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Sächsische Volkszeitung : 29.10.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192110294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19211029
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19211029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-10
- Tag 1921-10-29
-
Monat
1921-10
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 29.10.1921
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ü. Ltztk « 'standes rtei Sächsische, : LanveSver. er i» Trk». >aS Neseral len wird. ; t a r i a t. , auiehulühc Vereins!:»,,-; fle Dresden . Besonders erige, durch schland ge- em nicumls eu der Aler brauch ihrer Oberschlesien de es Bjs- »berschlestschi jafttiche Be- für Deutsch- die tzscuser lkswirischast- sie ledigli«. beugung der »tcr Birllis sbestiniminn daurit der seben, i» l918 bereits ;er alles ge> ir »ns gegen niüssen wir ». ellnng der Jahre und ende» die r ihrer auch : Wirthsclien ß der Red« Vortrag, itglicd und derte weiter etung, >»>eS e ins Leben >e, und bat Entgegnung rtsche Partei r vom .Hei« gehende Tä- s tnr Jnter- derung irr fruf zu tat« schlaf; Herr aldige Äii' - » «r.»S» 2«.Jahrg. F«e»sp»e»«r: «trdaktio» S272S — Grschästvstelle 3272» Postscheck»»««»: Dresden Rr. 14797 iten. z r - e d r > ch nann. — m. b. H em, arbe lS- e'errn, 88 I. rat?"" rhande». Off. ie GeschältS- erbete». ter, rmüienvaictz stlicher Hund 80V« Mk. nsung und heit. Ges. R. K. 405" l d§. Bl. okss« iivkß! llzr,»rvsäoo> is 22 stzlöü sofort gesucht Srcsden-Joh. an die Gc> klSÜllf! Ul « unä Non» »iltobsr: «««1* - LoleLnke paaret, l rollst sin > uack k>ou. StiÄllscke Sonnabend, 2S. Oktober 1921 Redaktion und Geschäftsstelle: Dresden «A. IS, Holbelnstraste 48 «e,u,»»«»t», «iertellL-rlta irrt Hau» »«»«ad« L »tt ttwstriertec Bella«, >« 78 »t,»aabe « »S.»S oe «tnschlletzltch Poslbeltellgetk. Prel» »er Sinzel,nimmer «o 4. »te Edchfilch« BaltSzeltun« ericheim an allen wachenra»en nachm. — Sprechslunb« der Siedaltloi, S bis « Uhr „ach,,,. Auz«t,«o, Annahme von «etchkneanzeige» dt» I« Uhr, von Fa,»Menai,jet,en dts »I Uhr von,,. — Preis für dir PetU-Spaltzelle aller Anzeigen 1.8» cks. im Neklametetl 4.— ^e. — Für undeutlich gelchriebene sowie durch Fecnlvrecher ausgegebene Anzeigen lönnen wir di« Beraniwortlichtcir iür dt« Richtigkeit de» Lexte» nicht livernehmm Die deutsche Antwort an Briand Berlin, 27. Oktober. Der deutsche Botschaftee in Paris hat der Botschafterkonferenz folgende Rote übermittelt: Die deutsche Negierung hat mit tiefer Enttäuschung von der Note des Obersten RatrS vom 20. d. M. Kenntnis genommen. Sie erblickt in dem territorialen und wirtschaftlichen Diktat, das dem Deutschen Reiche auferlegt wird, nicht allein eine Ungerechtig keit gegen das deutsche Volk, der sie wehrlos gegenüber steht, sondern auch eine Berleiiung deS Versailler BertragrS, dem die in Viens getroffene und von den alliierten Hauptmächten angr. nommene Entscheidung widerspricht. Die deutsche Negierung legi daher gegen den hierdurch geschaffenen Zustand als gegen eine Rechtsverletzung ausdrücklich Verwahrung ei». Lediglich unter dem Drucke dgr in der Note ausgesprochenen Drohung und »m der deutschen Bevölkerung in Oberschlesien die sonst drohende Verelendung so weit wie möglich zu ersparen, siebt sich die deutsche Negierung gezwungen, dem Diktat der Mächte ent sprechend, die dar>n vorgesehenen Delegierten zn ernenne». Die Namen der deutschen Delegierte» werden unverzüglich mitgcteilt werden. Erklärungen Briands Varls, 27. Oktober. In der heutigen Sitzung de? Senat« Inie'p'llierte Senator Henri, de Joudenal über die auswärtige Politik der Reoleruna und da? P-waranim. da» Frankreich auf der Vonseren, in Waihlnaton unterstützen koste. Der Senat dii-ie dl» Ministerpräsidenten Briand nicht cidreiien lasten, wie W'skon 1918 Wachst,g«on verlassen habe, obne wissen, ob da? Land l, wer idm siebe. Da« Problem der Abrüstima ,u Lande wie zur See könne nur durch eine internationale Organisation aeregelt werden. In dem augenblicklichen Zustande könne man nicht verweilen, denn 60 Milli 0 nen rüsteten sich geaen Frankreich. Ministerpräsident Briand beantwortete die Interpella tion sokort und erklärte: Drei Fragen hätten die Regieruna »ud da? Parlament vor den Ferien beunruhigt: 1. die Sicherheit Franlreich? nid die Entwaffnung Denschlands; 2. die obcrschlcsiscbe Frage und 8. dis Orienisrage. Hinsichtlich der ersten Franc wieder holte Briand den Bericht des Genera'? Rollet und erklärte, im An-enblick sei Frankreich anher Kriegsgefahr, aber diese Sicherheit löune nur durch Wachsamkeit verlängert werden, a»' die man keinen Augenblick verzichten könne- Die Frage der bayrischen Einwohnerwehren iei durch die Aniorität deS Reichskanzler? Dr Wirih geregelt worden. Es frage sich jedoch, ob er immer so hande'n könne. Desgleichen unterstütze Frankreich bei seinen Alliierten die Meinung, daß ein Druck ans Deutschland notwendig sei im Interesse der Bemühungen der Deutschen, die guten Willens seien. Die Franc von ObcrsFlesien behandelte Briand hrstoriich und lobte die angebliche Unparteilichkeit des Schiedsspruches de« Völkerbünde?. Deutschland habe ihn angenommen. Die Ange- lecentieit sei oeregclt. Das sei der Erko'g der geduldigen und arbeit samen französischen Beharrlichkeit. (Beifall.) Nach Erwähnung des Abkommens mit der Negierung von Angora wies Briand ans die Vorteile des Wiesbadener Abkommens hin. Er berührte auch die Frage de? Wechselkurses. Alle Welt sei davon überzeugt, bah «ine gegenseitige iutcrnaliouale Hilfe nöt-g iei. Wenn Deutschland eine leere St aatS kal ie zeige. werde man ihm antworten, dah e« wohl möglichsei: aber der Vertrag besage, dah nicht der deutsche Staat, sondern das; Deutschland mit allen seinen mobilen und im- mobilen Neichtümern zahlen müsse, dah man also ein Recht habe ans den Besitz der Staatsbürger. Auch die Volk? Par teiler mühten zahlen, denn alle Deutschen seien mit ihrer Negierung solidarisch Solange Dcuisch- laud seine Verpflichtungen erfülle, werde man nicht handeln. Frank reich sei mehr als je dem Flieden crccben. Briand kam sch ichlich ans die Koirieiciiz von Washington zu sprechen. Der Senat sprach ihm mit 301 gegen 9 Stimmen sein Vertrauen aus. Englisches Urteil über die Reparations zahlungen London, 27. Oktober. Im Coinmercial Club in Chicago hielt Reginald Mac Kenna, früherer englischer Schatzkanzler und jetziger Vorsitzender de? AufsichtSrateS der London Joint Cith and Midland Bank, eine Rede, in der er erklärte, Deutsch lands Reparationszahlungen an England und die Rückzahlung der Kriegsanleihen der Verbündeten an England Imme sich eher als ein Fluch, denn als ein Segen erweisen. Der Red ner fügte hinzu, England verlöre durch die Existenz von zwei Millionen Arbeitslosen mehr, als es je in dreißig Jahren von Deutschland an Reparationszahlungen erhalten würde. Er möchte lieber sehen, daß das arbeitslose Volk Reichtum schaffe, als daß eS um den Preis der Arbeitslosigkeit tropfenweise Reichtum von Deutschland erhalte. Was er vo ; England sage, fuhr der Redner fort, gelte auch in geringere», Maße von den Vereinigten Staaten. Ter Deutsche unterbiete England und Amerika auf dem Weltmärkte. Er bezahle die Reparationen, aber um welchen Preis! England habe zwei Millionen Beschäftigungslose, Amerika cbensovirl. Man könne die Arbeiter nicht wieder beschäftigen, bis man nicht für die Waren einen Markt finde. Mae Kenn« sagte weiter, die Kriegs- schuwen, die an England zn bezahlen seien, beliefen sich genau auf dieselbe Summe, wie diejenigen, die England den Vereinig te» Staaten schulde. Was nun die dem Vereinigten Nönigrcich geschuldete Summe betreise, so sei Mac Kenna nicht nur nicht sanguinisch darüber, ob sie bezahlt werde, er würde sie, wenn cs in seiner Macht liege, auch streichen. Em Wiederherstellungsplan Banderlips Berlin. 27. Oktober. Der hiesige Vertreter des „Internatio nal News Service", Mr. Weher, hatte gestern eine Unterredung mit dem in Berlin Wiede,eingetiosfenen amerikanischen Finanzinann Frank Vanderlip. Im Laufe dieser Unterredung gab Vanderlip einen Plan zur finanziellen W i e d e r h e r st e l l n n g Zentral europas, der von ihn; ausgearbeitet worden ist, zur Kenntnis. Dieses Projekt betrifft kurz zusammengefaßt das folgende: Es soll eine sogenannte U e b e r k 0 r p 0 r a t i v n gegrnnoet weroen. Diese Körperschaft soll der amerikanischen Federal Reserve Bank» der unter Regierungsaufsicht stehende» Zentralbank der Bereinigten Staaten, nachgebildet werden. Vanderlip schlägt vor, das zn grün dende Institut „Gold Reserve Bank der Bereinigten Staaten Mit teleuropas" zn nennen. Diese Bank soll nach seinem Vorschlag mit eine», eingezahlten Hanptkapital von einer Milliarde ameri kanische» Golddollars gebildet werden. Das Kapital soll von ver schiedene» Ländern aufgebracht werde»; der Löwenanteil daran muß, wie Vanderlip selbst zugibt, in Amerika zur Verfügung ge stellt werde,'.. Vanderlip betont, daß die Anregung in dieser An- gelegenh.i! nicht von der amerikanischen Finanzwelt kommt, son dern, daß es sich vielmehr nn, seinen eigenen Plan handelt. Als Hauptpunkt gab Vanderlip an, daß die Initiative von europäischen Banken kommen müsse, und dann werde Amerika helfen. Das amerikanische Kapital allein könne dieses Unternehmen nicht ins Werk setzen; Amerika wird lediglich den Staaten, die dieses Un ternehmen nach seinem Plan ins Leben rusen wollen, helfen. Vanderlip wird heute abend sein Projekt mit sührcnden deutschen Banklenten und Wirtschaftlern besprechen. Die erste Sitzung des Kabinetts Berlin, 27. Okiober. Heule vonnitlaa 11 Uhc trat da? Kabine ll zu seiner ersten GelchäftSsidiing znsainmcn. Vor Emtritt in die Tagesordnun, !praÄ der ReichskanUcr den zu der Sitzung «ingeladriien aii-Hchc deudcn Mitgliedern der zurück ciiel,in n Neuerung leinen Dam ine d e nnfovie nng'volle trcne M tarb it auS. Nach der Veravsthiediing dcr anS'cheidenden Munster begrüßte der Reichskanzler das mne 5,ab ne,t und sprach die Hoffnung aus, daß eS ibm, schien bcwälntc» Mitarbeit,«; nud SlaalSlckutären und den ihnen iiachacor.nclen B amicn gemiacn werde, daS be gonnene Nett» ng 8 werk Deutschlands fortzusetzen. Darauf trat da« Kabineit m die Tagniigsordnimg ein. Die Presse zur Regier«',mssrkLärung Berlin, 27. Okiorer. lieber das neue Kabinett Wirih und die von, Reichs,rge aebürigw Erklärung saßt der „Lokal-Anzei ger" sein Urteil oahin zusammen: Das neue Kabinen Wirih ist ei» Abklatsch ees alten uabinelts Wirib, anstelle der abgetc.lenen Regierung oer Erfüllung eine neue Regierung der Erfüllung, an stelle des alten Kabinetts der Jasager ein neues Kabinett der Ja sager, und die gestrige Neichstagsäbiing ei» Abklatsch jener Sit zungen, in deren einer die dents.ge Ratio,laloenammlung den Schandkrieden von Versailles gnthieß, in deren anderer dcr deut sche Reichstag das Londoner Uiumainm dee Fe!i>dl>»ndc-s an nahm. Alles wie sonst, alles gleich »ledern, ncleno, wie wir es schon des öfteren erleben mußten. Wieder hat ei» großer geschichtlicher Augenblick ei» kleines zaghaftes Gescb'echt getroffen, schreibt die „Deutsche Tages zeitung". Wir beugen „ns mieser. Daran ändern die'Worte, die als Protest an die Entente gerichtet Weeden sollen, nicht das geringste. Könnte das deutsche Volk heule sprechen, so wäre die Entscheidung anders gefallen als im Reichst-- ze. So ist in Kon-- ventikeln einzelner Parteien über denlsche-s -ch-ickml entschieden worden. Die Welt wird unsere Miiarbeit trotz unserer Re'stls Verwahrung aiS ein Sichadnnden mit der gejaulten Entscheidung anstegen. Wie solle» t§e Oberststleiier, slen Polonisierin.gsverfnchen au. g ien. ttnrec-stes bereit sehen? 2 ie „T ägli cd e R n n d > cst a >N nett folge.idermaste,,. Aus ics.- . bc 1 zciger der F-ristbesiimiiinn > ,>! >,. g.'.. der Unter,verjüng znsamu-c bis die parlei'>o,,l,sche Um erreg n. zlernng still siebt. Anerlennnng linset S-. st i s ch e P r e 1 i e. Aach die d e u, 0 k das neue Kabinett gut, trotzdem sin» aus den .nrci-en der Demo kraten Dr. Ratpenau, sec hoch einen wesentlich.'» Bcna -smil des alle» navinetts bildete, von se.iner Wiederanibanlätigteit zurück- ziepe-, »in che. Die „B 0 s > i s ch e l'itung" g-bl ich, aUe,Dings der Hoffnung bi», daß der Hell er der de.nolcatischen Fraktion wieder gntgemacht werden k>--n, e und daß das Äiederansbauiiiiitr- sterinm ossen stehe für Tr. Rathenan. KonserLnz der Etj^sirungramittister (Eigener Drahtber: cht der „Sachs V 0 i k s z-: i t g."> Berlin, 2A Oktober. In Oldenburg be a-m g slern die Kon ferenz der Ernähinne.simuister. Bei dieser Gelege».',cu wird vor :r > ui d e ftegeuwcntlge Lebensmiltellcmrniikt zur Sprache wmmcn. Voraus sichtlich tmroeii im Zu ammenhang damit Maßnahmen zur Ve- Iämpsnng des Lebe 1181» itleiw >1 mer s erwogen werd u. Vom NeicheernährungSiii n stermm find aa die znständx en auL'ühren.'eit Organe bereit? Weisnngcn zu schärfst.r Anwendung bcr Wuänice etze ia Füllen nachweisbarer Preistreiberei ergangen. Die E.nähnmge- konselenz wird voraussichtlich zme> Tage in Ainpcuch n hmcil- D!e Lage der N.'iryoe!sentta?)ttea (E-. g e n e r Drahlbericht der »Sächj. V 0 t k Z z e > t g."> Berlin» 28. Oilober. Urner dem Pnrjiv tes . - mininers Grüner trat gestern dcr Sachvcrständigeiweiral des Reichs- berkehcsiinnistecinnis zu einer Besprechung der Lage der Reichs- eisenbahnen zusammen. Ans der Tagesordnung stand die Frage, ob die Ueberfiihrung der Reichseisenbahnen in Privatbe trieb eure Gesundung der finanziellen Lage der Rcichseisenbah- nen herbeiznführcn geeignet wäre. Auch in der gestrigen Sitzung de« Sachverstandigenbeirates ist bon keiner Seite die llebersüh- rrmg der Reichseisenbahnen in Privalhände in irgend einer Form empfohlen worden. Die ganze überwiegende Mehrheit war der Anffassimg, das; eine Uebertragung der Verwaltung in eine ;rivalrechtliche Gesellschaft selbst unter Wahrung des Eigentumsrecht des Reiches nicht zweckmäßig sei. Dagegen wurde eine vielseitige Durchdringung des Staai-sbetriebes mit kaufmännischem Geiste empkohlen. Der Beirat billigte die Ab sicht deS Ministers bei Gelegenheit der Einbringung des Eisen- l'ahnfiitanzgesetzes, eine Reihe von Anwendung?»,öglichkeiten privatwirtschastlichec Grundsätze durchzusühren. Dieses Eisen bahn finanzgesetz soll nach den Absichten des Minister? noch in dieser Tagung des Reichstages zur Verabschiedung gelangen. M « MM M W « LU Von unserem parlamentarischen Mitarbeiter wird unS aus Berlin geschrieben: Was »nn? Das ist die bange Frage, die sich allen Politikern und Parlamentariern nach den ;üngste» Vorgängen im deutschen Reichstage auf die Lippen drangt. Wir haben ein neues Kabi nett, wir haben aber auch eine „neue Lage"! Und nun wird eS darauf aiikominen, wie dieses neue, im Grunde alte Kabinett: den Anforderungen und Notwendigkeite» der neuen und um vie les ernsteren Lage durch ioce politische Zielweisung nach innen und außen gerecht wird. Ta-s Vertrauensvotum für das neue Kabinett Wirth, das um die Mitternachtsstnnde vom Mittwoch auf TounerStag mit 230 gegen 132 Stimme» angenommen wurde, bedeutet zweifel los für den neuen alten Reichskanzler einen starken Erfolg Halte es doch Dr. Wirth unternommen, ganz ans eigene Verantwortung hi», ohne eine Parteigrnppierung hinter sich zn haben, die Persön lichkeiten für sein nettes Kabinett an-szusnchen. Daß cs nur über einen Rotznstand hinwe-chelsen will, liegt in dcr Natur der Tinge. Daraus erklärt sich auch die ganze Phnfiognomie dieses neuen Kabinetts. Abgesehen von dem Reichsveriehrsminister Grüner, der nicht vartei,malisch einge'chwore» ist und von dem Demokraten Geßler als Wehrminister, dcr aber nicht aw Beauftragter seiner F-raltio», sonoern lediglich gewissermaßen als Fachmann dem neuen Kabinett angehört, oa die Leitung und Organisation der Reichswehr »n» schon seil langem in seinen Hände» liegt und ein Wechsel in oieiem Amt gerade jetzt verhängnisvoll wäre — übrigens haben auch die militärische» Spinell des Reichswchr- ministerülins dringend um»'die Belastung Gestters in seinem Amte gebeten — gehören dem neuen .habineti nur Mitglieder des Zen trums und der Sozialdemokratie an. diese aber auch nicht als beamtete Abgescindle ihrer Fraktionell, on>ern auch nur als Privatpecsonen. Das Zcntrinn ist durch den 'Reichskanzler, der nun auch bis ans weiteres daS Anstenmin-isierium sührt, und durch seine drei bisherigen Minister Brauns, Gie-eberts und Dr. fermes vectre.en. Der letztere wu>t>e, da e-,- nicht möglich war. einen Reichc-finan-,minister zu finden, auch mit dcr vortäusigen Leitung der Geschäfte des RkichssinanzministeriuniS beauftragt. Das auch bi.-cher in sozialisrilcye» Händen sich befindende Jnnen- ininisteciiun gebt an Adolf »oster über, seinerzeit nncg-ebericht- erstalter des „Vorwärts", spater mit gutem Erfolge al> Koni- mistar in Schleswig Holstein tätig, dann auch ein paar Monaie Rcichsausteiuninister im Kabinett Müller. Für den Posten des Reichsinstizininiflers, dcr dem Zentrum angeboren war und von Tr. Spahn oder Dr. Marx hätte besetzt werden sollen, haben nach Ablehnung des Zentrums und der genannten Abgeordneten die Sozialdemokenten den Profes'or Tr. Radbruch bestellt. Rad druck, gilt ms November-Sozialist. Er hat durch verschiedene Reichstag- rede» zn Jusrizkrage» und durch sein Referat auf dem Görlitzer Parteitag über die Jnstizreform s-egr viel von sich reden gemacht. Sciue Anstbauungen hal- u den ßäcnien Widerstand in den anderen bürgerlichen Parft-ien g"Duden. Es ist sebr frag lich, ob Dr. Raddruck, a .- M,uist-r du . .. !!ebecgaug->!ab-in-.-Us die. in Kürze den schärf Hill habe. .re, Sozi. .idenlö traten in den. nene , Kab-i >ett einen sein werde», spä te,- ans sehr starl e.i ' A.,R! I'.WNu s zn ie-' ei-.h n n. 1 edane-cl ich ist es, ,u>- wenn sie ui iS jetzt, tun; das erans ee.uml ctisterin n zur seit ,ntn setzt geblieben en! im w iener ^ 'hr des ist. dcr P onen ivird aber säe de > öieo. einlc, u Tr. Rathenan? - Kabi- 0 ;en ^ilen :l!a> ^ei'.nn selaer ha sich znin. ' gezogen , und zwar be„l ieitt das neu in e >>r he m t Ni':- nchj ai i d ,e ge '.Mw >> tmen 'Z erhaiidtun- nun, von S> .. q?n t>ee Hsiftä >1 .mmer, d 'reu t- > geb uis er ablverteu h'ft sich dft'e Re iernng NNtz> -r-.'N dem ! : l)e c Tat 's sa ai >> a!> g mag, ob sür die .- > rüge vird es de. .er», '-.N!! e ::s, n. sie iui W- sb. de,,c- Ab 0 innen 1 ift-decgelegt , ee, d.nncn ilc-c > rcg-a- eine is fr s) j'm R-t. T aß ae 1. 1 ein ennn der ,7Ker ft!-, "ff-'i 'e Wid -rft ruck. ec hoc cn tvir >, braintzt WEIH ui der >o , al , - n:c»n ni,l)L erst bcso. herbo.z Nh. -eu. Aber sction d ec deutsch a t 1 s ch e Prez, e hrißt naii^nnie cher, Dr. .Bergt, l al in ,ft aec , jede e, enaen las se», daß die Dentfchna'.ioualc 1 mit aller Sum-fe ge»,» Rathenan und seine 7'. n -g nehru.». Wird -> ; e.,e -.»ai-stiett nun der nen-.-n rüge ge eck» ivc den können? Die parlameuta,ijebe Bsti -, die e - ft - ' e , ersten Re- gieriingsait gestinoen hat. ist a!'erdinas renn ansehnlich. Eine. Mehrt,ei! von l>X» Slir.nnen sä'.ll doch >11011 ins tNewickn, be sonders, !ve»n man sich daran rnuuert, daß vc: der Abjninmnng über das Lo-Gover Illtimaluni nur eine Blehrheii von knapp öt) Stimmen sich ergab. Die Mehrheit ist auch nur dadurch zustande gekommen, daß außer Zentrum nno Sozialdemokraten auch die. Demokraten und Unabhängigen für die Entschließung stimmten» während mit de:, :e , Reclilsvarieien auch die Ba»r Volks- Partei und, natürlic:» an-> ga.nz ander-- eingestellten Moüve», die Kominu isten gegen sie sich a i-espracklen. Die neue Lage, vo - oer ,vir heule steh.», umsch-eibt nicht mir den Krisenpiintt in oer Eriüllnngsco.iti!. Das ist !a voni tReich-ekailzker sehr deutlich ansgeivroch.-n und vom üieicln.-tage kräftig unterstrichen worden, das; die ErsiUlnngsv. si.- durch diesen neuen Rand deutschen Territoriums und diele neue Ve gnnimening deutscher Wicifchastsaneiten erheblich verengert worden ist. Auch seht will zwar die Regierung den Erftitlnm'Rn ftlen weiterhin, bekunden, sie läßt es aber dahingestellt, ob die E"jiUlnngsinvg lichtcit »och gegeben ist; und das muß allerding.- sehr ernstlich bezweifelt werde». Aber die neue Lage zeichnet sich doch auch uaa, einer anderr,« Richtung, die, wie uns dünkt, heute doch zn wenig beachtet wird. Was soll werde», wenn die Entente die Enticheidung der deutschen Neichsregiening und den Beschluß des Reichetages, die beide 'mit einer icharsen Rechtsverwahrnng an.-zc listet sind, nicht hin- nimint? Was soll werden, wenn iie diese Rechtsverwahrnng ab lehnt und bedingungslose Anerlennnng der Genfer Entschließung, hie sich der Oberste Rat zn eigen gemacht hat, fordert? Hier zeigen sich Cntwicklnngsmögiictzfeitcn sür eine neue Situation, die wir heute in ihren innen- wie anßenpotitischen Rinkwirknngen noch gar nicht übersetzen können. Diesem neuen Kabinett werden keine Ro'en gestreut sein. Aber nicht zn verkennen ist. daß wir an einem Meilensteine deut scher Politik stehen, der sür die Zukunft des deutschen Voiles ein mal von größter Bedeutung sein wird. Tiefes neue Elsaß Loth ringen im Osten wird das deutsche Volt »ie und nimmer aner kennen. Die oberschlejische Wunde schwärt am Körper deS deut schen Vaterlandes» sie wird nie vernarben! Den 'Anspruch aus die geraubten Gebiete OberschlefienS, den Anspruch aber auch auf die Rückkehr der nn» gewaltsam entrissenen Schwestern und Brüder wer»
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