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öamit das endgültige Ergebnis im Plenum des Abgeord netenhauses »och nicht entschieden. Immerhin ist das vor läufige Ergebnis der Kommissions-Verhandlungen ein er freuliches zu nennen, indem es zeigt, daß die Regierungs vorlage auf keine oder eine nur schwache Mehrheit zu rechnen hat. Gute Reichsciiiiiahmeu zeigt folgende Uebersicht der Einnahmen an Zöllen, Stuern und (Gebühren für die Zeit vom 1. April 1910 bis bruar 10! l. zum Schlüsse des Monats Fe- Die Jsteinriahmc' hat betragen) Mark . Im Reichshaus. Bezeichnung der Einnahmen haUSelai ist die Ein nahme für d. Rcch- nungsjcihrGIOver- anschlagt auf Mark 1. Zölle 601 274 108 631 000 000 2. Tabaksteuer .... 10 087 585 14 413 000 3. Zigarettenstener . . 21 078 025 23 711 000 4. Znckersteuer .... 140 283 385 147 178 000 5. Salzsteuer .... 51 350 733 58 048 000 6. u) Verbrauchsabgabe (für Branntwein) 142310231 180 000 000 6) Betriebsauflage . 7. Essigsäureverbrauchs- 5 734 314 abgabe .... 560 881 503 040 8. Schaunuv-siiisteuer 0 017 002 10 210 000 0. Leuchtmittelsteuer . . 8 066 851 15 013 000 l0. Zündwarenstener . . ^1. Brausteuer u. lieber- 12 565 103 l 5 Ol 0 000 gangsabgabe von Bier 100 022 128 1 l 1 500 000 12. Spielkartenstempel 1 678 000 1 810 200 13. Wechselstcmpelsteuer . 11. Neichsstempelabgaben: 16 811 052 20 000 000 cV. von Wertpapieren kr. von Gewinnanteil- 14 011 627 4» 000 000 scheinen u. Zins bogen .... 6 88!» 662 O. von Kauf- u. sonsti- gen Anschaffungs geschäften . . . 21 143 603 >3 520 000 I>. von Lotterielose»: u) für Staatslotte- rien .... 28 701 438 31 325 500 0) für Privatlotte- rien .... 8 800 218 10 850 000 kl. von Frachturknnden O. von Personenfahr- 11 702 521 14 700 000 karten .... 10 438 804 18 620 000 von Erlaubniskar- ten für Kraftfahr zeuge 2 610 481 1 060 000 kl. von Vergütungen an Mitglieder von Anssichtsräten . . 4 305 203 3 020 00!» -k. von Schecks . . . l<. von Grundstücks- 3 258 014 7 350 000 Übertragungen 30 506 560 25 480 000 15. Erbschaftssteuer . . 37 761 207 34 (»00 000 16. Statistische Gebühr . 1 508 263 1 476 060 Im allgemeinen dürfte ein Plus von rund 50 Millio- neu Mark gegenüber dein Etat herauskommen. — Der liberale Pfarrer Traube in Dortmund ist als freisinniger Durchfallskandidat in Hamm-Soest ausgestellt worden. — Die Berbaub-leitung der Windthorstbunde Deutsch- laud» gibt den Bundesvorständen durch Rundschreiben be- kannt. daß in der nächsten Zeit Herr Dc. Scharmitzel seinen Posten als Generalsekretär des Verbandes niedeilegen wird, weil sein Eintritt als Teilhaber in das väterliche Geschält nötig wird. Das Bedauern der Verbandsleitung über diesen Entschluß des Herrn Dr. Schrrmitzel würde jeden falls in weitesten Parteikreisen geteilt werden. Denn der Verband der Windthorstbunde, welcher seinen bedeutenden Aufschwung in den letzten Jahren größtenteils der intensiven Tätigkeit und hervorragenden rednerischen und organisa torischen Befähigung des Herrn Dr. Scharmitzel verdankt, erleidet damit zweifellos einen großen Verlust. Die Ver- banddleitnng der Windthorstbunde hat aber Mittel und Wege gefunden, die Mitarbeit des Herrn Dr. Scharmitzel doch noch in weiterem Umfange zu sichern, was im Interesse der Partei ebenso wie im Interesse ihrer Schule, der Windthorstbunde. zu begrüßen ist. Der liberale Terrorismus zeigte sich auch in der schon erwähnten Iatho-Versainmlung, ans der auch ein Gegner sprechen wollte; aber eS ging diesem, Oberstleutnant V. Rohr, sehr schlimm, wie der Bericht zeigt. Er wurde vielfach niedergebrüllt. Er erklärte schließlich, der Versamm lung das Zeugnis „liberal" angesichts ihres Verhaltens vorenthalten zu müssen. Tie „Kreuzzeitung" entsetzt sich über das Verhalten der liberalen Geistlichen Berlins und meint u. a.: „Tas „Verl. Tagebl." teilte gestern abend in Fettdruck mit, „daß die liberalen Geistlichen Berlins in corpvrn in der Versammlung erscheinen und in der Debatte das Wort ergreifen" würden. Diese pikante Ankündigung genügte, um den kleineren Saal der „Neuen Welt" in der Hasenheide bis auf den letzten Stehplatz zu füllen, um so mehr, da noch bemerkt war, daß die erwähnten Geistlichen sich eingehend mit der Konsistorialverfügung befassen und mit der Kritik nicht zurückhalten würden. Zwar die Geistlichen haben sich im allgemeinen davor gehütet wie überhaupt die Kon- sistorialverfügung doch ein wenig dämpfend auf diese Herren gewirkt zu haben scheint — aber sie haben doch ihrer Vorgesetzten Behörde offenen Widerstand erklärt (unter dem Jubel der Mosscpresse) und damit als bestellte Ver kündiger der höchsten Autorität ein verhängnisvolles Bei spiel in ihrem eigenen Verhältnis zn gesetzmäßigen Autori täten gegeben. Sie durften dafür gestern die rauschenden / Beifallsstürme einer Volksversammlung einheimsen und sich als Helden von „Luthcrgeist", als Männer, die es wie Ulrich v. Hutten, „gewagt" hätten, preisen lassen. Wenn auch die Presse sich darum streitet, ob die Anordnung deS Konsistoriums „glücklich" oder nicht glücklich sei: Geistliche hätten der Öffentlichkeit dieses Schauspiel unbedingt er sparen müssen. So lange liberale Geistliche noch nicht zu Päpsten eingesetzt sind, muß auch für sie die gesetzliche Obrigkeit gelten." Wir haben nichts hinzuzufügen, als das eine: hier zeigt sich der Modernismus auf protestantischer Seite. — Ein Arbeitsmonvpvl im Schnhmachergewerbc er streben die sozialdemokratisch organisierten Schuhmacher in Stuttgart. Tort sollen zwecks Erneuerung des Tarifver trages die Verhandlungen mit den Arbeitgebern beginnen und laut einstimmigem Beschlüsse der Arbeitgeberorganisa tion beide am Orte bestehende Gehilfenorganisationen der Schuhmacher (christliche und sozialdemokratische) zugezogeu werden. Ta erklärten die sozialdemokratischen Vertreter vor Beginn der Verhandlungen kategorisch, im Beisein der christlichen Vertreter nicht zu verhandeln. Mit Recht wurde ihnen von den Arbeitgebern erwidert, daß dies entgegen der von den Sozialdemokraten angeblich vertretenen Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit sei: ferner wurde ihnen mir aller Deutlichkeit erklärt, daß man sich darauf unmöglia) einlassen könne, da laut Jnnungsbeschluß beide Organisatio nen bei den Verhandlungen vertreten sein sollten. Darauf verließe» die Sozialdemokraten das Lokal und veranlaßteu ihre Anhänger, die Kündigung einzureichen. — Es ist ge radezu empörend, wie durch die Intoleranz und Herrschsucht sozialdemokratischer Führer die Arbeiterinteressen mit Füßen getreten werden. Wohin würde die Entwickelung gehe», wenn keine christlichen nationalen Gewerkschaften da wären, die der sozialdemokratischen Gewaltpolitik wirksam entgegentreten könnten! — Paasche Vater nutz Sohn im Reichstage. Der Abg. Paasche kandidiert bekanntlich in Kreu-uach gegen das Zentrum und die Rechte; daher sein zorniger Kampfes, ruf gegen „Blau und Schwarz". Aber dieser Schlachtruf wird noch verständlicher, wenn man weiß, daß auch sein Sohn, der frühere Kapitänleutnant Paasche. sich nun als Reichstagskandidat aufstellen läßt. Der Kreis Möcs-ReeS ist ihm zugedacht. Terzett hat das Zmtrum ihn im Besitz, also auch hier gegen „Blau und Schwarz!". Die Zentrums- Wähler werden ihr« Ehre darein setzen, den jungen Paasche zu werfen und dem alten das Mandat abzukämpfen. Oesterreich Oll-»-,»*». — Die „Wiener Zeitung" bringt heute am 31. März eine Verlautbarung, worin über die Auflösung des Paria- mentS auSgeführt wird, die Regierung sei von dem Grund sätze auSgegangen, daß eine gerechte von allen fremden Einflüssen sreigehaltene Verwaltung das Lebenselement einer modernen staatlichen Entwickelung bilde. Die Oppo- sitiou habe Unterstützung gefunden bei einer großen Gurppe, von der man hätte erwarten dürfen, sie werde -ruf natio nalem Gebiete eine vermittelnde Tätigkeit entfalten. Durch das Hinauszteheu der Erledigung des Budgetprovisoriums sollte bewiesen werden, daß Regierung, sowie Majorität allein die Kontinuität der Verfassung nicht zu gewährleisten vermögen. Das Ministerium dürfe es zu einer solchen Entwickelung der legitimen Mehrheit der Volksvertretung nicht kommen lassen. Es mußte daher an die Wähler appelliert werden. Ntalie«. — Tic Fünfzigjahrfeicr. Nom hat sich festlich heraus geputzt, die öffentlichen Gebäude, die Schulen, die Restau rants, die Gasthöfe haben Flaggenschmuck angelegt; auch über den Haustüren von Geschäftsleuten sieht inan die Tri kolore wehen. Tie Leitstangeu der Elektrischen waren be wimpelt, die Omnibusse sind ebenfalls mit Fähnlein ge schmückt. Den Schulkindern war freigegeben, die Postämter schlosse» »m Mittag, die Ministerialbeamten hatten frei. Musikchöre zogen durch die Straßen. Gegen ist Uhr fand die amtliche Feier in Gegenwart des Monarchenpaares auf dein Kapitol statt. Mit Nachdruck heben die Liberalen her vor, daß weder in dem Straßenmanifest des Sindaco, wie in seiner noch in des Königs Rede bei der Eröffnungsfeier irgend eine Stelle enthalten sei, die dem Vatikan gegenüber etwa unfreundlich geklungen habe. Im Gegenteil, der Mon arch habe ja besonders hcrvorgehoben, daß Italien, mit Rom als Hauvtstadt, das ruhige Zusammenleben von Kirche und Staat bedeute, wodurch der Religion und den Wissen schaften völlige und fruchtbringende Freiheit garantiert werde. Angenommen, Monarchie und Negierung haben das beste in diesem Sinne vor, stärker als beide bewähren sich aber die revolutionären Parteien und der kirchenfeind- liche Block. Ruhla-d Tic pvlitischr Krisis ist »och imnicr weit von der Lösung entfernt. Tas Zentrum des Neichsrates hat nach mehreren Sitzungen den einstiminigcn Beschluß gefaßt, eine Interpellation wegen der ungesetzlichen Handlungen Stoly- vins im Neichsrate einzubringen. Dieser Absicht haben sich die Rechte sowie die Parteilosen angescylossen, so daß der ReichSrat zn»! ersten Male mit einer Interpellation gegen die Regierung Vorgehen wird. In der Reichsdnma dagegen beginnt die Opposition abzuflanen und die Verstimmung gegen Stolypin wird wahrscheinlich nur in der sehr schwachen Form eines platonischen Appells an die Krone zur Geltung kommen. Dieser wird aber schon dadurch wirkungs los, weil, wie verlautet, Stolypin auf die Interpellationen der Neichsduma wohl erst nach Monatsfrist antworten wird, um „die Leidenschaften etwas zu beruhigen". Jedenfalls ist von Stolhpin bereits eine Anordnung ausgegangen, die alle Gouverneure gruppenweise nach Petersburg bcrnft, wo ihnen die für die Vorarbeiten zu den Tumawahlen nötigen Instruktionen mündlich gegeben werden. Aus Stadi und Land. Dresden gt März 1911. —* Se. Köuigl. Hoheit Prinz Johann Georg nahm heute vormittag im Palais Zinzendorfstraße die Vortage der Staatsminister und de« KabineltSsikretärS entgegen —* Se. Königliche Hoheit der Prinz Johann Georg ist gestern abend 8 Uhr 49 Min. aus Cannes hier wieder eingetroffen. Der Prinz wird am 8. April dem Königs- paare von Württemberg die Glückwünsche zur silbernen Hochzeit persönlich ausfprechen. —* Die christliche Schnle am Scheidewege im roten Königreiche. Die in St. Louis (Miss.) erscheinende katho lisch-deutsche Zeitung „Amerika" schreibt unter dem 13. März unter diesem Titel: „Nirgendwo wird um den Be- stand der christlichen Schule gegenwärtig heißer und hart näckiger gefochten, als im Königreich Sachsen, im Lande der Bundesbrüder und Noten. Scharf prallen die Geister an einander, einerseits die dem Radikalismus zuneigenden, linksliberalen Kämpen des „Sächsischen Lehrervereins", anderseits die Anhänger des „Evangelisch-lutherischen Schulvereins für das Königreich Sachsen", die noch an dem übernatürlichen, geofsenbarten Christentume festhalten. Die ersteren, die den übernatürlichen Charakter des Christen tums schon lange nicht mehr anerkennen, die Gottheit seines Stifters leugnen und leider die Oberhand gewonnen haben, sprechen in der entschiedensten Weise der Kirche jedes Recht auf die Schule ab, inbezug auf Inhalt und Form im Re ligionsunterricht, insbesondere wird das Aufsichtsrecht rundweg abgelehnt. Vom Religionsunterrichte sagen sic daß er eine „selbständige Veranstaltung der Schule" sei. und diese muß jede» systematischen und dogmatischen Ui; terricht ablehnen, der Katechismus Luthers darf nicht Grundlage und Ausgangspunkt der religiösen Jugend Unterweisung sein. Ter gesamte Religionsunterricht ist in Einklang zu bringen mit den „gesicherten Ergebnissen der wissenschaftlichen Forschung". In anderen Worten ist das nichts anderes, als daß an die Stelle des positiven Reli gionsunterrichtes ein verwaschenes^ natürliches Christen tnm treten soll, das dem Subjektivismus huldigt. Was machten die liberal-protestantischeu „Neligionsverbesserer" weiter? Auf einer Versammlung des „Sächsischen Lehrer- Vereins" wurde sogar der Katechismus Luthers einer schar fen Revision unterzogen, nur 60 Sprüche sind stehen ge blieben, alles andere wurde durchgestrichen. Dahin hat es der Liberalismus im Protestantismus schon gebracht! Ein dickes rotes Kreuz durchstrich einfach alle fünf Hanptstücke des lutherischen Katechismus. Kein Spruch ist geblieben, der von der heiligen Schrift redet, kein Spruch, der klar sagt, wer Christus war und was er für uns tat, kein Sprucb. der von Christus und seinen Geboten redet, kein Spruäi vom dreieinigen Gott, kein Spruch von Taufe und Abend mahl. Von diesen den gläubigen Protestanten wichtigsten Dingen ist nichts geblieben. Ter so „verbesserte" Kate chismus, von den Gegnern der „rote Katechismus" ge- nannt, ist in eineinhalb Monaten in 100 000 Exemplaren verkauft worden. Ten noch gläubigen Protestanten im roten Sachsen gingen jetzt erst die Augen auf, aber wahr scheinlich leider zu spät. Der Führer des „Evang.-luther. Schulvcreins", Pastor Adolf Müller-Dresden, trat öffenl lich gegen die radikalen „Neligionsverbesserer" auf. Daraus regnete es von gegnerischer Seite mit den nrkräftigsten Ausdrücken, als: „niedere Demagogie", „Lüge", „Irre- füfhrung", „Verdrehung", „Fanatismus", „Schmähung" usw. Daß die leidenschaftlichen Wogen der religiös nieder reißenden Bestrebungen, des kirchlichen Umsturzes weitere und unheilverkündende Formen angenommen haben, geht daraus hervor, daß in jüngster Zeit eine weitere Kamps genossenschaft gegen die gläubige Richtung im „Sächsischen Schulderem" entstanden ist, die den kirchlich - liberale» Radikalismus kräftig unterstützt. Wer ist der lachende Tritte in diesem traurigen Kampfe? Es sind die roten Brüder im „Hellen" Sachsen, die schmunzelnd im Hinter gründe stehen, in dem einen Gedanken, daß sie bald die Früchte aus der Entchristlichung werden einheinüen können." —* Wetterprognose der König!. Sächl. LandeS- Wetterwarte zu Dresden für den 1. April: Rordw.siwmd. Zunahme der Bewölkung, etwas kälter, zeitweise Regen. —* Bei den katholisch-geistlichen Be hörden treten mit dem 1. April d. I. hinsichtlich der Kanzleibeamten folgende Veränderungen ein: Erster Sekre tär ist der seit vielen Jahren mit den Kalkulaturgeschäften und dem gesamten Aktenwesen innig vertraute, darum namentlich auch wegen seiner ganz hervorragenden Aktcn- kenntnisse für diesen Geschäftskreis unentbehrliche Sekretär Karl Junge. An Stelle des in den Ruhestand ge tretenen Kassierers Franz Tanuner tritt der bisherige Kon trolleur Sekretär Emil Thiele. Tie Stelle des Kasse» kontrolteurs ist unter gleichzeitiger Ernennung znin Sekre tär dem Bureauassistenten Franz Brock übertragen wor den. Neu tritt ein und zwar als Expedient der seitherige Ratshilfsarbeiter Otto Robert Fiedler. — * In der Hauptversammlung des Ver bandes für Iugendhilfe teilte der Vorsitzende Herr Amtsgerichtspräsident Dr. Becker mit, daß der Gedanke SeS organischen Zusammenschlusses aller gememnützigen Vereine auf dem Gebiete des Jugendschutzes bereits zu einer bedeut samen Entwicklung gelangt sei. Der Verband umfaßte Ende 1010 bereits 50 Vereine, denen sich inzwischen immer mehr angeschlossen haben und umschließt die Bezirke der Stadt uno der beiden Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, womit dem Bedürfnis des gegen seitigen Jneinandergreifens von Stadt und Land Rechnung getragen worden ist. Tie vorn Verbände angestrebte Schaffung ausreichender Zufluchtsstätten zur vorüber gehenden Unterbringung gefährdeter Kinder dürfte sich von großem Nutzen erweisen. Die Versammlung begrüßte die Veranstaltung des Dresdner Margaretentages als hervor ragend und bahnbrechend zur Sicherung dieses Zieles. Ter aus dem Arbeitsausschüsse ausscheidende Obcrjustizrat Bei- mann wurde zum Ehrenmitgliede ernannt. —* Einen E i l a b h o l u n g s d i e n st hat die Kaiser!. Oberpostdirektion für Dresden vom 1. April ab zu nächst versuchsweise eingeführt. Die Postverwaltung über nimmt es. gewöhnliche Briefsendungen im Ortsbestellbczirke auf Verlangen bei den Absendern durch Eilboten abholen und zur Postbcfördcrung ausliefern zu lassen. Die An meldung der Aufträge kann durch Fernsprecher oder münd lich am Schalter oder schriftlich erfolgen. Die Gebühr für Abholung der Briefsendung beträgt 25 Pfennige, für jede weitere von demselben Absender herrührende Sendung 10 Pfennige. Außerdem wird in Dresden und Blascwitz vom 1. April 1911 ab gleichfalls versuchsweise ein söge nannter Ortsschnelldicnst eingerichtet. Seitens der Post Verwaltung werden hiernach auf Verlangen gewöhnliche Briefsendungen bei den Absendern durch besondere Boten abgeholt und unmittelbar anschließend durch diese Boten an die Empfänger bestellt. Die Ausführung von Aufträgen ist auf die Zeit von 6 Uhr morgens bis 10 Uhr abends bc>