dem im vergangenen Spät sommer in der Reichshauptstadt abgehaltenen Kolonialkongress als der Erledigung bedürftig bezeichnet. * Ter Dresdner Stavtgendarm Carl Grünhardt ist wegen Tittiichkeilsverbrechen zu zwei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust verurteut worden. Seidnitz. Bei der hiesigen Klempnersehefrau Külmla klopfte vor einigen Tagen ein Handwerksbnrsche an und bat um eine Gabe. ^Die Frau drückte ihm eiu Geldgeschenk in die Hand, und der Handwerksbursche zog dankend von dannen. Später bemerkte sie, dass sie ihm aus Versehen ei» Goldstück in die Hand gedrückt hatte. Nach mehreren Stunden stellte sich der Fremde wieder ein und brachte das Goldstück zurück. Ueber diese Ehrlichkeit hocherfreut, bewirtete die Frau den braven Handwerksburschen mit Speise und Trank und machte ihm noch ein namhaftes Geldgeschenk. ' Lockwitz. Seitens der Vaterschen Makkaroni- und Eierteigwarensabrik iin sogen. Lockwitzgruude werden Er weiterungsbauten beabsichtigt, zu welchem Zwecke am Dienstag auch die 18 Meter hohe, zur ehemaligen Papier fabrik gehörige Dampfesse umgelegt werden musste. Die Sprengung erfolgte durch eine Abteilung der 3. Kompagnie der zu Dresden garnisonierenden Pioniere unter Leitung eines Hauptmanns. Hunderte von Menschen hatten sich eingefnnden, des seltenen Schauspiels Zeuge zu sein. Für 2 Uhr nachmittags war die Sprengung anberanmt. Um -'/J2 Uhr verließen guch die Arbeiter und alle Personell, die sich noch darin befanden, die Fabrik. Nachdem die Menge, unter der sich auch Amateurphotographen befanden, durch Pioniere in eine entsprechende Entfernung gedrängt worden war, ertönten kurz nacheinander zwei Hornsignale und bald darauf ein Krach, und die stolze Esse schwankte und verschwand in einer dichten roten Wolke. Pirna. Vergangenen Sonntag, den 5. d. M., wurde Hierselbst eine gut besuchte Versammlung abgehalten. Zwei Dresdener Herren waren hierzu erschienen. Der Vortrag für diesen Abend gab den Anwesenden ein lebenswahres Bild von dem Wirken des Iren Daniel O'Conell, dem berühmten Führer seines Volkes, zur Nutzanwendung sowie als Ansporn zur weiteren Tätigkeit auf dem Gebiete des Bolksvereins. Sebuitz (Sa.). Am Montag wurde abends in der achten Stunde das dem Holzschleifereibesitzer Scheffler in Hainersdorf gehörende Wohnhaus ein Raub der Flammen. Die Entstehungsursache ist nicht bekannt. Der Eigentümer war beim Ansbruch des Feuers nicht zu Hanse. Ein Verlust an Menschenleben ist nicht zu beklagen. kr. Leipzig. Am Montag hat Herr Pfarrer om. Andreas Dentschmann unser Leipzig, die Stätte seiner reichgesegneten, siebzehnjährigen Wirksamkeit, verlassen, um nach Denben überzusiedeln. Die Schule, der er während dieser Zeit als Neligionslehrer angehörte, veranstaltete eine kleine Abschiedsfeier. — Am Sonnabend, den 4. April, fand die feierliche Entlassung der abgehenden Kinder der katholischen Bürgerschule zu Leipzig, Alexanderstratze, statt. Um 0 Uhr versammelten sich alle Kinder der Schule in der Pfarrkirche- woselbst das hl. Messopfer dargebracht wurde, an dessen Schlüsse der hochw. Herr Superior herz liche Worte des Abschiedes an die Abgehenden richtete und ihnen den sakramentalen Segen erteilte. Darnach begann die Entlassungsfeier in der Schule, zu der sich viele Eltern eingefnnden hatten. Leipzig. Der Aerztliche Bezirksverein L.-Stadt beschloss auf eine Anfrage des Rates, betr. Gründung einer Krankenkasse für städtische Beamte mit einen: jährlichen Gehalt unter 2000 Mk., bei Behandlung der Kassen mitglieder an einer Minimaltaxe bei freier Aerzte- wähl festzuhalten. — An der Karolabrücke wurde in der Pleiße der Leichnam eines seit vier Wochen vermissten 10jährigen Dienstmädchens anfgefunden. Das Mädchen ist wegen Stellenlosigkeit in den Tod gegangen. — Die hiesigen Gewerkschaften sozialdemokratischer Tendenz hatten Ende 1902 27 480 Arbeiter aufzuweisen. Leipzig. Ein in Reudnitz wohnender 83jähriger Fleischer lieh sich bei Gohlis von einem Cisenbahnznge überfahren: er war sofort tot; das Motiv der Tat sind missliche Vermögens- Verhältnisse. — Im Saale des „Bergschlüsschens" in Neuschönefeld stürzte ein Vorarbeiter beim Abrüsten eines Leitergerüstes infolge eines Fehltritts aus einer Höhe von sechs Metern herab und brach beide Vorderarme. Chemnitz. Die hiesige lithographische Knnstanstalt, Buch- und Steindruckerei und Clichsfabrik von Körner L Lauterbach, verkürzte freiwillig ihrem gesamten Personal die Arbeitszeit von 9*/? auf 9 Stunden täglich und gewährte für Ueberstnnden Prozentzuschlagsbezahlung. — Seit gestern ist in der Friedrich Auguststrasse eine internationale Kunst ausstellung eröffnet worden, welche viel des Sehenswerten bietet. Sirbenlehn. Das 9jährige Töchterchen des Tischlermeisters Götze aus Munzig fiel in den Mühlgraben »nd ertrank. Elsterberg. Zum Bürgermeister unserer Stadt ist Gemeindevorstand a. D. und Landtagöabgeordneter Herr Oskar Wei gelt gewählt worden. ES ist noch nicht bestimmt, ob er die Wahl annehmen wird. SchirgiSwalde. Nachdem am 2. und 9. April die öffentlichen Prüfungen an der hiesigen katholischen Volksschule abgcbaltc» worden sind, fand vergangenen Sonnabend, den 4. Apnl, die Entlassungsfeier der abgehenden Schüler statt, bei welcher der OrtSschulinspcktor, Herr Pfarrer Kretschmer, eine längere An sprache hielt. Bimtzen. Die hiesige landwirtschaftliche Lehr anstalt hielt ihre öffentlichen Semesterschlutz-Prüfungen am Freitag, den 27. März, vormittags 8—12'/z Uhr ab. Der ausserordentlich zahlreiche Besuch auch seitens der amtlichen Körperschaften verriet das grosse Interesse, welches man allerseits der Bedeutung und Weiterentwickelung der ältesten Anstalt Sachsens in ihrer Art entgegenbringt. Geprüft wurde in folgenden Fächern: Rechnen, Botanik. Chemie, Tierzucht, Wiesenbau. Düngerlehre, Tierheilkunde und spezieller Pflanzenbau. Nach dem Gesänge mehrerer Lieder durch den Schülerchor nahm der Direktor der Anstalt, Herr Professor I)r. H. Gräfe, die feierliche Entlassung der Schüler vor. Nach herzlichen Dankesworten an das Kgl. Ministerium des Innern, die hohen Landstände und den Stadtrat zu Bautzen wandte er sich mit Abschiedsworten an die nun ins praktische Leben hinaustretenden Schüler der I. Klasse. Von dem Bilde des Sämannes ausgehend, wies der Redner hin auf die Säarbeit der Schule, welche es in dieser Beziehung jederzeit als ihre vornehmste Auf gabe betrachtet habe, einerseits ihren Zöglingen die Grund gesetze der Natur, mit welcher kein Beruf so innig ver bunden sei, als die Landwirtschaft, durch Einführung in die hochentwickelten Landwirtschaftswissenschaften, geistig zu vermitteln, andererseits die Lücken ihres Wissens nach Möglichkeit auszufüllen. Die Schule gibt sich nun der Hoffnung hin, dass diese Aussaat gedeihe, reife und einst in der Praxis mit reicher Ernte lohne. Aber nicht bloss als Lehrer, sondern auch als väterliche Freunde haben die Lehrer der Anstalt gearbeitet. Dem: die Schule soll auch ihren Zöglingen ein zweites Elternhaus sein. Alle er zieherischen Massnahmen seien als ein Beweis für das den Schülern und Eltern entgegcngebrachte Wohlwollen auf- znfassen. Das Erziehungsziel der Schule gipfelt in der Forderung, pflichtgetreue Menschen heranznbilden. Mit dem Hinweise, dass ein solch pflichtgetreues Leben auch ein gesegnetes sein werde, schloss der Herr Direktor seine herrliche Ansprache. Alsdann erfolgte die Zensuren- und Prämienverteilnng und Entlassung. Schüler Zachmann (Kl. I) erhielt die höchste Auszeichnung, ein Belobignngs- dekrct vom Kgl. Ministerium des Innern. Darauf betrat Herr Geh. Oekonomierat Hähnel-Kuppritz das Katheder, um im Namen des Verwaltnngsrates einige Abschieds worte an die Schüler zu richten. * Wahlkreis Löbau-Ebersbach. Der „Dresd. Anzeiger" regt sich in seiner letzten Nummer darüber auf, dass die Zentrnmsmänner in unserem Wahlkreise einen Zählkandidaten in der Person des Herrn vr. Porsch-Breslau ausgestellt haben. Er glaubt, dass dieser Wahlkreis, welcher besonders in der Gegend von SchirgiSwalde viele Anhänger des Zentrums zählt, hierdurch wahrscheinlich in die Hände der Sozialdemokraten übergehen wird, während er jetzt zum Besitztum der Kartellparteien gehört. Die Möglichkeit, einen Sieg der Sozialdemokratie zu verhindern, liegt ganz bei den Kartellparteien. Wenn sie endlich erkannt haben, dass in diesem Wahlkreise die Stimmen des Zentrums ausschlaggebend sind, so müssen sie sich eben darnach richten, das heißt, sie müssen den Zentrumswählern Zugeständnisse machen. Dies ist einfach billig und recht. Die Zentrums männer werden nichts Ungehöriges verlangen, aber sie werden bei einer eventuellen Stichwahl auch nur einem solchen Kandidaten die Stimme geben, der nicht systematisch die Katholikenhetze, wie so viele der Knrtellpartei-Kandidaten, betreibt. Einen Kandidaten wählen zu helfen, der auch die berechtigsten Forderungen der Katholiken unbeachtet lässt, wäre geradezu ein Verrat an unserer eigenen lleber- zeugung. Wir sind keine Freunde rein imperativer Man date, haben aber das Recht, zu verlangen, dass unsere Stimmen da, wo wir ein Wörtlein mitzusprechen haben, gehört und beachtet werden. Von diesem Gesichtspunkte ans kann ganz allein die Wahltaktik der Zentrnmswähler beurteilt werden. Neuleutersdorf. Sonntag, den April, wurde am Mittage die Sammelbüchse für Fastenalmosen in der hiesigen katholischen Kirche erbrochen und des Inhaltes beraubt. Ostritz. Der hiesige Stadtgemeinderat beschloss in seiner letzten Sitzung d.ie Errichtung einer eigenen elektri schen Zentrale unter der Voraussetzung, dass der Weiter betrieb mit den: Hirschfelder Werk sich als unannehmbar erweist; ferner soll unter Wegfall aller in der Beratung genannten Firmen nur noch die Firma Siemens n. Halske in Berlin ersucht werden, je einen Kostenanschlag für Kraft gas und Dampf anznfertigen, unter gleichzeitiger Beifügung eines Gutachtens darüber, ob sich die oder jene Anlage besser empfehle. Zittau. Der Streik in der Lippmannschen Dampftischlerci hat einen friedlichen Abschluss gefunden. — Herr Stadtapothekcr Pusinelli hat ans Gesundheitsrücksichten seine Apotheke Herrn Hugo Brückner, gebürtig aus Dresden, verkauft. -ir. Sritendorf. Heute Sonntag, den 5. April, wurde hier eine sozialistische 24 Seiten starke Flugschrift von Haus zu Haus verbreitet. ES ist ein Separatabdruck von drei Artikeln des „Armen Teufels", in welchem das Lob der Sozialdemokratie gesnngen und speziell der Abg. Edmund Fischer gehörig ransgeputzt und uns angelegentlichst als der geeignetste Kandidat zur nächsten Neichstagswahl empfohlen wird. Wer einigermaßen die Reichstagsverhandlungen ver- folgt oder die Flugblätter des „Volksvereins für das kath. Deutschland" gelesen hat, weiß genau, was er von der Sozialdemokratie zu halten hat. Nur Leichtgläubige oder Unwissende werden ihr bei nnS noch nachlanfen. — AIS Pfarrer von Seitendorf wird der Herr Georg Zieschank, derzeit Pfarrer von Grnnan, am Ostermontag hier ein geführt werden. -b. Hirschfrlde. Vor fünf Jahren gab der damalige sozialistische Reichstagskandidat und jetzige Reichtagöabg. Ed. Fischer eine Broschüre heraus mit dem Titel: „Die Lage der Arbeiter in der Sachs. Oberlansitz", welche auf Gnrnd von ausgesandtcn Fragebogen zusammengestellt war und ein nicht gerade verlockendes Bild bot. Eine einzige Ausnahme machte die hiesige Flachsspinnerei von H. C. Müller. Da waren die Lohnangaben sehr rosig geschildert, auch sehr vollständig und, was das auffälligste war, es wurde hier die Zahl der Jahre der Beschäftigung in der Fabrik beigedruckt. Das kommt sonst bei keiner Firma in der ganzen Broschüre mehr vor. Damals mochte der Verfasser cs für notwendig befugen haben, einen „tiefen Knix" zu machen vor dem Herrn Professor Dodel in Zürich, der wegen seiner ungläubigen Schriften, bei den „Zielbewussten" wohl gelitten ist und zur Familie der Firma gehört. Und jetzt — ach. da berichtet das von demselben Herrn Fischer herausgegebene Wochenblatt „Armer Teufel", in der letzten Nummer über schlechte Löhne, harte Behandlung, Maßregelung u. dergl. in dieser Fabrik. Ja. ja so gehts, wenn man als „Unentwegter" Personen kult» s aus Liebe zum Unglauben treibt. Da straft die Ofengabel die Ofenkrücke, sagt hier ein volkstümliches Sprichwort. Wittichenim, 7. April. Auch der diesmalige, mit dem Kram markt zusammcnfallende grosse Viehmarkt war von Käufern auS allen Teilen Deutschlands besucht, und es wurde auch trotz der immerhin noch sehr hohen Zuchtviehpreise ein starker Umsatz erzielt. Der Auftrieb bestand aus 118 Pferden, 204 Zugochsen, 16 Bullen, 448 Kühen, 38 Kalben, 246 Läufern und 562 Ferkel». Der nächste Viehmarkt findet am 5. Mai und der nächste grosse Viehmarkt am 2. Juni statt. An den gewöhnlichen Biehmärktcn beträgt der Auftrieb ca. 850 Stück Rindvieh re. Filippsdorf. jExerzitien.j Von Montag, den 20. April, abends 0 Uhr, bis Freitag, den 24. April, morgens, werden hierorts Exerzitien für Frauen und Jungfrauen abgehalten. Volksvevern für dar kath. Deutschland. Dresden. Jedenfalls werden die Vertrauensmänner des Volksvereins auch in den kommenden Wochen nicht rasten. Vor allem ist es dringend notwendig, dass überall die vollständigen Mitgliederlisten in aller kürzester Zeit angefertigt und durch die Obmänner der betreffenden Geschäftsstellen übermittelt werden. Hoffentlich ist es überall gelungen, die Ver trauensmänner-Organisation durchgreifend zu ergänzen. -— Auch möge man daran denken, wenigstens bei Gelegenheit der Verteilung des nächsten Heftes die rückständigen Mit gliedsbeiträge einznziehen. Nur eine feste, durchgreifende und lückenlose Organisation kann den Volksverein auf der Höhe seines Bestandes in Sachsen erhalten, eventuell auch seine Mitgliederzahl noch erhöhen. Aus Aivche und Staat. f Der diesjährige (achtel Eharitastag wird vom 5.—8. Oktober in Frankfurt a. M. abgehalten werden. Die Vorbereitung desselben hat der durch Kooption erweiterte Vorstand des Frankfurter lokalen EharitaSverbandes in die Hand genommen. Die Tagung verspricht sehr interessant zu werden. Als hauptsächlichste Verhandlnngsgegenstände sind iit Aussicht genommen: die Wohnungsfrage, der Kinder schuh und die Jrrenfürsorge. Der Bischof von Limburg, zu dessen Sprengel Frankfurt gehört, hat auf die Mit teilung von der Tagung dortselbst alsbald dem Vorstand des Eharitasverbandes ein sehr warm gehaltenes Zu- stimmungs- und Begrüßungsschreiben gesandt. Hoffen wir, dass die Wichtigkeit der Sache bei der günstigen Lage von Frankfurt recht viele zur Teilnahme am Charitastage ver anlassen möge, umsomehr, als das Wirken des Charitas- Verbandes auch auf nichtkatholischer Seite immer mehr ge würdigt wird. So schrieb vor kurzem der auf dem Ge biete der Arinenpslege als Autorität rühmlichst bekannte Stadtrat I)r. Minist erb erg in Berlin (Zeitschrift für das Armenwesen, 1903, H. 2) n. a.: „Das Programm, das die Charitas sich gestellt, hat sie, wie man bereitwillig anerkennen nmss, mit Eifer und Verständnis zu erfüllen gesucht und in der Tat durch die in ihren Satzungen an- gedcuteteu Mittel in der mannigfachsten Weise zur Belehrung der katholischen Wohlfahrtsbcstrcbmigcn beigctragen und sich hierbei überall bemüht, diese Bestrebungen auf die in der Fachwissenschaft als gesund anerkannten Grundlagen zu stellen. In diesem Sinne hat sich der Charitasverband, ohne je seinen ausgesprochenen kon fessionellen Charakter zu verleugnen, nie den von anderer Seite gebotenen Anregungen verschlossen und speziell in seiner loissen- ichaftlichen Tätigkeit auch diejenigen Bestrebungen gewürdigt, die von protestantischer und humanitärer Seite anSgche» . .. Bemerkens wert ist für die ganze Bewegung das richtige Verständnis der Ziele zweckmässiger Wohlfahrtspflege." 's Deutsch feilt heisst protestantisch sein? Ein vom Biharer Koinitat (in Ungarn» gewählter Abgeordneter gebrauchte kürzlich im Ofen-Pester „hohen Hanse" den Ausdruck ^',vrt.In/.n1o^ ->X>m2trnr", also „schmähliches Oester reich". Der Mann bekam zwar den Ordnungsruf. dafür aber auch stürmische „Eljen" seitens seiner Parteigenossen. Dies wurde wohl von den dentschevangelischen Blättern mitgeteilt, aber verschwiegen, dass der Wackere sodann ver sicherte, nur mit seinem Jagdhund deutsch zu sprechen! Auch wurde verschwiegen, dass der Mann evangelisch-reformierter Pfarrer ist. Nun nehme man an, dass ein katholischer Geistlicher, welcher Nationalität immer, Italiener, Tscheche, Pole usw. so gesprochen hätte!! ES wäre eine Romhetze losgegangen. Diesmal aber haben Wolf und Eisenkolb stillgeschwiegen. Es war eben ein protestantischer Pfarrer, der so gesprochen hat und kein katholischer. Trotzdem bleibt's dabei: Deutsch sein heisst protestantisch sein! ss Die älteste Zeitung der Welt ist, der Pariser „Revue Universelle" zufolge, eine Art offizielles Blatt in China, der „Kin- Pan", der schon vor mehr als tausend Jahren existierte und heute immer noch erscheint. Das Blatt hat eine grossartige Entwicklung dnrchgcmacht. Bis zinn Jahre 1801 erschien es nur monatlich und beschränkte sich darauf, die bemerkenswerteste» Ereignisse am Hofe zu Peking zu registrieren. Dann kam cö wöchentlich heraus und nn Jahre 1880 wurde es ein Tageblatt. Jetzt erscheint cS täglich in drei Ausgaben, die erste am Morgen ist ans gelbem Papier, die zweite zn Mittag ans wcissem und die dritte am Abend ans grauem Papier gedruckt. Ehester, Arrirft rrirH Wissenschaft. — Königliches Opernhaus. Palmsonntags-Konzert. Es gehört zn den lobenswerten Traditionen der König!. Kapelle, Beet« Hovens nennte Symphonie wenigstens aller zwei Jahre im PalmsonntagS-.Konzerte aufzufülirc». Diesmal erschien sie zur grossen Freude der Mnsikcnthnsiastcn binnen Jahresfrist wieder auf dem Programm und hatte der Grösse des Werkes und dem grossen Aufgebote der Mitwirkenden entsprechend eine zahlreiche Gemeinde versammelt, die de» gewaltigen Offenbarungen des gottbegnadeten TonhcrvS andächtig lauschte. Die verstärkte König!. Kapelle, unter der umsichtigen Leitung des Herrn Kapellmeisters Hagen, die Dreissig'sche Singakademie, die oberste Klasse des König!. Konser vatoriums. der Dresdner Männcrgcsangverein, die Chöre der Hof oper und der kath. .Kirche, liehen dem Werke ihre geschätzte Mit wirkung. Die Soli« sangen: Frau Abcndroth, Frl. Huhn, die Herren Jäger und Rains. Die Symphonie war in allen Teilen aut vorbereitet, Orchester, Sänger und Dirigent, besiegten tapfer die nicht geringen Schwierigkeiten des Werkes und sicherten ihm auch diesmal eine tiefgehende Wirkung. Vorher spielte die König!. Kapelle mit Schwung die Enrhanthen-Ouvertüre, Frl. Huhn sang mit neugekräftiater Stimme unter grossem Applaus die Odysseus- Arie „Hellstrahlender Tag", Frau Abcndroth mit zartem, süssem Vortrag au» der Schöpfung „Nun baut die Flur", Herr Konzert»