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Sächsische Volkszeitung
- Erscheinungsdatum
- 1921-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192107056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19210705
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19210705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-07
- Tag 1921-07-05
-
Monat
1921-07
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung
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Dienstag den 8. Juli 1021 «»chstsch« «»»!,,,r,«n. Nr. 152. Seite k Zur Gesetzgebung in der Wohnungsfrage Berlin, 4.J«li. Zur vtsehgrdung in der W ohn ung»- frage wird mitgeteilt: Der Reichstag hat das Reichsmietengesetz noch nicht verabschiedet, doch ist die Geltungsdauer des Wohnung», ymngelgesetzes vom 11. Mai 1920 bis 31. März 1V22 verlängert worden. Auch sind zur Beschränkung von Zwangsvollstreckung ge« eignete Maßnahmen für gültig erklärt worden. Als solche kommen vor allem Anordnungen in Betracht, nach denen Räumungsurteil, die Zwangsvollstreckung nur dann zulaffen, wenn das MtetseinigungS. amt sie genehmigt hat. Konferenz der einzelstaatlichrn Finanzmirrister Dresden, 5. Juli. Wie wir hören, findet heute in Berlin die angckiindigte Konferenz der einzelstaatlichen F-inanzminister über die neuen Steuern statt. Sachsen ist ans dieser KonserenM durch F-inanzminister Heldt vertreten. Der Krregsbeschuidigtenprvqetz (Eigener Drahtbericht der „Sachs. Volks zeitg") Leipzig, den 5. Juli Bei der weiteren Zeugenvernehmung erklärte General Kühl als Sachverständiger, das; die Bestimmung der Haager Landkriegsordnung, wonach ein Wehrloser, der die Masse» ge streckt habe, nicht getötet werden dürfe, nur als Richtlinie zu betrachten sei. Es müßten unbedingt Abweichungen zulässig sein, wenn Gefahr für die Erhaltung der eigene- Truppen bestehe. Ein Befehl zur Tötung Verwundeter im allgenieinen sei nicht zulässig. Aber was das schrote Gefecht vom 26. August be- trisft, so sei General Etenger zweifellos berechtigt gewesen, ja, eS habe sogar für ihn die Verpflichtung bestanden, die erfordcr- lichen Anweisungen zu geben, oder, wie er sich nnsgedrüut habe, keine Gefangenen zu machen. Es sei dainit nicht im geringsten zum Ausdruck gebracht, daß verwundete Gefangene getötet wer den sollen. Hierauf ergreift der Oberreichsanwalt das Wort und er. klärt, daß General Stenger zur Tötung von Gefangenen einen Befehl nicht erteilt habe. 'Er sei der Vcberzeugung, daß Steti ger frei und offen dieses zugegeben hätte. Die Behauptungen des MajorS Crusins seien alv objektiv falsch zu betrachten, womit nicht gesagt sein soll, daß dieser absichtlich die Unwahrheit gesagt babe. Er halte eine Bestrafung fvlgerechtswidriger Handlungen für zulässig, wenn eine durch daS Strafgesetzbuch mit Strafe bedrohte Handlung in Frage käme. Wenn man immer und immer wieder einwerfe, daß auch bei unseren Gegnern Grau samkeiten verübt worden seien, so liege eine Entscheidung hier über nicht i» den: BefugniSkrcise des Reichsgerichts. CrusiuS sei zur Zeit seiner strafbaren Handlungen nicht zurechnungsfähig gewesen. Es könnten ihm deshalb mildernde Umstände wohl nicht versagt werden. Anderer seits seien die Folgen aber so schwer gewesen, daß er eine Ge samtstrafe von zwei Jahren sechs Monaten beantragen müsse. Als erster Verteidiger des Angeklagter, CrnsiuS erklärt Rechtsanwalt Dr. Fitz au: Es sei ein Hohn, wenn ein Mann, de'- alles daran gesetzt habe, nin an der Rettung seines Vater landes miizuhelfeu, mit gewöhnlichen Verbrechern auf gleiche Stufe gestellt werde. Die Zeugenaussagen, nach welchen Cru- stus auf Verwundete geschossen haben solle, müßten auf einem Irrtum beruhen. Nur das sei festgcstellt worden, daß Crn- sius den Befehl im guten Glauben wcitergegcben habe und er die Erschießung eines Gefangenen befohlen hat. Fahrlässige Tötung feindlicher Soldaten sei völlig un. denkbar. Nachdem noch der zweite Verteidiger Rechtsanwalt Dr. S i m s o h n und der Verteidiger des Generals Stenger Dr. L e m b c zu Worte gekommen waren, ergriff General Sten - g e r das Wort und spricht seine Genugiuung darüber auS, daß eS ib,n vergönnt sei. sich gegen die schweren Anschuldigung zu verteidigen. Er habe nie gegen das Völkerrecht gefehlt und kein Verbrechen begangen. Hoch erhobenen HanpteS siebe er hier und lordere eine Ebrenrrklärnng gdgen die schimpflichen Be schuldigungen. Maior CrusiuS erklärt hierauf, daß er stets in gutem Glaube» gebandelt babe und daß er im Falle der Verurteilung um mildernde Umstände und Anrechnung der Untersuchungshaft bitte. Hierauf schließt die Verhandlung. — DaS Urteil wird morgen, Mittwoch, verkündet werden. Was heute alles möglich ist konnte man wieder einmal an einer „Demonstration" erkennen, die am Sonntag in Berlin stattgefunden hat. Aus Anlaß der Tagung der ersten internationalen Arbeiter-Kinder-Woche — auch eine „Errungenschaft" der neue,« Zeit! — versammelten sich einige hundert Hosenmätze, teilweise geklammert an die Röche ihrer Mütter, zu einer „Demonstration" im Lustgarten. Man sah da zahlreiche Träger von roten Jahnen und von Pla katen, auf denen „revolutionäre" Inschriften jeder Art sich be fanden. Von welchen! „Geiste" diese Demonstration beseelt war, ließ die Tatsache erkennen, daß die meisten Schilder sich mit dem „Protest" gegen Gott und Religion beschäftigten. Einige Zu schriften lauteten: „Fort mit der Religion aus der Schule", ..Protestiert gegen die Verdummung", und in Reden, die junge Lausbuben in: Alter von 16 bis höchstens 16 Jahre» hielten, wurde gewettert und getobt gegen den „Schwindel von Gott und einer Obrigkeit" gegen den „verdummenden Religionsschwindcl". gegen die „reaktionären Lehrer", gegen die Polizei und der gleichen mehr. Die Veranstalter dieses traurigen Schauspiels wurden sich wohl nicht bewußt, zu welch erbärmlichen Zwecken sie diese Jungen und Jüngsten benutzten. Es ist schon sehr weit gekommen, wenn die Kommunisten für ihre kommunistischen Zwecke nun auch schon die Hosenmätze mobilisieren! —jk— Die Einiauna der Sozialdemokratie Als ein weiteres Symptom der unverkennbaren Annähe rung zwischen Mehrheitssozialisten und Unabhängigen darf ein Artikel gelten, den der Chefredakteur des „Vorwärts", der Reichstagsabg. Friedrich Slam per, in der „Münchener Pust" veröffentlicht hat. Tort beißt cs: «Zwischen „Vorwärts" und ..Freiheit" gibt es jetzt nur noch ganz gelegentlich kleinx Aus einandersetzungen. die durchaus nicht in gehässigem Ton geführt werden. Die beiden Fraktionen führen weder im Reichstag noch in den Landtagen öffentliche Kämpfe miteinander auf, in Preußen und Bayern, um nur die größten Bundesstaaten zu nennen, stehen sie gemeinsam in Opposition, in Sachsen unter stützen sie gemeinsam eine sozialistische Regierung, im Reick,s- tage sind sie einig in der U-berzeugung, daß man nicht die Regierung Wirth anffliegen lassen darf, weil dies nichts als einen Triumph StrcsrinannS und Hcifferichs brdeuien würde. Hält diese Uebereinstiiniiiiing an, dann ist auch nicht einzusche», warum der Wahlkampf zwischen den beiden Parteien noch mit besonderer Scharfe geführt werden sollte Halten die Fraktionen zusammen, so bedeutet die Aufstellung zweier verschiedener Listen keinen Verlust für das Ganze. Der Wähler hat aber größere Freiheit, wenn ihm zwei verschiedene Listen zur Auswahl vor- gelcgk werden, als wenn er eine unbesehen akzeptieren muß." Man kann aus diesen Worten des Herrn Stampfer darauf chließen, daß der Gedanke eines Wahlbündnisses zwischen kchrheitssozialisten und NSPD ernstlich erwogen zu werden scheilit. S!IIIttIIIIIIIIIlIIIIIIIIIIIII>IIIlIIIIII»IIIlIlIIIl»lIIIlIIIIIlIIIIIIII»I»I»IIIIII»»»»II»l»»IIIII»»Il V Vvittitts - ki-IclSfungsn und 2skl»ingon D kür ckon Xkitliolisolisn krsltvvrsiv können erkalten ccuk D das Konto ckss t1»lkoll»ekei> peekvei-ein» bei cksr D Vrssäver Lenk, Vre«ävv ^ Stacktp-irokasso dir. 8834 Hrssäsn ^ kostiobsoksint vraeckea Kr. 11007 W ?ost»otlsotc»int Heipiip- Ke. 11007 «IIIII,,,,tz«»M,IN»»IIlIIIIIMIII»IIIIIIIIMII»IlNI»IIl»IMIIIIl>IIIIllUlIII»»UIU1IUlI»»»I scß M Nachrichten arrr Sachsen Sozialdemokratisch*» Landesparteitag Leipzig, de» b. Juli Die gestrige Tagung war besonders der Behandlung von Fragen gewidmet, die die Gemeindereform betraf. Minister a. D Kühn erstattete Bericht und erklärte, daß heute au Stelle des Zweikammersystems in der Gemeinde das Einkammersystem gefordert verde. Eine demokratische Verwaltung werde wohl genau so gut erreicht, wenn man aus die geschichtlich gewor- drnen Einrichtungen aufbaue uud »ur demokratischen Geist hineinbringe. Die Grenze des Selbstt^rwaltungsrechies müsse dort gezogen werden, wo das Allgemeinwohl beginne. Tie Be seitigung de« zentraiistischen Verwaltungssystems in Sachsen sei eine schwierige Frage. Es werde die Kommunalisiernng der Aintshauptinannschaften und ihce LoSlösung vom Staate gefor dert. Al-cr die Aufrechterbaltung der staatlichen Autorität im Lande sei notwendig. Diese bedinge aber, daß Organe des Staates im Lande erhalten bleiben inüße». Zur Frage der Er- ninnung der Amtsbauptlente erklärte der Redner, daß er hier mit der Partei nicht übcreinstinune. wenn er dafür eintrete, daß der Staat einen gewissen Einfluß ans die Ernennung be halten soll. Der Mitberichterstatter Edmund Fischer tritt dafür ein, daß die Selbsiverwalicr auch den Bezirksverbänden zustehcn müsse. Demokratie sei nicht Beherrschung, sondern Be seitigung der Beherrschung. An her Debatte nahmen weiter teil M üllcr - Zwickau und Müller-Chemnitz. Nachdem die folgende Entschließung noch einstimmig angenommen worden war. schloß der Vorsitzende Hage», der seine Befriedigung über den Verlauf der Tagung äussprach, die Sitzung. Entschließung: Die in Leipzig versammelten Vertreter der sächsischen So zialdemokratie fordern bei der Neuordnung der Geme'indever- fassnng einen Aufbau der gesamten Gemeindegesetzgebung auf demokratischer und einheitlicher Grundlage, sowie eine freiheit liche Ausgestaltung gemeindlichen Organe der Landesverwaitnng. Insbesondere und in tlebcrcinstiminung mit dem Geineindc- wahlprograunn für die Sozialdemokratische Pariei Sachsens stellt sich die Landeskonferenz restlos auf die von Fischer vorgeiragencn Richtlinien für die Demokraiisierung der Gemeindeverwaltung, und wird sich deshalb einsetzen für: a) Selbstverwaltung der Gemeinde, die nur de» Gesetzen und den Gerichten unterworfen sein soll. Endgültiges Beschluß recht der von dem Volk gewählten Gemeindevcrtreter. bl Anfbebung des Bestätigungsrechtes gegenüber den von der Geineinde gewäblten Beamten. c) Wahl der leitenden Geineindebcaintcn für kürzere Friste» und unter Ausschluß der bisherigen lebenslängliche» An stellung. dl Beschränkung des staut!:,gen AnssicbtSrcchtc? ant das Recht der Beanstandung nngeieblicber VerwaltnngSakie der Ge meinde und auf die Dnrcbsührniig von Maßnahmen der Landesregierung. el Anfbebung der die Selbnverwaltnng einschränkenden Be fehlsgewalt der Staatsbebörden gegenüber den Gemeinden. Fördc-nna des Baues von Landarbeitermohnunaen DaS Neichskabinett hat eine Erhöhung des dem Rcichs- arbcitSminister zur Verfügung stehenden Fonds für Erwerbs losenfürsorge um 200 Millionen Mark eigens zuni Zwecke der Förderung des Baues von Landarbeiterwohmingen vorgesehen. In einem Rundschreiben vom 12. Mai d. I. bestimmt der Reichs- arbeitSnrinister die Bedingungen, unter denen sich die Bauen den auf dem Lande, vor allein die GuiSbesitzcr, diese Vorteile zu- Nutzen machen können. Neben Darlehen kvmmen auch Zuschüsse in Betracht; ihre Höhe stellt sich regelmäßig auf den doppelte» Betrag der ersparten Erwerbsloscnunterstützung und dürfte je nach den örtlichen Verhältnissen und nach der Bauweise etwas niehr oder weniger als ein Drittel der Baukosten betragen. Als förderungswürdig erscheinen in erster Linie Bauten mit be schränkter Naninzahl sin der Regel für höchstens vier Familien), daneben schon vorhandene bauliche Anlage» größeren NmfangeS, die besser ansgcstaltet werden sollen. Die Bauten sollen mög lichst so angelegt sein, daß sie im Bedarfsfälle später zu Eigen- tnmerstellen ausgebaut werden können. Vorläufig dürfen die so erstellte» Bauten ausschließlich als Wohnungen einheimischer Landarbeiter verwendet werden. Als Aibeitskräfle für den Ban der* Häuser sollen vor allem Erwerbslose herangezogen werde». Nur für diese kan» der Bauende neben der Reichs- auch die Ge- meindennterstützilng in Anspruch nehmen. Mit Rücksicht auch aift die steuerlichen Erleichterungen, die für die Nenbeschasfung von Kleinwohnungen vorgesehen sind, ist zu erwarten, daß der LandarbciterwohnnngSLau nunmehr in stärkerem Matze zu- nimmt. Förderungsanträge sind sür den Bereich des Frei staates Sachsen seitens der Bauenden an die Landessiedclnngs- gesellschaft (Dresden, Kanzleigätzchen 1l zu richten. Die Einwirkung der Entwasinungssorderiing aus dl« sächsische Reichswehr Die letzten Forderungen der Entente auf Verringerung der deutschen Wehrmacht hat auch eine Reihe von Veränderungen im Wehrkreise IV, zu dem auch Sachsen gehört, bewirkt. Am 15. Juni ist bereits der Wehlkreiskommandevr Generalleutnant von Stol-man» verab'chiedet ivorden. Bis zum 15. Juli müssen weitere 21 Offinere des Wehrkreises verabschiedet sein. Der Chef des StabcS beim Webrkrcis IV, Oberst von Mctzich, ist In gleicher Eigenschaft nach Stuttgart versetzt worden. Sein Nachfolger ist Obeistleutuant Seuiter von Löhcn. ein Würktemberger. — Ter Sächsische Verkeyrsverbanb hielt in Verbindung mit der Feier seines 20jährigen Bestehens seine diesjährige Jahresversammlung in Klossche bei Dresden ab. Die Tagung war aus allen Teilen Sachsens und darüber hinaus gut besucht. Ebenso hatten sich zahlreiche Vertreter von Behörden und Korporationen eing-sunden. Der Direktor des Verbandes, Herr Alwin Hcrrlich-Leipzig, wurde zum Ebrenmüglied ernannt. Bei der Behandlung der E i s e i b a h n s r a g e n wurde von seiten des Vorstandes gegen die Errichtung einer zweiten Genr- raldirektion in Sachsen gesprochen. Der Vorsitzende führt weiter aus, das; bei allen Forderungen nach Verbesserung der VerkchrS- berhältnisse auch die schwierige Lage der Behörden durch die NachkriegSverkältnisse berücksichtigt werden müsse. Bezüglich der 4. Wagenklasse hat die Generaldirektion Dresden ver sprochen, das; der Mangel an solchen Wagen durch einen weit gehenden Neubau bald beseitigt sein würde. Um die Frage des Vorortsverkehrs entspana sich eine lebhafte Debatte, an der sich der frühere Minister und jetzige Bürgermeister von Rade- lerg. Uhlig, sowie Herren ans Leipzig, Schwarzenberg und Meerane beteiligten. Ter Vertreter von Schwarzenberg for derte günstigere und billigere Bedingungen für den Arbeiter nahverkehr, vom Mccraner Vertreter wurde der Wunsch ans Ausgestaltung und Verbilligung des S o n n t a g s Ver kehrs zur Geltung gebracht. In einer Entschlietzung weiht der Verband das Reichsverkehrsmiiiisterium auf die Ungleichheit im Vorortverkehr von Berlin und Hamburg und den sächsischen Grotzstädtcn andererscils hi» und fordert gleiche Behandlung aller Grotzstädte Deutschlands. Dann wurde lebhaft Klage ge führt über schlechte Anschlntzverbindnngen, insbesondere in Leip zig. Ein anwesender Vertreter der Eisenbahngeneraldirektion sagte Abstellung der Mißstände zum 1. Oktober zu. Bezüglich der bevorstebenden Erhöhungen der Fernsprechge bühren wurde in einer Entschlietzung an den Reichstag ge fordert, die einzelne Gebühr nicht über 20 Pf. festzusetzen. Der Anschluß WestsachsenS an daS Wasserstratzennetz des Reiches soll niit allen Mitteln befördert werden. Tann folgten Erörterun gen über de» Grenzverkehr, dabei wurde von Dresdner Seite vcrgcbracht, datz S—8000 deutschböhmischen Turnern die Ein. rcisegenehmigilng zum Sächsischen Kret»1«enfest in Dresden von der tschechoslowakischen Regierung verfNl-ert worden sei. Zum nächsten Tagungsort für 1SS2 wurd« gewühlt, für 1023 Gottleuba und 1024 Augustu-burg ' — Die Arbeite» dcr rbemirlige» FiirsirgestrUc» sür Heeres entlassene sind infolge Einlassung res Personals zunächst ein gestellt worden. Anfrage», Gesuche ns v. von Heeresenilassenei wegen Fürsorgeangelegenhenen ftnneu daher zurzeit »ich! be rüctsichtigt werden. Wiederaufnahme der Arbeite» wird be- kanntgegebcn werden." — Das Lekreiariat sozialer Student,»arbeit <TSS>. Berkin NW 7, Georgenstraße 41, 2, Tel. Zentrum 66.',!,, teilt aus Gr,int von Verhandlungen mit der F e d e r a z i o » e N » i v e r s i t a r i a Cattolica Italic» na FIICJ) Siy Nom mit: Tie der F-ederazione angeschlossenen Studierende» stellen ihren tcitlwlischen. deutschen Kommilitone,, und Kommilitonin,,en für die Herbst seriell fünfzig Freistellen in italienischen Hvchschiilstäd- ten oder auf dem Lande, in Instituten oder Familien, unent geltlich zur Beringung. Aufenthalt vier bis sechs Wochen. Anszulegen sind nur die Reisekosten. Anträge sind zu richten direkt an das SSS. Reisebeihilfe,, vermitteln in Fällen beson derer Bedürftigkeit die Zweigstellen der Caritas für Akademiker (EF-A) in den einzelnen Hvchschnlstädten (Ortsgruppe Leip zig: Hochschulseelsoeger Beier, Leipzig-Gohlis, Gar- nisvnstraße 14, 1, Tel. 60 036). Aus Dresden Sooderverieilung von zwei Pfund Einmachzucker —* Das WiltichastSministerinm gibt bekannt: In der Her vom 4. bis 20. Z>,li werden weitere 2 Pfund Einmachzucker j< Kops der Bevölke:„"g veiteilt. Die A,l»gab« erfolgt auf den am der Stainmkarc d-smdUchk,, Buchstabenabschnitt der Normal- zuckerkarte Reihe 2l. Verbraucher, die an Stelle von NormaUucker karteil aus irgendwelchen Gründen Ergänznng»zuckerkarten erhalte, habe», müssen bei deren Ausgabestellen zur Erlangung dieser Son derzuweisung einen neuen Antrag auf Erteilung von Ergänzungk- zuckerkalten stellen. Sic erhalten daraufhin zwei ErgänzungSkarten die, wie vorgcdrncki, mit je 1 Pfund beliefert werden und beide mi: de», Vermerk der Laufzeit vom 4. bi» 20. Juli 1021 versehen sei,: müssen. Vczugskarten und X-Zuckerkarte» sind von der Einmach- znckcraclieserung ausgeschlossen. Der aus die Normalzuckerkartc zu Ausgabe gelangende Zucker darf nur bei dem Kleinhändler enlaoni men w.rteii, bei dem die Zuckerkarte angemeldet wnrde. und zwar gegui Vorzeigung der Stammkarte. Der Kleinhändler hat den Ab schnitt „II" bei Belieferung abziitrennen. Ansprüche auf befanden ZiickersorttN bestehen nicht. Der Wert der Normalzuckerkarte Reit» 21 erhöht sich durch diele Sanderzuweisnng auf 0 Pfund. Dich weitere Erhöhung um 2 Pfund je Bezug tansweis wird dun Klein händler durch seine Lieferanten auf dein Mt,rK„ko»io ebenfalls ohne weiteres gutgebracht. Früherer Beginn der ersten Briesbcstellunq In einer ZeitnngSmitteilung erhebt der Vorstand unk Ausschuß des Arbeitgeberverbandes für den Ci».;e!ba,idel Groß- Drcsdens Einspruch gegen den am l. J»ii versuchsweise cin- geführien früheren Beginn der --rsten Briesbeüellnng in Dresden und hält der Oberpcstdireklion vor, daß sie mit dieser Maßnahm-. die Sachlage vollständig verkenne. Tie Oberpoßdiretno» ist sie" der Tatsache, daß ein großer Te-l der Geschäfte ihre» Betrieb eri nach 8 Uhr morgens ansnimint, voilteinine» beinnß! und bar d,cse Tatsache, die gegen jenen früheren Beginn der ersten Be stellung spricht, Wiederbolt bei mündlichen Besprechungen gegen über den Vertretern der Handels- und Geschäftswelt »Handels kammer. Kaufmannschaft, Bund der Jndnstricllen. Stadtverord neten) betont. Tie Vertreter der Geschäftswelt babe» diese Tat sache nicht bestreiten könne», sind aber der Ansicht, daß die Ge schäftswelt Vorkehrungen trerfc» tonn- um eine möglichst früh zeitige Empsangnabme der Briespoit ;n ermöglichen, und babe» unausgesetzt weiter einen früheren Beginn der erstem Benelluna gefordert. Namentlich ist die Handeistammer in ibreu Mittei lungen und in Zeitungsartikeln b-ersü'- eingeiroten und Hai sieb wiederholt in Eingabe» für die Früherlegnng der ersten Be stellung eingesetzt. Ihr hat sich auch aus Grund von Erörlernn- gen in der Stadtverordnetenversammlung der Rat zu Dre-den angeschloisen. Diesem fortgesetzten Drängen der berufenen Ver tretungen der Handels- und Geschäftswelt bat sich die Ober postdirektion nicht länger entstehen zu sollen geglaubt und des halb für den Sommer versuchsweise den früberen Beginn der ersten Bestellung ungeordnet. Wenn irgendwo die Sachlage ver kannt wird, so ist das nicht bei der Oberpostdirektion der Fall. Sollte sich der Versuch, bei dem vosttecbnische Rücksichten über haupt nicht mitsprechen, nicht bewähren, so wird der srübere Be ginn der ersten Bestellung wieder anfgcnoinmcn werden müssen. Internationaler Esperanto-Borkongretz Außer den bisher für den am 28. -20. Juni d. I. in Dresden stattsindenden Esperando-Vorkongreß augenn-ldt-ten Cive rantisten aus 13 verschiedenen Nationen sind weiter Anniel- dungen auch aus Belgien, Kanada, Norwegen und der Lcknveiz eingelanfen, so daß im Ganzen Angehörige von 17 verschiedenen Völkern sich hier treffen werden. Diese Taftacbe sollte sür jeder mann Veranlassung sein, sich an den Veranstalt,,„gen de-?- Vor kongresses .zu beteiligen, denn es bietet sich dabei die beite Ge legenheit, zu beobachte», wie sich die Esperantisten a„S aller Well in der Sprache Dr. Zamenhofs mühelos über alles und jedes verstciudlgeil-und welcher Wohllaut der Esperantoipracbe innewohnt. lieber Wesen und Zweck der Esperantviprache und ihre bisherige,, Erfolge wird man sich in der am 28. Juli abeiid-5 6 Ilhr im Ver einshause (Zinzendvrsstraße) stattfiiidendei, Werbeversainnftiing un terrichten können. Für de» Hauptvortrag dieser Veranstaliung ist Prof. Dr Lebermann aus Nürnberg gewonnen worbe», seine Ausführungen werden durch ^sprachen von Esverantisten der verschiedensten Nationen ergänzt werden. — Alle Auskünfte über den Vorkongreß vermitteln bereitwilligst die Geschäftsstellen, Hauptstraße 38 und Struvestraße 40. Schule und Unterricht Dresden-Altstadt. Ai» Montag de» 4. Juli hatte der Schulleiter der 1. kathol. Volksschule, Grüne Straße 1. Herr Direktor Anders, dem Z 6 der Verordnung des Kultus ministeriums über Elterurätc vom 23. Februar 1021 gemäß die am 19. Juni nunmehr rechtskräftig gewählten Elternräte z» einer Sitzung einberusen, in welcher der bisherige Vorsitzende des EltcrnratcS, Wohlfahrispolizeiwachtmeistec Paul Richter, einstimmig wieder als Obmann des Eltrrnrates der genannten Schule gewählt worden ist. Im weiteren Verlaufe der Sitzung wurde zum Ausdruck gebracht, datz die Elternräte auch in diesem Schuljahre die Pflege des guten Emvernebmens zwischen Schule und HauS zum Wohle der Kinder als ihre vornehmste Pflicht betrachten werden. Gemeinde- und Vereinsnachrtchte» 8 Leipzig. Dem Wunsch vieler Katholiken kam der BolkS- verein für das katholische Deutschland nach, wen» er gegenüber dem Treiben der „ernsten Bibelforscher", die in ganz Deutschland eifrigst mit Wort und mehr noch mit Schrift, ihren ungezählten ausdringlichst angepriesenen Traktätchen wer ben, in Leipziger Versammlungen beleuchtete. Hochschulseelsorger Beier legte dar, wie die ernsten Bibelforscher nicht ernst zu nehmen seien in ihrer Hoffnung auf den Anbruch des tausend jährigen Reiches, ihrer Leugnung der hlst. Dreifaltigkeit und der Ewigkeit der Hölle, wofür sie Beweise aus einer spielerischen durchaus willkürlichen Auslegung der hl. Schrist zusammen brauen. Dafür wie sür den giühendeu Haß gegen alles Katholi sche wurde manches groteske Beispiel geboten. Hunderte von Zn Hörern waren dein verehrten Redner sür seine klaren, überzeu den Anssührungeil herzlich^ dankbar.
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