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* ZIvei Millionen Mark sind in Sachsen auf einem früheren Landlage zur Unterstützung für gewerbliche Genossenschaften bewilligt worden. Die Genossenschaften können aus diesen Mitteln Darlehen zu sehr billigem Zinsfüße erhalten. Gebrauch gemacht beben von dieser wohltätigen Einrichtung auch Genossenichaften, die sich für den Betrieb des landwirtschaftlichen Gewerbes gebildet heben, aber in Handwerkerkreisen scheint wenig Bedürfnis vorzulicgen, von einer solchen staatlichen Bergünstigung Nutzen zu neben, und doch ist ihnen noch durch den letzten Landtag die Be- iwyung der staatlichen Vorschüsse sehr erleichtert worden. Tics gcütiah durch einen Beschluß, den die Erste und die Zweite Kammer gk'ütilantend gefaßt haben: „Die Königliche StaatSregiernng zu er- iiiät'iigcn, aus dem zur Gewährung von Darlehen an gewerbliche blcnoncnschafteii bestimmten Fonds nicht nur durch Vermittlung sinniger Genossenschaften Darlehen an Gewerbetreibende zu ge nuinen, sondern solche Darlehen auch durch Vermittlung von Ge- Mr.deii, welche die Gewähr für Rückzahlung und Verzinsung übcr- iRincn, oder aber den Gemeinden selbst zur Förderung gewerb- !Ucr Anlagen vorzuschicßen." — Hoffentlich trägt dieses Entgcgeii- !.:mnen dazu bei. daß in den beteiligten Handwerlcrkreiscn eine lchluffierc Tätigkeit ans dem Gebiete des genossenschaftlichen Zu- '.niinciischlnsses stattfindet. Aber viele beschränken sich lieber darauf, p: rüwmiieren. als daß sie die dargebotene Hand ergreifen. "Einen unerhörten Unfug beging kürzlich ein Auto- rwbilsahrer an der Ecke der Vautzener- und Knrfiirstenslraße in Trcsdcn-Neiisladt. Nicht nur. daß das im schärfsten Tempo vom rlli'envlatze heransansende Gefährt an der Straßenkreuzung nicbt im geringsten langsamer fuhr, der Insasse oder seine Nachbarin bnieu sogar die kaum glaubliche Frechheit, die an jener Stelle nicht rech genug zur Seite springenden Passanten mit einer Patrone zu rcricheuchen. Der laute schnßähnliche Krach der explodierten Patrone criwrcckte nach dem „Nadebenler Tageblatt" das Publikum, ins besondere Frauen dermaßen, daß sofort ein Zusamuieulauf entstand. Der hcrbcieilende Gendarm konnte dem längst in der Kurfürsten- ncch' entschwundenen Automobilist nichts mehr anhaben, er sammelte ober von verschiedenen Herren, die Zeugen des Vorfalles waren, .uiincn und Karten ein. um seiner Anzeige mehr Nachdruck ver- I.:!i.n p: können. Es wäre wirklich an der Zeit, daß das Publikum gcgci: die brutalen Rücksichtslosigkeiten solcher Automobil-Rowdies MRitzl würde. Laatenstand im Deutschen Reiche. Der „Reichs- e.-.uciger" meldet: Ter Saatenstand im Deutschen Reich um die Mne des Juni stellt sich folgendermaßen dar: Winicrweizen 2.P Lommcrweizeu 2,5, Sommerroggen 2,5. Sommergerste 2,5, Hafer S', ,->anofse'n 2,7, Klee 2,5. Luzerne 2,7, Wiesen 2.5. — Zufolge chi uockenen Periode im Juni erfolgte bei den meisten Früchten ci: riiüstand, bei der Sommerung vielfach ein Rückgang des Tucimaudes, welchen die Niederschläge der letzten Tage nicht a.ii- . gleichen vermochten. Bei Weizen war die Erholung iniver- lii.bco.. Spelz zeigt befriedigenden und teilweise guten Stand. im:.'» hat sich der Roggen herausgemnsterl. Die Sonnner- m im luten unter großer Trockenheit, die letzten Niederschläge diu'-i: ciucn Umschlag znm Bessern herbeiführen. Kartoffeln flehen r . um: lleinen Teil gut, Klee findet mir vereinzelt gute Beurteilung. Ricsa tritt mit seinem katholischen Wirken mehr imd riei'b an die Oesientlichkeit. Ter schon seit mehr als ü J.-Hren fast mir seinem Namen nach bestehende „Kath. Mkc-verein" hat vor einiger Zeit den Namen: „Kath. Ää'merverein" angenommen, mn schon hierdurch zn zeigen, ch.ß 'eine Mitglieder nicht mir ans einzelnen Kreisen des welkes, sondern ans katholischen Männern jeden Standes üad PernseS bestehen nnd jeder katholische Mann als Mit glied gern gesehen wird. Auch bei der kürzlich stattgenmdenen NiN-tagswahl haben sich die Herren als treue Zentrums- mchmer gezeigt und der Dcitgliederzahl entsprechend eine imbiche Stinnnenzahl znsammengebracht. die gegenüber vor 5 Jahren mn das 7, fache zngenommen hat. In diesem reorganisierten Verein, der sich gut vergrößert hat, wurde jlchgu noch ein Kirchenban Komitee gebildet, welches ab- icils des^Vereinswirkens sich als spezielle Aufgabe macht, iür den Van einer kath. Kirche und Schule zn wirken, da diei s Bedürfnis schon lange vorliegt, in der letzten Zeit !.i der stärkeren Entwickelung von Niesa sich aber äußerst il.rrngenehm fühlbar macht. Es sei hiermit die dringende t'-.ue ansgesprochen, das; jeder Leser der „Sachs. Volksztg." es als ieine Pflicht betrachte, zn diesem guten Werke, zur Ehre bßilteS beiznstenern nnd eine den Verhältnissen ent- irreaieiide Gabe an den Kassierer Alb. Wagner, Riesa, Zs::-.:rckstras;e UZ absenden möge, auch ist dieser Herr ib! detaillierten Aufklärung der ungünstigen Verhältnisse gern bereit. Riesa. Tie Kaiserparade, an welcher außer dem ge samten 12. Armeekorps auch vier preußische Kavallerie regimenter teilnehmen, wird auf dem Trnppenübnngsvlatz Zeithain stattnnden. Es soll dort eine Tribüne für ."»000 reu'onen erbaut werden. Pirna. In einem Stei ibrnch zn Dohna erschlug ein iahender Stein den Steinarbciter Edwin Marschner ans Tedna. Ein nur drei Schritt davon entfernt stehender anderer Arbeiter blieb unversehrt. Leipzig. Die erforderlichen Mittel für die innere Ein riäming des Rathauses, sowie für die Bewirtschaftung des Ratskellers sind ans 9K2O0O Mk. veranschlagt. — In Reudnitz hat sich ein 27» jähriger Schriftsetzer erhängt. — Ebenso ein Zl jähriger Schriftsetzer wegen körperlicher Leiden ani der Nürnbergerstraße. — Ein an Dilirinm leidender Meiler sprang ans einem Fenster seiner Wohnung in den Hoi nnd verletzte sich schwer. Ainiabcrg. Das Pferd einer Kutsche stürzte so, daß der Kutscher durch den Anprall vom Bock geschlendert wurde und im Bogen durch die große Fensterscheibe eines Fleiicliergeschäfts in den Laden flog. Er wurde nur leicht verletzt. Burgstädt. Der Fenermann der hiesigen Porzellan iabrik geriet in die Transmission und wurde so schwer ver letzt, daß er bald starb. Oelsnitz i. B. Das der in Lignidation befindlichen a'mm W. und E. Michael gehörige Besitztum ist für das Holliiigelwt von 17,Z000 Mk. in den Besitz von Wilhelm Andreas Müller in Planen übergegangen. Für die Merinühle zahlt Herr Müller K9000, für die Malzfabrik Mk. Plauen. Der Maurer Fritsch dnrchschnitt seiner Eqe- iran mit einem Rassiermesser die Kehle, doch konnte die Schwerverletzte noch flüchten. Darauf versuchte Fritsch sich au der Türklinke, zu erhängen, was aber nicht gelang. Plauen. Die Hauptübeltäter der bekannten Messer stecherei auf dem „Inchhöh" bei Droßdorf, wurden vom Landgericht zn folgenden Strafen verurteilt: Dorsch 7» Jahre. Busch 5 Jahre, Wittig Z Jahre 7 Monate nnd Rödel 7> Jahre Gefängnis. — Ein allgemeiner Bauarbeiter- ausstand droht hier anSznbrechcn. LOO Zimmerlcnte nnd 7,i ><) Maurer haben sich der Bewegung angeschlossen. Sie verlangen lOstündige Arbeitszeit und -17 Pfg. Stnndcnlohn. Eine große Versammlung am Sonntag wird darüber ent scheiden. ob in den Auöstand getreten werden soll oder nicht. Ohbin. Wegen des Besuches des sächsischen Forst- Vereins wird der Berg Otzbin nächsten Montag, 29. d. M., für den öffentlichen Verkehr von nachmittags Z Uhr an gesperrt. Auch die Besucher, die sich vor Z Uhr auf dem Berge eingefnnden haben, haben bis L Uhr den Oybin zu verlassen. Wahl. X Herr Prof. Hasse in Leipzig bekommt von der „Nationalzeitnng" keinen gerade liebenswürdigen Nachruf. Sie bedauere zwar den Verlust Leipzigs an die Sozial demokratie, aber „Hasses vom Grafen Bülow oft scharf, aber treffend gekennzeichneten Ergüsse haben so oft von der Partei desavonirt werden müssen, daß ihr künftiges Ausbleiben der Fraktion nur nützlich sein kann." X Planen. Wie dem Vogtländischcn Anzeiger ans Hof gemeldet wird, kam es am 27». d. M. abends dort nach Verkündigung des Wahlergebnisses zn Ausschreitungen. Die Schutzleute wurden mit Ziegelsteinen beworfen, so daß zur Unterstützung der Polizei Gendarmerie und Feuerwehr herangezogeu werden mußten. Sechs Personen, meist junge Burschen, wurden verhaftet. Kirche und Ltaat. i Eine jüdische Volkshochschule haben die Ber- liner Zionisten ins Leben zn rufen beschlossen. Besonders Geivicht soll ans die Ausbildung in jüdischer Geschichte und hebräischein Sprachunterricht gelegt werden. Die Berliner Zionistische Vereinigung zählt zur Zeit 7»>>0 Mitglieder, ihr ist eine Akademiker-, eine Ansländer- nnd eine Franen- grnppe angegliedert. Der Verein will auch in den Bade orten zionistische Propaganda treiben. 1' Verbrechen an hypnotisierten Patienten hat in großer Anzahl ein Natnrarzt in Bern begangen, der dort jetzk zn vier Jahren Zuchthaus verurteilt worden ist. Der gewissenlose Mensch, namens August Emil Ritscher nt ein geborener Sachse <!> Er wurde überführt, junge Mädchen nnd Frauen, die sich wegen irgend welcher Leiden in seine Behandlung begeben hatten, hypnotisiert nnd dann die Willenlosen mißbraucht zn haben. Wie ein Kapitel ans einem Kriminalroman mutet der Prozeßbericht an. Zeuginnen, an denen sich Ritscher vor Jahren vergangen hat, gaben auf Befragen des Vorsitzenden, warum sic das Verbrechen nicht zur Anzeige gebracht hätten, an, Ritscher habe es ihnen ver boten. So groß war die Macht des Hypnotiseurs über seine Opfer! Ritscher hatte zufolge seiner reklamehaften An kündigung eine sehr große Praxis. Ter Aerztestand und jeder andere würde sich gewiß heilig verwahren, wenn man solche Einzelsälle sittlicher Verkommenheit dem ganzen Stande anfbiirden nnd von „Schweinedoktoren" n. s. w. reden wollte, wie es die rote Presse gegenüber dem geistlichen Stande tut. f Die Innnngslade vom Jahre 1U7»l eines „Ehrbaren Handwerks der Zengmacher", der späteren Zeug-, Lein- nnd Wollenweber-Innnng zn Mühltron, sowie die Protokollbücher der Innung ans den Jahren lU7»7, bis 1K7>7 sind aus einem alten Nachlasse jetzt in den Besitz des Vogtländischen Antiquariats von Herrn Richard Härtel nbergegangen nnd im Schaufenster, Unterer Steinweg, zn Planen ansgestellt. Gar oft haben im Lause der Zeiten die Besitzer der Herrschaft Mühltrosf gewechselt, von dem Grafen von Arnshangk Lobdabnrg im Ui. Jahrhundert an bis auf die von Kospoth und von Hohenthal in der neuesten Zeit. Besonders segensreich für ihre Untertanen wirkten auch die Herren nnd Freiherren von Bodenhansen, die im Irhre l «»«>:» „mn <»0 000 Gulden durch Pansch nnd Bogen" die Herrschaft erkauft hatten. Zahlreiche milde Stiftungen, besonders nach Beendigung des :i<>jährigen Krieges, stammen von ihnen, und unter ihrem Schutze wurde n. a. am UR Mai l«>7,1 die Innung der Zengmacher zn Mühltroff errichtet nnd bestätigt, die dann loo Jahre später, am 27». Februar 177»1, in die Innung der Zeug , Lein nnd Wollenweber erweitert wurde. Tie ansgestellte Innnngslade ist ans Holz, ursprünglich bunt bemalt, vorn ist das Lamm (Holles mit der Krenzesfahne und der Jahreszahl l<>7»1 zn sehen. Das Wertvollste daran ist das alte.K nnstschloß, nach Anssage eines Planen er Sachverständigen ein ganz vorzügliches Stück, sowohl in Bezug ans den eigenartigen Toppelverschlnß als auf die hübsche Eiseliernng der Eisenbänder. Sehr bemerkenswert sind natürlich auch die beiden Pcotokollbücher, in denen sich die durch Jahr Hunderte fortgesetzten Eintragungen über die Innnngs- Versammlnngen, über Ausnahme neuer Mitglieder, Be stätigungen und Meister-Ernennnngen, Lossprechung von Lehrlingen und anderes mehr befinden. Auch Strafen sind verzeichnet, wie z. B. R. 2 Groschen hat bezahlen müssen, „nmb daß er seinen Mittmeister Lügner geheißen" oder ein anderer :> Groschen „wegen eines Fluches vor offener Laden" nsw. <V. A.» f „I wähl net!" Man schreibt der „Franks. Ztg.": „Kurz vor dem letzten Wahltermin war in einem kleinen schwäbischen Torfe ein Reisender mit einem Bäuerlein ins Gespräch gekommen, das sich schließlich auch nmdieWahl drehte. Auf die Frage, wer sein Kandidat sei, antwortet das Bäuerlein: „I wähl net!" Darüber drückt der Reisende seine Verwunderung ans; indes erfolgt auf seine Frage nach dem Grunde mir die Antwort: „I wähl net!" In der sicheren Erwartung, vielleicht bei einein Glase Bier den Wahleifer des Bäner leins etwas anznspornen, lädt ihn der Reisende ins Wirts- Hans ein, wo er ihm die Pflichten eines jeden Staats bürgerS, zn wählen, klar zn machen sucht. Das Bäner lein trinkt e'nk Glas Bier nach dem andern, die Zeche ist bereits eine ganz namhafte und der Reisende agitiert immer noch erfolglos, denn das Bäuerlein antwortet stereotyp: „I wähl net!" Endlich reißt dem Reisenden die Geduld: er springt ans. zahlt und will gehen, da ruft ihm das Bäuerlein nach: „Ha. i wähl net, weil i fünf Jahr Ehr verlnscht Hab!" Theater, Knnst nnd Wissenschaft. j Nesidcnztheatcr. Heute Sonntag nachmittag vringt das Ensemble des Berliner Zentraltheatcrs znm letzten Male „Madame Sherry" bei ermäßigten Preisen zur Aufführung. Abends 7'/r Uhr wird „Geisha" llrtztc Sonntags-Aufführung» gegeben. Es sei nochmals darauf hingelviesen, daß nur noch zwei Gastspiele des Zentraltheaters ans Berlin stattfinden, da das Ensemble am 1. Juli bereits Dresden wieder verläßt. j Sächsische Kunstausstellung. Brnhlsche Terrasse. In der letzten Woche wurden verkauft: Von den Werken Ludwig Richters „Italienische Landschaft 183N", Walther Easpari, Atclierbesuch und Stadtneuigkeit, Adolf Th am m, Frucht- und Gemüsestand in Venedig, Karl Groß. Becher. — Von Sonntag, den 28. Juni an. sind die Entwürfe zum Wettbewerbe um ein Künstlerhaus in Dresden, zu welchem 14 teilweise sehr interessante Arbeiten eingegangen, in dem Architeklenraume der Sächs. Kunst ausstellung auf der Brühlschen Terrasse für einige Tage ausgestellt. j I. So minerkonzert des Dresdner „Orpheus". Gestern hielt der Männergesangverciii „Orpheus" im „Linckeschen Bade" sein I. Sommcrkonzert ab. Der „Orpheus" ist der älteste Mäunergesangvereiu Dresdens und hat sich unter der langjährigen Leitung Kantor Müllers, „OrpheuS-Müller" genannt, viel Verdienste um das Musikleben Dresdens durch Konzerte und Wohltätigkeits- vcraustaltuiigcn erworben. Unter der jetzigen Direktion des Herrn Albert Kluge hat sich der Verein die höchsten Ziele gesteckt und erreicht, daß er bei der Gesangskoiiknrrenz auf der letzten Dresdner Ausstellung t!»Ot den ersten Preis davontrug und jüngst bei dem Frankfurter Wettsingen nur durch die „zu schneidige" Auffassung des Preischores seitens seines Dirigenten ins Hintertreffen gekommen ist. Ter Preischor — dieses sechswöchcutlichc Schmerzenskind welch frohe Hoffnungen, heiße Wünsche, bittere Enttäuschungen, arge Verwünschungen und derbe Flüche hat er in der deutschen Sängerivelt von seiten Beteiligter und Unbeteiligter gezeitigt, so- daß nach unmaßgeblichen Ansichten durch weitere derartige Geiangs- wettslreite die deutsche Einigkeit ernstlich bedroht sein soll. Der Prcischor ist absichtlich darauf angelegt, durch widerhaarige, un natürliche Modulationen das Tonhallen der Sänger zn erschweren, woraus die merkwürdig verschiedenen Tonschlüffe nun M -IM Ton höher als der Anfaugstom erklärlich sind. Die meisten der welt- singenden Vereine haben sich in der Hoffnung aus einen einfach gehaltenen Preischor getäuscht und deshalb außer ihm ein selbst- gewähltes schwieriges Gesangsstück zum Vortrag gebracht. Die Aufmachung dieser beiden Ehöre hatte gestern eine drcilausend- köpsige Zuhörermenge ins Linckeiche Bad gelockt. Auch gestern schloß der Preischor wohl infolge natürlicher Erregung der Sänger einen halben Ton zu hoch; aber gesungen hat der „Orpheus" den Meßner scheu wie den sclbsrgcwählten Ehor „Ter fliegende Holländer" von Brambach mit großer Auszeichnung und Bravour. Mau kann sich nur wundern, bei dem Stimmenmaterial, bei der aufgewandten minutiösen Ausarbeitung, Ansfeilung und sorgfältigen Einstudierung, daß der Verein nicht einmal zur engeren Wahl zn- gelassen worden ist. Soll das allein die Auffassung veranlaßt haben? Die übrigen Ehöre, besonders die Volkslieder, deren Pflege der „Orpheus" seine besondere Ausmerksamteit widmet, und die großenteils wiederholt werden mußten, zeigten den Verein ans feiner künstlerischen Höhe. Herr Musitdireltor Schröder halte seinen Orcheslervonrägeu ein vorzügliches Prvglanmi zugrunde gelegt. Sonntag soll das Konzert wiederholt werden. Neueste Nachrichten. Ter toinmandiereiide Admiral des aiuerikanischeii Geschwaders Eollon. hat, wie dein „B. T." ein Spezialkabeltelegrami» aus Neuyorl innteilt. an den Marineselretcir Moody telegraphiert, das; der herzliche Empfang des auierikanischen Geschwaders durch den deutschen Kaiser in Kiel die Erwartungen aller Offiziere über troffen habe. Ter fingere Oberbürgermeister von Gloga», Geheimer Re gierungsrat Martins, ist gestorben. In Bosen soll eilte neue pol iiische Zeitung fortschrittlich nationaler Richtung heransgegeben werde». Ehesredatleur wird von Morawsti, der bisherige Ehes redaklenr des Kuryer Boznansli werden. — In Köln wurden über 4«»»> Personen durch den Arbeitgeberverband für das Baugewerbe ansgesverrl. Ter Streik dürfte weitere Kreise ziehe». — I» Dortmund kam es anläßlich der Stichwahl zn Zusammenstöße» zwischen Polizei und Publikum. Tie Polizei verwundete mehrere Personen durch Säbetdiebe nnd nahm viele Verhaftungen vor. Ebenso kani es in «Helsenkirchen, Hagen und Hof zu Unruhen. In Erlau < Ungarn) wurde ein heftiges Erdbeben verspürt. Es erfolgten 4 Siöße. Mehrere Häuser der Vorstadt stürzten ein, satt sämtliche Häuser der Stadt sind beschädigt. Unter de» Einwohnern herrscht Panik. Lpielplan der Theater in Dresden. .König!. Opernhaus. Sonntag: „Der Freischütz." Ansang > W Uhr. Beginn der Ferien. vv.'lr klein Herr ülter l;e>vor«!en, die kleinen Honnen- 8lr:»Iden ^v.»ren dnrin erlo^clien, r s i: l 415 1.1 Ü> <-r tn-Imm-Nchmnch- G-Hi'ilt mm oinoiii .Vb^tmick von :i > c iii Il--u-n Icnnn: XVor ilffumllil- niicht nnl ^oI,-In> Untki-i'nnno Icunn. i>> xvvitM'ffli»,, ültt-rchi-lilin <>ck>-i- momlff-b Morü ünixM-bijo. 2. K'orch-» 1oI,n>'inI>- U Um-In-tnIx-ii: !,nl «um- OEmnx von N Kc-to,- mit ili-iii <-iii<->> ockor!>n>l>-il'i> .ätiN« nff-lit nn-lir «-iloiiint, ^o El I»-tn-l'somff» ^nn<> Iciiix- .mvlilin- üIx-i'R'-Itti.n >xli-r uM ix-mM wob. ln all ckoii i-'ölb-n Ix-,I:>rk niuii. um >>>,- .(>in>ui vor xv-itcron Xni-I>IoiI>-ii /.n IwxvxIn-,-11. i-inor ri,->iiin>'N Uriiff- <-><-. In iix-im-r.HnMxlt. xv(-I< !>>> K>>i> .Ixl>r<-i> xE <-in/.in>'-i bffxv.ixl- UiMimi kür Xnloilniin v E^on-x-lnililff-li rff-fftinor MiN''i>nffE'U' xti-Iü. vv<>r>Ii-i> >li<- .4>in<u> m>>' rpmumm U,-M iiiiiiiiiiinck.orkoril.-i'livlioii <lli'mor IvoMoiiIo»t iinto»n>-l>>. I-'>-inM>'Klxhllii'illci, von ,/Mi. xi,. A. kollenLtock K>»«'/ii>I - .(»Riilk kur Xuleiluiur nlxm'iim'lmllli« Ii l irlitinor 8cilI«»8X-81l'U»w. Larl flötsclMl Zuwslier unä tzolskekimeä i König!o!utnn-8tra8Sv. 8o!tlv83g-»880 8. empfiehlt sein grohes Lager in modernen 1272 6»okd- nnd Sikverwaren. tteelle Vcdicnung. Billige Preise. Altes Gold und Silber wird in Zahlung genommen.