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Sächsische Volkszeitung : 16.03.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192203163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19220316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19220316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-03
- Tag 1922-03-16
-
Monat
1922-03
-
Jahr
1922
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 16.03.1922
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Donnerstag den 18. Rtärz 1822 Sächsische «oll»»ettuntz Nr. VS. Seit« 8 'daß solche Verträge mif privatem Wege abgeschlossen werden, ,» werden riesige Preise gemacht werden müssen, und das Odium wird noch nach vielen Jahren vberammergau zu tragen haben. Die wirtschaftlichen Bedenken, die gegen Oberammergau in der letzten Zeit vorgebracht wurden, gipfeln in der Furcht, der grotze Fremdenzustrom möchte preisverteuernd für ganz Bayern wirken. Zur Sicherstellung der Verpflegung, insbeson- dere aber, um den wilden Aufkauf zu vermeiden, wurde mit der landwirtschaftlichen Zentralgenossenschaft Negensburg ein Ver trag abgeschlossen, wonach die Genossenschaft die Verpflegung der einheimischen Bevölkerung übernimmt. AIS Empfänger von dieser kommen nur die Kleinhändler in Frage, die ihrerseits auf Grund von Kundenlisten an die Verbraucher abgeben. Soweit Aufkauf nötig wird, must er in Ileberschubqebieten erfolgen. Die Versorgung der Pensionen, Hotels und Eiaststälten für den Fremdenverkehr erfolgt seitens der Genossenschaft in freier Weise ohne Rationierung und zwar in der Hauptsache mit aus. ländischen Lebensmitteln. Die Preise der Platze werden sich folgendermaßen stellen: 1. Platz 108 M.. 2. 78 M.. 3. 88 M.. 4. 38 M.. 8. 28 M. Vauuta» znsckläge werden nicht erhoben, weil volle Kontrolle nicht mög lich ist. W. Deutscher Reichstag Der Reichstag erledigte am Dienstag zunächst eine größere Anzahl von kleinen Anfragen, die sedoch sitr die größere Oessent- lichkeit von untergeordnetem Interesse sind mit Ausnahme einer Anfrage, die sich auf Uebergriffe farbiger Soldaten im besetzten Gebiete bezog. Die Regierung lies, erkläre», daß sie in allen Fällen geeignete Maßnahmen ergreifen würde. Leider würde aber über das Ergebnis der Beschwerde von der Besatzungs- bebördc Auskunft nicht erteilt. Nach Erledigung der kleinen Anfragen setzte der Reichstag die am Freitag abgebrochene zweite Lesung des Reichswehrminlsteriiims fort. Es kamen zunächst Vertreter der Regierungsparteieil zum Ausdruck, die ihre Zu friedenheit mit den Leistungen des Reichswehrministeriums zum Ausdruck brachreu, ohne jedoch auf eine Kritik da zu verzichten, wo sie angemessen war. Für das Zentrum sprach der Abg. Ersing. Er wieS einleitend darauf hin, daß der Haushalt- ausschuß im Gegensatz zu den anderen Etats beim Reichswehretat nichts gestrichen und damit z»m Ausdruck gebracht habe, daß Reichstag und Volk in überwiegender Mehrheit der Auffassung ist. daß das Wenige, was wir nach dem Friedensvertrag noch haben dürfen, nicht weiter gekürzt werden kann. Der Abg. Ersing wandte sich sodann gegen die nationalistische Hetze in Frankreich, mit der man in Deutschland vorerst noch rechnen müsse, denn die internationalen sozialistischen Kongresse würden leider mit ihrer Propaganda gegen den Krieg einen praktischen Erfolg für absehbare Zeit nicht haben. Entrüstet und unter lebhaftem Beifall des Hauies wandte sich der Abg. Er'ing gegen die Zumutung der französischen Chauvinisten, daß Deutschland nun auch eine moralische Abrüstung vornehmen soll. Er erklärte namens seiner politischen Freunde, daß Deutschland niemals einer solchen moralischen Abrüstung seine Zustimmung geben werde, sondern eine solche Zumutung mit aller Entschiedenheit zurück weisen müsse. DaS Zentrum sei durchaus der Auffassung, daß die Lage der Reichswehrangehörigen verbesserungsbedürftig sei und daß die Erhöhung für die Beamtenschaft automatisch auch der Reichswehr zukommen müsse. In dem Bestreben, die Lage der Reichswehr zu bessern, werde das Zentrum auch dem Antrag zustimmeu 20 Millionen zur Wohnungsbeschaslung für verheiratete Reichswehraugehörige zu bewilligen. Zum Abschluß brachte der Redner des Zentrums zum Ausdruck, daß die Reichswehr, wenn sie ihren Aufgaben gerecht werden soll, vom Vertrauen des ganzen Volkes getragen sein und sich selbst als ein Teil des deutschen Volkes fühlen müsse. Die Reichswehr sei auch durchaus gewillt und auf dem besten Wege dazu, diese innige Gemeinschaft her zustellen. Ei« preußisches HeimstSttenqesetz ist dem Landtag in Ausführung des Reichs-HeimstättengesetzeS zugegangen. Der Entwurf sucht durch besondere neue Vorschriften die Hcimstättensiedlung zu fördern und ihr Vorzüge zu verschaffen, die sie begehrenswerter machen, als das jede Spekulation und unverdienten Gewinn zulassende ungebundene Eigentum. Die abermalige Erhöhung der Post- und Eiienbahngebühren wird die unausbleibliche Folge der neuen Lohn- und Gehalts erhöhungen sein. Zwar wird eine Wolfmeldung über neue Tarif erhöhungen seitens des Postministeriums als nicht amtlichen Ursprungs bezeichnet. Auch ist es richtig, daß bis zum Augen blick im Reichspostministerium noch keine Erwägungen über etwaige Gebllhrenerhöhungen im Gange sind, aber nach Lage der Dinge werden sie sich nicht umgehen lassen, wenn der Postetat balanciert werden soll. Bereits in den nächsten Tagen werden sowohl im Postministerinm wie auch im Reichsfinanzministerinm entsprechende Beratungen beginnen. Beim Reichsverkehrsministerium sind be reits Beratungen in die Wege geleitet. Bei der Eisenbahnver waltung ist infolge der Gehalts- und Lohnerhöhung mit einer Mehrausgabe von etwa 8 Milliarden zu rechnen. Dazu rechnet die Eisenbahnverwaltung mit infolge der Lohnerhöhungen zu erwartenden Materialpreissteigerungen im Gesamtbeträge von etwa 5 Milliarden, so daß insgesamt eine Mehrausgabe von rund 13 Milliarden Mark entstehen würde. Zur Deckung dieser Mehr ausgaben ist eine Erhöhung der Gütertarife, nicht aber der Personentarife beabsichtigt, und zwar ist eine Erhöhung der Gütertarife um 20 Prozent in Aussicht genommen. Die sächsische Landespolizei Berlik» 14. März. Im Hauptausschuß deö Reichstages be sprach A g. Dr. Schreiber ,Z) die geradezu als gefährlich zu bezeichnenden Zustände k« der sächsischen Polizei. Di« Autorität der Oifiziere wäre dort erschüttert. Die RegirrungS- kommissare entfalteten vielfach in Sachsen eine verhängnisvolle Tätigkeit. Abg. Bernd« (D-N) erklärte, daß sich die Pollzei in einem Zustand weitgehender Auflösung befinde Die« gelte sür B,rußen und mehr noch für Sachsen. Schuld seien d-e bei der Pol-zc bestehenden wirtscha-iliche» und Bernfsverbände. Ibr unheil- voller Einfink und der M tzvrauch der Koalitionsfreiheit teitenS dieser Verbände haben sogar den preußischen M-nist r de» Innern ur F ucüt in die Oeffentlichkeit veranlaßt. Die Disziplin- osi gleit werde erhöbt dusch die alle Autorität untergrabenden sogen, politischen Kommissare. Ihre »«gesetzliche Sp'tzel. tät'gkeit müsse «»'hören. Dem Mißstand der Abwanderung von der Schutzpolizei müsse nirck Sicherheit der »nstellungS- und Versor- gungsverhältn sse begegnet werden. «bg. Mumm <D »N > betonte, daß e» ein «ner hörter Vorgnnq sei» wen« in Sachsen der Minister» Präsident nnbotvtähige Polizeldeamte entläßt und der Minister de« Innern sie wieder einsteillt. Der Redner beantragte Beseitigung der Sicherhei»»kom«issare. ReulSkommissar Dr. Köster sprach sich sür die Berechtigung deS Reiche« zur Prüfung der Frage auS, ob die Schutzpolizei den an sie gestellten Sniorderungen genüge. Die Schutzpolizei selbst und das Vorgehen gegen die Verbände seien jedoch Sache der Länder. Ter p eußiiche Minister de« Innern hat gegen Ueber. griffe der Verbände scharf Stellung genommen. Zu einem Ein schreiten de» Reich-minister« liege noch kein Anlaß vor. Im Anschluß an die Debatte wuide ein Antrag Schreiber <Z.) angenommen, wonach bei de« Ländern Nachira e gehalten werden soll, ob die Reg rrungskommiflare bei der Schutzpolizei nach wir vor notwendig st« d und wieweit die Belegung der Stellen unparteiisch vorgenMW»« wurde. — Der EtaiSriiet für die Zweckt de» polizeilichen Schützes wurde vom Hauptausschuß bewilligt. Zwei Dementis Ludendorffs Brannschweig, 18. März. Vor kurzem ließ sich eine Ber- iiner Nachrichtenagentur a»S Neuyork melden^ daß General Ludendorff dem VcrlaaSdirektor der Kcyvrone View u. Co. eine Photographie de» Kaiser», di« der Prin» O»kar ausgenommen hatte, für sine Million Papiermarl verkauft habe, obwobl sich der General ehrenwörtlich habe verflichien müssen, diese» Brld unter strengstem Verschluß aufzubewahren. Diese Angriffe veran- laßten die «Braunschweigische Landeszeitung", den General Lu. dendorff zu bitten, Stellung zu dieser Angelegenheit zu nehmen und ebenso zu der Meldung, daß die deutsche Regierung dem General keine Ausreiseerlaubnis nach Argentinen gegeben habe. Die Antwort des Generals erklärt: „Beide Meldungen sind vom ersten bis zum letzten Wort unwahr!" Aus dem Ausland Einberufungen in Polen Schneidemühl, 14. März. E. D. Der „Gesellige" meldet von jenseits der Grenze: In Polen sind große Einbernfungen vorgenommcn worden. Noch in dieser Woche müssen sich alle wehrpflichtigen Jahrgänge bis 1887 stellen. 17 Regimenter des siebenden Heeres aus den Garnisonen Posen, Grmidenz, Tborn und Bromberg sollen bereits nach der russischen Grenze abqe- rückt sein. Die in Schneidemühl einlaufenden Züge sind fast ohne Passagiere. Der Bevölkerung hat sich große Unruhe be mächtigt. Der oberschlesische Anfteilungsplan in Paris überreicht Paris» 15. März. Wie verlautet, ist am Dienstag der Adjutant de» Generals Lrrond in Paris rinzetrosfen und hat dem Obersten Rate de» AnfteilungSvlan für Oberschiesten und für die Nrbergabe der HolieitSrechte in der deutschen und der polnischrn Zone überzeben. Die nahe Entscheidung über das deutsche Moratorium Paris, 18. März. Die Entscheidung der Wiedergut. mackningskommission über die deutschen Zahlungen für das lau fende Jabr steht unmittelbar bevor. Der „TempS" weist in einer Mitteilung darauf hi», daß die Kommission berechtigt sei, auch eine provisorische Entscheidung zu fällen, bis die Frage der Finanzkontrolle und der Umwandlung der deutschen Schuld ge regelt sei. Gleichzeitia mit der Bestimmung der Zablungen für 1822 würden die Elaraiitien und Reformen mitgeteilt wer den, von denen die Gewährung eines Moratoriums abhängig gemacht werden muffe. Aus dem sächsischen Landtag Der Sächsische Landtag wird aller Vorrnussickit nach am 6 April in die Osterferien geben. Der Landtag wir" auch weiterhin allwöchentlich bis zu diese»« Zeitpunkt nur eine Vollsitzung abbalten, um die Etntberawngen zum Anschluß zu bringen. Die erste Sitzung nach den Osterferien wird am 20 April stallfinden. NachN^en aus Sachsen — Staatsminister a. D. Vitzthum von Eckstädt richtet an den von Minister Lipinsli im sächsischen Landtag angegriffenen Kreis hauptmann von Nvstiz - Wallwitz ein Schreiben, indem er den Vorwurf: Nostiz habe als Personalreferent im Ministerium des Innern zu Zeiten des Grafen Vitzthum adelige Beamte vor bürgerlichen bevorzugt, nicht nur als ungerecht, sondern auch als wahrheitswidrig zurückweist. Tatsächlich seien diejenigen Beamten, die unter Ueberspringung von Vorderleuten in Höhere Stellung beruseu wurden, Beamte mit bürgerlichen Namen gewesen. — Das abgcändcrie OrtsklaffcnverzeichniS. Die Fertig stellung der Amtlichen Zusammenstellung deS Ortsklasscnver- zeichnisses verzögert sich, wie der T.Il. S. erfährt, noch um acht Tage, so daß frühestens nickt vor Ende dieser Woche mit der Veröfseutlicknng im Reichsgesetzblatt gerechnet werden kann. Der T. U. S. hat sich aus diesem Grunde bemüht, eine Zusam- menstellung des Ortsklaffcnvcrzeichmsies so zuverlässig als mög lich hcrzustellcu und gibt diese ohne Verbindlichkeit heraus. Für das Land Sachsen zeigt das Ortsklassenverzeichnis folgende Aendevungen an: Kreisbauptmannschaft Dresden: Großölsa, Dipv"!diswalde C. Hänichen C, Kreischa C. Schmiedeberg C. Brolas D, Hirschsprung D, Börnchen D, Kleiuölsa C, Dorfhanr D, Aermsdorf C. Kleinerkmannsdorf D, Sohra D, Mergendorf E. Poppitz E, Röderan E. Weida E. Priestewitz E, Pausitz D, Pochra D, Nossen C, Pfaffendorf E, Großcotta D. Kleincotta D, Köttwitz D, Kleingießhübel D, Langenwolmsdorf D, Lang- benncrSdorf C, Niederrotteudorf D, Obcrrottcndorf D. KreiS- bauvtmauuschaft Leipzig: Geithain C. Bärnsdorf D Foßberg D, Crumbach C, Zlchalewitz D, Keueru D, Teschvitz D, Klosier- bnch D, Möckwitz D, Bennewitz C. Donna D. Döben D, Otter- wisch D. Sefferisbain D. FuchSbain D, Kleinpößna D» Althen T. Bösdorf C. Lvthra C. Großmiltitz C, Klcinmiltih C, Laufen C, Güldengossa D. Gohlis D, Klein-Schepa D, Burgstädt B. Bur kersdorf B. Gövversdorf B. säartmannsdorf B, Beiersdorf C, Mohsdorf E Sckönberg mit Dreiwcrden E. Obevgräkenbain D. Kreishauvimauuschaft Cbemuitz: Bäreustein B, Frohnau B. Geiersdorf C. Schönseld C, Draisdorf B. Klaffenbach B, Borsten- dnrf C, Flakenau C, Flöba B, Frankeuberg B. Grüubainchen C, Niederwiesa B. Plane-Bernsdorf B. Sachsenburg C. Görbersdorf D. Niedermülsen C, Kertzsch D. Weidendorf D. Livvrandes D, Niederdorf B. Kreishanptmannschaft Zwickau: Bcrac» C, Vrun- döbra B, HerlaSgrnn C. Klingentbal B, Lanaenfeid B. Treuen V, Adorf B. Juaelsburg C. Laitterbach E. Markneukirchen B. Sohl C. Brockau C. Hanptniannsarün E> Kaittck'mitz E. Linda D, Sckolas D. Eibcustock V. HuudSbübcl C. Nenstädtcl B, Pöbla C. Sckneeberg B, Rnvvertsarün C, Cainsdorf A, Enlitzlch E, Häriensdorf E, Niederbobudorf E, Pohlau B. Stenn C, Wiesen» b»rg C. Kreisbanptmannschaff Ba"ben: Brebmen D, L"mskc D, Sdier D. Naundork D. v<a»ßia D. Reickvnau D, Elstra D. Vrietttz D, Zi"au C. Hainewalde (5, Markersdorf C, Petban C, Reichenau E. Weiosdork D. Dori^enuersdorf D, Oberseifersdorf D, Burkersdorf D, Lickievbera D. — Hok»e«"eln»Grnst«kak. rn<>j^ Nebmen einer Kurve prallte bier da« Auto des Fle-sche meisterS L ichstnring aus Siegmar genen einen B.anm und übersch'ug sich Von den beronSgeschleuberten Insaffen erlitt besonders ein Mädchen schwere Verletzungen, sodaß e< dem Krai-kl-nbaule zuaesti''rt werben mußte. — Glaueikau Tödlich v-wun,stückt ist bei dem Meuselwitzer Etlenbahv»n'st>''ck dcr?8säbnae Be-garbriter Max Hnnmann von bier. — Zwickau. Die in'olge Wnbiprot-'st>'s der Deutschnalionalen Volk-partei am 12. b M. stattgestindenen Stadtv-rordneten-Neii» woblen. von benen wir kurz berichteten, brockten den sozialistischen Part-ien 20088 Stimmen nnb 1» Sitze, mäbrend aus die nichtsor>a- listischen Listen nur 187tS S'immen und 17 Eitze entfielen. Die Stadtverorbnetenwahl vom 27 November v. I. hotte je 18 Sitze ergeben. Fbr die mit den nichtlostalistiichen Listen verbundene Zentrumsliste nurrken am 12. März 3-8 Stimmen abgegeben (gegen 488 am 27. November 1821 i. Aus Dresden —* Die Aebähre«. welche in ß 16 der Bc'annimachung über den Bierichavk und Virrhandel. den Verkauf von Tr n> bräunt» wein, Fruchtweinen, Fruchtiält n, sowie ionstiarn allobollrcien Ge tränken und über die hierbei benntz'en Druck-und Ab'üllvoriich- tungen vom 16. März 1912 in Verbindung mit dem Ortegeleve über die Gebühren sür Amtshandlungen und Benutzung gemeind licher Einrichtungen im Bereich« der Verwaltung des Rate« zu Dresden vom 11. Jntt 1901 und LS. März 1912 festge evt sind, werden mit so ort'gcr Wirkung wie iolgt erhöht: a) stir erstmalige Prüfung und Abnahme einer Drnckvorrichtzmg mit einer bis drei Leitungen 16 M., für jede weitere Leitung mehr 8 M, für erst malige Prüfung und Abnahme einer Abrüllvorrichtuug 10 M.; d) >ür die Druckprobe eures Lnftkeflei» einschließlich der Ausnahme eine» VroiokollcS eO M.; o) sür die lausenden Revisionen einer Drurkvorr'chtnng mit einer bis drei Leitungen 10 M, für jede weit, re Leitung mebr 3 M.; ck) iür die laufende Priisting e uer Abfüllvorrichtung 4 M. Diese Gebühren gellen auch sür die cinver» leibte» Borortr. —* Die Erlangung ärztlicher Hilfe während der Nacht be treffend. Wer während der Nacht für Kranke ärztliche Hilfe sucht, kann auf den Woblsahrtspolizei-Inspektionen die Namen der zur Hilfeleistung bereiten Aerzte erfahren und gleichzeitig daselbst telephonisch mit diesen in Verbindung treten. Die Wohlsahrts polizei-Inspektiouen übernehmen auf Ansuchen die Herbeiziehung eines Arztes, ohne indessen die Erlangung überhaupt, jowtr insonderheit für eine» bestimmten Zeitpunkt gewährleisten zu können. Für die Bezahlung der Aerzte haben die Hilfesuchenden selbst auszukommen, nur für gänzlich Unbemittelte übernimmt dic Armenkasse die Bezahlung. Seitens der Direktion der Frauen klinik ist die Einrichtung getrosten worden, daß in dringlichen geburtshilflichen Fällen josort ärztliche Hilse aus der Frauen klinik, auch bet Nacht, und zwar Unbemittelten unentgeltlich, gewährt wird. Die Wohlfnbrtspolizei-Jnspektionen und die Feuer- wachen in den Häusern Annenstraße 8, Louisenstrahe 14-16, Dürerstraße 51, Bürgerslraßc 63. Wallwitzstraße 24 und Schliiter- straße 39 vermittelt die Herbeiziehung ärztlicher Geburtshilfe aus der Frauenklinik durch Fernsprecher. In den städtischerseits eingerichteten wundärztlichen Hilfsstellen und in den städtischen Sanitätswachen wird Verunglückten oder aus der Straße plötzlich Erkrankten, welche die Hilfsstellen selbst aufsuchen oder ihnen zugeführt werden, die erste Hilse gewährt. Durch die städtischen Sanitätswache» ist auch die Entsendung von Aeczten zur Hilfe leistung außerhalb derselben zu erlangen. —* Die städtischen BeikSbSder werden vom 18. März ab wieder i.1 voll m Nnnange in Betrieb genommen. Ter Eintrtit»- preiS ist in'ÜLge der erheblich gesteigeiten Selbstkosten erhobt wor den am 1 M. sür ein Brausebad und auf 2 M- 50 Pf. sür ein Wannenbad. —* Die Neuerwerbungen der städtischen Sammlungen sollen vom 1. bt« 20. Apiti in den Räumen de» Austlelluna»- gebäudes, LemMraße, der Oeffentlichkeit vorgeführt werden, ioweit sie sich aus die Zeit de» Impre üoniSmu» beziehen, da die Räume des Stadtmuieum» im Reuen Nathan» sich als zu eng erweisen. Diese Ausstellung ist als eine Illustration und Wetterführung der Ideen gedacht, die der Direktor Dr. P. F. Schmidt in seinem Bor traa vor Rat und Büraer'cha t Dresden« am 22. Februar d. I. niit Lichtbildern enlmickett hat. Deshalb sollen auch zugleich Werke gezerat werden, deren Erwerbung künftig wünschenswert ist. und so ein Bild der Dresdner Kunst des 19. Jahrhunderts, als Repräsen tation deutscher Malerei in anfchaulich'icr Weite entfallet werden. Gemeinde- und Pereinsnachrichten 8 Die Legende von der heiligen Elisabeth. Aist d'e am Freitag den 17. Mär» 7no Uhr abends >m "ttivertz bauSsaalc statt- findende einmalige Aufführvna de» Oralmtz ms von Franz Li'rt uittrr Leitung von Pros-sso- Kurt Höirl unter Mitwirkung nomba'ter Ktäfte, lei die,mit noclinal« v rw e>«il. Vorverlam bei R. RicS, Seeslraßc 31, O. Reinke, Hauosttraßc 2 und an der Abendkasse- Dresden. Windtborstbund. Die sür kommenden Freitag den 17. März, migeseite Mitgliederversammlung fällt ans. Da'ül wird eine VorstnndSsitziing anberanmt und zwar im Ca'ö Groß- mnnn, Pilln tzer Strnßr 70 (Ecke EliaSstraße), gegenüber der Jobannis- kircke, zu der die Mitalieder des GesamivofftandeS dringen» ein- geladen werden- ^ie nächste Mitgliederversammlung ist am Freitag, den 7. April, im Löwcnbräu. Moritzstraße. abends 7.30 Uhr. Thema und Redner werden noch bekannt gegeben Neulevtersdors. Wrndthorstbund. Am 12. d. M. veranstaltere die hiesige Ortsgruppe einen Unterhaltungsabend, der sich eines guten Besuches ber Gemein-' emitglieder zu «rirerien batte. Der Vorsitzende begrützre gegen 6 45 U r die Anwesenden aus das herzlichste und brachte in wenigen Watten zum Ausdruck, von wessen Geist die Jugend des kleinen Dörfchens bereit sei, was sich ja auch in dein daraus zur Durchiührung aebrachrcn Programmc wiedergav. Theatralische, mustkatijche und ge angliche Darbietungen lösten einander ab. Auch Meister „Hans Sacks" Ite mit seiner Gestalten nicht dabei, die von den vetressenden Mitqliedern ganz nett verkörpert wurden. So bemühten sich auch die übrigen Dtllet- tanten. ibr Bestes zu leisten, mit welmen wiederum die VereinS- kapelle wetteiferte, die Ponten lo angenehm wie möglich zu machen. Die Begleitung der gesanglichen Darbietungen halte Herr Le: rer Otto Herbrich übernommen und sei t»m an dieser Stelle herzlich!'! gedankt: desgleichen Herrn Lehrer Günther für die Einstudierung der Ge änge. Auch in finanzieller Hinsicht datt der Verein mit dem Abende zufrieden sein. Gegen 10 30 Uhr fand daS Programm snn Ende und der Vorsitzende schloß mit Dank und Bitte an die Betttch-'r, einer in Znknnit erfolgenden Veranstaltung dasselbe Interesse eniuegenzubriirgen. Theater und Musik -- Dresden. Centraltheater- (Erstaufführung: .DaS DeteltivmädelTie Herren Arwust Nr'dbaii und noch mehr Läon Jessel orlte» als e ne Hoff-u»«. West sie da« Schwarz- waidmädel schrieben, jene so woblium' volkstümliche, echte Operette, auf die man Iabre gewattet bat:e Socke Er oloe Kern Wipflick- »inacn ans. Und man «st Kickst aeneigt, daS nächste Werk nock etwas schütter untec die Luve zu nebm-n. Vom Dettktiomädel Kalte man w edernm «rböil. daß es in Berlin movoielova volle HLnser macke. Ick bobe von jeder g-chn diele Berliner Op reltene,'oloe ein pew ssek M ßtiauen. Auck diesmal tärt'ckstc ni'ck's n ckst. Man glaubt seinen Obren kaum, .haß tue'e Munk vom Kemromsien des Schwarz- wa dmädrls stammen lost, in der iogar d>- besten Nummern „Hivp- Hipp-Hiirra", e>n Motzo'cnmaricki. und en Tanzlerrett (.So'n «anzei ktein-S bißch-n >st dvch jeder mol veni di"l ück nicht ü er drn Tschingdum-Durckichnitt erbe e». Dabei me,kt man durchweg, daß der Tondichter etwas kann. Entweder wirr er nicht mit dem Herzen bei der Sacke, was man ibrn angesichts dieses qeiitreichen Libretto« nicht übetnebmen konnte, oder aber er hat die Operette „von wesen des uervus rsrum" rasch dabrngewonen. So ist es z B unver ständlich. oaß da» „Lied der Königin", das sich > ier wie eine Variante des bekannten Liebcsüeds im „Armen Jonathan" gebärdet, melodi'ch gar so dürslia wegkanr Aebnlick steht« dein, Textdichter. Auf die Handlung braucht hier nicht ein-'eganaen zu werden, aber wenn Neidbart zu einer veritadlc» Detekuvkomödie gegriffen hätte, wäre wenigstens mal was Neues arn die Bünne gekommen. Statt dessen leg, er allen Wert au» unianglichc Verse Da« Eiaziae, was versöhnen kann, ist im Centraltdeater immer wieder die Aufführung Wenn Kr tzner noch etwas erfinden kann zur Dämp'ung des graujam wütenden Schlagzeugs, bann verdient sein Oichcncr die Note lg. Lang sorgte itir eine schöne, fardenirvhe Ausstattung und die ersten Künstler wie Aigner, die Friedrich, Mariä, die Fintier uns wie sie olle heißen, schu «n Opereitenstinimung. Möchten aber die Autoren künstig ihre.Versager' in Berit» lassen. Dr»t zündet alles. Lok. Letzte Drahtnachrichten Berlin, 15. März. E. D. Die baherische Regierung hat bei dem Reichssinanzininifter Schritte unternommen, damit den wirtschaftlich schwache» Kreisen des Mittelstandes die Entrich tung der ReichSeinkommensteuer sür das Jahr 1920,21 in jeder Weise erleichtert wird, vornehmlich durch Stundung und Ent richtung durch Ratenzahlung. London, 18. März. E. D. Der bekannte amerikanisch« Publizist Frank S>mo» erklärt in der .Times", daß weniger der Ausschluß der Reparationsfrage, als vielmehr die geringe Neigung für Entwaffnung für die Haltung Washington» maß gebend sei. Er glaubt, daß nach einem günstigen Verlauf der Genueser Konferenz die Amerikaner im Herbste zu der Teil nahme an einer neuen Konferenz sich bereit erklären würden. Unsere bentsge Nummer umfaßt 4 Seiten Vcrantwortlich für den redaktionellen Teil: Rudolf Linzen; für de» Jnseratenleü: Joses Föhn, an». — Druck und Ver lag der »Saxonia-Buchdruckerer G. m. b. H. in Dresden.
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