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April, abends ^9 Uhr im Tivoli. Oer Einladung des Reichsvereins will der Zentrumsverein Folge leisten: Zentrumsanhänger und Katholiken erscheint auch dort zur Vertei digung Eurer gerechten Sache. Hanisch, 1. Vorsitzender. Die konservative Fraktion und der Landtag Ucber dieses Thema sprach kürzlich in der Hauptversammlung des Konservativen Vereins zu. Dresden der Vizepräsident der Zweiten Kammer, Herr Geh. Hofrat Opitz. Die Versammlung wurde von Herrn Sanitätsrat Dr. Plettne r geleitet und erledigte zunächst die geschäftlichen Angelegenheiten. Aus dem Jahresberichte des Vorsitzenden ging u. o. her vor, daß der Verein jetzt 1213 Mitglieder zählt und dag ihm im letzten Geschäftsjahre 85 neue Mitglieder hinzu getreten sind, denen nur 10 Austritte gegenüberstehen. Der Vorsitzende dankte dann dein Dresdner Männergesang, vereine, der seit nunmehr 25 Jahren die patriotischen Fest- lichkeiten des Vereins in uneigennützigster Weise durch seine Mitwirkung unterstützt hat. Weiter berichtete er über die stattgcfundenen Versammlungen, Festlichkeiten sowie die Vorstands- und Ausschusisitznngen, die sämttich gut besucht waren. Den Kassenbericht erstattete Herr Hoflieferant Kaufmann Weigan dt. Auf Antrag des Rechnungsprüfers Herrn Zollsekretär Eulitz wurde die Jahresrechnung richtig gesprochen und dem Gesamtvorstund Entlastung erteilt. Die ausscheidenden Vorstandsmitglieder wurden nach der Vorschlagsliste einstimmig wieder in ihre Aemter berufen, darunter Herr Sanitätsrat Dr. Plettner zum Vorsitzenden, Herr Stadtverordneter Buchbinder obermeister Uurasch zum 1. und Herr Dr. med. Finde zum 2. Stellvertreter des Vorsitzenden. Herr Sanitätsrat Tr. Plettner schlosi hierauf die Hauptversammlung mit dem Wunsche, daß der Verein auch in Zukunft besonders im Hinblick auf die bevorstehenden Landtagswahlen treu Zu sammenhalten möchte. Von lebhaftem Beifall begrüßt, ergriff hierauf Herr Geh. Hofrat Opitz das Wort zu seinem Vortrag. Er be tonte einleitend, daß er angesichts der noch andauerndeil anstrengenden Landtagstätigkeit Bedenken gehabt habe, den Vortrag zu halten. Auf der anderen Seite sei er jedoch der liebenswürdigen Aufforderung des Dresdner Vereins auch gern gefolgt. Zunächst möchte er hier das Anerkennt nis aussprechen, daß in der Zweiten Kam m e r m i t hervorragendem Fleiß und mit Eifer ge arbeitet worden sei, wenn er auch nicht alles in Schutz nehmen und verteidigen könne. Vielleicht sei auch oft etwas zu lange geredet worden, doch müsse er darauf Hinweisen, daß auch unter diesem Umstande andere Parlamente zu leiden hätten. Mit dem gegenwärtigen Landtag werde das sächsische Parlament in seiner jetzigen Zusammensetzung entlassen. Dieser Landtag sei seit langer Zeit in einer anderen Zusammensetzung gewählt worden, als dies früher der Fall war. Früher habe die konservative Partei und auch die konservative Fraktion in der Zweiten Kammer die absolute Majorität gehabt. Wenn sie auch jetzt noch die numerisch stärkste Fraktion der Zweiten Kammer sei, so habe sie doch kaum mehr als ein Drittel Majorität für sich. Früher sei naturgemäß der Einfluß der Konser vativen stärker gewesen als jetzt. Mit den Zeiten des Leipziger Bankkraches hätten sich von liberaler Seite die ersten Anzeichen dafür bemerkbar gemacht, daß man die konservative Herrschaft im sächsischen Parlamente nicht mehr dulden wollte. Man habe die Konservativen für die finan ziellen Ereignisse gewissermaßen haftbar gemacht, obwohl gerade auch die Liberalen und speziell die Nationalliberalen an diesen Zuständen die Schuld mitgetragen hätten. Tie damalige schlechte Finanzlage Sachsens sei innerhalb weniger Jahre durch den 25prozentigen Zuschlag zur Ein kommensteuer wieder auf die ehemalige Höhe gebracht wor den. Der Redner verwies weiter auf den unglück lichen Ans gang der N e i ch s t a g sw a h le n im Jahre 1003. Damals hätte man in Sachsen beguem noch fünf weitere bürgerliche Vertreter dnrchbringen können, wenn die bürgerlichen Parteien ihre Schuldigkeit getan und fest znsammengehalten hätten. Auch für den Ausgang dieser Wahlen habe man die Konservativen ver- anlwo'-tlich gemacht, anstatt sich zu sagen, daß der Feind links stehe, sei der Kampf von liberaler Seite lax geführt worden und man habe die Parole ausgegeben, der wirkliche Feind stehe rechts. Man sagte: Getrennt von den Konser vativen marschieren und vereint mit der Sozialdemokratie schlagen! (Sehr richtig!) Auch das neue Wahlabkomnwn zwischen den Nationalliberalen und Fortschrittlern sei ein Beweis, daß der Kampf gegen die konservative Partei noch weiter in derselben Weise geführt werden solle. Ferner habe man die Konservativen in der Oeffent- licbkeit fortgesetzt in den schlimmsten Farben geschildert und ihnen auch den VorwurfderJndnstricfcind- lichkeit gemacht. Demgegenüber müsse er betonen, daß sich Wohl kaum ein Staat im Deutschen Reiche unter der Vorherrschaft der Konservativen industriell so glänzend entwickelt habe, wie gerade Sachsen. Trotzdem sei der Vorwurf gegen die konservative Partei erhoben worden und er habe auch leider in industriellen Kreisen viel Anklang ge- snnden. Insbesondere habe man in der gegenwär tigen Zusammensetzung der Ersten Kam mer eine ungenügende Vertretung der Industrie erblickt. Wer nun die Wirksamkeit der Ersten Kammer genau ver folgt habe, der werde zugeben müssen, daß gerade sie ihre Jndustriefreundlichkeit in hervorragender Weise betätigt habe. Auch sei es die konservative Partei gewesen, die seinerzeit darauf hinwies, daß eine der Jetztzeit ent sprechende andere Zusammensetzung der Ersten Kammer durchgeführt werden müsse. Selbstverständlich könne die Erste Kammer nie ein Spiegelbild der Zusammensetzung des sächsischen Volkes sein, wie es bei der Zweiten Kammer der Fall sei, sondern die Hauptaufgabe der Ersten Kam mer werde immer die Wahrung der monarchisch-konsti tutionellen Staatsverfassung bleiben. Infolgedessen könne sie auch nur eine Veränderung in geringem Maße erfahren. Eine andere Zusammensetzung der Ersten Kammer sei natürlich auch mit Schwierigkeiten verbunden und die Frage könne überhaupt nur dann gelöst werden, wenn mm sich ans den rein praktischen Standpunkt stelle. Er verweste hierbei auf das Geschick der Regierungsvorlage vom Jahre 1903/01 betreffend die Abänderung der Ersten Kammer. Der linke Flügel der Zweiten Kammer sei daran schuld gewesen, daß die Vorlage damals zu Fall kam. Auch bei der gegenwärtigen Zusammensetzung der Zweiten Kammer sei eine Reform der Ersten Kammer jetzt vollständig aus sichtslos und cs sei nur zu hoffen, daß die künftige Legis- latnrperiode eine andere Zusammensetzung der Zweiten Kammer bringe und daß durch ein Zusammengehen der konservativen und der nationalliberalen Partei die Reform der Ersten Kammer doch noch durchgeführt werden könne. Bei den Verdächtigungen der konser vativen Partei habe auch das heitere Moment nicht gefehlt, denn man habe gegen die Konservativen auch den Vorwurf der N e b e n r e g i e r u n g erhoben. Selbstver- stündlich habe die konservative Partei diesen Vorwurf nie ernst genommen und sie habe auch ihre bedeutenden Macht mittel, die ihr früher zur Verfügung standen, nie nach der einen Seite hin ausgenützt, sondern jederzeit nur einen vernünftigen Gebrauch davon gemacht. Wenn die liberale Partei die Vorherrschaft gehabt hätte, dann würde sie viel leicht anders gehandelt haben. Auch müsse die liberale Partei erst den Beweis erbringen, ob sie befähigt sei, dic Vorherrschaft mit Glück zu führen. Bis jetzt sei sie jedoch den Beweis hierüber schuldig geblieben, denn sie habe den schweren Schulkampf heraufbeschworen und vielfach schwäch liche Konzessionen nach links gemacht. Hierdurch könne Sachsen wohl kaum einer glücklichen Zukunft entgegeu- geführt werden. Gegenwärtig sei die nationalliberale Partei in der Zweiten Kammer nur dann ausschlaggebend, wenn sie sich mit der sozialdemokratischen oder der konser vativen Partei verbinde. Man könne also nicht von einer nationalliberalen Vorherrschaft sprechen. Ten Gewinn von den gegenwärtigen Zustände» hätten die sozialdemo kratische und die fortschrittliche Partei eingeheimst. In der Hauptwahl hätten die Nationalliberale» nur vier Sitze er zielt, während sie die übrigen 21 Sitze nur durch die Mit hilfe der konservativen Partei erhalten hätte. Auf Grund dieser Tatsachen müßte man doch meinen, daß man auch auf nationalliberaler Seite den Feind nicht rechts, sondern links erblicken müsse. Bedauerlicherweise sei dies jedoch nicht der Fall und es sei ein anderes Verhältnis zwischen den Nationalliberalen und den Sozialdemokraten ent- Die Einweihung des Presseheims in Oberwartha Bei herrlichstem Frühlingswetter fand heute mittag 12 Uhr die feierliche Einweihung des von dem Ortsver- bande Dresden der Pensionsanstalt deutscher Journalisten und Schriftsteller geschaffenen ersten deutschen Presse-Heims in Oberwartha statt. Wehende Fahnen in den sächsischen und deutschen Farben verkündeten vor den Eingängen des Heims den festlichen Tag. Von i/j.12 Uhr an versammellcu sich in den mit Frühlingsblumen, Azaleen und Flieder, festlich geschmückten Räumen des Heims zahlreiche hervor- ragende Persönlichkeiten, unter denen man Ihre Exzellenzen die Herren Staatsminister Graf Vitzthum v. Eckstädt sowie Königlich Preußischen Gesandten Graf v. Schwerin, ferner die Herren Ministerialdirektor Geh. Rat Dr. Rumpelt, Kreishauptmann Dr. jur. Krug von Nidda, Amtshaupt mann Dr. Streit, ferner als Vertreter der Zweiten Ständc- kauuner die Herren Präsident Dr. Vogel und Sekretär Nechnungsrat Anders, als Vertreter des Stadtverordneten kollegiums Stadtverordnetcnvizcvorsteher Hofrat Holst, so wie außerdem Chefredakteur Professor Dr. Lier als Ver treter des Landesverbandes Sächsischer Redakteure und , Berufsschriftsteller und als Vertreter des Vereins Dresdner i Presse Redakteur Georg Jrrgang bemerkte. Außerdem waren noch anwesend dic Herren Professor, Max Hans; Kühne, Hofrat. Professor. Simonson-Castelli, Gemeinde- i Vorstand Lorenz-Cossebaude und andere namhafte Pcrsön- ^ lichkeiten. Auch Se. Königl. Hoheit der Kronprinz hatte j sein Erscheinen zu der Feier zugesagt, war jedoch infolge der zahlreichen Veranstaltungen des heutigen Tages an der > Teilnahme verhindert. - , ! Nack einleitenden Fanfaren, welche Mitglieder der Gardereiter-Kapelle vom Balkon des Heims erschallen ließen, ergriff der zweite Vorsitzende des Ortsverbandes, Herr Schriftsteller Hauptmann a. D. August N i e m a n n , das Wort zu einer gehaltvollen Festansprache, in der er zu nächst allen denen dankte, die zur Förderung des Baues bcigetragen haben. Ganz besonders galt sein Dank den Mitgliedern des Königlichen Hauses, der Staatsregierung, der Königlichen Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt, den Gemeindeverwaltungen zu Cossebaude und Oberwartha sowie den zahlreichen Spendern aus den Kreisen der deut schen Verleger und von Handel und Industrie. Der Redner kennzeichnete dann in geistvollen Worten die Beziehungen der Fürsten zwischen der Schriftstellcrwelt und der Presse, wobei er namentlich auf die Vorbilder des klassischen Alter tums verwies. Die Rede klang aus in ein dreifaches Hoch auf Sc. Majestät den König und das gesamte König liche Haus, worauf die Festversammlung die von den Gardereitern gespielte Sachsenhymne stehend auhörte. An zweiter Stelle sprach Herr Chefredakteur Professor Tr. Lier im Aufträge des Landesverbandes sächsischer Redak teure und Berufsschriftsteller und des Bczirksvereins Dres den. ' Er gab in gehaltvollen und zu Herzen gehenden Worten seiner Freude über die Schöpfung des Heims Ausdruck und hob besonders hervor, daß dasselbe ein Hort des Friedens und der Freude sowie eine echte Erholungs stätte für die in aufreibender Tätigkeit mit am Gemeinde- wohle arbeitenden Vertreter der Presse sein möchte. Die Grüße und Glückwünsche des Vereins Dresdner Presse überbrachte in herzlichster Weise Herr Redakteur Georg Jrrgang, worauf der Präsident der Zweiten Kammer, Herr Dr. Vogel, daS Wort ergriff, um namentlich auf das gegenseitige Verhältnis zwischen Presse und Parlament sowie auf die gemeinsame Arbeit dieser beiden Faktoren cin- ! zugehen. Auch er wünschte dem Heim eine glückliche Zn- ! knnft. Ter erste Vorsitzende des Ortsverbandes, Redakteur ^ Guido Mäder, gab hierauf die Ernennung folgender Ehrenmitglieder bekannt, die sich seit Jahren sowohl um die Interessen der Jonrnalisten- und Schriftstellerwelt im allgemeinen, als auch uni die Förderung des Heims im be sonderen verdient gemacht haben: Klostergntsbesitzer Fritz Arndt-Oberwartha, Geheimer Kommerzienrat Konsul R>n° Hold-Dresden, Oberbürgermeister Geheimer Rat Tr. ing. Dr. Beutler, Kreishauptmann Dr. jur. Krug von Nidda, Ministerialdirektor Geheimer Rat Dr. Rumpelt, General direktor der Königlichen Musikalischen Kapelle und der Hef- lheater Wirklicher Geheimer Rat Tr. Graf von Leebacb, Exzellenz, und Staatsminister Graf Vitzthum von Eckstädt, Exzellenz. Sämtliche Herren haben die Wahl zur Ehren mitgliedschaft angenommen, wofür der Redner mit herzlichen Worten dankte. Im Namen der Ehrenmitglieder sprach Se. Exzellenz der Herr Staatsminister G rafVitzth » m v o n Eckstädt. Der Herr Minister wies besonders auf das ge meinsame Zusammenarbeiten zwischen Staatsregierung und Presse im Interesse des Allgemeinwohles hin und beglück wünschte den OrtSverbaud zu seiner schönen Schöpfung. Als Anerkennung des Hauptvorstandes überreichte Herr Schriftsh'ller August Niemann dem Vorsitzenden eine kost- bare silberne innen vergoldete Schale mit folgender Wid mung: „Herrn Guido Mäder, dem Vorsitzenden unseres er folgreichen Dresdner Ortsverbandes, dem Schöpfer des Presseheims, in dankbarer Würdigung seiner Verdienste um die Förderung der sozialen und Humanitären Interessen der Standesgenossen gewidmet von der Pensiondanstall deutscher Journalisten und Schriftsteller." Die Schale rubt auf vier vergoldeten antiken Löwen und zeigt die Stadt wappen von Dresden und München, sowie die Enblcme der