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Sächsische Volkszeitung : 17.02.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192102172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19210217
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19210217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-02
- Tag 1921-02-17
-
Monat
1921-02
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 17.02.1921
- Autor
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Mit einiger Spannung mag man wohl in deutschnatio nalei- Kreisen die Stellung unseres Abgeoroneten Hetzlein beobachtet haben. Es bestanden vor der Revolution Manche Be ziehungen zu den Deutschnalionalen, die für uns Zentrum! anhänger durchaus nicht immer erwünscht und vorteicha Waren. Und deutschnationale Redner erklären, daß da-^ei dem Erscheinen Hehleins in Sachsen ausgehört Hatz«» Wir sagen dazu: Erfreulicherweise! Und Herr ReichstagSckbgeord- neter Hosmann sagt in seinem prachtvollen Artikel in Nr. 24 der Zeitschrift „Christliche Polilit": „Der schwarze Mann» im säch sischen Landtag" so treffend: „Kurz vor der Revolution hatte Chefredakteur tzchlein die Schriftleitung der einzigen sächsischen Zemrumszeitung übernommen und sie bald von einer Erstar- rungSkruste reudal-attdeutscher Tendenz befreit. In zäher, un- verdroisener, zielbewusster Arbeit gelang «S dem unerschrockenen Verfechter echter Zcntrunlspolitik . . . seinem Organ« (der »Sächsischen Volkc-zeitung") auch in mahgebenden Parlament«- rischen Kreisen einen respektablen Einfluh zu verschaffen." In diesem Zusammenhangs muh ein uiir mitgeteiltes Wort eine» deutschnationalen Redner» erwähnt inerden: Hehlern Ist ein geradliniger Politiker. Er ist ein ganzer Mann; deswegen füh ren die Wege auseinander;" DaS wollen wir uns sehr gut merken. Hier haben wir also den inneren Grund, warum eine Verschmelzung des Zentrums init den Deutschnationalen auch in Sachsen nicht möglich ist. Mit diesem Gedanken mögen gar viele liebäugeln, nicht zuletzt die Deutschnationalen, oie in einem Artikel („Sächsische Bauernzeitung" Nr. 4) erklären: „Hehlein hätte sich einer Partei (als Hospitant) anschließen müssen." Dah sie dabei an ihre eigene gedacht haben, werden sie hoffentlich nicht leugnen wollen. Da also diese Hoffnungen unerfüllt geblieben find und auch unerfüllt bleiben werden, versucht mair jetzt aus dem Lande die Bauern zu überzeugen, dah sie ein zweites Mal emen Zen« trnmkabgeordneten nicht wählen dürfen; denn erstens vertritt das Zentrum die landwirtschaftlichen Interessen nicht, und zwei tens wird das Zentrum das nächste Mal di« nötige Stimmen» eayl nicht ausbringen, weil die Wenden nicht mehr mit dem Zen- «um gehe» werden!?!. Also da haben wir eSl Man hat gleich wieder was Neues auf Lager, wen» die alten Mätzchen nicht mehr ziehen. Wer mit der ersten Flause hausieren geht und sie glaubt, zeigt, dah er entweder die Slljährlgr Geschichte des Zentrums nicht kennt oder aus agitatorische» Gründen Nicht bekennt. Oder aber, dah er noch nie die „Sächsische Volks- zeitung" oder ein anderes Zentrumsblatt gelesen Hai, sondern Nur die „Sächsische Bauernzeitung" und ähnliche Zeitungen, sind das Zweite ist doch wohl nur eine Behauptung, die sich durch nichts beweisen lässt. Ich wenigstens möchte den Wenden — evangelischen wie katholischen Landwirten wie Nichtland- Wirten — nicht so viel Gerechtigkeitsgefühl absprechen, dah sie über kurz oder lang wieder vergessen würden, was sie dem Zentrum verdanken. Und die Stellung der Wenden im preu ßischen Landtagswahlkampfe bestätigte meine Ansicht. Daraus allein ist schon die Haltlosigkeit der deutschnationalen Behaup tung ersichtlich. Wenn wir also jetzt wissen, in welch systematischer Weise gegen uns gearbeitet wird, heitzt eö: Obacht! Vorsicht! damit niemand übertölpelt wird! Wirken auch wir Landwirte durch Wort und Schrift in unseren Reihen für die nötige Aufklärung! Sorgen wir auch dafür, dah in Kreisen, die uns nahestehen, der Zenirumsgedanke marschiere! Helfen wir unseren Führer» durch willige, opferfreudige Mitarbeit, auch in finanzieller Hin sicht, dann werden allen Anfeindungen zum Trotze das nächste Mal zwei Zenirumsabgeordnete in den sächsischen Landtag einziehen! Eine Berichtigung Erzbergers gegen Scheidemann Der Ncichsfl»aiizn>inister a. D. richtete an den Abgeord neten Scheidemann folgendes Schreiben: Sehr geehrter Herr Kollege: In Ihrem Buche «Der Zu» samnicnbrnch" schreiben Sie auf Seile 9 über die Verhand lungen der Vorstände der ReichStagSfraktionen mit der Regie rung am 6. August 1914: Erzberger fragte auch nach der nicht vorhandenen Vorlage einer Novelle zum Diätengesetz. — Diese Darstellung ist irreführend. Bei einer Unterredung, die ich nnt anderen Kollegen am Tage vorher ini Ncichsamt des Inneren hatte, wurde uns dort die Absicht der Regierung mitgeteilt, dah sie u. a. auch eine Novelle zum Diätengeseh für die bevorstehende kurze Rcichötagstagung zu unterbreiten gedenke. Dabei wurde die Entschädigungssumme von 209 M. genannt. Ich sprach mich sofort gegen die Einbringung einer solchen Gesetzesvorlage mit Entschicderhett ans, woraus die Regierungsvertreter uns er achten, mit unseren Fraktionen die Angelegenheit zu besprechen. Nach Rücksprache niit meinen Fraktionskollegen habe ich der Regierung erneut davon KenniniS gegeben, dah daß Zentrum dir Einbringiuig einer solchen Vorlage nicht wünsche. Meine Krage am ktz 8. diente also lediglich dem Zweck, mich zu verge wissern. ob die bereits ausgearbeitete und angelündigte Vgrlage eingebrackt werde oder nicht. Wir selbst wünschten eine Diäten vorlage nicht. Ich wäre Ihnen dankblir, wenn Sie die Güte hätten, bei der neuen Auslage Ihres Buches von dieser Ergän zung und Richtigstellung Kenntnis zu nehmen. Mit vorzüglicher Hochachtung gcz. Erzberger. Lloyd George freut sich London, 16. Februar. Das Unterhaus trat gestern nach mittag 4 Uhr zusammen. ASquith führte u. a. aus: Die Thronrede sei bemerkenswert wegen der Punkte, die sie nicht behandle. Waö die letzte Pariser Konferenz betreffe, so hafte «r, auch daö Unterhaus werde eine bolle und mahgeb-.nde Erklä rung der neuen, weitreichenden Abmachungen erhalte:». Er ver lange zu wissen, was allgemein gesvrochen Ziel und Zweck der Londoner Konferenz für die Ostfragen sei. Thomas erklärte: Vor allem wolle er die Aufmerksam keit ans die ernste Lage in Irland lenken. Die Thronrede deS Königs ncbme wohl Bezug ans verbrecherische Gcwa-ttaten in Irland, jedoch nicht aus die WiedervergeltnngSmahnahmen der Regierung. Nack» Thomas sprach Lloyd George Und sagte Zu AsguiihL Ersuchen, in eine Erörterung der Pariser Konfcrenz einzntreten- Wenn man die Tatsache in Rechnung ziehe, dah im Verlaufe der nächsten Wochen >n England eine Reihe sehr wichtiger Konferenzen ftattfindcn werde, so erscheine «S ihm unerwünscht, eine solche Aussprache jetzt stattfinden zu lassen. Er wisse nichts über die Art der deutschen Gegenvor schläge, sei aber hock, erfreut, dah Gegenvorschläge vorgebrach» werden sollten/ die von den Finanzsachverständigen Deutschlands erwogen wstrpen mit dem wirklichen Wunsche, die wirksamsten Mahnahmen zu treffen, »m Deutschland seine Verbindlichkeiten ans dem Vertrage von Versailles erfüllen zu kaffen. Bevor man jedoch den Charakter dieser Gegenvorschläge kenne, würde eS »einer Ansicht nach unerwünscht sei», eine längere Erörterung tm Hause stattsinden zu lassen. Er könne ASguIths Bezeich nung der Konferenz als Revision nnd Umformung deS Vertrages von Versailles nicht annehmcn. Er habe wiederholt das HouS an die sebr wichtigen Lesfimmun» ge» erinnert, dir dem Vertrage angefügt wurden nnd die Mächte In die Lage versetzten, Vorschläge zur Tilgung der ge samten Verbindlichkeiten Deutschlands zu erwägen. Der haupt sächlichste nnd wesentlichste Unterschied zwischen diesen Borschlä» Dr. Simons KertSftid«, 1«. Februar. Reichs minister Dr. Arm oni» vsi «iller Whlren lang geladener Gäste, zu der die Minister, di« LanDtgSabg«, ordneten, Vertreter staatlicher und städtischer Behörden, Ver treter von Handel» JndusWe und Gewerbe au» Karlsruhe und anderen badischen Orten- Vertreter der Beamtenschaft, der Arbe'tgeber und Arbeitnehmer erschienen Ware«. StaatS- tzräj ident Trunk hob in seiner Eröffnungsrede dl« unga» Präsident Trunk hob > heur- Last hervor, die un» du: u»ge- auferlegt seiner Eröffnungsrede ) die Pariser Koni«,«» Worden ist und die unsere physische und Wirtschaft.ich« Krc untergraben würde. Der Absicht der Entente mutzten wir un sere Ueberzcugung -egenvberfteuen, die durch ein Diktat nicht beseitigt wird. Da» deutsche Volk wird aü» moralisch«» Grün den da» nicht unterschreiben, was für Deutschland in Gegenwart und Zukunft unmöglich ist. WaS wir heute dem Minister de» Aeuhern sagen, das müssen wir halten. Wir müssen ihm die Treue halten, auch wenn die Dinge in London ge schehen sind mit oder ohne Resultat. (Lebhafter Beifall.) NelchSmlnister Dr. Simons (von langanhaltendem Beifall begrüht) dankt dem Staatsprä sidenten für seine Worte der Ermunterung und de» Vertrauen». Auch er vertraue" dem Volke. Wer jetzt für das deutsche Volk Außenpolitik mache, der könne eS nicht mehr tun als ein auf feine Regierung gestützter Beamter, der müsse sich getragen füh len von dem Willen Le» Volke». Er wisse, daß er zu Männern komme, die erfüllt sind von den heißen Sorgen, die man hier auf den; Außenposten de» Reiche» mehr als anderswo gegen über den Pariser Beschlüssen empfindet. Die sogenannten Sanktionen, die Besetzung deutschen Gebiete», würden für Süddeutschland und insbesondere für Baden von großer, schwer wiegender Bedeutung sein. ES zeige sich jetzt, dah ohne Mitarbeit de» deutsche« Volkes die Regelung ver ungr- henren Probleme, die der FriedenSvertra, mit sich bringt, nn- möglich ist. Wir wären auf gutem Wege, wenn wir de» Brüsseler Weg weitergeaangen wären. Man hat diesen Weg verlassen und hat den Weg deS Diktats vorgeschlagen. Was se» denn die Pariser Konferenz anderes? Die Entente greift weit über da» hinaus, waö wir zu leisten vermögen. Es ist unsere Auf gabe. den Franzosen nachzuweisen, daß e» ihnen auf dem von ihnen betretenen Wege nicht gelingen wird, ihre schwierige Lage zu erleichtern. Wir müssen versuchen, mit Vorschlägen an die Londoner Konferenz beranzugehen, die innerlich durchdacht und praktisch durchführbar sind. Wenn wir jetzt nach London mit Gegenvor schlägen geben, so wird die öffentliche Meinung in England in gleicher Welse revoltieren, wie die deutsche öffentlich« Meinung gegen die Pariser Beschlüsse revoltiert hat. ES ist möglich, ev ist sogar wahrscheinlich, daß die Londoner Konferenz in ihren ersten Versuchen kein Ergeb nis der Verständigung Üfird. ES wird außerordentlich schwer sein, sich in Lun ch über die neue Methode zu einigen. Eine veinliche Lücke de» Jrigdensvertrages ist, dah man dem deutschen Volke n cht gesagt hat, wgs man eigentlich von ihm verlangt, und wenn man uns jetzt Vorwürfe macht, dah wir nicht selbst Vorschläge gemacht haben, so müssen wir erwchtrn, daß die Unsicherheit vei uns zu groß ist, um Vorschläge machen zu können. Die Gegner rechnen da»ist, daß wir in wenigen Jahren »nieder zu aroßer Blüte ge langen. Ilm diese Gummen zahlen zu könne», müßten wir aber zu einer wirtschaftlichen Blüte gelangen, die die von 1916 und 1914 weit übersteigt, und dennoch sollen wir UN» zu solchen Leistungen verpflichten. Das wäre eine katastrophale Vlifik. Damit das deutsche Volk mit Hoffnung auf Erfolg sich aus dieser elende» Lage herausarbeiten kann, brauchen wir Ruhr und Verständnis für unsere Lage. Dieser Weg bietet uns Aussicht aus Heilung. iWr müssen festhalten an dem, wa« wir au? dem Zusammenbruch gerettet haben, dazu gehört die Unversehrtheit des ReichSgedankenS, und «» gibt kein Land im Deutschen Reiche, wo dieser Gedanke leben diger ist als in Baden. Erlange wir die ReichSverfasiung haben- wollen wir sie auch verteidigen gegen den Angriff von innen und auhen. Die Pariser Beschlüsse würden in ihren Folgen eine Unversehrtheit der deutschen Reichsversaffung nicht gewahren, sie laufen auf einen Zusammenbruch alles dessen hinan», was sich das deutsche Volk auf griffigem und wirtschaftlichem Gebiete erobert hat. Wenn wir die Pariser Beschlüsse nicht annrymen, so treten dl» Sanktionen in Kraft, die jedenfalls ans »ine Trennung dev Deutschen Reiches HInauSIausrn. t Jede Bestrebung von auhen, di« dahin geht, da» deutsch» Stammgebirt auSeinanderzureihen, bedeutet rin Attentat gegen die Neichsverfaffung. Der Minister betont«, dah er auf seiner Reise durch Güddeutschkand das erhebende Gefühl g'habt habe, daß dieses Attentat auf de» einmütigen Widerstand des deut schen Volkes stoßen wird. Dieses Gefühl werde ihm Kraft geben- einer unerfüllbaren Forderung gegenüberzutreten. Abg. Schöpflin (Sog.) betont, daß die deutsche Arbei terschaft mit großer Sorge der Reise des deutschen Außen ministers nach London entgegenseh«. Die Reparation darf nicht so weit gehen, daß das deutsche Volk zu einem Sklavenvolke wird. Eö wäre eine furchtbare Schande, wenn das Deutsche Reich zertrümmert würde. Wir muffen ans dem Wege der kulturellen und der friedlichen Arbeit zum Ziele zu gelangen suchen. (Beifall.) — Es sprachen noch Vertreter der Beamten und von Handel und Industrie. In seinem Schlußworte erklärte der Minister, daß in« heu tig« Anregung nicht nur ihn kräftigen würde, sondern auch jene, die mit ihm berufen sein würden, in London die Interessen de» deutschen Volkes zu wahren. Der Minister schloß mit einen, Hoch aus das deutsche Vaterland, in das die An wesenden begeistert einstimmten. gen und den früheren bestehe darin, daß Jahreszahl un» gen bestehen sollten, die sich nach dem Gedeihen de» deutschen Ausfuhrhandels richteten. Lloyd George führte werter auS: Was die türkische Frage anbelange, so werde der Vertrag von SevreS zweifellos zur Erörterung kommen. Das höchste Inter esse deS britischen Reiches, der Alliierten und tatsächlich der ganzen Welt in dieser Frage sei, daß der Friede hergeftellt werde, sowohl im mittleren Osten wie in Mitteleuropa. Hier auf verbreitete sich der Premierminister über die Fragen von Mesopotamien und des mittleren Ostens. In langen Aus führungen über Irland verteidigte Llovd George sodann die Nichtveröffentlichung deS Strickland-Berichtes. Der Bericht habe genug enthalten, um die Regierung davon zu überzeugen, daß von Mitgliedern der Hilfstruppen Disziplinlosigkeiten begangen worden seien. Gegen die in Betracht kommende Kompanie sei streng- ßtenL eingeschritten worden. Der Premierminister schilderte hierauf, wie die Verhandlungen zur Herbeiführung eines Waf fenstillstandes an der Weigerung der Sinnf-iner, ihre Waffen abzuliefern, gescheitert seien, und schloß, bevor die Sinnfeiner den Gedanken nn die Errichtung eines unabhängi gen Irland mit Waffengewalt aufgegeben hätten, könne kein Frieden sein. Zur Sireikdrohung der Eisenbahner wegen der Untersuchung der Schießerei von Mallow erklärte Lloyd George: Wir werden uns keinerlei Streikdrohung zu unserer Einschüchterung unterwerfen. Unter der Bedingung, daß Vewcikmaterial für Mallow beigebrocht werde, gewährte Lloyd George nun seiten der Regierung e»ne Unter suchung und ein ehrliches und unparteiisches Militärgericht. Tr hoffe zuversichtlich, daß die Ordnung in Irland und mit der Ordnung die irische Freiheit wieder hergeftellt werde,. E ne neue Lage? (Sitzet,«« Dvahibericht der -.Sächs. vsIiSzeilnnj,'.) Park«, 17. Feb». I* der „Bewokraftque Slunelle* prsphezrit Lysis, Frankreich werde nsch vor Jahresfrist da» Muhraediet deieven, an» «war Ohne England. Der Gedanke, detz Frankreich seihe ständig handeln müsse. greise in Megiernngshre se« sowie 1« Volk« immer mchr nm fick,. Anck» Psineorö hebe sich, wenn auch 1a »erkchleterien Morten im Matin ans diesen Standpunkt gestellt. Paineorö der Gefährlich« Paris, 1». Februar. „Ere Novelle" bezeichnet di, Mahl PolncaröS zum Vorsitzende» des S nat-eusschussc« stlr auswärtige Angelegenheiten als eine bedauernswerte Wahl und fragt, ob die Kommission denn nicht ihre Rechte hätte wahren können, ohne den gefährlichen Mann de» Parlament» än di» Spitze zu stellen. Ob man eS wolle oder nicht, Voincarä sei grgerwärtig die Hoffnung aller Reaktionäre und aller Chauvinisten und zwar in dem Mahr, dah sogar die Sozialisten nötigenfalls entschlossen srien, gegen ihn den Block der Linken aufzurichte«. Selbst der ihm „ahetiehende Jntransigeant habe die Gefahr, die seine Haltung für Frankreich bedeute für so groß gehalten, daß er gestern abend einen Alarmruf auSgestotzcn Hab«. Poincarö lügt Peri«, 16, Februar. Der ehemalige Präsident der Republik Potncarö hat heute den zweiten der von ihm angekiinbigten sechs Voiträo« über die Kri eg Sur! a ch en geholten. Er setzt vor allein die Geschichte der französisch-russischen Allianz und die Gcschichte der französisch-englischen Snlentc auseinander, deren siredlichen Charakter >r dein noch seiner Ansicht kriegerischen Eharckrer des DreivundeS grgeniidcrstel! e, namentlich war den der beiden Hanptkontrahenten Dcnl chland nnd Oesterreich anb,trifft. Französische Fälschung Berlin, 16. Februar. Der „Marin" bringt »in längeres Zitat aus einem angeblichen Artikel von Walter Reichenau tm „Verl. Lokalanz." au« dcm Jahre 1916. Die ersten Sätze des angeblichen Zitat» lauten: „Wir haben den Krieg «in Jahr zu stütz angesengen. Sobald wir einen deutsche» Frieden errungen haben werden, wird man sofort mit der Wiederorganisation Deutschland» aui breiterer und soliderer Baff» als s« zuvor für den nächsten Krieg beginnen müssen." Daß Zitat Ist ein« Fälschung. Walter Rothenau schreibt lm „Rerl. Taaeblatt": Ich habe im ganzen Jahre 1916 überhaupt keinen Artikel im „Berliner Lokal» anzeigrr" veröffentlicht nnd mich niemals tm Sinne der angeführten törichten Redeweise geäußert. «ufiösung de» Enieniekommisfisnen in Oesterreich Wie«, 16 Febr. Wie die „Politische Korrespondent" erfährt, hat die Botschaffnkont-renz dl» Einstellung der Arbeiten der mil tärischen u"d LififichlffahrtSkommltstoiien mit dem 20. Februar ver fügt. um durch diesen Beschluß eine schwere finanzielle Belastung Orfterreich» «ufiubeben. Dies« Entschließung dürste in keiner Weise di« dolle Durchfuhr»»«« der aus d m FriedcoSverfiag von St. Ger» «aln sich ergebenden militärischen und LusfichtsfobrtSbeftiwmunokN gefährden. Sollten diese Bedingungen bi» zum 26. Februar nicht rr nllt sein, so wird bi« zur Durchführung eine LiquidatienS- organlsation mit möaltchst geringem Personalbestand die ver- tragSersitllnng zu überwachen haben. Zur «eis» Br. Beneschs Pari«, 16. Februar. Zur Reis» de« tschecho-slowakischen Minister« Dr. Aenesch nach Frankreich sagt Pertinax im Echo de Paris: Dr. Benesch der gewünscht habe, daß die tschechisch- südslawische Organisafion eine Umgestaltung und Erweiterung erführe, di« den besonderen Bedürfnissen Polen» und Rumänien» hätte entsprechen sollen, habe damit kein Glück gehabt. Die Bitter keit, dt« man in Warschau Über die Regelung der Leschener Frag« und über die von der Lschecho-Skowakei zur Zeit der bolschewistische.» Gefahr geübte Neutralität empfunden habe, führte Polen zu einem' Sonderadkommen mit Rumänien. Man habe somit etn rumänisch-polnische« Bündnis gegen Moskau und rin solche» »wischen der Tschecho-Slowaket und Güdslawirn gegen ein etwaige» Wiedererstehen der Doppelmonarchte. — Einem Vertreter de» Journals gegenüber erklärt« Benesch: Er sei nach Rom und Pari» gekommen, um sich mit den Alitierten über die Möglichkeiten zu verständigen, Oesterreich z» Hilfe zu kommen. Die» werde auch der Zweck seiner Reis« nach London sfin, wo er außerdem einen tschechisch-engllschen Handelsvertrag abzuschließen gedenke. Pari». (öavaS.) Der Ministerpräsident Bfiand überreich!» de« Minister Dr. Benesch gestern nachmittag di« Insignien de» Großkreu»«» der Ehrenlegion. Bi« Abrüstungsangekegenheit Landau, 16. Februar. Nu» Washington wird berichtet, Senator Bora h seinen Feldzugsür die Entwaffnungkortsetzl. Jetzt beantragt er die Einberufung einer Konferenz zwischen England. Japan und Amerika zum Zwecke eines Abkommens über eine wesentliche Verringerung der Schifssbantenin den nächsten fünf Jahren. Eitttssiuerpückchen Loudsn, 1«. Februar. Nach einer Meldung au» Dublin habe» die Sinnseiner gestern den zum Lode verurteilten Sinn- feiner Terlina, der einen Offizier erschossen hatte, ans de« Gefängnis befreit. Die Befreiung erfolpte in der Weise, daß eine Kompanie Soldaten mit aufgepflanzten Bajonett nnier Führung eines Offizier» die NuSlirtenmg de« Gefangenen verlangte, um ihn in ein andere« Gefängnis überzusühren und zwar ans Grund von regelrecht ausgestellten Papieren. Wie sich spättr zeigte handelte e» sich dabei um verkleidete Sinnfciner, die auf diese Weise ihre Genossen befreien. das. Die sch«edische Pegisvangsbildung Slockthslm, 16. Febr. In der gestrigen Sitzung der sozial« demokruiffchen Reichstages,aktiv» war di« Stimmung gegen die erneut, Uedernahme derRegterungsverantwor- tung. Man erwartet, daß Branttng dem röntge «ine ab lehnend« Antwort geben «erd« und glrtcdzeifig auf die Möge lichkett «ine» GeschäftSmintstertum» Hinweisen dürste. Bl» Minister- prästdentichaftSkand datrn wnden außer dem Sozialmlntste^ Sllenqulft die LondeShauvtlente Wtden nnd Oskar v. S ydow ge nannt. Mtnisftr de« «enßer«, würde «ahrschfinlich Graf Wränget bleiben.
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