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»eschSstSstelle und Redaktt»»» > Dresden»A. 16, Holbeinstratze 4T Nr. LTV LS. Jahrg. Freitag den 14. Juli 1916 Fernsprecher 21 366 Postscheckkonto Leipzig Nr. 14 7S? «»gab» X mit illnstr. Beilage dierteljlihrlicki kl« Itt DreiLe» und ganz Deutsch. a:id frei Hau« 2.S2 in Oesterreich >8r»i>g»pret»! A-U^abe X mit ttlustr. Beilage diertestlihrlich taud 4.4» >c. «»«s»b» » dierteljkbrlich 1.8« -l« In Dresden und ganz Deutschland frei HauS 2.22 in Oesterreich 4.Ü7 ti. Einzel-Nummer lv z. Die klichstsche BolkSzeikmg erscheint an allen Wochentagen »achmiltagS. 0 » Anzeigen: Annadmedon cheschlifisauzeigen dis >«Nhr. t>au Kamilienanzeige» bis I 1 Uhr barm Preis fii, diePetit-Spaltzeile 2V z . im NeNa- metett «« g sZiir undeutlich geschriebene, sowie durch fsern- sprecher auigegebene Slnzeigen können mir die BeranlMorlUchseil snr dieRichtigkeil de» LepeS nicht übernehmen. Kprechslunde der Redaktion: I l—12 Uhr vorm. c, ,! Organ der Zentrumspartei. Einzige Tageszeitung für die katholische Bevölkerung im Königreich Sachsen. Ausgabe ^ mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe k; nur mit der Wochenbeilage. Verleumdung deutscher Krieger durch die Presse des Vierverbandes Zu Beginn des Weltkrieges wußte die Presse des Vier- Verbandes? über allerlei Greueltaten deutscher Offiziere und Soldaten in Belgien zn berichten. Wer die Verhältnisse im deutschen Heere kennt, dem war es alsbald klar, daß es sich in jedem Fall nur entweder um glatte Erfindungen oder aber um ungeheuerliche llebertreibnngen vollends belang loser Fälle handelt. In keinem Heere der Welt wird sirenarre Manneszucht gehalten, als in denjenigen des Deutschen Reimes und Oesterreich-Ungarns, wo alle Fälle irgendwelcher Belästigung der am K liege nicht teil nehmenden Zivilbevölkerung ans das schärfste bestraft wer den. Freilich für den Fall, das; diese Zivilbevölkerung sieb m Freischaren vereinigt und den Freischärlerkrieg führt, mns; inan dafür auch die Verantwortung übernehme», sie wird nach der Schärfe des Kriegsrechtes behandelt und da nach abgenrteilt. Das ist Kriegsrecht, wie es von allen Staaten anerkannt und gehandbabt wird. Die schuldlose Zivilbevölkerung steht aber unter der Obhut des deutschen und önerreichssch-ungarischen Heeres sicherer im Besibe aller ibrer Rechte, als im Falle irgendwelcher anderer feindlichen Okkupationen. Man vergleiche nur das sinnlose Wüten der Russell iu jenen (Hegenden Ostpreußens, Galiziens und der Bukowina, in welche sie eingebrocben waren, mit dem lorrekten Betragen der Angehörigen des deutschen Heeres in Belgien und in den von ihnen besetzten Departements Nordfiantreichs. Dennoch wurden die schauerlichsten Mär chen über Vergewaltigungen von Frauensperwue». ja sogar von Nouuen durch deutsche Soldaten durch die Presse des Vierverbandes verbreitet und so der Haß der gesamten Bevölkerung jener Staaten, die diese Presse beeinflußt, gegen Deutschland und das deutsche Volk angeregt. Selbst Rußland, das ja ganz gewiß kein Heer hat dessen Betragen im Feiudeslande als mustergültig auzuselieu ist, machte sich diese Lügen zunutze. Der frühere russische .Kriegsminister Poliwanow erklärte in der Duma, Rußland könne mit einem Staate keinerlei Beziehungen haben, dessen Krieger Rönnen und Heiligenbilder entehrten. Run gibt es gottlob noch immer eine Instanz in der Welt, in der der Eifer für Recht nicht eitle politische Phrase iß, sondern aus religiöser Moralität entspringt. Es ist der bl. Stuhl in Rom. Das Blatt „Italia" meldet, daß eine vom päpstlichen Staatssekretariat angesehte Kommission nie Untersuchung über die Greneltaten der Deutschen in bel gischen -Klöstern zu Ende geführt hätte. Dazu batten wir bereits gemeldet: Alle in Rom ansässigen Generaloberinnen der belgischen Franenklöster, gewiß die autorisiertesten Zeuginnen bezüglich der in Belgien befindlichen weiblichen Kongregationen erklärjen einstimmig, von solchen Greueln nichts zu wissen. Ter Bischof von Rmuur, Msgr. Hegten, erklärte die betreffenden Berichte für jeglicher Grundlage entbehrend, in gleicher Weise sagte auch der Kardinal-Erz- bischof von Mecheln, Mercier, aus, daß er nur von, Hören sagen über drei derartige Fülle etwas gehört hätte. Mit diesen autoritativen Zeugenaussagen wird das schimpfliche Geschwätz der Presse des Vierverbandes über die Greuel- taten deutscher.(trieger in belgischen Nonnenklöster» in den Kehrichthaufen der Phantasie der Pariser Boulevardblätter zurückgeworfen, uns welchen es seinen Ursprung genommen hat. Und das „moralische Rüstzeug" der lächerlichen sitt lichen Entrüstung gegen das Deutsche Reich und seine Ver bündeten wurde so um ein übelriechendes Wurfgeschoß geringer. j Der Weltkrieg ! .»»»»M-SiMl v, . - -»»»»»»»»' Orsterreichisch-ungarischer Kriegsbericht W i e n. (W. T. B.) Amtlich wird verlantbart den Ui. Juli UU0-. Russischer Kriegsschauplatz. In der Bukowina und südlich des Dgjestr bei unver änderter Lage keine besonderen Ereignisse. Westlich und nordwestlich von Buczacz trieb der Feind äußerst starke Kräfte zum Angriff gegen die vom General Grafen v. Bothmer befehligten verbündeten Truppen vor. Während ein Teil seiner Sturmkolonnen bereits vor unseren Hindernissen zusammenbrach, gelang es einem andere», in ein schmales Stück unserer Stellungen einzudringen, doch warf auch hier ein ungesäumt einscbender Gegenstoß deutscher und österreichisch-ungarischer Reserven die Russen wieder hinaus, so daß alle Angriffe des Gegners völlig ge scheitert sind. Zahlreiche russische Gefangene. Am Stochod schlugen unsere Truppen beiderseits der von Sarny nach Kowel führenden Bahn einen Angriff ab. Sonst nichts von Belang. »»»« ' > > -»»»» 1 Das Neueste vom Tage s , »»»»» N MW MW WMW. kW. T. B. Amtlich.) Großes Hauptguartier. ll. Juli r'.'lb. Westlicher Kriegsschauplatz Beiderseits der Somme ist von neuem heiliger Kampf entbrannt. Die Engländer griffen beute früh im Abschnitte Wald von Mametz-Longueval an und wiederholten ihre An strengungen am Wäldchen von TrOiies, wo sie gestern abend bereits durch einen schnellen Vorstoß unserer Reserven empfindlich getroffen waren. Nachdem die ersten Versuche blutig abgeschlagen waren, sind neue Augrijie im (Hange. - Die Franzosen fügten mit ihre» gestrige» vergeblichen Au- grisseu iu Gegend von Barleur und westlich von Estr<-es den zahlreichen Mißerfolgen der letzten Tage eine neue Ent täuschung hinzu. Weder sie selbu. noch ibre schwarzen Freunde haben auch nur einen Schritt Gelände gewinnen iönnen. Oestlich der Maas sind iranzösische Wiedereroberuugs veriuche gescheitert: sie wurden in der Gegend der Feite Sou- ville durch unser Feuer unterbunden und bei der Feste Lanü'-e glatt abgewieieu. Zahlreiche feindliche Patrouillen oder stärkere Erkun- dungsabteilungeu wurde» ans der übrigen Front znrückge 'chlagen: deutsche Patrouillen brachte» bei Onlches, Beaulue und westlich von Martirch Gesangene ein. westlicher Kriegsschauplatz H e e r e sgruppe des Gene r a l s v. L insi n gen: Au der Stochod-Linie warf ein Gegenstoß bei Zarecze fnördlich der Bahn Kowel-Sarnv) über den Abschnitt vor gehende Russen zurück; 160 Mann wurden gefangen ge nommen, zwei Maschinengewehre erbeutet. Unsere Flugzeuggeschwader wiederholten mit Erfolg ihre Angriffe östlich des Stochod. Bei der Armee des Generals Grafen v. Bothmer drang der Feind gestern abermals in die vorderste Ver teidigungslinie ein und wurde wiederum durch Gegenan griff mit erheblichen Verlusten gewonen. Balkan-Kriegsschauplatz Keine wesentlichen Ereignisse. Oberste Heeresleitung. Aiishcbiing der Parisrr Wirtschnftsbcschlnssc B e r l i n , l l. Juli. Die „Voss. Ztg." meldet: Tie auf der Pariser Wirlschaftskonferenz g e s a ß t e » B e s ch l ü s s e seien aus Ersuchen Frankreichs und Rußlands » u f g e l> o b e » worden. Die maßgebenden Stellen dieser Länder befürchten, daß die Verwirklichung dieser Beschlüsse große Gefahren für de» Handel mit den Neutrale» »ach fich ziehen würde. Der Berichterstatter der „Voss. Ztg." betont besonders, daß diese Nachricht aus maßgebender zuver lässiger Stelle stamme. Legende» über die „Deutschland" Nach Meldungen des „Berl. Lokalanz." aus Rotterdam beginne» sich »in unser Handels-U-Boot „Deutschland" be- leits Legenden z» bilden. In Holland hat sich ei» Mann gefunden, der die Priorität der Handels-ll-Boot-Idee für sich in Anspruch nimmt. Jonkher Saudberg. Offizier der holländisch-indischen Armee behauptet, den Plan Anfang März 1!115> in einem Brief ausgestellt zu habe», der auch in die Hände von Tirpitz und Balli» gelangt sei. Den Er bauer» unseres U-Bootes ergeht es also ähnlich wie dem Graten Zeppelin, dessen Idee ebenfalls viele Erfinder lange vorher gehabt haben wollten. Eine beinkrkrnswcrtr Stiftung „Journal" meldet ans Neugork, so teilt die „Voss. Ztg." mit. daß der Blechkönig Heckscher der Besatzung des U-Bootes „Deutschland" Ul WO Dollar gestiset hat. .Kriiir Verlobung Wien, Ui. Juli. Tie Korrespondenz Hosfmann meldet: Wie wir von maßgebender Seite erfahren, sind die Gerüchte über eine Verlobung der Erzherzogin Hedwig. Tochter des Erzherzogs Salvator und der Erzherzogin Marie Valerie, mit dem Erbprinzen Franz Joseph von Thur» und Taxis völlig aus der Luft gegriffen. Der russische G e n e r a l st a b s bericht vom ll. Juli »ersteigt sich zu der Behauptung, daß die Streit macht des Genera!-:- Bruiüloiv ieit dem Beginn der russischen Offensive LWOW Gefaugene eiugebracht habe. Obgleich die Unzuverlässigkeit der russischen Berichterstattung längst zur Genüge bekannt ist, sei doch noclnuals daraus verwiesen, daß die von den Russen angegebene Gesaugenenzahl nahe au die Gesamtstärke jener Truppen unserer Nordostsront beranreichk. die in den vergangenen lünf Woche» in ernstem Kample gestanden waren. I t n l i c n i s ch c r Kriegsschauplatz. An der Front zwischen Brenta und Etsch war die Ge- sechtstätigkeit gestern wieder lebhafter. Auf dem Pafubio wurde ein Nachtangriff der Italiener abgewieseu. Im Pofina-Tal unter andauernd starkem feind lichen Gefchützfeuer wiederholte Vorstöße zahlreicher Patrouillen. Bei diesen Kämpfen wurden ein Offizier, IW Mann gesaugengruommen. Nach äußerst heftiger Artillerievorbereitung grinen gestern nachmittag starke feindliche Kräfte unsere Stel lungen im Raume Mt. Rasta Mt. Interretto nochmals an. Wie in den Vortagen scheiterten auch diesmal alle Angriffe unter de» schwersten Verlusten der Flaliener. Auch weiter nördlich waren alle Versuche des Gegners, in liniere Stellungen einzudriugen. vollkommen fruchtlos. Südö st l i ch e r Krieg s s ch a u p l a tz. Unverändert. Der Stellvertreter des EhefS des Generalstabes: v. H ö fer, Feldmarschall-Leutnant. Zur Fahrt der „Deutschland" L o u d v n , Ui. Juli. Das Reutersche Bureau läßt sich aus Washington telegraphieren, die Diplomaten der Enteuteländer hätten Nachricht erhalten, daß die „Deutsch land" von Bremen bis beinahe nach Norfolk in Virginien v o » n e u tral e n H a ndeI s f chiff e n , vermutlich norwegischer, dänischer oder holländischer Nationalität be gleitet ivoroen lei, die das U-Bool vor Entdeckung gesichert hätten. Aelmliche Berichte seien beim Staatsdepartement eingetroffe». Inzwischen sei beim amerikanischen Konsul in Bremen augesragt worden, warum er nicht Washington ver traulich von der Abreise der ..Deutschland" benachrichtigt babe. S t o ck li o I m , 1:>. Juli. iW. T. B.1 Tie schwedische Presse erörtert lebbait die Fahrt des Unterseebootes „Deutschland". „Otockh. Dagbladet" schreibt: Das neue Unternehme» bilde einen neuen Beweis für den festen Willen des deutschen Volkes, sich selbst zu Helsen, was die Achtung aller Neutralen verdiene. „Swen-ska Dagbladet" meint: Wenn die Regierung in Washington die „Deutsch land" für ein Kriegsschiff erklären sollte, so würde dies ein (lästiger Beweis für ihre heimliche Parteinahme für die Entente sein. Vom westlichen Kriegsschauplatz Dir Bkdkntnng des Erfolges bei Tonvillc. Ter im Heeresbericht gemeldete Erfolg der deutschen Waffen rechts der Maas bei Souville und Laufoe ist ein Ergebnis von be merkenswerter Bedeutung. Die erste größere Unternehmung vor Verdun seit Beginn der „großen" Offensive unserer Feinde beweist schlagend, daß die deutsche Heeresleitung ihr ursprüngliches operatives Ziel, unbeküminert nm alle An griffe unserer Feinde im Osten und Westen, fest und klar im Auge behalte» hat. Kein deutscher Soldat, kein deutsches Geschütz ist von dem Kampfgelände um Verdun fortgezogen. Die Schlacht nimmt nach dein Willen der deutschen Heeres leitung ihren blutigen, für die deutschen Waffen erfolg- r e i ch e n Fvrtg a n g. Wenn unsere Feinde jetzt gehofft hatte», durch die Angriffe ihrer Millionenheere nun endlich die Initiative der Kriegführung an sich reißen und den Deutschen das Gesetz des Handelns vorschreiben zu können, so sind sie durch de» bisherigen Verlauf der Ereignisse bitter enttäuscht worden. Die Aintürme der feindlichen Massen sind a» dem heldenmütigen Widerstand und der zähe» Ausdauer der tapferen Verteidiger an der Somme bisher nach kurze» Anfangserfolgen s ä m t l i ch g e s chei - teil. Die deutsche Heeresleitung beherrscht »ach wie vor die operative Lage. Dies ist die besondere Bedeutung des Erfolges bei Souville, der um so mehr hervorgehobeu zu werden verdient, als er die Stinke und Ileberlegenheit der deutschen Waffen aller Welt von neuem knndgibt und Deutschland berechtigt, die militärische Lage mit der alte» Zuversicht und dem alten Vertraue» anzusehen. Ans de» englische» Blätter» vom tv und 10. Juli geht hervor, daß 7 1 Offizier e getötet, OG verwundet oder vermißt werden. Die M a n u s chaft s v e r > u st e werden auf Litt io Mau» angegeben, darunter 1102 Kanadier. Tie Blätter vom kl. Juli geben an: 32 Offiziere getötet, W ver-