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P.litische «»ndschau. — Der Kaiser traf am 2V. d. M. an Station Wild park ein. wo die Kaiserin zum Empfange anwesend war. — Der Kaiser weilte in Altengrabow bei den Manövern. Am 86. d. M. ließ er die versammelten Kavallerieregimenter zunächst Evolutionen ausführen und kommandierte dann zwei Kavallerieangriffe, zuerst gegen einen markierten Feind und dann gegen eine abgezweigte Kavalleriebrigade. Ein Vorbeimarsch schloß die Uebung. —Auf das am 25. d. M. an den Kaiser abgesandte Huldigungstelegramm der Delegierten der deutschen Vete ranen^ und Kriegerbünde von Nordamerika traf folgende Antwort des Generaladjutanten des Kaisers von Plessen ein: Se. Majestät lassen für das Huldigungstelegranun herzlich danken und hoffen, daß der Verband deutscher Vete ranen- und Kriegerbunde auch ferner trachten wird, seine Liebe zur alten Heimat und seine Anhänglichkeit an die deut sche Armee im deutschen Interesse zu betätigen. — Die Prinzessin Ludwig Ferdinand von Bayern war auf der 3. öffentlichen Versammlung des Regensburger Katholikentages anwesend. Stürmischer Beifall erweckte dieser Umstand bei der Versammlung. Der liberalen Presse gefällt er aber gar nicht. Nach dem Rezept der „Münch. Neust. Nachr." liest man überall: „Das bayrische Volk wird es nicht begreifen, daß eine königl. Prinzessin in dem Raume erscheint, in dem einen Tag vorher ein Mann bejubelt worden ist, der den greisen Regenten des Landes als gekrönten Agitator bezeichnen durfte. Man kann nur bedauern, daß die Prinzessin von allzu eifrigen Ratgebern sich hat verleiden lassen, als Ersatz für die ausgebliebenen katholischen Adeligen Bayerns zu dienen und einer Versammlung beizuwohnen, welche nicht berufen und nicht Willens ist. die Interessen aller glaubens treuen Katholiken zu wahren, sondern einzig und allein einer bestimmten politischen Partei dient." Hier reichen sich Entstellungskunst und Anmaßung die Hand. „Als Ersatz für die ausgebliebenen katholischen Ade ligen Bayerns" soll die Prinzessin erschienen sein; nun sage man uns auch nur eine einzige katholische Adelsfamilie von ganz Bayern, die nicht einen oder mehrere Vertreter auf den Katholikentag entsendet hätte! Selbst die Familien Prey- sing und Arco-Zinneberg waren vertreten! Es gibt über haupt keine einzige Adelsfamilie in ganz Bayern, die nicht in Regensburg vertreten war. Aber weiter! Die Prin zessin Ludwig Ferdinand erschien in Regensburg, um an den Verhandlungen über den Verein Mädchenschutz teilzunehmen-, unseres Wissens ist sie Vorsteherin der Münchner Orts gruppe. Diese Versammlung fand am Mittwoch vormittag statt, und da ist es doch ganz selbstverständlich, daß sie am Nachmittage auch auf der Katholikenversammlung erschien. Den Prinzregenten hiergegen ausspielen zu wollen, ist lächer lich, weil das Erscheinen der Prinzessin schon seit Wochen fest stand und somit der Prinzregent auch hiervon Kenntnis hatte. Es wird doch einer katholischen Prinzessin noch ge stattet sein, an einem Katholikentage teilzunehmen, ohne daß sie zuvor auf der Redaktion eines liberalen Blattes anfragt. Aus dem Artikel der „M. N. N." spricht nur der Aerger daß es in der bayerischen Königsfamilie doch noch treue An hänger der katholischen Religion gibt, und diese sich nicht scheuen, dies öffentlich zu bekennen. Daß die Prinzessin von „allzu eifrigen Ratgebern nur verleitet worden ist", versteht sich eigentlich von selbst. Daß die Katholikenversammlungen, deren wir jetzt 51 zählen, nicht berufen und nicht willens sind, die Interessen aller gläubigen Ka tholiken zu wahren, sondern einzig und allein einer politi schen Partei dienen, ist die neueste Entdeckung der „M. N. N.", worauf sie sich ein Patent geben lassen können. In wel chem Lager befinden sich denn in Bayern die glaubenstreuen Katholiken? Man könnte vermuten, in dem der „M. N. N." Nach allem, was wir bis jetzt von dieser geistreichen Zeitung wissen, ist der Redaktion dieser Zeitung die katholische Glau bens- und Sittenlehre ebenso bekannt, wie den Erdbewoh nern die Vorgänge auf dem Sirius. Wenn die Behauptung der „M. N. N." nicht so naiv wäre, müßte man sie unver schämt nennen, denn nach dieser Behauptung wahren alle die Bischöfe, Gelehrten und hervorragenden Männer, die der Versammlung ihre Kräfte gewidmet haben, ja selbst der Papst, der der Versammlung seinen Segen sandte, nicht die Interessen der glaubenstreuen Katholiken. — Für den Kindheit Jefn Verein gingen im letzten Jahre aus Deutschland 1 240 151 Franken ein; hiervon wendete der Verein den deutschen Missionen kaum 350000 Franken zu. Hierzu bemerkt die „Germania": „Wir sind nicht so engherzig, diese Summen den katholischen Missionen anderer Länder zu mißgönnen. Auf der anderen Seite kann man cS den deutschen Katholiken aber auch nickt verargen, daß sie für ihre Missionen in erster Linie gesorgt wissen wollen, und wir legen es daher der Leitung deö Kindheit Jesu-Vereins dringend ans Herz, zu veranlassen, daß die deutschen Missionen auS ihren Einnahmen mehr als bisher unterstützt werden." Wir erinnern, daß Sachsen Missionsgebiet ist. — Daß eine große Anzahl Zeitungen liberaler Rich- tung und aus der Gefolgschaft des evangelischen Bundes über die Versammlung deutscher Katholiken in Regensburg die Schale des Spottes ausgießen und das Gift ihrer Ka- tholikenfeindlichkeit verspritzen würde, war als selbstver ständlich anzunehmen. Schon die Manier, immer nur von einem „Zent rums tage" in Regensburg zu sprechen, zeigt, von welcher Bosheit diese Art Zeitungen erfüllt ist. Ein Nonplusultra der Berichterstattung über die in der Katholikenversammlung gehaltenen Reden leisten sich die „Münchener Neuesten Nachrichten". Auf dieses Sammel surium von Verdrehungen, boshaften Anspielungen und faulen Witzen einzugehen, hieße diesem Blatte zu viel Ehre antun. Das Merkwürdige ist nur, daß diese geistreiche Zei- tung in den deutschen Professoren-Kreisen gern gelesen wird und sich auch aus diesen Kreisen vielfach ihre Inspirationen holt. Und noch merkwürdiger und charakteristisch ist es für die Zustände in dem zum größten Teile katholischen Bayern, daß eine solche Zeitung von eben katholisch sein wollenden Bayern gelesen wird und nicht schon längst an Abonnenten schwund ein seliges Ende genommen hat. Die jüngsten Vorgänge im bayerischen Landtage, in dem sogar das Duell s. i.-. Verteidiger fand, lassen allerdings vieles in Bayern erklärlich erscheinen. Dort ist für den katholischen Volks- verein noch ein weites Feld. Oefter»eich-U«-«r». — Der bisherige Landeshauptmann von Tirol Graf Vraadis wurde auf sein Ansuchen von seinem Posten ent hoben. An feiner Stelle wurde der ReichsratS- und Land- tagSabgeordnete Dr. Kathrein zum LandeS-HauPtmann ernannt. — Die KaiseruiaaSver in der Gegend von Strakonitz (Böhmen) werden wegen der anhaltenden Trockenheit ab gesagt. R»m. — Der Papst über die Kirchenverfolgung. Dieser Tage äußerte sich der Papst dem Direktor der „Unitä Cattolica", Josef Sacchetti, gegenüber: Er gewahre mit großer Betrüb- nis, daß die wahre Verfolgung der Kirche in Frankreich kaum angefangen habe. Ja, sie beginne erst mit dem Bruch des Konkordates und mit der sogenannten Trennung des Staa tes von der Kirche. Die Folgen der Plünderung des Klerus, der über kein Einkommen mehr zu verfügen habe, und die der Wegnahme der kirchlichen Gebräuchlichkeiten seien ganz unberechenbar. Und menschlicherweise sei auf einen Wider stand der französischen Katholiken, die gleichsam wie vom Schlag getroffen dastehen, infolge ihrer inneren Zwistigkei ten. nicht zu rechnen. „Die Politik" — so fuhr der Heilige Vater fort — „teilt sie in verschiedene Parteien, und jede der selben behauptet, der wahre Erretter Frankreichs zu sein, ohne ihr eigenes Unvermögen zu erkennen. Was nützt es, das Heilmittel zu besitzen, wenn dieses Mittel nicht anzu wenden ist?" Aus diesem Grunde, meint Sacchetti, sieht Pius X. gleich seinem Vorgänger auf dem Papstthrone die Notwendigkeit ein. daß sich die französischen Katholiken auf Grundlage der bestehenden Verfassung zusammenscharen müßten. — Es ist dies die alte Politik Leos XIII. Es feh len jedoch den Katholiken Frankreichs die Organisation und die führenden Männer, um es zu verwirklichen. Nur des halb war dieser Kulturkampf überhaupt möglich. — Araukreich. — Admiral Gourdou, der Chef des Mittelmeergeschwa ders, hat für dcu 30. August eiu neuartiges Seemanöver augesetzt. Eine aus Panzerschiffen und Panzerkreuzern be- stehende Abteilung wird sich gegen eine in der Ausrüstung minderwertige, aber in Bezug auf Schnelligkeit überlegene Gruppe von größeren und kleineren Kriegsschiffen zu ver teidigen haben. Die für das Panzergeschwader angenom mene Geschwindigkeit wird 11 Knoten nicht übersteigen. — Die Hafenarbeiter zu Marseille, die bis jetzt eine ruhige und abwartende Haltung zeigten, haben am 25. d.Ms dem Präfekten eine Frist von drei Tagen gegeben, zu gnnsten der Forderungen der Arbeiter zu intervenieren, da sonst der Streik alle Arbeiterklassen umfassen würde. Die Tramway kutscher, die Bäcker und die Kellner seien heute schon bereit, sich den Streikenden anznschließen. Die Streikenden wollen die Arbeit nur unter der Bedingung annehmen, daß der Acht stundentag mit einem Lohn von 6 Frank eingeführt würde. Sie gaben ferner bekannt, daß. wenn nicht innerhalb 18 Stunden ihre Forderungen bewilligt würden, die Vereini gung die Bewegung auf alle französischen Häfen ausdehnen würde. Rußland. — Prinz Heinrich von Preußen und Prinz Ludwig von Battenberg, die am 26. August beim Großfürsten Wladimir in Zarskoje Selo das Frühstück eingenommen hatten, traten abends 11 Uhr von Peterhof die Rückreise an. Der Kaiser, die Großfürsten, sowie der deutsche und der englische Botschafter waren zur Verabschiedung auf dem Bahnhofe anwesend. — Ein kaiserlicher Erlaß schreibt anläßlich der Geburt des Großfürst-Thronfolgers vor. daß für die Kinder ver wundeter oder gefallener verdienter Militärs aus dem kaiserlichen Kabinett die erforderlichen Summen zur Stiftung von je 50 Stipendien im Namen der Kaiserin Alexandra und des Kaisers in Armee- und Marine-Lehranstalten an- zuweisen sind. Außerdem hat das Apanageressort namens der ganzen kaiserlichen Familie jährlich die Zinsen von 2 Millionen Rubel zur Unterstützung von Familien ge nannter Militärs, vorzugsweise aber zur Kindererziehung derselben anzuweisen. Deutsch - Lüdweftufrika — Amtliche Meldung: Reiter Mar Hertlein. geb. 25. 12. 82 zu Amberg. Oberpfalz, früher 2. Bayr. Jäger bataillon 13. 8. bei Otjosondu gefallen. Leutnant Enno von Boetticher, geb. 26. Februar 1878 zu Mülheim (Rhein provinz). 24. August im Lazarett zu Okahandja an Typhus gestorben. Am 23. August im Lazarett Waterberg infolge ihrer Verwundung gestorben: Reiter Albert Gustav Zöllner aus Schleusendorf (Kreis Bromberg). Reiter Richard Ahrendt aus Dessau. Aus Stadt und Land. lMtttetlunaen au» unserem Leserkreise mit NamenSfertiguna für diese Rubrik sind der Redaktion allezeit willkommen. Der Name de» Linsender» bleibt »eheimnt» der Redaktion. Anonyme Zuschriften müssen unberücksichtigt bleiben.) Dresden, den 27. August 1904. —* Anläßlich des 50jährigen Jubiläums des hiesigen katholischen Gesellenvereins ist eine Fest- schrift erschienen, welche von der Saxonia-Buchdruckerei Dresden, Pillnitzerstraße 43, hergestellt worden ist und be reits bei der Begrüßungsfeier am Sonnabend zur Ausgabe gelangt. Dieselbe ist in einen modernen, grünen Umschlag geheftet und umfaßt za. 60 Seiten mit 12 Illustrationen. Sie enthält zunächst den Prolog, schildert die Aufgaben des Gesellenvereins überhaupt, bringt sodann im weiteren Teile die Chronik des hiesigen Jubelvereins, einen Rundgang durch Dresden und Wanderung nach der Sächs. Schweiz. Hieran schließen sich das Programm der Festtage und die an dem Kommerse zur Absingung gelangenden Lieder, so wie ein Fahrplan der von Dresden abgehenden Züge. Die Festschrift verspricht in allen ihren Teilen den berechtigten Anklang zu finden und wird von allen Teilnehmern als ein notwendiger Beitrag zu dem seltenen Feste betrachtet werden. Die Klischees sind von der Graphischen Anstalt Globus de- Herrn Robert Mittelbach, Kötzschenbroda, ge- liefert. —* Radrennen-u Dresden. Ganz hervorragenden Sport gibt es wider morgen. Sonntag, auf unserer Rad rennbahn. messen sich doch dort in dem 100 stm-Rennen die 2 Sieger der Rennen vom letzten Sonntag in Paris und Leipzig. Brun! und Günther, welch letzterer sich be sonder» in der vergangenen Woche so verbesserte, daß er Dtckentmann und Salzmann leicht schlagen konnte. Leider müssen wir diesmal darauf verzichten, den Sieger be graben Preises von Berlin, Robl, am Start zu finden. Seine Forderungen wegen Training und Rennen waren so hohe, daß die Leitung noch in letzter Stunde den Vertrag mit ihm löste. Dafür ist aber der 2. Sieger dieses großen Berliner Rennen-, Demke, der sich zur Zeit in hervor ragender Form befindet, für hier verpflichtet worden. Günther sowohl als Demke beabsichtigen morgen, Sonntag, dem Franzosen Bruni den Sieg zu entreißen. Au- dem Bogtlande. Die vogtländischen Landwirte sind mit dem Ausfall der Roggenernte zufrieden. Der Win terroggen, der durchweg einen guten Stand aufwies, zeigt sich nun auch beim Ausdrusch als sehr ergiebig. So hat ein Feldbesitzer in der Adorfer Gegend von einem Viertel Aus saat 28 Viertel Korn, also 28fältiges Ergebnis erzielt. Wenn der Hafer auch nicht die Qualität wie im vorigen Jahre erreichen dürfte, so ergibt doch auch dieser stellen- weise gute Resultate. Die Kartoffeln, die Hauptnahrung der Vogtländer, sind, wie schon mitgeteilt wurde, infolge der Dürre im Wachstum zurückgeblieben, sie sind klein geblie ben, doch ist die Qualität eine zufriedenstellende. Zwickau. Kohlen gefunden. In dem neuen Pöhlauer Schachte der Gewerkschaft „Morgenstern" in Reinsdorf, mit dessen Abteufen am 3. September I960 begonnen wurde, ist bei 964 Meter Teufe ein bauwürdiges Flöz von guter Be schaffenheit angefahren worden. Die bis jetzt erschlossene Kohlenmächtigkeit beträgt 2^/. Meter. Das Abteufen des Schachtes wird bis zu einer Teufe von mindestens 1000 Meter fortgesetzt werden. Der Krieg in Ostaften. Es liegen sozusagen keine Neuigkeiten vom Kriegsschau plätze vor. Nur Berichte des Fürsten von Uchtomsky über den Rückzug aus der Seeschlacht von Port Arthur und des Kommandanten des „Nowik" über die Versenkung desselben sind eingetroffen, sowie eine russische Meldung von neuen Vorstößen der Japaner gegen die russische Armee Kuropat- kins. Port Arthur steht ganz nahe dem Falle, berichten die Japaner, während die Russen behaupten, sie brächten den Ja panern derartige Verluste bei und seien mit Munition und Proviant derart versehen, daß sie die Belagerung noch lange aushalteu können. Was die Schanghaier Affäre betrifft, so hat zwar der Zar den Befehl zur Abrüstung des „Askold" und des „Gromoboi" gegeben und soll diese Abrüstung unter chinesischer Kontrolle bereits begonnen haben. Dennoch heißt cs, daß die Aufenthaltsfrist bis zum 28. d. M. verlängert worden sei, weswegen der Pekinger japanische Gesandte sei ner Negierung empfohlen habe, entscheidende Schritte zu tun. Diese letzte Meldung bedürfte also noch der Auf klärung. Die Japaner haben vor Port Arthur tatsächlich nicht bloß das Jtsehan-Fort, sondern auch Antseshan erstürmt. Hunderte japanischer Belagerungsgeschütze bombardieren von allen Höhen ringsum ununterbrochen die Stadt, die Hafen anlagen und Verteidigungsanlagen der Russen. Die Russen aber wehren sich heldenmütig mit dem ganzen Aufgebot ihres Geschicks und ihrer Mittel. Die japanischen Verluste sind, wie in Tokio selbst zugestandeu wird, enorm. Auch die japa nische Flotte beteiligt sich am Bombardement . Inzwischen hat Kuropatkin seine Rückwärtsbewegung eingestellt und sich allem Anscheine nach entschlossen, dem Feinde staudzuhalteu. Er meldet dem Kaiser: Am 24. Au gust rückte ein japanisches Bataillon im Tale des Sidahya von Aiziapusit über Pohudsai auf Laodintan vor, in dessen Umgebung eine kleine russische Abteilung stand. Der Vor marsch der Japaner wurde bei Liaodintau durch eine russische Kompagnie aufgchalten, die fünf Mann an Verwundeten verlor. — An demselben Tage leisteten zwei Kompagnien bei Tunsinpu, 7 Werst südwestlich von Lian- diansan, überlegenen vorrückenden feindlichen Streitkräften erfolgreich Widerstand. Als die Russen Verstärkungen er hielten, stellte der Feind den Vormarsch ein. Aus russischer Seite wurden in diesem Gefecht ein Offizier verwundet und 53 Mann getötet oder verwundet. Am Abend desselben Ta ges besetzten die Japaner, nachdem sie die russischen Wach posten zuriickgcdrängt hatten, die Höhen im Südwestcn von Liaudiansan und schritten zur Aufwerfung von Schanzen auf ihnen. Am 25. August eröffnete eine feindliche Batterie um 5-^4 Uhr früh das Feuer in der Richtung auf das Dorf Ko- tinzi. 6 Werst westlich von Liaudiansan. Eine russische Batte rie erwiderte das Feuer. Trotz der bedeutenden Entfernung war ihr Feuer wirksam. Die japanischen Geschütze ver- stummten. Am Morgen desselben Tages rückte der Feind in Stärke von etwa einer Brigade Infanterie mit vier Batterien im Tale des Sidahya talabwärts auf Tunsinpu und Tasintun vor. Um die Mittagszeit wurde bemerkt, daß der Feind 36 Geschütze bei Erdahe aufgestellt hatte, und daß etwa eine Division Infanterie mit vier Batterien zwischen Kiminsi und Katasi vereinigt worden war. Das Feuer der russischen Batterie trieb die japanische Infanterie in die Flucht, die auf den Höhen östlich von Katasi begonnen hatte, Schanzen auf zuwerfen. Gegen 3 Uhr nachmittags wurde fcstgcstellt, daß bedeutende Infanteriewaffen aufgestellt worden waren und daß sie auf den Höhen im Süden des Sanputales Schanzen aufwarfen. Eine japanische Gcbirgsbatterie, die auf einer Höhe nordwestlich von Kiminsi erschien, wurde durch das Feuer der russischen Batterie genötigt sich zurückzuziehen. Insgesamt rückten, wie bis 5 Uhr nachmittags festgestellt wurde, mindestens zwei Divisionen Infanterie mit 10 Batte- rien gegen die Stellung bei Liandiansan vor. Weitere Be richte über den Verlauf des Kampfes sind nicht eingegangen. Petersburg. 27. August. Dem ..Regierungsboten" wird aus Liaojang von gestern gemeldet: Die Nacht zum 26. August verbrachten die Russen und Japaner auf ihren Stellungen in einer Entfernung bis zu 5 Werst. In der Morgendämmerung begann der Angriff der Japaner auf der ganzen Front. Morgens um 10 Uhr war in Liaojang die Kanonade von Südosten hörbar, ebenso wie am Abend. Petersburg. 27. August. Dem ..Regierungsboten" wird aus Liaojang von gestern gemeldet: General Kuropat kin erhielt ein Telegramm deS Kaisers vom 24. August, wo rin der Kaiser mitteilt, daß er und die Kaiserin während der