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Llbends erfolgt ein Besuch de« Kgl. Hofopernhanse« und der anderen Theater. Freitag, den 6. Oktober finden vormittags SektionSsttzungen statt, nuchmttcags Bestchn- gunge,: von städtischen Einrichtungen, gewerblichen EtabUsse- nients und der Ausstellung. Abend« Kz8 ilyr Banket» im Weißen Saale der Ausstellung. Sonnabeno, den 7. Oktober um 10 Uhr vormittag« nach vorangegangenen Sektwnesitzungen eine Schlußsitzung in der Aula der Technischen Hochschule. Um 2 Uhr nachmittag« Ausflug mit Dampsschtfs nach Meitze,,. Besichtigung der Albrecht»- burg und der Fürstenkapelle. Burgbeleuchtung. Sonntag und Montag Ausflüge zur Besichtigung der Heilanstalt Hohwald. der Königl. LandeSversicherungSanstalt und der staatlichen Anstalt Altendors-Ehemnitz. —' Der Geh. LrgsttonSrat v. Leipzig hat auf er- g,mgene Einladung als Vertreter des Königl. Sächsischen Ministeriums der Auswärtigen Angelegenheiten der Er» öfinnng der Kurse sür die Konsularanwärter des Aus« wärtigen Amtes de« Deutschen Reiche« in Berlin beigewohnt. ' 22. Hnuptvrrsninmlnng des Deutschen Vereins sür das höhere Mädchenschulwesrn. An die Versammlung des preußischen Landesvereins schloß sich eine Sitzung des wei» teren Ausschusses des Deutschen Vereins, sowie die Haupt» Versammlung deS Allgemeinen Wohlsahrtsverbandes Deut scher Lehrer und Lehrerinnen an. Am Abend fand im gro ße» Saale des Vereinshanses ein geselliger Vorabend statt, der besonders durch die ausgezeichnete» Vorträge der Ehor- klasse des Königlichen Lehrerinnenseminars verschönt wurde. Ter Direktor der städtisch» höheren Mädchenschule brachte ei» Hoch ans die Kollegen und Kolleginnen ans. Fräulein Paula Titler trug ein launiges Gedicht sehr gut vor, worauf die sie umgebenden jungen Damen allerhand selbst verfertigtes Backwerk den Teilnehmern in, Saale anboten. Roch manches humorvolle Lied wnrde zur Laute gesungen und einige lustige gemeinschaftliche Gesänge erhöhten die Fröhlichkeit des Abends. Am Dienstagvormittag 0 Uhr begann die öigentliche Hauptversammlung. Ihr wohnten auch mehrere Ehrengäste bei, ». a. Herr Bürger meister Tr. Kretzschmar und Vertreter beider städtischen Kollegien, Bezirksschnlinspektor Oberschnlrat Tr. Prietzel, Stadtschulrat Dr. Lyon, Schulräte, mehrere Rektoren höhe rer Lehranstalten, sowie Bürgermeister Dr. Hübschmann- Ehemnitz. Der Vorsitzende Herr Geheimer Hofrat Keim- Karlsruhe dankte besonders dem Herrn Oberbürgermeister und dem Stadtrate von Dresden für die Einladung »ach der sächsischen Residenzstadt. Hierauf wnrde» an Ihre Ma jestäten den Kaiser und die Kaiserin, sowie an Sc. Majestät den König Hnldignngstelegrannne abgesandt. Als Ver treter des Unterrichtsministeriums begrüßte Herr Geheimer Schulrat Tr. Müller die Versammlung und brachte die besten Wünsche für die Tagung zum Ausdrucke. Minister Tr. Beck habe ursprünglich die Absicht gehabt, de» Verein selbst zu begrüßen, was ibm leider nicht möglich geworden sei. Die sächsische oberste Schulbehörde habe allezeit die Be- ratnnge» des Vereins verfolgt. Wenn die Regierung be sondere Anordnungen bezüglich des Lehrplanes »sin. bisher unterlassen habe, so sei dies deshalb geschehen, um einer un gezwungenen Entwickelung des höhere» MädchenschiilwesenS die Bahn frei zu lassen. Als weitere Schulen in Dresden, Ehemnitz und Leipzig emporgeblüht seien, habe es das Mi nisterium für geboten gehalten, eine den neuzeitliche» Be dürfnissen Rechnung tragende Neuordnung des ganzen Madchenschnlbildungswesens in Angriff zu nehmen, zumal im Fahre 1900 j„ Preußen die Beratungen über die Re form bereits begonnen hätten. Es gelte eine Vertiefung der Bildung der Mädchen gleichzeitig mit einer angemesse nen Bildung der Knaben zur Vorbereitung ans die Uni- versität zu erzielen. In Sachsen habe man zum Teil andere Wege eingeschlngen als in de» anderen Bundesstaate». Auch bei der Einrichtung der Franenschnle und Lehrerinnen- seminare sei man nicht ohne weiteres nachbarlichem Ver halten gefolgt. Die Hauptsache sei, daß alle einem gemein samen Kiele znstrebten, wenn auch die gesetzlichen Bestim- innngen in verschiedener Beziehung anseinandergehen. Er hege die Zuversicht, daß unsere Schulen auch in der Neu gestaltung kräftig gedeihen und edle Früchte bringen wer den Fm Name» der Stadt Dresden begrüßte Herr Bür germeister Dr. Kretzschmar die Tagung. Weiter überbrach- ten Wünsche die Herren Geheimrat Engwer-Berlin im Name» des preußische» KnltnSininisterinms, Direktor Dr. Winter-München als Beauftragter der bayrische» Unter- , ichtdverwaltnng. Schulrat Dr. Sander-Bremen im Namen der Freien und Hansestädte Lübeck und Hamburg, sowie im Aufträge der Unterrichtüverwaltnngen von Hessen und El saß-Lothringen, ferner Schulrat Dr. Wespy-Hannover als Beanstragter der deutschen Städteverwaltnngen. Ter erste Hnnptvortrag galt dem Thema: „Die Neiwrdnnng des höhere» Mädchenbildnngswcsens im Königreiche Sachsen." Herr Professor Tr. Döhler-Dresden-Nenstadt beleuchtete als Referent zunächst die geschichtliche Entstehung des neuen Mädchenschnlgesetz vom 10 Juni lülO. Das Gesetz lehn" sich wohl an das preußische Vorbild an, geht aber zumeist, selbst in grundlegenden Frage», völlig eigene Wege. DaS sächsische Gesetz kenne auS gute» Gründen keine Lycee» und keine mit der höheren Mädchenschule organisch verbundenen Seminare, sonder» »nr l. höhere Mädchenschule» (deren Bildungsgang und -wert den Realschulen sür Knaben an- genähert ist), 2. Franenschnle» als weitersührende Bil- dnngsanstalten, die ans den Berns einer gebildeten Haus frau vorbereiten sollen, und 2. weibliche Stndienanstalten. Tie letzteren können entweder in Form eines dreistufige» Ausbaues ans die höhere Mädcl>e»schnle (annähernd mit den Zielen einer Oberrealschnle) oder auch als sechsstusige Anstalten an Klasse IV der Mädcl>enschule (nach Art des Reformgyninasininö) organisiert werden. Nach Meinung des Redners ist dem dreistufigen Aufbau auf die Mädchen schule der Vorzug vor der selbständigen sechsstufigen Stu- dienanstalt zu geben. Völlig gerechtfertigt erscheint dem Referenten das Fallenlassen der drei Vorklassen (für das 6. bis 0. Lebensjahr) bei der höheren Mädchenschule: da gegen hält er eö für bedauerlich, daß im Zeitalter der Hy giene durch daS neue Gesetz die alte Gepflogenheit der Mädchenschule, nicht über 20 pslichtmätzigc Wochenstundcu lünauszngehen und dadurch die Nachmittage schulfrei zu lassen, unmöglich gemacht wird, wenigstens für die. drei Oberklassen. Für bedauerlich hält Redner auch die viel zu geringe Stundenzahl für Deutschunterricht gegenüber den Fremdsprachen, und (in der Studienanstalt) die nur ein- stündige unterrichtliche Behandlung von Psychologie und philosophischer Propädeutik. Der starke» Anteilnahme von Lehrerinnen am Mädchenunterrichte, wie sie das neue Ge setz vorschreibt (etwa die Hälfte aller Lehrkräfte soll weib lich sein), stimmt Referent freudig zu: er wünscht eine ähn lich starke Betonung des weiblichen Einflusses bei der Mäd- chenerziehnng auch in der Volksschule, was freilich ohne eine Vermehrung der Lehrerinnenseminare in Sachsen gar nicht durchführbar wäre. Im allgemeinen sei das neue Mädchen- schulgesetz als ein hochbedeutsamer Fortschritt auf diesem Gebiete zu würdigen: auch den preußischen Bestimmungen gegenüber weise es mehrere ganz wesentliche Vorzüge auf. Es sprachen dann noch über „Die neue Schulordnung für die höhere Mädchenschule iu Bayern" Studienrat Direktor Dr. Winter-München, und über „Die Neubestimmungen in Hessen" Geheimer Schulrat Direktor Dr. Otto-Darmstadt. —* wellerprognole der König I. Kacy,. Lande«- «etterwarte zu Dresden für den 5 Oktober: Südostwind, heiter, nacht» kühl (Nachtfrost), tagsüber wärmer, trocken. - Luft» Vewegung: Erdboden Südost 3. 400 Meter Ost 6, 1000 Meter Süd S, 1500 Meter Süd 5. 2000 Meter Süd «. '->200 Meter Süd 7 Dekundenmeter Bericht vom Pvhlberge: Starker rasch verschwindender Reis: glänzender Sonnenuntergang, Himmelsfärbung orange. Bericht vom fifichtelberge: Schwache Schneedecke von 10 Zentimeter, starker anhaltender Reif, glänzender Sonnenunter- und -aufgang, Abend- und Morgenrot. —* Verleihung. Se. Majestät der König hat dem Königl. Preußischen Gesandten Prinzen zu Hohenlohe- Oehringen den goldenen Stern zum Grotzkreuz des AlbrechtSordenS verliehen. —* Für die Jugendschriftenabteilung bei der Zentralbibliothek bewilligte der Rat in seiner letzten Sitzung zur Ergänzung der Bestände die Summe von 5,000 Mk. — * Zur Aufnahme von Obdachlosen hat der Rat zu Dresden die Grundstücke Schäsecstratze 81 und KI! vom StaatSfiskuS gemietet. Zur Vorrichtung dieser Grund- stücke wurden 1725, Mark aus der Leubner-Stiftung bewilligt. —* Die Herabsetzung der täglichen Dienstzeit der Schaffner und Führer der Straßenbahnen tritt nach einem Beschlüsse des Rates am 1. Januar >012 in Kraft. Hiernach soll die tägliche Dienstzeit des Fahrpersonals zunächst um zehn Minuten herabgesetzt werden. Außerdem hat sich der Rat eine Entschließung wegen weiterer Herab- Minderung Vorbehalten. Auch ist die Zeit sür die Abrechnung der Stratzenbahnschaffner verlängert worden. —* Die Planung für eine Gruppe von Klein- wohuuugShäusern auf dem der städtischen Straßenbahn gehörigen Areale an der Vünaustraße in Vorstadt Löbtau ist vom Rate nunmehr genehmigt worden. Hiernach sollen zwei Vorder- und ein Hintergebäude errichtet werden. Jedes Vordcrgcbäude besteht aus Erdgeschoß, zwei Ober- geschossen und Dachgeschoß und enthält 10 Wohnungen, bestehend aus Stube, Kammer und Küche. DaS Hintere Gebäude besteht nur aus Erd-, Ober- und Dachgeschoß und enthält 24 Wohnungen, die je aus Wohnküche und zwei Schlaskammern bestehen sollen. Für jede Mietpartei ist ein kleiner Garten bestimmt. Die 5,6 Wohnungen sollen in erster Linie an kinderreiche Beamte und Angestellte der Straßenbahn vermietet werden. Die Kosten des Baues stnd auf 245000 Mk. veranschlagt und sollen durch die Aufnahme eines gleich hohen zu 4 Prozent verzinslichen Darlehns gedeckt werden. —* Die Wasserstände der Moldau und Elbe betrugen beute in Budw eis — 12, Pardubitz —70. BraudeiS — 22. Melntk -f- 26. Leitmeritz — 5,5,. Aussig — 20. Dresden — 184 Zentimeter. —* Schwurgericht. Unter großem Andrang« des Publikums begann heute die Verhandlung gegen den Maurer Ernst Friedrich Göhlert ans Röhredorf wegen Diebstahls und Mordes. Der Angeklagte wird beschuldigt, am 10. April d. I. den Rentenempfänger Todt iu dessen Schrebergarten ' an der Fritz-Reuter-Straßr ermordet und am Tage vorher ihm ein Sparkassenbuch gestohlen zu haben. Göhlert. der ein freches Wesen zur Schau trägt, leugnet die Tat. —* DaS Landgericht verurteilte den Kaufmann Arno Karl Julius Haupt aus Dresden, der als Reisender sür eine hiesige Firma ungefähr 4000 Mark unterschlug, zu acht Monaten Gefängnis und zweijährigen EhienrechtS- verlust; ferner den 24 Fahre alten Markthelser Hermann Georg Lieberoth au»Dresden, der am 21. Juli in einem hiesigen Hotel seine Geliebte auf deren ausdrückliches Verlangen durch einen Revslverschuß gelötet hatte, zu 2'/^ Jahren Gefängnis II. Binitien, 2. Oktober. An vier Tagen voriger Woche fand an der Obst- und Gartenbauschnle zu Bantzen ein Obst- verwcrtnngsknrsns statt, der insgesamt i» zwei Teilen von 25, Teilnehmerinnen besucht wnrde. Der Unterricht wnrde durch Herrn Tr. Brugger und Gartenbaulehrer Weißen born erteilt. Ter Unterrichtsstoff bestand vornehmlich iin Herstelle» von Dörrobst, Gelee, Marmelade, Büchsenkoujer- ven und Apfelweiiibcreituug. Bautzen. 4. Oktober. Ein schweres Unglück hat sich auf der Reitbahn der Kaserne deS hiesigen Hnsarenregiments Nr. 20 ereignet. Daselbst ging dem Husar Maßbach von der 4. Eskadron das Pferd nebst Handpscrd durch. Hier bei wurde Rittmeister v. Arnim, Ehef der 2. Eskadron, über rannt. Dieser, sowie auch der genannte Husar stürzten und beide erlitte» schwere Verletzungen, so daß sie beide sofort bewußtlos waren. Der Offizier hat die Besinnung »nieder erlangt, während der Husar noch bewußtlos im Lazarett liegt. Beide haben Gehirnerschütterungen, letzterer eine schinere, erlitten. Freiberg, 4. Oktober. An der hiesigen Königlichen Bergakademie wurde heute vormittag daS neue 14(1. Stu dienjahr mit der Ueberunhme des Rektorates durch Ober bergrat Professor Dr. Dr. h. c. Weck feierlich eröffnet, nach- dem Geheimer Vergrat Professor Treptow einen ausführ lichen Bericht über das lei te unter seinem Rektorate ge standene Studienjahr erst»! 4 batte. Daraus erfolgte die Entlassung des seit 1885 an der Akademie tätigen Dozenten Professor Dr. Güudel. Konrelt ns am hiesigen Nealgyni- nasium. Fkriberg, 2. Oktober. Einen schweren Schüdcllnuch erlitt der Unteroffizier Rütsch vom Bautzner Infanterie. Regiment als er mit seinem Rade den Tännichdeig hc.-n.b- suyr. Hierbei stieß er gegen eine eiserne Schranke, woon.ch er mit solcher Wucht stürzte, daß er besinnungslos dcm Garnisonlazarett zugefühlt wurde. Kötzschk«tzrod«, 2. Oktober. Tödlich übersahccn wurde in vergangener Nacht durch den Leipzig- Dresdner Etlzug ein uubekonnter Mann. Eö liegt Selbstmord vor. Leipzig, 4. Oktober. Gestern obend 10'^ Uhr wurds der Leutnant Pfeil vom Inf.-Regiment Nr. 107, zur Zeit Adjutant beim Beziikskommcnido l, von einem Automobil überfahren und sosort getötet. Leipzig, 2. Oktober. Die Lohnbewegung der Litho- graphen und Stetndrucker ninimt an Ausdehnung zu. da auch die Hilfsarbeiter ihren Tarif als aufgehoben erklärt haben. Für den Fall, daß Entgegenkommen der Arbeit- geber nicht erfolgt, so werden auch die Hilfsarbeiter in den AuSsland treten. Ebenso haben die iu den lithographischen Anstalten beschäftigten Zeichner die Arbeit niedergelegt. Leipzig, 2. Otkober. Ter 2t jährige Markthelfer Karl August Liedtke, der am 20. August p. I. infolge eines Strei tes seinen Vater mit einem Messer schwer verletzte und be reits im Juli d. I. unter der Anklage des versuchten Tot schlages stand, aber nach ärztlichem Gutachten von der An klage des Totschlages sreigesprochen worden war, wurde heute der gefährlichen Körperverletzung für schuldig erklärt und zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Leipzig, 2. Oktober. In Lindena» ist heute vormittag in der zniir Mvrtelwerk der Westendgesellsehast gehörigen Sandgrube der Arbeiter Franz ImnlSki von einer nachstür- zciiden Sandninsse verschüttet worden. Er erlitt einen Schädelbrnch und starb nach kurzer Zeit. Fremdes Ver schulden ist ausgeschlossen. Loschwitz, 2. Oktober. Der 62 Jahre alte Rittmeister a. D. Freiherr v. Magnu« aus Berlin beging in vergangener Nacht einen eigenartigen Selbstmord, indem er sein Bett anzündete und darin verbrannte. Der bedauernswerte soll in letzter Zeit Verluste iu Höhe vou über 200 000 Mark erlitten haben, ebenso hat er kürzlich seine Gatttu durch den Tod verloren, wodurch er schweimütig geworden war. Niederbobritzsch, 2. Oktober. Ein Schadenfeuer zerstörte die dem Produktenhändler Sohr gehörigen unbewohnten Wirtschaftsgebäude, wodurch die gesamte» Erutevorräte niit zerstört wurden. Wahrscheinlich liegt Brandstiftung vor' Pirna, 4. Oktober. Wie der „Pirnaer Anzeiger" niel-. det, soll eine Industriebahn von Mügeln an der Elbe ent lang bis zum Bahnhofe Pirna zugleich mit dem viergleisi- ge» AnSba» der Strecke Mügeln—Pirna in Angriff ge nommen werden. Portit», 2. Oktober. Heute nachmittag l Uhr wurden auf dem Wege zwischen Graßdorf und Taucha von einem Rüstlnagen des Gutsbesitzers Ackermann der 7 Jahre alte Arbeitersiohu Otto Haeder, der sechsjährige Arbeiterssohn Walther Iähnig und die 48jährige Anspciniiersfra» Auguste Gille überfahren und ans der Stelle getötet. Der 5 Jahre alte Sohn der Letztgenannten wurde schwer verletzt inS Leipziger Krankenhaus übergeführt. Das Unglück war in folge Loslösens einer Giebeln>a»d verursacht worden. Radrbenl, 2. Oktober. Direktor Btlz hat gegen die Entscheidung der Dresdner KleiShmiptmannschaft, nach der ihm für sein Sanatorium die Konzession entzogen worden ist, Rekurs eingelegt. Der Betrieb der Anstalt geht bis auf weiteres fort. Neichenbsch, 2. Oktober. Kommerzienrat Neidhardt, der Inhaber der Weißgarn-Spinncrei F. A. Neidhardt in Neichcnbach.Hkllaögrün. ist im Alter von 72 Jahren ver storben. Netdhardt war früher Mitglied der Zweite» Kammer und lange Jahre Präsident der Handelskammer Planen. Zwickau, 2. Oktober. Der Bund der Deutsch-Oester- reicher tm deutschen Reiche hält c m 7. und 8. Oktober seinen Bundestag hier ab. Neues vom Te^e. Magdeburg, 2. Oktober. Der Oerlehrcr Ismen vom hiesigen Reolgymnasinm wurde heute nachmittag in seiner Wohnung von einem Obertertianer derselben Anstalt durch Nevolverschüsse schwer verletzt. Der Täter machte einen Selbstmordversuch, verletzte sich aber nur. Er wnrde ver haftet und vorläufig »ach dem Kranken banse gebracht. Der Schüler fühlte sich durch das Zeugnts deS Lehrer« benachteiligt. Duisburg, 2. Oktober. Der Kahn Wtlhclmine der mit einer Ladung von 600 », vom Schlepper Maria I von Dntöbnrg nach Antwerpen geschleppt wurde, ist bei Zeeland gesunken. Die Besitzerin dev KahueS ist mit fünf Kindern und zwei Mann der Besatzuna ertrunken. Turin, 2. Oktober. DaS oberste Preisgericht der Internationalen Industrie- und Gewerbe - Ausstellung Turin lOII hat soeben seine Arbeiten beendet. DaS Er gebnis ist für die deutsche Industrie ei» überaus glänzendes. Insgesamt entfalle» ans Deutschland 1628 Auszeichnungen. Helsingsorü, 2. Oktober. Der Präsident deS Hofgerichtes Waldemar v. Helle» wnrde in dem Augenblicke erschossen, als er ans seinem Hanse ans die Straße trat. Der Mörder, der an de» Folge» der Schiißberletziing, die er sich beigebracht hat, in, Hospital gestorben ist. ist der 24jährige Kommis in einer Eiseiihandlinig Bruno ForS- stroem. Er hatte sich in Hellens Wohnung versteckt. Der Präsident wurde von dein eine» Schuß i» den Kopf, von dem anderen in die Achselarmhöhse getroffen. Die Zeitun gen von Helsiugsors vertrete» mit Ausnahme ei»es Blattes die Ansicht, daß das Verbrechen nicht ans politische Veiveg- gründe znrückznsühre» sei, sonder» einem Ansalle von Geistesgestörtheit zugeschriebe» »»erde» muß. Bukarest. 2. Oktober. Al« gestern da» russische Ge- schwader von Konstanza abdamplle. fuhr der große Kienzer Panteleimon aus eine Sandbank In der Nähe de« Hafen« a»f. Alle bisherigen Versuche zur Flotlmachmig waren erfolglos. Der Kreuzer scheint sich tiefer zn senken. Panteleimon ist mir ei» anderer Name für den berüchtigten Kreuzer Potemkin, dessen meuternde Bemannung sich seiner zeit den russischen Seebehörden ergab. Saloniki, 2. Oktober. Die Cholera breitet sich weiter ans. Die italienischen Aerzte wurden an« der Sanitätskonimisswii ausgeschlossen. Die Behörden ent-