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Sonntag, 30. Jnlt 1922 Nedalrtton und (Seschäfi»stell«r Dresden »A. 10, tzolbeinsrrabe 46 Nr. L7-L 21. Jahrg. Fernsprecher; UedalM-n 32723 - Geschiiftsstelle 32722 Woltschcchkonto: Dresden Rr. 14797 Be,i>«»NreI»> Mount Jul« 18 «n,einummer » Die LLchlN»e «°IG,eit»ng erlcheint wöchentlich sechsmal. <Nnjei»«»pr«tSl Die cingclpnNeue Petti^eile 0 ^.^lar^amllieii» «„^LereniSanjetaen. Slellen-»nl> Mielgeniche L >k. M obige Preis» LS Pro,«nt Zuschlag. Olferteugcbühr! lüc Selbstabholer 2 X. bei Neberfendung durch d!e Po>t auyecoem Porto,„schlag. I,„ Falls höherer Gewalt oder beim Ausbleiben der Pavicriicieruugon usw. erliicht lede Perpilichlimg aus Ersiilluug von Anjetgen-Aullrägen und Leistung von Schlweiiersah. »,« Pein-sienamezene im redalttonellen Leit. 8» mm breit. !t» Für Inserate mit besonderer PlazierungS ^^^"'^"^f'dicdaslioiiiS—«Uhr nachm. Nicht a>l«drl>!klich,urNck»-rlanateund I Für undeutllch getchnebeue sowie durch Fen,ivrech«r' aMneaeb->>e «n»>o-n mu Rückporto nicht bericheue iiinieudunge» a„ dieSIedattlou werden nicht ausbewahr!. > tbnneii wir die Permiiwortlichkett itir die NlchitgteN de» Textes »ichl llboriiebmen. Annahme von GeschüslSaureigen bi» IO Uhr. von FamiUenanzelgen vir 1l Uhr vormittags. — Annahmestellen tn Dresden- Schmidt'lche Buchhandlung. Inhaber P. Beck Schtotzstratze 5. in Bautzen.- Frau, Kurial. An der Petrilirche 1 Dev Weg zur Verständigung Zeilen zu lesen wissen. Er wird wissen, daß die Reichs-Verfassung Tagesschau Der Reichskanzler hat den badischen Staatspräsidenten Dr. Hitininsl ringelnde», bei der Berfassungsscier im Reichstage am tl. August die Gedenkrede zu halten. Staatspräsident Dr. Hum mel hat die Einladung angenommen. An amilicher französischer Stelle wurde am Freitag abend erklärt, das, eine Zusammenkunft Po ncaröS mit Lloyd George für die nächste Zeit nicht bcvorstche, und das, eine Verschiebung der Londoner Konscrcnzcn auf einen ziemlich entfernten Zeit punkt jetzt-für sicher gehalten werden kann. Der von der Berliner politischen Polizei wegen Begünsti gung der Rathcnnn-Mördcr festgenommene Mieter der Burg Sanleck, Schriftsteller Dr. Karl Stein, der auf sre.en Fuß ge setzt worden war und der sich noch in Berlin aufhielt, ist ain Freitag den 28. Juli wieder festgcnommcn worden. Im englischen llntrrhause beantwortete Ehambcrlain die entsprechende Anfrage eines Abgeordneten dahin, das) die Frage der Aburteilung der Kriegsbeschvidigten erneut vom Obersten Rate erörtert werde. Der obcrschlesische Selbstschutz ist aufgelöst worden. Die Entwaffnung hat sich dank der in den Selbstschutzorganisationen herrschenden Disziplin rasch und glatt vollzogen. Polizei und Reichswehr haben die Waffen in Empfang genommen. Der kürzlich ernannte neue NeichsgcrichLSpräsident, der frühere Reichsansicnminister Dr. SimonS, w rd sein Amt am 1. Oktober übernehmen. Der Reichspräsident beabsichtigt, die Einführung des ReichSgcrlchtspräsidentcn persönlich vorzunehmcn. Der ttcbrrwachungsausschusi des Reichstages wird am Dienstag vormittag nächster Woche wieder zu einer Sitzung zu- sammentrctcn, in der d e bayerische Frage behandelt werden soll. Bei den staatlichen Einlösestellcn in Wien erhält man fetzt für eine Silbcrkrone 2000 Kronen. Ein Kilogramm Feingold wird mit 20 Millionen Kronen bezahlt. Am Freitag nachmittag hat sich das Postflugzeng D 100 der Deutschen Luftrecderei sechs Kilometer von Boiyenburg ent fernt überschlagen und ist in die Guelzer Tannen abgcstürzt. Der Führ-r von Bcrgtal und drei Passagiere, anscheinend Ame rikaner, haben sämtlich Schädclbrüchc erlitten. Die Leichen wurden geborgen. Die Ursache des Unfalles ist noch nicht aufge klärt, da das Flugzeug völlig zertrümmert ist. IMMles UM - MzeWe A * Nicht in den eigenen Reihen, wohl aber bei Außenstehen den wird der jüngst veröffentlichte Ausruf der Zenirumsvarte, vielfach noch unrichtig beurteilt. Wenn beispielsweise die «Dresdner Nachrichten" in ihrer Nr. 848 vom Donnerstag schreiben: „Es wird zu prüfen sei», ob der Weg, den die Zen- trumSpartei cinschlagen will, und auf den in erster Linie die unabweisbaren Forderungen sie hingcwicsen haben, gangbar er scheint, ob der Aufruf des Parteiborstandes, der eine staatspoli tische Tat, das Verschwinden der kath. Partei fordert und »ist den Worten schliefst: „Deutsche und Christen, tut Eure PflichtI", in den Wühlerkreisen außerhalb des Zentrums Gehör und Ge folgschaft sinder", so sind schon die Worte „Verschwinden der katholischen Partei, irreführend, da eine „katholische Partei" nie bestanden Hai. Vorgestern ist an dieser Stelle noch ausführlich der rein politische Citrat-er des Zeuirnms, 'nie er -var. ist und sein wird, dargelegt worden. Das genannte Blatt schreibt ferner hin, das; „aus dem Aufruf keine uneingeschränkte 'Absage an die römische Kurie, keine endgültige Loslösnn.g aus nliramonianen Verbindlichkeiten hercmsgelcsen werden könne." Hier sei nur die kurze Bitte angefügt, endlich auch in Sachsen die atte» Schlaaworle von iftiramonianen Verbindlich keiten und ähnliche ad acta zu legen. Die Verständigung aller auf christlichem Boden stehenden Deutschen, das ist nicht nur eine Losung des Tages, sondern die Forderung der Zukunft. Ebenso verkehrt ist eine andere Auslassung und zwar im „Dresdner Anzeiger", welcher am Freitag abend über die «Um stellung des Zentrums" schreibt: Wie eine Berliner Korrespondenz miitcilt, werden die Bestrebungen im Zentrum, diese Partei zu einer christlichen Siaaispariei nmzugcstalte», nach Ausfasiung in Zentrurns- kreisen wahrscheinlich im Sande verlaufen. Wenn auch Sie- gcnoald bemüht sei, eine Umstellung der Partei herbeizufüh ren, so habe Reichskanzler Wirth sich bereits gegen eine der artige Uinslcllung des Zentrums ausgesprochen. Führende ZentrnmSabgeordncte halten es sogar für einen Fehler, den konfessionellen Paragraphen der Partei zu beseitigen, der bis her den einzigen Zusammenhalt in die Partei brachte. Seine Beseitigung würde dahin führen, das; sich bald der Zwiespalt zwischen dein rechten und linken Flügel einstellen würde. — Wie die Korrespondenz weiter von parlamentarischer Sette hört, glaubt man auch bei den Demokraten und bei der Deut schen Volkspartei nicht daran, das; die Beslrcvungen Stcger- walds zu einem Ergebnis kommen. Der Unsinn ist handgreiflich, denn daß der Reichskanzler post fesium, d aS heißt vier Wochen nach Fertigstellung des Aufrufes, erst jetzt Stellung nehmen sollte, wäre geradezu gro- tesk. Hoffentlich hat der „Dresdner Anzeiger" den Passus: „den konsessionellen Paragraphen des Zentrums" nicht wörtlich ge. nominen, obwohl man auch hierauf gefaßt sein muß. Um weiterhin allen möglichen Mißdeutt'.ngen vorznbeugen, die eigentlich durch den klaren Wortlaut des Aufrufes ausgeschlossen sein sollten, sei nochmals hervorgehoven. daß nicht ein neues Parteigobi lde. an die Stelle des Zentrums treten soll, sondern daß ihre Vergrößerung und Stärkung im Wege der organischen Entwicklung erstrebt wird. Der Zusatz vom „Kern" der Arbeitsgemeinschaft in jenem Aufruf stellt überdies noch klar, daß nicht ein einheitlicher „Bürgerblock" im Gegensatz zu dem sozialdemokratischen Links block in Frage kommt, sondern vielmehr das verstärkte Zentrum auch weiterhin in Arbeitsgemeinschaft bleiben will mit den neben ikm fortbcstebenden Parteien bürgerlicher Herkunft, so daß die Zeirtrnmspartei nach wie vor ihren wesentlichen Beruf finden wird in der Vermittlung und Verbindung zwischen den beiden positiven Flügeln des Reichstags. Der Brief des Reichspräsidenten an Graf Lerchenfeld München, 28. Juli. Reichspräsident Ebcrt hat an den bayerischen Ministerpräsidenten folgendes Schreiben gerichtet: Hochverehrter Herr Ministerpräsident! Die Stellungnahme der bayerischen Siaaisregierung gegen über dem Gesetze zum Schutze der Republik ersüllt mich mit ernster Sorge und zwingt mich. Ihnen folgendes mitzuteilen: Die von der bayerischen Negierung zu diesem Gesetze er lassene Verordnung steht nach meiner und der Rcichsregierung Auffassung und Uebcrzeugung im Widerspruch zu der Reichs- Verfassung. Sie stellt eine schwere Störung der deutschen Meichs- einhcit dar, die bei ähnlichen Schritten auch anderer Länder den Bestand des Reiches gefährden müsste. Aus meiner Aufgabe als Hüter der Neichsverfassung und des Reichsgedankens erwächst mir daher die Pflicht, gemäß Artikel 48 der Neichsverfassung auf die Aufhebung der Verordnung hinzuwirken. Ich möchte mich zu diesem mir durch die Verfassung er- ioachsencn Schritt erst dann entschließen, wenn ich die Neberzeu- guilg gewinne, daß auch die letzten Mittel zu einer Verständigung über eine schnelle Beilegung dieses Konfliktes erschöpft find. Ich bitte Sie daher, sehr geehrter Herr Ministerpräsident, im Interesse unseres deutschen Volkes und Landes, das- uns beiden gleichermaßen am Herzen liegt, nochinals in Erwägungen cinzn- ireicn, ob es nicht möglich erscheint, Ihnen und mir diesen mir so unerwünschten Schritt zu ersparen. Ich benütze diese Gelegenheit, um gegenüber den in Bayern aufgeiauchien Befürchtungen mit allen! Nachdruck zu betonen, das; die Auffassung durchaus irrig ist, in dem Gesetze werde die systematische Beseitigung der bäuerischen Hoheitsrechie einger- leitet. Die aus der schwersten Not der Gegenwart geborene" und nur für einen gemessenen Zeitraum geltenden Bestimmun gen sind LebenSnotwendigkeiien unseres bedrohten staatlichen Daseins. Sie sollen und können aber in ihrem Vollzug in kei ner Weise den staatlichen Charakter der einzelnen Länder beein trächtigen. der, in der Neichsverfassung fest begründet, gerade die Stärke des Reiches darsiellt, und dessen Wahrung während der Dauer meiner Amtsführung ich mir zur besonderen Ausgabe gemacht habe. Zur beschleunigten Klärung der innen- und außenpolitisch gleichermaßen gefährdeten Lage und angesichts- der mir aus der Neichsvcrfasfiing obliegenden Verpflichtungen, darf ich mir die Bitte erlauben, mir in kürzester Bälde Ihre Antwort zugehen zu lasse». Mit dein Ansdruck meiner aufrichtigen Hochschätznng Ihr sehr ergebener gez. Ebcrt. Kommentar zu dem Brief Eberts Die Hetzer sind nicht auf ihre Rechnung gekonimen. Sie baben >n Bayern darauf hingcarbeiiet, das; man oen Brief des Reichspräsidenten überhaupt nicht beantworten soll. In ver schiedenen Teilen des Reiches gaben sie der Ansicht Ausdruck, das; man nur mit dem sorinalen Recht gegen Bayer» Vorgehen dürfe. Wir freue» uns, fesisicllcn zu können, daß keine der radikalen Strömungen Recht behalten hat. Es hat in neuester Zeit sehr wenig politische Ereignisse ge geben, die cs so einfach machten, zu ihnen Steilung zu nehmen, wie cS der Brief des Reichspräsidenten an den bayerischen Mi nisterpräsidenten ist. Der in den diplomaiischen Gebräuchen groß gewordene bayerische Ministerpräsident wird zwischen den Als- voriges Jahr diese Frage zuerst angeschnitten wurde, stellte bekanntlich der Abg. Siegerwald für sein Parteiideal vier Kennzeichen auf: christlich, nattonal, demokratisch und sozial. Diese vier Tugenden haben sich gerade bei der Zentrnmsparlei in der vollkommensten Weise bctiindei und tatsächlich bewährt und somit läuft die Anregung SiegcrwaldS nicht auf eine Be seitigung, sondern vielmehr auf eine Stärkung 'unserer alten lieben ZenirumSpartei hinaus-. Es- soll nicht ein neuer stsini gezimmert werden, sondern der fast- und kraftvolle Baum, der schon dastehi. soll so gehegt und gepflegt werden, daß seine Wurzeln tieferen Bode» fassen, seine Äcsie und Zweige sich vermehren. Es wird eine Tat sein und sie muß vollbracht w-r- den, wenn, wie man ankündigt, bei den nächsten Wahlen schon eine größere Zahl nichtkatholischcr Kandidaten ausgestellt wer den wird, ohne Rücksicht darauf, ob sie eine entsprechende Anzahl von Wählern ihres Bekenntnisses bereits hinter sich baben. Nm solche Wähler muß eben inzwischen von allen Zcntrnmsanhängcrn geworben werden. Es darf geschehen mit dem Hinweis, de» jeder mit bestem Gewissen -geben kann, daß die Zentrumspariei als deutsche VerfassungSvartei „weder vor den Grenzen einer Kon fession, noch einer Klasse, noch eines Standes, noch eines Lan des Halt machr. Jbre politische Arbeit gilt der Wiederaufrich- tung des deutschen Volkstums in einem starken Deutschen Reiche, gilt der Erhaltung der christlichen Kulturgüter". So verkündet cS erneut der Aufruf. Es müßte um den politischen Sinn unseres Volkes traurig bestellt sein, wenn cS nninöglich bleiben würde, auf solcher Grund lage den drückenden Nöten unserer Zeit die geschlossene Kraft einer großen christlichen Partei der Mitte gegenüber zu stellen. Man müsste verzagen und verzweifeln am Lebenswillen unseres Volkes, wenn sich in ihm nicht genügend Männner und Frauen den von Herrn Evert vorgeschlagenen Weg eigentlich gar nicht kennt. Graf Lerchenfeld weiß auch, daß die äußerst höfliche For mulierung, in die dieser amttiche Brief gekleidet werden ist, sich gar sehr nnierschcidet von der AnSdrucksweise jener Kraftmeier, die ihm die geladene Pistole in die Hand gedrückt bitten. Die Folge einer solchen Erkenntnis mutz nun sein, daß inan den Brief nicht nur nicht sehr gründlich prüft und einige elegante Worte darauf als Erwiderung gibt, sondern daß '»an iegnult» die Gesinnung bei denen zu ändern, die ihre Sonderoorrefte glau ben ziehen zu dürfen ans einer Verhetzung demicher Stämme gegeneinander. Der Reichspräsident hat mit diesem Briese einen erneuten Beweis für seine große Geschicklichkeit abgcg-w'n. : sucht z» vermitteln und Getrennte zu einen selbst in Fällen, wo die öffentliche Meinung schon wiederholt inst fertigem. Urteilen auf- gewariet hatte. Damit erfüllt er als Repräsentant der Sou veränität des deutschen Volkes nn besonderen Maße die ihm an- vertrauicn Pflichten. Gerade ii Banern bat es- öffentlich- und private Reden gegeben, gerade dort ist eine Preffeandsprache ge pflegt worden, die doch' nur darauf ansging, den Reichspräsiden ten in seiner Stellung und in seiner ihm verfassungsmäßig zu- steheiidcn politischen Betätigung herabznwürdigen und ihn ver ächtlich zu machen. Ob man aus dem versöhnlich gehaltenen Briefe die Koiliegiicn.zcn zieht und endlich einmal zugibi, daß mit einseitiger Dickschädücbkeit nichts erreicht werden kann? Die politische Niederlage ist schon dadurch gegeben, daß die bäuerische Regierung überhaupt eine derartige Erklärung des Reichspräsi denten cntgcgeiinchmcn muß. Deshalb fragen wir wohl mit Recht die uns am nächsten stehenden politischen Kreise ini bave- riscken Landtage: Was wollt ibr tun um znm endlichen Frieden in Teniickiand zu kommen? Wer sich diese Frage vorlegt und gewissenhaft beantwortet, der muß selbst sagen, saß dieses un seligen Streites nun geling sein kann, wenn uns, ob Bayern oder Nicbibaye.n, eines heftig und erhaben ist, nämlich das große deutsche Vaterland! Baldige Antwort des Grafen Lerckenfeld München, 20. Juli. Aut den dstiet des Reichspräsidenten an d-m hayri'chen Ministerpräsidenten Grafen Lerchensiltz schreiben die Münchner Neuesten Nachrichten, das; Graf Lerchsnseld aesiern noch mit Beschleunigung eine An-spräche mit der boynschii Volks- parte! berveifübren wollte, um dem Wnnsih des Neichspräsioenteii nach baldigster Antwort entsprechen zu können. Aus dem bayrischen Landtag München, 24 Jul!. Bekanntlich ist auch der bayrischen Re»sinnig von der Entente die Vcrvst'chiiiin nuferlecst worden, sie Anaelepei'heften der Landeipalsieibcaint-» spätestens di? ;»m 1. 10. 1922. zu regeln. Zn dsisim Zweck ist jetzt dem Landtag esii Kesitz zn- likganeen, deS die E »stell»».r der Laiiderpoliieibecimsiii aur Grund ichilftbchkr Berpfl'chlunr zu einer unnnsirbroche,um 12siikn en D'eiisl» leistnng regelt. In der Begründung tcS Gesitzniiw nsis wird ans die Bedeutung der Laiidcspolsieibcamten iür die Austechterbaitung der Sicherheit hinacwiesiii. Ta? bloße Vorimnoeiiiei» der Landes- polneibeamtcii sei das wiik'amste Vorbengn- gSmiiicl g g n ei wftiche Störung!» der staatlichen Ordnn-g Tic Land.Spobzeib amten miilten aber alle» park ipolst schm Eiitstiitsin cut-o-en weid ii nach den Kruiidjcitzen strenger Pst clstcrsi'tllnn, ausgebildet und ans ord- millgsbcbeuden Element n zusammmgcsttz! werde». Der Weg zu Verhandlungen München, 20. Juli. Wie der Korrespondent des Acht-Uhr- Abenddlaltes crjäl rt, wird in dieser Woche ein Miuiücreot nicht mehr siatifinden, da man erst den Puilrien Gelegenheit zu einer Stellungnahme geben will. Bvianssichllich wiro sich dann der Ministerrcst am kominendcn Montag nnt dem Brief des Reichs präsidenten befassen. An osfistellen Steilen ist man der Hinsicht, daß das Schreiben den Weg zu Veihanolungen eivsinet habe. fänden, die als Christen, a!S Gott- und Cyristusgläuvige. Mut und Weg finden, alle beiseite zu drücke», die ihre Ennglnig ver hindern wollen, indem sie das Trennende in den Vordergrund schieben und das Einende, das viel größer und bedenijainer ist, ioischwcigen. Das Einende muß genannt und betont werden, es muß der Einig'iliig dienen. Deutschland bedarf eines parlaineniarischen und pariei- ocganisatorischen kraftvollen Kernstückes ans i»ne»- und außen- poliiischcn Gründe». Die christliche Partei der Mitte will und wird sich in beharrlichem geistigen Ringen anseiiiandcrznsetzen habe» mit der chrisient»mgea»erischen materialistischen Weltan schauung »iid ihrer politische» Vertretung. Dieser nolweiidige Kampf und diese Gegensätzlichkeit kann aber die christliche Pariei der Mitte niemals hindern, mit jeder deutschen Partei, die auf dem Boden der Verfassung steht und die auf dem Boden der Temokrcstie steht, ehrich und verständiguiigswilttg zusainincnzu- orbeiten. Wer alle die vorstehenden Enväaungcn guten Willens und niivorcingeiiominen ans sich wirken lässt, an den. er sei evange lisch oder katholisch, kann der Reichsverband nicht vergeblich appelliere», wenn er am Schlüsse seines Ausrufes sagt: Die Deutsche ZenirumSvartej bietet die Hand zu einer staatspalitischen Tat, Deutsche »nd Christen, tut eure Pflicht!