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halte von Anfang den Wunsch ausgesprochen, mst F ankc, ich allein zu unterhandeln, und dadei ist es geaiiede,,." — Ter Reichstag und der Marvkkvvrrtrag. Anfang November wird der dentsckie Reichstag Olelegenheit haben, sich mit dem deutsch-französischen Vertrage, dessen Unter zeichnung nnniittelbar bevorsteht, zu beschäftigen, Soweit der erste Teil des Vertrages, also das Marokkoabkoinmen, in Frage kommt, bedarf er der (Genehmigung des Reichs tages, weil es sich hierbei um eine Abänderung der Gerichts barkeit deutscher .itoni'ularbehörden handelt, die staatsrecht lich ahne Zustimmung des Parlamentes nicht Gesetzeskraft erlangen kann. Anders liegen, nach dem „Verl. Lokalanz.", die Dinge beim zweiten Teile, dem sogenannten Kongover- trage, wo es sich einer'eils um einen kolonialen Gebiets- zuwacljs handelt, der analog der Erwerbung von Kiantschou keiner Ratifikation seitens des Reichstages bedarf und an derseits keine, deutsäv Gebietsabtretung, sondern lediglich eine deutsch-französische Greiizregnliernng in Frage kommt, für die gleichfalls eine Genehmigung der Volksvertreter nicht erforderlich sei. Ter Abschlns; des Kongovertrages durste somit dem Reichstage nur zur Kenntnisnahme mit geteilt werden. Tiese Angaben sind mit Vorsicht auszuneh- nien heute siebt fest, daß der Marokkovertrag zur Geneh migung unterbreitet wird: über das .(longoabkommen ist noch nichts TefinitiveS beschlossen worden. — „Vergangene Zeiten." Unter dieser Ueberschrift brachte die „Köln. Zeitg." in Nr. 1095 am 6. Oktober d. I. 'olgriiden Artikel: „Im Zeitalter nltramontaner Uuduldsainkeit klingt ein Brief wie ein Märchen, der uns von befreundeter Seite zu- gesdellt wird. Aber vor gilt 50 Fahren hat tatsächlich ein katholischer Pfarrer an seinen evangelischen Amtsbruder trügendes schreiben können: „Hochwürdiger Herr Amts bruder' Nach einer erhaltenen Anzeige des Herrn Bürger meisters zu N. — W. ist die Ehefrau des Konrad K. I V. oakelbst gestorben und soll dieselbe morgen, Montag den 7. o M. beerdigt werden. Tie Verstorbene soll katholisch ge wesen lein und hätte also ich die Beerdigung zu vollziehen. Ta ich indessen morgen zu amtliche» Fnnktionen nach Lich bereits berufen bin und ich erst von dort gegen -1 Uhr nach mittags znrücklomme, so frage ich hiermit bei Ihnen er- gct^enst an, ob sie nicht die Gefälligkeit haben wollten, die fragliche bleiche ans den Friedhof zu begleiten. Sie werden mir dadurch einen grogeil Gefallen erzeigen, In der Hoff nung, das; Sic dieses geistliche Werk der Barmherzigkeit zu üben mir nicht abschlagen, zeichnet unter amtbrüder lichem Grütze Ew. Hochwürden ergebenster N., Pfarrer. R borg, den 6. Januar 1856." Heute, wo alle paar Wock-en ein Friedhofsfall durch die Blätter geht, wäre ein folclres Schreiben natürlich unmöglich. Tb aber das Christentum bei der alten Praris nicht besser gefahren ist, als bei der, die seine beamteten Vertreter heute anznwenden belieben?" Daraus erhielt das Blatt von einem Leser folgendes schreiben: „Als Freund von Toleranz interessierte mich Ihr Ar tikel „Vergangene Zeiten" in Nr. 1095 Ihrer Zeitung vom 0. Oktober d. I. Als Gegenstück von nltramontaner Tole ranz in obigein Artikel gebe ich Ihnen nachfolgende Schilde rung Protestantischer Intoleranz, so geschehen am 30. Sep tember d. I. in Winniglen kHannover). Tort starb ein .(Und katholischer Eltern. Ter protestantische Pfarrer des Ortes erbot sic!,, das Kind kirchlich ;n beerdigen, zugleich mit > ein Bemerken, das; er nicht gestatten würde, das; der katho lisch Pfarrer des Nachbarortes das Kind znm Kirchhof be gleite. Er könne dies nur dann zngeben, wenn der katho lische Geistliche nicht >n Anit und Würden, sondern als Pri vatmann aii der Beerdigung teilnehme, ohne Gebet, An- 'prache oder Einsegnung. Ties liebenswürdige Anerbieten wurde natürlich seitens der katholischen Eltern abgelehnt, der katholisch' Geistliche segnete die Leiche im. Hanse ein und ohne Gebet und geistliche Begleitung wurde da.S Kind zum Friedliche gebracht. So geschehen im Jahre 1911 im Zeit alter „nltramontaner Unduldsamkeit". Ihr Nachsatz ist rmhlig: Tas Ehristentum scand sich hei der alten Praris der Toleranz Heger. Will man aber untersuchen, wo die U>'- 'ach liegt, so ist daran nicht zuletzt die Presse schuld, die jeden Fall, selbst solch schönen Fall von Toleranz, wie ihn Ihr Artikel bringt, dazu benutzt, nin dem lieben Anders- alanbigen einen Stich zu »ersetzen. War das nicht Ihre Absicht, so bitten Sie als liberale Zeitung doch statt des Wörtchens .nilramontane Unduldsamkeit" „religiöse Un c nidsamkeit" gesetzt Vielleicht nehmen Sie als „Hüter leliaioser Toleranz" auch oben geschilderten Fall in Ihre Zeitung ans. Hochachtungsvoll N. N." Ter Schreiber ivariei bis beute noch ans AnOnoct. auch ss« die „Kölnische Zeitung" dem Ersuchen des- Ein'enders bis heute noch nicht nachgekommen, vbschon der Briei bereits am bl. Oklobei an sie abgesandt worden ist. — Von der Liebesgabe. Bei der ReicbstagSers'htvaht nn Kreise Konstan; Ueberlingen batte sich der natiomillibe- rale Kandidat darüber entrüstet, das; die Brennereigesell- schast Sinner in .(Karlsruhe jährlich OOiiom Mart' „Liebes gabe" erhalle. Taranfhin hat die genannte Gesellschaft den . Konst. Nachr." eine Erklärung zngesandt, die auch weiteren Kreisen zur Kenntnis gekracht zu inerden verdient. Tie Erklärung lautet folgendermatzen: „Tie Gesellschaft Sinne, bat die Berechtigung, zurzeit in ihre» drei in Baden gelegenen Brennereien (Griinwinkel, Durmersheim und .Käfertal) 10 900 Hektoliter Branntwein znm niedrigeren Steuersätze von 105 Mark herznstelle». Würde sie dafür den höheren Steuersatz von IM Mark zu bezahlen haben, so würde ibr dos eine Mebransgabe von etwa 218 000 Mark ciiismachcn. Tiefe Stenerdisf-'ren; wird als „Liebesgabe" bezeichnet. Eine solche ist sie keinesfalls, ste bedeutet vielmehr lediglich den Schutz, der bei Abgabe des badischen Reservatrechtes dem badischen Brennerei- Gewerbe geinähr! tvnrde, nm der billiger arbeitenden nord- dcntsckM Konkurrenz standhallen zu können. Der Umfang dieses gewährten Schutzes richtet sich genau nach den Pro- dukkionSzisfern der einzelne» Brennereien in de» vorher- < e>w»ge>ien Jahren. Würde diese Steuerdifferenz in Weg fall keinmen. jo wäre das badisclie Branntwein- und Spiri- tnsgewerbe außerstande, der norddeutschen Konkurrenz die Spitze zu bieten und müsste eingehc». Für die Gesellschaft Sinner würde das den geringsten Schaden bedeuten, weil sie auch in, Osten Deutschlands Fabriken besitzt, deren Be trieb alsdann vergrößert werden müßte." — Der Kath. Krankcnsürsorgcvrrein in Preußen hat laut Mitteilung des preußischen Ministers des Innern die Erlaubnis zur Führung des Roten Kreuzes erhalten, nach- dom durch Bescheinigung des KönigliclpPrenßischen Kriegs- miiiisteriilms nachgewiesen war, daß er für den Kriegsfall zur Unterstützung des militärischen Sanitätsdienstes zuge lassen ist. — Es liegt hierin eine besondere Anerkennung für die Tätigkeit des Vereins, der im übrigen voll und ganz feinen Eharakter bewahrt und vor wie nach Kranken aller Konfessionen seine Hilfe zuteil werden läßt. — Eine betrübliche Statistik ergeben die Tabellen des StaristiscltzM Amtes der Reichshauptstadt für das Jahr 1909. Nach diesem sind mehr als ein Viertel aller Geburten, nämlich 10 008 von 39 474, unehelich gewesen. Von 1292 totgeborenen Kindern waren 481 unehelich. 33 Kinder wurden hilflos auf der Straße ausgesetzt gefunden. Von den unehelichen Müttern gehört fast der dritte Teil dem dienenden Stande an, aber auch 85, Lehrerinnen und Gou vernanten, 27 Sängerinnen und Schauspielerinnen, 6 Be amtinnen und 3 Studentinnen sind unter ihnen vertreten. Sieben unehelick>e Mütter waren unter Ist Jahren, 30 Istjährig, 109 16jähiig, 382 17jährig, 691 18jährig. Die älteste nnehelnstc Mutter zählte st2 Jahre. — Der Oberkirchrurat i» Berlt« gab der Beschwerde des Pfarrers Traub statt, erklärte da- Konsistorium in Münster für befangen und verwies die Erledigung des Diszwlinarverfahrens an das Konsistorium in Breslau. Oe,ste?retrh->L!cttksrr«. — Da» österreichische Abgeordnetenhaus ist bis znm 6. Nov-mber vertagt worden. Man glaubt, daß eS bei seiner Rückkehr eine völlig veränderte Lage und vor allem ein neues Ministerium vorfinde» werde. Man erwartet in kürzester Zeit die Gesamtdemission des Kabinetts, gleichzeitig aber auch, daß Freiherr v. Gautsch vom Kaiser mit der Neubildung des Kabi etts betraut werd-n wird. Trotz der ablehnenden Haltung des dcutschnattoncüeii Verbandes soll Herr v. Gautsch für diesen Fall entschlossen sein, zwei ischechische Minister in das Kabinett zu nehmen und ihnen das wichtig e Handelsministerium, dem zugleich das gesamte Postwesen unterstellt, und das Ackerbanministerium übe,lassen. Der deutsche Nalionalbund soll in diesem Falle entschlossen sein, den deutschen Iustizmintstcr Ritter v. Hochenburger aus dem Ministerium abzuberusen und einer neuen Negierung gegenüber die Politik der freien Hand einzuschlagen. Schweiz. — Die Wahle« zum Natioualrat haben am Sonntag in der Schweiz ohne Zwischenfall stattgefunden. Gewählt wurden im ersten Watzlgange 35 katholische Konservative, lO Sozialisten, 10 Mitglieder des liberal-protestantischen Zentrums, 7 Anhänger der Sozialpolitischen Gruppe und 107 Mitglieder der radikalen Regierungspartei, im ganzen also 169 von 189 Adgeordneten. Frankreich. — Da» schlechte Pulver in -er französische« Marine. Der Ministerpräsident hat nach einer Unterredung mit dem Kriegsmiittster nngeoidnet, daß dieser die Leitung der Untersuchung in der Pnlverfcage settist in die Hand nimmt. Nach einer Blätter Meldung hat die gestrige Sitzung des PulvernntersncbniigSanrschnsses ergaben, daß die in dem Bericht des Oberingsn-eurS Mntsstn vor fünf Jahren als eine Gefahr für die Marine bezeichneten Pulversorten in der Tat die Katasttophe der „Liberi«" verursacht haben, und daß das Kriegsministerium mit keinem Worte das Marliiemliiisterium von diesem Bericht verständigt habe. — Ans Toulon wird gemeldet: In der unter Wasser gesetzten Pulverkammer des Panzerlchiffek „Justier" wurde ein halb verbranntes Stück Patrone vorgesunden. Man nimmt an, daß auch hier eine Selbstentzündung des Pulvers vorlisgt. — Der Kriegsminister erklärte einem Berichterstatter, daß er nunmehr die endgültige Organisierung deS Milttä - flagwcseiis in Angriff nehmen werde. In allen Landesteilen sellim M litärflngschnlen errichtet werd « und die Militär flieger fortan nicht nur an den großen Manövern, sondern auch an allen lm Lause des Jahres stattfindcnden Hebungen teiliiehmen. In einer sehr naben Zukunft schon werde jedes Armeckocps eine FUegerabteiluag haben, je es s.i nicht unmöglich, daß einmal ein jedes Artillerieregimmt eine Fliegergiuppe besitzen werde. Schon im nächsten Jahre werde man 100 Flieger brauchen und hierfür nicht nur die Offiziere, sondern auch dis Unteroffiziere und die derReserveund dem Landsturm »»gehörenden Zimiflieger in Anspruch nehmen, denen besondere Vergünstigungen gewährt werden sollen. — Jnlietrcsf drr Erklärungen sp-nischer Blätter und Staatsmänner, daß die von Frankreich geforderte Räumung von Elksar und Larrasch als unannehmbar angesehen werde, schicibt der Pariser „Temps". die Spanier düiflcn sich keinen Hoffnungen auf Beistand der englischen Regierung h iigebcn. Selbst wenn England sich znm Anwalt Spaniens h rgeben sollte, so würde dies niemals in einem Frankreich unangenehmen Sinne geschehen. Die Spanier müßten sich deshalb ins Unvermeidliche schicken, und dieses Unvermeid liche stelle für sie noch einen ganz beachtenswerten Gewinn dar. — Die „LGertä" schreibt über die von dem „Petit Paristen" veröffentlichten Erklärungen deS spanischen Mtnistcnvräsideiuen Canal jas, keine französische Regierung könne, sich ocun berbeilassen, den Spaniern die Städte Elksar ». d Larrasch Preiszugeben, welche von ihnen unter Verletzung ihrer geheimen und öffentlichen Verpflichtungen besetzt worden seien. Ehiua. Tie Revolution. Kiatingsu und Jatschu in Szet- schuan und die Hauptstadt der Provinz Hupeis, Wutschang, sind von den Revolutionären eingenommen worden Tos Militär, die ncnorganisierten Divisionen haben mit den Ausrührern teilweise gemeinsame Sache gemacht. Die Sache der Revolutionäre scheint dieses Mal besser organisiert zu sein als bei früheren Anlässen. Sic gehen geschlossen vor, und zwar soll die Bewegung von der Provinz Ruennan nach Norden zu geleitet sein. Nicht bloß in Szetsckpian. auch in Hnpei lodert der Aufruhr. In Szetschuon erreicht das in zwischen cingetroffene Militär nichts, weil es verhungert, da das Volk die Lebensmittel teils versteckt, teils vernichtet, und in Hnpei ist die 8. Division einfach zu den Gegner« der Negierung, den Revolutionären, übergegangen. Wie ernst die Negierung die Lage nnsieht, zeigt ein Zkaiserlick-eS Edikt, das die sofortige Entsendung von zwei kriegsstarken Divi sionen auf den Schauplatz des Aufruhrs in Wutschang be ordert. Die Regiernngstruppen besetzten am Freitag nach hartem Kampfe Hankan. Tie Ansständischen erlitten starke Verluste und verloren viele Geschütze. Es ist nicht unmög lich, daß schon Zjuanschikais Ernennung zum Oberbefehls haber der beginnenden Auflösung Einhalt getan und den Mut der Regiernngstruppen gestärkt hat. Die Wieder- besctzung Hankcius ist jedenfalls ein großer Erfolg und kann die weiteren Ereignisse entscheidend beeinflussen. Es ist auch nicht unwahrsck)einlich. daß die Nachbarstädte Han- kanS jetzt ebenfalls wieder den Regierungstruppen i« die Hände fallen. Unanschikai begibt sich nach Sinjangschan. um den Oberbefehl zu übernehmen. Ein Edikt gibt ihn: den Rang eines kaiserlichen Gesandten: die Dizekönige wer den anfgefordert, mit ihm zusammen zu arbeiten. Konsu- larperichte ans Nanking besagen, daß die Lage dort unge wisser geworden sei. Die neuangcworbenen Truppen haben sich aus Furcht vor einem Angriff der alten Truppen an den Vizekönig nin Munition gewendet. Dieser hat ihr Ersuchen jedoch abgelehnt. Als er den Truppen befahl, die Stadt zu verlassen, widersetzten diese sich dem Befehl. Der britische Dampfer „Peiching", den die Chinesen gechartert haben, liegt zur Verfügung des Vizekönigs auf dem Strome. 6000 Mann Truppen und die 20. Division in Lanchan haben sich geweigert, nach Hantau abzngehcn und dem Vizekönig eine Denkschrift übersandt, in der das dringende Ersuchen um sofortige Gewährung einer Verfassung ausgesprochen wird. Die Hygiene-Ausstellung. Au» A«l«ß des Schluffe« der Jntkr««ti,»alru Hygiene- Autstrlluug wird morgen nachmittag 4 Uhr das Dmckiorium im Repräsentationssaale die Beamten und Angestellten zu einer kurzen Schlußfeier um sich versammeln, in der Wirklicher Geheimer Rat Er;ellcnz Lingner allen denen, die an dem Gedeihen der Ausstellung zu ihrem Teil mitgewirkt haben, in einer Anlp »che seinen Dank znm Ausdruck b>innen wird. Den Schluß der Sportveranstaltungen auf der Aus stellung bildet ein großes Militär-Jnßbnllwettspiel zwischen dem Jügerbataillon Nr. 13 und den Großenhainer Husaren Nr. 18, das am Dienstag mittags 12 Uhr auf dem Sport plätze ansgetragen wird. Lum Stadt UNS- Larkt. > c> - . "i» 3(1. Oktober —* Se. Majestät der König besuchte am Sonntag den Gottesdienst tu der Schloßkapelle zu Pillnitz Mittags 1 Uhr fand im Schlosse König!. Familien- und Marschall- tasel statt. Am 13. November gedenkt sich der König, einer Einladung des Eibprinzen van Neuß j. L. zur Jagd folgend, nach Thallwitz und von dort aus am 15. Novem ber zum Jagdaufenthatte nach Tarvis zu begeben. —' Ihre Kgl. Hoheit Prinzessin I,ha«« Grorg begeht heute die Feier ihres Geburtstages. Die Kapellen des GaroereilerrcgimentS und des Jägerbataillons brachten von 10 Uhr ab eine Morgenmusik. Um 11 Uhr erfolgte die Beglück »ünschung durch den Albertverein, vertreten durch den General z. D. v. Wartenburg sowie di? Frau Oberin des Carolahauses dar. Mittags fand im Palais Ztiizendorsstraße eine Tafel statt, an der auch der König mit den königlichen Prinzen und Prinzessinnen teilnahm. Von 1 Vz Uhr ab konzertierte die Kapelle des Schützenregiments im Prinzlichen Garten. Der 30. Oktober ist gleichzeitig der fluifjählige Vermäh-ungstag des Prinzen und der Prinz-ssin Johann Georg. —* „Reformation." Reformation Verbesserung! Ja verbessern wollen wir »ns und unsere Ansichten. Warum jubelt der Protestantismus an diesem Tage? Ist seine „Re formation" etwa vollendet und hat er nicht mehr nötig, sich zu reformieren? Ist er sich seiner Aufgabe nicht mehr be wußt, die er i» innerer Mission z» erfüllen hat? Aber es liegt uns fern, heute gegen den Protestantismus zu pole misieren. Heute »vollen wir betrachten: Was können wir a» uns „reformieren"? Wie viele Katholiken lesen noch keine katholische Zeitung! Sie wollen nicht, und warum? Vielfach ans Rücksicht ans den lieben Nachbar — kurz sie wollen nicht zeigen, daß sie katholisch sind. Der andere wieder ist zu bequem, um sich die Mühe zu maclien, eine Zen- triimSzeitiiiig zu bestellen. Er würde sie lesenI — Lieber Leser, liebe Leserin, seht, hier könnt ihr helfen, zu refor mieren. 'Agitiert fleißig für euer Organ, die „Sächsische VolkeZeitung" und munter, lie Feige» und Lauen- auf. Ist ec- nichr lrc.nng, ans gesellst!aftlicher „Rücksicht" „kann" eine: die Zeitung lesie'l n? Hie» bietet sich euch ein reiches Arbeitsfeld, sucht solclie laue Katholiken auf, über zeugt sie von dem Werte der Zentrumspresse, reformiert, verbessert jene Ansicht bei denen, die in den Augen der Ge sellschaft keine Katholik » i i>, wollen. Jetzt vor den Reichs tagswahlen brcuchen >oi: eine feste Stütze, einen Zusam menhalt der sächsischen Katholiken, einen Hüter unserer Interessen, einen Wächter gegen Uebergriffe der Friedens störer und dieser Wächter ist die „Sächsische Volks- zeitung" im vollen Maße. Je erbitterter gegen uns gekämpft wird, uni so größer muß die Zahl ihrer Abonnenten werden. Wo können wir noch reformieren helfen? Bist du Mitglied eines Vereins, der deine Inter essen vertritt? 'Nein! Gegen diesen und jenen Verband hast du etwas einznwenden. Laß dich belehren von einem, der bester orientiert ist, verbessere dann dein Vorurteil, und blicke ans den hehren Zweck, der damit erfüllt wird, wenn du beiträgst, der katholisckien Allgemeinheit -n dienen. Un terstütze nicht nur den Kath. Preßverein durch Abonnement der Zeitung, sondern tritt ihm als Mitglied oder Förderer bei, hilf die edlen Ziele fördern, damit sich der Verein immer weiter audbaue. Vergiß nicht, daß ein Volksverein für das kath. Deutschland besteht, den du ganz besonders verpflichtet bist, zu unterstützen. Darum, tvenn heute im protestantischen Gottesdienste über die „Reformation" ge- jnbelt wird, weil sie das „Joch Noms" brach, dann wollen wir in uns gehen und uns fragen: Wie kann ich mich ver bessern. wie kann ich helfen die Allgemeinheit zu reformieren?