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Sächsische Volkszeitung : 27.09.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191109270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19110927
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19110927
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-09
- Tag 1911-09-27
-
Monat
1911-09
-
Jahr
1911
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.09.1911
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liiu Flut von Licht »nd Wäiine zu tanckp:«. Und Licht und W i me stiömte durch die Herzen der Tausend?, die nicht taub für die mahnende Stimme der EaritaS, sich freudig an- sihliesten dem opferhereiteu Wirken jeiur edlen Menschen- siennde. die bestrebt sind in das Dunkel des Kniimn'rs und der Trübsal, darin gar so viele Unglnckl'che icchnachten und seinzen, eine» Strahl des Lichtes teilnehmender Liebe und bellenden Erbarmens zu leite», mit milder Hand die Träne von d> r bleichen Wanne des Elendes zu trocknen. Nm 0 Uhr zelebrierte in der König!. Kath. Hoskirche der .achnmrdiasle Herr Bischof Tr. Alois Scharfer das -Bonlisikalaint zur Anrufung des hl. lN'isles für den ge- deil lichen Forlgang der Earitasberatnilsien Als Assistenz snngirrieii der Herr Bikariatsrat Superior Fischer, Herr Bsarrstellvertreler Tr. Aentschka und die Herren Kn Pläne Seidler und Nengebaiier. söegen»>ärlig Maren auch Ihre Königl. Hoheiten Prinz Johann Georg. Herzog zu Sachsen, und siine erlauchte Geimihli». Ansgesülnl »nirde die Messe Bi dann, als G,rndnale: zv- Kniin von Reisiiger; Ofser- torinin Innnin«-, i„im-i',-r«- nn-i, ebensnlls von ilieistiger. Ti Lrgelbegleitiing vollzog in ineisteiImster Anssnhrnna Herr hembmir. Tie »roste Kirche »>ar fast bis auf den lebkii- Platz gefüllt. Vorher Maren schon über 50 hl. Messe» pele'?,, morde». Gciirre.l»rrsn»ii»l»»g des Enritasbrrbciiidee. Um 10 Ul» sällle sich der »roste Saal des Gemerbe- haiiiee- mit Kongrestteilnehmer». Tarne» und Herren, unter lc'tzieicn eine »rohe Zahl von <öeislliche» ii»d Ordens- hiiider». Ein nniräglicl»es- Iejä>en dasnr das; in allen Siliiclite» der Bevölkern»» Dresdens de» earitalme» Be- slrebniiaen, mie sie »ns dem Kongrest in die Erscl>ein»n» trele», das rechte Berständnis iind re»es Inleresse entgegen- siebiciclil ioird. Eine illnstre FeslNersnnnnlnng »oii Herren und Dame» siilUe, iiiie »c'sterii abend bei der Beg> nstiingsseier, de» grasten Saal. Vertreter dir staatlich«'» and städtische» Be Hörde» märe» erschienen. Auch der hachmürdigsie Bischof Tr Schmier iil.hm an der Versammln»» teil. Von den > lle» h ermnlicbkeite» seien ai'iiaiint S«'. Erzellenz der Kuln iind Ui terriclNsiiiiniitcr Tr. Beck, Lberkvnsistvrinl- i ! r .hmmerm Mi- i>am Et»i»g. lnll-, Lan> eakanlistvrin:». G«l tle»iernn»srat Tr. -/Oase im Aiistrii»e des Mini hei-mme o> ? / imerci, Amtehiinptiiia»» Tr Streit, Ober- lnir»-riiieiilc'r Geb. ?<f,g TTr. Vsi'nller, i'iiie Vertretan» des St .'!> ,tes nnd des St<idlberord»eteiifvlle»inmS. Kur; »a. Hll Uhr erschiene» Ihr«' Königl. Halnüten Prinz »nd Prinzen,» Johann si;,-org, Prinz Tr. Mar nnd Prinzessin M Walde. Tie hö>l>sten H«'rrs«!>aste» »nrden im Vestibül «a. -'in Pr-a-dinm des Tri ansscl>usses ehrsnrchlsvoll be- grnsti »nd in di'» Saal »«'leitet. er e'r n'id>„t des Orlsansiilniiies Se. Erlancl-t <>sr«,j S ">' nb » r » Glancba» eriisinet im Vancen des Lokal somit es die Pteriammlnn» und be»rüs',t sie ans das Herz- licl'ie. .-ii erster Lini" richtet sich iein Tank an die dnrih- l aicliien Mit»lieder des Königshauses, das überall. »,o es gilt, die Anhänalichkeit an die katholische Kirche z» zciae». täti» in Tie Liebe nnd Verehrung der sächsischen Katholiken zu ihre»' Königshaus«! lie»t auch darin, dcisz ihre Mitnliedei jederzeit bereii sind, zn helf-ni, >»o eS »ilt, die Not zn lindern. Tie hochseliae Königin Carola hat, durch 5.0 Jahre Barmherzi»keit übend, im Sachsenlandc »eiveilt Sodann dankt der erlauchte Redner de», hvchmürdigste» BUchoi für sein Erscheinen und bittet ihn, einige Worte an d,e Festversammlnng zu sprechen und den Segen zu spen den. Weiters spricht der Präsident de» behänderen Tank - ii'. i,ir das Erscheinen des Herrn Kultusministers, des Vertreters des Lande konsistoriums. des Oberhauptes der Stadt, welcher IN liebenswürdigster Weise den Caritastag einaeiaden hatte, in eine Stadt, i» der die Katholiken nur einen o>?rschmindenden Bruchteil bilden. Es ist das ein Be- » eis, dah n»ch außerhalb der kath. Kirche ihrer cariiativen Satiakeit. die sie durch Jahrhunderte geleistet hat, Aner- kenniin» zuteil mird. Ter Präsiveat mir't sodann einen Rückblick auf die caritative Täti»keit. besonders jener Männer und Fr uien sm Dienst«' der Krnken- und Kinder- rts ze. oie um Gottes Willen sich ohne jeden Egoismus aut »ab . och .»nen kurzen Bericht über die Tätschelt des allge- nno heianderen Tankes der »rohen Verdienste. die sich die evanae!ruhen Mitbür»er aas dem Gebiete der Caritas erworben haben. Unser deutsches Volk isr l ider einmal in rer«'chi?dene. .Konfessionen gespalten: so lan»e die. Spaltung Hessens, muh ein chamok bestehen, der aber ein friedlicher und ehrlicher Wetikampr sein musz. um im Tienste der Vächsienliebe die Not zu lindern. Ma»e der Caritasta» im Seine des hl. Vaters nach denen Wablspruch täri» sein. <>c«lam ia^taai'na- -a « 'bri-cta. Auf die weiteren Aus- snbrunqen werden wir nochmals zurückkammen. Es nimmt iadann der hochm Bischof Tr S cb a e f e r das Wart zu einer Ansprache. Er be»r»kt >m Namen der chrinlickien Car'tas in herzlichen Warten den chanpresz in 'einer Tiözeis und im Namen derselben. Tie »anze soziale, kij-eietraebun» steht auf christlichem Boden. Es »ibs eine Rrchfun». die die freiwillige Liebe zu allac-nieinen Iwon» umck-en und lospelösr non der Ne schien umgestalten wich Hier »ilt das Wort des Apr.sre.lsi „Wenn ich die Sprache der Engel kennte, , . . harte aber die. Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz . . ." Jede Tätchkeit mnsz durch d,e Nächstenliebe, die der .Heiland uns gelehrt hat. beseelt sein. Egoismus und Eifersucht sind non jeder christlichen Caritas airsgeichlanen. Eine solche Bestrebung ist unser CaritaS- 'a»> Ta an Sattes Segen alles gelegen io spendet der l achw. Lberbirt der Versammlung den bischöflichen Segen 'ur gedeihliche Arbeiten der Tagung. Herr Geheimer N.egierungsrat Tr Blase nimmt »n Namen de^ Ministers dsS Innern 6j,-afen Vitzthum non Eck'saat das Wort zu einer BegrüszungSari-proche. Wah rend der Neds deS NegierungsvertceterS erscheint Se. M a , e stä t d e r K ö n i g im Saale. Ter Präsident bringt aus den Monarchen ein dreifaches Hoch auS, aaS von der Versammlung begeistert ausgenommen mird. Hierauf nimmt der Herr Lberbürgermeister Kseheim- rat Tr. Beutler zu seiner Begrünung des CaritaätageS im Namen der Sto-dt daS Wort. Wir kommen auf die warmen Worts nach zurück ES nrmn.it sodann- der Vor sitzende des Sächsischen LehrerverbandeS, Herr Lehrer Schcder das Wort./um zunleich im Aufträge des katholi sche» Lehrerverbuiides Tculschlands Worte der Begriisiuiig zu entbiete». Im Name» des katholisclien Iraueubundes spricht Iräulein v. Mirbach und überbringt (ssriisie, Soda»» konstituiert sich über Vorschlag der Präsiden ten des Enritasverbandes das Präsidium folgeridermasien: Ehrc'iivorsiht'iider: Erlaucht ksjraf Schönt urg-Glauchau. Präsideul: Prälat Tr. Werthmau», 1. Bizepräsideut: Frei herr v. Aerkeriiig-Borg, L. Vizepräsident: Herr Negie- niiigSrat Schiitze-Altoiia-Otteiiseu, Beistand: Tr. Oskar Pvllak, ozeschästsfiihrer des Earit» sverbondes Berlin, Schrislsährer: Tr. med. Houecker, .Herr E. Steinadler. Herr Prälat Tr. Werthmaii» spricht seine dankbare Ireude aus, das; Se. Majestät de» EaritaStag mit seiner <s,egei»nnrl beehrt hat. Es sei das erste Mal, das; ei» re gierender Iärst der Tagung seine Gegenwart zuteil tverdeu lässt, Tk» Beratungen des EnritaLtages in Breslau hat Wahl auch die hvchselige Evnigin Earoli beigewohut, aber die zluude tw» der Aiiszkiihuiiiig, die Se. Majestät der siö- ui» d>'m EariiciSln» hier in Dr'Sdeu zuteil tverdeu lässt, wird in der kleinste» Niederlassung der Schwester» »nd i» der Dachkammer der Arme» und .tkranken dankbare Ireude bereit,'». Redner zeigt »och die Verbindung des Hauses Weiliu mit der Earitas, die Jahrhunderte überdauert habe. Hierauf hält Herr Uuiversitätsvrofessor Tr. Schrvrs einen eiustüudige» Bortrag über .Tie katholische .siraukeu- Pfleg-' im Laufe der Jahrhunderte". Es war inzwischen s/s-l Uhr geworden. Ter Präsident »ah nur eine» kurzen Bericht über die Tätigkeit des allge meine» Enritnsverbandes. der Zweigvereine und I'achorga- uisaiivueu. Als Ort des 17. Caritcistages wird Nürnberg angenommen. PalMsche Rundschau. Dresden, den BI. Scp.cmber tSIl. lkine Tkukschrift über die Mnrokkovrrhandlungen wird vom Auswärtigen Amte sertlpgesieb't; ivcn ii sie dem RelchSloge zugehen wird, kanu zur Slnnde noch nicht gesagt werden. — Ta« PexsianSgesetz für Pcivatbramte »viid svsort am ii. Tage der R, ichStageverhiii dlangeii be,nte» werden; man will e« a» eine ssuiiimstsian »vu iid! Mitgll.dk>» vecwelse». oie b^S Ende Nalnrnber ihren Belicht eistatlen soll; damit der ReicbStag das l^el- h »och venibsct.irde» kann. Lik deutsch soziale Pactet st-llie lilr de» d,»ch den Tod Liebeniian» v. SviiurnbergS srel gewordenen Wahl kreis Irlhlar - .'i>egeiihai» den RcstchstagSkanbldalen und Sekretär der deutsch-soziale» Purlrl Hennlngsen lHini- bürgt ans Tie Tranerseier sür d-'n lliilerstaalssekretär im Reichskoloiiialamte Tr. Bältnier fluid heule nachmittag in dessen Wohiiting statt. Als Vertreter des Reichskanzlers legte lzh-h. Regiernngsrat v. Oppen eiiien Krnnz nieder. Vom Reich-skolonialanit mar Staatssekretär v. Lindeauisi mit den Herren d?S Amtes erschienen. Nach der Trauer seien nnirde di" Lenkie zum Anhalter Bahnhose übergesührt. Tie „Nnrod. Allgei». j^tg." begeht am ! Oktober d. I. die Ieier ihres .",0jährigen Bestehcns lijege» die Tenernng. In Westdents-bland seht eine heftige Agitation ein gegen die durch Spekiilntion der Croh,Händler nnd Imischerihändl w Pernrsachte üdermäsiige Erhöhung der LebenSmittelpreise, denen ein Preisnnfschlag von 000 bis 700 Prozent nachgewiesen wird. Trotz eiiwr giialiiaiiv vorzüglichen Eielreideernte droht cuich eine Brot- preiserhöhiing ?,ahlreict>e MittelstandSvercinigimgen und ander" wirtschaftlich? storporationen veraristalten in grösteren Städten Versammlungen, nm gegen derartig" Wucherungen des EsrosihandelS Stellung zu nehmen. Die von der Krsfelder Handelskammer an den Bnndes-rat ge richtet- Eingabe auf zeitweilige Aufhebung der Einsnhr- lch-in- für deutschen Roggen, der in »rosten Mengen von holländischen Händlern anfgekanft wird, Endet die Unter stützung zahlreicher anderer Korporationen. Eine schreckliche Entdeckung hat das „Berl. Tage blatt" gemacht: zum Nachfolger des Unterstaatsiekretärs Schivartzkopff ist im prenst.ischen sfnltnsrninisteriiim Mini sterialdirektor n. Chopins ernannt worden, was das Blatt zn folgender Ieremiade veranlasst: „Herr v. ChapinS, daS ist ein offenkundiges t>seheim- nis, ilr in Wahrheit der Vertrauensmann des PentrninS im ce'nltns'ministerinm, nnd keine orrnielle Ablengnnng wird an dieser Tatsache auch nur das geringste abziiändern vermögen. Er vertritt den UltranwrchaniSmnS als eine Weltanschauung innerhalb unseres Ministeriums des Unterrichtes, und die Ernennung eines derartig gesinnten ParteimanneS erfolgt nur kurze ?>eit nach der Veröffent lichung der Bori'amänS-Enzvklika und der Bulle k'osc-c-nclll Es wäre seltsam, wenn diese Ernennung «e ganz spursos an der gesamten öffentlichen Meinung vorübergehen sollte. Man kann sich von jeder knltiirkämpferischen Meinung voll kommen frei winen, und dennoch vor diekem neuesten nnd stärksten .stirgeitändniS der Staatsregierung gegenüber dem Peiitrnm nickt mit der Aeust.erung einer tiefen Verstimmung znrückhalten." EEostartig! Also endlich so eine Art van „Aentrums- minister", nur schade, dast, eS nichts damit ist. Ter neue Unterstoatssekretär steht dem Zentrum denkbar fern: er ist orthadvrer Protestant nnd hat mit dem Zentrum nichts zn tun. Aber es gibt Blätter in Tentschland. die schon nervös werden, wenn ein gläubiger Protestant be fördert mird. Das „Berl. Tagehs." iah natürlich in Chapiu^ einen Katholiken nnd da handelt ?S nach dem Rezept vom Abgeordneten Schräder, dast man Katholiken in Staats- ämtsr nickt berufen könne. Wir danken für diese Offenheit und gratulieren zu dem .Hereinfall. Eine Liliput'Aktienqesellschnst. Unter der Iirma Kurfürstendamm Ik/Ill Aktiengeiellschast ist kürzlich eine sssründung mit ÜOM Mark Kapital erfolgt über die jetzt der Bericht der Revisoren nvrliegt. Tie Gesellschaft ist rvn den .Herren Tr. Werner Schubert. Charlottenbnrg, Niebuhrstraste. st, Tr. Karl Kaftan. Wilmersdorf, Tantener Straste 20. Iräulein Mcrrg. v. Limburg. Berlin, Lichten- steiner Allee 3». Kurt Osten, Charlottenbnrg, Kurfürsten damm Ist/Ist, und Fritz Osten, Charlottenburg. Marburg« Strnste 12. errichtet worden, sstegenstcmd des Unternehmens ist Erwerb. Verwaltung und Beräusterung von (Yrundstiickeu sür eigene oder fremde Rechnung, insbesondere der Erlverl die Verwgltnug und die Verivertung des (Yruudstilckes ztiirfürsteudmiiin 1st/t!t »ind Ioachimsthaler Strnste 9 ii. Ehgrlotteuburg. Los Grundkapitgl von 5000 Mnrk isr von den Osriiiider» üheruoiunien und bar eingezahlt worden Tie Revisoren führe» zu dieser kstründung aus: „Der in de» Satzungen angegebene Gegenstand des Unternehmens erscheint unter Zuhilfenahme des von Herrn Tr. Schubert der Gesellschaft gewährte» Kredits durchaus erreichbar nnd gibt keine» Anlast zn Bedenke». Weitere Rechtsgeschäfts die ans Erwerb durch die Gesellschaft hingezielt haben, lie- ge» nicht vor. Das; besondere Vorteile zugunsten eines Aktionärs oder dast die lisewähruiig von Entschädigungen für die Grniidnng oder deren Vorbereitung zti Lasten der Gesellschaft an Aktionäre oder andere Personen bedungen sind, ist uns nicht bekannt geworden." Es hondelt sich mit hin bei dieser Gründung wiederum »m eine jener „Gesell schaften", die zn Zwecken der Umgehung der RelchszuwachS- stener bereits verschiedentlich errichtet wurden. Beinerkeiis- inert erlcE'int, dns; die HnndelskammerrevUore» über di? eigentliche» Zwecke der Gksellschaftsgründnng oder über die Absicht der Gründer, nämlich die Wertzuwachsstener zu umgehe», gänzlich schweigen. Man must die neue Gesell schaft alF eriientes Symptom für das Umsichgreifen der „Umgehnngshewegnng" nnseheil »nd das Neichsschahamt, den, bisher die Anzahl der Steiieriimgehiinqsfälle mittels Errichtung vo» Akliengesellschgften »och nicht allzu limfaiig- leich erschien, wird »ach dem „Berl. Tagebl." der Angelegen heit »nn,»ehr sicherlich erhöhte Ansmerksmukkit znwenden. Eine Schlappe für dir Logenbrüder. Vor kurzem erschien im Verlage E. Diederichs in Jena ein Buch mit dem schönen Titel: „Die geistige», Griindlngc'» der Freimmirerei nnd das öffentliche Lebe»." Der Verfasser ist ein gewisser Ludwig Keller, der schon viel im Geiste der Freimaurer ge schrieben und sich so wormer SymPnthien in Logenkreise» erfreut. Diese neueste Schrift Kellers kam »ntürlich wiederum den Drei-Punkte-Brüdern ansterordeiitlich ge legen, ja sie Nnirde sogar mit dem Preis gekrönt, der hier für sollle niisgesielll werden. K"Iler führt i» dem Buche die Idee durch, dns; der Hnmgiiitätsgednnke sich vom Alter tum durchs Mittelnlter immer mehr entwickelt hnbe, um schliestlich in die 1717 gegründete erste Loge in England cinziiniünde», womit dann de» „Brüdern" überhaupt die besandere Hut und Pslege des Hiimnilitntsgedankeiis znge- schriebe» wild. Nun kämmt aber in der letzten Nummer der hvchangesetzene» „Deutschen Literatiirzeifiing" vom 0. September Pros. Begemnii» ans Berlin und zerstört mit ebenso kundiger »ls grausamer Hand den so schön konsirn- a'isi'n Lagenlempel Kellers. Er schreib! am Schlüsse einer längeren, eingehende» Kriiik wörtlich: „Das Buch versündigt sich schwer an der geschichtlichen Wahrheit, und der Verein ldentscher Freimaurer, der das selbe sa aiiszeichnete) ist mitschuldig nn dem Schaden, den das Buch zin-'ifelsvhne stiften wird. Gering ist die Zahl derjenigen, denen es nicht gefährlich sein wird; der »rosten Menge mit ihrer Sachnnkeimtnis und Kritiklosigkeit »ins; es, dg es vorniissichtlich viel empföhle» und gelesen werden wird, vollständig die Köpfe verwirren. Insofern ist es ein gemeiiigesahi lsihes Buch, dessen ulste Wirkungen ans lange Zeit hinaus sich fühlbar machen werden." Ter Schlnstsatz Begemanns lautet: „Ich weist, das; ich mit dieser Erklärung viel Unwille» erregen werde: ober sie entspricht meiner innerste» Ueber- zengnng, nnd die Wahrheit sieht mir höher als der Beifall der Menge." Wir haben dem nichts heiznsügeii. Aber neugierig sind mir doch, was die mächtige lind in ihre» Mitteln be kanntlich nicht besonders wählerische Loge mm weiter gegen Begeman» und die „Deutsche Literatnrzeilniig" niiier- m'hmeii wird. Wer grsnhrdkt dns .Konlitionsrrcht? In der letzten Zeit wird den christlichen Gewerlschnfsi'n vo» sozialdemo kratischer Seite mit steigender Heftigkeit zum Vorwurf ge macht, das; sie mit dem ..Terrorismiisgeschrci" den Scharf macher» Material lieferten und deren Vorstöste gegen die KoalitionSsreil eit veranlnstt hätten. Tas ist der alte Gaunertrick: Haltet den Lieb. Wenn die sozialdemokrati sche» Terrorist«,, vo» ihrem verwerflichen Tun ablasse», wird es Einem christliche» Arbeiter oder Gcwerkschafts- ' vrgmie einfalleii. Beschwerde zu erheben. Aber statt einer Abnahme ist leider noch eine fortwährende Steigerung des sozialdemokratische» Gewissenszwanges und brutaler Ge walttätigkeiten zu soiistatieren. Die TerrorisniuSfälle sind so zahlreich, dast si? i» der Presse gar nicht alle näher zu behandeln sind. Wir haben schon zwei Gerichtsurteile mit- geteilt. wo svzialdemokratisct-e Terroristen zu 40 und 20 Mark Geldstrafe (in Münckpm) und zu 5 nnd 2 Monaten Gefängnis km Essen) verurteilt wurden. Dem 'önnen wir Ohoii weitere Heldentaten hinziifügc». Das Schöffengericht Köln verurteilte den sozialdemokratisch organisierten Schrei- ner Anmütter wegen Misthandlung und Beleidigung eines christlich organisierten Holzarbeiters in der Möbelfabrik Paul» zu 25 Mark Geldstrafe yder fünf Tagen Haft. Strafmildernd für den Angeklagten wirkte dessen Trunken heit. Ans Heilbronn am Neckar berichtete das „Stuttgarter Deutsche Volksblatt" Nr. 178 aus dem Betriebe des Gipser meisters Zorn eine Terrorismusfall nach berüchtigtem Muster: „Tie sozialdemokratisch organisierten Gipser ver langten die Entlassung der christlich-nationalen Arbeiter Androhung der Arbeitsniederlegung. Der Arbeitgeber ging leider unter dem Trucke der Verhältnisse auf diese Forderung ein. Von den Entlassenen war einer fünfzehn Jahre bei ihm beschäftigt." „Ist es nicht traurig, dast so etwas passieren kann?" fügt das genannte Blatt hinzu. Ja. es ist wirklich traurig! Aber schändlich ist es. dast die Presse der sozialdemokratischen Gewerkschaften nichts tut. um diesen Auswüchsen zu steuern, aber dreist und frech an- dere als die Schuldigen und Handlanger der Scharfmacher hinzustellen versucht. — Der ->ifer hiilt gestern morgen et», Truppenschau üb« die Garnison und die Iugendwehr der vrtslchnlen ab. woraus er an Bord seiner Jach» Gianda,t »mückt»tzrt«.
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