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EL !i»d namentlich die Zentrumsabgeordneten Freiherr vo» Hertling und Erzberger gewesen, die diese Richtlinien auf- stellten. — Tcr (tzliicrnlvcrsninmlung der Gvrrcsgrscllschnst, die Heuer in Hildesheim tagt, ginn am Montagabend eine gesellige Begrüßnngsversammliing in> großen Saale des Bereinslnmies vorimS. Nachdem die Versammlung durch einen Ehvrnorirag katholftcher Gesangvereine eingeleitet tvnr, legrüßte Toinknpftnlnr Schulrat Tr. Krebs die Ve«- sninni Iten. Wir begrüßen sie so freudig wegen der großen Wichtigteil, die ihr in, Kumpfe gegen die (Gegner deS lshristentnuis znkommt. Wiihrend die ninterialistische Wisseiiichnft keine widere Wahrheitsguelle nnuehnien Ivill nls die reine Wissenschaft, Hut die christliche Wissenul^ift, Hut du (tzörresgesell'chas! neben der „Wisseuschuft" uuch dus Wort „Glauben" uis ihre Fuhne geschrieben. Unter diesem dünner Hut die Göi resgeiellichaft >m Kampfe gegen die uwteriulistiiche Wisseuschus! (tzroßeS geleistet, so dus; sogar die buchste Stelle. Papst PinS X., ihr das höchste Lob ge- Ipendet Hut. Redner ichließt niit einein begeistert nnfge- riounueileu Hoch uns die GörreSgesellichaft. Puch iveitere» Turbietuugen verichiedeuer geniiscl>ter Chöre dankt Instiz- rut Tr. Fulius il'aclicm namenS des Vorstandes der Görres- geiellschust für die freundliche Bewillkommnung. Schon vor 2b ,^-,hren waren wir hier. Ter Mann, der vor 20 Fabren als Tonivikur hier weilte, ist heilte hier Bischof. Aber auch in der Görresgeiellschaft ist seitdem manches bevur geworden. Bon der Wissenschaft wollen wir heilte nicht reden, davon reden wir morgen: heute nur einige Zahlen Ter "'wrre verein hatte IK!U IK72 Mitglieder, heute hat er 1100, damals hatte er 22 112 Mark FahreScin- nalnne. heute 72212 Mark, damals einen BermögenSbestand von 21222 Mark, heut'.' 7d 227 Mark, (Zwischenrufe: Pa! Na^ und Heiterkeit.« Pu» jn, der Kassenbericht wird eS iiivraen etn-as laiderS d-irslellen: aber heute sind ivir vpti- inisiiiclr ((öroße Heiterkeit.) Meine Herren, ivir habe» Heide,'.wähn, viel Geld. lEriiente stürniiscl>e Heiterkeit.) Me,h haben die Katholiken ja iiichl viel Geld. aber wir, u ir h"ben c2l-!d liaben Wissenschaft! (Stürmische Heiterkeit.- Al'o lassen Sie mich noch einmal für den Ellipse,,., danke,: Redner schließt mit ei ne», dreifachen Hv2l >a,s d„v Ookalkeniitee. .H> angeregter Unterhaltung durch weiter-' musikalische Borträge unterbrochen, blieb die Ge» ll'chnft „ml, länger,- Zeit beiiammen. Aiishebiiiig der Cinsnhrscheine. Tie nationallibe. ralea Blätter, He „Pal lib Korresp." und viele andere, sogar solche !/ilätter, die nicht offen als „uationalliberal" sirmierei, wollen, sonder» sich unter der Maske von nur ..vaterländischen", „nationalen", „patriotischen" Vereins- c-raaw n verbergen, treten bis nach dem Qsten hin mit gro- her Energie ,nr Aushebung der Einfnhricheine und Wieder nnsehnng des 7<dc'»>itätS»achweiseS ein. Pur einige oft- ilbiscln „H>>p--ragrarier" und ei» paar Getreidehändler im Oste» hätten ein positives Interesse cm Beibehaltung der icchigen, sä, die Allgemeinheit sehr schädlichen Sachlage. Pu» bat alie, dal. Hanptoraan der Nationalliberulen in den T stp! ovjn;en. di' „Königsb. Allctein. Zeitg". siil» mit flam mender Feder erhoben und erklärt' „Tie hier lvon nationallibernler Seite) ausgestellten Forderungen würden die gesamteLandwirtschaft des Ostens und den B-etreidehandel der Tslseestädte aus daS äußerste schädjgen . . . Feuer Artikel vertritt, »nie wir nach ganz zuverlässiger F»sormativn in der Lage sind, zu behaupten, keineswegs den Standpunkt der nationalliberale» Reicbs- tagssraktion, sondern nur die Ansicht einiger Eigenbrödler, de ren es in jeder Partei gibt. Tie nationalliberale Frak> tivu ist völlig klar darüber, welche wichtigen Fnteressen die Ansrecliterhaltung detz gegei-Iuärtigeu ZustandeS gebieten." TaS sind stolze und entschiedene Worte, aber man wird een Verdacht nicht lm werden könne», das-, sie dem Königs- berger Qrgan nur von der Todesangst auSgePreht sind, vor Berlu't de-S ganze» i,,it so grohen Mähen und Kosten ge- worbene» ^lnhangeS aiif dem platten Lande und vor dem UiMgllen der so schwer bedrohten Getreidehäiidler in den Tstseeslädten. Tereu (tzi'ld braucht man für de» Wahlkampf ebenso nötig, wie die Stimmen der Leindinirte. deshalb miiss, n die nationalliberale» Parteigenossen, die die Eristenzbedingungen jenes Handels und der Landwirtschaft im Osten untl-rgicibei, wollen, vorläufig nls „Eigenbrödler" lezeicl)net, als einsliis-,loS ans daS Verl>alten der Fraktion hingestellt werden. Wir glaube» aber, das-, nach den Mah len die sämtlichen im Bnnde mit der entschieden einsuhr schein und zvllseiiidlichen Fortschrittspartei gewählten Pativnalliberalen mit diese» ihre» BnndeSbrndern auch in: Pc-nb tage zusammenstehe» werden. Frankreich. — Trauerskler für die Opfer der LiberOi. -Bester» fand n in Gegenwart de« Picisldrnten der Republik, der Minister, zahlreicher Vertreter der Heeres und ter Flotte sowie der fremden Marineattnchö.S ft, Toulon die Leichenseierlichkeiten für die bei der Katnstiophe der Liberi«', «„„gekommenen Seeleute statt. 2 t G-schütze, oeren Bahre abgenommen waren, trugen je V Tcirge mit den Leichen der bisher erkannten lOst Opser, unter denen sich drei Offiziere best den. Die Opfer, deren Pe-söultchkelt noch nicht sehgestellt ist, werden später beerdigt werden. Unter den zahlreichen Kranzspende» b> findet sich auch der aus Chrysanthemen gebundene Kranz Kaiser Wilhelms. Er zeigt aus weißem MBreeband das W mit der Kaiserkrone. Nach der kirch liche» Feie«- ergriff Prä i -ent F illiäres das Wort. Er schloß leine Rede mit der Versicherung: Trotz allem Schmerze können wir mit dem Vertrauen tu die Znkunit sehen. das; die Marine den ihr vo'geze'chneteu ruhmreichen Weg mit mannhafter Sicherheit weiter verfolgen wird. Marineminister D lcassn erwiderte, er werde alles tun, um die Ursachen der Katastrophe zu ermitteln und zu ui.tcrdrüiken. Die Mirine werde bestrebt sei», vorwärts zu schreiten. Die Maßnahme» der Wachsamkeit würden verdoppelt werden. — Au» Toulon kommt die Nachricht, das; eS bei den Leichenseierltchkcftev zu einer grohen Panik kam. b i der eine ganze Anzahl von Personen verletzt wurde. An» noch nicht aufgeklärter Ursache entstand ein große» Durchein ander — man glaubt, dah ein Pferd scheu geworden Ist —, und vlöhiich ertönten unter der Menge Ruse: Bomben! Bomben! Es entstand ein surchtbare» Gedränge, Frauen und Kinder schiien, selbst Sold-tnr wurden umgcworfen und liehen ihre Gewehre fallen. Piästüent FalllüreS, der inmitten des HugeS schrill, wurde von der drängenoen Menge förmlich cn-Sgehobe» und gegen ein Theutergebäude gepreßt. Erst nach einiger Zeit gelang eS der Polizei, die Ruhe und Ordnung wiederherzustellen. — Präsident Falliäres besuchte nachmittags die Verwundeten der Libeuä. von denen sich die Mehrzahl aus dem Wege der Besserung befindet. Falliö.es verlieh dem Feuerwerker, der die Pulverkammer der Liberia unter Wasser zu setzen versucht hatte, daS Kreuz der Ehrenlegion, sowie sonstige Aus zeichnungen an Soldaten, die sich bet der Rettung von Kameraden hervorgetan halte». Ivroftbritannie«. — Der erste Lord der Admiralität Mc Kerum hielt vorgestern in der lörnsschast Momnonth eine Rede, in der er anSführte, an Stelle der KriegSgernchte sei jetzt der Krieg getreten. Das ganze Interesse der Welt sei darauf gerichtet, den Friede» wieder herzustellen. Es gäbe kein Auswärtiges Amt in Europa, daS nicht die gemeinsame Hoffnung teile, das; befriedigende Bedingungen für eine Beilegung des Streites gesunden werden möchten, bevor und nicht nachdem große Opfer an Menschenleben zu be klagen seien. Weiter erklärte Mc Kenna ans eine Ansrage, ob er ein freundliches Einvernehmen mit Deutschland zum Zwecke der Beschränkung der Flottenriistuiigen begünstige, nichts würde der Regierung größere Befriedigung gewähren, als wenn sie imslcinde wäre, ein Abkommen z» treffen, daS die Rüstungen zu Wasser und zu Lande begrenze. P»rtugal. — Zur Lage. Der Hauptansührer der Königstreuen, Kapitän Conceiros, ist mit großer Truppenmacht vvn Spanien aus in das Lano eingebrochen. Der ganze Norden, der noch immer ü°e Republik verabscheut, hat sich erhoben. Ob eS gelingen wird, die der Mehrzahl des Volkes verhaßten Känigsstlirzer aus ihren warmen S.ycn zu vertceiben, dürfte ivesenklich davon abhängen, ob sich die Mehrheit der Armee an Evnceiros anschließe» wird. — Dem Vernehmen nach versuchte eine Kolonne Vvn Royalisten die Grenze in der Richtung ans Eharez, Provinz Traz os Montes, z» überschreiten, wurde jedoch zmückgedrängt. Ein Zollbeamter wurde getötet. Man machte den Versuch, die Brücke bei Entrocan.icnls in die Lust zu sprengen. Die Bevölkerung von Santo Liiso hat sich erhoben und royaltstische Fahnen ansgepslanzt. Spanien. Ter Ministcrrnt beschäftigte sich vorgestern mit der monarchistischen Erhebung i» Portugal. Ter Minister de-S Innern legte dar. welche Maßregel» an der Grenze getrof fen worden seien, nm strenge Neutralität aufrechtznerhalten und teilte die cm der Grenze der spcmijchen Provinz Gali zien erfolgte Festnahme eines Automobils mit. mit dem 10 Personen in Portugal einzudringen versuchte». Türkei. — Der Marineminister hat sei» Entlassungsgesuch zurückgezogen, wahrscheinlich nm die Neubildung des Kabinetts zu erleichtern. — Das jungtürklsche Zentral- komitee hat eine Proklamation erlassen, in der eS die Einsetzung eines Komitees der Internationalen Verteidigung ankündigl. Eine Gruppe von Abgeordneten, die gestern nnchmittag die Regierung um die Einberufung der Kammer ersucht hatte, hat von der Psorle dir Mitteilung erhalte», daß das Parlament zum 14. Oktober einberusen werde, unter dem Vorbehalte, daß sich biS dahin eine genügende Anzahl von Abgeordneten in Kvnstantinopel einfindet. — Der stellvertretende Gouverneur vo» Tripolis hat gemeldet, daß das Kabel in der Nacht vom 2,0. September bis 1. Oktober nicht abgeschnitten worden und daß der tele graphische Verkehr ans den Landlinien aufrecht erhalte» sei. »inhland. Ans eine Anfrage des Börsenkomitecs z» Rostow c>. Ton erwiderte da Handelsministerium, das; für die. HandelSjchisse mit mntraler Flagge keinerlei Schwierigkeit bei der Tnrchf-chrt durch den Bosporus bestände. Ter rns- iiiche Botschafter in Konstantinopel ist angewiesen worden, di » rnislscben Handel und die rnstische Schissahrt zu unter- stützen. Perfie«. — Zum Bürgerkrieg. Salar cd Dcmleh. ver auf seinem Rückzüge noch süns Geschütze verloren hat, verichanzt sich in Hammadan. Die Negierung hat ihren Truppen Befehl gegeben. Hamadan z» belagern »ud ,n e>stürmen. — Der russische Kosakcnoberst entsandte gestern 400 Kosaken, zwei Kanonen und ein Maschinengewehr nach Kaschan gegen Naib Hussein. Die von zwei russische» Offizieren komman dierte Expedition ist um so bemerkenswerter, als die Kosaken- brtgnde bisher sich völlig neutral verhielt und mit ihren Sympathien aus seiten des Exichabd stand. Anscheinend bedeutet dies ein Etnschwenken der russischen Politik, nnchdem sie den Eiysall des ExschabS gescheitert sieht. Japan hat gestern seine Nentralitüt im italienisch- türkischen Kriege erklärt. Tie Finanzkreise befürchten, der Krieg könnte der Tokio-Tramway-Anleihe in London schaden. Die Hygiene-Ausstellung. In der Zeit vom ü. bis lll. Oktober werden im Nor- tragSsaale die nnchsteheiiden Vorträge gehalten, zu denen die AnSstellniigSbesncher freie» Zutritt haben: den 2. Oktober: abends 0 Uhr: Königlicher dirigierender Brun- nennrzt Professor Tr. med. Winkler, Nenndorf bei Hanno ver, über „Wassertrinken und Trinkmasscr" lim Anschluß an de» Allgemeine» Deutschen Bädertag), den 0. Oktober, abends 7 Uhr: Schwester Agnes Korll, Berlin, Präsidentin des Iniernativnnl Evnnril vf NnrseS: „Vergleich zwischen der Organisativn der Krankenpflegerinnen in Deutschland und im Anslande" kim Anschluß an den Kongreß der Be- rnsövrgnnisatinnen der Krunkenpflegerinnen Deutschlands): een 7. Oktvber, abends 7 Uhr: Dr.-Ing. Pütz. Dipl.Nerg- ingenienr, Tnrnowitz: „DaS RettnngSwese» im Bergbau" (mit Vorführungen vo» RettnngSaPparaten und Lichtbil dern): den K. Oktober, nbends k! Uhr: Dr. Lieh, Schloß Bieberstein: „Die deutschen LnnderziehungShcime" kim Anschluß an die Tagung des Bundes für Schulreform); den lO. Oktober, abcndS 7 Uhr: Frau Martha Rudolph. Dresden, Dipl. Lehrerin für Gesang und hygienisches Spre» chen kvorm. Assistentin von I. van Ostenbarnevelt, Berlin): „Tie Atemgymnastik in Verbindung mit Ton und Wort für gesundheitliche und künstlerische Zwecke." Für da« Frurnvcrk am Frntag st« wieder rin gioßes Programm zc-iammei gestellt, Vas zwar etnen T-U de> allen Nummern bringt, aber auch eine Reihe von neuci« Prunkstücken nnOveisl. Wozu lcidcr mich die Hygiene-Ausstellung diene» muß, zeigt die Verteilung einzelner Nummern von „Gesundes Leben", illustrierte Monatsschrift für harmonische Kultur deS Körpers und Geistes kVerlng Dr. Hugo Vollrath, Leip zig). So wurde einer katholischen Arbeiterin das Fichrunr- heft 1011 dieser Monatsschrift in der Ausstellung eingehän digt. Schlagen wir znm Beispiel Seite lk ans, da finden wir folgendes: „Religiöser K ä s e h a n d e l. In der französi schen Zeitschrift „L'Idäe" stand kürzlich folgendes Rund schreiben: „Monsieur, ivir erlaube» »ns, Ihne» gntigst die Lieferung von Käse anzubieten, der von den gereinig ten Händen reuiger Mädchen in unserem Heime von L. hergestellt wird. Die ans ihr äußerstes Minimum herab- geschranbten Arbeitslöhne gestatten uns. die erste Qualität znm Preise von die zweite Qualität zum Preise von .... zu liefern. Jeder Käufer von 20 Kilo auf ein mal hat daS Anrecht cinf eine Totenmesse, die ich in der Kapelle der Anstalt zelebrieren lasse. Privatleute, die sich ans Einzelbestellnngcn beschränken, erhalten mit jedem Käse einen Gebetbon. Wen» sie fünf solcher BonS zusam- inenhaben, so brauchen sie sich »nr an unser Oekonomat zu wenden, um einen Messebvn zu erhalten. Dn unsere Käse iiinerhnlb des Heims von Frauen hergestellt werden, die an die äußerste Sauberkeit gewöhnt sind, so sind sie von unvergleichlicher Güte. Sie versuchen, heißt mehr davon bestellen. Man »volle die Bestellungen, begleitet von einem Postmandat, richten an den Abbk; B., den Direktor deS Heims für reuige Mädchen." Jetzt folgt die Bemerkung der Redaktion der in Rede stehenden Monatsschrift: „Mail sieht daraus, daß ei» gutes Stückchen Käse »ich-: nur in die irdische Seligkeit versetzen kann, sondern daß man dadurch awb noch di" cwige leicht erlangen kann. Wenn wir 'vnßlen, daß die Mehrzahl unserer Leier fromme Ka- ihvlAii, wären, wurden Nur einen größeren Abschluß mit dein Kloster km«'!!!) mache», um den Käse der ewigen Seligkeit vielleicht noch billiger zu bekommen für An dersgläubige wird es wohl trotz des- Käses »iclst für den Himmel reichen." Tie Erzählung ist vollkommen erlogen. Sie ging be reits im Inhre 100.2 durch zahlreiche Blätter und wurde im »origen Jahre neuerdings anfgewärmt. Die Geschichte ist ohne jede nähere Bezeichnung deS QrteS oder der Per sonen Verl»eitet. Tie katholische Presse richtete wiederhol! an die Zeitschrifr „L'Fdde", die die Verleumdung zuerst brachte, die Aiifiorderniig, den Namen zu nennen. Eine Antwort ist nicht erfolgt. Wir erneuern hiermit die Auf forderung nii die Reduktion vvn „Gesundes Leben". Wenn sie nicht antwortet oder widerruft, müssen wir der Redak tion den Vorwurf der j o n r » a l i st i s ch e n UnehrIi cli» keil machen. Tie Ansnnhme einer jvlchen Sache in die Mvnatsschrist und die geistNolle Bemerkung dos Redakteurs zeigen zur Genüge, wessen Geistes Wind in den Spalten weht, und wie weit eS der Schrift um Gesundheit besonders be-S „Geistes" geht. Ein gnnz sicheres Kennzeichen der GrisieSrichtiing gibt uns Seite 07 desselben Februarheftes ein von Fidils gezeichnetes Bild, in einem Artikel von (freier) „Liebe und Ehe" (Skizze von Anton Hölder). Fer ner kennzeichnet die „GesnndheitSpflege" dieses Verlegers ein ans Seite 7« deS Monatsheftes empfohlenes Werk. .Kultur und Nacktheit" (Richard Ungewitter). Besonders i'Mpsiehlt die Kritik deS Verlegers folgende Kapitel daraus: „Ultranioiitnne Kampfesweise", „Klerikale Nacktkultur", „Sernelle Fragen" nsw. Alls derselben Seite wird die monistisch philosophische Novelle „Philosoph Kitty" so ver göttert, daß sie der Verlag jedem reiferen Schüler und jeder Schülerin in die Hände drücken möchte, „weil Kitty, die in einem katholischen Mädchenpensionnte erzogen wird und dort unter der PerNcrsitüt des AnstaltSpfasfe» (I) zu leiden Hut, sich zu einer „freien", „sonnigen" Weltnnschaiiiing dnrch- iingt". lim nun der Schrift einen höheren Anschein z» geben und dumme Menschen zu locken, ist am Anfänge als Knnstbeilage daS Bild „Dürers Apostelsignren (Petrus, Johannes, Markus und Paulus) beigefügt und daneben eine Poesie: „Selig sind, die reines Herzens sin5" (Karl Vanjelom). Und solche Schriften werden ans der Hygiene- AiiSstellnng verteilt, nm Abvnneiften zu locke». Es liegt im Allgemeininteresse der Ansstell»»gSleitn»g, eine stren gere Kontrolle zu üben, nm nicht ans solchem Wege das heimlich fressende Gift, das !» der Abteilung „Schnndlitera- tnr" bekämpft wird, in die Seele der Unwissenden gelangen zu lnise». Außerdem ist eS eine direkte Beleidigung der katholische» Besucher, wenn solche Schriften a»f dem Ge lände der AnSstelliing verkauft werde» dürfen, die Verleum dungen und Angriffe gegen ihre Religion enthüllen. Wir hoffen, das; dieser öffentliche Protest genügt, nm dem Un fug durch die Ansstelluiigsleftnng ein Ende zu bereiten. Aus Stadi und Land. ven 1. Oktober IMI. ' Ihre Königlichrn Hoheiten der Prinz und die Fran Prinzessin Johann Georg empfingen gestern nachmittag 2 Uhr den Königlich Preußischen außerordentlichen Ge sandte» »»d hevollmüchtigte» Minister, Prinzen zu Hohen- lnhe-Ochringeii, Durchlaucht, in feierlicher Abschiedsaudienz. —' (km tkmpfa«g»abr«d sank gestern tm Mlntster- Hotel an» Anlaß der gestrigen Eröffnung de» 8. Inter- nationalen Kongresse» für Wolmungshygiene bet dem Staut«,ntnisler Grasen Vltzthnm v. Sckstitdt statt. Hente vormittag »,nd nachmittag wird der Kongreß SektionS- sihungen akhalten. Abend« '/,» Uhr findet im neuen Rathause Smpsang durch die Stadt Dresden statt. Donners- tag vormittag sind wiederum SekttonSsttznngen. nachmittag» 8 Uhr Besichtigung der Gartenstadt .Hellerau, Bortrag. Vorführungen der Schülerinnen de» Prosessor» Dalcroze.