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«ittwoch, LI. M»a« ISlV Das Flaggenlied Noma» aus der Gegenwart von Alei v«u Bosse. (Nachdruck nicht gestattet > (7. Fortsetzung.) Henry und Charley kamen erst mittags nach Hause. Sie waren erhitzt lind erregt. Wohl hatten sie sich um- gezogen. nachdem sie bei den Löscharbeiten geholfen, auch rasch ein Bad genommen, aber ihckn Haaren entströmte doch noch ein scharfer Brandgeruch. Die Gefahr, daß der Brand sich ausdehnen könnte, rvar beseitigt, die Toten und Verwundeten waren zum größten Teil untergebracht. Henry berichtete das alles mit kurzen Worten, und ganz gegen seine sonstige Gewohn test erging er sich in wütenden Angriffen gegen die Me- thoden der deutschen Kriegsführung. Er sagte, die Be schießung Scarboroughs habe nicht den mindesten mi- litärischen Wert, sondern wäre ein Akt purer Rachsucht und Grausamkeit. Mieke schmieg zu dem allen und hob die Angen nicht von ihrem Teller. Auch Charley aß schweigend, nachdem er vorher seine Erlebnisse und Eindrücke geschildert, aber als jetzt Henry verstummte, wandte er sich zu Mieke und sagte: „Du warst auf den Klippen, MieteV Das war sehr unvorsichtig von dir." „Warum sollte ich vorsichtiger sein als du- Ich habe keine Lust gehabt, mich im Keller zu verkriechen." „Sehr unvorsichtig!" wiederholte Charley. „IlebrigenS hat Bob Doley dich dort gesehen." „So-" „Ja, wer war der junge Mensch, mit dem du dich da unterhalten hast?" Miete erschrak bis ins Herz. Sie fühlte, wie ihr alles Blut aus dem Gesicht wich. „Auf den Klippen war eine Menge Menschen", er- widerte sie kurz. — VLchftfche VollS-ettuKg ..Ich meine den, mit dem du sprachst." Charley sah nun zu ihr auf. und Mieke fühlte auch Henrys Blick aus ihr ruhen; aber beide ahnten nicht, welche Anstrengung es sie kostete, gleichgültig zu bleiben. „Das weiß ich wirklich nicht." sagte sie überlegend, „es haben viele Leute mit mir gesprochen. Es war ja eine allgemeine Aufregung!" Charley ließ sich aber nicht irremachen. „Bob Doley sagte, er habe den Mann schon mehrmals auf den Klippen gesehen. Es sei niemand weiter da gewesen, als er und du." „Ach der!" fand es Mieke nun doch ratsam, sich zu erinnern. „Er kam. als ich gerade sortgehen wollte, zu spät, um noch etwas zu sehen. Er fragte, wieviel Schiffe an der Beschießung beteiligt gewesen wären. Er meinte dann, die englische Flotte habe wahrscheinlich die deutschen Schiffe noch auf hoher Tee abgeschnitten und vernichtet." Charley schien mit dieser Erklärung zufrieden zn sein, aber Henry meinte nun. Mieke dürfe fortan nicht mehr allein ausgehen. Man kenne sie in Scarborough als Deut sche. und sie könnte belästigt werden. „Wenn eine solche Möglichkeit besteht, dann schickt mich doch lieber nach Deutschland zurück." meinte Mieke. „Du bist viel sicherer hier als in Deutschland, wo bald alles drunter und drüber gehen wird," sagte Henry etwas ärgerlich. „Nun, an dieser Küste scheint es doch nicht so ganz sicher zu sein." bemerkte Mieke etwas boshaft. Henry blitzte sie dafür zornig an. „Die heutige Beschießung verstieß gegen alle Grund sätze des Völkerrechts; sie konnte von uns natürlich nicht vorausgesehen werde». Aber es werden Vorkehrungen ge troffen werden, daß solche deutschen Piratenstreiche sich nicht wiederholen. Offene Städte zu beschießen, ist keine Hel- dentat," „Scarborough hat starke Küstenbefestigungen." warf Mieke ein. ». 43. Sette 4 „Ist aber trotzdem eine offene Stadt." ..To- Aber ist da nicht auch Ostende eine offene Stadt? Und sic wird doch immerwährend von englische« Schiffen bombardiert." ,.DaS ist etwas ganz anderes. Diese Stadt ist deutscher Truppenstützpunkt, und die deutschen Truppen müssen «ms ihr vertrieben werden." „Das alles kannst du auch gar nicht verstehen. Mieke," mischte Hellen sich ein. „Da sind militärische Unterschiede vorhanden, die wir Frauen gar nicht abzuwägen ver mögen." „Unterschiede — jawohl!" meinte Mieke. „Wen» es die Engländer tun. dann ist es erlaubt, tun es die Deut- schen, lo ist es ein unerhörter Dölkerrechtsbruch." Am Nachmittag, als es bereits zu dunkeln anstng war Mieke allein im Wohnzimmer; sie war gerade da mit beschäftigt, den Tee zu bereiten, als Charley herfiw kam. Er stellte sich vor den Kamin und sah ihr bei ihren Hantierungen zu. Er war in der vergangenen Wothe mehrere Tage in London gewesen, und Mieke war darum noch nicht dazu gekommen, ihm zu sagen, was so schwer zn sagen war. Noch war er ahnungslos. „Ich war noch einmal unten in der Stadt," sozii er. als das Schweigen anfing, für beide bedrückend zu werden. „Man sagt, Scarborough sei voll deutscher k vione gewesen, und hat bereits verschiedene Verdächtige verhaftet," „Ach. wirklich?" fragte Mieke gleichmütig, wahreiid ihr Herz laut zu klopfen begann. Sie mußte die Tee kanne schnell uiedcrsetzcn, so zitterte ihre Hand. „Leute mit anscheinend falschen Pässen'" fuhr tzoarley fort, „auch einige Naturalisierte, die ja jetzt alle meh> deutsch empfinden als englisch." (Fortsetzung io-tzt.) ÄÄIlllAWk MM Z» MU MR MtMllll Das nächste Sommer-Semester beginnt Dienstag, den 1?. April Anmeldungen neuer Schüler nimmt der Unterzeichnete Direktor entgegen, welcher auch gern bereit ist. weitere Auskunft zu erteilen, Oekonomierat Prof. Dr. Gräfe. örieniitrseuer liervorraxenües ckadei billiges alkoholfreies fleikxetrank mit Orox- ock. l^olweinpunsek-OesLÜmaclc zu haben l» allen Restaurants. 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Voleton I7SSI NsreedsUzlroS» 20 »ooaioliUll: iüuwtvoll« Sroptang oder tnmodun, *«u VromtiiloLoni, staoo^ Notteo- uns »litooolroch Svlmltton ja Kontor»!»«», Sobilck, IlUloa, kontwo», vtllont-ioadom innt Konodon »Nor Lrt. — vooomtor» «rot- Sportotiatltt« kllr all« Orion von lopplobon, portioron uo». Druck-Arbeiten für Industrie, Handel, und Gewerbe, Vereine, Behörden, Aanzleien, Schulen und Private wir Mitteilungen, Postkarten, Rechnungen in allen Formaten, Reise-Avise, Briefbogen und Formulare, Gratulation?- und Visitenkarten, Rechrnsckaftsde- richte, Broschüren, nuverts, illustr. Kataloge und Prospekt« werden in einfacher und elegantester Ausführung zu angemessenen Preisen angcfertigt in der^ Saxonia-Buchdruckerei ^ A Dresden Altstadt 16, Holbeinstraße 46 :: Fernsprecher rzr«« :: kl» fililbiil Ir« lumm kr 8«rt» Vas XUorbsst» von I'oäor» bot «»88», 0k8rö».!MM.s>/ll.» kortigL.^ukmacbvuaukäovUu». 30 om lang 3 LI. - Sotmiol» Ste-nutiontoetorn, nur 15—20 oro droit, oa. w lavA. 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Srenetel, k'ornspr. 26812 ompüsdlt siod nur ^nkortis-an^- allor Luvddiväor- arbvitov. kuekänuolckl'si Saxonia-kiickckroclierei 6. m. d. kt. »rooäon-k. 16. ktoldoinotrob« 48 formproobor 2138» >1vtvrtttr'.'i>t; allvr Vruoirsaodov kür 6or> Bocksrk von ^odörckvo, OosodLktov uvä b'amlliou. — prompt« Lväivlnrux.—2ivil« proieo — SporioUtLt: krospodto in Ltoo- ssnoukloßvu, Lotoloxo, tzuolltLtoärriobe. kLniinsn^oiispsi vipt. lng. Klckarck Stein, Vrosävu Xoustoät, kmobokftvop- ll>2. Dolopbou 21901. bor Kolli' llnä Liidsi^apen koiod« ^uswobl — Reparatur uncl Hoaardsitva Tkeockoe Sekola«, Sobloüotraü« 8» llUl« I5«ubvit«ll lKUlLÜIi u.Ltüab« Neinriek Nackderg, l.ni«snstr.7V. Hrnr^k 10428. !(Ui'8vknei'ei liokvrt drll. uvck prompt 8tuiaul»-vuvbLnieb«r«>. 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