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m.v 28. Jahr». Fernsprecher: 22722 Postscheckkonto: Dresden Skr. 147S7 SöcklWe Donnerstag, 18. Januar 1923 Redaktion und Geschäftsstelle: Dresden»«. IS, Holbetnstraße 4« voimeltuna >t« Sächstschü AoUSxettune -rtcbecnt zurzeit dreimal wächeisiUch. <t»r,»as«ieetS süc Januar durch die Pos! KM» TZ. vreiS: Bi, euigesiui iens Petttzeite k!» .«,. ,sir ixamUteu, >u,d Ä-reinsauzeig-n, Stellen- und Mieluesuch,- te Pelit.Neltawezotle im rcdatltonellen Teil. 8» mm drei!. litt» ffltr Juterat« mil detouderer Plazlerungsvorichrttt au, obige vielte ^k Pro,e»> Ztnsckilaa. »p'tsrieng^blihr iiic e diiibhoier S -r. de, Ueüerie >»»»» durch die Po« Pottozisichlgg. Ju, Falle höherer Gewalt oder beim »luSbleibeu der Pat>ieriicier»u„eu uiw. erlischt ,ede Aerviltchniiig am Lieser„i,g der Fe,tum, sowie Erfüllung von U»ze,„en-i'lmträge» und llsislung von SchLdknccsad. Svrcchsiunde der Siedaltiou: S—N Uhr uachm. Nicht ausdrislklich rursickverlangteund t Fsir undeutlich qeschrtedene towie durch Fernsvrecher ausgegebene einzigen hi-tNzVtNUNItltd. <>»- milNiickporlonicht verseheneEinsendungenan dicNedaitto» werde» nicht ausbewahrt. I lünnen wtr die Peramw ortttchkeit tnr die Nichttgteit de» Texte» »,chi siberuchmen. Ännahine von wetchätida».,eigen dir 1t» Uhr, von Familienanzeigen bi» tt Uhr vormittag». — Annahmestellen in Dresden, Schmidt'Iche Buchhandlung Inhaber V. Beck Schtoäsirasie L, Bannen: Franz Kurs«!, Au der Pet,. »«» .V. erde.» Die Ausdehnung der Vesetzungszsne Tagesschau Die i>ieichsreg>eln»g hat während der setzten Tnnc zahl reiche Kabiiirttssiliviigen abgehnlten »nd trat auch am Dienstgg abend zu einer Besprechnng zilsninmen. Die tlleichdregiernnn itiird silt» auch bei weiterem Vorgehe» der Franzosen im illnhr- gevlcte von ihrer bisherigen Haltung nicht nbbringen tassen nnd unter drm Drucke Frankreichs »nd Belgiens nicht mit diesen Staaten verhandeln. Hnlbamtlich wird mitgetcilt: Tic Rrparntionskommissn'» hat am Dienötna der Krienstnstenkvmmiffiim mitgeteilt, das- sie auf Grund der Eiiistellling der Kohlen- nnd Bschliefernngen init drei Stimmen gegen eine Stimmenthaltling — die des englischen Delegierten — eine Verfehlung k-stgcstellt und die alliierten Ne gierungen gemäß Versailler Vertrag in Kenntnis gesebt hat. In dein Kommnniguc wird erklärt, dast die Anhörung deutscher Dele gierter nicht mehr beschlossen wurde, weil die vorsätzliche Ber. fehlt,ng offenbar Ware. Der französische General Simon verhandelte in Düsseldorf mit Vertretern des Nnhrgebictcs und forderte Kohlenliefernng " bis spätestens Donnerstag früh. Regierungspräsident Grusiner verlies, unter Protest die Versammlung, die Arbeiter erklärten, ;»r Entgegennahme von Befehlen nicht wieder nach Düsseldorf zu kammrn. Die französische Miuisterkonfcrenz beschloss, die erforder lichen Kahlenmengcn durch Nequisitiouen zu beschaffe», falls eie Zechen best her ihre Haltung nicht änderten. Die Angelegenheit wäre dg!», nickt mehr allein Sache des Ingenieurs Coste, son dern ed hätte General Degonttc einzugreifen. Von deutsches Daimler-Lufterpreß-F-lngzeng mit elf S'ben, von denen fünf mit Fluggästcn besetzt »varen, hat als Rekord leistung für die 188 englische Mellen lange Strecke Manchester- London nur 78 Mtiiu'en gebraucht, was einer DurchschnittSge- schwi»dia»>>It von 118 Mellen in der Stunde entspricht. Vorbeigeredet! ** Der Herr Kultusminister Fleißner hat ge. sprachen! Wir sind seinem Wunsche nur zu gern nachgekom- men r.'iid haben seine Aeußerringcn — soweit sie sich irgendwie auf unsere Lage beziehen — in vaster Ausführlichkeit wieder- gegebsn, damit auch die „andere Seite" davon Kenntnis er hält, Als ob wir derartige Veröffentlichungen zu fürchten Hallen! Nur zu gern würden wir manche Aeußerung von die ser Seite unseren Lesern „zur Aufklärung" darbieten, d>e wir uns versagen muffen, weil »ns einfach nicht so viel Papier zur Verfügung steht, >.m aste diese Landlagsblüten zu Papier zu bringen, die unsere Leser nur noch besser über die Absichten nnd Gesinnungen dieser Kulturpolitiker und Menßch- heitsbeglücker unterrichten würden. Wenn man aber eine klare Stellungnahme des Herrn Kultusministers und eine grundsätz- liche Klärung erwartet haben sollte, dann wird man in dieser Rede allerdings vergebens danach suchen. Sie ist vielmehr ein geschickter Versuch, unter Umgehung der eigentlich prin zipiellen Frage, um die sich der ganze Streit überhaupt dreht, mehr oder weniger wichtige Nebensächlichkeiten mit selbst verständlichen Redensarten bervorzuheben nnd um die Sache berumzurcden, mit anderen Worten, man geht wie die Katze um den heißen Brei. Auf die Zahlen der Statistik näher einzngehen- das scheint der Herr Minister nicht für besonders lehrreich zu halten. Und doch mochten wir fragen, geben diese Zahlen nicht allerhand zu denken? Von IS 809 sächsischen VolkSschnliehrern haben 6 SOS die Erteilung des Religionsunter richtes abgelehnt, also noch nicht 3S Prozent. Nnd von 7 2 0 17 4 Volksschütern und -Schülerinnen sind nur 9 4 9 4 8 vom Religionsunterrichte abgemeldct worden, also noch nicht einmal 14 Prozent. Unseres Erachtens bilden doch diese Zah- len die einzig reale Grundlage, ans der das ganze Vorgehen des Kultusministers vuhen sollte. Diese Zahlen möchte» wir doch zu einem gründlicheren Studium empfehlen, zumal man in diesem Falle auch ohne ein wissenschaftliches Handbuch der Statistik auSkommen könnte „ grundlegender Wichtigkeit scheint uns auch nicht gerade vw Necht ferti gt» „gSgrund zv sein: „Den Anfang des Ganzen, >den Anlaß dazu haben kirchliche Kreise gegeben, und zwar in ganz unerhörter Art und Meise!" Ganz abgesehen davon, daß diese Behauptung wohl nur ans sozialistisch impräg nierte Geister berechnet sein kann, scheint uns diese Art der Rechtfertigung doch allzu sehr in das Reich der Kinder spiele zu gehören: Natürlich, du hast angefangeii, darum ist es schon recht, daß du jetzt Hiebe kriegst! Eine sonderbare Ar gumentation, auf den sächsischen Landtag anocwandt, von dem man trotz alledem bisher immer noch eine etwas höhere Meinung hatte. Und was die Staatsautorität anbe langt, daß steht ziemlich auf demselben Blatte. Auch ein so zialistischer Minister könnte wissen, daß es den katbo- lischen, und allen christlichen Eltern nicht um den Kampf gegen die Staatsantorität an sich zu tun ist, sondern einzig und allein gegen eine Staatsgewalt, die die Gesetze der Ger echtig- kett mißachtet und der Gewissensfreiheit Hohn spricht. Ebenso gut, wie wir Katholiken in den siebziger Zähren das Recht der Glaubens- und Gewissensfreiheit gegen Verhandlungen der L^onirollstonrmission Esse». 10. Januar. Die Kontrollkommission ver interalliier tcu Regierungen verhandelte mit den Vertretern der Zeche», nnd zwar Fritz Thhs.sen, Dr. Thomas, Generaldirektoren Kersten, Wüstenhoser und Noll. Diese Vertreter gaben übereinstimmend kund, daß sie Weisungen über Kohlenliesernng nur von Dentschland entgegen,,ehmen würden. Zuvor verhnnvelte die Kontrollkom mission mit Vertretern der 4 Bergarbeiterverbände. Der Vor sitzende der Kommission, Herr DamnS, legte die Ziele der Kontroll kommission dar »nd sagt«, vast die Kommission nur ein Mehr voll ein paar tausend Tonnen Kohle in den Reparationsliefe rungen betreibe. Ans die Frage des Abg. Jmbnsch (Christi. Ge werkschaften), wer von den Ciitcuteregiernngen denn eigentlich die Interalliierte Kontrollkommission einge'etzt habe, erwiderte DaumS, das wisse er nicht. Jmbnsch erhebt schärssteu Protest gegen das widerrechtliche Eindringen und weist hin auf die Opfer, die die Berglenie trotz ihrer Erschöpfung ans sich genom men hätten, besoude.S die Ueberarbeit, und gab seiner Ansicht dahin Ausdruck, wenn man eine goße Abeitsleistung wolle, inan die Truppen von der Ruhr zurück,ziehen und sie an produk tive Arbeit stellen solle. Abg. Sieger von den Christlichen Gewerkschaften erklärte, es sei »»bedingt notwendig, die Kommis sion ans die Stimmung der Bevölkerung im Ruhrgebict ausutterk- sa zu machen. Im übrigen meinte er, wegen weniger lausend Tonnen Kohle marschiere man nicht ins Nnhrgebiet. Dem Pro teste Jmbnschs schlossen sich die Vertreler der anderen drei Ver bände au. Jmbnsch machte noch darauf aufmerksam, dag das Einrücken der französischen und belgischen Truppen die Preise sprungkaft in die .Höbe treibe. Ein Mitglied der Interalliierten Kommission schloß die Sitzung mit dein Wunsch, dast allgemein, der Wille zur Ruhe nnd Ordnung herrsche. Zu den Verhandlungen mit den Fecheuvertrclern sei noch bemerkt, dast diese das Ergebnis der Leratung in folgende Ent schließung faßten: „Dis hier vertretenen Zechen erklären sich bereit, Brennstoffe an Frankreich und Belgien in zu vereinbarendem Maste zu liefern von dem Zeitpunkte an, wo der Präsident der Mission namens der beteiligten Regierungen den einzelnen in Frage kommenden Zechen eine schriftliche Erklärung des Inhaltes abgibt, dast die Vrennstosflieferungen de» einzelnen Zechen zu den jeweilig vom RcichSkohleiiverbnnd festgesetzten Brrnnstoss- verkanfspreileil in bar bevorschusst und bezahlt werden. Vor aussetzung hierfür ist, dast nicht entgcgenstebende Verfügungen des ReichskvhlenkonimissarS erlassen werden. Die Fest'ehnng der for mellen LiKerungsbedingungen bleibt besonderen Vereinbarungen in einer Kommission Vorbehalten." Der Vorsitzende nahm dies Erklärung entgegen und sagte die Zahlung zu, forderte aber eine Nachlieferung der bisher zu wenig gelieferten Kohle». Verbot jeder Kohle«liefer,,»q! Esßni, 16. Januar. Der Bergbauliche Verein hat folgen des Telegramm des Nctchökohlenkommiüars erliatten: ...Unter Be'tignahnie aus sie Besprechungen der fravzö'ischril Jiigcnienrkomnii'simt mit den Zechenbciitzeru vcrb ete ich nach dem frnn'ö'Uch-belgUchen Einbruch in das Nilhr'eRet hiermit ausdrücklich die Lieferung von Kohle und Kaks nach ?ra streich und Belgien auch für den Fall einer vor chnsttveiien Bezahlung." Wie oben gemeldet, hatten die Zcchenvertreter die Lieferung von Kohle gegen Zahlung davon abhängig ge,nacht, dnst nicht ein Verbot des Neichskohlenkominissars erfolge. Da dies Verbot min erfolgt ist, werden weitere Verhandlungen zwecklos sc.n. Der Konflikt must nun ansgetragen werden. Der Zusamnrenstoh mit französiscken Militär Bochum, 16. Januar. Aus Anlast der Besetzung Bochum? fanden hier gestern Abend graste politische Kundgebungen statt. Eine vieltausendköpfige Menge zog vor das Rathaus, wo der französische General vorläufig mstergebracht ist, und stimmte das Deutschlandlied und andere prstriost'che Lieder an mit hoch- I rufe» ans die deutsche Revublik.- Daun veranstaltete die Menge eitlen Umzug durch die Straßen der Stadt. Eine Abteilung kommunistischer Jugend brachte in einer Gegenkuudgebung Hoch rufe auf die Dritte Internationale aus und ans die französische komintinistische Jugend. Die Schupo hatte leinen Einfluß aus die Menge. Gegen 8 Uhr lain eS um Bahnho'e zu einem Zu sammenstoß mit srauzösttzhem Militär Das Militär schoß scharf, tötete eiueu Manu und verletzte mehrere. Besetz»,««? von Dortmund Dortmund, 17. Januar. In den Mittagsstunden des Dicntag wurde der Dortmunder Hauptbahnhof, sowie das Hauptpost- und Tclcaravbeuamt von französischen Truppen be setzt. Gegen 2 Uhr rückten von Westen und Nordwesteu her »wb- rere Schwadronen Kavallerie, sowie einige Geschütze in die Stadt und besetzten die Zugänge zur Stadt, sowie die öffent lichen Plätze. Der Kavallerie fochten mehrere Panzerkraftwag'». Am Nachmittaae aegcn 8 Uhr setzten sich zwei Schwadronen Kn» ballerte mit Geschützen, Bnaagewagen und Radchbrerabteiln'gen in östlicher Richtung in Marsch, NacbmstlagS fand eine außer ordentliche Stadtverordneteusitzilng statt zwecks Entgegennahme einer Protesterklärung gegen die VesetzungSakticn. eine kaiserlich-königliche Regierung bis zum äußersten verteidigt umd uns erkämpft haben, so werden wir auch unsere heiligsten Rechte gegen eine so z i a l i st i s ch°k om- munistische Negierung zu verteidigen wissen. Die Autorität eines Staates, dessen Fundamente nicht ge. uügend fest im sittlich-geistlichen Leben verankert sind, sondern sich nur auf manchmal brüchig werdende Machtmittel stützt, um parteipolitische Programme in die Tat umzusetzen, ist zu allen Zeiten naturgemäß gefährdet. Aber man bezeichne oder kenn zeichne nicht diejenigen als die Mineure der Staats- autorität, die avÄ ernstem sittlichen Bewußtsein Ein französisches Armeetioeps für Koblenz Koblenz, 17. Januar. Die Verhanolnugen zwischen ü-m amerikanischen Oberkommandierenden und dem Befehlshaber der in der amerikanischen Zone stehenden französischen Truppen, General Paiirnax, zwecks Usbergabc des Gebietes an die Fran zosen haben begonnen. Dem Vernehmen nach werden die bier befindlichen französischen Truppen auf ein Armeetorps verstockt werde», dessen Kommandeur General Lerond werden soll Marschall Petain im näubeZetztün Gebiet Düsseldorf, 17. Januar. Der Generaüuspektor des sr u:zö- slschc» Heeres, Marschall Pctain, ist in Begleitung des Chefs seines Generaistabes. des Generals Buat. im tzauptguartier des Oberkommandierenden der Rheinarmee in Düsseldorf cingelros- fen und wird sich zusammen mit Simons in das Nuhrgelnet be geben, um sich von der Durchführung des scanzösischen Be- setzuugsplanes zu Überzeltgen. Wertrrbeliefcrunq Itaiiens mit deutscher Kohle Rom, 17. Januar. Von halbamtlichrr Seite wird das Ge rücht dementiert, daß der deutsche Borsckmfter in Rom abber cfrn werden solle. Vis jetzt sind auch die Kohlenlieferunge» Deutsch lands nach Italien fortgesetzt nnd nicht unterbrochen worden, wie von anderer Seite gemeldet worden war. Französisches Gerichtsverfahren gegen Thyssen Düsseldorf, 17. Januar. Fritz Thhjsen wurde am Diens tag mittag vor den Generalstab des Brückenkopfes Düsseldorf ge laden. Im Aufträge des Generals Degoutte erklärte General Simons ihm unk den mit ibm vorgcladrnen Herren General direktor Kesten, Bergassessvr Runge und Direktor Wüstenhöfer, daß sie, wenn sie bei ihrer ablehnenden Haltung verblieben, von jetzt an unter Gerichtsverfahren stehen würden. Sämtliche Her ren erklärten auf Befragen, daß sie bei ihrem bisherigen Stand punkt verbleiben müßten. Eme deutliche Antwort Essen, 17. Januar, Am Dienstag versuchte eine Kommis sion von französischen Offizieren die Zechte Sälzer-Neuack >m Norden der Stadt zu besichtigen. Der Betriebsrat erklärte h er- aus, daß die Arbeiter sofort die Arbeit niederlegen würden, sie wollten nicht unter Bajonetten arbeiten. Die französischen Din- zicre verließen hierauf die Zeche. Minister Dr. Becker über die Lage Berlin, 17. Januar. In der gestrigen Sitzung te? R.-chk- wirtschaftSrateS ergriff vor Eintritt in die Tagesordnung NeichS-- wirtschaftSminister Dr. Becker das Wert und sich-te u. a. aur, daß der Einmarsch in das Nnhrgebiet vor sich gegangen sei uiner der zhnischen Bemäntelung, daß ihm jeder militärische Charakter fehle, die lächerlich anmuten würde, wenn die Lage nicht so furchtbar ernst wäre. Hinsichtlsch der Fehlmengen an Holz und Kohle, die als Grund für den Gewaltakt angegeben seien, Ft zu sagen, daß Deutschland das Mögliche geleistet hat. Wir haku-i« sogar Frankreich angeboten, ihm englische Kohle zu liefern, ein Angebot, das Frankreich ablebnle. Frankreich wollte eben Ver fehlungen feststellen, um Deutschland zu zerkvlittern und zu ver nichten. Der gewaltsame Einbruch b)at die Bevölkerung in ihrer Arbeit gestört. Die Kohlenförderung ist in diesen Tagen um 18 bis 20 Prozent zurückgegangen. Vermindert sich die Kobbm- produktion an der Ruhr, so wird entweder Deutschland erdroffrlt, oder wir müssen uns Kohle im NnS.laude kansur. Es aibt also entweder bei un§ Arbeitslosigkeit oder eine Kohlenhauffe ans dem Weltmärkte, für die sich auch die anderen Bö'ker etwas mehr interessieren könnten. Wir haben nnS nicht auf Proieste be schränkt. sondern selbsiverstäno.'ch auch die Einstellung aller Re parationsleistungen an Franke Ob nnd Belchen veriügt. Wenn Frankreich weiter mit der Beschlagnahme der Kohlen droht, so ist das ein neuer Bruch des Völkerrechtes. Mai will kainit offenbar die Mittel zur Bezih.uiig der Kohle gewinnen. Wir sind auch für diese Maßnahme gerüstet und melde» ac.ch diese Gewaltmaßregel zu vereiteln »''ffen. Fraglos werden wir eine Verschlechterung ker Kohlen :ge >n Dcntstbland zu vcrzeichnen habn. Wir werden uns noch arauf eiustellen mstffei, daß fremde Kohle hcreing-siracht werden muß. Auch m! iiar.er Be-- teuerung unserer L-beuSh» knng müü-'> wir rechnen. Ans rer Not der Zeit darf niemand Vorteile ziehen. Mit den Verbänden sind bereits VerhanK,,'igen einaeleitet, und mit den Gewerk schaften wird ebenfalls verhandelt werden. Wir müssen auch mit Arbeitslosigkeit rechnen. Die ReichSxeoierung kennt ihre Pflichten nnd wird sie bis znm Letzten erfülle». Dortmund, — Morschrichtuno: Hamm Dortinnnd, 17. Januar. In Lünen nordöstlich von Dortmund, knavv 20 Kilometer westlich von Hamm, traf DienStaa mittna 1 Mir eine französische Tr»vpenabteiln»g mit vier Panzeranto- mobilcn ein. DnS Verhalten der Bevölkerung In Lünen ist ruhig. des Staatsbürgers gegen Uebcrgriffe jener Staatsautorität sich zur Wehr setzen. Das ist weder „Hetze" noch Revolution, sondern das ist des Staatsbürgers gutes Recht. Daß dir fraglichen Verordnungen verfassungs widrig seien, ist nach Herrn Fleißner einer der schlimmsten Vorwürfe, die man einer Regierung und einem Minister machen kann. Das mag schon sein! Wir finden es nur nicht begreif lich, daß durch eine derartige Kritik auch nur das geringste ge bessert werden soll. Der Artikel in der „Sächsischen Staats- zeitung", auf den sich der Herr Kultusminister beruft, hat nach unserer guten Uebcrzcugnng diese Tatsache noch lanae nicht auS