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Sächsische Volkszeitung : 12.07.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191707121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19170712
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19170712
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-07
- Tag 1917-07-12
-
Monat
1917-07
-
Jahr
1917
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Nr'LS'7 Donnerstag den 12. Juli 1917 Be,a«St>r«t», «-«gab» X mit «Nustr. Be,Iage>»iert<N«hrSch 8.4» X. In DreSSe» und g«u Deutsch. I»»d frei Hau» 2.82 X; in Oesterreich 8.>18 ti> UuSgabe S dlerteisLbriich 2.1« TS. In Dresden und ganz Deutschland frei LauS 2.S2 Tt: in Oesterreich 4.»« K. Sinzei-Nummer 1» Di« Sächsische BolkSzeitung erscheint an allen Wacheittagen n» " ' Sächsische Uolksmlum »«<chSftSft«kle NedaMenr D««»*u»A. 10, Ht'lLeiaslratzk 4» Ferssprrcher 21366 Psftsch«lttonto Leipzig Sl«. 147S7 Anzeige« > Mitnahme dm, GeschästSanzetaen bis I«Nhr. von iramilieiuuizeigeii bis II Uhr ^onn. pr^S Nl^diePekit Spaltzeti«2« ^. im Hella- fiür imdeutitch geschriebene, sowie durch Fern- brccher ausgcgedcne Anzeigen lünnen wir dt« LeraniworNichtei, für die Nichtigkeit de» Teile» nicht übernehmen. Svrechsüindc der Redaktion: I I—12 Ubr vorm. Einzige katholische Tageszeitung im Königreich Sachsen. Organ der Ientrnmspartei. Ausgabe ^ mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wocheubeilage Feierabend. Ausgabe 8 nur mit der Wochenbeilage. »Hx Der erste Schritt «»»»». ! »»»»>»«»- -»»»» Berlin, 11. Juli. (Amtlich. W. T. B.) Seine Majestät der König hat an den Präsidenten des Staatsministcriunis den folgenden Erlaß gerichtet: Aus den mir in Befolgung eines Erlasses vom 7. April dieses Jahres gehaltenen Vortrag meines Staats Ministeriums bestimme ich hierdurch in Ergänzung des selben, das; der dem Landtage der Monarchie zur Beschlußfassung vorzulegcnde Gesetzentwurf über die Wah len zum Abgeordnetenhaus«: nach den Grundsätzen des gleiche» Wahlrechts aufznstellcn ist. Dir Vorlage ist so zeitig sertigzustcllcn, das; die nächsten Wahlen nach dem neuen Wahlrecht stattfindcn können. Ich beauftrage Sic hierdurch, das Erforderliche zu ver anlassen. Grosses Hauptquartier, 11. Juli 1917. (gez.) Wilhcl in An den Präsidenten des Staatsministcriums Dr. v. Bcth- mann Hollwcg. >' Zu diesen-, bedeutungsvollen Erlaß des Königs von Preußen schreibt das Organ des Reichskanzlers, die „Nordd. Allgem. Zeitung" gestern abend: .Der neue Erlaß schafft in einer Frage volle Klarheit, die in der Osterbotschaft zunächst offen gelassen war: die Frage, ob die Reform neben der direkten und geheimen Wabl noch ein Pluralwahlrecht oder das gleiche Wahlrecht vcn-znsehen hat, ist nun in letzterem Sinne entschieden wor den. Damit ist dein Staatsministerinm ein be stimmter Weg für die Aufstellung der Vorlage borge- zeichnet worden, über die nun der Landtag zu beschließen haben wird. Indem der König in diesem seinem Entschluß seinen Willen knndgibt, bekräftigt er sein festes Vertrauen in unier Volk, das so Glänzendes vollbracht hat. Es ist ein Cm-schlnß von entscheidender Bedeutung für Preußen und für Deutschland, den Se. Majestät mit der Zeichnung des Erlasses vollzogen hat. Daß der Akt, der ans dem gewal tigen Geschehen der letzten Zeit die notwendigen Folge rungen zieht, für Krone und Volk von dauern dem Heile sein wird, ist unsere feste Zuversicht." Der Erlaß zeigt, daß der Weg zu Neuordnungen in den einzelnen Bundesstaaten von diesen selbst be schriften wird. Eine Einwirkung des Reiches findet erfreu- liäxrweiso nicht statt, und ohne Druck bekommt jetzt Preu ßen das gewünschte Wahlreckst. >Dic „Nordd. Allgcm. Ztg." sag:, daß es nickst nur gleich, sondern auch direkt und geheim sein wird, damit ist die Uebertragnng des Reichstagswahl- recmes ans Preußen eine vollendete Tatsache. Wir nehmen ,m. daß sich im preußischen Abgeordnetenhansc eine Ein stimmigkeit dafür findet, damit die Wähler sehen, wie sehr itre Vertreter für den zeitgemäßen Foistschritt sind. Was nun die übrigen schlvebendcn Fragen anbelangt, so ist eine Klärung noch nicht vorhanden. Die vom Zentrum gewünschte Fricdensformel wird zwar von den Sozialdemokraten und einigen kleinen Parteien unterstützt, nicht aber von den Kon- ierr-ativcn und Nationalliberalen. Es soll nun eine Formel gemieden werden, die den Beifall der Nationallibcralen hat, die Konservativen machen grundsätzlich nicht mit. Ist die Formel dann wirklich gefunden, wird die Kreditvorlage sofort ans die Tagesordnung gesetzt und angenommen wer den. Von den übrigen schwebenden Punkten ist zu er- iväenen, daß einscheinend ein Kanzlerwechsel nicht beab sichtigt ist. Tie Mitteilung der „Doss. Ztg.", wonach der Vorstand der Zentrumsfraktion dein Kanzler einen Absage brief geschrieben habe, ist natürlich falsch. Ob Spahn prcn- ßn'cher Justizminister wird, weiß man noch nicht. Jeden falls steht überhaupt noch nicht fest, ob Parlamentarier mit Reichs- und Staatsämtern betraut werden oder nicht. Da her ist es eine zlvccklose Frage, wer die Aemter bekommt. Im Interesse der innern und äußern Politik liegt es. recht bald eine Klärung zu bekommen, denn innere Krisen von langer Toner sind für ein Land namentlich in diesem Arg-:nblick kein Vorteil. X Neue Aufgaben In der „Westdeutschen Arbeiter-Zeitung", der Vor- baudszeitiing der katholischen Arbeiter- und Knappen- «c reine Westdeutschlands, bespricht ein Feldziigsteiliwhincr , neue Aufgaben" und besck)äftigt sich dabei ausführlich mit dem vor dem Kriege zum Schaden der Allgemeinheit oft tstxig dnrchgefiihrten Streit „Berlin — M.-Glad bach". Er redet eurer Verständigung das Wort: Dieser Krieg dürfte jeden Menschen gelehrt haben, was eine einheitliche Organisation im Kampfe wert ist. Wir deutsche Katholiken haben nun vor dem Kriege durckzaus nicht immer einheitlich gekämpft. Vor allem unsere Arbeiterorganisationen haben sich in dcti letzten Jahren vor d«a Kriege off- hart befehdet. ES genügen die Worte H Das Neueste vom Tage 1 M MlW KM AMMl <W. T. B. Amtlich.) Großes Hauptauartier, 12. Juli 1917: Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Der Angriff der Marine-Infanterie am 10. Juli stellt einen schönen, großen Erfolg dar: der Feind bat Gegen angriffe nicht zu führen vermocht. Tie Kampftätigkeit der Artillerie,! war gestern in Flan dern, vor allein südöstlich von Bvern, an der ArtoiS-Front, bei LenS und Bullecourt gesteigert. Mehrere Erkiindiingsimternehwungen wurden von uns erfolgreich dnrchgefübrt. Bei Monchy stürmten Stoßtrupps eines hanseatischen Regiments unter wirkungsvoller Mitbilfe von Flammen- werfern eine Reihe englischer Gräben, ans denen eine größere Zahl von Gefangenen znrückgebracht wurde. Heeresgruppe deutscher Kronprinz: In der West-Ehainpagne und ans dem linken Maas-User entwickelten sich iw Laufe des Tages heftige Feuerkämpse. Einige Aiisklärnngsgefeclste endeten günstig. Heeresgruppe Herzog Albrocht: Nichts Wesentliches. Oestlicher Kriegsschauplatz Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: Wieder war bei Riga, Smorgon und Baranowitschi lebhaft. Auch bei Luck und ans dem ostgalizischen Kampf felde schwoll sie zeitweilig zu erbeblicher Stärke an. An der Sclstschara wurden russische Jagdtrupps, am Stocbod südöstlich von Kowel feindliche Teilangrifse znrückgewiesen. Zwischen Dnjestr und Karpathen fühlten die Russen mit gemischten Abteilungen gegen die Lomnica-Stellung vor. Bei KalnSz errcicbten Vortrnppen das Westnfer des Flusses. Mazedonische Front: Nichts Neues. Der erste Aeveralquartiermeister: Ludendorfs. Tic neue Beute Berlin, (A Juli. (Amtlich. W. T. B.) Im Sperr gebiete um England wurde wiederum eine größere Anzahl Dampfer und Segler versenkt. Darunter befanden sich der bewaffnete englische Transportdampfcr „Armadale" (6159 Tonnen) mit Truppen, Munition und Proviant von Liver pool nach Saloniki, der italienische Dampfer „Nostra Madrc" mit 910 Tonnen Mais von Amerika nach England, und ein großer unbekannter Dampfer, der aus einem Gelcitzng hcrausgrschosscn wurde. Der Chef des Admiralstabcs der Marine. Ter Grund der russischen Offensive Berlin, 11. Juli. (Amtlich.) Russisch«' Soldaten, die bei der Offensive in Galizien in Gefangen schaft gerieten, erklärten einstimmig, daß sich die dortige Offensive nur dadurch habe bewerkstelligen lassen, daß inan sie glauben machte, die Deutschen hätten an einem anderen Frontabschnitt zuerst den Angriff wieder ausgenommen. Aus diesen Gefangenenanssagen geht zur Genüge hervor, mit welchen Mitteln das demokratische Rußland seine freien Bürger in den Tod treibt. Die Reise der türkische» Presscvereinigung Sofia, 11. Juli. (W. T. B.) Bnlgar. Telegr.-Agent. Tic ans der Reise nach Berlin befindlichen Mitglieder des Vorstandes der türkisclxm Presscvereinignirg wurden am Lahnhof von Sofia von Vertretern des bulgarischen Pressc- bureans, vom Voi-sitzenden des Jonrnalistenverbandes und von zahlreichen bulgarischen Journalisten begrüßt. Die türkischen Journalisten wurden von« bulgarischen Presse- bnrean aufgefordcrt, auf ihrer Rückreise von Berlin nach Sofia zu kommen. Die Einladung wurde angenommen. „B e r l i n — M. - G l a d b a ch". Ich hatte min das Glück, in einem schlesischen Regiment in den Kampf zu ziehen und lernte als „M.-Gladbacher" viele Mitglieder: der ostdeutschen Vereine kennen. Sie alle, ohne Ausnahme, waren prächtige Eharaktere, sehen gleichwie nur das U n - selige des B r n d e r k a in p s eS ein, vertreten unsere Ideen, denn wir sind ja Mensckxm desselben Glaubens, der- selben Weltanschauung, und sie fragen ganz wie wir: „W a r n m der Streit ?" Wir müssen einen Weg fin den. eine Verbindung zwischen Ost und West herzustellen, denn das Fehlen der Verbindung hat uns Hnndeisttansende von Anhängern gekostet. Ter Osten sendet jährlich viele tausend Arbeiter nach dem Westen, von denen uns 90 Pro zent nicht kennen, nicht finden, und von denen ein zu er fassender Prozentsatz den Gegnern in die Hände fällt. Den Schaden haben wir alle zusammen. Gestehen mir eS ein, unsere Organisationen zeigen seit zehn Jahren einen Still stand, unsere Wätsterzifsern sind nickst gestiegen. Darauf bauen untere Gegner ibre Pläne ans. Wird die Auf findung eines Weges so schwierig, die Verständigung un möglich sein? Ich denke nein. Ter- Krieg darf nicht zu Ende geben, ohne uns auch hier den Frieden gebracht zw haben." Weiter befaßt sich der Einsender mit unserem Verhält nis zu den Polen. Er fach: „Wir haben es ost sehr bedauert, wenn im Westen durch die Sanderbestrebungen der Polen die radikalen Parteien gefördert wurde». Ich weiß eS wohl, und wir alle saben mit Bedauern, wie durch eine unver nünftige Polenvalitik diese in die Oppositian gedrängt wurde». Das Zentrum galt vielfach als Regierungspartei, -.wiewohl es allein für die Rechte der Polen eintrat. Die Aenderimg der Polenpoiitik könnt" uns eine Annäherung wohl erleichtern. Wichtig ist es für uns, den gesamten, von Osten nach Westen führenden Volksstrom z» erfassen, und da dürfen mir die Saisonarbeiter, sowohl die landwirtschaft lichen wie auch die industriellen, nickst vergessen. Hier handelt es sich auch nm eine seelsorgerische Arbeit, ziehen doch die Leute zunächst in die Diaspora, wo die Gefahren besonders groß sind. Vielleicht würden wir bei eingehender Beratuna auch eine andere, zusagendere Form der Organi sation für diese Arbeiter finden." Drittens wird ans die Notwendigkeit bingewiesen, der L a n d a r b e i t e r f r a g e und dein Kleinbauern, „dessen Kinder ebenfalls in die Industrie ziehen", mehr Sorge zu- znwcnden. Um alles das fertig zu bringen, schlägt der Ein sender folgende Wege vor: „1. Um eine Einigung zwischen Berlin—M- Gladbach berbeiznführen, treten friedliebende führende Männer zur Beratung zusammen, legen eine gemein- s a m eBasis fest, ans der dann eine erweiterte Konferenz beratet und beschließt. 2. Zur Annäbern n g zwischen deutschen n nd Po I n i s ckie n Katholiken bereitet der beider seitige Klerus die Annäherung vor, und die politische un wirtschaftliche Organisationsleitiing stellt sich ans die ge wonnene Basis. Bei Wahlen muß eine polnische Minder- heit in deutschen Gebieten die Deutschen, eine dentsck»e Minderheit in polnisckxm Gebieten die Polen unterstütze». 9. Zur Organisation der Landbevölke- inng muß eine l a n d w i r ts cha s t l i ch e D c r t re t e r - v ersa »i in lnng unter Mitwirkung der Geistlichkeit, möglichst auch der Lehrersckvft. Rickstlinien und Organi- sationssorm sestlegen." Znm Schluß wünscht der Verfasser dein Zentnim, es möge volkstümliche Politik treiben. „Wenn wir die Maste hinter der Zentrumsfalme sammeln wollen, dann müssen diese Massen das unerschütterliche Bewußtsein baben, daß das Zentrum für ihre wirtschaftlichen Bedüi-s- nisse volles Verständnis hat." ist Deutscher Reichstag Berlin, ll. Juli. Am Bundesratstisckie: Tr. Helsse- nch, Dr. Lisco, v. Batacki. Hans und Tribünen sind sehr gut beseht. Präsident Dr. K a e m p f eröffnet die Sitzung uw 9 Mn. lO. Minuten. Ans der Tagesordnung stetst als erster Punkt der Be richt des Hanptaiisschusses über Fragen der inneren nnd äußeren Politik, als zweiter die Kreditvorlage. Abg. Dr. S p a h n (Ztr.) beantragt, beide Punk k« von der Tagesordnung abz» setzen. Abg. Graf Westarp bittet, den zweiten Punkt nickst abznsetzen, da die Krcditvorlage nicht von irgen-- w elche n Bcdingnnge u abhängig gewacht wevG«> dürfe. (Bravo rechts.) 'S '' m
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