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Sächsische Volkszeitung : 22.01.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192101224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19210122
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19210122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-01
- Tag 1921-01-22
-
Monat
1921-01
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.01.1921
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Ooniurbeud de» 22. Januar 1921 Nr. 17, tz-ii« 7s Mahle mit gutem Münchner Bräu haben mag, legte sich i,n Lause de« . . Bsrt»n,ges auf die Zuhörer." Wahrscheinlich schwebten dem Kritik,- Bilder vor, die er vi-.Keicht einmal gs:h.'n hat. !nr echxste Zeuge» d:K Ktasrerl-chens zu haljcu. Ei» Zaich-.«. »,L verschieden der Mönch und der Kritik» sind Hier Kenntnis des Eigen,.» und Fremdt-n, da>t einst-ftigo Hallrienntnis. Wie kann da eint gerechte Kritik l^rauSivmmeii. Daß drx unbeweibte Mönch i'-ch Ibsen, de» „Pchchrloge.'. der Ehe" znnr Sludiunr wühlt, tut der Lrstilcr mit den seichten Warle» ab: ,.Tas Verbotene ist stir 0'n-n Menschen noch immer reiffam," Das wäre ein seichter Grund frst Vale» Schmidts Jasensivdiu», Aber zu dem Tier re» kann der Kritik,- eben nicht gelangen, weil ihm laS Verständnis bie-tti-.- nbochi, Tabei traut er sich ober zu selbst besser wissen zu wollen was Ibsen wollte, als — Ilion. Sapientt jas! Des Kritikers Mahnung, Vater Schmidt solle bei den Jüngsten studieren, „was dramatische Gestaltung von seelischen Vorgängen heißt". wird sBart ragend« wohl selbst zu deuten und zu handhabm wiß-n. Lbm» auch d.", u-pitikgr selbst denunge ist, der oen ExpresiioniLmuS als einzig gültige Kunstsorm gelten lassen will. Jedenfalls zeigt d>- Kritik ein Bild, wie wir es von einer gewissen Seite unlerer Kirche, ibren Emriwtnngan Dienen», ihrer Dentni'gSalrt gegenüber gxtvohnt sind. Alte Töne: Zwei Weljanschau- ui.awn stehen sich gegenüber, und keine Bpücke will sip und kann sie verbinden. — Wenigs Taae 'Väter hatten wir das G'öck winde,' -inen Mönch inis dem Doktortitel und zwar im engeren Kreise txS hiesigen Kath, Levr-rvareins sprechen zu hören. Dem Kathol. Vebrerverein sei auch an dieser Stelle noch gedankt nic den hohe» G-'Miü, den der hervor- r-aqendx Vortrag dpS H-rrn Tr. Nanon. O, SB— ein früherer Medianer — bot. Er sprach über „Lebcnsa'ttaaben" Seine fesseln den Aussühruncwn, die von tiefgründigem Wisse.' zenat.-n und van anirichtioem Mitleid mit der tiechinglücklicben Mgniit'b'ii. getragen wa rn führen die Znbörcr 1'ä Stunden lang ans Höhen. Jedem einzelnen gab er ein Idealbild mit »ul den Weg van der Lebens» a'Uaabe di- der güjig; Gott einem jed n von und- angewiesen hat. Seine begeisterte Red« war von der Nächstenliebe durchzogen, die »>>'«-- «ältlich"r M-isirr als Ha«"co>-l>ot »llen Mc-n'ck-n »"gebe» bat. — Nei-ber, longandaverndcr Bciwll lobnte die überaus t>-e-'sl!ch,'n Anösükrungen des hnchwürdiacn Herrn Veter-S. der n"n voraussicht lich jeden Monas einmal in imserem schönen Got'-shau'c '»rechen wird Schon igdt f-e»en wi,.- unk ans diese künftige'' Genüsse und tanken dem bochwürdige» Herrn für seine Bereitwilligleit dieses Opfer zn bringen. —rel— Eine große Bereiniqunq der Bunde der Kinderreichen deren eine ganze Reibe In Köln, Frankftrrt iisw. besteben, toll am 29. Januar 192t tn Köln tm Annobause »eariindet werden. Es können und ivorben auch An-esaridte aus solchen Städten teilnebmen, in denen Bunde nicht bostcben, a»er gegründet wwden tollen. (Ansknnst: Bund derKinderreichen E. B., Köln, Müklengasse 17l. D>- Bnn»e nwllen mit der Verestrigiing Ibren Bestrebungen g'ößere Stofkrast geben. Die Gesetzgebung 'oll jm Sinn des Schuhes aller berechlt-ten Interessen der kin-e-r-lchon Väter bezw. Familien beoinslußt werden. (Firinllieiilohn, Wohnverbrsserungen, Ttouerniilderung, SchnllwsiichSerlclchterungen >,»«.). Daneben will die Vereinigung ans -enossemchastticher Grundlage durch gemein samen Eiuknns Ibren Mitgliedern wirt ckastticho Vorteile sichern, die Wohnungtnvt bekämpfen, Arbeit vermitteln »sw. Der Gedanke der BunbeSgrnndung marschiert bereits in vielen Städten. Aus der katholischen Wett Bau einer Nkademiker-Gedächinrakirchc in Gecjiv.ge'k Tee akademisch^ Donisajiusverein in Göttin.',en wgnon sich an die weiteste Oessentlichleit mit d-r Bitte, den Bau eine« Akademiker» G'düchtnislirche nach, besten Krästen z» jöid'rn, Es gilt, den ge fallenen Helden unter den Akademikern in Güttingen ein würdiges rma eindrucksvolles Denkmal zu setze» »»d zugleich grober lirchlicher Not einer UniverMttstadt in der Dicstpora abzühclf'n. Tie.Dia- svo.averhältnissc bringen es mit sich, daß das Wis'on dev Siudieren- Sei', welches ans anderen Gebieten mit Riesenschritte» vorwärts schreitet, aus '"e'igiösem Gebiete in d'n Kinderschuhen steck-'»" bleibt, w-nl das kirchliche Leben und der Gottesdienst bisher ar^ tos aller« ni'bvendiaste beschränlt wsrdxn rriüßte», Man hat GöNmgNi für diese Kirche ans rsehen tveil gerade dort, in einer lle'.ne'.en llniver- tnitSstadt, ein Monument, das stst die gefallenen Nladenuler errich tet worden ist bedeutend herrlicher in die Erscheinung treten kann, als in einer Großstadt die nicht den Charakter einer reine« Univer sitätsstadt tragt. Tamm bittet der akademische BonlsatiuSverein herzlich, daß diese Ausgabe von weijlli Kreise» mit Wärme und Liebe gefordert wird. Dos Flugzeug in: Dienste der S-elforge. Das BiSwm Anck- land in Ncnsmland nnttaßt -'ihlreiche kleine Inseln von dei.e» manche D6da linier den vielen Seltsamkeiten unseres Zeitalters >'i der Dadaismus eine der seltsamsten. Gewöhnlich »erd »der der blöde und schwerfällige Bourgeois mit diesem Begrast die Vn,sst>llung einer besonder« lächerlichen Literatur- und KvnstschruUo, ohne in übrig;» Genaueres zu wissen. So geziemt es sich, daß wir auch über diese Erscheinung unserer Kuttrir Klarheit schasst» und »ns von dein Umstand nicht abschrecken lassen, daß es sich nn» :ine Smnvspslan^e handelt die mir in Fäulnis und Moder gedeiht. Auch sie gehört ins Bild unserer Zeit, Mit erfrischender Klarheit Hatz uns Richard Huelsenbeck. einer der Begründer des Dadaismus, in der „Neuen Rundschau" über Wese» »ud Sinn d<-r neue» Bewegung aufgeklärt. Ter Dadaismus ist nun vier Jahre alt. In einer finsteren sinnen Gasse Zürichs haben ein Er und eine Eie i'ü8 da- Kabarett Voltaire gegründet, Die'eS Kabarett Voltaire rst die Wiege dgS jungen Goschch'stü geworden, der Sammelpunkt von Ambeten, „die der Krieg über die Givi'M ihres Vaterlandes geworie» laste". Don auch wurde» „die Fetze» nnd Eindrücke der rerschstdenen Län der zum Gegenstand neuer bgstraer Diskussionen gemachi" Durch einen Zufall — glücklicher Zufall! —"wurde daS Wort Dad.» ent deckt. womit alle? bezeichnet wurde. waS im Kao.rrett Voltaire an Erverimenten vorggtühst wurde, E« erschien auch''ine Rnblikafion „Das Kabarett Dvltaire". Bald zerstreuten sich die Begründer deS Dadaismus In alle Windrichtungen und g»,r:en in ihren LändBn Tada-Avostel. so H"clke»beck in Berlin, wo er ans Veranlassung üiner Freunde in einem ersten dadaistischen Manifest sich gegen de» ErvressivnISm'l» wandte. Diese Kr'nftricht«»«» KI a»i hc.lbem Wege sieben gebliebe» sie bedeute mit ihrem Mas nach V'numrtichlrng und nach der Mtsttik her gotischen Dome «in Zurnckwei.Üen >'nd Fli hen vor der harte» Kantigkeit der Ding-, li- sei in Tentschland nach beliebter Manier bereits eine seit- Jdstlle und Envastnna anter V-ilsto» geworden und erahne »chon Ibre st'-ratnr- nnd knustbistori» sibe Würdigl'ng und ehrenvolle Bürgeran«:!,wiiiing Am 12. April 1?kst — weltgeschichtliches Da'nml - wurde kn" Deutschland der erste groß» Propagandaabend in der Berliner Se zession veranstaltet. Die Menschen sollten auf «in »eneS primitives Leben hingewiesen werden „wo der Intellekt zerialle» 'st mW rin- sacken Triohhandlungen Raum gegeben hat. wo di« komplizierte Elimkwllk der MiKodst- durch Geräuscho ersetzt >'nd das Lllbg» ein lnstvoll-s mäcktige« Durck-inander zahlreicher Willgn ist". Propagandamittel waren daS Simultangedstht, wob-i meh rere Gedicht« gleichzeitig gesprochen werden, »nd «»Hlifch, «,l»»,e«i»»» bisher n»r. durch «ine nicht ungefährliche Bootssal-t zu erreichen waren. Seit einiger Zeit bedien» sich daher Bischof Eleary für seine Visitaiiins- und stirmungsreisen eincS Flugzeuges, tuS ihm viel Zit erspart. Frei ich stvst es auch du bei N'cht an Gefahren, zumal wenn dich »" Rebeiwolleu jedes Merlzei-Hen verhüllen oder tropische Stoßwindc de>l Lustsegler plötzlich überrasche'«. VorausstchtÜch wird es nicht mehr lang» dauern, daß die Fortschritte de« modernen Flug. Wesens auch dp» Pionst-en d.» Mission ihr« avsreibendcn aposio- liichen Wanderungen wesentlich erstichst'» und nicht geringe Zeit- eripnrnis xinbringen, Eine der ältesten Stistungt» in Ostdeutschland, Das katholische Bürg-nhospital ad Zt- Alcxi'Ml in Oppeln konnte rm Lj. Januar ans ein üVOjährigeS B stelM -urückblicke«. ES wurde vom Herzog Johann Propidlo, B'schos non L-slau t— Wloclowek), welcher nach seiner Resignation seinen Lebensalend in Oppeln bei se.nem Vr:- doe Herzog B-olrsl,»!-!, V verbrachte, grstistet, indem ?, aru 8. Ja nuar 1421 üü(1 Mark Prager Groschen polnischer Zahl zur An« schas.nng von üO Mark jährliche» Zinses sundiette, uur davon ein Hospital mit Kapelle zu begrünten »nd zu dotieren, Der Magistrat als Vollstrecker sei ins Willens sollte zu diesem Zwecke vier Verschie dene Häuser aus der Odergasse aufkausen, saS Holzwerl der Gebäude veräußern und aus dem Erlös sowie auS den oben genannten Zin sen am Odertor ein Hospital ausbauen Außerdem sollte» an der mit dem Hospital in Verbindung stehenden Kapelle zwei Geistliche augestellt worden, welche täglich zelebrieren uns stst de,' Fundator beten sollten. Damals bestand bereits aus derselbe» Straß« ein Hospital, welches am 10, April 1M0 ein Oppelmr Bürger nam«n« Knntze Kramer gestiftet hotte, und in dem täglich acht arme Männer und Frauen gepflegt wurden B-ide Hospitäler", die ganz nahe bei einander lagen, und denen die nach 1421 erbaute St. MexinSkapeUe als gev'e'u'vme Hmpitelkapellr geditzm hat bestanden nebenrinander bis nach 168i>, Slls nach diese»» Jahre leide Hospitäler durch eine grusp Feue'Sbruns" zerstört wurden vereinigst der Magistrat zu Oppeln als Tcstamrntsvollslri'cker beide Stiftungen nnd errichtete auf der von Herzog Johann»; dafür bestimmst!' Sstlle am Otertor daS heutige Sr Atcxrus - Hospitzal 500 Jahre konnte diese Stiftung, durch Bm'inächtnilse und Schenlungen Vvn Oppelner Bä »ein unter stützt. sich drhonpstn. Während dieser Zp't ist -"»« AleriuS-Hospital mehrfach umgebant »nd enr^itert worden. Der letzte ErwciterungS- ban flammt anS dem Jahre 1912/13: dnrch denselben konnte die Zahl d'r Hospitaliren bewachslich erhöht werden. Damit auch i» flegemvürtioer, teufst Zeit das Hospital im bisherigen Umfange Wetter betrieben werden kann, hat das Kuratorium die Oppelner Bürgestckaft ui ei,wr Jubilänmsspende nusnstord-r«. zu der bestitS ansthnücki« Geldbeträge zugstlossen sind, Tie Pslege im Hospital wird seit 1908 von vier Franziskanestnnen au-geübt. Sh«'ng ziveier Jesuijeugesthrten. Auf Anregung de« Außen- und Unternchtsminisrer« von Venezuela verlieh die Regierung von Venezuela den baiden amerikanischen Jstustrn John B. Cr er- de» «nd Edmund Walsh von der katholischen Universität George town in Ane'kennl'ng ihrer geistigen Verdienste die „Medaille de« össentlichen Unterrichts". Der Papst an de» römischen Adels Am Vorabend de« Evi- phaniesesttS empfing der Hl Vat«r de» rbmischen Adel an deren Spitze Fürst Marc Antonio Evlonna, und richtet« an ihn eine be deutungsvolle Ansprache. Tie Herren tgS römische» Adxl« bittet er, dem Voll» das „Beispiel des guten Werke« zu geben" und in der Gesellschaft, d!» Christus nicht kennt gleich den Königen ans dem Morgenland. Christus den Herrn aiisteben zu lassen und im Licht glanze d?s St«- ncS von Bethlehem, der Übe- dem Vatikan nie verschwindet, Christum wixl er finden zu lassen. Dip Damen ober beschwört «r nach dem Vorbild der »ö. milchen Damen aus der Zeit des hl. Hieronymus, die hl. Schritt neben aller weltlicher Bildung zu pflegen und deren Verbreitung sich angelegen sein zu lassen, Ir Kardinal Camnsiei gestorben, «kr war 1848 in Rom geboren, lliidleitc am 'ömi'cheu Seminar und wurde 1S7Ü zinn Prester eewstht. Nack« Erwerbung des Doktorat« in Tbeo'vgte nnd ditdeile! Recht lou de er z»m Zensor der l'imgttch n röm sckcn Aka» dem e bestellt, tgg? -»annie ihn Leo Xkkk. zu teinem Hausprälaten und bald dacou« »um Rektor des Kolleoium llrbannm eer P opa- ganda, eine« Posten«, den mehrere Jahrzehnte vorher der Kardinal Reijach, Erzbischof von München, nwe halst- G danken über Esperanto DaS Schicksal des E'p'rantoZ gleicht dem de- Telephon« Wer vor 100 Jahren um Geld gebeten hätte süp eine Erfindung, die xs ermöglicht«, daß mau von B rlin nach Paris sprech 'n könnte, war» sicher abgew'esen woxd'n. Als dann der Fernsprecher er funden war. wurde »r zuerst nur als e>»e Spieler:» betrachtet WaS nützt mir ein Telephon in einem Erst wo »S kein« oder n»r wenige T>i'nel>mer gibt, mit dcnen ich vielleicht gerade nichts zu t»n Hab"? Ans diesem Sjandpnnkst stehen viele noch hinsichtlich des Esperanto ui'd ahnen nicht daß diese Hillssvrache bereits üb?« 2000 Gesell schaften lir den verschiedensten One» der Welt besitzen. das bruitistische Konzert, eine Geräuschmusik, di» Muli- nett! in Mailand schon früher mit Nähmaschinen, Trommeln, Kin- derrasjeln usw erprobt ha«t< Wer will sich wunder», daß d»e Zu hörer in eine und . schrei bli cke Aufregung versetzt wurde,, daß sie die Bühn« strömten, mit Stuhlbeine». Pfeifen, Trompeten und Totschlä gern gcg» die Veranstalter vorgingen? Nach dem ustprüngüch-'n, noch ungeklärten Züricher Pro gramm wollte» die Dadaisten Knust machen. Später wandelt« sich das: man rvoltte nur mehr Spottbilder aus die Kunst bieten. Da gals es nicht mehr „richtige Kunst" zu schassen: „Kunst wurd« nur Pro' pacrationsmiZel für eine revolutionäre Idee, Wir snchren die Kunst- und Kulturideoloaie einer beruhigten Klasse mit ihren eigenen Misteln zu zerstören. Wir suchten den Begriff ter Leistung inner halb dcS geistigen Ressorts einer müden Bourgeoisie mit allen Waf fen der Groteske, des Witzes und der Satiren in geschlossene,: Pha- lanr zu zerschlagen. „Der Dadaist wird nie versuchen, wie man sein Lebxn irgend einem „Ideal" opfern kann, sei es Antike, sei e« Reli gion so, sei e? Kunst. . . ." Wer möchte es für möglich halten, daß solche Prog^rmmsätze begeisterte Bekmuerg meiiste,» fäudcul Und doch: „Dada hat unter- dessen seinen Siegesrug durch die Welt gemacht. Es ist bi« nach Amerika und Anstratien '»"gedrungen. In Paris feiert « äugen- bkicklich rauschende T'inmvhe". .Man wird freilich vermuten dürfen, daß die rauschend» Triumph« wohl ähnlicher Art sind wie in Deutschland od» wie n-nlick am Z. Angnsl im groß "N Saal de- Hotei- Regina z„ Ron,, wo die PossH ,dcm raschen Umsatz aller vitalen Kräfte" ein Ende machen mußte. Dar Hanvtredner Roveri hat yßw klar ansaesp^ock»", was Dada «igenZich will, nämlich d?n „Kamps gegen all? Kunst", wod«.ch eine gros« Zahl wertvollster Energien für de« Leben Gibst fr-igemackst werden solle. In den „Stimm» der Zeit" schreibt der J-snit Aos-ph Kreit maser, der ak» Kaustkritiker einen verdienten Ruf hat «nd besonder» sich mit den Ideen der neuesten Kimstttchrnngen anSestmndersetzs: Der Dada>'si-»s ist da» SckmerzenSkind deS Erpr.'isikniSmuS; seine Züge lassen sich trüb aller V,r-errung noch erk nnen" die k»-- wnßte und «wollt- Primitivität der Saß gegen geistige Erbschaft. Wenn HneCenbeck in den Hameri'cken wesänaen für unhre Zelt nur ei» nroteskes Geüawm»! sstbt. so klingt daS kaum and-d- als A"S» sprüch- ma»ch-r Erv""eslionißeN über oltarttchische Künstler rd-r über N-ttloel. Beide EzvreffianiSmu» nnd DadaiSmn« wollen nnr „da» große Ohr" kein, „da- sich gegen den Sinn der Epoche richtet", ste wollen nnr die V"lsschkäae ih-er Zeit hör'« »nd sie genau registrie ren. von der ideale« Ausgabe der Knnst. die Gemeinschaft geistig nnd sittlich heben, den Pui»schiag einer Fiebertemperatur »n regu liere^ nicht wisse«. Wäh^nd aber der Srpressioni-mu- — wenig- Wiz wü,d« man über -! n MenschA, »>rteil»n, der ohne Kenntnis der Chemie über sprechen sollte? U-Te, Eiperants aber i'ällt marl Todesurteil.'. »ie es >tt'?rho»pi zn si-ann». Ü'>e. h '.uvtrk doch nock) mancher allen Ernste« es sei nicht l-LenSialüz, weil k »ine tote Sprach-. »>:».,>« künstlich G.'scha's»» s ist. Dabei kommt es aber gar nick ovk düs Natürliche ode,- Künstlich,: santk,» aus das Nützlich» und Zloeck»t!procho»de an Der Meirich lau» z„"o Poisr.-el kc: > lebendige- P:e:d schalskn" ater "aS Auw da- die Ausgaben des Pst-rdes erlittst, ist das Werl a,"S menschlichen Er» sinöttngsg: isiaS Soll man nun das Auto nicht kenützo» w'il r- von einem Menschen „lüni'llich e.sunden" wurde? So ha» auch Espe ranto de« Brwpi« seine,- Nützlichkeit erbracht. Es will V-riiänti-: g nigsiilitte! sein »nd ist es auch! Einem A»oeiflor an de.- Welt puichrnidee erwia.-rt Bankdirek'or D,. Vo.'t, der Leiter des Bayerischen Esppranlv-JnstitutS: „Ich iprecl.c ß'ii 1l> Jahrer Eipp « to und h,rbe mft oie'cn Hundei"n AuSl«:rd-ern mündlich Äonversalivn in wochenlang«,n Ve:k-Hr gep lo gen, Bis jetzt hotte ick 6>elcg°nhoit. mit 42 vei-lchiedme» Svrach- stämmen Erfahrungen in tiebr» Richtung zn sammeln die »'ick so kefpttdigt Hube», daß ich »ich. davon ab'rsi'rk werde, für di- Est"'- rantvbc'weg.ing eiinutrei» Selbstverständlich will Esperanto daS Eclgrnen Fomder Sprachen nicht dort verdrängen wo das Sv'ach- siudiu .! Selbstzweck ist, sondern nur in tei» Fülle» in denen rS nur M'-tt-l zur» Zni-ck ist Ich vermint« aber, wein Gegn-r wird noch ti> Unmöglichtest der Esperon>o>prache beweisen wenn sie ick"» Nriasr in nlle>. Welt zum Segen der ganzen Menschheit ihr? große Mission erfüllt, genan wie man einst in Deutschland die Unmöglich keit d-r Dampfmaschine zu derselben Zeit bewies, da in England bereits Pen'onenzüge i'rlkchrrrn." Die rege Teilnalwe an dem von rer Ortsgruppe de» „J k a" singerickt-te» Mld 4M 20. Januar begonnenen Esporuntotrirslis z-ugl p->n dein g.oßen Interesse da- unter den Dresdner Karholiken lür dst'scn wichtig» Kulsiirsaktor her-scht. Danl-n unk Harren jeden Alters und aller Baritt'llgssen haben sich zusammongesrindrv um ge meinschaftlich das Stn'oiuni ter Völk-rsprache zu pflegen Aber vielt steüer nach al^ttts. Dies« zu gewinnen. m>rh d'r Ausgabe seke» kitthclischen Esperantisten sei«. An alle übrigen !m sächsischen Vaierlande wolstlen'.-« katho lischen Esveran'iston ergeht die Aufforderung, sich mi, G1eichg-s>nn. te» zusammeinnichließ-n und Ortsgruppen zu gr,Inden, um so di« auch in Sachen im Werden bestrittene Organisation d,-r „Katholi schen Internationale" rvetter ariSzribauen, Arrsklärent? Mitteilungen '»wie das Geb»» erschienene Flugblatt „Bronchen wir «in- lache" lische Sp-ache?" zu übersenden, ist gern bereit der OrtSar'wven-Vor-l sitzende der „J-la", Prokurist Mar Dluhofch Lnrbnitz-Neuvstro, Linöenstcaße 18. „ ««MH Vermischtes v Wa- »k« B»tri»b»rat «alle» I»kft»ts Vl» vi-lseitlae« Vetrkiger «n larvt« dik Berlt-er Kriminolvoliz i b«,» st Iah-« alten DostouShelser Arlbnr Sckkawisi. den AentrolbetriebSrar d-r Ober« voßdirektton. der sich nur wenig um '«tu« BetrlebSraiSangelegrn« Heiken kümmerte «nd sich nur leben ließ, wenn da» G ho t a»S- a«zahlt wvrde, Während der übrigen Zeit war er .krank". Nockik flog er au» und wn in den Lokalen tm Osten Berlin« «in de annrer und flotter East, der da« Eeld mit vollen Händen au-gab Da- dmch wurde die KrimtnaivoUzri auf ihn aufmerksam nnd akaubl« Ursache zu habm. nach der Herkunst der großen Geldmittel de» „keank-n" Zentraldettt,btzrate- zu forschen, «»amte Natteirn ihm in sein r Woftnung einen une-warteten Bestich ack nnd fanden h>t der Durchsuchung rin große« Bündel Aktenstück« über Zivilorozeffe. die der .krao-e- flostcnrShelfcr und Zenir-ilbciriebsror a S Winkel konsulent und ai« .Bürovorsteher" führte In einer Vrozrß'ach» figurierte er sogar als .Reicktsanwalr Sch'aw tz". Ais solcher war er mit gefälschter Vollmacht an eine sckwed sche Firma h-icm- getreten und hatte diese zur Kauk onsstellung von 22^00 "war? veranlaßt. Da« Geld hatte er dann nach und nach selbst abnehost und für seine NaL'gelogr, die stSohriungSauSstattung und die Pelz« seiner »Frau- verbraucht. v Der allmächtige Vaterk Pfarrer zum S-cklt'er. „Wer bat die höchste Gewalt auf Erden und im Himmel?" Sckülcr 'freudestrcihlevd ansfabreiil, vom Sitze): „Mein Vate-," Pfarrer: .Ganz recht, nur mußt du sagen, unter Vater" Schürer: „DaS stimmt nickt. Herr Pfarrer, denn mein Vater ist erst 27 Jahre alt, während Sie schon über 60 Jahre alt sind, und wir nur ' ck? Kinder bob^n." Pfarrer strstannt): „Ja, Iva« stir einen Vater meinst dn den eigentlich???" Schüler: „Meinen Bnicr, dc» Betriebs rat ist be m stäbttschen ElettrizitäkSwirk der UeberlandSzennnie " P nrrcr: „Ja, mein Li-fer, wer bat dir denn das gesagt?" Schüler: „Meine Mutter zu welcher mein Vater sagt: „Wern «lein statt er Arm eS will stehen alle Räder still, und außerdem w-w me n Vanr früher Vorstand im Zentral-Aküonscnisschnh des Arbercer- und SoldcstcnrateS und Hai Helsen oll« Könige »nd Kauer in M'tt-l.« europa davonjag-n, wett sie gegen seinen Witten den bösen Krieg machten, auch könnte er noch die Religion davonjagerr. wenn er wollte." Pfarrer (leichenblaß : „Setze dreh - stenS im allgemrinkn, denn als Ausnahmen findtt man auch in ex» pressionisfischen AnFstellungon manches Dadaistisch« — vor d-n rerst-i» Folgerungen seiner revolutionären Ansickjen Hai« macht, h.n Dada sie mujig gezogen, wie auf anderem Gebiete NnabliSugig: Kom- munistsn und Bvllchcwist-n gegenüber den Mchrheit-viaiisten, Man hat danrm d-n Dadaismus mit Recht BolcheviSme in ort genannt, Dada weiß, daß eS sterben muß. „Der dadaistisch.- Manch trögt daS Zeichen seiner «>§-"«» Verwesung vor aller Augen deut lich mit sich herum ... er sieht mir der intuitive» Kraft des Men schen. der das Ende einer Entwicklung in sich b"glitten hat, den CL- sariSmus als das Ende der «uroväuchon Zivilisation in der Form einer neuen R ligron, eine« wissenickaftlichon ^vsiems §trr eines Kaisers (von GrstttS Gnaden) mit Siä'erhcit heranlommen Er siebtz in den Abgrund, der ihm bereitet ist. und schickt sich an mit dgr lach'nden Urborlxgung eines Eyevaiiers eigener Provenienz hurrin- zuspringen, wenn e« fein muß." Dada will also durch Selbstmord sterben. Dann „da- Ende des DadaiSM"« wirk rin Bttchlnß dgs dadaisti'chen Zentrale,tcs s-in, eine durchaus souveräne Teste", Er wird sich b.-gilen mütten. lvnst könnte ihm doch noch eine Todesart von annpn »ivorkomm-n, Denn heute sind wir bernts so weit, daß selbst die maßvollere Richtung des Expressionismus für den Untergang reis ist. Literatur Ans zum Nahlkampsk So lautet in Preußen die Pa? oh- aller Parteien Ein zähe« Ringen um die Parlamentssitze ba« l>eao»nrn. Hi Büra-rjum —- Hi SorlaliSmuSl Was aber die Christen all.", Konfessionen zu« hartnäckigen Abw'hr de,' sozialistische» Angriffe ansporne» muß ist des Kamps um die ErbaUnng der Rechte der Kirche uni der tt»- -"ssionellpn Schn'e. In jedes christliche HauS --hört daher ->»» Zei'tschrfsf, die ein trnwr Schirmer im Slr'iie um, »"rermädlicher B ratpr in allen vokififchen Fugen fein will! „Die chrifffich» Poli tik". Wochenschrift sü,- deutsche Knltm- und nationale' Siaaisgiis- sassmig. (Herausgeber Tr. A, S jei gsr°Bo li». V rlag I. Kornacker. Hildesheim. Preis vierwljährljch 760 M Einwlheit 80 Ps.) Wir empfehlen den sofortige» Bezug dieser Zeilschrlst di« 6" bezüglich de- Inhalt der einzelnen Nummern bis 20. F-birar ganz aus die Behandlung dpr einschlägige« politischen wirtschaft lichen «nd kulturellen Fragen einstellt.
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