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Sächsische Volkszeitung : 14.04.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192104149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19210414
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19210414
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-04
- Tag 1921-04-14
-
Monat
1921-04
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 14.04.1921
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»tchslsch« »»in«,«»«,,, ^uunerslag den 14. April 1821 Nr. 85. Leire 3 Die hineinyefal?enen Tschechen Die Prager Negierung hat bekanntlich vor kurzem eine Wiederg»t»rachu»gSsorderu»g sieben Deutschland in d-c beschei denen Höhe von 40—45 Milliarden Kronen angenieldet, cbwohl Deutschland mit Tjchechien überhaupt keir.en Krieg geführt und ihm keinerlei Schaden verursacht hat. Diese tschechischen Forde- rangen scheine» selbst der Entente über die .Hutschnur gegangen zu sein, denn der Pariser Vertreter der „Lidovo Nov-na" teilt mit, daß auf Grund der Auskünfte von maßgebenden Kreisen der Ansvruch der Tscheche» auf Wiedergutmachung höchstens teil weise für die Zeit von der Anerkennung der tschechischen Republik bis zum Waffenstillstand, also für noch nicht ganz zwei Monate, anerkannt werden könne. Pen». 13. April. Das „Prager Tagblatt" meldet: Im Lause der politischen Empfange beim Präsidenten Masarpk werden Ende dieser oder längstens anfangs nächster Woche die deutschen parlamenta'rischeir Führer erscheinen, um die deut schen Forderungen vorzubriugerr. Der Sire lr in England (Eigener Drahl bericht der ..Sachs. V o I l S z e i t g.*i <s»aaa, 14. April. D>e Transportaibeitergewerk-chaflen habe» den Eintritt in den Svmpathie streik mit den Bergarbeitern an etü 'digt, und zwar für Freitag abend 10 Nhr. Die am Montag mit einigen Hoffnungen begonnenen Verhandlungen sind gestern zusammen ge brocken. Es ist anzunehmeii, das? inzwischen wied r Vorschläge gemacht wurden, obgleich die Regierung auch einen Generalstreik nicht kiirchiet ES stehen so enorme Interessen auf dem Spcel, daß aus S>iten der NnlerneBner und der Negierung recht wodl die Ansicht bestehen kann, dag ein siegreicher Generalstreik ihren Interessen nützlicher ist. als der Versuch einer möglichen Einigung. Ter Erzbischof von Dublin s- London, 1.3. April. Der Erzbischof von Dublin. Wash, ist gestorben. Er war während seines ganzen Lebens an der nationalistisch-irischen Bewegung interessiert. Karl rechtmäßiger KL »lg von Ungarn Basel, 18. Nprtt. Die ungarische Negiernna hat am Montag durch Vermiolw g der Schweizer Gesandtsckast in Wien dem BnndeS- rot eine Note überreicht, in der sie ihm zur KenniniS bringt, daß sie Exkaiser Karl als rechtmäßigen König von Ungarn betrachte und daß deiselbe nur durch äußere Umstände an der Aus übung settier Herrscher reckte verhindert >e'. Sie risstet Lemgeuläß an den Bnndesrnt das Erincken, dem König von Ungarn den Aul en,halt auf Schweizer Gebiet zu gestatten. Buvope , 13 April Me das Ungarische Telegrgphcn- und Korrespondeiizbnro erfährt, hat der RcichSverwesec Admiral Horthh an die Nationnlarnice einen Befehl gerichtet, in dem er betont, daß er an seiner bei der Uebernahme der Ne cntschaft zun, Ausdruck gebrachten Absicht, so lniwe im Amt zu verbleiben, als es das Wohl des Landes er orver>, trotz der Eieign sse der letzten Tage festbalie und im Interesse des Bettandes Ungarns an seinem Platze nns- gcharrt habe. Eine gewal'tät ge plötzliche Veränderung in der Re gentschaft würde den Besinn' der Nation gefährden. Der Rcschs- verweser schließt mit einem Dank an die Arm e und mit dein Aus druck seines Vertrauens in die Znrnist Un arns. Las „Habebaroe-g setc" Wien, 1.3. Arril. Tie Nationalversammlung hat honte das sogenannte HabSburgergesetz, betr. die Straf bestimmungen über die Landesverweisung und die Uebecuahme des Vermögens der Mitglieder des Hauses Habsbnrg, mit 14 gegen lO Stimmen angenommen. Das neue Gesetz richtet sich nicht direkt gegen die Habsburger, sonder» ist vielmehr ein besetz zum Schutze der Republik gegen jeden Putschversuch. Die Strafbestimmungen sind sehr verschärft. Wer lankesvcrwie- sen iil iiiid trotzdem nach Oesterreich zurückkchrt, wird mit schwe rem Kerker von t bis 6 Jahren bestraft, und wer hierzu Vor schub leiilei, mit Kerker von 6 Monaten bis 1 Jahr. BrickUr'tt Tetelcis (Eigener Drahtbertchi der „Stichs. B o ll«ze it u n g') Bndape,.', t4 Avril. Der ungan'che >n imstervrästdcnl Graf Teleki Ist zu eück g e i>- et en. Sein Rücktritt ist eine ittilpe seines Beihal cns in der Affäre Kaiser Karls, der namentlich bei der Panel der kleinen Landwirte große Unzufriedinhelt hervorgerufen hat. Die Kämpfe in Kleinasien Athen, 19. Avril. Nach dem amilichen Bericht über die militärische Lage vom 11. d. M. griffen die Südiriigpen des Feindes den Engpaß nördlich von Dulu-Boran an. um r-e Ver bindung mrt den griechischen Truppen zu unterbrechen, die mit der Zerstörung der Eisenbahngleise östlich und nördlich von Avium-Karahissar beauftragt waren. Der Angriff wurde von der Besatzung des Engpasses bis zur Ankunft des Zerstörungs- kammaiidos von Aviun-Karahissar aufgehalten. Dieses zwang dann den Feind nach dreitägigen Kämpfen zum Rückzug. Koiiltantinvpcl, 12. Avril. Der letzte Heeresbericht der Nationalisten meldet, daß die Operationen des nationalisti sche» Heeres an der Front von Brussa, Karahisiar-Jsmcrd und d ii Gestaden des Marmara-Mccres ihren planmäßigen Verlauf nehmen. Von der Küste des Marmara-Meexcs werden griechische Truppenaiiscimmlungeii gemeldet. Das Schick al Nach einer Rentermeldüng ist daS Gesamtmaterial über die olmschlesischc Abstimmung noch nicht in London eirrgegangen. Die Sammlung der vollständigen Daten gehe langsam vor sich, »iid cS sei unwahrscheinlich, daß die Kommission in der Lagt sein werde, sich vor einer oder zwei Wochen an die Aufstellung eines solchen Berichtes zu machen. Die Absicht der Verichlep- l'nngsversnche bezüglich einer Entscheidung über Oberkchlesirn tritt klar zutage Man will offenbar vor der Entscheidung in der Revarationsfrage einen Beschluß über die Zuteil»»» des obcrscklel 'chcn Gebietes nicht fassen, um ein weitere» Druck, mittel in der Hand zu baben. Der ehrliche Wiedergntmüchrings- wille des deutsche» Volkes wird jedoch durch sülche Machenschaften nicht gerade günstig beeinflußt. Anm-bung <E. ge ii er Drahtbericht der „Sachs. Volk?z e i tg.*s Berlin. 14. Apr^l. Wie aus Paris gem-ldet wird, bat Ge neral Lerond anlä'lich seiner letzten Riiwelenheit in der tianw- smheii Hauptstadt, Ivo er mit Brrand über die oberschlesischen Fragen konferierte, er lärtz Polen könne mit dem AbstimmimaS- erge'nis recht znsried-n 'en Es sei n ckt die Rede davon, daß die Jiidilstriebezirke an Deutschland fallen könmcn. Gegen falsche Gerichte Kat'owitz, 13. Apiil. Gemäß Artikel 2 der Vertilgung der Interalliierten Regierung»- und Pleviszltkommsssion vom 83 v. Mi»., die den Belogerunaszustand über die Kreise Veuthen-Stadt, Ben! en- Ln'd, Kaltowitz-Stadt, .Kcittowitz-Land. KönigShilite, Pleß und Nybnik vcrhäimt, ver'ngte der General -Lecomte Denis, komnlaiidierender General der im Belagerungszustände bestiidlichen Geriete O'wrschlesicnS, um der Vcrvreiluna falscher Nach richten ein Ende zu machen und um die öffentliche Ordnung und Sicherheit zu wabren, das folgende Artikel: 1. Jede Person, die falsche Nachrichten schriftlich oder mündlich verbreitet, wird vor das außerordentliche KrieaKgerickft gestellt Art. 2: Feder Be amte oder Aiwestxlit, öffentlicher Bei waltungen oder Cchutzkräfte, der das Verbreiten falscher Nachrichten duldet oder verdeckt, wird vor da« außerordentliche Kriegsgericht gestellt. Art. 3: Feder Beamte oder Arw«stellte öffentlicher Verwaltungen oder Schuhkräfte einbe griffen all« Polizeiorgane, der seinen Posten verläßt, wird verhaftet und vor da« außerordentliche Kriegsgericht gestellt. Au« dem besetzten Gebiete (Eigener Drahtbericht der „Sächs. v oll»«ei 1 o n g'.s Berlin, 14. Ap il. Wie au« zuverlässiger Quelle gewe d-t wird, Haren französische Besatzungsiruppen in Trier, die nicht recht'eitig nach ihrer Heimat entlassen worden sind, ge meutert. Sie hißten rote Fahnen und ei schienen mit ro en Ab zeichen zum Dienst. Die Meuterer ich inen das Recht zu haben, daß sie nach ihrer Heimat abtranSponiert wurden, d-na nu mehr sollen anstatt dieser Truppenteile elsaß-lothringische Re kruten ln Trier garnisoniert w .rden. Die Einwohnerwehren München, 13. Apiil. Fm Finanzausschüsse de» bayrischen Landlaaes wurde heute die Einwa^u nwehra'»« spräche sorleesevt Staatssckre är Dr. Sch weh er stellt- fest. die gege, wä'tioe Stärke der E-nwoü-erwehr belrae 320000 Mann- An Waffin seien vorhanden 840 000 Gewehre und Kunwiier, 2>80 Maichimii ew'bre, 44 leichte Geschütze und 34 leichte Minenwener. Diese B wassiruilq der Einwohneiwehr, di- übrigens vorickiiits» mäßig avpemeldet iei, bedeute keine politiiche Kesabr. Die anaest-llten Einwohnerwehrleute leist-ttn itren Tienst rincntgeltlich und ehren amtlich. Nur 10 v. H. höhere Ossiuere befänden sich noch unter den Führern. Eine Verwendung außerhalb des Landes ie! cnisgeichlossen. Die StaatSregierung unk die Eiinvobnerwe'r seien sich einig, daß d e Enlwaffiiuiig der Einwohneiwehr eine Franc d r Z >t sei. Die Nnt- w'hnnabnahnie der Einwolmerwehi: lei lurifällig, sobald die staat lichen Sicherdcftsc nrickit»ngen so weit eekiäiiigt seien, daß sie als entbehrlich eiicheinen können. Solange das aber nicht der Fall ist, würde d e bayiische Regiernnq durch Preisgabe deS Selbstschutzes eine große Veraniwortmig aut sich lade». In dcr darauffolgenden Aussprache erklärte Aba. T i m m (Sor-^ u. a, daß die Einwohneiwehr eine einseitige Kawusorgan sanon argen die Arbeiter sei, und ipiach «regen die Po'itik der dahuichcn Negiernna, deren Folge» leuie Partei a'ilelincn müsse, und aus d eienr Grilichc auch die Posik onen iür 1980. Adg. Held (Bahr. Vp.) erkläiie, der Ministerpräsident dä'te gröblich seine Pfl'ckft verletzt, wenn er sich aul den Standpunkt der Entbehrlichkeit dcr Einwohner wehr gestellt hätte. Die Ereign isse in Mitteldeutschland batte,, die Reichsregieriing veranlaßt, in der En'wasinunas- und E'nwoh'icr- wchrirage neue Verhandlungen mit dem Verband onnikiiuvsin. So lange deren Er ebnrs rock, nicht fcststrhe, wäre eS selbstinörderisch, die Einwohnerwehr aulzugeben. Adg. H ammers chm> d t sagte, die Dciiiolratnr stänken am dem Siaiivvuukte, daß d>e Eiuwohner- wchr zuizeir noch ansrecht erhallen wudcn müsse. Es dliric aber Wege!' dcr Einwohnerwehr zu leinen Tiübunac» zwsschc» Bayern und dem Reiche kommen- Aba. Dr. Pü lfert lMittelpartei) erl ä-te cs tür aii«c,eschlosieii, die E nwohnerwehr jetzt auftu öle». Nächste Sitzuna Donnerstag vorm ttag. Tuicki die'e B.ianntgaoe hat die b yriichc Negierung den kvmmnnistischeu Phaniasi-ir über dcn Waff »bislang d>r Eimvohnei- me!>ren die Sp tzc abgebrochen uno ebenso dem Spitzeldunst der Ent! nie. Bochum. A»s der Zeche Konstantin der Große ereiquete sich eine Gxplosivn schlageuder Wetter, Lurch die 15 Personen gelölet und 5 schwer verletzt wurden. Hamburg. Durch die Oberzollinlpcklioii wurde fest est-llt, daß zwei Lastkraftwae-en mit 276 Sack unverzoll'eir Rohkaffee den Freihafen verlassen hätten. In einem Speicher wurden 270 Sack davon beschlagnahmt. Die am Schmuggel beteiligten wurden verhaltet. da? sind drei Probleme, an deren Lösnnc; in gegenwärtiger Zeit die ganze Welt arbeitet. Lösung aber wird nur bringen das Christentum. Seit fast zwei Jahrtausenden arbeitet es daran. War es doch gerade Papst Peuedtlt XV., der während des Krieges und nachher die feindlichen Völker zu Frieden, Versöhnung und Eintracht mahnte. Was dieser Papst unablässig in väterlicher Liebe und Besorgnis für die Herstellung des Völkerfriedens getan hat und heute noch tut, das wird der Inhalt des Vortrages sein, den morgen Frei an, abends */,8 Uhr, Herr Ministerialdirektor von Stockhammern im groszen Saale der Dresdner Kausmannschatt, Ostra-Allee, halten wird. Versäume daher keiner, daran leilzunehmen! Da^ Ueberschlchtenabtzommen (Eigene» Drahibrkich» der „Sächs. « o lt»zellri n g'.s Essen» t4. April. Fn der pestri ien Versammlung von Ver tretern des Zechenoerbinde« und der Bergorbetterverbcu (' w ade tn der Ueberschlchlenkrage de Grundlage zu einer Ver ständigung gesunden. Ueber einzelne strittige Punkte wud noch in den nächsten Tagen „ervondelt werden. Die Kommunisten wühlen weit r (E'gener Drahtbe-ickt der „Sächr. Voikztg.) Berlin. 14 April. Wie an? Jena gemeldet wird, hat im Lause rer vor ,wn Woche dortielbst ein ge heimerKo m m nni sten- longreß sla rg simden, a» dem etwa 100 Personen, u. a. auch eine Anzahl AuSlänoer, terlgenommen haben. Die Dentrschri't übe« die März-nrnhen Berlin, 13. April. Anläßlich der Verhandlungen :m preu ßischen Landi-ige über die Märznnruhen in Mitteldeutschland ist vom preußischen Ministerium teS Innern eine Denkschrrst mit einem Beiheft fertiggestellt worden. Znn, Tose der K'pertn Berlin, 18. April. Die R e i ch ö r e g i e r u n g Hai der kaiserlichen Familie auö Anlaß des Todes der ehemaligen Kai serin ihr Beileid ansgesprochen. «eine »orze'tig« Einbernfung de» «eichstage» Berlin, 13 Avril. In der heutigen b tz'ina des Beljcsten» ausschusseS de« Reichstage» sst die frühere E nbernfuna de« Reichstages abgelehnt worden, di- die lliicrhhängwen b an- trngt batten. Dugeg-n ist be>ch'oss-n worden, aiff d e Tree-o>dnung der eisten S tzunaen deS Reich-Io e« den komv u ^ 'ct',» Ani'aci a»i Freilassung de« Nbgeo dnttcn Tnomas aus dcr S '.aidatt und dcn unabhängigen Antrag aui Auibevimg rer Londeig,r cktc neu zu setzen. Gründung de« Allgemeinen Bankverein« Düsseldorf, 13. April. Gestern ist der Allg-meine Bankverein, A.-G., mit dem Sitze in Berlin uno der Fr- liole in Düsseldorf >nS Leben gernfcn worden. Die Gründung erfolgte durch llebernahme der zu diesem Zwecke erworbenen Aktienbank. Es wurde beschlossen, das Kapital auf 100 Mil lionen Mark zu erhöhen. Kleine Nachrichten «ostock. Die sow, cnnite Rostock r Ölmühle der Fnna Metzmacher u. Co., ist v'llssändig n cderg'brai'i t Der S ^aden de- lSnfc sich auf mchrere Millionen Maik. lieber die Entsteh» gSu,fache des Brandes ist bisher nicht» bekannt. Görlitz. In Rauicbwalde wurd« der 32 Jahre alte Bahn- arbeitcr Franz Sow tzki von seiner Enesrau mit einem Beil erschlagen. Dcr Grün-, zur Tat soll E '-rsuchl gew -n lei-, Graz. Im Bereiche des vbersteirischen Stad'werks- vcrbaudes sind die Jnbustrieaugestellten in den AuSvand ge treten. Nachrichten aus Sachsen Sachsens Anteil an der Reichselnkommerst'tter Bis 3. April diese« Fahres hat Sachsen vom Reich aus der Einkommensteuer rund 742 Millionen Mark erhallen, davon an die Gemeinden 210 Millionen Mark verteilt, zwei weitere Teil-adlungen in Höhe von zusammen 165 Millionen flehen bevor. Ins jesamt sind den Gemeinden vom Finanzministerium bis er nur 376 Millionen Mark zu lewiesen worden. Der sächsische Staat und seine Geincinden zusammen haben siir 1020 Anspruch aus eine Milliarde Mark Ileuerwcisung au Neichseinkommensteuer. E« ke sst also noch eine Vierlelmilliarde. Für das Rechnungsjahr 1920/21 de« Reiches sind Eirikoiiimeustcuereiiigänge in Höhe von 0,6 Miliiar en Mark zu errechnen, doch erwartet man in Berlin insge samt 12 Milliarden Mar k. Angesichts der Ermäßigung dcr Einkommen steuer durch die Novelle ist es sehr zrveiielhaft, od die fehlenden 8,4 Milliarden wirklich eingehen. Fedeniall« werden die i»r sächsischen Staatsyarrshallplan sür 1920 eingestellten 455 Millionen Ma.k ans der Reichseinkommensteuer nicht erreicht werden. Man rechnet mit einein Fehlbetrag von 40 bis 50 Millionen. Der Haiishcrlianslchuß wird durch seinen Berichterstatter irr der Vollsitzung des Laiietags elitären, daß. nachdem durch den Wegfall der gemeindlichen Zusapstcuern vom reichöste»erfreieu Einkoniiiiemeil und durch die Aenderung des ReichscrnkommcnsteiieriariiS dcn Gemeinden wesentl'che Einnahmen genommen worden sind, da« Reich die Pflicht har, Ersatz zu schaffe». Zu>a>nmenlcgu»g de« Wirtschaft«» and Arbeit«ministerium»- W,e wir von unterrichteter Helte erfahren, werden zw> chcn der sozialdemokratischen und unabhängigen Pariei Verhandlungen wegen dcr Zu ommenlegung des Wirnchafrs- und des Lrbcils- uunlUcriumt! gepflogen. Fm Gesamlmlnisterlum selbst tst die Frag« bisher noch nichc e.örlert wo.den Tie 2lureinanSer,etzu»g mit dem sächsischen Königstzau« Ministerialdirektor Dr. Hedrrch vom sächsischen Frnanz- miiristeriunr veröffentlicht in der „Sachs. Sraatszig." län gere Artikel zur Frage der Auseiuandersetzniig mit oem ehe- nraligen Königshaus. Nachdenr er die Beschlagirahme >inv teil weise Freigabe der ehemals königl. Güter erwähnt hat, fährt er fort: „Eine anßerst schwierige und zeitraubende Arbei! verursachte die Ktarstellriug der Rechtsverhältnisse an den verschiedener' Ver- niögensiuaffen und an den einzelnen in Schlössern »na Gebäu den vorhandenen Wertgegenständen. Eine völlige Klärung all dieser Reclstsvcrhältuissse einwandfrei herbeizuführen, ist völlig niisgeschlosscn, bandelt es sich doch dabei um zahlreiche Werte, deren Erwerb um Jahrhunderte zurückliegt und in allen Einzel heiten gar nicht mehr fejlzustellen ist. Deshalb kann die recht liche Auseinandersetzung zwischen Staat und Krone nur >nr Wege eines von beiden Seilen in lw'crlcr Weise anzustrebei Len und diirchziisührenden Vergleichs zuitande kommen, wenn anders ein jahrelanger Rechtsstreit vermieden werden soll. Das Finanz- miiiisicrium hat jetzt einen Vcrglcichsvarschlag ausgenrb-ilet und den entsprechenden Gesetzentwurf fertigaesicllt. Beide werden der staatlichen Kommission zur Begutachtung und Gutheißung zngchen, dann dem Gesamtministerium zur Genehmigung unter breitet und daraus zum Gegenstand der Verhandlung mit dem vormaligen König und der von ihm eingesetzlcn sogen, höfischen Kainmissian gemacht werden »nd je nach dem Ergebnis dem Landtag unterbreitet werden. Bis zur Erledigung de, Frage werden daher »och Monate vergehen und noch längere Zeit, bis alle Bestimmungen durcbgefükrt sein werde». Bei der bevor stehenden Anse,,iandersctziing bandelt es sich vor allem um das Staats- beziv. das Domänengut. uni das Hausfideikommißgnt und um die Sekundagenitur." Die Kinderzulage« der sächsi chen Ltaatcbeamten Dcr Haushaltauöschuß des sächs. Landtags nahm mit den Stimmen der sozialistischen Mehrheit die Vorlage über t»e Kirr- dcrzrrlagen der sächs. Beamten in der Form des ursprünglichen Entwurfs an. Es werden also Zulagen für Kinder nur bis zur» 18. Lebensjahr rückwirkend ab !. Ja nuar 19 21 gewährt, während die bürgerliche Zufallsmehrheit deS Landtags beschlossen hatte, den Staatsbeamten ebenso wie den RcichSbcamten Zulage» bis zum 21. Lebensjahre ab >. April 1920 rückwirkend zu bewilligen. Die vor dcn Wahlen stets be tonte sozialistische Veamtenfcenndlichkeit wird damit w-cacr ein mal hell beleuchtet — »ach den Wahle». . . . — Der Landarbelterstreck in Sachsen ist, wie uns aus Dresden gemeldet wird, durch beiderseitiges Entgegenkommen verhütet worden. — Leipzig. Die Leipziger Friseure verar-ssaltelen vor kurzem vor der Kreishauptmannschaft eine Demoaslration, um gegen die'Verordnuiig des sächsischen WirtschaftSmiisisterinms Protest einznlcgen, nach der die Friseurgcschäfte vom 1. Mai bis 30. September Sonntags vollständig geschlossen bleiben müssen und die Kunden auch nicht in de» Wohnungen bedient »erden dürfen. Die Friseure Sachsens beabsichtigen, beim Wirtschafts ministerium in Dresden wegen Aufhebung dieser Verordnung vorstellig zu werden. — An» tkau« Der in Zimckan am 1V April abaehattene Krel «Parteitag der d-rr tsck d ^ m o kr a ti i ck> en Partei iür den lickistsch-n Wahlkreis Chemnitz-Zw ckau-Planen nabm nach Vor« iräge-, de» RcichStagsabgco dneie« Dr. Peterien-HiMvurq und deS Landtagkabgeordnctea Kultusminister a. D. D-. Sey'ert zwei Enl» schließungen an, in den-n e« n. a. drii-t: Zm Hinblick o»i dl« mcniac noe Kenntnis deS Standes und der Bedeutung der Kriegs» schuldsraae in weit n Kreisen des deutschen Volke« wolle d-r Reick S« tag baldmöglichst gegen die Weltlüge der alleinigen Schu d Dcutichl. am Wetikiieqe kinm'siia Piotcft rrbeven und dri'ch eine a»' da« oeiamt« ' orlif'cnde Tatsachenmalcrral gegründete eingehende Äuesp che. — Dcr Reichstag wolle ferner beschlichen! Unn»tteV'ar na-li der Protest» lundicbuna im Reichstage ist an emem vom N ichsprästdent- n ttst» nii>tze„dcn Ta-e >n sämtlichen Lffentl'cken S-duIe», von dcr llnivci- iilät dis Mr Volksschule, de Kiugöschuld'ragc z» t'öttein. Diese Erörtern»' ist mit emer Gcdächtni»sei-r kür die im Weltkriege Ge-- iaUcnen würdig zu veibinden. Der plonm.rß ge Unterricht fällt a» diesem Tag an«. — Zwickau. Der Krüppelsürsorgever-in zu Zwickau, dcr seine segensreiche Tätigkeit auch ans Ehemnitz erstreckt, ist infolge des nngeheuren Anwachsens der Kosten, die ihm dcr Betrieb des rühmlichst bekannten KrüppelheiinS ver ursachte, mit einen, Fehlbeträge von 164 000 M. in -uis neu« Geschäftsjahr eingetrete». Eine weitere Erhöhung der non jetzt ab betragenden täglichen Verpflegkesten von 12 M. ist unmöglich, wenn nicht vielen armen Krüppelkindern der Eintritt in dies« Anstalt versperrt werden soll. Auch vom Staate ist ber dessen Finanzlage eine weitere Hilfe, als die bereits gewährte nicht mcbr zu erwarten, io daß daS Zwickaucr Krüppelherm letzt i» großer Gefahr schwebt. — Glauchau. Anfang Avril ist ein Gewerbe* a» flickt Sanrt neu errichtet worden und in Wirksamkeit getreten* Es umfaßt u a. die Städte Glauchau Holienstetn-Srnstlh rl, Lickten- > c>ri.L»Vnderg. Meerane, Waldenburg, dl« Anttshauvtmannschap Gcaucyau und einen Teil der NmtSdauptmannschaft Stollbrrg.
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