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Sächsische Volkszeitung : 15.05.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190705157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19070515
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19070515
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-05
- Tag 1907-05-15
-
Monat
1907-05
-
Jahr
1907
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 15.05.1907
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Fürsten. Der Reichskanzler scheine die Gefühle der Braunschweiger nicht -u kennen und zu würdigen. Die Legitimität müsse hoch, gehalten werden. Der Braunschweigische BundesratSbevollmäch- tigte Geheimrat Boden legt den bekannten Standpunkt der braunschweichschen Regierung dar. Abg. Wehl (Natl.): Auch wir Hannoveraner wünschen den Braunschwetgern Erfüllung aller Wünsche, mir die Ruhe im Hannoverland mutz gewahrt bleiben. Abg. Barenhorst ,Rpt): Das WelfenhauS hat viel für seine Länder getan, cs nahm sich besonder» des Mittelstandes an. Aber seitdem wir preutzisch geworden sind, hat unser Land großen Aufschwung genommen. Abg. Götz v. Ölen Hausen (Zentr.): 400 Jahre diente meine Familie den Westen und jetzt werden letztere so behandelt. Das ist Preußens Dank! lBeifall) Staatssekretär o. PosadowSky: Ueber den LegitimitätS- prinzip steht die Sorge um den inneren Frieden im Reiche. Abg. Dr. Lieber (Natl.) fordert eine weitere Vereinheit lichung des deutschen Elsenbahnwesens. Nach kurzen Bemerkungen der Abg. Ulrich und Dr. Pichler wird der Antrag bewilligt. Das Haus vertagt die Weiterberatung auf Dienstag 11 Uhr um >/r" Uhr. Polirlftye Nundseyau DreSoen. den 14 Mai 1VV7. — Der Kaiser hat an die Witive des Geheimen Justiz- rates Professor Lörsch in Bonn folgendes Telegramm gerichtet: Die Nachricht von dem. Hinscl^idei, Ihres Gatten hat mich sehr betrübt und ich spreche Ihnen zu dieser scltzveren Heimsuchung mein wärmstes Beileid aus. Gott der Herr tröste Sie iir Ihrer schveren Heimsuchung, an der ich lebhaften Anteil nehme. Dankbaren Herzens werde ich stets der Verdienste des großen Nechtslehrers und seiner edlen Persönlichkeit gedenken und als besonderes Glück empfinden, daß auch mir einst vergönnt war, zn seinen Füßen zu sitzeil und von seiner Lehre Eindruck fürs Leben zu empfangen. Wilhelm l. ir. — Der Kaiser als Zeuge. Wie die „Münch. Neuest. Nackp." von beteiligter Seite erfahren, hat im Prozesse Dr. Karl Peters gegen die „Münch. Post" die beklagte Partei durch ihren Rechtsbeistand den Antrag stellen lassen, den deutschen Kaiser als Zeugen zu vernehmeil. Der Verhand lungstermin ist auf den 23. Mai festgesetzt. — Prinz Moritz von Sachscn-Altenburg ist in Arco, wo er sich zur Kur aufhielt, im 78. Lebensjahre verstorben. Herzog Ernst von Sachsen-Altenbnrg hat durch den Tod des Prinzeil Moritz den einzigen Bruder verloren, der zu gleich, da der Herzog bekanntlich Söhne nicht hat. als der bisherige Thronfolger galt. Mit dem Tode des Prinz.n geht das Recht der Thronfolge auf dessen ältesten Sohn, den jetzt 30jährigen Prinzen Ernst, über, der als preußischer Major zurzeit im Großen Generalstabe Dienst tut und dessen Ehe mit der Prinzessin Adelheid zu Schaumburg- Lippe drei Kinder entsprossen sind, so daß die weitere Thronfolge des regierenden Hauses gesichert ist. Ter ver storbene Prinz Moritz wurde am 21. Oktober 1829 als zweiter Sohn des regierenden Herzogs Georg geboren. Seine noch lebende Gemahlin, Prinzessin Auguste, die Schocher des Herzogs Georg voll Sachsen-Meiningen, be schickte ihn mit vier Kindern, der Prinzessin Marie Anna, die mit dem regierenden Fürsten voll Schnmburg-Lippe vermählt ist, der Prinzessin Elisabeth, die den Großfürsten Konstantin von Rußland heiratete, dem Prinzeil Ernst und der- mit dem Prinzen Eduard von Anhalt vermählten Prin zessin Luise. Prinz Moritz bekleidete militärisch den Rang eines plx'nßischen sowohl lote eines sächsischen Generals der Kavallerie: er stand als solcher ä In mrito der sächsischen Armee, die also voraussichtlich infolge des Todes des Prin zen Trauer anlegen wird. Der preußische Justizministcr ordnete für jeden Fall, in dem gegen noch nicht 10 Jahre alte Personen evangelischeil oder katholischen Bekenntnisses öffentlich Klage erboben wird, a», daß dem ersten Pfarrer der Ge meinde davon Mitteilung zu machen ist. Obcrhvfprcdigcr T. Drhaudcr und Kvusistvrinlrat Pfarrer Lnhnse» sind am 13. d. M. von ihrer Palästina reise. welche sie im Aufträge des Kaisers zur Einweihung des den tuchen Hospizes ans dem Oelberge bei Jerusalem unternommen hatten, nach Berlin zurückgekehrt. Tie „Deutsche Tages,-eitnng'' schreibt: ,Es kann als sicher gelten, daß die Preußische Regierung, um allen Miß deutungen und Schwierigkeiten in der Frage der Schiff- fahric'abgal'cn aus dem Wege zu gehe», sich wahrscheinlich entschließe» wird, den Bnndesrat mit der Frage zu befassen und eine entsprechende Deklaration der Neichsverfassung zu lu'anlragen. Diese Deklaration dürfte so gefaßt sein, daß grundsätzliche Bedenken auch bei denen nicht mehr obwalten können, die bisher die Erhebung von Schi Nährt sab gaben mit der Reichsversassnng für unvereinbar hielten. Es ist ferner ülir wahrscheinlich, ja ziemlich sicher, daß die er forderliche Mehrheit für eine etwaige Verfassnngsänderung bezieh»ngsweDe nir eine Deklaration bei der Abstimmung :m Bnndesrate vorhanden sein wird. Preußen ist zu Ver handlungen und Zngeständissen geneigt und wird den in Betracht kommenden Regierungen und Bundesstaaten ent- gegenkommen, soweit es irgend möglich ist." — Die „Nordd. Allg. Ztg." veröffentlicht einen Ar tikel „Au dir Schwriilriiiästrr und Schweinezüchter", in dem darauf hiugewieseu wird, daß der gegenwärtige Tief sland der Schwei newene lvweise, dgß eine Anfrecht- erbaltnng des Grenzschutzes gegen das Ausland die Grund bedingung. aber auch die Grundlage für eine ansrciclx'nde Viehzucht und Viehhaltung im Jnlgnde sei. Der Streit nm die 'Oennnng der Grenze» siir die Einfuhr von Vieh und Fleisch dürste damit hauptsächlich für immer abgetan sein. Im Anschluß daran wird an die Landwirtschaft die Mah nung gerichtet, nicht sofort, wenn die Preise einmal stark gesunken seien, die unrentabel gewordene Schweinehaltung wieder ansziigeben. Ein parlamentarischer Abend beim Reichsknnzlrr. Ans Donnerstag abend bat der Reichskanzler den Block zu sich geladen: hei günstiger Witterung soll daS Fest im (har ten abgehalle» werde». Von der Zentrnmsfraktion wird niemand an dem Abend teilnehmen. als die beiden Schrift- sichrer Freiherr v, Tbünefeld und Engeln, die als Mit glieder des Reichstagsvorstandes teilnehmen müssen. Das Zentrum führt iomit seine Opposition gegen den Fürsten Bülow getreu durch. — Die „Norddeutsche Allg. Ztg." teilt mit mit. daß der Gouverneur von Kamerun JeSko von Battkamer in den „einstweiligen Ruhestand verseht und Geheimer LegationSrat Dr. Seitz zum Gouverneur von Kamerun bestellt worden ist. — BertagnngSautraß. Am Montag ist folgender Antrag im Reichstag eingelaufen: „Mit Ermächtigung Sr. Majestät des Kaisers beehrt sich der Unterzeichnete dem Reichstage den Antrag, zur Vertagung des Reichstags bis zum 19. November d. I. die Zustimmung zu erteilen, zur verfassungsmäßigen Beschlußnahme vorzulegen." Der An trag wird zweifelsohne angenommen. — Das preußische Abgeordnetenhaus nahm die Gesetz- entwürfe betreffend der Aufbesserung der WohnungSver- hältnisse der Arbeiter und daS Jagdgesetz ohne erhebliche Debatte an. — Die Mitglieder des braunschweigischen Landtages waren am 13. d. Mts. zu einer geheimen Besprechung der Regentenwahl versammelt. Der vertrauliche Charakter der Verhandlungen wird auf das strengste durchgeführt, auch die Regierung ist in der Sitzung nicht vertreten. Sollte eS heute zu einer positiven Entscheidung kommen, so wird diese erst noch in einer alsbald etnzubsrusenden offiziellen LandtagSsitzung in den vorgeschriebenen Formen zu ratifi- zieren sein. — Erzbischof Dr. v. Abert und Pfarrer Grandinger. Ein Mitarbeiter der „Allgemeinen Zeitung" hat am 10. Mai den hochwürdigsten Herrn Erzbischof Dr. v. Abert ausgesucht, „um ben Standpunkt des Kirchenfürsteu in der Angelegenheit Graudiuger kennen zu lernen". Der Erz- biscl>of hat sich dem Vertreter gegenüber also ausgesprochen: „Auf die Frage, wie der Erzbischof sich zu dem Antwort schreiben des Pfarrers Graudiuger verhalte, namentlich aber zu dein Wunsch des Pfarrers, daß man ihm, nachdem er als Hospitant der liberalen Partei cmftrete, endlich die Bahn freigebe, stellte sich der Erzbischof ans den Stand- Punkt, daß er es nach wie vor anstößig und im katholischen Volke ärgerniserregend erachten müsse, wenn ein katho lischer Priester sich als liberaler Kandidat aufstellen lasse, selbst wenn dies als Hospitant geschehe. Von dieser An sicht werde sich der Erzbischof durch keinerlei Gegenvor stellung abbringen lassen, und in diesem Sinne werde er auch in den nächsten Tagen dein Pfarrer Grandinger seine Antwort z»gehen lassen." Die Annahme des Pfarrers Graudiuger durch sein Antwortschreiben air den Erz bischof „seiner vielumstrittenen Kandidatur die Bahn frei" werde, lxck sich, wie mit aller Sicherheit voraus- zusehen war, nicht erfüllt. Ter Bamberger Oberhirte hält au seinem Urteil über die liberale Kandidatur eines katho lischen Geistlichen mit aller Entschiedenheit fest, und er be zeichnet es als anstößig und im katholischen Volke ärgernis- erregend auch dann, trenn ein katholischer Pfarrer der libe ralen Partei nicht als Mitglied, sondern als Hospitant bci- tritt. Damit wird die wohlverdiente Verurteilung, welche der Erzbischof über den Liberalismus ausgesprochen hat, außerordentlich verschärft. Mit dieser neuerlichen Kund gebung des Erzbischofs ist die Affäre Graudiuger in der Hauptsache erledigt. Die prinzipiellen Fragen sind gelöst, und die Sache wird künftighin nur wehr eine persönliche Seite haben. — Der Bund der Landwirte kommt in einer Preß- polemit mit dein Abgeordneten von Kardorff herzlich schlecht weg. Letzterer hatte den Bund an seine Haltung gegen über dem Zolltarif erinnert und hierbei betont, daß die Vertreter des Bundes diesen abgelohnt hätten: jetzt aber stelle sich der Bund so, als sei er die Ursache, daß es der Land wirtschaft gut geht. Dem gegenüber stellte nun Herr von Kardorff folgendes fest: 1. Festschrift von E. Klapper (Dezember 1002): „Die Annahme des Antrages Herold (Kardorff) bedeutet für die deutsche Landwirtschaft eine Verschlechterung selbst gegenüber der gegenwärtigen Lage . . . ." 2. E. Klapper: Agrarkorrespondenz (Dezember 1902): „Und kann man diesen Kampf wirklich als einen Kampf gegen die Sozialdemokratie bezeichnen — wenn er in seiner wirtschaftlichen Wirkung zum Todcskampf des deutschen Bauernstandes führen muß, zur Zertrümmerung dieses bisher stärksten Bollwerks gegen die Sozialdemo kratie?" 3. Sitzung des preußischen Abgeordnetenhauses vom 28. Januar 1903, Abgeordneter von Wangenheim: „Ich bin der ehrlichen Ueberzeuguug, daß der jetzige Tarif in 'einen Folgen schlechter sein wird, als der vorige usw." „Nach meiner Persönlichen Kenntnis der Sache können wir getrost Gift darauf nehmen, daß die Viehzölle trotz des schönen Schemas nicht höher ansfallen iverden, als sie heute sind!" (Es ist doch recht erfreulich, daß Herr von Wangen- beim damals kein Gift hierauf genommen hat!) „Durch die wirtschaftliche Gesetzgebung, die wir aiigewendet haben, iverden wir die Sozialdemokratie in weitgehendstem Maße fördern! . . . ." 4. Dieselbe Sitzung: Abgeordneter von Oldeuburg-Januschau: „Ob der Zustand, in den wir durch den neuen Zolltarif kommen werden, ein glücklich»- se'n wird, ist mir fraglich!" 5. Sitzung vom- 29. Januar 1903: Abgeordneter Halm: „Ich kann Herrn von Zedlitz nur sagen, daß eine große Enttäuschung und in manchen Kreisen eine tiefe Erbitterung darüber herrscht, daß die Negierung ihr» Versprechungen nicht Nxihr gemacht hat!" „Nun vergleiche mau," so schreibt Herr von Kardorff weiter, „mit diesen Propliezeiinigeu die Julx'lhyiiine im Zirkus Busch! Es gehört in der Tat heute eine gesunde Portion edler Dreißig- keit dazu, zn behaupten, alles sei eil getroffen, tvaS damals die Buudesleitung vorhersagte". — Der Frieden im Flottcnvercin ist also in Köln glück lich wieder hergestellt worden. Wir haben trotz des lauten Waffengeklirrs der letzten Wochen nichts anderes erwartet. Zumal nachdem bekannt tvar, daß der Kaiser seinen Gene- raladjutauteu Generalfeldmarschall v. Hahicke als seinen Vertreter nach Köln entsandte, durfte mau sicher sein, daß unter einem starken Druck von oben die widerstreitenden Teile wieder zusainmengeschiwcißt würden. Durch die Ver bindung der Präsidialgeschäftsstelle des Flotten verein 8 mit der Mahlmache der Negierung hatte der Flotten Verein, der früher häufig im Gegensätze zur Regierung gestanden hatte, einen ausgesprochen offiziösen Charakter erhalten, und dämm hatte auch die Regierung vor dem Jnlande und Ans tande ein starkes Interesse daran, den Krach nach außen zu verhüten. Das ist ihr denn auch gelungen. Wie — daS er fährt man vielleicht später einmal. Heute weiß man ntchts Genaueres darüber, da alle diese Vorgänge sich hinter den Kulissen und in streng vertraulichen Verhandlungen abge spielt haben. Für die Dessen tlichkeit existiert zunächst weiter nichts, als die Aimahme einer Resolution, worin einerseits der unpolitische Charakter des Vereins bekräftigt, anderer seits aber auch dem Präsidium ein uneingeschränktes Ver trauensvotum erteilt wird. Nun wird mau in Bayern, Sachsen, Schlesien, und wo sonst noch Widerspruch gegen die politischen Treibereien des Generals Keim sich regte, darauf Hinweisen, daß der Flottenverein sich neuerdings als un politischen, „über den Gegensätzen der Konfessionen und Parteien" stehenden Verein proklamiert hat. Herr Keim und seine Freunde dagegen werden sich darauf 'berufen, -aß die Kölner Hauptversanrniiluug dem Präsidium und damit auch ihm „volles Vertrauen und herzlichen Dank für seine aufopfernde, tatkräftige Führung und Förderung -es Ver eins" ausgesprochen hat. Man kann sich nur sckstoer eine Vorstellung davon machen, wie auf Grund dieser JanuSkopf- Resolution, die vorn die friedfertigen Züge des Freiherrn v. Würtzburg, hinten das kriegerische Antlitz des Generals Keim zu zeigen scheint, der Verein künftig seine Tätigkeit etnrichten wird. — Wird das friedfertige unpolitische! Ge- siclst nur für die Zeiten „zwischen den Schlachten" gelten, daS andere, politische dagegen bei Wahlkämpfen? Wir haben lediglich auf Grund der Resolution nicht das Ver trauen, daß der Verein künftig der politischen Agitation entsage. Es mag ja sein, daß sich das Urteil etwas ver bessern würde, wenn wir auch von den vertraulichen Ver handlungen Kenntnis erhielten, aus denen diese Atesotution hervorgegaugen ist. Vielleicht sind dort den Bayern jene Garantien, auch persönlicher Art, gegeben worden, die sie so energisch verlangt hatten. Vielleicht hat General Keim dort förmlich und feierlich versprochen, niemals und unter keinen Umständen wieder die Einrichtungen und Macht mittel des Vereins zu politischen Zwecken zu mißbrauchen. Eine solche Erklärung iväre nm so notwendiger gewesen, als Herr Keim noch ans dem Wege nach Köln öffentlich er klärt hat, er werde es das nächste Mal wieder genau ebenso machen. In der öffentlichen Hauptversammlung in Köln hat man von einem Widerruf dieser Erklärung nichts ver- nommen. Oefterreiry-Nnq«rn. — Ungarisches Abgeordnetenhaus. Handelsimnister Kossuth legte einen Gesetzentwurf betreffend die Regelung der Bezüge der Beamten der Staatsbahnen, sowie eine Dienstordnung vor. Nach diesem Entwurf erhalten die An gestellten eine anfängliche Bezahlung von 1000 Kronen, so wie eine Wohnnngszulage mit der Zusicherung eines alle zwei Jahre erfolgenden Avaneements. Die Teilnahnie an Ausständen und an passiver Resistenz ziehe sofort die Ent lassung oder die Einleitung eines Disziplinarverfahrens nach sich. Vereine von Bahnangestellten können mir nrit vor heriger Genehmigung des Handelsministers gebildet wer den. Die Beamten der Staatsbahnen können nicht Mit glieder eines solchen Vereins sein, dessen Tendenz mit den Interessen des Dienstes der Staatsbahnen nicht vereinbar ist. Die jährliche Mehrbelastung infolge dieser Gehalts- regellmg beträgt 14,4 Millionen Kronen. Aransrsitli — Tie kirchliche Jahanna-d'Are-Fcicr. Der Ankün digung gemäß fand am 12. d. M. in Orleans in den Kirchen und in der Kathedrale die kirchliche Johauna-d'Arc-Feier statt. In der Kathedrale leitete der Bischof Tauchet die Feier. Eiirc überaus große Menge nahm daran teil. Die Fahne der Jungfrau befand sich im Schiff der Kirche. Zehn Miiuizstalrätc wohnten der Feierlichkeit bei, aber weder der Maire noch sein Stellvertreter. Der Geistliche von Menil- Moutaut hielt eine Rede auf die Jungfrau, machte aber keine politische Anspielung. Spaniel,. — Die Taufe des Kronprinzen, die am Dienstag hätte vorgeiiommeu werden sollen, wurde auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben. Der König soll beabsichtigen, der Zeremonie einen besonders feierlichen Charakter zu geben. Ter Taufakt wird in der Schloßkapelle stattfinden. Das historische Taufbecken wird unter einem Baldachin auf gestellt werden. Der Tanfzug wird sich wie folgt zu- saiiimensetzen: Zuerst Neichsherolde, sodann Hofchargen, diesen folgen die sieben Granden von Spanien mit den Attributen des Tanfsakramentes, hierauf wird der Täuf ling in die Kapelle getragen, zu seiner Rechten schreitet die Margnise von Salamanka, zn seiner Linken der Nunzius Niiialdini als Vertreter des Pate stehenden Papstes. Den Taufakt vollzieht Kardinal Sancha, Primas von Spanien, mit Jordanwasser. Der König hängt sodann seinem Sohne die Insignien des Goldenen Vließes und den Großorden des Karlsordens um, worauf der Zug in die Privalgemächer der Burg znrückkehrt. Das Befinden der Königin irnd des neugeborenen Prinzen ist fortgesetzt gut. Rutzlariv. — Von angeblich zuverlässiger Seite erfährt der Petersburger Korrespondent des „Daily Telegraph", daß eine große Verschwörung zur Ermordung des Zaren ent deckt und vereitelt worden sei. Die Terroristen hätten vor zwei Monaten ein Attentat ans den Herrscher beschlossen und 80 Verschjwörer hätten sich kürzlich zur Ausführung der Tat verpflichtet. Tie Revolutionäre planten eine Ueber- rnmpelung des Palais. Die Bande von 80 Mann sei in drei Gruppen geteilt worden, die dann gleichzeitig ihre Ope rationen beginnen sollten. Es sei ungewiß, ob Palais- beancke mit den Verschwörern in Verbindung stehen, doch argwöhne man dies, obgleich bis Donnerstag abend keine Beweise hierfür Vorlagen. Es seien jedoch eine Anzahl Reserveoffiziere und andere Beamte an der Verschwörung beteiligt. Die Verschwörer begaben sich zn zweit und zu -ritt »ach Zarskoje Selo und am Freitag ist die erste Gruppe von 34 Mann dort cingetroffcn. Es ist unbekannt, wie der Verdacht gegen sie rege wurde, doch ist angeblich die gesamte Bande von 34 Mann verhaftet und auf Grund der bei ihnen beschlagnahmten Papiere sollen auch fast alle übrigen an der Verschwörung beteiligten Personen fest genommen worden sein. — Die Duma berät die Interpellation Maklakoff über <M der Dt von the, den Kal log und Nie! best Ma fein Vers Dis Neu Anti Rest mili Tru) anfch Gegc Hofe zes! einer wart Herr einen sehen der 5 eigen, Jagd vollen dere i ain D große, v. Rai Königs am M im Ge gotteS gotte« schmück diesen graphij macht. Spore, sind vo zu 10 ' Verein ab. in wurden wärtig ' Versucht neue Cf 1. Mai Fahrkarl Doppelst brachen Fahrkart fortgesetz mit meh scheinheft Gültigkei zusammei beliebig . unterbreck der Fahr werden d Weiterreil Einer Bes, diesem <S bereits b> und der Bedenken den Betri, lasten, die So sollen Frauen ge Männer n werden. 2 Vorschriften Familtenbo , - .... ^iSüsL.. ^
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