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klerikale Politik des Ministerpräsidenten. Sie sei aber unvollständig. Denn man müsse die Verfassung reformieren und volle .Kultusfreiheit einführen. Der Ministerpräsident Canalejas erklärte: Morets Sturz sei verfassungsmäßig gewesen. Er sei durch Gegensätze innerhalb der liberalen Partei verursacht worden. Der König habe, indem er das gegenwärtige Kabinett zur Mackst berief, die Frage im vaterländischen Sinne gelöst. Der Ministerpräsident be tonte, es sei gefährlich, die Verfassung zu reformieren. Das werde aber nicht hindern, die in der Thronrede ange gebenen Punkte zu verwirklichen. Ueber Marokko sagte Canalejas, Spanien habe gegenwärtig Verpflichtungen, werde sich ihrer aber zu entledigen wissen. Azcarate ant wortete, Canalejas sei Anhänger der Verfassungsreform, wage aber nicht, sie vorzunehmen. Es sei gut, Ceuta zu behalten, um es eines Tages gegen Gibraltar austauschen zu können. — Der Zar bestätigte das von der RetchSduma und dem Reichsrat angenommene Finnlandgesetz. Türkei. — Der hervorragende Balkankenner Leopold Freiherr v. Chlumecky beleuchtet in der „Oesterreichischen Rundschau" in bemerkenswerter Weise die türkische „Pazifikation" Al- baniens und zieht aus dem gleichgültigen Verhalten Ruß lands zu den in den Bergen Albaniens verübten Greueln interessante Schlüsse, die man nicht übersehen darf. Er schreibt: „Tie ernste innerpolitische Situation und der Kreta konflikt, welcher akut zu werden drohte, veranlvßten den Kriegsminister Mahmud Schefket Pascl-a, nach Konstan- Linopel heinizukehren, noch ehe der albanesische Aufstand niedergeworfen war. Noch immer wird in Albanien ge kämpft und die türkischen Truppen sehen immer neue „Re bellen" vor sich und verfolgen sie mit beispielloser Grau samkeit. Nur spärliche Nachrichten dringen über die Vor gänge in Albanien nach Europa. Sie genügen aber, um uns ein Bild darüber zu machen, in welcher Weise „pazifi- ,ziert" wird. Tagtäglich werden beispiellose Greuel an Frauen. Kindern und Greisen verübt, die unter anderen Umständen und zu anderen Zeiten Europas Einspruch ver anlaßt hätten. Es wäre auch tatsächlich hoch an der Zeit, daß dieser blutrünstigen „Pazifikation" ein Ende gesetzt und die Türkei auf die gefährlichen Folgen dieses Bruder krieges aufmerksam gemacht werde, mit dem sie überdies Rußlands Geschäfte besorgt. Als sehr auffallend muß der im panslavistischen Lager über die Vorgänge in Albanien herrschende Jubel bezeichnet werden. Die Tatsache verdient unsere Aufmerksamkeit, denn Rußland, das sonst stets die verschiedenen „Nationalitäten" der Türkei gegen die tür kische Regierung in Schutz nimmt, für die Erweiterung ihrer Rechte, für die Berücksichtigung weitestgehender Au- tonomiewünsche und für die Straflosigkeit begangener Un- botmäßigkeiten mit aller Macht eintritt, verfolgt den Alba uesen gegenüber eine ganz andere Politik und empfiehlt die gewaltsame Unterdrückung jedweder Freiheitsregung in Albanien. — Bemerkenswert sind auch die Ausführungen des Professors Wlodiiuiroff, die darin gipfeln, daß die Al banesen die einzigen Feinde der südslavischen Bewegung feien und daß der Bau der Donau—Adriabahn nur durch ihre Niederwerfung ermöglicht werde. Diese von den Panslavisten ungeduldig ersehnte grausame Niederwerfung der Albanesen ist im Zuge, und es wäre hoch an der Zeit, daß jene Mackste, deren Interessen mit jenen des Pansla- vismus nicht identisch sind, aus ihrer allzu kühlen Reserve hervortreten, um gegen die jüngsten Atrocities (Grausam keiten) Einsprache zu erheben, gegen die schon längst von anderer Seite Proteste laut geworden wären — wenn ihnen Bulgaren oder Serben zum Opfer fallen würdenI" Aus Stadl und Land. Dresden, den S. Juli 1910. ' Arbeitervereine und Jugendbewegung. In der letzten Zeit ist wiederholt die Beobachtung gemacht worden, daß es in manckvn Arbeitervereinen an dem nötigen Nach- tvuchs fehlt. Um nach dieser Richtung hin nun eine Aende- rung herbeizuführcn, dürfte sich die Herstellung einer bessere» Verbindung zwisck-en Arbeiter- und Jugendvereinen und zu diesem Zweck u. a. die Bildung von Ausschüssen empfehlen, die sich aus Mitgliedern der Arbeiter- und Iugendvereine zusammensetzen sollten. Die Aufgabe der Ausschüsse sollte es sein, neue Mittel und Wege zu suchen, den noch fernstehenden Teil unserer Jugend für unsere Organisationen zu gewinnen. Wie notwendig das ist, darüber sollte allein schon ein Blick auf die sozialdemo kratische Jugendbewegung und die von dieser Seite drohen den Gefahren belehren. Diesen wirkungsvoll zu begegnen, ist in erster Linie eine gemeinsame Verbindung von Ar beiter- und Jugendvereinen zu gemeinsamer Arbeit ge eignet Wie unbequem der Sozialdemokratie eine solche Verbindung ist, gesteht die sozialdemokratische „Metall- arbeiterzeitung" (Nr. 22) ein, indem sie schreibt: „Ist der Anschluß der katholischen Jugendorganisationen an die Arbeitervereine erfolgt, dann ist auch das Geleis gelegt von der schulentlassenen Jugend zu den christlichen Gewerk schaften." DaS will die Sozialdemokratie mit allen Mitteln verhindern. Deshalb schreibt die sozialdemokratische „Metall- arbeiterzeitung" weiter: „Diesem Entwickelungsgange in die Speick-en zu fallen, muß auch unsere Aufgabe als Ge- werkschaftler sein, denn in dem klerikalen System bilden die christlichen Gewerksck-aften, die uns den Arbeiter streitig mack)en. ein wichtiges Glied, >vas — abgesehen von ihrer ganzen ultramontanen Grundlage — schon der Umstand beweist, daß den Angehörigen der katholischen Arbeiter vereine zur Pflicht gemacht ist, den christlichen Gciverk- schäften beizutreten." Im selben Maße gilt das für uns in Sacksten bezüglich der katholiscl»en Fachabteilungen (Sitz Berlin). Daraus geht hervor, wie verhaßt der Sozialdemo kratie die Verbindung zwiscl-en Arbeiter- und Jugend- Vereinen ist. UnS kann das nur zum Ansporn dienen, die Gefahr für den Gegner möglichst groß werden zu lassen. Was nun die Bildung von Ausschüssen anbctrifft, so möge man doch recht bald einmal an einigen Orten einen Versuch machen. Voraussetzung für ein wirkungsvolles Arbeiten der Ausschüsse ist allerdings, daß die tüchtigsten Mitglieder der Arbeiter- und Jugendvereine in dieselben entsandt werden. —* Wetterprognose der König l. Sä chs. Laude»- Wetterwarte zu vresde« für den 0. Juli: Westliche Winde, veränderliche Bewölkung, etwas wärmer, zunächst zeitweise Regen, später aufheiternd. —* Se. Majestät der König, Allerhöchstwelcher sich gestern abend 10,05 Uhr vom Neustädter Bahnhofe aus nach Zeithain begeben hatte, wohnte heute früh den Bataillons- besichtigungei« des 1. (Leib)-Grenadierregimentes Nr. 100 daselbst bei und kehrte mittags mit Automobil nach Wach witz zurück. —* Seinen 75. Geburtstag feiert am 6. Juli der Dresdner Sprachlehrer und Literaturgelehrte Hofrat Dr. Emil Peschel, dem die Begründung des Theodor- Körner - Standbildes auf dem Georgplatze sowie des Körnermuseums im Körner-Schiller-Hause zu Dresden zu verdanken ist. Mit seinem 75. Geburtstage kann Hofrat Dr. Peschel zugleich sein 40jähriges Amtsjubiläum im Dienste der Stadt Dresden begehen. Gleick-zeitig kann er noch auf eine 25jährige Tätigkeit als Direktor des Dresdner Körnermuseums zurückblicken. —* In der König!. Frauenklinik findet auch in diesem Jahre und zwar vom 1. bis mit 27. August ein Fortbildungskursus für Praktische Aerzte statt. UebrigenS dürfte es wenig bekannt sein, daß in der Klinik für appro- bierte Aerzte. welche sich in Geburtshilfe und Gynäkologie für die Praxis weiter auvbtlden wollen, 12 Wohnungen unentgeltlich zur Verfügung stehen. Der Eintritt in die Klinik kann an jedem Ersten des Monats erfolgen. —* An der König!. Technischen Hochschule zu Dresden beträgt die Gesamtzahl der Studierenden und Zuhörer 1043. Davon gehören der Hochbauabteilung an 178 Studierende, 61 Zuhörer (darunter 1 Dame); der Jngenieurabteilung 180 Studierende. 23 Zuhörer; der Mechanischen Abteilung 263 Studierende, 25 Zuhörer; der Chemischen Abteilung 216 Studierende (darunter 2 Damen), 11 Zuhörer; der Allgemeinen Abteilung 89 Studierende (darunter 4 Damen). 17 Zuhörer (darunter 3 Damen). Der Nationalität nach sind 576 aus Sachsen, 237 aus den übrigen deutschen Bundesstaaten, 231 aus dem Aus lande. Mit Einschluß von 126 Hospitanten (darunter 62 Damen) beträgt die Gesamtzahl der Hörer 1168. —- Die Ankunft des ParsevalluftschiffeS aus dem Heller ist auf Mittwoch vormittag 11 Uhr ver- schoben worden. DaS Doppelkonzert beginnt um Uhr, der Kartenverkauf um V-10 Uhr. —* Für den BiSmarck-Ehrengarten in Laube- gast, über dessen Fertigstellung wir vor einigen Tagen berichtet haben, ist jetzt ein Stein von der CheopS-Pyra- rnide bei Kairo eingetroffen. ES ist ein hohlgeschliffener Granit, der vom Deutschen Kriegerverein in Alexandrien gewidmet worden ist. Er trägt folgende Inschrift: „Stein von der Cheops-Pyramide bei Kairo vom Deutschen Kriegerverein in Alexandrien, Aegypten. 1910." Ferner trafen aus Daresalam in Deutsch-Ostafrika, aus Deutsch- Südwestafrika, und zwar aus Swakopmund und Kupfer- mine bei Ottavi, Steine mit Widmungen in Laubegast ein. — * Der Sohn eines hiesigen größeren FirmentnhaberS verlor am 30. v. M. abends ein Posteinlieferungsbuch mit 2200 Mark in Papiergeld. Dank der Ehrlichkeit einer hier wohnhaften Schirrmeistersehefrau, die das Geld gefunden hatte, konnte der Betrag der Firma umgehend wieder zugestellt werden. Bautzen. Oberlausitzer BundeSgesangSfest 1912. Nach- dem die hiesigen Bundesvereine bereits früher ihre Bereit willigkeit zur Uebernahme deS nächsten BundeSgesangSfesteS erklärt hatten, fand Sonnabend im Hotel zur Weintraube eine gemeinsame Beratung von Bundesvorstandsmitgliedern und Vorstands- und AuSschußmitgliedern der vier Vautzner Bundesvereine: Handwerkergesangverein, Lithographia, Männergesangverein und Sängerbund statt. Der Bundes- Vorsitzende, Herr Werner aus Großschönau, kounte der Ver sammlung die Mitteilung machen, daß die Herren KreiS- hauptmann v.CrauShaar und Oberbürgermeister Dr.Kaenbler sich bereit erklärt haben, für das BundeSgesangSfest den Ehrenvorsth zu übernehmen. Hinsichtlich des Zeitpunktes wurde man schlüssig, das Bautzner Fest vor dem in Nürn- berg stattfindenden Deutschen BundeSgesangSfeste (23. bis 25. Juli 1912) zu feiern und als Termin den 9. und 10. Juni 1912 festzuhalten. AIS Festplatz wurde die Schießbleiche vorgesehen, woselbst eine große Festhalle er- richtet werden soll. Wie der Bundesvorsitzende betonte, feiert der Oberlausitzer Sängerbund, dem zurzeit 97 Vereine angehören, im Jahre 1912 auch sein 60jähriges Bestehen und soll diese Jubelfeier mit dem BundeSgesangSfeste ver- einigt werden. SpitzkunnerSdorf. Der einzige Blitzstrahl, der beim Gewitter am Sonntag hier zur Erde niedcrging, traf den Schornstein der mechanischen Weberei von Ernst Weber auf dem Wiesentale, zerstörte den Essenkopf, riß die Blitz ableitung los. fuhr hierauf in das Kesselhaus und drückte daselbst sämtliche Fensterscheiben ein. Am Danipfrohr ent lang fahrend setzte er den Wollstaub in Brand und ent zündete im Wcbsaale einen Webstuhl, doch konnte das Feuer noch rasch unterdrückt werden. Gemeinde- und Vereinsnachrichlen. 8 DrrSdeu-N. (Jünglingsverein.) Mittwoch den 7. September Feier de» Stiftung-feste» in Hollacks Etablisse ment, KönigSbrücker Straße. 8 Leipzig-Reudnitz. Donnerstag den 7. Juli abend» V,9 Uhr findet in den Speisesälen de» St. VinzentiuS- stifte» zu L.-Reudnitz, Friedrich - Wilhelm - Straße 20, eine Vertrauensmännerversammlung de» Volksvereins für da» kath. Deutschland statt. Referent Herr G. Ernst: „Der Evangelische Bund und seine neueste Tätigkeit." Gäste willkommen! 8 Leipzig. Der Schuhverein für kathol. erwerb«- t'ätige Frauen und Dienstmädchen (L.-Zentrum) hält Donnerstag den 7. Juli, abend» 8 Uhr, im Pfarrhause Versammlung ab. Da von jetzt ab vierteljährlich nur eine Versammlung stattfindet, bitten wir um zahlreiche« Erscheinen. 8 Werda«. Die Versammlung de» kath. Kasino« am 3. Juli war sehr gut besucht. Herr Küchen-Leipzig, der als Gast bei uns weilte, richtete an die Mitglieder einige herzliche Worte und gab der Hoffnung Ausdruck, e» möchte der Verein immer so einig und überzeugungLvoll wie jetzt zur Fahne stehen. — Kommenden Sonntag, den 10. Juli, findet gemeinschaftlich mit dem Cäcilien - Verein bei günstiger Witterung ein Ausflug nach Dennheritz statt, wo wir uns mit dem kath. Kasino Meerane treffen. Ab marsch vom Schwanenteich nachmittags */z2 Uhr. —t-—. Kin alles Hedicht über die ^uflschiffayrl aus dem Iayre 1838. Habt ihr'» noch nicht ausgeklügelt, Ihr. die Hohes unternehmt, Wie der Luftball, glutbeflügelt, Auch gelenkt wird und gezähmt ? Eh ihr nicht in Höhn und Tiefen Ihn regiert, mag wohl mir graun Diesem argen Htppogryphen Meinen Hals anzuvcrtraun! Zwar die Dichter und die Seher Reisen in den Wolken gern, Fühlen sich dem Himmel näher, Schweben auf zu Mond und Stern; Doch das alles nur im Geiste, Ideal und Luftbegriff; Was mich anbelangt, ich reiste Mit auch in dem Aetherschisf. Wohl gemerkt: in sichrer Richtung, Keine Rosse vorgespannt Wie bei Phacthons Vernichtung; Nicht, wie Ikarus, verbrannt; Fein gemach zum Sterncnsitze, StationcnwetS zurück, Ruhend bald auf SchrcckhornS Spitze, Bald auf Teneriffas Pie. Statt daß fest wie Kctt' und Schraube Mich des Zimmers Arche hält, Flög ich. ähnlich Noahs Taube, Meine Reise um die Welt, Unbekümmert ob der Gaffer, Eilend wie LenorenS Rapp, Grüßt die Hottentott und Kaffer Und den Nordpol wie das Kap. Könnt ich nicht viel Zeit mir gönnen, Nähm ich nur den nächsten Flug An den Rhein und zu den Sennen Hin nach Basel, Bern und Zug; Oder, nach dem Künstlcrzwecke, Nach Parts zum Opcrnsaal, Und von da die kleine Strecke Weiter über den Kanal. Herrlich sind die Straßen droben! Pfeilschnell ist des Luftballs Lauf! Weggeld wird da nicht erhoben. Keine Posten halten auf! Wenn ich stets mit Kraft regiere, West und Süd und Nord und Ost, Sind die russischen Kuriere Neben mir nur Schneckenpost. Möge sich im Ernst gestalten, WaS mein Geist im Scherz gewahrt! Ach, erst unsre Enkel halten Wirklich solche Himmelfahrt! Unsrer Zeit — o sie verdiene Dank der Mit- und Nachwelt! — blieb Die Erfindung — die Draisine; Nehmt mit ihr indes vorlieb! Neues vom Tage. Allensteiu, 4. Juli. Sonnabend früh trat der Ge richtshof zilin letzten Male zusammen. Nachdem die Sach- verständigen Professor Dr. Puppe, Professor Dr. Meyer, Gerichtsarzt Dr. Strauch, Medizinalrat Dr. Eberhardt. Sanitätsrat Dr. Lnllies und Sanitätsrat Dr. Stoltenhoff Mitteilungen über den hysterischen Anfall und Selbstmord versuch der Angeklagten Frau Weber vom Freitag geinacht hatte», und nachdem Dr. Stoltenhoff erklärt hatte, daß die Angeklagte zurzeit zweifellos geisteskrank und in den nächsten Monaten, wahrscheinlich auch in diesem ganzen Jahre nicht mehr verhandlungsfnhig sein werde, stellte der Erste Staatsanwalt Schweitzer den Antrag auf vorläufige Einstellung des Verfahrens. Das Gericht beschloß, das Ver- fahren gegen Frau Weber vorläufig eiuzustellen, da die An geklagte in Geisteskrankheit verfallen sei. Die Entsck-cidung über die.Kosten bleibt Vorbehalten. Worms, 4. Juli. Heute nacht wurde der Zimmer- mann Mennel in der Judengasse von seiner Frau ermordet. Er kehrte betrunken heim, worauf ihm die Frau mit einem Kartoffelstampser den Kopf zertrümmerte. Die Frau wurde verhaftet. Homburg v. d. H., 4. Juli. Hier wurde in einem Bohrschacht eine neue kohlensäurehaltige kalte Quelle ent deckt. Mainz, 4. Juli. Hier wurde der langgesuchte Ein brecher und Erpresser Dietz aus Mayen bei Koblenz ver haftet. Der Verbrecher versuchte bei der Festnahme mit einem Revolver auf die Kriminalbeamte» zu feuern, wurde aber von diesen entwaffnet. Magdeburg, 4. Juli. Tic Bauarbeiter des Magde burger Bezirkes beschlossen mit großer Majorität in drei Versammlungen die Wiederaufnahme der Arbeit. Budapest, 4. Juli. Auf der Fahrt nach Budapest stieß am Sonntagabend das Automobil des Jockeys Gustav Janek nüt einen« Lasttvagen zusammen. Der Chauffeur war sofort tot. Janek wurde schwer verwundet, der Jockey Finnaet trug eine schwere Gehirnerschütterung davon. Der Kutscher des Lastwagens wurde gleichfalls schwer verletzt. Er ist heute mittag seinen Verletzungen erlegen. Telegramme. Berlin, 6. Juli. Das Militärluftschiff .M 3" ist gestern abend 11"/i Uhr zu einer Fahrt nach Gotha auf gestiegen. ES soll auf dieser Fahrt versucht werden funken- telegraphische Verbindungen mit sämtlichen Stationen im Deutschen Reiche herzustellen und auszuprobieren, wie weit der Funkenapparat de« Luftschiffe» reicht. DaS Luftschiff ist kriegsmäßig ausgerüstet. Es wird von Gotha au» während dieser Woche Uebnngsfahrten ausführen und dann nach Berlin zurückkehren. An Bord befinden sich die Führer Major Groß und Sperling, sowie Oberingenieur Basenach,