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thotliken Deutschlands in dem Bonisatius-Sammelverein, der seinon 21. Bericht veröffentlicht hat. Derselbe bietet ein recht erfreuliches Bild; die Einnahmen im verflossenen Jahre betragen 135 942 Mark, eine im Vergleich zu der Zahl der vertretenen Diözesen gewiß ansehnliche Leistung. An der Spitze steht die Diözese Münster mit einer Einnahme von 35 970 Mark, es folgen Paderborn mit 30 001 Mark, Köln mit 19 417 Mark usw. Es zeigt sich also, daß der Zweck des Bonifatius-Sammelvereins im katholischen Volke unseres Landes fortgesetzt warmen Sympathien begegnet. Die Gesamteinnahmen seit Bestehen des Vereins betragen 2 352 568 Mark, eine Summe, die für Tausende von armen Kindern zu großem Segen gelvorden ist. An Unter- srützungen für Pflege armer katholischen Waisen, fiir christ- lickZe Erziehung inr Glauben gefährdeter katholischer Kin der. für Ermöglichung einer würdigen Vorbereitung der Kinder in der Diaspora auf den Empfang der ersten hei ligen Kommunion oder Unterstützung von Anstalten, tvelche den genannten Zwecken dienen, oder für Kostgeld, Schulgeld oder Schülerfahrkarten wurde im letzten Jahre der Betrag von 144 440 Mark ausgewendet. Da der Bonifatius-Sammel- verein trotz seines so segensreiä>en Wirkens und trotz der immer größer werdenden Bedürfnisse der Diaspora noch vieltach unbekannt ist, sei nicht unterlassen, auch an dieser Stelle aus ihn aufmerksam zu machen und seine Förderung allen Lesern ans Herz zu legen. Unserem Wissen nach ist dieser Verein erst in einer einziger: Gemeinde der sächsi schen Erblande und in ganz nxmigen der sächsisck)en Lausitz eingeführt. Wohl liaben aber mehrere Gemeinden Sachsens bereits sck>öne Zulvendungen aus diesem Vereine erhalten. Sollte es denn nicht möglich sein, auch diesen Verein in unseren Gemeinden allentlxrlben einzuführen. Zum Sclxiden würde es keiner Gemeinde gereichen. Und auch auf diesem tHebiete ist der Anschluß an die Katholiken des übriger: Deutschlands zu erstreben. —* Tie G e w e r b e st e u e r o r d n u n g, deren Einführung von den städtischen Kollegien beschlossen wurde, ist nunmehr derart umgearbeitet worden, daß die Besteue rung nur noch auf die nrit Zwciggesckxisten arbeitenden Kleinhondelsgeschiste und die Warenhäuser erstreckt wird. Der Rat genehmigte in seiner letzten Sitzung den hierzu ausgestellten Entwurf einer Ordnung über die Erhebung < irrer Steuer von Warenlräusern und Zweiggeschäften. Tie Steuer soll bei Warenhäusern bei einem Umsätze von mehr als 300 000 Mark und bei Zweig gesteiften bei einem Um sätze von mehr als 100 000 Mark beginnen. Die Waren haussteuer beträgt je nach der Höhe des Umsatzes und der vorhandenen Warengruppen 600 Mark bis zu 2 Prozent des Umsatzes. Tie Zwciggesckäftssteuer wird je nach dem Umsätze und der Zahl der Zweiggeschäftsstellen auf 100 Mark bis zu 2 Prozent des Umsatzes festgestellt. Die höchsten Steuersätze treten erst ein bei einem Umsätze von mehr als 3 500 000 Mark und beim Handel mit vier Warengruppen bezw. beim Halten von mehr als sechs Zweiggeschäften. — Für verschiedene Gruppen von Arbeitern der städtischen Straßenbahn sollen vom 1. Januar 1908 ab neue Stunden- lohustaffeln unter Erhöhung der mersten Lohnsätze und Ver kürzung der Aufrückungsfristen eiugesührt werden. X Das O b e r v e r w a l t u n g s g e r i ch t fällte eine prinzipiell nächtige Entscheidung. Ein Mitglied der Allge meinen Ortskrankenkasse in Blasewitz litt an heftigen Zahn schmerzen. Ter Zahnarzt tötete den Nerv und plombierte den kranken Zahn. Die Krankenkasse bezahlte die Kosten des Nervtötens, lehnte aber die Kosten des Plombierend uck 3,50 Mark ab, da es nicht zu dem Zwecke vorgenommen worden sei, um eine bestehende Krankheit zu beseitigen oder zu mildern. Tie Amtshanptmannsckxift Dresden-Neustadt als Aufsichtsbehörde wies den Anspruch des Krankenkassen- Mitgliedes ab. Die Kreislxruptiiiannschaft Dresden als Verwaltuugsgericht war aber anderer Ansicht. Sie hob den Bescheid der Aufsichtsbehörde auf und verurteilte die Krankenkasse kostenpflichtig zur Erstattung der Kosten des Plombierens. Tie Krankenkasse ivendete sich wegen dieses Entscheides an das Oberverwaltnugsgericht. Dieses er kannte auf Verwerfung der Berufung. Es führte in der Begründung aus, daß mit der Karies eine erhebliche Stö rung des körperlichen Wohlbefindens verbunden und das Plonchieren zur Beseitigung der Störung notwendig sei. Die Krankenkasse fasse die Begriffe „Krankheit" und „ärzt liche Behandlung" entschieden zu eng aus, wenn sie eine so weit vorgeschrittene Karies nicht unter jene Begriffe rechne. Zur ärztlichen Behandlung gehöre nicht bloß die Beseitigung der Krankheitssymptome, hier der Schmerzen, sondern auch die Beseitigung des Kranklx'itsherdes und bei ope rativen Eingriffen die erforderlich Nachbehandlung. 'Das Ausfällen der Zahnhöhle sei aber notwendig gewesen, um die Karies zum Stillstände zu brin gen. Darin sei ein Teil der notwendigen ärztlicher: Behandlung zu erblicken, für welche die Kasse nach Maßgabe der Bestimmungen im 8 6 Abs. 1 Ziffer 1 des Krankender- jicherungsgesetzes aufzuko innrer: habe. —* Der Arbeitsausschuß nationaler Arbeiter und Gehilfenorganisattonen in Leipzig, dem auch ein kath. Arbeiterosrein zugehört, sendet uns zur Richtig- stellring des in Nr. 282 gebrachten Berichtes über seine Audienz bei dem Staaisrninister Dr. Graf von Hohenthal und Bergen folgende Zeilen: „Die von Sr. Exzellenz, Staatsminister Dr. Graf von Hohenthal und Bergen empfangene Deputation des Arbeitsausschusses nationaler Arbeiter, und Gkhilfenorgauisationen in Leipzig, machte den Herrn Minister mit den Anschauungen der nationalen Arbeiter über den Wahlrechtseritwurf bekannt, die in der Hauptsache auf das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlrecht mit einigen Modifikationen abzielen, um ein Ueberfluten der Kammer durch sozialdemokratische Ab geordnete auszuschließen. Das Pluralsystem findet bet den nationalen Arbeitern keinen Anklang, sie wünschen keine Stimmenhäufung für Bildung und Besitz, htcbstcn« für dos Alter. Staatsminister Graf Hohenthal nahm die Wünsche entgegen und versprach, sie prüfen und erwägen zu wollen, und sicherte deren Berücksichtigung nach Möglichkeit zu. da die außerordentliche WablrechtSdeputattcm ja erst noch zusammentrete, um über die Gestaltung des Gesetzentwurfes tm Einverständnis mit der Regierung Entschließung zu fassen.- —* Ueber der Dresdner Heide kreist schon seit etwa zwei Wochen ein riesiger Adler mit mehr als zwei Meter Flügelspannweite. Obwohl schon mehrmals aut ihn Jagd gemacht worden ist, glückte es noch nicht, den Raub vogel zu erlegen. Brockwitz bei Meißen. Immer mehr sehnt man sich nach dem Bau der elektrisöhn Straßenbahn, bezüglich nach der Wetterführung der elektrischen Straßenbahnlinie Dresden- Kötzscherrbroda bis Meißen. Sie ist gedacht auf der Staats straße von Kötzschenbroda durch Naundorf, Zitzschewig, Cos wig. Kötrtz, Brockwitz, Sörnewitz, Spaar nach Meißen einer- seits und andererseits durch Coswig, Weinböhla, Niederau und Weinböhla, Neusörnewitz, Zaschendorf nach Meißen. Wie sehr gerade in unserer Gegend die Bevölkerung rvächst. ist daraus zu ersehen, daß in der Petition, lvclche der- Staatsregierung und den Ständckarnmern demnächst für Wetterführung dieser elektrisch« Bahnlinie zugehen wird, die Zunahme einzelner Ortschaften bei Meißen als eine geradezu abnorme erscheint. Zscheila wuchs in den letzten 12 Jahren um 188,9 Prozent, Boßnitsch um 77,5, Ober- lind Niederspaar um 46,9, Zaschendorf um 120,5, Sörnewitz um 182, Brockwitz und Ctieben um 116 Prozent. Gerade auf Brockwitzer und Sörnewitzcr Flur entstehen mehr und mehr Fabriken. Und man braucht nur die Haltestelle in Sörnewitz, die leider nicht sehr einladend allssieht, in ihrer Frequenz zu betrachten, so wird mar: bald den Eindruck ge winnen, daß die gewünschte elektrische Linie sich wohl sehr gut rentieren würde. Großenhain, 11. Dezember. Ir: der am Wege nach Weschnitz gelegenen Sandgrube wurden vor: Schnlknaben mehrere Urner: gesunden. Eine der ziemlich gut erlxrltenen Urnen war mit Knochenresten gefüllt. Riesa, 11. Dezember. Tie optische Srgnalstation Gröba ist mit Zustimmung der Königlich« Ministerien der Fi nanzen und des Innern eingezogen lvorden. Oschatz, 11. Dezember. Der im Kleseckerschn Granit- steinbruch besänftigte BruclMeistcr Nagel verunglückte gestern nach Feierabend beim Besichtigen des Steinbruches. Er war zu dicht bis an den Rand des Bruches herangetreten und stürzte ab. Er zog sich schvere Verletzungen zu. Mittweida, 11. Dezember. Die städtisch:: Kollegien bewilligter: die Mittel zur Errichtung einer Triberkirlose- Station im Stadtkrankenhause. — Feruer wurde die Er richtung einer Z:veckverniögeusstiftur:g gutgehißerr. Es hudelt sich hierbei um die Vereinigung der der Stadt ge wordener: Vermächtnisse zu einer Stiftung. Ter Wille der einzelnen Vermögeusstister bleibt unangetastet. Chemnitz, 1l. Dezember. Als Nachfolger des zurr: Kultusminister ernannten Oberbürgermeisters Tr. Beck kommt, wie verlautet, der Leipziger Bürgermeister Dr. Tittrich in erster Linie nrit in Frage. Herr Tr. Tittrich vxrr bekanntlich, bevor er Oberbürgermeister irr Plauen i. V. wurde, Stadtrat in Chemnitz und kennt daher die Chemnitzer Verhältnisse, erfreut sich auch dort großer Be liebtheit. Ueberdies kommen ihm ja die hervorragenden Kenntnisse der ninsangreichn Leipziger Stadtpenvaltung zugute, wie er überhaupt als allsgezeichneter Verwaltnngs- beamter einen Namen ht. .Hohenstcin-Erirstthal, 11. Dezember. Der kürzlich von den Fabrikanten ansgearbeitetc und in allen hiesigen Ge- sch'isten zur Einführung gelangte Lohntarif für Pharrtasie- decken, Portieren und Borden für die Hansweber, ist nur von zwei großen Lichtenstein-Callnberger Webfirmen nicht anerkannt worden. Auch die vom Tertilarbeitervcrband und von den hiesigen Fabrikanten unternommenen Be mühungen waren erfolglos. Sobald der Geschäftsgang ein flotter wird, soll gegen die widerspenstigen Firmer: seitens des Tertilarbeiterverbandes vorgegangen lverden. Zwickan, 1l. Dezember. Tie hiesigen Tertilsabrrken traben die Arbeitszeit vorn l. April 1908 ab von 11 Stun den auf 10>,ä Stunden täglich herabgesetzt. Meerane, 11. Dezember. Die spanischen Schatz schwindler haben sich hier wieder einmal bemerkbar gemacht. Ein hiesiger Privatier erhielt dieser Tage einen Brief ans Madrid, in welchem ein Niegen Bankerotts Gefangener bittet, ihm zur Zurückziehung von 800 000 Franker: zu ver helfen, die er in Banknoten in seinem auf einem französi sche TNlmhofe lagernden Koffer besitze. Ans diesen alten SM'indel dürste wohl niemand mehr hereirrsalleir. Aue, 11. Dezember. Hier wurde eine Sektion Aue des Deutschen und O ester reicht schr: Alpeiivereirrs gegründet. 35 Herren traten sofort bei. Obcrncukirch, 11. Dezember. Vollständig nieder gebrannt ist hier das Fabrikgebäude und Wohnhaus des Fabrikbesitzers Reitz. Als Entstehnirgsnrsache wird Essen- defekt angenommen. Köln. Am Festtage der unbefleckten Empfängnis Mariens feierte die hiesige Marianisch Jnnggeselleii-Kon- gregation das 300jährige Jubiläum ihres Bestehens. Das selbe wurde durch Exerzitien, vxffch von einem österreichi sch!: Ordeirsgeistlichn acht Tage zuvor abgehalten wurden, in der Pfarrkirche St. Alban eingeleitet. Am Festtage hielt der Weihbischof Dr. Müller in Vertretung des Kardinals das Pontifikalamt. Am Nachmittage nahm der Kardinal und Erzbischof Dr. Fischer die Ausnahme neuer Mitglieder und die Weihe der neuen Kongregationsfahrre vor, bei welchr Gelegenheit er eine hrzlich Ansprache an die Jllbilälimskoirgregatioii richtete. Mit der» heiligen Segen schloß die schüre Feier. Neues vom Tage. Berlin, 1l. Dezember. In dem Dikziplinarvrozeß gegen den Gouverneur Horn wird das Urteil an: 23. De zember vormittags lO Uhr verkündet werden. Bremen, ll. Dezember. Nach Newyorker Meldungen hält die starke Rückwanderung an. Mit den Norddeutschen Loyddampfern „Setdlitz". „Barbarossa", ..Kronprinz Wilhelm" und „Cassel" trafen hier in den letzten Tagen von Newyork und Baltimore 5200 Rückwanderer ein. Gegenwärtig sind vier Lloyddampfer mit rund 4000 Zwischen- deckspassagieren unterwegs. Der Norddeutsche Lloyd ermäßigte die Zwischendecksrate von Newyork mit Schnelldampfern um 16 Mark. Ehrtsttania. 11. Dezember. Aus Sandefjord wird gemeldet, daß der zwischen Thrtsttama und Skien ver- kehrende Dampfer Union I gestern nachmittag bei ToenS- berg untergcgangen ist. Die auS 10 Mann bestehende Besatzung ist ertrunken. Telegramme. Wildpark, 12. Dezember. Die Kaiserin traf um 10 Uhr 5 Min. auf Station Wildpark ein und begab sich nach dem Neuen Palais. Karlsruhe, 11. Dezember. Der Großherzog hat aus Anlaß seines Regierungsantritt» 67 zu Freiheitsstrafen verurteilten Personen Gnade erwiesen. Unter den Be gnadigten befindet sich auch eine wegen Mordes zum Tode und dann zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilte Person, die nunmehr auf Wohlverhalten entlassen wird. Außerdem hat das KriegSministertum in 127 Fällen Gnadenakte verfügt. Köln, 11. Dezember. Der „Köln. Ztg." zufolge stürzte heute abend in der Schwefelsäurekammer einer chemischen Fabrik in dem benachbarten Kalk eine Bleidecke ein. Dabei wurden vier Arbeiter schwer verletzt, von denen einer bereits gestorben ist. Köln, 1l. Dezember. Die „Kölnische Zeitung" meldet: Der Grundpreis für Bieterzengnisse ist unter dem 7. Dezember um 3 Mark für 100 Kilogramm ermäßigt worden. Brüssel, 11. Dezember. Die Regierung veröffentlicht die Anlagen zu dem Gesetzentwürfe betr. die Uebernahme des KongostaateS. Wien. 11. Dezember. Abgeordnetenhaus. In der fortgesetzten Generaldebatte über die Ausgleichsvorlagen trat die Mehrzahl der Redner für den Ausgleich ein. Wassilko erklärte, die Ruthenen stünden auf dem Stand punkte der Nationalitätenautonomie und könnten, solange sie in Galizien nicht nach Gesetz und Recht behandelt würden, nicht für den Ausgleich stimmen, der keine Staats notwendigkeit, sondern nur ein Wunsch der Krone sei, im übrigen aber nicht im Interesse der Dymnastie liege. Glombinskt betonte, der Potenklub werde für den Ausgleich stimmen. Der Redner erklärte, seine Partei werde daran festhalten, daß ein wirtschaftlich und politisch starkes, in internationalen Beziehungen mitentscheidendes und ein greifendes Oesterreich nicht bloß für die Entwicklung seiner Völker, sondern für ganz Europa unentbehrlich sei. Abg. Fürst AuerSberg spricht sich für die Ablehnung des AuS- gleichs aus. da er wesentliche Forderungen der Agrarier unerfüllt lasse. Die nächste Sitzung findet morgen statt. Bern, 12. Dezember. Die vereinigte Bundesver sammlung wählte zun: Präsidenten für das Jahr 1908 den Bundesrat Brenner-Basel (radikal) und zum Vize präsidenten den Bundesrat Zemp-Luzern (katholisch-kons.). Paris, 12. Dezember. Der Kriegsminister bereitet einen Gesetzentwurf vor betr. die Reorganisation der Land- wehrcadreS. U. a. sollen die Landwehr-Offiziere und Lerzte nach Ablauf ihrer Dienstzeit, falls sie darum nach- suchen und die notwendige Eignung dafür besitzen, bis zum 65. Lebensjahre in den Cadres der Landwehr verbleiben können. Rom, ll. Dezember. Der Papst empfing heute den päpstlichen Nuntius in München. Frühwirth, in Audienz. Palermo, 11. Dezember. In der Schwefelgrube von Lercara fand eine Explosion von Gasen statt, wobei fünf Bergleute getötet wurden. London, 11. Dezember. Der deutsche Kaiser ist heute abend 7^ Uhr in Port Victoria eingetroffen und hat sich an Bord der „Hohenzollern" begeben. London, ll. Dezember. Der deutsche Kaiser gab in einer Ansprache an den Lordmajor von London beim Ab schiede auf der Charing Croß-Station seiner Befriedigung über den Empfang in der Gutldhall und seine und der Kaiserin entzückende Begrüßung durch die Londoner Bürger- schaft Ausdruck. Auf Anfrage des Lordmayors fügte der Kaiser hinzu, meine Gesundheit hat sich sehr gebessert. Mein Besuch in London hat mir große Freude gemacht. London. 11. Dezember. Auf die von den Berg leuten der Federated Area vor: Großbritannien gestellte Forderung, die Löhnung um 5 Proz. zu erhöhen, hat Lord James Heresord erklärt, daß die Lohnerhöhung mit Beginn des neuen Jahres eintreten solle. Die Federated Area umfaßt die Bergleute von fast ganz England. Stockholm, ll. Dezember. Heute nachmittag hielt Prof. Eduard Buchnec-Berlin, der Inhaber des Nobelpreises für Chemie, einen Vortrag. Redner gab an der Hand zahlreicher interessanter Experimente und Lichtbilder eine Schilderung der in dem letzten Jahre auf dem Gebiete der Gärung gemachter: Fortschritte, die mit Beifall ausge nommen wurde. Sofia. 12. Dezember. In der vergangenen Nacht wurden die Führer der Revolutionäre Boris Sarafow und Garwarow durch Revolverschüsse getötet. Sarafow be gleitete gerade der: bei ihm weilenden Garwarow zur Tür, als ein Macedonier vor: der Straße herbeieilte und beide erschoß. Nelv-Uork. 11. Dezember. Nach den letzten Mel dungen über den im Bezirk Pickend zwischen Weißen und Siegern ausgebrochenen Rassenkarnpf ist nur ein und nicht 35 Neger getötet worden. Ottawa (Canada), sll. Dezember. Die Regierung hat ihre Vertreter in Europa telegraphisch angewiesen, die Einwanderung nach Canada in diesem Winter nicht zu er- mutigen. Theater und Musik. j Köln. Dienstag abend ging die ihrer schönen Weisen wegen beliebt gewordene Operette „Der Walzer traum" von Oskar Strauß unter persönlicher Leitung deS Komponisten zum 100. Male über die Bretter de» MetropoltheaterS. Das auSverkanfte Hans und der stürmische Beifall gaben beredtes Zeugnis von der Beliebt- heit, welcher sich der österreichische Komponist in der rheinischen Metropole erfreut. Die Direktion hat. um den Wünschen deS Theaterpublikums gerecht zu werden, die Anwesenheit des Komponisten u« 2 Tage zu verlängern gesucht. I Dresden. Residenztheater, ffreitag wird tin Operetten» «bannement. 1. Serie, zum ersten Male .Der blaue Klub' von Karl Kapeller gegeben. Sonnabend wird Die lustige Witwe wieder-