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ijjtlicbel lkali -HW v M rislM LLS r. 18S5 lks 21 Au der Strotze. von: » tigarrrn- » Photo- Markt-, len aller 5toffern, , Schul- n «sw. aut und Art cl rc. >tren e II »»»««» 1(6 » ;ajsk4 Z > flstrs » > »07 U »I»«» U G lligfter G llsiinr»- U islage. G >»«»»« n lkl en N I>me .6 9. Nr. ^^8. D enst»tft den 17 Te,zeml»e, » ' »». MUlsche Volks^eUung »r'rkieti» »äyllch noch«, mit Nusnahm» der Eonn-und vk>,i,^pi kiS! Bleriaj , ,ex«> z «uhue «sti.-llgadi, «ür Ostler- ^elch 2 k »>-« d. Bei ,i n Püliuuslaiie» >.Zst>»»AsvreiSlstle Nr N»-k>8. »tii^lnumuii-r !< P«. - -teduNioiiS-Sr-reLliutt». II-I« Ukr. Ml A»f drn Tod drr Königi» Wilnik Tliroio W» ZM». ^chon summten die Glücken ein sehnsüchtig Lied Entgegen dein Meihennchtstuge. l)orcht! Trauernd ihr fallen die Türme umzieht In sch,nerzvoll melodischer Alage. Die Fürstin, die Nlutter, die herrliche Frau Ist friedlich hinübergegangen Lein, Frührot zur ewigen seligen Au. !Do Not schweigt und Aummer und Dangen. Zum herrschen berufen, zum segnen bestellt An denen, so hungern und dürsten, Lin Glück ihrem Haus, ein Deispiel der Welt, Ein Demant der wettinschen Fürsten. wer zählet die Note. die sie je gestüli. Die Herzen, die lichtieeren. wunden. Die schweigend und heimlieb mit Trost sie erfüll!. Die leidenden, die sie verbunden? was immer dies lderz auch in wilde ersann, Der Hände barmherzige Taten, Nur der lohnt's, der unendlich belohnen uns sann Der Herr mit der Fülle der Gnaden. Wohl brechen viel Wunden aufs neue jetzt auf, Die ihre Güte gelindert; Noch einmal heut stürzen in reichlichem Laus Die Zähren, die sie eim't gemindert. So weine, o Nolk, deiner Walter nun nach! Ihr Glocken, klingt traurig und nübe! Ein Herz, ein edles tat den letzten Schlag, Auch im letzten Schlag noch voller triebe. And wo sie den Ehrislbaum der Annen behängt Und gab sonder Aras: ost und Grenzen. Stumm trauernd die Träne INS Auge sieb dräng! An des Tannenbaums festlichen Glänzen. Die Aindlein, die Armen, sie schluchzen so sänver, Der 'Kranke versinket in binnen. Der Urieger gedenket der Guten, so hehr, Die für immer gegangen von hinneu. Schon lagen bereit Gesebeuke obu' Zahl Zun, stillen, zum seligen Geben. Da ries sie ihr Gott aus dem Träuenial Ans Lichtreich, ins ew'.ge Leben. g >> i c;>!' ^ ,I> > e! c >. Königin-Witwe Carola von Sachsen Neber die lrtitrn Stliiidcn dcr hvchscligcn .Kölligin erhalten wir nachstehendes voir autbentischer Seite: Tnrch den an, Mittwoch abend austretenden Schüttelfrost, dein sehr hohes Fieber folgte, bekundete sich die Erkrankung Ihrer Majestät als eine lebensbedrohende. Ein erneuter Anfall am Tonnerstag in den Abendstunden lies; keinen Zweifel mehr übrig, dach die Tage der geliebten Herrscherin gezählt waren. Freitag früh nach 10 Uhr empfing darum die fromme Füichtin bei Pollen, Bewußtsein die heilige» Sterbesakramente aus der Hand ihres Beichttxikers .Herrn Prälaten Klein.*) Von da ab trat zeitweise Benommenheit ein. ohne indes das Dewuchtsei» borläusig zu trüben. Eri't in der Nacht von Freitag auf Sonnabend verfiel die Köni- gin in einen Zustand vollkommener Apathie. UnausjZe'seht verweilten ihre Hofstaate» am Krankenbett, an dein auch sämtliche Mitglieder des Königshauses erschienen. Ta der Puls noch kräftig war. machte man sich daraus gefacht, dach das Ende noch einige Tage aussteheu könne. Sonnabend früh trat eine siclstlickx' Verschlimmerung ein, die aber wieder glücklich vorüberging. Auch noch am Abende desselben Tages gab man sich der Hoffnung auf eine vorübergehende Besserung des Zustandes mit Grund hin. Nichtsdestoweniger verblieb Ihre Königlickze Hoheit die Prinzessin Johann (iseorg in derKöniglichen Villa. Ebenso übernachteten daselbst Prälat .Ulei», sowie die Königlickx'» Leibärzte Erzellenz Fieder, Generalarzt Selle und Hofrat Dr. Hosfmanii. Von etiva >/A4 Ubr ab kündeten sich die Vorboten des nahen Todes an. Se. Majestät der König, sowie Ihre Köinglickx' Hoheit die Prinzessin Mathilde' wur den sofort benachrichtigt und erschienen kurze Zeit nachher am Sterbelager der geliebten Tante. Als Se. Majestät aus dem Schlosse fuhr, erhielt er eine Depesche des heiligen Vaters Pius X., der der sterbenden Königin de» apostoli schen Segen sandte. /Prälat Klein begann sofort mit den Sterbegebeten, an denen alle Aiumnenden in tiefster Ergriffenheit sich betei ligten. Die Sterbekerze wurde angezündet und unter den Segnungen der katholischen Kirche, deren getreue Tochter sie gewesen, entschlummerte diese „unvergleichliche Fürstin", wie der „Tresdner Anzeiger" so schön sagt, sauft und ohne jeden Todeskampf in ein besseres Leben hinüber. Ihr sanftes, stilles Hinsckxstden stand in schönster .Harmonie mit diesen, gottbegnadeten Leben, das nur (hüte und Frieden war. Die tthr zeigte 3.37 Minuten, als die Königin-Witwe Carola vor de» ewigen Richter trat, um den Lohn zu emp fange,, für 7-1 reichgesegnete Lebensjahre, ausgefüllt mit Guttaten jeglickxr Art. für ein Leben, das nur ein Ziel gekannt hat, Gott und den Nebenmenschen zu dienen. Um -1 Uhr wurde dann von Herrn Prälat Klein an der Leiclx' eine Totenmesse gelesen, in der die Köiiigliclx'n Prinzessin nen mit ihren Hofdamen die lx'ilige Kommunion empfinge» und der auch Se. Majestät anwohnte. Die ganze Dienerschaft N>ar im Augenblicke des Ster bens um ihre Herrin versammelt gewesen, und als die edle Seele der Königin diese Erde' verlassen tiatte, da Uxir es ollen Amvesenden, als hätten sie ihre Mutter verloren. Aber es waren sanfte Tränen, die um die gute Königin ge weint wurden, Tränen der Dankbarkeit und Lieln'. die wie ein Gebet zu Gottes Thron cmporstiegen für Diejenige, welche in Wahrheit der Mahnung des Apostels entsprochen *) Darnach Ist unsere Irrtümliche Notiz i" ein>m Teil unseres spstligen Extrablattes zu berichtigen. Die Redaktion. hatte und Allen Alles geworden nxir. Das Andenken der Königin Carola bleibt ei» Segen für einige Zeiten. U. >. p- Jugendzeit. Am 5,. August 183.3 erblickte die Königin Witwe als Tochter des Prinzen Gu si a v von Wasa (geboren am 0. No vember 1700, gestorben am 1. August 1877) aus den, Hann Hotslein-Gottorp und der Prinzessin L u i s e von Baden tgebv'u: am 5. sZisti 1811, vermähl! am 0. November 1830, gestorben am 10. Juli 18.A1) in, Kaiserlichen Lustschlosse Schönbriliin bei Wieu das Licht der Welt. Tie beilige Taufe d«'r lleineu Prinzessin im evangelischen Glaube» Augsbur ger Bekenntni'sts wnrde am 7. August durch den Wiener Superintendenten Paner vollzogen, wobei sie die Name» Caroline Friederike Franz:-la Stephanie Amalie Eäeilie er hielt. Ihr Pater Prinz Gustav von Wasa war als General- niajor und Brigadier der österreichischen Armee in Wie» stationiert. Tie Familie bx-.P'e die Wintermonale i» Wie», die Loinmelmonate meist ans dem ihr gehörigen Schlosse Eichhorn in Mähren zu: das war das Kinderparadies der Heranwachsende» Prinzessin. Als die Ehe ihrer Eltern im Sommer 1811 geschieden worden wm', siedelte die Mutter mit ihrer Tochter 18-10 ans die Herrsckzast M'orawel; üher, Ivo sie Ins 1810 vlieven. Prinzessin von Wala leiste ganz ihrem Kinde und überwachte dessen Erziehung sorgfältig. Innig nvir die Liebe der Prin zessin Carola zu ihrer Mutter; sie blieb auch mit ihre», Vater stets in guten,, herzliche» Verkehr. Sckxn, als Kind zeigte sich bei verschiedenen Anlässen ihr gutes Herz. Tie Armen versammelte sie an jedem Freitage im Schloschose, teilte dort persönlich Gaben ans und nabm ibre Bitten entgegen. Sie lernte die ti'clx'chische Sprache und bediente sich dieser im Umgang mit der slawischen Bevölkerung. Für Musik batte sie keine Vorliebe, desto mebr Talent entwickelte sie im Zeichnen und Malen. In de» folgenden Iabren begleitete die Prinzessin ibre kranke Mutter ans ibren Reisen nach südlicheren Gegenden, so Meron «181!»), Penedig «185,0». wo sie Unterricht in der Selmalerei naimi. 185,1 brachte si in Tiaden-Baden, 1852 in Mannbeim bei ibrer Großmutter Großherzogin Stephanie zu. Tort besckxsttigte sie sich mit dem Lesen der Meisterwerke deutscher Dichter, englischer und iranzösischer Schriftsteller. Dir Kviivrrsio». Eine ernsle Zeit kam für die Prinzestin Carola, als sie das 18. Lebensjahr erreicht Iratte und zur Konsirmatio» vor bereitet werden sollte. Ihr regsamer Geist veranlaßte sie zum Nachdenken über die göttlichen Tinge und führte sie zum Forschen nach der Wahrheit. Je mebr sie in das Wese» des Katholizismus eindrang, desto mehr befestigte sich in ihr die Ueherzeiigiing, daß die römisch katholische Kirche die Lehre Jesu Christi mipersebrt und rein erhalten habe. Als ihre Erziehung durch dw Konfirmation z»>» Abschluß ge bracht werde» sollte, erklärte die Prinzessin, daß sie katholisch werden wolle. Ibr Vater Prinz Waia verweigerte ans das bestimmteste seine Einwillignng. Das stiimnte die Prin zessin lies traurig. Es versetzte sie in große Aufregung. io daß eine nervöse Erkrankung die Folge n>al. Als der Mater sab, daß sich die Tochter sein nnbedingtes Verbot so z» Her- zen nahm, fürchtete er ernstlich für ihre Gesundheit. Er nahm daher sein strenges Verbot zurück. Dennoch üvllte er die Prinzessin einer Ixirten Probe linterzietx'ii. um sich zu überzeugen, ob ihr Entschluß auf festem Grunde stehe. Er veranlaßte daher, daß sie sich auf längere Zeit von ihrer Mutter und Großmutter trenne, um bei seiner Schuvster. der Großl/erzvgin Sophie von Baden in Karlsruhe, sich aus- znballeu. Es wurde der Prinzessin zur Pflicht gemacht, sich vo» einem evangelische» Geistlichen regelmäßige» Konsir iiiatiousiiiiterricht erteilen zu lassen. Daß diele Unter Weisung mit aller Gründlichteit erfolgte, braucht wobl nickst betont zu werden. Tock, alle Mmiülmiigen ibrer protestanti schen Umgebung, Zux'isel gegen die einmal erlannte Wahr- best in ibr Herz zu säen, scheiterten an der ieste» Ueberzeu giing und geklärten Anschauung der Prinzessin. Neben die len Versuchen, sie in ibren, Entschlüsse wankend zu mackan. war ibr auch die lange Trennung von ibrer geliebten Mutte, eine iwwere Prüfling', es wgr das erste Mal in ibre», Leben, daß sie von ibr getrennt sein mußte. Prinz Wasa reifte nach Karlsruhe und stickste ebenfalls ans ibre» Entschluß einzn- wirken. So sehr sieb die Prinzessin freute, ihren Pater zu sehen, so konnte doch nickstS ihren Entschluß ändern. Nun mehr gab der Vater de» Vernich ans, sie iimzusiimme». und gestattete ihr, zur lallwliichen Kirche üherznlreten. In einigen Briese» gab sie ihrer Frende und ihrem Glück dar über lebhafte» Ausdruck und war ihrem Vater >br ganzes Leben für das Spier, das er gebracht, dankbar Die Prin zessin kehrte z» ibrer Mutter nach Bade» Mrden zurück. Sie legte am 1. November >852 in der Pfarrkirche zu Morawep das katholische Glaiibensbeleiiistnis in die Hände des Bränner Biichoss (straf Sckxst'sgotich ab. empstiig die erste beilige Kominnnio» und zugleich das Salrament der Firmung. ^hrc Vermählung. Im 'November 1852 kamen nnenvarlet d:e Prinzen Al- berl lind Georg anläßlich eines Iägdaiisilngs aus der Herr schaft des Erzherzogs Albreckst in Seelowip am Seistos; Mo- raweh zum Bestick. Hier lernte Prinz Albert die junge Prinzejsin kennen und ließ bald durch ieinen Pgter Prinz Iobann »m ibre Hand bei ihrer Mutter anhalten. Aber die Hinge Prinzessin Imldigte der Ansick!, daß zu einer glückliche» Ebe wechselseitige Zuneigung gehöre und ließ datier durch ihre Mutter dein Brantnxrber antworle», Prinz Albert möge sie erst näher kennen lernen. Der Prinz kam und berweilte einige Zeit ans dem Schlosse. Am 5. Dezem her fiel das entsckx'idende Ja von de» Lippen der Prinzessin. Nun nvilte der Prinz oster bei seiner Verlobten, die mit ibrer Mnlter stizwi'chen nach Brünn übergesiedell war. und io lernte sich das Branthaar erst reckst kenne». Am >0. Juni l 853 reiste die Braut vo» Moraweh nach Bodeiiback,. wo Vrin; Albert iie erwartete und im Trstimvbzmie in das ,'est lick, ge'chiiinckie Sachsen sübrte, das ibre neue Heimat iein und dessen Volk ihr so viel (stilles verdanken sollte. Die Vermählung fand am 18. sz„„, „„w, Anteilnahme vieler fürstlicher Personen durch de» Bstcckoi Dillrich in der seitlich geschmückten tälboliickxm Ho Kirche statt. Die resdner Bürgerickxsti wetteiferte i» Mwesten der Ver ehrung, Dir sächsischr Prinzrssiii. 'Nun begann stir das imige EHevear eine Zeil reine» (stllickes. Die geistig auigeweckl-e Prinzessin and in dem. kunstsinnigen .König Friedrig August und in 'einer an Her- zensgaben re icke >> Gemalsti» Marie anregenden engen Fami lienanschluß. D'» diese gluckt icke Zeit siel am 10. Juli 185,4 der Tod ihrer geliebten Mutter. Als Prinzessin Carola von der ernsten Kranktx'it derselben .Kenntnis erhielt, reiste sie von 'Mid Elster, wo sie sich zur Kur aushiett, „ach.Kar- thaus lxst Brünn. Aber bereits unterwegs traf sie die