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IWscheUMszeitlma . »10 Jn l re» Hau» » 8» L; v«,»,»<,r«t», »«»««b, 1 mit 1 «eUagen dtertell! Dresden lind gan, Deutschland In Oesterreich 4.SS N. > «»Saab» » nur mit Feleradend vterteliadrlich 1,80 In I i Dresden und aau, Deustchland srrl Hau» »,»» in ! Oesterreich 4,0V L — rlnzel-Nummer IO ». «ochentag» erscheint die Zeitung regelmLtzig in den ersten I ItachmIttagSstunden; die E«imtagSnummer erscheint spStcr Nr. 92 Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit mit Unterhaltungsbeilage Die illustrierte Zeit «nb Sonntagsbeilage Feierabend Aujetgeu, »einen dt» Annahme »an SelchLltSanjeinen bi» IO Uhr, von gtmtlien-1 an,eigen bi» I I Uhr Brei» fttr die Petit-Spalizetle SO im ReNameie» 80 4 Für undeutlich geschriebene, sowie durch Fernsprecher aus gegebene Anzeigen können wir die «erantwonltchketi für die I Richtig keil de» Lexic» nicht übernehmen. ' »edaltionS-Sprechstunde: 10 bi» 11 Uhr vormittag». Für Rückgabe etngelandter Schriftstücke macht sich die Redaktion I nicht verbindlich: Rücksendung erfolgt, wenn Rückporto bei-1 gefügt ist. Brieflichen Anfragen ist «ntwori»porto bei,„fügen. I Geschäftsstelle und Redaktion Dresden»A. IS, Holbeinstratze 4« Mittwoch, den 23. April 1913 Fernsprecher 1366 12. Jahrg. Unmöglich! Die Chemnitzer Rede Dr. Manglers hat ihre Wellen auch bis in die Redaktion des „Neuen Sächsischen Kirchenblattes" geschlagen. Schnell fertig war man da mit dem Wort: „Landgerichtsrat Dr. Mangler . . . Als Landtagsabgeordneter für Sachsen künftig unmöglich . . Unmöglich ist öie Unschuld der Jesuiten, die Dr. Mang ler nach eingehendem Studium festgestellt hat. „. . . er (Dr. Mangler) lese als Jurist nur einmal, was maßgebende Jesuiten, wie Lehmkuhl oder der jetzige General der Gesell schaft Wernz über die Stellung des Staates zur Kirche und über nationale Fragen lehren." Also Herr Pastor Klotz im „Neuen Sächsischen Kirchenblatt" (Nr. 16). Da der Herr Pastor vergessen hat, die Quelle seiner Weisheit anzu geben, so wollen wir sie nennen: Martin Wenck „Im Kamps um das Jesuitengesetz" (S. 26). Eine dünne Broschüre aus dem Verlage des Evangelischen Bundes. (Berlin 1913.) Möglich, daß der strenge Richter des „unmöglichen" Dr Mangler über die Wissenschaft dieses Heftchens nicht hinaus- gekommen ist. Gut für ihn! Er hätte sonst auch den Pro testanten Pfarrer Adolf Schreiber, Pastor Grell, v. von Bezzsl, Kalthoff und v. Bodelschwingh sein „unmöglich" Nachrufen müssen, da auch sie aus ihrer „Jesuitensehnsucht" kein Hehl gemacht haben. Herr Pastor Klotz lese als Theologe nur einmal, was A. Samerlander auf die Frage geantwortet hat: „Sind die Jesuiten deutschfeindlich?" (Freiburg i. Br., 1913.) Mög- lich, daß er nach dieser Lektüre sich seines kategorischen „un- möglich" schämen würde. Trotzdem: Die Jesuiten können unmöglich zurück. „Läßt doch," so schreibt beruhigt Herr Pastor Klotz, „eine halb amtliche, recht verdienstliche Erklärung der sächsischen Ne- gierung keinen Zweifel daran aufkommen, daß den Kam- panierstI) und Bataillonen (I!) der päpstlichen Garde die Grenzen Sachsens auf alle Fälle verschlossen bleiben." Gren- zen offen für Monismus und Theosophismus, für Okkultis- mus und Anarchismus, aber für die Männer, die nach Jesu sich nennen und ihn ehren wollen, — unmöglich! — Grenzen zu. Auf alle Fälle! Was wollte Herr Dr. Mangler? Gerecht wollte er sein dem Zentrum, den Jesuiten und Katholiken gegenüber. Durch Gerechtigkeit zum Frieden und im Frieden gegen den gemeinsamen Feind, der „unsere konservative Weltanschauung" bedroht. „Stellen wir das hintan, was uns trennt, und voran das, was uns eint." Da mochte ihm in der Tat der Graben zwischen den Gläubigen der beiden Kirchen wie eine „Kleinigkeit" Vorkommen im Hinblick auf die weite Entfernung, die zwi- schen der konservativen Weltanschauung und jener liegt, die sich ihrer „Erlösung von Gott" rühmt, und die bei hoch und niedrig zu Hause ist. Die deutsche Arbeiterbewegung tst zum größten Teile sozialistisch und atheistisch. Als man ihr das zum Vorwurfe machte, antwortete Engels: Die deutsche Arbeiterbewegung ist die Erbin der deutschen klassi schen Philosophie." ES ist unmöglich, daß Herr Pastor Klotz von diesen Dingen nichts weiß, unmöglich, daß er nicht erkannt hat den Zweck und das Ziel der Rede Dr. Manglers. Wenn er aber diesem weit sehenden und ernst denkenden Mann auf dis ausgestreckte Friedenshand schlägt und sich verpflichtet fühlt, ihm den Mund zu schließen und ihn unter den Landtags ubgeordneten für Sachsen künftig als „unmöglich" zu ver schreien, so verdient diese Tatsache ausdrück- lich fest gelegt zu werden. Die Zeit mahnt und drängt zu in Friede« zwischen den Konfessionen. Glaube gegen Un glaube, nicht Glaube gegen Glaube! Alle positiv g c - richteten Mächte in einer Front! Das war der Grundton der Rede Dr. Manglers. Und ausgerechnet im „Kirchenblatt" und wiederum ausgerechnet ein Pastor schreibt: „Unmöglich" — „eine Weltanschauung trennt uns von Rom und dein Zentrum." Das ist die alte verbissene, liberale Taktik, die niit allen Weltanschauungen, so gott- und heillos sie immer sein mögen, zusammengeht, nur nicht mit der katholischen, die nicht einmal nach getrennter Marschroute vereint schla gen will und auf die tiefsten Gründe und den besten Willen ingrimmig „Unmöglich!" antwortet. Deutscher Reichstag Berlin, den 21. April 1919. Heute wurden zuerst kleine Etatskapitel zum Milt- täretat erledigt; die vorgebrachten Wunsche betrafen lauter Einzelheiten und Privatinteressen. Eine lebhafte Debatte entstand erst bei den Pferdegeldern. Die Negierung forderte 2100 Mark in achtjährigem Turnus pro Pferd für die Generäle, welche bisher kein Pfcrdegeld er halten hatten. Die Budgetkommission hat dieses neu ge forderte Pferdegeld abgelehnt. Kriegsminister v. Heerin - gen trat sehr lebhaft für die Gewährung der Pferde gelder der Generale ein, man könne diesen nicht die Rationen nehmen und dafür keine Pferdegelder geben. Nach kurzer Debatte wird der Kommissionsantrag angenommen. Die weitere Debatte bewegte sich um die technischen Institute. Die Valkanwirren Zur Lage auf dem Balkan werden Meldungen über bulgarische Geheimverträge mit Oesterreich, Rumänien und der Türkei verbreitet, die sich gegen Serbien und Griechenland richten sollen. Man wird gnt tun, diesen Meldungen einstweilen ein gesundes Miß trauen entgcgenziisetzcn, ebenso wie der neuerlichen Draht nachricht, daß die Beschießung von Skut»ri mit erneuter Verve wieder ausgenommen worden sei. Erst in den nächsten Tagen dürfte eine Klärung der Situation zu erwarten sein. Die Antwortnote der Verbündeten wurde Montag nachmittag überreicht. Dieselbe erklärt: Von dem aufrichtigen Wunsche beseelt, die angebotene Ver- mittlung dem Ziele zuzuführen, erklären die Verbündeten, indem sie die Großmächte neuerlich bitten, den Grundsatz der Kriegsentschädigung zuzulassen, daß sie diese Vermitt lung annehmen. sich aber Vorbehalten, im Laufe der Ver handlungen mit den Großmächten jene Fragen zu erörtern, ^ die sich auf die Inseln und die endgültige Festsetzung der j Grenzen Thraziens sowie des gesamten Albaniens be ziehen. Die Spannung zwischen Serbien und Bulgarien nimmt täglich zu. Man nimmt in Belgrad an, daß Ruß land für Serbien gegen Bulgarien Partei nehmen wird. Die Folge davon könnte eine Annäherung Bulgariens an Frankreich sein. Deutsches Reich Dresden, den 22. April 1913 — DaS Kaiserpaar und die Prinzessin Viktoria Luise begaben sich nach Darmstadt zum Besuche de» hessischen Großherzogspaares. — Fürstliche Verlobung. Die Prinzessin Auguste Viktoria von Hohenzollern-Sigmaringen hat sich am Sonn tag mit dem früheren König Manuel von Portugal verlobt. — Die Budgetkommission de» Reichstage» nahm einen Zentrumsantrag an, die Kommandanturen in Dresden, Karlsruhe. Darmstadt und Stuttgart als bis zum 8.0. Sep tember 1913 wegfallend zu bezeichnen. — Der bayerische Ministerpräsident Freih. v. HertUng ist in Berlin eingetroffen und besuchte alsbald den Reichs kanzler; es dürfte sich um die Deckungsfrage handeln. — Hohenzolleru und Cumberlaud. Wie der Reichs« anzeiger mitteilt, hat der Kaiser Seiner Königlichen Hoheit dem Herzog von Cumberland. Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, den Schwarzen Adlerorden verliehen. — Die braunschwetgischc Thronfolgefrage darf als ge- löst angesehen werden; man rechnet damit, daß das junge Herzogspaar nach seiner Vermählung in Braunschweig ein ziehen wird. Im BundeSrat ist eine Mehrheit hierfür sicher. — Zur Braunschweigischen Thronfolge äußert sich die „Nordd. Allgem. Zeitung" in ihren Rückblicken wie folgtt „Im Hinblick auf die bevorstehende Vermählung Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Viktoria Luise von Preußen mit Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Ernst August zu Braunschweig und Lüneburg bildet die Frage der Braunschweigischen Thronfolge neuerdings vielfach den Gegenstand publizistischer Erörterungen. Die Familien- verbindung zwischen dem hohenzollernschen und dem welfi- schen Fürstenhanse ist von den weitesten Kreisen des Volkes als friedlicher Ausgleich bisheriger Gegensätze freudig be grüßt worden. Wie diese Familienverbindung auf der ver bürgten Gewähr vollster Aussöhnung beruht, so wird auch eine anderweitige Regelung der Braunschweigischen Thron folge, die nur durch einen erneuten Beschluß des Bundes- rates erfolgen kann, die Herstellung desjenigen friedlichen Verhältnisses zwischen dem Hause Cumb"rland und dem Bundesstaate Preußen zur selbstverständlichen Grundlage haben, das nach den Prinzipien der Bündnisverträge und der Reichsverfassung die Beziehungen unter allen Bundes- Ersttommunttauteu-Sorgen Wohl keine anderen Sorgen haben die vielen Kinder, die demnächst das erste Mal den Leib Christi empfangen werden, als die eine, sich aufs würdigste vorzubereiten auf den Genuß dieser allerheiligsten Speise. Aber wie viel Gorgen gibt eS für die Seelsorger, Eltern und Lehrer und nicht zuletzt für die Wohltätigkeitsvereine (VinzentiuS-, Elisabethverein u. a.), die um Gaben für würdige Beklei dung bedürftiger Erstkommunikanten angegangen Werden! Wenn diesmal in Befolgung der päpstlichen Verord nungen nicht nur die zwölfjährigen, sondern auch die elf jährigen Kinder teilnehnien und somit die Zahl verdoppelt ist, was gibt es da nicht zuvor für eine Summe von Arbeit im Unterricht, auf der Kanzel und im Beichtstuhl zu er ledigen! Doch all dies wird gern übernommen. Aber wie- viel Mißverständnisse gilt es aus dem Wege zu räumen, weil manche Eltern sich nicht in den Gedanken fin den können, daß jetzt ein früheres Kommunionalter nicht nur zugelassen, sondern erwünscht ist. Sie meinen, ihr Kind sei noch zu jung und verstehe noch nicht den heiligen Ernst der Sache. Und doch gibt es für ein Kind, da» den himmelweiten Unterschied zwischen Jesu Leib als Seelen- fpeise und der täglichen Speise am Elterntisch begreift, kein vorzüglicheres Mittel, bas große Geheimnis deS LeibeS Christi zu erfassen, als gerade: ihn zu genießen, weil dem Kinde durch den Genuß übernatürliche Licht kräfte zufließen, die kein menschlicher Unterricht zu spen den und zu ersetzen vermag. Denn „mein Leib ist wahrhaft eine Speise". Und zum Genüsse dieser Speise fordert Christus so dringend auf, schließt dabei auch kein denkendes Alter aus. ja steigert die Aufforderung spaqk bis zu dem Drohworte: „Wer mein Fleisch nicht ißt, wird nicht leben." Doch Bedenken solcher Art, wie sie eben erwähnt wur den, ließen sich noch überwinden. Faßt denn ein Erwachse- ner daS Geheimnis der Eucharistie ganz? Gewiß nicht? sonst wäre es kein Geheimnis mehr. Dringt nicht jeder ernste Christ gerade erst durch den öfteren Empfang immer tiefer hinein in das Geheimnis, das seine Seele ver bindet mit dem Urheber deS Lebens selbst? Weit schlimmer ist eS, wenn Erziehungspflichtige ihren Kindern die Teilnahme an der Erstkommunion verbieten, wie dies in Großstädten bei der Zunahme religionsloser Verhetzung keine Seltenheit mehr ist. Die Verhetzten auf zuklären. zu belehren oder gar zu überzeugen, erforderte Tage und Wochen und gelingt meist nur nach Aufwand größter Klugheit und schier unendlicher Geduld. Gleich wohl darf der Seelsorger auch da nicht verzagen, auch nicht, wenn er nicht anS Ziel gelangt. Schließlich treten zu all diesen inneren und die Kraft aufreibenden Sorgen noch die Bekleidungssorgen. Da ist das Kind einer Witwe, die notdürftig den Unter halt für sich und dis Ihren aufbringt: aber für ein Kleid reicht eS unmöglich. Ein kinderreicher Familienvater hat eben die Kosten deS Umzuges gehabt, Miete war fällig und ein Sohn trat Ostern in die Lehre. Für ein Kommunion kleid ist leider nichts mehr vorhanden. In einer anderer» Familie möchten zwei Geschwister, die nur ein Lebensjaht auseinander sind, gleichzeitig teilnehmen, aber zu zwei Anzügen fehlen die Mittel. Soll deshalb so manches Kind fernbleiben vom Tische de» Herrn, einzig und allein, weil selbst bet gutem Willen die Eltern auch nicht ein einfache» Kleid beWgffM kennen? Mit nickten! Hier hat die Liebestätigkcit ein Feld zu edler Beihilfe! Wohlhabende Eltern sollten ein armes Kind bekleiden aus Freude darüber, daß sie selbst von Not verschont sind. Und wir ein Scherflein bcizutragen vermag, sollte dies unge säumt tun! In den Dresdner Pfarreien werden diesmal gegen 1000 Erstkommunikanten teilnehnien. Da fehlt es nicht an Bedürftigen darunter. Schon sind viele Bitten an den V i n z e n t i u s v c r e i n gestellt worden, der mit Hilfe gütiger Geber noch immer geholfen hat. Aber der Bittenden sind viele. Es geht daher an alle Hilfsberei ten die herzliche Bitte, auch diesmal der Erstkommunikau- ten nicht zu vergessen. Wer schnell Hilst, Hilst doppelt. —n kathol. Mission in Kaiser-Wtthelmsland (Deutsch-Neuguinea) Seit März vergangenen Jahres weilt in der deutschen Kolonie Kaiser-Wilhelmsland in Australien eine deutsche Forschungsexpedition, um das Innere des Landes, beson ders die Strecken längs des gewaltigen Kaiserin-Augusta- Flusses zu erforschen. Zum guten Erfolge der Forschungs reise trugen nicht wenig die dort seit zwei Jahrzelmten tätigen Steylsr Missionare bei. Auf einer der Fahrten sahen sich die Missionare mitten im Sepikstrom plötzlich 200 schwerbewaffneten Menschen fressern gegenüber. Kaltblütig und besonnen ließ der Kapitän die Luken des Schiffes dicht verschließen und fubr mit Volldampf dem feindlichen Heereshanfen zu. Schnell wichen die kriegerischen Boote nach allen Richtungen aus einander und zerstreuten sich im breiten Strome. Sobald sich der Missionsdampser bis auf 30 bis 10 Meter genähert üatt«. erblickten die Missionare unter der kampslustigeu