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Mehrheit dieser Wähler war aber klüger als die Führer, und verweigerte den Parteigehorsam. Nach diesen Er fahrungen dürfte es also ganz aussichtslos sein, wenn die freisinnigen Parteileiter sich an der Blockgründung be teiligen wollten. — Genosse Singer als Preßkituig. Nahezu alle be deutenden sozialdemokratischen Blätter hat bereits die Firma Paul Singer L Co. anfgesaugt: nun soll eine weitere Kon- -eutration erfolgen. Am 1. Januar 1903 wird der Zeit schristenverlag und die Bnchdruckerei von I. H. W. Dietz Nachf. in Stuttgart in den Besitz des Genossen Paul Singer übergehen, der unter der Firma Paul Singer. Perlags anstalt und Buchdrucker«:. das Geschäft weiter betreiben wird. Der Antrag aus Uebernahme des Geschäfts ist von den bisherigen Inhabern der alten Firma Bebel und Dietz ««-gegangen und vom Parteivorstand akzeptiert worden. Ob der Millionär Singer die Dividende in seinen Sack steckt oder nicht. läßt uns kalt, die Sache hat nur In teresse vom Standtpnnkt der Meinungsfreiheit aus. Da nachgerade fast alle sozialdemokratischen Organe der Firma Singer ck Co. angehören, so darf in diesen nur verarbeitet werden, was diejer Firma und somit dem Parteivorstand gefällt. Den» Redakteur. der jich nicht fügt, wird einfach der Brotkorb höher gehängt. E»ne Meinungsfreiheit gibt es da nicht mehr. Nette Zustände! Verfehltes Hetzen. Tie „Köln. Ztg." brachte vor einigen Tagen die Mitteilung, der verstorbene Abge- »rdnete Heinrich Nickert sei als Gratulant bei Haminachers 78. Geburtstage von dein Gegensätze der Entwicklung des positiven und negativen Liberalismus derart nbermannt gewesen. ..das; er tränende» Auges sein eigenes politisches Leben als ein versebltes bezeichnete und die Wege pries, die Hammacher gewandelt war." Ein Sohn des verstorbenen Nickert protestiert gegen diesen Ausspruch, den sei» Pater gar nie getan haben könne. Die „Nat.-Ztg." teilt nun mit. das; ihr verstorbener Chefredakteur Zeuge dieses Gespräches war und es tatsächlich sich so abspielte. Wir sinden diesen Streit für sehr überflüssig. Denn die nationalliberale Partei des Jahres 1871 eristiert beute auch nicht mehr', sie hat sich so gewaltig geändert, das; inan sie kanin mehr er kennt. L^sterreicsi-Nnqarn. Der chincfischt Gesandte in Wien Jaiig-Tscheng hatte mit Bezug ans die jüngst verbreiteten Gerüchte, wo nach in einigen Provinzen Chinas eine neue Vorerbewegung entstanden sein sollte, eine Anfrage an seine Negierung gerichtet. Der Gesandte hat hierauf vom Waiwnpn ans Peking folgende telegraphische Antwort erhalten: „In keiner Provinz gibt es eine Borerbewegnng. Den hierauf bezüglichen Gerüchte» nt kein Glaube beizninessen." Frankreick,. Die Niltersuchuugskvmlltissivil für die Hnllcr Affäre hielt heilte im Ministerium des Auswärtigen ihre erste Beratung ab. Alle Schiedsrichter waren anwesend. Nach auderthalbstnndiger Besprechung wählte die Kommission den österreichischen Admiral v. Spann zum fünften Schieds richter und vertagte sich dann bis zum 9. Januar. Der Entwurf für die Trennung vsn Kirche und Staat ist in der Kommission durch ein Kompromiß zwischen dem Bciandschen und Combesschen Projekt festgestelll. Dem Artikel 1 soll demgemäs; die prinzipielle Erklärung voransgeschickt inerden, die Negierung anerkenne, besolde oder subventioniere keinen Kult weder direkt noch indirekt, unter welcher Form oder ans welchem Grunde immer. Durch einen Artikel soll das Eigentum des Staates oder der Gemeinden ans alle kirchlichen Güter, mobile oder im mobile. welche vor dem Konkordate bestanden, festgestcllt werden. — Die Kammer nahm ohne Debatte den Gesetz entwurf an, wodurch die auf den Weihnachts- und auf den Nenjahrstag folgenden Montage für Feiertage erklärt werden. Wie, wenn aber die Kirche einen neuen Feiertag ctnführte? — Frau Shvetou hatte mehrere Führer der Nationa listen. darunter Julius Lemaitre, Fram.-ois Coppü, Gnpot de Pillenenve. sowie Herausgeber nationalistischer Blätter zu sich geladen. Sie laS ihnen die Aussagen vor. die sie vor dem Untersuchungsrichter abgegeben hat. Diese Ans- sagen enthielten die von Frau Mönard gegen ihren Stief vater Shveton erhobenen Beschuldigungen, sowie die be reits bekannten, den Selbstmord Snvetons betreffenden Tatsachen. Wie ein Berichterstatter des Ganlois erzählt, beklagte sich Frau Shvetou bitter darüber, das; einzelne uationalfftische Blätter gegen sie den Verdacht ansgestrent hätten, das; sie ihren Mann ermordet habe, und erklärte, daß sie durch den Tod ihres Gatten in materieller Hin ficht einen größeren Schaden erlitten habe, als ihr durch die Versichernngssnmme von 150000 Francs, für die Shvetou bei einer amerikanischen Versicherungsgesellschaft eingekanft war. ersetzt werden könne. Die Erklärung der Frau Shvetou. so bemerkt der Berichterstatter des Ganlois, machte auf die Versammelten, die sich schweigend entfernten, einen pein lichen Eindrnck. Die von dem Vater Shvetons bei der Staatsanwaltschaft erstattete Strafanzeige hat fol genden Wortlaut: „Alle Mitteilungen über den Tod meines nnglücklichen Sohnes lassen darauf schließen, daß er nicht das Opfer eines Unfalls war. und daß er sich nicht ent leibt hat. Ich habe die Pflicht von Ihnen zu verlangen, das; sie in diese Angelegenheit Klarheit bringen, und da- für gibt es nur ein Mittel: den oder die Mörder aufzn suchen und zn sinden. Ich erstatte deshalb in Ihre Hände Strafanzeige und bin bereit, als Privatpartei im Prozesse «ufzutreten. Am Geldbeutel norden die Franzosen zuallererst den Kulturkampf spüren. Und weil in Geldsachen bekannt lich die Gemütlichkeit anflwrt, wird ihnen der Kulturkampf, in den sie so gemütlich hieingestiegen sind, bald ungemüt lich werden. Die Sozialisten klagen schon, sie seien die „Gelämmerten". Das Volk müsse den Kulturkampf zahlen. Allerdings wird vom Nationalbudget (5 Milliarden) das Knltnsbndget (43 Millionen) fortsallcn. Statt 1l) Frank entfallen ans den Kopf der Bevölkerung infolgedessen nur 9.94 Frank. Der Einzelne erspart also ganze — sechs Centimes! Dafür werden aber die Kultnskosten von den Einzelnen aufgebracht werden müssen, was sicher mehr als sechs Centimes pro Kopf kosten wird. Für den Wegfall des Kultusbrrdgets ist aber eine Vermehrung von zirka 300 Millionen jährlicher Steuern eingetreten infolge der Leh rer- und Lehrerinnengchälter, Schulbauten usw. Tatsäch- lich mußte schon in diesem Jahre ein Kredit von 80 Millio nen ausgenommen werden, um neue Schulhäuser aufzu bauen. Durch die Vertreibung der Ordenslente sind mehr als 360 000 Personen dem Lande entzogen. Rechnen wir, daß jeder zirka 1000 Franken jährlich verbraucht hat, so hat das Land 360 Millionen Frank eingebüßt. Nebstdem muß ein Vater, der etwa drei Töchter jetzt zur Erziehung durch Religiösen nach England schicken muß, 3000 Frank mehr bezahlen, als früher. Diese 3000 Frank sind der Wohltätigkeit und der Arbeit entzogen. Viele Baumeister, Ingenieure, Industrielle und Arbeiter haben für die reli giösen Körperschaften gearbeitet und sind jetzt ohne Arbeit und ohne Verdienst. Um wie viel größer wird erst der Schaden für das Land sein nach der Abschaffung des Kon kordates! Türkei. — Der Ministcrrat beriet nochmals über die schweben den Fragen betreffend die Konvention mit England wegen ves Hinterlandes von Aden und die Anstellung weiterer fremder Offiziere in Mazedonien. An der Erledigung beider Angelegenheiten im Sinne der beteiligten Mächte wird nicht gezmeifelt, ebenso aber auch daran nicht, daß der Sultan hierbei den Großwesier und den Minister des Aenßern opfern will. Deutsch Liidwestafrika. — General Trotha meldet ans Windhuk unterm 21. Dezember: „Eine Offizier-Patrvnille stellte bei Stamp- Nietfontein östlich Kalkfontein die Anwesenheit von 80 Wit- bois fest. Major Meister griff sofort mit der -l. Kom pagnie und 2 Geschützen überraschend a >. Der Feind ließ 2 Tote mit Gewehren liegen; seine weiteren Verluste sind nicht festgestellt." Aus Lradt und Land. <M,NcUun>;c» aus nnserem UiNorkrciN' mit Rnni.'nZN'rngnn,; für dN'!e Ruvrik sind der Rt-diikiio.'! nllezcnl willkommen. D r Name «e» Einsender» dleidi Geheimnis der Redaktion, «noninne Zuschriften müsse» nnberücksichii§l bleiben.) Dresden, den 2 . Dezember 1904. —* Der sächsische Kammerherr Freiherr v. Burgk wurde vom König vvn Dänemark znm Kommandeur des Danebrog Ordens 2. Klasse, der Leutnant im l. sächsischen Ulanen-Negiment Nr. l7. v. Minckwitz. znm Nitter des Danebrog-Ordens 1. Klasse ernannt. —* Dem Herannahen des Jahreswechsels sieht ein jeder und gar der Geschäftsmann mit Bangen ent gegen. Besonders dem letzteren blüht die Aufgabe, trotz der gesteigerten Arbeiten znm Weihnachtsfest und dem Jahresadschlns; auch noch mit der Versendung von Glück wünschen sich zn beschäftigen an alle jene, denen er sich irgendwie verpflichtet glaubt. Und wenn er die Berge von Nenjahrsivünschen glücklich dem Briefkasten anvertraut hat. so kommen ihm trotzdem welche ins Hans geflogen von solchen, die er vergaß. Welche Menge Geld an Briefporto und Glückwnnschkarten, ohne die Arbeit zn berechnen, wird da ansgegeben! Könnte man dieses (Veld nicht zn einem edleren Zwecke verwenden? Wir glauben nicht, daß einer unserer Bekannten an der „Aufrichtigkeit" und „Herzlichkeit" unserer Wünsche für sein Wohlergehen deshalb zweifelt, weil wir es ihm nicht gedruckt oder geschrieben ankündigten. Der Vincentinsverein handelt daher nur im Sinne vieler, wenn er an seine Mitglieder und Freunde die Aufforderung und Bitte ergehen laßt, statt der Versendung von Neujahrs karten ihm einen Betrag als „Ablösung" zn übersenden, welcher für die Armen und Hilfsbedürftigen verwendet wird. Die Namen der Spender werden sodann rechtzeitig in der „Sachs. Volkszeitnng" veröffentlicht. —* B i I l i g e P r e i i e sind die Lockvögel der Waren- bänser, wodurch sie die Geschäfte der kleineren und mittleren Gewerbetreibenden zn Tode konkurrieren. Wir sagten schon neulich: an diesen Waren zn billigen Preisen kleben oft das Blut und die Tränen der durch Hungerlöhne ansgebenteten Arbeiter und Arbeiterinnen. Einen Beweis dafür finden wir in einem Berliner Blatte die „Welt am Montag", das von zwei großen mit Namen genannten Berliner Firmen sHoflieseranten) folgendes mitteilt: „Die eine dieser Firma läßt jetzt sin der Weihnachtszeit) bis 11 und 12 Ubr nachts arbeiten, und Kundige machen es ihr zum Vorwurf, daß sie keine Hilfskräfte eingestellt hat. Es ist eine Firma, von der man erwartet bat, daß sie an ibren Angestellten Ersparnisse machen »ins;. Aber nicht weniger traurig stellt es in den Geschäftsräumen der anderen Firma. Sie beschäftigt Hilfs kräfte. Aber man böre, zu welchen Bedingungen. Offiziell sind sie engagiert für die Zeit vom 1. bis 24. Dezember. Lohn dafür 40 Mark und freie Beköstigung. Das ist bei normaler Arbeitszeit kein schlechtes Angebot. Aber der Ebcf machte vor Engagementsantritt zur Bedingung, daß die Mädchen vom 15. November bis znm 1. Dezember täg lich zwei Stunden znm „Einarbeiten" obne Entgelt kommen mußten. Nicht einmal das Fabrgeld wurde vergütet. Vom !. Dezember an aber dauernd die Arbeitszeit 14 Stunden, das beißt von 8 bis 10 Ubr. Und so sclxirf mußte gear beitet werden, daß, außer beim Essen, nicht eine Minute znm Sitzen Nnr. Das Essen aber verteilt sich insgesamt ans eine Zeit von 45 Minuten dergestalt, daß für Mittag- und Abendbrot 15 Minuten, für erstes und zweites Früh stück und für Nachinittagdkaffee je 5 Minuten zur Ver fügung standen. Drücken wir diese Bedingungen in Zahlen ans. Vom 15. November bis 1. Dezember je 2 Stunden gleich 28. vom 1. bis 14. Dezember je 14 Stunden gleich 336 Stunden. Für insgesammt 364 Arbeitsstunden, die Berechnung zählt dabei den Weg zur Arbeit nicht mit. wird ein Lolm von 40 Mark und für 24 Tage Kost gegeben. Da von sind noch 7.60 Mark für Fabrgeld in Abzug zu bringen, so das; ein Rest von 32.40 Mark übrig bleibt. Das macht rund ein Stundenlobn von nenn Pfennig. Fürwahr eine humane Besoldung, namentlich in Anbetracht des Riesennmsatzes der arbeitgcbenden Firma." Daß die kleinen Geschäfte gegenüber den Riesengeschäften mit den Millionen Grundkapital und den Hnngerlöbnen ihrer Arbeitskräfte nicht anfkommen und gleich billige Preise nicht stellen können, ist klar. Soll der Mittelstand also erhalten bleiben, muß es dm Warenhäusern dnrch ausgiebige Besteuerung und zwar zu Gunsten des Mittelstandes unmöglich gemacht werden, zu Schleuderpreisen zu verkaufen und dadurch das Publikum immer wieder einzufangen. Meißen. Zum Rektor der Fürsten- und Landesschule St. Afra in Meißen ist an Stelle des am 1. April in den Ruhestand tretenden Herrn Oberstudienrates Professor Dr. Peter, Herr Professor Dr. Pöscl-el in Grimma, Oberlehrer der dortigen Landesschnle, berufen worden. Rabebeul. Der Orlsverein zn Niederlößnitz hat in Gemeinschaft mit anderen Lößnitzgemeinden eine Petition an das Königliche Kommissariat der elektrischen Bahnen um Velkehrsverbesserung und Fahrpreisermäßigung der elektrischen Lößnitzdahn (Linie Postplatz—Mickten—Kötzschen broda) gerichtet. Leipzig. An den Hanschildschen Schrebergärten in der Nähe der Kaserne des 106. Regiments in Gohlis wurde heute eine euva 25 Jahre alte unbekannte Frauens person erschossen und ein 28 Jahre alter unbekannter Mann mit einer Schußwunde im Kopf anfgefnnden. Der Mann wurde ins Krankenhaus gebracht. Das Paar ist anscheinend von Hamburg zugereist. Leipzig. Ten Leipziger Steinarbeitern ist es nicht ge lungen. die Stciiiinctziiinung zur Bewilligung ihrer weit gehenden Forderungen für den neuen Tarif, der am 1. Mai 1905 in Kraft treten sollte, zn zwingen, obwohl sie sogar für die Zeit der Verhandlungen die Arbeitersperre über Leipzig perbängt batten. Die Meister erklärten endgültig, auf die Hauptforderungen nicht eingchen zn können, und so sahen sich die Arbeiter genötigt, die Verhandlungen mit der Innung abznbrechen und die Sperre wieder anfznheben. Grimma. Bei der hiesigen Maschinenbanaktiengeseil schaft (vorm. Otto Hentschel) ist ein Auftrag aus Japan ans Lieferung einer Brennereieinrichtung im Werte von 150 000 Mark eingelanfen. Chemnitz. Die Stadt bewilligte 1000 Mk. zn einer Weihnachtsspende für unsere Krieger in Deutsch-Südwest afrika. Chemnitz. Der hiesige konservative Wahlverein hat in seiner Haiiptversammlnng beschlossen, den Konservativen Landesverein für das Königreich Sachsen als korporatives Mitglied beizntreten. Chemnitz. Ter Rat hat beschlossen, vom l. Januar ab versuchsweise an Sonnabenden die durchgehende Ge schäftszeit (von 8 bis 3 Uhr) im Nathanse einznführen. Lengenscld i. V. Tie Witwe Seifert von hier ist «ns dem Wege nach einem Nachbarort in der Morgendämme rung abgetoinnien, in den znm Nittergnte Grün gehörigen Teich gefallen und ertrunken. Oedcran. Eine große mechanische Weberei wird hier in einigen Tagen eröffnet werden. Zwickau. Am 1. Januar erfolgt die Eingemeindung von Eckersbach nach Zwickau. Beamte und Lehrer werden unter günstigen Verhältnissen von Zwickau übernommen. Das Schulwesen von Eckersbach wird erst mit Beginn des neuen Schuljahres den Zwickaner Schnlverhältnissen angc- gliedert. Werdau. Von einer auswärtigen Polizeibehörde wurde der Fabritfencrmann Klotz ans Reichenbach i. V. festgenom- ine», der kürzlich einer Verwandten, der Handarbeiters- tochter Wendler hier, bei einem Besuche ein Sparkassenbuch über 1500 Mark gestohlen, die gesamte Einlage abgehoben batte und darnach flüchtig geworden war. Mccrnnc. Bei der gestern vollzogenen Stadtverord- netenergänznngswabl wurden acht bürgerliche und zwei sozialdemokratische Kandidaten gewählt. Diese letzten bei den (je ein Ansässiger und Unansässiger) hat jedoch nicht etwa die sozialdemokratische Partei aus eigener Kraft dnrch- gebracht, sie sind vielmehr gewählt worden, weil sie auf der Liste des bürgerlichen Hansbesitzervereins Ausnahme ge funden hatten . Unser Stadtverordnetenkolleginin setzt sich jetzt ans 27 ordnnngsparteilichen und 3 sozialdemokratischen Abgeordneten znsaminen. Waldenburg. Das Projekt einer elektrischen Bahn Limbach -Waldenburg-Gößnitz scheint nunmehr gesichert zn sein, da auch Waldenburg die Zusage einer Zinsgewähr gegeben bat und somit fast sämtliche Gemeinden zusagende Erklärungen abgegeben haben. Crimmitschau. Gegen die an: 17. November erfolgte Stadtverordnetcmvalil, bei der die Sozialdemokraten mit 1, 2 und 6 Stimmen über die Kandidaten des nationalen Arbeiternnterstützungsvereins siegten, war Protest bei der .Königlichen Kreisbanptinannsckwft Zwickau eingelegt wor den, und zlvar mit Erfolg, da tatsächlich ein der zweiten Abteilung angebörendcr Wähler mit in der ersten Abtei lung gewählt hat. Infolgedessen ist die Wahl für ungültig erklärt worden. Die Nachwahlen sind nunmehr für den L9. Dezember ausgeschrieben worden. Oelsnitz i. V. Ein neues Krankenhaus wird im Jahre 1905 hier errichtet werden mit einen; Kostenanfwande von 150 000 Mark. Plauen i. B. Eine außerordentliche Generalversamm lung des Vereins der Lohnschiffchen-Maschinenbesitzer, e. G.. hat den Vorstand und Ausschuß ermächtigt, Mindestlohn sätze und eine Verkürzung der Arbeitszeit für die geschäfts stille Zeit festzusetzen und die Jnnehaltung dieser Vor schriften für seine Mitglieder durch Auferlegung von Strafen zu sichern. Voraussetzung ist. daß die Mitgliederzahl bis 1. Februar 1905 so weit gestiegen ist, daß im Verein mindestens 3500 Lokmschiffchenmaschinen vertreten sind. Bautzen. Der Stcinbrnchspächter Thomschke ans Ober steina ist am vergangenen Freitag an das hiesige Landge richtsgefängnis eingeliefert worden. Es ist anznnehmen, daß sich die Verdachtsgründe gegen Thomschke vermehrt haben. Er selbst leugnet hartnäckig, an dem Tode der sieben Opfer irgendwie schuldig zu sein. Bautzen. Katholisches Lehrerseminar. Zu einer eben so würdigen wie musikalisch wertvollen Aufführung ge staltete sich die Weihnachtsfeier der Seminarschule deS Katholischen Lehrerseminars, die am vergangenen Donners- tag, nachmittags 5 Uhr. das Lehrerkollegium, den Schüler- kötus und die Angehörigen der Kinder um den strahlenden Christbaum der festlich erleuchteten Aula vereinigte. Aus- gezeichnet ward die Veranstaltung insbesondere durch die Anwesenheit des hochwürdigsten Herrn Bischof Dr. Wu- schanSki, der in Begleitung des Herrn Domkapitular Scho-