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Eüthe», 23. Oktober. Der Gcmeinderat beschäf. tigtc sich mit Ernähruugsfrage». Sladtrat Gothe führte aus, daß in den letzten vier Tagen 380. 400, 600 und 1275» Zentner Kartoffeln angelicfert wurden, fo daß wir also bald die nötigen Mengen beisammen haben werden, »im den gegenwärtigen Ansprüchen genügen zu können. M. Neichenbach i. B., 23. Oktober. Die Beleuchtung dvr Begräbnisstätten an den Tagen Aller Heiligen und Aller Seelen sowie an anderen Gedenktagen ist seitens der Behörden mit Rücksicht auf die notwendige Sparsamkeit mit Fettstoffen bis auf weiteres verboten worden. Wettervoraussage für den 25. Oktober 1916. König!. Sächs. LandeSwcuerwacle. Meist trübe, keine wesentliche Temperaturänderung, zeitweise Niederschläge. Kirche und Unterricht l< Wilna, 23. Oktober. Tie P a st o r a I - K onsere n der lntbolischen Feldgeistliche» der w. Armee bZcksästigte nct, n. mit der Frage der Herrichtnng und Ausschmückung von Kriegergräber» »»d »nt der Ausgestaltung der Feldseel sorge für die oft schwer erreichbaren Kolonne», weiter der Verhandlungen war der lfckappenpsarrer der 10. Armee. Divisionspfarrer Albert. Deutschen Theater in 'Berlin gastierte am Sonnabend als Maria Stuart. Bei dieser Gelegenheit empfand man so recht den bisherigen Mangel an einer guten Stuart am Albert-Theater. Was das frühere Mit glied des hiesigen Königl. Schauspielhauses in und durch diese Rolle dem ausverkausten Hause bot. war königlich und ergreifend zugleich. Maria Fein gab der königlichen Dulderin Seele und Leben, sie lieb für Augenblicke die Bühne vergessen und ihr abgeklärtes Spiel mußte von nachhaltiger Wirkung bleiben, 'sowie die kleinen Sprach- Untugenden übersehen lasse». Nach jedem Akt mußte sich die Künstlerin wiederholt dem Publikum zeige». X Vermischtes V Eine unangenehme Geburtstagsüber raschung erlebte in Hamburg eine Stenowpistin aus Leipzig. Sie hatte während ihr Arbeitgeber im Felde befand, nach und nach 450 M. aus der Kasse gestohlen. Am 10. Oktober stahl sie 450 M. auf einmal und ver schwand. Nachdem sie sich gänzlich neu eingekleidet hatte, fuhr sie nach Hamburg. Hier ermittelte sie die Polizei in in einem Heim und verhaftete sie gerade an ihrem Ge burtstage. Im Besitz der Diebin befand sich nur noch rin Pfennig. Gemeinde- und Vereinsnachrichten tz Dresdr». Der Kathol. Bürgerverein hält morgen abend im BereinSlokal, Käufferstr. 4, wie bereits Nr. 245, beste 4 gestern mirgeteilt, eine Versammlung ab. in welcher v-rr. Stistskaplan Sei dl er einen Vortrag halten wird. Die Mitglieder werden um zahlreiches Erscheinen gebeten. H Dresden. Im I uug-Eo lumb us war am So:..>- tag eine Versammlung, die sich trotz des Jahrmarktes eines guten Besuches erstellte. Herr Hauptredakteur Laven hielt einen Vortrag und musikalische Darbietungen se - schönten den Abend. »s Geschäftliche! Metall-Einkauf für Heereszwecke. Die bisherigen ge- meindeamtlichen Enikaufsstellen für Altmetall sind nunmetn überall geschlossen, jedoch nimmt die Metall-EinkaufSsiellc für Kriegsbedarf der Graphischen Handelsgesellschaft m. b. H>. Dresden-?!., Seidnitzer Straße 19, Fernsprecher 18352. noch weiter auf Grund behördlicher Belegscheine für vor- liegende Kriegsmaterial-Aufträge, zu den früheren Preisen Messing, Kupfer usw. au. Die Beträge werden sofort bei Ablieferung ausgezahll, auch Alt-Blei und Zinn-Material in jeder 'Art und Form, sowie Mischnietall wird zur aus- schließlicheu Verwendung für Kriegszwecke angekauft. Briefkasten I. in L. Dienstmädchen vermittelt Ihnen der Benin der erwerbstätige» Frauen und Mädchen m Dresden. Onra- allce 23, I.. oder das Sl. Benno-Stssk. Dresden N, Lößnttzstr. 4. Verantwortlich für de» redaktionellen Teil Hanptredakleur Richard Laven , für Reklame und Anzeigen Z. I. Keller. — Druck und 'Verlag der „Swxonia-Buchdruckerci G. m. b. H.", fämllich in DreSden. Bemalte Holz-Grabkreuze I. Rüther, Werderstraße 4. Part. Fernruf 27188. Um rotes Gold Roman von Erich Friesen s2l. Fortsetzung.) Diese wartete nun von Tag zu Tag in schmerzlicher Sehnsucht auf Nachricht von ihrem Verlobten. Endlich, beinahe eine Woche nach ihrer 'Abreise von Kapstadt, traf rin Brief für sie von Heinz ein. Voll zitternder Freude öffnete sic ihn. Und je weiter sie las. mn so inehr ver- tieften sich die Grübchen in ihren frischen Wangen, um so Heller erstrahlte der Goldglanz ihrer 'Augen. Und dann sprang Irene vom Stuhl aus, eilte aus ihren Vormund zu und faßte impulsiv seine beide» Hände. „O Edward, wie lieb von Ihnen! Ich danke Ihnen tnnsendmal!" Lad», Elisabeth, die von der Terrasse her Zeugin der kleine» Szene war. erblich jählings vor Erstaunen. War die Lösung des Rätsels nahe? Auch Lord Pence, obgleich wohl vorbereitet auf diese» 'Augenblick, wurde um ein Schatten bleicher, als er das dankbare Aufleuchten in den 'Augen des jmigen Geschöpfes sah. das er grausam betrog. „Sie sind sehr gütig, Irene." sagte er mit erkünstelter Ruhe. „'Aber ich weiß wirklich nicht, wovon Sie reden." „Das ist ja gerade das Große an der ganzen Sache!" jubelte sie. „Ich soll nocb nichl darüber sprechen! Aber danken dar,' ich Innen doch. Edward! Ans vollstem Herzen danken, nichl wahr? Er zuckle die Achseln. „Sie sprechen ja in Rätseln, liebes Kind?" „'Ach. Sie wollen mich mir necken! Wollen den über- legcnen Vormund Heranstehlen! Und dabei lind <rie doch so gut. so edel . . .! st. Sie wisse,, ja nicht, wie dankbar ich Ihnen bin! Wenn ich nur auch einmal etwas für Sie lnn könnte!" „Sie machen mich unendlich glücklich durch diese Ver sicherung' liebe Irene, aber es tut mir leid, daß ich Ihre Illusion zerstören muß. Ich weiß wirklich nicht . . ." Lachend klatschte sie in die Hände und tanzte wie ein übermütiges Kind ini Kreise herum. „O ich verstehe! Ich verstehe! Es soll wirklich noch ein Geheimnis bleiben! .. . Na gut. mir auch recht!" Noch immer hielt er den ernsten, undurchdringlichen Ausdruck in seinem Gesicht aufrecht. „Auch ich erhielt heute einen Brief," bemerkte er gleichmütig. „Einen Geschäftsbrief. Mit dem heutigen Abendschiff muß ich nach Kapstadt zurück." Sie hielt in ihrem frohen Tanzen iuiie und blickle ihn glückselig lächelnd an. „Zurück? Zurück? Wir gehen doch mit?" „Nein, liebe Irene. Ich würde es gern sehen, wenn Sie mit meiner Schwester »och eine Zeitlaug hier bleiben. Elisabeths Gesundheit steht nicht auf der Höhe. Das Klima hier bekommt ihr besser als in Kapstadt." Sie ließ den Kopf hängen. „Wenn Sie es wünschen, gewiß. 'Aber ich iväre gern nach Kapstadt zurückgekehrt, gerade jetzt. „Wenn Sie treuherzig hinzu. Da faßte er drückte sie. „Meine liebe Irene. Sie haben mich heuie sehr glück lich gemachl. Wodurch, darf ich Ihnen jetzt noch nicht sagen. 'Aber es wird eine Stunde kommen — in nicht allzu ferner Zeit, hone ich — da ich Ihnen den Grund Mitteilen werde. Doch nun muß ich hinein. In wenigen Stunden geht das Schiss ab. »nd ich habe noch verschiedenes vorher zu tun. auch wir Elisabeth einiges zu besprechen." Irene nickte Zustimmung. Sie selbst lral in den Garten hinaus. Es drängte sie in Gottes freier Natur ihr Glück doppelt in sich auszunehmen. Lad») Elisabeth saß noch genau auf demselben Platz: wenigstens auch hier blieben!" fügte sie „Es wird recht langweilig sein!" mit eitlem raschen Griff die Hand und mir. daß das Buch jetzt ihren müden Fingern entglitten war und am Boden lag, während die blaßblauen Augen verstört ins Weite starrten. Beim Eintritt ihres Bruders fuhr sie zusammen. 'Nervös drehte sie ihr seines Spitzen- taschentuch in den Händen hin und her. Ungeniert warf Lord Pence sich in einen Sessel, streckte die Beine lang von sich und versenkte die Hände in die Hosentaschen. Wenn er mit seiner Schwester allein war, pflegte der Lord sich keinen Zwang aufzuerlegeu. „Der ausschlaggebende Brief ist also angekonimen, Elisabeth. Es geht alles nach Wunsch." Ein Zittern überflog Ladp Elisabeths schmalen Körper. In ihren Zügen begann es nervös zu zucken. Und plötzlich sprang sie mit bei ihr ganz ungewohnter Energie empor und lrat dicht vor dein Bruder hin. „Ich lasse mich nicht länger knechten! Ich werde zu verhüten suchen, daß du Irenes Glück ebenso zerstörst, wie dil einst das Glück ihres Vaters und mein Glück zerstört hast!" In sich überstürzender Hast rangen sich die Worte von ihren Lippen. Ihre kleine Gestalt schien zu wachsen. Ihre 'Augen sprühten. Der Lord erwiderte nichts. Er sah nur seine Schwester an — scharf, fest, durchdringend, mit einem leicht spöttischen Ziig um die Lippen. Einige Sekunden hielt Ladh Elisabeth noch tapfer diesen gefürchteten Blick aus — dann senkte sie langsam die Lider und sank, an allen Gliedern zitternd, ans ihren Stuhl zurück. „Nun? Wirst du meine»! Willen zuwider handeln?" fragte der Man» mit schneidender Stimme, den unbarm herzigen Blick nicht von ihr wendend. „Ich . . . ich weiß nicht . . ." „Wirst du meinem Willen zuwider handeln?!" „Laß mich, Ewivard! Du auälst mich!" „Ich frage dich nochmals, zum drittenmal: wirst du meinem Willen zuwider handeln?!" (Fortsetzung folgt.) I. WliM-VMMl ^litkrvocch >I«!i> 2». > llctolwr 3 lstlir »donM Mlv W Mliie !i«I tlttk Wik Mt litte Wille. I lvi r i tlwi'lolii'oi' ^Vit.tn,-. xnliti'nn't »<< l-tt-->'l>>>invn »Ilor Ku^Iie-Inr tütlnt Nor Vas grolle eireus- 1?n>grNum! vis Urne» > 8e1i«iir- *lkili,- iisll-,! 1!U Mise W Mü »n, v,t- ! „vresüner l.anöpar1ie' iMtstch len. Z llilk tl. 8 li^k.! ktaebm.: l», ilmilrui. UM, kalb«, Vcoix«. IIni»«p! tasvnOlil Amin- II k tlM >1. ltksmtt»; Nuinvr! tlenliiil. ^1. ILi §iI»i< k » ^>»< Ink. z. /onlivr »int K. rorn 1'«»»>»vl 8eSi»nu« k- n»«I tiebiuaell lu0ranato„,liorall<>n,81jb>;r, liornotel«, 1.Ik«»b«i»..Iot. DWP" Allo Veto» <>>»»-, IVaeks- un«l Kot »Ilporlo» -MW nn«> irl, nn«I l»rtl»iy:«> — t^Ikltor «n«t Nonnt/At«-!»«. liepnraturen uo>) U«ui»vkvrti--v,>!rc"> prompt uni dillis-vt. Iktti. öürgervereili ru Vrertlev. Mittwoch 2.', st lieber odds. '/zü Uhr im Gc- scllenbause ,Kä>mcr- slrage 4. pari.»: Vortrag des Hvchw. Herrn Kgl. Stistskaplan Seidlrr. Zahlr. Erscheinen m. Angch dring, erbeten ! M i. Oktober zahlen wir pro Kilo Blei 0.45 Mk Messing >00 . Kupfer 1.70 . Flascheukapseln 0.50 . Staniol 2.75 Zinn in jcd. Form und Legie- lung die höchsten Prei i e. Metall-Eiiid»iMkllr, t Ser chraphniden oandelsaeiellichatt Seidniscr Straße 10. Fernsprecher 13822. kaej<ovs,8 kanä«!8- uncj 8pl-3o!i8o!iu1e, Allmorkl >-». Aldertplog >0. An der Kreuzkmi,.- 3. Manenstr. t5. HondRskurse für Erwachsene. - Höhere kaunnännische Fortdil- d»ng»schule. kou'männiiche Fort bildungsschule - beide Abteilungen befreien von der Mlichlforibll- dungSschuIe». Soiiderkurie f. jg. Mädchen, Sprachkurse. Auskunft und Prospekt frei. Fernspr. 17137. Vorbercit. z. Prüf, für das kinsäbl.-tteiw. I» un^orom Voringo ixt oinotiiuiivn: Lmplstllsnsvksrls » kür itie Vsreinsdlltins»! ttänb. I. l'rot.^ «W l'l. > t)n>; lloltokou liunv nllvu >> , chüvlloitsrn in lcntb. Vor- A I oinvn nur bo.-N»nn omp- » > kvklsn vvoräov. bix dringt A , änn Inlnitl. vliior gr>>ttt,» ^ I lioilio von a j Vk«jhn»cb>z»iüc!<«n. A > 8ctisu8p>el«n. llramon, » ^ Irsuor- «mit stuslrpielen, > I >l>s -üe.st ,'ir gsäaobto > ^ 3'^'8'ilco oiguou, »obuk. E > lt^iloU-tto-jokXUIIg U -«onot M I >vi.-i.->onnvorron Vngnbon. > * »ureb ttcniiikxung äo-, E i llokknhou-i boi äor An«- M ! wobt vnn l'kontvr.-'kiieilon > ^ virä viol /oil nn-l Knlio E » oioi-arl. G « Turenitung porltrsi b«l » ^ Voroinssnitunzi 6«» ßotraze». ^ ! Ättttüt-WSliilllMl r q >r> I». II , , ^ VMl-t.. WM. 48. > tlMIttllttltlltllMit U lerlodunqs- »/ Vermäklungs- ^ Visitenkarten tirlcrl «clmvll u. prei!«» ,.-sl 8axonia-8uvkilriiv>(«r«i K.iN.Il.I. MWMMM s Soeben erschien: l §t. Kklm-Ktileilittt Süchiischer Volkskatender 7 (67. Iahrsinng) Mil Titelbild: Admiral Graf Lpee P, einem EinschaUbild und viele» Tertbildern. Der i» diesem Jahre besonders reichhaltige unterhaltende Teil, abgesehen von de» vielen kirchlichen und Schuliiachrichten. wird dem St. Benno - Kalender wiederum viele neue Freunde zu dea alten gewinnen. PrktSljl»Ps..s,kisl«l,«ti.l!!»Pi..P,r,>>AA Bei Bestellung einzelner Eveiilplare wolle mau den Betrag nebst Porto gleich beifügen. 'Auch bei Zusendung ins Feld beträgt das Porto '2«) Pf. MM« N P>. lkiim! üiUiNiiastnltitlcuckccciZ'U'dch. Dresden Ä. !i». HolbkinÜraße 4<». Postschccklll'ntl' Lriprig Nr.147st7.