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Sächsische Volkszeitung : 31.12.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192012318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19201231
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19201231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-12
- Tag 1920-12-31
-
Monat
1920-12
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 31.12.1920
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-Ir. SSL 1». Jahrg. »«sch»ft»st«»4 ««» ««»«»«»«r Lrr»d»» .« 1«. 46 SäcklMe Freitag, 31. Dezember LV2« Ferusprechev 21308 -vaftt»»«tUt»nt«: Leipzig Slr 147^7 voMemum «t»rt,lja-rltq in b«r »,,chast»>l«L« o»„ von der Po't a»,«holl An»««»« « mittllustr. B«Uag« L»tttz»^k » ».48 4». In »«»den und ganz Deutschlnnd stet -au» M»»«ad« » 10 44 An»»»»» » ».»» ^». — »ir Süldfttl»« »air»»«Um>a erschein« an allen »ochenta-m nach«. - Sprechstunde »er Redaktion: 1» dt» I» U»r vorm. Mne^a««, «nnadm» dan »eschL»t»w^«t^n dl« »0 U»r. von Famtiteiurnjrigen »iS 11 U»e dorm. - »rei» für »I« v,tit^S»aU«0« 1.4» 1». tm «eklametett 4L« 1». Janiiltenanzeigen IU»« - Mr undeutttch „«ichrtedeur. l-n>i» durch Fernsprecher autgeseben« kin,et-«n Unnen wir »e BerantwortllchkeU skr di« Richtigkeit de» Texte» nicht libernehmen Ende und Anfang Hf Wieder versink» ein Jahr im Schoß der Zeiten. E« war «in schwere« Iah, für da« deutsche Bol», da« hint-r nn» liegt. Schwer sowohl politisch wie wirtschaftlich. Dt« Wirkungen de« Frieden-Vertrag« von Versailles und damit die Wirkungen de» Zusammenbruch» de« deutschen Volkes überhaupt habe» sich im ven» tslossenen Jahr« bereit« außerordentlich stark .bemerkbar gemacht. Und doch ist die Erkenntnis von dem Inhalt diese« Fried-nSvertrageS «och nicht in dem Maße im Volke verbreitet, wi« da« unbedingt «otwenoig wäre. Die unabhängigen Sozialdemokraten haben jetzt tm Reichstage rin: Anfrage etngebracht, ob e» richtig se>, daß von Reich« wegen eine Volksausgabe de- Frieden-Verträge« h'rauSge» geben werde. Sie, die unabhängigen Sozialdemokraten nämlich, haben zu ihrem Teile kein Interesse an der Heransg >be einer solchen Volksausgabe. Beg'cislichenvetsel Denn wenn die Erkenntnis von dem Inhalt diese- Friedensvertrages auch in den weit:s«o» Volks kreisen geweckt wird, wenn einmal in jeder Familie eine solche Volks ausgabe des FriedeuSvcrtrage« ausltegr und man sich bei ihrer Lektüre bewußt wird welche furchtbaren Lasten vem deutsch « Volke ausg-ebürdet worden sind, dann wird naturgemäß gerade die unab hängige Sozialdemokratie mit den »och weiter Unk« stehenden Gruppen einige« Abbruch erleiden. Dann wird man einsrhen. daß wir nur bei ruhiger und steter Entwicklung vorwärts lomm-n, daß nur Arbeit. Aibeit und wiederum Arbeit daS nicd-rgebrochene deutsche Vaterland Nieter langsam ausrichten kann. Dean darüber wollen wir keine,, Zweifel lassen, daß eö nicht allein di.- Tatsache unserer Ueberwältigung tm Weltkriege ist, die so schwer crückend aus uns lastet. Bon den äußeren Schlägen hätten wir unS wohl bis zum heutigen Tag« längst weit mehr erholt, als das in Wirklichkeit der Fall ist. Auch h:er müssen wir, wie in unserem WeihnachtS- artilel vor einer Woche, wieder aus Dr, August Picpgr zarückgreisen, de» in seinem „Gemeinschaftsgeist im Wiederaufbau" mit Recht sagt, es sei nicht das tiefste Unglück unseres Volkes daß eS im Kriege übenvältigt, zerftückelt, mit übermenschlichen Lasten und Drangsalen beladen ist. sondern daß es innerlich, seelisch zusammen« gebrochen ist und »nn einander zerfleischt. Dies« Tatsache war auch di« Tragik des abaclaufeiftn Jahres. Tr«u und Glaube» sind vielfach im deutschen Vrlke zerfrört. Der Sozialismus, der die Brüte-, lichleit predigt, hat versagt »enn die Menschen denken he»»« alles anderes nur nicht in brüderlichem Sinne. Und der Liberalismus, der seit Jahrzehnten daS Gebot der Rücksichtslosigkeit im wirtschaftlichen und sozialen Lebe» aus seine Fahne geschrieben hat er hat den Geist gezeugt, den wir als mate rialistisches Streben, als die Gier »ach Erhasch.-n und Erfassen be zeichnen Verhältnismäßig klein sind die Kreise geworden, die heute noch praktisch - S Christentum pflege». Um so enger müssen sie sich zusammenickließen, denn in ihrem Schoße ruht tie Zukunft, in ihrem Schoße birgt sich all das, was allein i» der Zukunft bessern und heilen kann. Ter Stürm gegen das Christen',»» ist auch im vergangene» Jahr« e>» gewaltiger gewesen. Und all» Zeichen deuten darauf hin, daß er vor allem bei uns in Sachsen auch im kommenden Iah« nicht Nachlasse» wird. So gehen wir in das neue Jahr mit schwerem Herzen. Die Jahreswende findet das deutsche Volk bi.d-.ückt von seine» äußeren Feinden dis JahreSwen e läßt schwere wirtschusttiche und soziale Probleme ungelöst und läßt die Frage offen, ob nicht Vielleicht die erst», Tage des „«»»->. Jäh es schon schwere Erschütterungen de» m'- '--iC sch,tttern»q->», die alles Bis herige in Schäften stelle». Die Jahreswende findet aber das deutsche Volk auch in rinein schweren Kampfe um die christliche Kultur, um die körperliche sowohl als auch die seelische Zukunft uns.-wr Kinder. Mutet eS »ns anaesichlS dessen nicht wie Hohn an, we»n wir kören, daß darum gestritten wird, ob öffentliche oder nichtösfent. liche Maskenbälle stat,finden dürfen oder- nicht? Wir haben nicht die g'ringste Veranlassung Karneval zu b,woben I« einer Zeit, in tzter an der Jahreswende Millionen unserer Volksgenossen um die Be friedigung der äußersten Lcbensnotdurft kämpfen müssen. Wir haben auch keine Veranlass»',g. Silvester nach Friedensart bei schäumen den Pokalen zu feiern. Aber ebensowenig solle» »»d dücfen wir unS am Ende des asten und am Anfang des neuen Jahres einem lähmenden Pessimismus hingeben. W-nn das deutsche Volk wieder christlich denken und fühlen lernt, wenn das deutsche Voll wchk'r lwiit, auch christlich zu han deln. dann wi d von selbst eine Besserung unserer Verhältnisse ein- Aresen. Unser» Ausgabe muß es sein, in die'e», Sinne zu arb iie» 'unk schäften und durch nicht« sich an difter A beit irre machen lasse». Mit diesem Gelöbnis wollen wir dos ast.- Jahr be schließ», mit diesem Gelöbnis in das neue Jahr eintrelen. Und darum: Mit lt'ott auswärts und vorwärts! ftgj. Religionsunterricht und Reichsgericht entscheidung von tz. Kretschmer. Chemnitz. Schon vor Wochen wurde an dieser Stellte die Entscheidung de» Reichsgericht«« belannt gegeben, nach der in alle» sächsi'chen Volksschulen wenigsten» bis zum Inkrafttreten de« ReichsgejtpeS Religionsunterricht zu erteilen ist. DaS reichsgerichtlich: Xriftl wurde damals jedoch nur tm AuSzuge veröffentlicht. Nunmehr liegt die auSführlichc. Urteilsbegründung vor. Sie ist so eingehend ge halten. »aß sie nicht nur ein« unbedingt überzeugende, gründliche Klärung der zur Entscheidung stehenden Frage der Lrteilnng d-cs Religionsunterrichte« in Sachsen bringt, sondern auch da» verwandte Gebiet des Artikels 146 d«r ReichSversassnng interessant beleuchtet. Sicher wird du« Ur^it für die Verhandlungen über vrS Rc'-HSschnl- siefttz, cas im neuen Jahre wohl endlich den Reichstag beschäftigen dürfte, eine Nolle spielen. Für heute will ich mich ftooch ans ten Religionsunterricht beschränke». Die Vorgeschichte war die: In dem am 22. Juli 1S19 verkündeten und in Kraft getrete nen sächsischen sogenannten Uebergangsschulgeseg hiß es in ß 2 Absatz 2 kategorisch: Religionsunterricht wird in der allgemeinen Volksschule nicht ertoilt. Da im gleichen Gesttz? di, allg'nicine Volksschule als einzige Schulart in Sachsen eingcisihrt wurde unter Aushebung der katholischen »nd evangelisch'» B-'kenntniS'chnftn. so war damit der Religionsunterricht ans dem Lehrplrn aller sächsi schen Volksschulen beseitigt, und damit war die religionslose n-I«. liche Schule für Sachsen Gesetz gcwaidcn. Dem Religionsunterricht wurde jedoch noch eine Galgenfrist bis zum l. April lügt gewährt, weil man sich nicht mehr mit Recht Mangel an päd rz.'ft-1>er Ein sicht vorwerfen las?» wollte wie im Dezember 1913 wo wo,, ,nft Wirkung vom 1. Januar 1919 ab also mft'-n im Schuljahre den Katechidmusunterricht ans der Schuft w'r>',,nwarf B-' Ost">n 1920 hätte» st->ng noch dem Buchstaben des llebergangSgesetz-.-S noch zwei Bibelsinntun erteilt roerdm dürft». D >ra hätte das Weit llft- kigflonsilntierricht ßmm Lehrplane aller V-ckkssclnck-n ogrschwino n müsse». Schuft und Kirche warm denn a-'^ntd. Die Kirche n er sehen wie sie die Juoend in ih-em Sinne erzog. Die Schule ging die religiöse Erziehung nichts mehr au Si- brauch! ' der Kir be in nichts behilflich zu sein, in keiner Weise Ru k'i >tt auf sie zu nehmen. Welche Schwie-igkeftei daraus für lie o.li.flsse Inarnderziehnng besonders in g'ößeren Orten erwachs n war r darüdcr du "'» sich wohl kaum ein rechtes Bild gema.st cw. . t-er-uk. Ter Vs,irrer mußte sich zunächst nach Ue,e,>stltsrktiiiner »„''eben. Nach dem Uebeoenngsgeselle lönneu zwar Schnlräume für den Neklgions. unterricht zur Verstigi'ng gestellt werden, ade, sie kvnii'n 'l»'nst'.»t nbgclehnt werdni. »ns sicher in allen G?m'iiu>.» ge'ch,ft:en iväre. wo die Sozialdemokrest „ dix Mehrheit ha en »r d»i >l!iier''cht standen nur wenige freie Nachinitlagsstunden zur Verfügung. Vor mittagsstunden kaum, dr ja di« Lehrer gar leine Beruflich:.,,!» »ud in sehr vielen Fällen auch gar kein Jifterftse geh Gr liäiten. nu L'h'plane gewisse Vormittagsstunden für ,,>e>cüe Klais.» okift n zu lassen. Sv hätte sich dcr llnterricht in Otrvßstädlen oft stft T»>' sende von Kindern best'ndcr-s im Windr ans ganz we»i>e Wv'l.cn- stuirden zusamnieng.edrcingj Dadurch wären viele Rän»e uegig geworden. Und es hätfl wohl mit g'vßer Wohrsch.ünlichl'it in vielen Orten dahin geführt daß auch evangelische Pastoren in Gatt- Häusern um Ueb rlassung von Räumen für ihren Religionsunst'rc>cl.t hätten betteln gehen » üsie,, wie dies bisher in nicht wenigen Fs.!,-n katholische Geistlich« „,u Lehre, tun mußte», weil ihnen die gelischen Schulräume vcr>ngt wurd-n — vielleicht auch niclit immer ohne Schuld der evangelischen Geistlichkeit in de» betreffen den Orte». Während bisher de- Kirck'e ftir d'» Meligivnsunterricht — ansgeicommen freflicti der katholische Miftionsnnterricht — keftie Ausgaben erwuchsen, würde nach dem Il'berganasgftetze die Kirche alle Unkosten z„ traget habet,. Und d ft ft würden für Hilsslräste. Unterrichtsräume, deren Beheizung Brleuch'ung und'Reinigung »>>- xeheuw geworden ftiil llnd di?s alles bei der an sich schon so schweren Notlage der Kriche die sich aus der Trennung vom Staate ergibt. Von de» besonders im evangelische» Lager nbeihandnehmett- den Austritten gar nicht zu reden. Er chwer-'nd wä>e noch hinzu- gekomm.n. daß der Besuch des Religionsunterrichtes durchaus frei willig ist. der Geistliche in die Schulräume leinen Zutrfti gehabt, der Lehrer die Kinde: zur Teilnahme am Religionsunterrichte nicht aufgemulftcrt. eh.-x aber seine» Religionsunftrrichtsersatz „Lebens- kunbe" empfohlen hätte Als weiftre Umstände, die die Teilnahme am ReligioiiSunftmichsc oder de» B-such dxr einzelnen Stunden stark beeinträchtigt h„le„ wurde» seien »och angekcittei: Tie Unzu länglichkeit wvhl der meiste,, Hilfskräfte im Unterrichten wie im Zuchthalten, dadurch l-ünsligere Ergebnisse und Eindrücke der von erfahrenen Schulmännern erteil«» Lebenslnnde, der Mangel aller gesetzlichen Zwangsmittel zum Besuche d"S Unterrichts Behinderung bieftr Kinder der Obcrklasse» an Nachmittagen »ich Aufwartungen und Laiifjiingensftll"» und dergleichen, Verhöhnung durch die Ans- gellürftn. Diese wenigen St-eiflicbter sollen g'nügen. Das müssen wir Herrn Arzt und jeinen HAftrshelsern lassen: DaS Ueder gangS- gesek wäre in seinen Folge» ein beträchtlicher Sshritt zur weiteren Entchristlichung Sachse,,- gvworden. „Nur die wonigen Tage Vossprnna!" jubelte die „Leipziger Lehrencitnnq", als -s glücklich drei Wochen vor der drohenden Ver'astuno — vorzeitig, wie Kritiker bchauptcn — das Licht der Welt erblickte Boaz-Ittq inbefte auch die „L,.>Ip:I>wr Lohrerzl itung". In Weimar hatte ma„ Sach'en nickt ans d m Auge verloren Die Reichsacrichtseiitscheidni., bat nunmehr die Klarheit gk'chaif». daß alle religionSlein dlicke» Besliniinungen des UebergangSgeieteS null und nichtig sind, »nd daß in allen tiefe» Punkten auch füSachsen die Verfassung gilt Tamit wäre der erste größere legal eSchachzug des in der Sozialdemokratie organisierten Materinllsmns alücklich abae- schlaaen. und wi- dürft» Hin-Iica.o.',, rinzla, weil da» im Zen trum ebenso straff o:ganisierte Eh,!sft»tum dem Angriff in jeb,tt Hinsicht gewachsen »ar. Zunächst war Lo» christlicher Seite der R-ichsminister dt« Innern angeruftn worden, die Durchsührung de« ReligivnSunter- richts-AEl« 149 auch in Sachsen anzuordnen. Er konnte auch tatsächlich dt« «Schsisch« Regierung davon überzeugen, daß bis zum Erlaß de« ReichSgefttzt« in allen sächsischen Schulen ReligionSuntev- richt zu erteil;» sei. Dies« legte auch der VoltSlamn zr einen ent sprechenden Abänd' ,ms.Sentwurf vor. der aber von der sozialistischen Kammennehrheit abgelrhnt wurde. Sie berief sich daraus, daß dt« Rechtslage, bei der vS nach Art 174. Satz 1 der Reichsvrrsaijan, bis zum Erscheinen v.-L Reichügefttzes zu wrbftibcn habe, da« vor der Vsftassung erschünene UebergangSg.-setz mit seiner weltlich»» religionslosen Schule fti. Sein späwres Inkrafttreten hinsichtlich deZ RAigtonsunftrrichtes sei aus pädagogischen Gninden angeordnet worden, das ändere aber nichts a» dem Gmndgetauft» oes Gesetze«. DaS Reichsgericht führt demgegenüber aus lverlürft und vev» «insacht): Artikel 14 l der Reichsverwssung bestimme, daß der Re- ligionSmfterricht ordentliches Lehrfach der Schul'» mit Ausnahme der bekenntnisfteftn (weltlichen) Schulen fti. Solch« bekenntniS- sreie w.-liliche Schule» konnten jedock nach Artikel i-ttl 2 dg, RrftchS- versajsung nur auf Aift-ag der Erziehungsberechtigtz-n u»o nicht vor Erscheinen dgs R"ichsgtf.'tzes geschasftn werde». Di,- sächsische welt liche Schule fti ab-r cls allgemeine Bolk-ftchnft gedacht, sie sei also die in Artikel 116 Absatz 1 gedacht,' Rdgelsckule. lind in dieser Religivnsunte-richt vrccntlickes Leyrsach. Nach M innng dcS Reickc-gerichts scheint »doch big Bolls- kaminermehrhei! di'ft Anssallmig gar nicht zu bestreiteic. sie glaubt nur. daß die strittigen Vorschriften de« lftbergangsgefttzes bis zum Erlaß des Reichs,wfttzeS Geltung haben müßten. Si' beruft sich da bei auf Artikel 174 Satz 1 nach d">n es bis c>„"'vin bei der b<>- stehend.'n Rechtslage, »n verbleiben habe. Das Rci'bsgenckft weist jcdvck nach, daß die in diesem Artikel erwähnte R''cklslaae sick nur auf Artikel 116 Abftrtz 2 d'r Neichsverftsinng beneht e,>ß .'ft'o an den Schulen binsichklick d-r B,'kein»ilisuiäßigfttt dis dabi» nichts zu ändern sei lieber gifte Frage» würd ' ein Nftchsgesi» vor ocr end gültige» 9,ege!!»g <ä>a:n' o!>' auftüstelft» hoben TaS'e'be gelsc: nur noch von der Lehecibilcnng. für den Religion-»»',rci'ht schreibe dagegen die B rftssn.'.g die Schassi>»a iveift'er Grundsätze nickt vor. Die reichsg-setzl'ch,- Reaeft'ne de» Rei>'»ionS«nterr'chfts in der Vev- sassii»,, ist !nnut boi'-ftg ,ft,! eine endgültig, anznsftftn — ve.s heißt, »weit die V rß.sinng enn .R-i n-ftan.- Ansgahen sie!" - und Artikel 119 d-'r ReichSversassi n,- ist ol'n sckon im ganzen '.Imsange am 14. Ananft in Kraft gettetin. A'liftl 171 San 1 hätte also auf dgn ReligionStmh'rrich.i anaeivandl gar leinen Sin:: Eine» Weiler,» gewick'igen Angris'Spunft lr-ferte di- slchsische Regierung d-:n 9!eichSgrricht damit, daß sie „ans Gründen der »nte'nicktstechuik. um ei»? S'ö nag ges Nnsa-rick'si's mitten im Sckmliahre zu vermeft-en". den !>keIigivnS:mter''icht »ickn schon mit Inkrafttreten d>'s Ui'berganqSaeft'lo'S am ! 1 Anglist 1919 sondern erst am 1. Avnl 1911 a»S der Schule beftitiq- n wollte also e'st nach JnV-aft«rmen cer RoichSver-'aisnng. Das sll ichsg rickst sagt daz„ u a.: Nur die beim Inkrafttreten der Reichsvenasso,,,, He ft e h e n d e Rockl'.lage nickt die orst für eine» '>»'(>«„ Z-itviinkt angeordnft« A e n d e r v n a derl'lb'n. ist im Artilft >71 Satt 1 der N.icksvc'ias'ong . . als maßg>>l»'»d ,-rllärt Bei der N,'vo,usioi'e>'.'roidnnng vom 12 D>-,e»:beg 1918, tuantztte man m>t dgr Ab'chgssung k<s K>rtechiSm».s»»tvn>ckztds> Öfter» nicht ab: da erntete man de» Vorwurf mangelnder pädagoai- sckv-r Einsicht. Itzt will ma» sie um se» schwe'-en Breis grvß- nnftig-r Duldung des hfeln'iousunb'rrickfteS ans noch ein bftbes Jahr beweisen - - »ud n-iid ib» nun übe vanvt nicht melw loo bringt sich al!o um di- H-.invtstach! mni-en Arbei'Sstchwoißes. Wie man's niacht, ist'« salistb sagt d.-r P-ftimist. Abir eie Herr-n K!rch>'»- feinde mvaen sich doniu trösten, dos, 4-0 ohne dies-» t>>lftftl>en ftetller auck nickst and-rS aloin»,-,, wä-e wie --S durch die Reicksgcrickss- entsckeidniig gesvmi.i'» ist nämiick: Wollen die Sozial demokraten ihr« allgemein- Volksschule, d a n >r erhalten sie diese nur mit R e l i g i 0 n S » n t e r r i cki t. ZI 0 ll«n sie aber für ihre Kinder eine religions lose weltliche Schule dan» erhalten sie diese nur unter Anerkennung de« Artikels l 16 2 der R a s ch s v e r f a s s u .1 g , a 1 >' 0 >0 enn kie gleichzeitig chriftliche B e kr n n t n 1 s s ch» l e 11, evangelische >> » d katholische, niit in Kauf n e h m e n. Ziwsi saure Aepsel- Ztb'r in e>"o» ninsson sie beiden. Sie lasse» wie die Senlla »nd Cbanibdis keinen Ansiueg. Z!nr inftnen ivi,- >„i oer l'oste,, ni können insofern nämlich, als die RcichSregiening nöti lensa»s wie der daS Reichsge-tch.. sie der Onal der freien Wahl 'isthev 1 werten. Zwei Punkte verdien:» noch Beachtung: t. Die sozialbemrkratifcbe Bvttskammermelirheit ist nach A»s- fassung des R'-ichSgerichsts selbst der Ansicht, daß nach Jnlrasstrcten V s in der Neick'sverfassung erwähnte» Neichsg-'etzes der Re>igi»»S- nnte richtsartikel 119 auch für die sächsische allgemeine Volksschule Geltung habeit würde Wa-nm versteift man sin: denn derart ans dessen Beseitigung ans der Schicke nur für die dock sicher nur noch knavpe Zwstchenust daß ma,, sogar das Reichsgericht bemüht? Hä« sp'icht sicher nicht bloß eine vlatonische Leidenschaft silr daS gut« sächsische R"ckt. de>» meine-' Wisse"-? siw-n auf d>-r Linke» ga.r nickt so überwältigend viel« Juristen. Man meint wohl vi-linehr' Ist die Religion einniol ans ,er Schuft hinaus, dann ist viel gewonnen Die L,-Krer habe» ick vom Religionsunterricht ons die Lebensknnde wie man den Mor.rln.tster-ickt wenig« v-rsänalick iiennl. umgastellt eben'v viele K'nder Jnz>visck>„ kann in volitnchen »nd nnpoliii' >cke„ Beftammlunoen in Eftornnbend» von Pirte!leut>-n und Leh- r'i» »"ch k'i-l ,»'>k!jw> oele!">-t w-rden Bringt dann das NeichSgesetz den Religionsunterricht wieder in c: - Schnl-n l-io- ci», dann ,oird das ltzftetz der Bel-anona noch das nötige tnn llnd d'-K i">ve »" -> >,mt-er lt di- stund Kinder kür ^k» Re ligionsunterricht bekommt. Oder dackste nian im Hi.ibli'k auf Arickel 119 und sein., Gest,,,,., lur Sack'eu gor: Z-il aawoun-'N oll-S ge wönne»? W-uu m.-u M „n-r wio TeUftck. Ant »nd Menke in Bolksver'ammlvuaei, ».-s-i-rt >-'« >»"is, inan daß !br Haß goK» Cbrist->ntn>» in,' .Ki-fte st- „s.ist rul'-u lasten »vi d bis sie meinen. -s A-ttwe-l nm'sts« i,iv-u: Mit der Scknle wollen wir die Kirche »»'ernnnieren. . ^9s bri-iat ,n,ch an- den zweiten Punkt Die Berftftfting ch-cib' d,>>u 9'-!lsl„ee nickg per die stststike übe,- den ReligionS- a»l>nt,-rrlcht in A-lik.'l t-19 nach näher ausznsüh'.'xn. Damit ist jedoch
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