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Sächsische Volkszeitung : 15.07.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192107157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19210715
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19210715
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-07
- Tag 1921-07-15
-
Monat
1921-07
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 15.07.1921
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'»»rag, den JE IVA — Jugendwettbewerb. Der Landesverein Sächsische« Hei. matschnh schreibt unte: der sächsischen Schillingen!» einen Wett» vcwer^ms, der Schülern und Schülerinnen Gelegenheit gibt sich in den großen Ferien mit de» Aufgaben des Heimat- und Naturschutzes zff beschäftigeil. Tk sollen sclxrnde Ausgaben in Kufsatzform behandelt werden: für Schüler und Schülerinnen unter 14 Jahren: Jugendwandcrungen und Naturschuh; für solche über 14 Jahren: Was kann die Jugend für den Heimat, schuh tun? Diese Arbeiten lino bis 31. Oktober an den Heimat schutz, DreSden-Nltstadt. Schießposse 24, einzusenden, wo auch die näheren Bedingungen kostenlcS erhältlich sind. Wertvolle Preise, als 1 Germania-Fahrrad, 1 Wanderer-Fahrrad, 1 Jca- Knmera und 1 Projektionsapparat, 1 Ernemann-Kamera, Rodel schlitten, Rucksäcke, Sport- und Touristcnkleidung. und vieles andere mehr werden dazu beitrapeu, daß sich Sachsens Schul jugend zahlreich an diesem Wettbewerb beteiligt und dadurch die sächsische Heimat weiter verstehen und liebe» lernt. — Leipzig. (Zwischenfall im S t a d t p a r l a m e n t.) Als in der Stadtverordnetensitzung am Mittwoch bei der Bera tung einer NatSborlage über die Nmwandlung der Geschäfts, stelle städtischer Wohnungsbau in die Städtische Baugesellschaft m b. H. ein Mitglied des wirtschaftlichen Bürgerausschnsses eine längere Rede über die Ausführung von Wohnungsbanten in eigener Regie hielt, wurde ibm vom Stad'verordnetenvorstcher „ach einer Mahnung, zur Sache zu sprechen, das Wort ent- zoaen. Daraufhin verließen sämtliche Mitglieder der bürger lichen Rechten de» Sitzungssaal, so daß es zu einer kurzen Un terbrechung der Sitzung kam. Freidenker-Pharisäertum Unter dieser Uebcrschrift wird uns folgendes geschrieben: Die Pharisäer sterben wirklich niemals auS. So ein schö nes Mäntelchen der Entrüstung um des Wohles der Mitmen schen willen kleidet ja zu gut. Unter der Spitzmarke »Christen" bringt die sozialdemokratische Dres. dener Volkszeitung Nr. 156 vom 7. Juli 1821 folgenden gehässigen Artikel: „Wie es mit der Toleranz und der Nächstenliebe der kirchlichen Kreise beider Kofessioneu bestellt ist, zeigt wieder einmal ein Vorfall, der sich kürzlich in Pieschen abgespielt hat Dort wurde aus der Kinderbcwahranstalt eine Stellage für ein Krankenbett für eine schwcrkranke Frau geborgt. Obwohl dies in der Regel keine Gebühren kostet, mußten in diesem Falle 2 Mk. Leihgebühren bezahlt werden, weil der Mann der Kranken aus der Kirche ausgetreten sei. Als die Fra», die katholiicb und seit 20 Jahren in Pie schen ansässig war, starb, sollte sie nicht auf dem Pieschnrr Gemeindefriedhof beerdigt werden, sondern man verwies die Angehörigen nach dem Pauli- oder den inneren katholischen Friedhof. Erst als die Angehörigen in ein evangelisches Be gräbnis einwilligtcn wurde die Beisetzung auf dem Pieschner Gemcindcfriedhof zugelassen. Dafür, daß der Mann der Ver storbenen aus der Kirche ausgetreten war, also nicht, wie die allermeisten Kirchenchristen Heuchelei trieb, mußte er für das Begräbnis eine l^tragcbühr von 20 Mk. zahlen. Außerdem war auch nach eine Gebühr von 20 Mk, zu zahlen. Vielleicht als Entschädigung dafür, daß der katholische Geistliche auf seine lohnende Mitwirkung verzichten mußte. Damit aber nun noch nicht genug. Auch die Grabltelle, die gewöhnlich 50 Mk. kostet, mußte mit 75 Mk. bezahlt werden, weil die Verstorbene „katholisch" gewesen fei. In ähnlicher Weise re- vauchicrte sich zugleich auch die katholische Geistlichkeit wieder dafür, daß die Verstorbene „evangelisch" begraben wurde, in- dem sie da? zuvor bereitwillig zugcsagte Geläute zur Beerdi gung drcivicrtel Stunde vor Stattfinden desselben wieder abkaate. Unter der Motivierung, daß die Bestimmung der ka'holilchen Kirche es nicht znließ, daß bei evangelischen Be gräbnissen mit „katholischen Glocken" geläutet wird. — ES wird Zen. daß die Arbeiterschaft dieses geradezu schamlose, scelcnsangerisch-profitiägcrische Gebaren dieser Pa- tenikirchcnchristen erkennt und die einzige richtige Antwort darauf erteilt durch den Massenaustritt aus der Kirche. Der Vorfall zeigt aber auch wieder, wie notwendig eS ist. daß die Friedhöfe so schnell wie möglich aus dem Besitz der Kirche ent eignet und den politischen Gemeinden übernommen wer den. Die proletarische» Freidenker werden es als ihre Auf gabe betrachten, i» allen Orten sofort geeignete Schritte in dieser Richtung änznleiten und mit aller Schärfe durchzu- führcn. Wer das Kirchenchristentum in seiner richtigen Ge stalt als kapitalistisches Geschäft erkannt hat» muß in den Reihen der Freidenker zu seiner Bekämpfung Mitwirken und seine Mitgliedschaft bewirken. In allen Orten, die noch keine Zahlstelle des Zentralverbandes haben, wird eine Gründung sofort vnrgenommen. Alle sich daran interessierenden Ge nossinnen und Genoffen wollen sich an das Sekretariat DreS- den-A., Kleine Plauensche Gaffe 48, wenden." Das klingt schauerlich! Wa? aber ist wahr? Die Diako nissin bat für die Krankenbettstellage nichts verlangt. Die Len ti fragten zwar, wieviel eS kostet, haben aber nichts bezahlt. Des weiteren liegt ein Beschluß der evangelisch-lntherischen Pfarr- gemeinde Pieschen und Trachenberge vor. auf dem St. Markus friedhofe nur noch Angehörige dieser Gemeinden aufzunebmcn, da der Friedhof sonst in kürzester Zeit gefüllt ist. Dann müßten diese Gemeinden selbst ihre Angehörigen auf sehr weit entlege nen Friedhöfen beisetzen und auch mit gewaltigen Geldmitteln einen neuen Friedhof, der dann auch weit entlegen wäre, er- richten. Deshalb die Verweisung auf andere Friedhöfe. Der Beschluß wird aber möglichst milde gehandbabt. namentlich wenn schon Angehörige der Familie auf dem Marknsfriedhof liegan. Es kam nun die Schwägerin des protestantischen Mannes, der keine Zeit hatte, mit dem Töckterchen der Verstorbenen zum ev.- luth. Pfarrer MagirinS, der dein Kinde in dieser Zeit Konfir- mandenuuterricht erteilte, mit der Bitte, die Beerdigung vor zunehmen. ES ist also nie davon die Rede gewesen, die Katholikin katholisch zu beerdigen Beim katholischen Pfarramt wurde die Beerdigung durch den Besorger, der den Sachverhalt nicht kannte als protestantische Beerdigung einer Protestantin angemeldet. Als dann das protestantische Pfarramt pflichtgemäß anzeigte, daß die Verstorbene Katholikin sei, mußt« natürlich das bewilligte Geläut abgesagt werden. Soviel Selbstachtung haben zu dürfen, wird man wohl der katholischen Kirche noch zsrbilligen auch von seiten ihrer größten Feinde, daß sie bei der Beerdigung von Katholiken durch de» Geistlichen einer anderen Konfession chweigt. Anders würde eS ia auSsehen, als ob wir dieses Per- chinähen des katholischen Begräbnisses, welches doch ein Ver- ckmähen der Kirche selbst ist, noch ehren. Würden die Herren Freidenker einer Anhängerin de? FreidenkertumS, die sich zuletzt doch noch christlich beerdigen läßt, auch Ehrengeleit mit ihrer Frcidenkerfahne geben, wenn sie eine haben?? Es wurde zu nächst vom katholischen Pfarramt das Geläut für die protestan tische Beerdigung einer angeblichen Protestantin genehmigt, weil ja gerade im Begräbniswesen die größtmöglichste Toleranz herrscht, so daß der protestantische Geistliche auf den katholischen Friedhöfen seine KofessionSangehörigen ganz nach seiner Weise beerdigen kann und umgekehrt. Ein „Geschäft" kann beim besten Willen mit den Fried höfen nicht gemacht werden. Dir katholischen Friedhöfe in Dres den haben <n den letzten Jahren eine Schuld von 80 800 Mark aufnehmen müssen. Die Verwaltung des protestantischen Mar- knSfriedhokeS in Pieschen schließt in diesem Jahre mit einem Defizit von zirka 4000 M. DaS Defizit müssen die kirMichen Gemeinden tragen. Sonach ist die Kirchengemeinde in diesem Punkte eine Art Stcrbekass-. ES kann de» Mitgliedern, di- durch ihre Kirchensteuern beständig das Defizit decken, nicht zu- gemutet werden, Nichtmitaliedern unter gleichen Bedingungen zuzulassen. Die Nichtmiiglieder müssen eben auch durch höhere Zahlung Hessen, d^s Defizit zu decke». klebrige»? sparten die «r. 1S1. Esv.t, , Leut, det diese« höheren Abgabe immer noch erheblich durch weit geringer« Ausgaben für die Begräbniswagen. Aus welcher Seite ist nun Nächstenliebe und Toleranz. Seelensängerei und kapitalistisches Geschäft? Ehrabschneidung und Verleumdung sind schlechte Mittel im Kampfel Hat man keine anderen Mittel. Anhänger zu werben??? Auch die Zr'- jung und der Zentralverband der Freidenker mußten wissen, wie leicht man in die Brüche kommt, wen» man sich einlett g ve. richten läßt. Nm die Profitgier der Geistlichen zu beleuchten, teilen die Freidenker vielleicht ihren Leuten mit, wie viel Gehalt jetzt ein katholischer Pfarrer hat. Nachdem er Volksschule und 8 Jahre Gymnasium und 5 Jahre Universität hinter sich hat, kann er sich nach 24 Dienstjahren etwa im Alter von 50 Jahren dev Höchstgehalt mit sage und schreibe l040 Mark im Monat bei freier Wohnung erringen. Die meisten seiner Schüler und Schülerinnen verdienen schon mit 20 Jahren mehr, wo er sich noch tüchtig plagen mußte und seinen Eltern noch schwere Gel der kostete. Wir „Schwarze" ß»d doch bessere Menschen als mau denkt. 2 !!- >'--77-- Ans Dresden —* Der Schlesische Adler (das schlesische BewährnngS- zeichen) wurde für hervorragende Verdienste um Obcrschlesien Herrn Klempncrmelster Franz Andersch, der in nächster Woche zugleich sei» öOjähriges M i l i t ä r j u b i l ä u m feiern kann, verliehen. Kampf nm die Schule Leipzig. An den Leipziger Bczirksschiilen wird von der Lehrerschaft eifrig für die weltliche Schute gearbcitel, überall werden Elternversanimlungen avgchalicn, in denen die Eltern für die Schule des Leipziger LehrervereinS willig gemacht wer den Leider sind diese Bemühungen nicht ohne Erfolg. Der EUernrat der 4. k a t ho l i sch - n Schule in Lcipzig-GohllS hielt es daher für seine Pflicht, seine Eltern gleichfalls für die kommende Abstimmung in persolg des RcichSschulgesetzes vorzu- bcreiten und hatte für Dienstag de» 5. Juli eine Elternver- sammluug einberufen. Der Vorsitzende des Leipziger Haupt- elternrateS, Herr Eidmann, sprach über: WaS verlangen wir Eltern vom Reichsschulgesetz und von der Schule der Zukunft? Der Redner besprach erst die einzelnen Paragraphen des neuen Reichsschulgesehes, schilderte die nach diesem möglichen Schul arten und ging auf deren Vorzüge und Nachteile ein. Ganz be sonders besvrach er die Gemeinschaftsschule, die keinesfalls mit der bisherigen Simultanschule verwechselt werden darf. Die bisherige Siniultauschule war eine christliche Schule. Die neue Gemciuschaftsschule ist eine weltliche Schule, in der auch Reli gionsunterricht gegeben wird. Redner kam z» dem Schluß, daß, das Reichsschulgesetz in der vorliegenden Fassung in keiner Meise den Anforderungen entspricht, die christliche Eltern stelle» müssen. Ganz besonders noch ans dem Grunde, weil die Eltern rechte zurückgesetzt und den Ländern zu viel Freiheit i» der Aus legung des Gesetzes gelassen ist. Für Sachsen würde dies de» Untergang der meisten katholischen Schulen bedeuten. An den Vortrag schloß sich eine sehr lebhafte Aussprache, bei der ei» für die weltliche Schule cintretciider Lehrer ver suchte, die Eltern für seine Ansichten zu begeistern. Wie z» erwarten war, ahne Erfolg. Die vom Redner eingebracbte Ent schließung wurde gegen die Stimme eines Lehrers angenommen. Sie lanteie: „Die anwesende» katholischen Eltern verlangen für ihre Kinder katholische Schulen mit kirchlich-gläubigen Lehrern, die gewillt und befähigt sind, im Sinne unserer Weltanschauung und in Ilebercinstimir.ung mit !cr Erziehung unserer Familien tätig zu sein. Nur eine solche Schule gewährleistet eine Er ziehung. wie wir sie für no.'wendig und richtig halten. Wir ver urteilen daher beim Neichssch»lgesetzc>itwnrs die Zurücksetzung der Bekenntnisschule gegenüber anderen Schularten, vcrlanacn vielmehr völlige Gleichberechtigung mit diesen, ausreichende Ver tretung bei der Schnloerwaliung und Schulaufsicht. Entsprechend unseren, uns i» der Verfassung gewährleisteten Rechten erwar ten wir die Anerkennung der Elternrechte als obersten Grundsatz bet der Schnlgesetzaebnng in einer Form, die den Ländern nicht die Möglichkeit läßt, den Eliernwillcn auSzuschaltcn." Gemeinde- vnd 8 Dresden. Kathol. G e s e I l e n v e r e i n. ES wird hiermit nochmals auf die Annonce im Inseratenteil, betreffs deS am Montag de» 18. Juki stattfiudendc» VereinSabeud mit dra matische» Darbietungen hingewiesen. Um zahlreiches Erscheinen wird gebeten. Gleichzeitig wird auf das am 7. August statt- findendc Vogelschießen aufmerksam gemacht. 8 TreSden-Neustadt. K r e n z b ü n d n i s, Ortsgruppe Dresden-Neustadt. Am 20. Juni feierten die Dresdner Gruppen ihr Patronatsfest. Eingeleitc! wurde dosselbe früh durch gemeinsame hl. Künliillmionseier. Nachmittags 3 Uhr ver einigte» sich die Mitglieder der Gruppen i» der Garnisonkirche zur Segeusandacht. wobei der Präses, Herr Kaplan Sprent- zel die Festpredigt, mit anschließender Persprechensernenernng, hielt. Die Lieder dazu umrdcm unter Lauten- und Viollnbeglei- tung gesungen, was bet allen Anwesenden einen nachhaltigen Eindruck hinterlicß. Das herrliche Sonntagswetter hatte eine große Anzahl der Mitglieder herbeigeführt, so daß in verschiedenen Gruppen die Wanderung durch die Heide angctreten wurde. Eine besonders schöne Gruppe bildeten die junge» Mädchen, in Hellen Kleidern, mit Blumen geschmückt, welche singend in ihrer Mitte eine» Wagcir mit einer Pechtonne mit sich führten, wodurch sie die Aufmerksamkeit und Freude aller Spaziergänger erregte». Um 6 Uhr war Treffpunkt hinter der Hellerschenke,, wo alsbald auf einer reizend im Wald gelegenen Wiese fröhliche Gesänge er tönten und die Jugend bei Spiel und Neigen manch' Alten wie der jung werden ließ. Bei niedergehender Sonne hielt Herr Ka plan Sprentzel eine Flammcnrede, in welcher er in den altheid- nischen Brauch der Sonneinveildfener einen christlichen Sinn hin einlegte und die Möglichkeit nachwies, auch diese Sitte in christ katholischer Weise weiterleben zu lassen. In stimmungsvoller Umgebung eines Steinbruches stiegen dann alsbald die Flam men des JohanniSfeuers zum Himmel empor, mntanzt von der singenden Jugend, wobei Aufführungen von Reigen und passende Deklamationen abwechselten. Am niedergehenden Feuer gedachte Herr Kaplan Lehmann, unter Vergleich des Feuers mit dem Leben, der Opfer des Weltkrieges, indem er ihrer dankbar gedachte, und versprach ihnen allen ein treues Gedenken zu be wahren. Unter Gebet deü Psalmes „De prosundiS" und ge meinsamem „Vaterunser", bei dessen Amen die Blumen und Kränze der jungen Mädchen den Toten, zur Ehrung, gewidmet wurden, beschlossen passende Lieder die würdige Feier. In Gruppen geordnet wurde unter Gesang des „Abschiedes vom Walde" der Heimwcg angetretcn. So endete dieser Festtag dcS Kreuzbündnisses, der wohl lange in aller Erinnerung bleiben dürfte, in harmonischster Weise. — Sonntag, den 17. Juli gemeinsame Wanderung nach Ullersdorf. Abfahrt halb 8 Uhr früh, ab Neustädter Bahnhof, mit Linie 11 bis Gasthos Bühlau. Um 3 Uhr findet Gottesdienst in der Hauskapelle des Herrn Ka plan Feßler, Ullersdorf statt. Picknick aus dem Hutberg bei Weißig. Nachmittag» in Gemeinschaft mit der Gruppe Radcberg Andacht und anschließender Vortrag des obengenannten Herrn in Ullersdorf. Gegen Abend tzei»iwa»der»ng durch die Heide nach Dresden ober Fahrgelegenheit ab Bühlau. Stein. ff Radcberg. Sonntag den 17. Juli Gartenfest. — 8 Nhr Kindcrfestzug. — Soun tag, den 14. August Ausflug nach Rennersdorf bei Stolpe». ff BernSdorf. Das hiesige kach. Kajiuo wie auch viele katholische Ellern hatten sich am Sonntag abend zahlreich im BcreinSlokal versammelt. Herr Neda'leur Ko ring von der Sachs. Volks zeit,mg in Dresden war herbeigeellt, unseren katholische» Eltern mit beredtsten Worten Ausschluß zu gebe» über die Wichtigkeit der konfessionellen Schule. Die trefflichen Ausführungen de- Redners, denen die Versammlung mit gespannter Aufmerksamkeit und regem Interesse lauschten, sanken die volle Anerkennung der Zuhörer. Cs schloß sich daran eine lebhafte Debatte. Ter Schluß der Versammlung klang in dem einmütigen Ruf aus, fest und unerschütterlich für die konfessionelle Schule einzutreten. W. Partei" aHrichten Bautzen. Die Juliversammlung der Z e n t r u m s or t s- gruppe Bautzen war eine Weiheslunde für alle Parteiinitglie. der und -freunde. Mu vorbildlicher Aufmerksamkeit lauschten die Hörer den glänzenden Auszuhrungen unseres verehrten LandtagSabg. Heßlein, der uns unter dem Kemiworte „Aufstieg oder Niedergang" tiefe Einblicke in die politische Lage vermittelte und uns endlich einmal Klarheit brachte über viele Ereignisse der letzten Jahre. Er führte in großen Linien gezeichnet aus: Es ist schwer, über die politische Lage zu sprechen in einer Zeit, da von links und rechts eine Atmosphäre geschaffen ist. die mehr als schwül ist. Wir, das Zentrum, stehen fest ans dem Boden der rechtmäßig geschaffenen ReichSverfassung. Wir verurteilen jeden Putsch und begrüßen die Aburteilung der Verbrecher der mitteldeutschen Aufstands- bcweglliig, verlangen aber die gleiche Behandlung für die Ver brecher aus den Kapp-Putschtagcii. Die Art und Weise, wie im Falle Jagow gearbeitet wird, ist eine Verhöhnung der Staats- gcwnlt. Die Einsicht, daß wir den Krieg verloren haben, muß noch in vielen Köpfen Einkehr halten. Und in diesem Zu sammenhänge muß nun endlich einmal dem deutschen Volke di« Wahrheit gesagt werde» über die tatsächlichen Ereignisse vor Abschluß des Waffenstillstandes. Man lese nur das vom Ritt meister Grafen Karl v. Hertling herausgegebene Buch: „Ein Jahr Reichskanzlei." Es war unser Unglück, daß in den letzten zwei Kriegsjahrcn die Führung von den politischen Führern hin- ubergeglitten ist auf die militärischen Machthaber. DaS in den Akten schlummernde Telegramm HindenburgS an Erzberger, als dieser den schweren Gang nach der unseligen Waldecke in Frank- reich ging, de» kein anderer Staatsmann auf sich nehmen wollte, muß hiuausgc-nfen werden ins Volk, um endlich da» Lügenge webe zu zerreißen, das sich um den Namen Erzberger schlingt. Wie die Entente mit dem wehrlosen deutschen Volke umgebt, ist verbrecherisch und wird sich nach christlicher Auffassung einst an der Entente selbst zeigen, aber wir dürfen auch nicht blind vorübergehcn an den großen Schäden, die im eiaenen de»t clw.r Hause zu finden sind. Der geschätzte Redner nimmt weiter in klar umrissenen Worten Stellung zu den Konferenzen in Sva, London, Paris usw. Wir haben zu oft erklärt, wir können nicht mehr und baben doch die Forderungen erfüllt. Das Schlem mer- und Prafferleben, die Flut von täglichen Vergnügungen raffiniertester Art mit Millioneuumlähen, der tolle Betrieb auf dcu Rennplätzen, der nie gesehene Luxus in Bädern und Kur orte», wo Schieber und RevolutionSgewinnler ihre wüsten Or gien feiern, sind die Brunnen, aus denen die Entcntekommis- siriicn ihre maßgebende» Berichte schöpfen. Von höchstem Inter esse waren ferner die Ausführungen über den wahren Sachver halt bei Erledigung des Ultimatums und die wertvolle Aufklä rung in der Lebensfrage des deutschen Volkes: Oberschkesieiu Am Schlüsse seiner Rede ließ uns Herr Abg. Heßlein einen tiefen Blick tu» in daS weite Arbeitsfeld, wo er als einziger die Christ» I.che Volks-Partei vertritt. Im Rabmen dieses kurzen Berichtes ist eS nicht möglich, auf die Einzelheiten einzugehcn. ^ ES kam uns allen aber zuni Bewußtsein, daß wir mit allen Kräften Mit arbeiten müssen am Ausbau unserer Parteiorganisation und unserer Presse; Hera» jeder Mann, jede Frau in die Orts- gruppe, bera» die christliche Junend ins Jungzentrum, muß die Parole sein. Wir alle müssen Opfer bringen an Zeit und Geld, ieder muß eS sich zur Ehrenpflicht machen, neue Kämpfer und Mitarbeiter zu werben. Nur so werden wir dem ersehnten Ziele näher kommen und einen zweiten Abgeordneten in den Land tag bringen. Mit den markigen W-wten: „In einer Zeit, in der die öffentliche Moral in der Wett ziffammengebrochen ist, in der Zügellosigkeit überall herrsch: müssen wir di? christlichen Ideale wieder mifricbtcn! Ans . n unentwegten Kampfe für unsere heiligsten Güter: Wahrheit. Recht und Freiheit," schloß der Redner. Der Lank kam aller. Hörk-rn auS tiefem Herze«. Nach Besprechung örtlicher Angelegenh'iten fand eine vom Vor fitzenden. Herrn Stndicnrat Heidrich, verlesene Entschließung an die ZentruniSfraktion im Reichstage, die das volle Vertrauen ausspricht, einstimmige Annahme. k. w. Kunst «nd Wissenschaft -- Bantzen. Vor einem Kreise geladener Gäste fand am 11. Juli im Katholischen Seminar ein Vortragsabend statt. Die Bauhner Gesangslehrerin Fräulein Nlrici bot mit einigen fortgeschrittenen Schülerinnen ein mit feinem Geschmack zusam mengestelltes Progranim, orssen Ausführung den jugendlichen Sängerinnen (Frl. Rothe r. Spychala, Schn mann und Jentzsch) sowie ihrer Lehrerin freudigen und herzlichen Bei fall cinlrug. Sowohl die Sologesänge, wie die dargcbotcnen Duette und Terzette gaben eincn schönen Beweis gründlicher musikalischer Schulung und stellten der GesangSpslege, wie sie Fräulein INrici übt, ein höchst ehrenvolles Zeugnis auS. Auf das Wirkungsvollste unterstützt wurden die zahlreichen Proben klassischer und moderner Liedkunst durch die feinsinnige Beglci» tvlig deS Herrn Seminaroberlehrers Carl En gier, der selbst auch zwei wertvolle Kompositionen (Wiegenlied, Stilles Leid) beigestcuert hatte. Besonderen Glanz verlieh der Veranstaltung die Mitwirkung des Pianisten Herrn Joseph Wagner auS Dresden, eines ehemaligen Schüler? dcS Seminars, von dessen künstlerischem Aufstieg Kunde zu erhalten, allen Gliedern der Semiiiargemeinde ein freudig-stolzes Erleben war. Herr Wag ner bot zuerst L. v. Beethovens 82 Variationen (E-Moll) i» echt klassischem Geiste dar, er spielte dann einige sehr interessante eigene Kompositionen (zwei Aphorismen. F-Dur »nd De?-^»r, 1610; Scherzo 1612), deren technische Schwierigkeiten mit über legener Sicherheit meisternd, und krönte schließlich seine Pracbt- leistnng mit der 2. Legende für Klavier von Fr. Liszt (Franz v. Pank auf den Wogen deS Meeres), die er den beaeffkert lcm- schenden zu einer tiefergrcisenden, mnsikalffcben Offenbarung gestaltete. Den Beifallssturm, den diese meisterhaft herausge. brachte Darbietung auSkölte, beschwichtigt der Künstler mit einer köstlichen Zugabe: Der Grande Etüde, op. 23, Nr. 2 von Ant. Rubinstein, deren Stakkatoschwierigkeiten ihm erneut Gelegen heit zur Entfaltung blendender Technik und überaus glänzenden Spiels gaben. So danken wir ihm und den musikbegeisterten jugendlichen Sängerinnen eine schöne innere Feierstunde, die sich den vorangegcmgencn Veranstaltungen würdig anreihic. Dr. R. verantwortlich: Für den redaktionellen Tc,I: Friedrich Ko ring; für den Inseratenteil: Josef Fob mann. — Druck und Verlag der „Saronia-Bnchdrnckerei" G. in. b. H zu Dresden. Geschäftliches Liibau. Auf ein hunderjähriges Bestehen kann am 15. Juli die hiesige Lederfabrik von Adolf Lorrnz zurückblicken, welche als handwerksmäßiger Beirieb in Ostritz am 15. Juli 1821 gegrüu- det worden ist, und sich diese Zeit ununterbrochen im Besitz der Kainiffe Lorrnz befunden hat. Vom Vater. Herrn privatisieren- den Gerbermcister Edmund Lorenz, der sich jetzt verhältnismäßig noch guter Rüstigkeit erfreut, ging das Geschäft auf seinen Sohn, Herrn Adolf Lorenz, den fetzigen Jnbaber, über, und es ist von diesem im Jahre 1802 maschineller Betrieb eingerich tet worden. Nächstes Jahr wird die Fabrik in die vierte Gene- ration, in den Besitz des Herrn Alfred Lorenz, übergehen Auf den morgen Sonnabend im Kaufhaus Liegncr, Lvb- tau, Freibergcr Straße 123, beginnenden Saisonausverkauf se hicrmil besonders hingewiesen.
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