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Nr. »8 Montag den 30. April 1917 BezugdpretSs UaOaobe ^ mU illustr. BeUaae dlerieNLHrllch L.40 .»5. In Dresden und ganz Deutsch. Iqnd frei Haus L.8L m Oeslerreich S.t»8 X. «»«gäbe S dleiteltichrlich 2.10 In Dresden und ganz Deutschland stet HauS « S» .«t in Oesterreich 4.9« X. EinzcsjNummer 1« 4. Die Äichstlche BolkSzeUuna erscheint an allen Wochentage» >nachmittags. Sächsische UolksMum »-1ch»ftSsi-üe und Redaktion 1«. Holbrinftraß« A» Feevfprechcr 2131,1» Postscheckkonto Leipzig Nr. 14 7k 7 An»»t,«nr Annahme von ÄelchlistSaiiaclge.» dik IN Mn do» gamiUenaiizcigc» bis 11 Uhr Lisa Preis jüi die Petit Lpoltjetlc !tt» 4 >-.»Kit.»- mrteit «<» .). Utir undeutlich geschriebene, sowie tünch ?>e7>. iprechcr ausgeneiiene Än^eige» lvinw» n - i n Beraniwortiichteit iiirdirüiichtiglr» eie nicht üdeniehme». Lprech,l»»de der Ned,rlt!ot.: 11—1« Nhr dor,.,.> Einzige katholische Tageszeitung im Königreich Sachsen. Organ der Zentrumspariei. Ausgabe ^ mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe k nur mit der Wochenbeilage. M MlikMk Zur Lage Der Hanptalisschnf; des Reichstages nahm am Sonn abend vormittag zunächst längere vertrauliche Mitteilnngen des Staatssekretärs des Auswärtigen Z i m in e r in a n n über die auswärtige politische Lage mtgegen. Tie sür den g n t e n A » sgang des K r i e g e s zuversichtlichen Darlegungen des Staatssekretärs wurden von den zahl- eich erschienenen Abgeordneten und Mitgliedern des Hanpt- vlisschusses mit Beifallskundgebungen begrüßt. Sie haben oie Aiissassiliig verstärkt, dass Ivir in nicht allzu 1 e r n e r Z e i t z n e i n e a> guten End e o e s K rie - >, es kommen werden. In derselben Sitzung verbreitete sich Staatssekretär Tr. Helfferich eingehend über die liiinstige Wirkung unseres ungehemmten Unterseeboot- lUeges. Das technische Ergebnis, hat unsere Erwartungen nii ersten Monat um äst und nn zweiten Monat um nahezu st" vom Hundert übertroffen. Dadurch wird naturgemäß die wirtschastliche Lage Englands ungünstig beeinflusst. Es muß ans der einen Seite berücksichtigt weiden, das; Eng land Anfang Februar 7 lO Millionen Tonnen Schifss- lanm zur Verfügung hatte, wovon mittlerweile über I Million versenkt worden ist. Ersatz hierfür tonnte un möglich geschaffen werden. Tazu kommt noch die Ein- lchränknng der neutralen Schiffahrt. Sie beträgt mehr als die.Hälfte des früheren Verkehrs und der Ein und Ans- iuhrverkehr in englischen Häfen ist mittlerweile um ein drittel verringert worden. Amerikas l""«j Holzschisse müssen erst gebaut werden, sie komnA'n daher zu spät, denn die Habt der Versenkungen steigt, die Arbeitunserer Tauch- boote wird immer erfolgreicher. Auf der anderen Seite mus; man in Betracht ziehen, das; England vom Anslande ielir abbängig ist. Brotgetreide wird zu 80, Fnttergetreide zu stO, Fleisch zu >0 und Hocker zu 100 vom Hundert ein- gesührt. Diese Einfuhr hat unter dem Unterseebootkrieg schnür gellsten, sie mus; aber auch leiden durch die Welt- liüswrnte l!)10, der eine solche von UU7 folgen wird. Ter Nnterstaatssekretär des englischen Ernährnngsamtes schätzte den .Kartoffelvorrat am 10. April »ocb sür l Wochen. Die Hwangrationiernng ist bereits eingeführt worden, sie mus; aber sehr verschärft werden, weil allmählich die vorbandencn Lebensmittel ansgehen und neue nur spärlich eingehen. Ter uns zngedachte Hnngerkrieg wendet sich gegen seine Urheber. „Wir stehen knapp, aber sicher", sagte der Staats sekretär. Wenn wir uns selbst treu bleiben, wenn wir das eigene Haus in Ordnung halten und die innere Geschlossen heit wahren, wenn wir ruhig Blut und Nerve» bewahren, I o h a b e n wird e n K rieg gewann e n. Das ist ein schwerwiegendes Wort, an dessen Bedeutung nichts geändert wird durch die Sprüche unserer Gegner. Llohd George bat nämlich in der Gnidehall, als ihm die Ehrenbürger- l-rklinde von London überreicht wurde, eine Rede gehalten, in der er die Wirkung des U-Vootskrieges als bedeutungs los hinstellt und sie durch den Eintritt Amerikas in den Krieg als ausgeglichen betrachtet. Las ist ein Blender, der die urteilslose Masse im Augenblick begeistern soll, der aber >w dein engtisckwn Hunger nichts ändert. Alle englischen Ableugnungsverfnchen gegenüber mns; betont werden, was der Chef deS Admiralstabes der deutschen Marine inst in diesem Augenblick verkündet. Er gibt die genaue März- beute an. Sie beziffert sich ans 8 85 000 Brutto- A e g i st e,r - T o n n e n oder -15 0 Handelsschiffe. Das ist kein Pappenstiel. Seit Kriegsbeginn sind st 7 l 1 0 0 0 feindliche Tonnen verloren gegangen oder äst vom Hundert der englischen Heimatflotte. Die Hah len reden eine, deutliche Sprache, sie reden von deutscher Tatkraft und Entschlossenheit. Jedenfalls kann man mit Helfferich und Himinermann einig gehen, wir nähern uns den, guten Ansgang, dem Siege der deutschen Waffen, lieber die Kämpfe an der Westfront bringen wir unter .Westlicher Kriegsschauplatz" die erforderlichen Erläute rn» gen. -» »> »»> > Landtaqsnachrichlen Heute beginne» beide Ständekaunnern ihre Tätigkeit wieder. Es liegen eine Anzahl Vorlagen der Regierung wr Beratung vor und ebenso Anträge von allen Parteien der Zweiten Kammer. Einer der wichtigsten Gesetzentwürfe, die zur Beratung stehen, ist der Entwurf über das staatliche Kohlenbergbanrecht, weshalb darüber eingebend berichtet >verden soll. Nach dem gedrückt vorliegende» Gesetzentwürfe ist die Kohle, Steinkohle und Braunkohle. vom Ver um»»- -»««» I! Das Neueste vom Tage ! »««»-> -»»»« N «lW »eMk LUÄMU lAmtlich. W. T.-B.l Großes Ha n p t a n arti e r den Ost. April 1017. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Nnpprecht: Nach dein Scheitern des großen Angriffes am 28. April unternahmen gestern die Engländer nur Emzelangrifie gegen Oppy. nördlich der Straße von Douai nach Areas. Fn viermaligem Ansturm gegen den heißmnsiriuenen Ort er- schöpften sie ihre Kräfte. Das Dorf blieb in unserer Hand. Ans beiden Scarpe-Ufern hielt die starke >! unv'iäng- keit der Artillerie an. Vorsichtige Schätzung beziffert den Verlust der Eng länder am 28. April ans über 6000 Mann, die in und vast unseren Stellungen gefalle» sind: außerdem sind über 1000 Gefangene und 10 Maschinengewehre durch unsere Truppen eingebrachi, 10 Panzerkrastmagen zerstör! worden. Heeresgruppe deutscher Kronprinz: Gewaltsame Erkundungen der Franzosen juchien gestern Morgen den Erfolg des französischen Herstücungsiencrs ge gen »usere Stellungen Lei Berrn-an-Bcn. am Brnnont und nördlich van Reims fcstzustellen: nnsere Gr.rbenbeiatzinigen wiesen die Vorstöße ab. Seit Mittag hat sich mit wenigen Pausen der Feuer kampf von Soissons bis SuippeS wieder gesteigert. Er erreichte in den Abendstunden größte Heitigkei!, hielt in wechselnder Kraft mährend der Nach! an und wuchs bei Tagesanbruch zu stärkster Wirkung. Heeresgruppe Herzog Albrecht: Nichts Wesentliches. Am 28. April haben unsere westlichen Gegner 1!, am 29. April 20 Flugzeuge verloren, außerdem drei Fessel ballone Flieger und Flugabwehrkanonen teilen sich in das Ergebnis. Rittmeister Frhr. 0. Richlhofen blieb znin 18., I" , 50., 51. und 52. Male Sieger im Lliftkampfe, der seiner Jagdstaffel angchörendc Leutnant Wolff schaß den 22. bis 26. Gegner ab. AufklärungSstreifen und Flüge zum Bombenabwurf führten unsere Flieger liei in das englische Frankreich zwi schon Svinine und Meer, vor der Aisnesronl bis über die Marne nuch Süden. Oestlicher Kriegsschauplatz Die Lage ist unverändert. Mazedonische Front: Zwischen Prcspa - See und Cerna lebhafte Artillerie» täligkeit. Zwei englische Flieger wurden bei Rückkehr eines unserer Kampfgeschwader von erfolgreichem Luftangriff gegen Lager und Bahnstrecke im Eerna - Bogen zum Absturz ge bracht. Der erste Generalguartierinsister: Ludendorff. Eine Vicrtelniillioii Verluste der Feinde Der „Grazer Togesp." zufolge werden die 01 e s a in t v e r l n st e^ d e r Engl ä »der n n d F r a nzos e n in den beiden Schlachten ans eine Viertelniillion Mann ge schätzt. Tic amerikanische Wchrpslichtovorlage angknoiinnen W asbington , 2!>. April. (W. T. B. Reuter.) Senat und Repräsentantenbans haben die Webrpslichtsvoi tage (Konskriptionsbill) angenommen. Die Ansbebiingcbill ist in: Nepräsentantenbanse mit !! !> 7 g e gen 2 I Sti in in e n . im Senat mit 8 1 gegen 8 Stimmen angenommen worden. Der Senat nahm weiter mit 56 gegen >'!1 Stimmen ein Amendemenl an. das Roosebelt zur Aufstellung von vier Divis innen Fnfant e r i e zum Dienst in Frankreich ermächtigt, l lügnilgsrecklle des Grundeigentümers, fofer» das Gchetz nickst Ansnahnien tritt, ansgescbloffen. Vom tüimooeig«".'-- uiiii abgetrennte Kohlenbergbau.echte erlöschen, wloeil. nickü diese Ansnalmie fallen. Da-'- Recht, Kohle ansziifncherr und zu gewinnen, steht in dem »ch au^ diesem Gesege er» gebende». Nnttange dem Staate zu. «Staatliches K'oklen- bei gbanreeht.» Ausgenommen vom staarliwen .Kohlen-' Veigbanreeht isi das Kohlennnlerirdische, das zum törnbeN-' leide eines bereits am >8. Oktover lOlri von einem ander n Unternehmer als dem Staate betrieb-men Kohlende:epverl .' >,ehörl. Lies gilt nur, wenn dem Bergwertsnnterneh.i.er si- diesem Tage bereits das Eigentum am ttzrnnd;tü<!e zu stand, oder sgtls das Kohtenvergvanreckir vom thinndeigee. tiun avgetrennl Ul, das Kolstenveiaoonrech! »vertragen wer. -- 0 des Geseke-- vesiimmt folgendes: Als einen BeremUgren iibertrage» gilt im Siiine des 8 0 der >onstigen Bs. 'chrislen des (Gesetzes ein KohlenberavaureiHt auch dann, n-enii es ans Grund eines de, der Veiäufferiiiig des Oo-r 'läckengrnndsiückes erklärten Vorbehalt oder ohne gkg,:.'A .oiligo Veiänßernng an eiinu, andoien, znm Hivecle d-e Vereinignng mit oinom vom Eigentn»' an a;:>d«-ien Grund stücken abgetrennten Kolilenbergbanrechte vom Griindeiften» tum abgetrennt morden ist. Fernee heisst es in > Kat da^ Finanzministerien"' eemäs; r, -l Abs. 2 des GeieNes enthaltend ein vorlänfiee sl Verhot der Veräußerung von Kohlenöergbanreckste» t-iG einiger hiermit zusammenhängender Handlungen rem. 10. Noveinder 1016 genehmig!, das; ein Bergwertstiniie!- nehmer zur Erweiterung des Grnhenseldes eines bereits LU» 18. Oktober UN" betrietxnien Kohlenhergwerkes ein Kwhlrp « dergbanreckit enoirtst, das vom Oirnndeigentnm ahgeire.entl ist oder abaetrennt tverde» toll, io ist im Falle des Er werbes auch das dieiem Bergbanreclst unterliegende Kohlen-' unterirdische vom staatlichen Kohlendergvanrecht ansge-' iwinmen. Fst das Kohiendergvanreckst dem Berawer-s- nniernelnnee nicht bis znm FnkrajUreten des gegenwärtigen- t'lesetzes lihernagen wo,den. io vestinnnl das 7Kna> z- n.iiilsterinm, dis zu welchem Heitpunkte dies zu geschehe!" hat. Erfolgt die Uebortragnng bis dahin nicht, so fällt da-8 .Kohlennnterirdisede nnter dos itaatliwe Kvlstenberghe.n!«cln- Las; ein K'vhlenhergwerk, so heisst es dann in fr 5, hrrest-' am 18. Otlober UN6 hetriehen wurde, wird angenonnnen. wenn an diesem Tage mindestens das Atstänfen eines st'"" Werke gehörigen Förderschachtes oder bei Tagebau die Plan-' mäßige Abdeckung des Flözes begonnen hat. Weiter wird noch bestimmt, daß die Ausübung drsi staatlichen Kohlenbergbann-chtes Kolenbergban im Sinn«' des allgemeinen Berggesetzes vom Al. August UNO ist. D«iü Staar darf sür Kohlennnterirdisches, das dem staatlich"» .Kohlenbergbanrechte nnlerliegt, das Reckst. Kohle arnzi" suchen und zu gewinnen, ans einen anderen übertragen. Unterliegt Kohlennnterirdisches dem staatlichen Kohlenher.g- hanrechte, so erhält, wenn nicht Heini Fnkrafttreten des ietzes ein Kohienhergbanreckst vom (hrnitdeigenkmn abge^ Nennt war, der Eigentümer des Grundstückes, sobald Kohle gewonnen wird und solang- dies geschieht, >"l' sprechend der jährlichen Förderung eine Abcgche. die so genannte Förderabgabe, die vom Ltaate bezahlt wird. 20" Abgabe beträgt bei Steinkohle 0, bei Brannkoble 5 oo «» Hundert des Wertes der ans dem Grundstück geförderter» Kohle. Tie Höbe der Förderabgabe wird sür jedes Förder jahr durch einen vom Staate beauftragten konzefnaniertrr* Markscheider iestgestollt. Ein Gesetzentwurf über die Rc-chtsmittel in Besst.- ileneriachen ist den Ständen beute gleichfalls z n gegangen- Hiernach soll dem Stenerpslickstigen das Reckst.'mittel Reklam ation geaen den Steuerbescheid und den FZ-- stellnng-.-besclx'id znstehen. Mit diesem Rechtsmittel kan»» der Stenerpflickstige auch einen Bescheid a»»echten, d!'»?'.,' den ihm das Ergebnis einer Nachoeraiilagnna, einer :>a>rr- träglickie» Veranlagung oder einer Nenveranlagnrm ed""' die Entscheidung über einen Anlrag anj Aendernua deck Veranlagung gemäß 1l !iO Abl. l 8 01 Abs. 5 od-r 8 02 Besilst'tenergesetzes erosfnet mird. < Der Weltkrieg A Der bulgarische Bericht Sofia. 2". April. <W. T. B.) Anstli.lx''- bestückst vom 28. April. "Verspätet eingetressen,) st'.",»' donifchL Frout: sswifche!» Vardar und Doiran-See, i"-" 0-erna-Bogen nnd in der Moolena-Gegend lebbasst' '-K'' .n . ^ .