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Bestehen der Lesehalle im Werte von zusammen 200 Mk. Bei der kolossalen Frequenz, der sich die Dresdner Lesehalle zu erfreuen hat (im Januar ca. 29 000 Leser), kann man bei einem so geringen Abgänge unmöglich von .,großen Bücherdiebstählen" sprechen. Seit Durchführung der ständigen Büchcrkontrolle sind aber auch geringwertige Entwendungen so gut wie ausgeschlossen. Jedenfalls würden sie sofort bemerkt und entsprechend verfolgt werden. ' Am 2. März geht wiederum eine außerordentliche Post nach Südwestasrika ab. Der Dampfer „Hans Woer- mann" geht unmittelbar nach Swakopmund, wo er Ende März eintrifst. Briessendungen für die Feldpost müssen so bei den Postanstalten aufgegeben werden, daß sie am 1. März in Berlin. Marinepostburean, eintreffen.. * Falsche Einmarkstücke sind gestern bei hiesigen öffentlichen Kassen beschlagnahint worden. Sie tragen das Münzzeichen „I!" und die Jahreszahl „1874". sind sehr gut ausgcführt und unterscheiden sich von den echten Ein markstücken ihrem äußeren Aussehen nach gar nicht; nur das wesentlich leichtere Gewicht im Verhältnis zu den Echt- sliicken hat zu der Entdeckung der falschen Münzen geführt. * Bei den Bezirkskommandos gelangen in den nächsten Tagen die neuen Kriegsbeordernngen und Paß- notizen zur Austragung. Zur Entgegennahme derselben haben die Mannschaften des Beurlanbtenstandes in der Zeit vom l.—l6. März, falls sie nicht selbst zu Hause an wesend sein könne», eine andere Person des Hausstandes, oder den Hauswirt zu beauftragen. * Polizeibcricht. Wegen eines schweren Nervenleidens nahm sich am Sonnabend nachmittag in Trachau eine 63 jährige Frau durch Erhängen das Leben. — Gestern abend fiel infolge eines vlöMchen Unwohlseins ein Fahrgast der elektrischen Straßenbahn auf der Aimeuslraße rückwärts lind blieb besinnungslos liegen. Die Person ist bisher noch nicht festzustellen gewesen. Er ist un gefähr 35, Jahre alt, hat große Glatze und ist bekleidet mit einem grauen Anzuge, braunem Ueberziehcr, weichem, schwarzem Filzhut. trug eine silberne Nemontoiruhr, anscheinend silberne, ein Bierglas vorstehende Manschettenknöpfe. Nachrichten werden an die König!. Volizeidircklion, Abteilung II, erbeten. Freibcrg. lieber den Nachlaß des Hoteliers Joseph Heinrich ist Konkurs verhängt worden. Die Angelegenheit erregt hier deshalb großes Aufsehen, weil Heinrich ein sehr gutes Geschäft machte und das Hotel erst seit zirka drei Monaten bewirtschaftete. Leipzig. In dem Aerztestreit hat die Kreishanptmann- schaft jetzt nochmals einen Erlaß an die Vertreter beider Parteien gerichtet. Dessen wesentlicher Inhalt geht dahin, daß dem Vorschläge auf Einführung freier Aerztewahl mit folgenden Beschränkungen Folge gegeben werden könne: l. Sicherstellung der Kasse vor dem Wiedervorkommen eines Zusammenschlusses der Kassenärzte zum Zwecke der Erlangung höherer Honorarbedingungen, 2. Wahrung der Kaste vor Ueberlastnng in Bezug ans den Aufwand an Krankengeldern und Arznei, 2. die Erhaltung einer ange messenen Verteilung der Kassenärzte auf das gesamte Gebiet der Kassenverwaltnng. Die Kreishanptmannschast erklärt sich auf Grund dieses neuen Vorschlages zu weiterer Vermittelung bereit. Leipzig. Der Oberlehrer einer höheren Lehranstalt wurde vor einigen Tagen wegen eines Sittlichkeitsverbrechens an seinen Schülern verhaftet. Die Angelegenheit wird schon in kurzer Zeit vor Gericht verhandelt werden. Riesa. Ein mit Braunkohle beladener Deckkahn des Schiffseigner Meher ans Nogötz erlitt durch Auffahren auf eine Buhne ein starkes Leck und havarierte. Chemnitz. Die Landgemeinde Hilbersdorf wird am 1. April in die Stadtgcmeinde Chemnitz einverleibt. Chemnitz. In der Versammlung des Nationalliberalen Vereins zu Chemnitz am Freitag sprach sich die Mehrheit entschieden dafür aus. daß der Vorsitz des Landesvereins von Leipzig nach Dresden verlegt werde. Chemnitz. Wie die „Neuesten Nachrichten" melden, haben die Sozialdemokraten des 20. sächsischen Wahlkreises Zschopan-Marienberg gestern mittag in einer stürmisch ver laufenen Versammlung in Gelenan an Stelle Göhres den Genossen Pinkau-Leipzig als Kandidaten ausgestellt. Augustuöburg. In Grimberg wurde ein >7 jähriger Bursche bei einer Rauferei von einem anderen mit den Fingernägeln an der Lippe leicht verletzt. Am Dienstag erlag der Verletzte einer durch die Verletzung entstandenen Blutvergiftung. Annabcrg. Ein an der Lindenstraße wohnhafter Posa- mentier war jüngst damit beschäftigt, eine Platzpatrone zu entleeren, als das Zündhütchen plötzlich explodierte und mit einem Stück Hülse ihm ins linke Auge flog. Das Auge lief sofort aus. Zwickau i. S. Mit l. April d. I. tritt hier die be soldete Feuerwehr ins Leben. Plauen. Ein 18jähriger Geschäftsreisender meldete dem in Reuth stationierten Gendarm, daß er zwischen DehleS und Reuth von zwei unbekannten Männern seines Porte monnaies mit etwa 20 Mk beraubt worden sei. Die Er örterungen der Gendarmerie sind im Gange. Aus dem östlichen Logtlande. Der starke Schncefall der letzten Tage hält noch immer an. dazu ist noch empfind licher Frost getreten, sodaß wir uns bei Anbruch des Lenz monates März im tiefsten Winter befinden werden. Die Schlittenbahn ist jetzt nach allen Richtungen vorzüglich. Bad Elster. Frau Oberst v. Sepdewitz geb. v. Ein siedel. welche'11 Jahre lang dem hiesigen Albert-Zweig- verein als erste Vorsteherin vorgestnnden hat, ist durch die Gnade Ihrer Majestät der Königin-Witwe zum Ehren mitglied bei diesem Verein ernannt worden. Bautzen. Der Einbrecher Dießner aus Georg-walde wurde vom hiesigen Landgericht zu 8 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt. Dem Ver- urteilten wird nebst den vielen schweren Verbrechen auch der Einbruch in die katholische Kirche zu Schirgiswalde zur Last gelegt. GraSlitz i. B. Die Musikinstrumeutenfirma Joh. Mich! k Sohn hat vom türkischen Kriegsminister einen Auftrag auf rascheste Lieferung von 0600 Infanterie-Signalhörnern und 600 Kavallerie-Signaltrompeten erhalten. Frankfurt «. M. Einem Raubmord ist am 26. Februar in der Mittagsstunde der 60 Jahre alte Klavierhändler Hermann Lichtenstein, in Firma Lichtenstein L Co., zum Opfer gefalle». Der Hausdiener fand seinen Prinzipal tot am Boden liegend vor. Gesicht und Hinterkopf waren völlig mit Blut bedeckt. Wie man annimmt, ist Lichtenstein in seinem Bureau überfallen, zunächst am Halse gewürgt und dann durch Schläge mit einen: stumpfen Gegenstand aus den Kopf getötet worden. Der Täter hat der Leiche die Kassenschrankschüssel aus der Tasche gezogen, den Kassen schrank geöffnet und ihn völlig ausgeraubt. Es wurden etwa 860 Mk. an Bargeld gestohlen. Von dem Mörder fehlt bis jetzt jede Spur. Vereinsnachrichten. 8 Planen i. L. Mittwoch, den 2. März, findet im kath. Vereinshause Schloßslraße 6 abends Punkt 8 Uhr eine Versammlung des Volksvereins für das kath. Deutschland nur für Männer statt. 'Hierzu ist jeder katholische Mann herzlich eingeladen. fr Leipzig. Die „Leokasse", kath. Sterbekassenverein zu Leipzig, hielt am 22. Februar d. I. die 16. Haupt- Versammlung ab. Der Vermögensbestand der Kasse beträgt rund .2600 Mk. bei einer Mitgliederzahl von -16 Personen. Weder ein Zn- noch ein Abgang fanden im verflossenen Vereinsjahre statt, demnach auch kein Sterbefall; desgleichen waren keine Ausgaben zu verzeichnen. Wiederum konnte den Mitgliedern des Vereins eine lOproz. Dividende auf die nächstgefälligen Beiträge gewährt werden, wie dies schon 12 mal geschehen ist seit Bestehen der Leokasse. Interessant wird es gewiß manchem Leser der „Sächsischen Volkszeitnng" sein, etwas aus dem Statut dieses Sterbe- kassenvereins zu hören. Im Jahre 1888 wurde er zur Erinnerung an das goldene Priesterjubilänm Sr. Heiligkeit Papst Leo XIII. gegründet, deshalb auch „Leokasse" ge nannt. Materielle und höhere Zwecke verfolgt unser Ver ein. Er gewährt ein Begräbnisgeld im Betrage von 60, 100 oder 160 Mk., je nach dem Beitragsgelde; er sorgt dafür, daß die Beerdigung verstorbener Mitglieder nach den Gebräuchen der heiligen katholischen Kirche in würdiger Weise, jedoch mit tunlichster Vermeidung unnötiger Ans- gaben vorgenommen wird. Er übernimmt gegen ent sprechende Entschädigung die Instandhaltung und Aus schmückung der Gräber Verstorbener; für alle katholischen Mitglieder läßt er eine heilige Messe aufopfern, ebenso all jährlich in der Allerseelenoktav eine für sämtliche ver- storbenen Mitglieder und Wohltäter; er ermahnt in christ licher Liebe dazu beizutragen, daß die Schwererkrankten mit den heiligen Sakramenten versehen werden. Gewiß sind dies edle und erhabene Ziele, welche sich die „Leo kasse" gestellt hat. Um mm zu beweisen, wie günstig es für jeden Leipziger Katholiken ist. Mitglied dieser Sterbe- kasse zu werden, gebe ich folgendes Beispiel: Ein Mann oder dessen Ehefrau, welche im Alter von 26- 20 Jahren stehen, haben an Jahresbeitrag je zu zahlen in Klasse I l60 Mk.l 2 Mk. 12 Pf., in Klasse II (100 Mk.» 2 Mk. 62 Pf. und in Klasse III <160 Mk.» 6 Mk. 22 Pf., das Eintrittsgeld beträgt die Hälfte jedes Klassensatzes der Ver- sicherung. Mit Beendigung des 70. Lebensjahres hört für die Mitglieder, welche vor vollendetem 16. Lebensjahre dem Sterbekanenverein beigetreten sind, die Verpflichtung zur Zahlung der Jahresslenec auf und es wird dann die Mitgliederschaft durch jährliche Entrichtung von l Proz. der Versicherungssumme aufrecht erhalten. Das volle Sterbe geld in der oben festgesetzten Höhe wird den Hinterbliebenen gezahlt, wenn der Verstorbene wenigstens 6 Jahre der Kasse angehört hat. Nähere Auskunft erteilen die Herren Kapläne Klesse und Boenert. .1. I.pp. Vermischtes. V Japan einst und jetzt. Welche Veränderungen in der Geschichte Japans während der letzten 60 Jahre siattgefnnden haben, zeigt folgende Erinnerung, die ein Londoner Blatt bringt. Es scheint fast unglaublich, daß es noch im Jahre 1862 den Christen bei Todesstrafe ver boten ivar, japanischen Boden zu betreten. Ein Edikt, das auf Tafeln von Holz und Stein geschrieben war. lautete: „So lange die Sonne die Erde erwärmt, soll kein Christ so kühn sein, nach Japan zu kommen; und alle mögen wissen, daß selbst der König von Spanien oder der Christen gott dafür mit seinem Kopfe büßen muß. wenn er dieses Gebot verletzt." Die dem Barbarismns entschlüpften Japaner tragen aber noch Spuren desselben an sich, wie eben auS- laufende Küchlein die Eierschalen. Der Krieg in Oftasten. Die russische und japanische Darstellung der beiden neuesten Seegefechte vor Port Arthur am 21. und 26. Febr. bestätigen, daß es sich um keinen russischen Sieg und keine japanische Niederlage gehandelt hat, sondern daß die Russen einfach den japanischen Angriff abgewehrt haben, ohne cs verhindern zu können, daß die Japaner ihren Hauptzweck mit dem Branderangriff erreicht haben. Die zum Sinken gebrachten japanischen Schiffe, alte zum Kriege untaugliche Dampfer, versperren jetzt den Eingang vor dem Hafen Port Arthurs, wenn es auch richtig sein sollte, daß die russischen Geschütze sie noch vor der Erreichung ihres eigent lichen Zieles in den Grund geschossen hätten. Die Japaner behaupten, die Schiffe seien mit Steinen gefüllt, andere Meldungen besagen, daß Kohlen darauf sind und dazwischen Minen verborgen seien. Den Russen ist also bei Behandlung des Wracks die größte Vorsicht geboten. Das am Tage daraus erfolgte Gefecht endete mit dem Rückzug der Japaner. Von Wichtigkeit wäre die Meldung, daß die Japaner in Korea ein Vizekönigtum errichtet haben, um dadurch die Oberhoheit Japans den Koreanern recht energisch ins Bewußtsein zu bringen, das heißt, wenn sie sich bestätigt. Ein letztes Telegramm aber lautet wie folgt: Tokio. 27. Februar. Zwischen Japan und Korea ist am 22. d. M. ein Bündnisvertrag unterzeichnet worden. Der Vertrag sichert Korea die Unabhängigkeit und Integrität, Japan die Mitarbeit bei der Reform Koreas im Innern. Inzwischen soll dav russische Kanonenboot „Mandschnr", das sich im Hafen von Schanghai befand, auch in die Hände der Gegner gefallen sein. Zwei schinesische Kreuzer hatten den „Mandschnr" gezwungen, den Hafen zu verlassen, an dessen Eingänge der japanische Kreuzer „Akutishimu" wartete. ES kam zu einem hitzigen Kampfe, bei dem der „Mandschnr" stark beschädigt wurde und in die Hände der Japaner fiel. Andererseits wird telegraphiert: Schanghai. 28. Febr. Sämtliche interessierten Mächte sollen nun darin übereingekommen sein, den Kreuzer „Mandschnr" zu entwaffnen, die Mannschaften nach Peking zu bringen und sie dort so lange zu halten, bis der Krieg beendet sein wird.! Ob die russische Schwarze Meer-Flotte zur Nachtzeit mit gelöschten Lichtern den Bosporus wird passieren können? Rußland hofft es, dies gegen den Willen der Pforte un bemerkt zu vollführen, weil die Passage durch heimliche Abmachungen mit der Türkei erleichtert werden könnte. Die fremden Kriegsschiffe in Konstantinopel sind aber sehr auf der Hut. Der englische Stationär hat sich in THerapia am oberen Bosporus vor Anker gelegt, um Ereignisse schneller melden zu können. Auch der englische Kriegs- dampfer „Harrier" hat ans gleichem Grunde seinen Stand punkt geändert. Man nimmt an, daß die Durchfahrt der russischen Flotte zwischen !» und 1l Uhr nachts geschehen müßte, weil sie sonst außer stände wäre, noch vor Tages anbruch durch die Dardanellen zu kommen. Die Batterien am oberen Bosporus, bei Kaivak, Poiras nsw. sind schuß bereit. So ist wohl an eine Möglichkeit des Durchkommens der russischen Flotte schwer zu denken. „Dailp Telegraph" erfährt ans Petersburg, daß General Kuropatkin erst dann nach dem Kriegsschauplatz abreisen wird, wenn 400 000 Mann russischer Truppen in der Mandschurei konzentriert sein werden. Eine Kaiser!. Verordnung aus Petersburg bestimmt die Bezeichnung Kriegskontrebande näher und erklärt als solche alle für den Land- und Seekrieg bestimmten Gegen stände, ebenso Reis und Lebensmittel, ferner Pferde und Lasttiere, welche zu Kriegszwecken dienen können, wenn sie ans Kosten oder an die Ordre des Feindes befördert werden. Verboten sind neutralen Staaten der Transport feindlicher Truppen, die Beförderung feindlicher Depeschen und Briefe, die Zustellung von Kriegsschiffen und TranL Porten an den Feind. Neutrale Schiffe mit Kriegs kontrebande ähnlicher Art können je nach den Umständen nicht nur aiifgegriffen,' sondern auch konfisziert werden. Der „Russischen Telegraphenagentnr" wird aus Liaujang gemeldet: Chinesen vom Jalnfluß berichten, daß ein russisches berittenes Avantgarde-Detachement etwa 200 Werft jenseits des Flusses nach Korea hinein vorgeritten und mit einer japanischen Abteilung znsammengestoßen ist. Die Japaner wurden zurückgeworfen und flohen unter Zurücklassung »on Pferden. General Linewitsch ließ der berittenen Abteilung ein Jnfanteriekorvs aus dein Fuße folgen, nur sich in Nord Korea seflznsetzen. — In der Süd Mandschurei ist alles ruhig. Die japanische Gesandtschaft veröffentlichte eine amr liche Depesche aus Tokio, wonach feindliche Reiter i»or Pingjang erschienen und von der japanischen Infanterie zurückgeschlagen wurden. Es laufen Nachrichten ein über Truppenbewegungen der Chinesen westlich des Liauflusses. Gerüchten zufolge befinden sich gegen lOOOO Mann unter General Ma auf dem Wege zwischen Tnndschu und Tschaojan. Die Schutz wache der Schin-min-tnnbahn ist verstärkt worden. Auf jeder Station befinden sich gegen -10 bis 60 chinesische Soldaten. Die letzten Telegramme melden: Ni nt schwang, 28. Februar. Augenzeugen bei dem letzten Versuche, Porth Arthur zu blockieren, erzählen, daß am Mittwoch etwa 19 Mann, die sich auf japanischen Dampfern befandern, in Zivilkleidnng an Land anlangten und sofort gefangen genommen wurden. Die russischen Kreuzer ..Askold" und ,,Bajan" näherten sich zunächst der japanischen Flotte, kehrten dann aber wieder zürück. Das Manöver hatte augenscheinlich den Zweck, die Japaner in die nähere Schußweite zn locken, was jedoch nicht gelang. Zwei von den Japanern abgeschossene Granaten sielen in die Stadt. Der Panzer ,,Retwisan" dient gewissermaßen als Hilfsfort. <Er liegt also havariert und festverankert im Hafeneingang. D. R > Die fremden Ingenieure, die be auftragt waren, das Schiff slotl zn machen, gaben jede Hoffnung ans. Das Stück, das eingesetzt wurde, um das von dem Torpedo gerissene Leck zn stopfen, hielt nicht. Der Kreuzer ..Nowik" wird wieder ansgebessert. Der Kreuzer ..Palada" befindet sich im Trockendock. Suez. 28. Februar. Ans glaubwürdiger Quelle wird gemeldet, daß russische Kriegsschiffe im Golf von Suez zwei englische Schiffe und ein norwegisches Schiff mit Kohlen beschlagnahmten. M alta . 28. Februar. Der japanische Dampfer „Kanagawa Marn" ist gestern früh 2 Uhr mit unbekannter Bestimmung hier abgegangen. Petersburg, 28. Februar. Der „Rufs. Telegraphen- agentnr" wird ans Port Arthur von heute gemeldet: Man versichert mit Bestimmtheit, daß bei den in der Nacht vom 26. vom „Retwisan" znrückgeschlagenen Angriff der japa nischen Torpedopoote nach der ersten von der Batterie des Forts abgegebenen Salve auf einem japanischen Schisse eine Explosion stattfand. Seit den beiden letzten Tagen ist hier keine Veränderung eingetreten. Heute wütet ein Unwetter mit Sturm ans dem Norden. Der Seegang ist sehr hoch und macht jeden Versuch einer Landung unmöglich. London. 29. Februar. Der „Daily Mail" wird auS Hakodate gemeldet: Wie verlautet, sei Wladiwostok seit Donnerstag blockiert. — Der „Standard" meldet ans Tokio, nach einem amtlichen Bericht sei eine Abteilung russischer Infanterie eine halbe Meile nördlich von Pingjang bemerkt worden, die sich infolge de? Feuers der japanischen Außen posten znrückzog. London, 29. Februar. Wie der „Times" aus Tschenmlpo vom 27. gemeldet wird, haben die Japaner während der letzten Tage nur Proviant und Pferde gelandet. Insgesamt seien 20000 Mann mit sechs Batterien gelandet. Telegramme. lWolff« Lelegraphenbureau.) Kiel, 29. Februar. Gestern abend lO Uhr fand die feierliche Ueberführung der Leiche des Prinzen Heinrich vom