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Voranzeige. In den nächsten Tagen erscheint, reich illustriert, der Venns-Kalender isos Preis drosch. OO . ged. 80 Pf. Saxonia - Bttchdrurkerei Dresden, Pillnitzer Ttraße 4». ni»» "l»l nnswäl ts werden nur gegen Einsendung des NuoststivNervi t. Nii»vksnpsi»smentv ^Ilö Xiillst-^riolcorvinn, L>3 Nuk Vor-l!in-;on Naronisnds, t'i^ursn, Ornrrmvnro odo. Kticlcsrvivri unck d'g,tinvn- ^vrston «til^vrvotit rviiov. :: üki^vri x>i Oiouüwii. :: Wilk. WSHssSss'S -2 t-eipLig Lvkukinsvkvrgsssvkvn » Veorülbs 14 8Ill>erlie »edsllle telpüg I8S?. Uieii 1838 kweii - iiedsllle. Vorsvi-ti^or äor kor. ^iilin« it. icu.Ni. Oogollsii vvevins I,vig/.i^. l-iktorung von Lsimsn aller Lrt. n Ispisssris. Nkegen Addnuok Ues R»u»«» Ausverkauf ..... »ämflieker SEivkereien ..... ttsrmann förstsr, kso>(6s8>, Konlütolei Treödeu-A, Wetliner>'lias;e 25 hält sich bei Bedarf besten; empfohlen smrWellMiIiich Dclco Ltruvvstraüo. I« »«t»üot»t«Q u.oiottsi'QStsr ?orrelins- o. ilsjollUessen Lsrl Oinxke Dresden, Mebergaffe 4 1It.8perliiIgS80liSf1iin s'Iiir« empf. UN«. SeMi8sri, oriweo u Wiek bei reellster u. billigster Bedienung Uieillg.». NrllkSII- .iälrNiIeNeninjederPreislage. ^LlL^iZLt»UU8 M^orLtor, 0r«8eii, ill,rrelir»rtt. IS. Güni.GtikgesIitttsliäust Ost kauf». Sliosch. P a« li»r«,Ma„dalia.Zityrr« nsw itttOO Muk!, liru 10 »26p. ff Wand, harmamkas Küllülcr- Äaitrn. Spreih-Ass rate, -ilhharmouida»,Miller, Platter, Lpinr-sen staunend spölt- oillige Preise. Mi!^zx 8ä»!el VmllbM M LZ2 fM nr^arl Mt- L 8,!lti7s8tm>lli Neu-Vergoldungen aster stshmen etc. etc. Gemälde-Reparaturen Bilder-Linrahmungen Ullüenw kskinen li-icti tlüliLtl kniUlirfeii sowie eiger en Angaben. Patentamtlich geschützte Neuheit Zerlegbare Nahmen. M Sästler,öls§ewitrer 51r.72. — he tdefZ s i ki-eidufg im Lrelsgau Venttn. KsrlLi'ukie. München, Ltrsftbui'g. Wien, Lt Louis. Mo. > z ! konversationr- Lexikon i k VNtte Nuflsge. Ncht vSnde. Kelch Mustr. 100.- Xr 120.— lellrshlungen Durch «ll« vuchhsndlungen ru dsrlehen Orabäenkmäler XnSULkt, blsttsn vtv. in alleo 8r«io»rtsu. Lrneuvnuogvn alto»» vonlrmalon kedrüäer Legier, öitittiMs ^i'ivili'lcIitjtrRÜe 64. »u» ()»Ivanobron2S in Hacker Orülls. jLrössls, üsslv unck dilligsls vso^igungs-^nsiallLN Io vrsudoa omt Vmgvdung. st I lt I ^ ff W Dsssns Larx-kadrüc unä Llasssrias. ««La vsrglvlvkv ckis Isrifs. vie kecknuoxen verse» nur nrct, detiSrctlick einxereictitem rsnt »ufx«tellt a. »de«iempelt. Nicllt «dxestenipette NecknunLeo «lucl rurüclcruveiceo. Lcsorxung Lllvr »uk Us» gttriüxlliigzvslsii beruht. ^n^e- lexcnkeiten KIsrsovobl als Lusv/Lrts rovle 6s- rtellnn^ cter «slmdiirgln ckurcb öle Lomptoire Lm Lss 88 °nlt LsMrursr Zkrses« 37 7»Isj>dv!i 15?-. 7«Iszr.-fflir.: plstLt Vrvsltsn. Isl-pdou 1v?. Vitt« eenrs »uk lttrma '.in<I ltau,num,n«r ra arktrn. AlnÄlulien , Mikslien M»8WWMM>»SWSW>LM>8>WU a,I lor ^.rt Ic8,ukt nrnn am vortviltiasbsLtkm bsi ffeinr. ?«L8eit vre5ilenA., Koritrrtr. 3 nüostst jXölli^;-<sostuiinSl.r. 'roloplion 6310. Unsere verehelichen Lesev werden gebeten, ihre Einkäufe nröglichst nnv bei den in unserer Zeitung inserierenden Firrnen zu inuchen und sich dubei uusdrüeklich^ uuf unser Blutt zu beziehen. „Guteir Niorgen, verehrtes Fräulein," sagte er. „2ie wünschen ein Bild zu sehen? Gleich stehe ich zn Diensten." Mit wenigen kühnen Etlichen warf er die Umrisse eines stolzen männ lichen Antlitzes auf das Papier. „Wer ist das?" fragte er. „Ihr Namensvetter aus Cleveland sollte ich meinen," erwiderte sie schelmisch. „Es -st ihm sehr ähnlich, aber Sie haben ihm nicht gerade ge schmeichelt." „Das überlasse ich den Damen," sagte er ernst, klappte das Buch zu. stand auf und folgte dem fröhlichen Mädchen ans den Spielplatz, wo er mit Freude begrüßt ward. Ohne seinen Nebenbuhler eines Blickes zn würdigen, trat er an Fräulein Aspinwalls Seite und widmete ihr seine ganze Auf merksamkeit. Als sich die Signorina von ihrem friiheren Verehrer verlassen sah und derselbe sich auch während des ganzen Morgens ihr nur so viel näherte, als cs die Höflichkeit gebot, ward sie zuerst sehr unruhig. Allmählich gewann sie aber die Herrschaft über sich selbst zurück und suchte sich durch an dere Unterhaltung zu entschädigen. Ter Fremde war unterdessen zum Mit spielen genötigt worden, doch ließ er die Signorina nicht ans den Angen und es war leicht ersichtlich, daß, wenn der Künstler seinen Verdruß nicht bald be zwang, er Gefahr lief, den Preis zn verlieren, aus den er alle seilte Hoffnung gesetzt hatte. Das Spiel wurde sehr lebhaft betrieben; Fräulein Clinton und Herr D-egraw hatten Fräulein Aspinwall und Herrn Ferrall zn Gegnern; beide Parteien waren einander so ziemlich gewachsen. Ter Eifer ward immer grö ßer und die Zuschauer warteten mit Spannung ans den Ansgang des er bitterten Kampfes. Während so die ganze Gesellschaft mit dem Spiele be schäftigt war, schaute der Künstler zn der Signorina hinüber, die etwas ab seits von den Spielern saß; ihre Angen begegneten sich, er glaubte die Sprache ihres Blickes zn verstehen. Vergessen war sein Zorn, vergessen sein Entschluß - er sah und dachte nur an sie und eilte in ihre Nähe. Noch ehe er sie jedoch erreicht hatte, trat ihm der junge Ferrall in den Weg. „Bitte Degrnw." sagte er, „nehmen Sie meinen Hammer und beendeil Sie das Spiel. Ich habe soeben ein Telegramm erhalten, daß ich beantwor ten muß. Nur Sie können gegen Ihren Namensvetter aus Eleveland an- kommen, erringen Sie für uns den Sieg!" Er drückte dem Künstler den Hammer in die Hand, während ein Dutzend Stimmen ans einmal riefen: „An wein ist die Reihe? Wer kann diesen Schlag übertreffen?" Der Schlag, den sein Nebenbuhler eben geführt hatte, schien das Spiel intscheiden zu sollen, aber der Künstler stand auch seinen Mann. Schnell hatte cr die Stellung der verschiedenen Kugeln begriffen und führte einen Mcister- streich. gegen welchen die Gegenpartei nicht mehr anfkommen konnte. Als wieder die Reihe all ihn kam, brauchte er nur noch mit seiner Kugel das Mal zu berühren und der Sieg war gewonnen Aber siehe da, statt das Glück beim Schopfe zn fassen, trieb er die Kugel gner über den Platz, um diejenige seines Gegners zn suchen. Er traf sie nicht, aber er erreichte einen Zweck, der ihn, weit mehr am Herzen lag. Seine Kugel rollte bis in die Nähe der Gig- norina, und ehe noch sein wachsamer Gegner die seinige in dieselbe Richtung treiben konnte, hatte er rasch die Gelegenheit ergriffen, der Geliebten zu- Auflüstern: - 03 - „Sei mein und laß von jenem Menschen! Seine Bewunderung entehrt dich und treibt mich zur Verzweiflung. Ich werde nicht zugeben, daß du ihn erhörst." — Dies war alles, aber niehr als genug. Aus ihrem Gesicht sprach bieder- raschung, Kummer und Schmerz. Doch bei der allgemeinen Fröhlichkeit mutzte sie ihr Gefühl verbergen und mit einstimmen in den Jubelruf, der den Frem deil als Sieger begrüßte. Der Künstler hatte das Spiel für sein Liebcsge- slüster geopfert: — hatte er vielleicht noch mehr geopfert? — Fast schien es so. Tie Signorina blieb die ganze Zeit über still und teilnahmslos und schallte kaum unter der breiten Krempe ihres Hutes hervor. Aber wie sehr auch ihre beiden Verehrer diese Kälte empfanden, keiner von ihnen wollte dem anderen das Feld räumen. Jetzt sah der Künstler von fern, wie sich sein Nebenbuhler ihr wieder näherte und beobachtete beide mit glühenden Blicken. Zuerst schien es fast, als wolle sie sich von ihm abwenden, dann sah sie empor, zwar ward sie zum Erschrecken bleich, aber sie lächelte doch Len Fremden mit so himmlischer Freundlichkeit an, daß dem Künstler das Herz im Busen erstarrte. „Ich habe sie verloren!" klang es in seinem Innern. Er wandte sich ilild verlies; den Ort. Mehrere Stunden lang glaubte er, nun sei alles aus. Dann aber kam ein kleines duftendes Briefchen mit einem Vergißmeinnicht dariil; es trug keine Adresse und keine Unterschrift, doch wußte er, daß es vsn ihr war und er las die zwei Worte, die es enthielt, mit überquellenden: Ge fühl: sie lauteten: „Vertraue mir!" l 6. Vorlvärts und zurück. Lange sann Hamilton Degraw über die Bedeutung der beiden Worte nach. Er hätte der Geliebten so gern vertraut, aber konnte er es? — Auf ihrem Antlitz meinte er zu lesen, daß sie im Innern einen schweren Kampf zu bestehen habe zwischen ihrer Liebe und einer anderen Leidenschaft, die er nickst zn nennen wußte. Sollte er ruhig abwarten, ob vielleicht die Liebe den Sieg davontragen werde? War es nicht unmännliche Schwäche, wenn er ihr eine Nachsicht zeigte, deren sie vielleicht unwürdig war? Sein Stolz empörte sich dagegen und ließ ihn zu keiner Entscheidung kommen. Eins stand fest: den Triumph seines Gegners länger mit anzusehen, ging über seine Kräfte. So schwer es ihn, ankam, jenem das Feld zu überlassen, beschloß er doch die Gegenwart der Signorina zu meiden, bis die Antwort aus Cleveland den Be trüger entlarvt haben würde. Dann mußte sie ja erkennen, wie treu er es mit ihr gemeint habe und daß er einzig und allein ihr Wohl auf dem Herzen getragen. — Durch einige verbindliche Zeilen kündigte er Fräulein Aspinwall seinen Entschluß an, ihr Hans fürs erste zu meiden, bis die Nachrichten, welche Herr Morris senden würde, etwas mehr Klarheit in die Angelegenheit gebracht hätten. Daß die edle Freundin seine Gefühle verstand, zeigte die Antwort, welche er umgehend erhielt und aus der cr die Ueberzeugung schöpfen durste, sie werde an seiner Statt über der Geliebten Wachen und ihm Kunde geben, sobald eine Gefahr im Anzuge sei oder die Folgen seiner Abwesenheit unheil- voll zu lverden drohten. Diese Zuversicht beschwichtigte einigermaßen seine verzehrende Umnche.