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.-.-VE 'r. 64. Seite 4 teSd. v. M. Mo. «, 9.30 M., vom i. H.. 11 «ch.. adacht u. 8. S. P., 2 Segen». ,ach vorherige» agS nach vir-- So. u. ff. S Schul- oder l. So. u. F. u. A. Einmal Anbetung, die Sommer (nach ,m S (um k.4d . « M. So. u. F. ab., B jeder,, m Monat 9.30 ab., S. u. A 'A. 2. W. M. l!., S. u. Mo., S. 8 M. it. 10 H. u. Pr. M. , A. bis 'X10, R. mit Pr., 9 7 u. 9 M.. it u. 2. Feier- Hotel „Stadt Ihristenlehr« «. fr. -» Sr. ach«. )H3 A., . r »r. Pr., die and. tleiter Paul er. — Druck zu Dresden. Sven n Volk»» 6, ist ,er« en Gingan» M ter Aus« eozent ickt in der 0) u 20. Miirz hkarte ei» »ilch Fett- k. »erteilt. Händler und ngte. tig von der indcSratrver» Dresden. (14. März In devcrteilt. ehlbczirt für jalbeS Pfund einem Klein» >melden und net und der» tz 192V ab» der der Ein» n. b. H. i, S Dresdner en, Wettinerplatz usstr- 2» reibersafsel» ineritzstr. 2t annstraße 62 Steinst». 0 nicht »«r Verbrauche» EnndeSratS» esttmwuni» »en in Kraft. Mr. SS IS. Jahrg. Geschäftsstelle und »ledaktionr Vresden.A. IS, Holbeinstrah« 4S volß Ätilk Sonnabend, 20. März 1920 Fernsprecher 21 »SO Postscheckkonto Leipzig Slr. 147»I Bej»asvr«t«, Sterleliahrliili in !>sr «eichattSstellc oder von der Post abgeholi tiu-aav« « mN iUnN-.. Bciiagc t<> 3 tluszade n v.as F». I» Dresden »nd ganz Deustchland sret HauS ttnsgsde t !<>.«.» ei«Sgabe v ».!,«» — Lie külbstiche SoNSzettung erichcinl an asten Wochentagen nachm. — klncchstnudc der Redast on I I dis 12 Uhr vorm. Anzeigen! ttnnahmc von Keichüstkanzeigen dtS II» tibi. von Hamstte lanzeigen eit II N»l »orm. — Presto st» dt« Pciil>Lvoi>?eile 1.1«^ im Restamcieti N.SO ^r. ljamisten-Nnzeigen I.U« .ist— st-ür „noenlstch gcichrteSenc ,oa»e durch geinivrechci aingcgebene Sinzeigen Ibnncn w» d>c Peraniwoliiichic» >ül d„ Richligkeii des LerieS i>ch' ide nehmen Dem »8 In ernstester Zeit tritt trotz aller äußeren Schwierigleiten ! am morgigen Sonntag der ordentliche Parteitag der säch sischen Zcntrumspatttei zusammen. Er tagt nach einer Woche der schwersten inneren Erschütterung. Zwar ist die Aera Kapp endgültig erledigt, aber die Folgen werden wir noch recht lange zu der- spüeen haben. Und auch die Parteien, nicht zuletzt die Zcntrums- partei, werden sich mit der Angelegenheit noch eingehend beschäftigen müssen. Da der sächsische ZentrnmSparteiiag unter dem unmittel baren Eindruck der Gegenrevolution zusammentritt, erhält er natürlich besondere Bedeutung. Und wenn wir ihm hier an dieser Stelle unsere besten Wünsche sür seinen Verlauf auf den Weg geben, so ist cs not wendig, daß wir uns gerade ans diesem Anlaß mit der allgemeinen politischen Lage etwas befassen. Die Stellung des Zentrums zur Gegenrevolu tion der Kapp und Genossen lonnte von vornherein nicht zwei- fclhast sein. Sie mußte ablehnend sein und sie ist cs auch gewesen. Darüber ließ schon der Aufruf, den die in Berlin noch anwesenden Zentrumsabgeordneten verfaßten und der am Dienstag dieser Woche yi-r veröffentlicht wurde, leinen Zweifel und der geschäftsführende Ausschuß der sächsischen Zentrnmspartci erklärte sofort, daß es darum gehe, die von der legitimen Vollsvertrctung, also vom Volle, geschaf fene Reichsvcrsassung aufrechtzuerhnltcn und zu schützen. Das Zen trum mußte sich gegen den gewaltsam'-» Umsturz wenden, gegen dis I Gewalt von rechts so wie es sich seinerzeit gegen die Gewalt von linls gewandt hat und sich überhaupt gegen jede Gewaltpolitik »usspricht. Wir wissen sehr wohl, daß in der letzten Zeit von gegnerischer Seite fälschlicherweise oft die Behauptung ausgestellt wurde, das Zentrum habe die Revolution vom 9. November 1918 mitgemacht. Das ist eine glatte Unwahrheit, mit der man vor allem bei I uns in Sachsen Verwirrung in unseren Reihen anzurichten versucht. Wir glauben daher, daß cs gut ist, gerade jetzt einmal an der Hand der Tatsachen die Unwahrheiten fcstznnageln. Am 14. November 1918 sind die in Berlin anwesenden Mitglie- idcr der Zentriimsfraltion des Reichstages zusammengctrctcn und ! haben als Ergebnis ihrer Besprechungen einen von den Abgeordneten Dr. Faßbcndcr, Mcsbcrts, Koßmann, Freiherr» von Rcchenbcrg, Schisser, Pfeiffer und Erzbm'gcr gezeichneten Aufruf veröffentlicht, in > dem es heißt: „Das deutsche Volk erträgt keine Diktatur. Es nnter- i wirst sich k iner Klassenherrschaft. Es bestimmt Ric Grundlage seines ^ staatlichen Lebens aus eigenem Rechte. Alle Deutschen haben! an die ser Selbstbestimmung gleichen Anteil . . . Fordert die Nationalver sammlung! . . . Die Nationalversammlung muß, soll sie nicht den Grundbegriffen d r Neuordnung Hohn sprechen, alles in sich schließen ' was !m deutschen Volke an wirksamen politischen Kräften lebt. . . . ! Die Wahlen zur Nationalversammlung müssen sofort ausgeschrieben werden. Bis dahin ist für uns vom Zentrum der Reichstag die grsctz- I iiche Vertretung des deutschen Volkes. Gewählt auf der Basis der ^ bisher freiesten und demokratischsten aller europäischen Wahlrechte, ist er die unerschütterliche Basis unserer staatsbürgerlichen Rechte.... Offenen Kampf der Anarchiel Nieder mit Willkür und Bolschewismus!" Und in einem weiteren Ausruf, der am 27. Novt inber 1918 vcröffent licht wurde, wird dieser Standpunkt noch unterstrichen. Schon diese wenigen wiedergegebenen Worte aus damaligst» Aufrufen beweisen, daß das Zentrum auf das entschiedenste die Revolution von 1918 nno damit jede Diktatur und Gewaltherrschaft abgelschnt hat. Aber eines muß doch gesagt werden, daß die Dinge diesmal wesentlich anders ge wesen sind wie damals. Damals hatte der Kaiser abgedankt, damals — dabei wollen wir gar nicht auf die Gründe eingehe», die zum Zu sammenbruch geführt Hab» — hatte noch der Reichskanzler Prinz Mar von Baden ordnungsgemäß am 9. November Herrn Ebert mit Ke: Wahrnehmung der Reichskanzlergeschäfte beauftragt und mit der Ne gierung seinen Rücktritt erklärt, damals sind dann die Bt amten von dem Monarchen selbst ihres Treueides entbunden worden, damals stano alle? imt-r dem Eindrücke der furchtbaren militärischen Niederlage, »nter dem Zurückstuten der Truppen usw. usw. Diesmal aber standen wir nach »» ndlicher Mühe im Zeichen des langsamen Wiederaufstie ges, diesmal war niemand von der Regierung zurückgetveten und hatte Herrn Kapp beauftragt, den Reichslanzlerposten zu übernehme». Und was konnte Herr Kapp denn mit seinen Getreuen leisten? Er konnte Wohl den Versuch machen, in Berlin mit Maschinengewehren die Stra ßen zu sänlern. Abi der Versuch, auf diesst Weise nach der Art der römischen Prä'oriancr eine Regierung von Gnaden der Herren von Hgow und Traub zu bilden, war ein Wahnwitz. Und schon nach wenigen Tagen mußten die Hrren sich auch überzeugen, daß eS selbst lhnen n'cbt möglich ist. mit einem Schlage die Zwangswirtschaft auf- «nheben. Mit Recht has der Abgeordnete Burlagje, dessen .R« de ja noch nicht im Wortlaut vorliegt, in Stuttgart betont, daß das Zentrum sieb mit der so viel besprochenen Frage der Wahl de« Reichs- Präsidenten vor dem Putsch gar nicht befaßt hatte. Tatsächlich hatte sich die Frage, ob die Wahl nicht etwa durch die Nationalversamm lung oder durch den Reichstag vorgkAtz^nmen werde» sollt», noch yicht 'einmal bis zu einem Anträge t» »dichtet. Es war lediglich im „Bor- srrt?umZVÄVtsitLrol wärts" ein Artikel darüber erschienen und dieser Artikel bildete die ein zige Grundlage sür die Behauptungen der Kapp und Genossen auf die sem Gebiete. Wenn von der „verfassungswidrigen" Nationalversamm lung gesprochen wird, so ist dazu auch zu sagen, das; cs doch sonder bar berührt, warum denn die Herrschaften die preußische Landcsver- sammlung aufgelöst haben, ehe sie überhaupt ihre Verfassung beraten halte. Jedenfalls also war cs Pflicht des Zentrums, sich gegen den Putsch von rechts zu wenden. Inzwischen veröffentlichen die Gcsamt- partcilcitungen der nationalliberalen Deutschen Volks partei und der konservativen T e u is ch n a ti o n a l e n Partei neue Erklärungen. Aehnlich wie in der Erklärung des Ab geordneten Dr. Kaiser in der Sächsischen VolkSkamnvr, heißt es in der neuen Erklärung der D. Volksp., sie hätte den Weg organischer Ent wicklung auf verfassungsmäßiger Grundlage nicht verlassen können und dürfen und sic müsse daher jeden gegen die Verfassung gerichteten Gewallstreich und jed>e Verwendung der Truppen zu solchen unverant wortlichen, den Bestand des Reiches in Gefahr bringenden Under- nchmungen entschieden verurteilen. Diese Erklärung ist recht erfreulich; immerhin muß aber die Tatsache registriert werde», daß sich zum Bei spiel die nationallilvrale Deutsche VollSpartci in Schlesien unverzüg lich ans den Boden der Kappschen „Regierung" stellte. Am Schlüsse ruft die Deutsche Volkspartei in Berlin zur Abwehr des Bolschewis mus auf und sagt, es gebe nur eine Parole: Sammlung aller Kräfte und Parteien zur Rettung des Vaterlandes. Das ist richtig, aber cs muß doch festgestellt werden, daß die Ge'ahr erst wieder durch den Kappschen Putschversuch grvß gewordm ist und doch auch manche Leute in der Deutschen VvlkSpartei am Schüren gegen die verfassungsmäßige Negierung sich recht eifrig beteiligt hatten. Tie konservative Dciitschllatioiiale Partei, deren Führern es nun wohl etwas unheimlich geworden sein mag, erkühnt sich zu sagen, ihre Politik sei stets von dem Grundsätze geleitet worden, daß eine Hebung unserer politischen Zustände nur auf verfassungsmäßigem Wege erfolgen könne.», Es gehört tatsächlich allerhand Mut dazu, so etwas jetzt auszusprcchen und dem deutschen Volke zu bieten. Hat vielleicht auch Herr Traub dieses Ziel verfolgt? Dann hätte er sich doch nicht an der Regierung Kapp beteiligen dürfen. Allerdings war der tapfere Mann am Mittwoch, als es schief zu gehen drohte,'der erste, der die Reichskanzlei verließ. Mir brauchen heute nicht noch mals das Ganze anznsühren, waS sich die Herren Wulle usw. in Ver sammlungen geleistet haben und ihre Presse mit ihnen. Wenn di« Deutschnationale Volkspartei wirklich eine andere Richtung einschlagen will, und wenn sie bei all denen, die auf dem Boden der Verfassung stehen und den Bolschewismus von rechts und links ablehnen, einiges Vertrauen g-winnt» will, dann muß sie allerdings ihre radikalen Elemente abstoßen und aus der Führerschaft beseitige». Allzu viel würde dann wohl kaum von der bisherigen deutschnationalen Partei leitung übrig bleiben. Im übrigen haben wir schon in Nr. 63 vom Donnerstag den 16. März geschrieben, man lönite nur wünschen, daß die Vorgänge der letzten Tage wenigstens das eine erreicht hätten, eine Reorganisation der deutschnationale» Partei in die Wege zu leiten. Wenn wir uns auch in dieser Hinsicht keinen allzu großen Hoffnungen hingt len, so kann man doch denen Glauben schenken, die da sogen und zu wissen erklären, daß Persönlichkeiten wie Graf Posadowsli, Behrens usw. eS ahlehnen werden, weiterhin mit dien Herren vom Schlage Traubs in einer Fraktion und Partei zu sitzen und zu arbeiten. Jedenfalls ist aber für das Zentrum djer Weg klar vorgezeich- net, den cs zu gehen hat und gerade die Vorgänge in der hetzten Woche haben gezeigt, wie richtig die Politik der deutschen Zentrums- parlci war. Der Frühling kommt setzt ins Land und wenn auch noch ab und zu Schne stürme wehen werden, der Frühling wird sich durch ringen. Aber fast noch mehr wie im vorigen Jahre ist in diesem Augenblicke die Frage angebracht, ob mit dem Frühling in der Natur auch ein Frühling im Völlerleken kommen wird. Er war im An züge. Eine Festigung der Lage war bis zum 13. März eingctreten. Dies» Festigung war nicht erreicht worden mit Hilfe derjenigen, die sich schmollend und grollend auf die Seite gestellt haben, sie war zu stande gekommen einzig und allein durch die praktische Mitarbeit der christlichen Vollspartei. Der Kürassierstiefel des Herrn »on Müritz hat diese ersten Blüten nach schwerstzn Zeit wieder lapnl; getreten. Aber trotzdem wäre es falsch, sich von lähmendem Pessimismus gesan- gen nehmen zu kaffen. Ohne den Ernst der Lage zu verkennen, müssen wir nun erst recht mit einem gesunden Optimismus au die Arbeit geben, einem Optimismus, der allein den Wiederaufbau ermöglichen wird, und der herausgeboren sein muß aus den christlichen Wahrheiten. In diesem Sinne hoffen wir, daß auch der sächsische Partlei- tag der ZentrumSpa,rtei positive Arbeit leisten wird. Als vor Jahresfrist der Hauptvotstand dvr sächsischen Zentrum Spartet die Vertreter zusammenrief, standen wir noch am Anfänge der Organffa» tion de- Zentrums im ganzen Sachsenlanbe. In der Zwischenzeit ist die Organisation auSgebaut, ein neue- Parteistatut beschlossen, ein Parteiselretariat errichtet »nd ekne Reih« neuer Ortsgruppe« gegründet worden. Trotz alledem kleibt aber noch vieles zu tun übrig: Unerschütterlich fest steht trotz aller Zeitereignisse der Zentrums- turm. Das hat llar und deutlich der Reichsparteitag des Zentrums in Berlin bewiesen. Auch in Sachsen brauchen wir ein starkes Zen trum, eine christliche Volksparte!, heute notwendiger denn je. Mag der erste ordentliche Parteitag nach der Neuorganisation dazu beitragen, daß auch in Sachsen der Zentrumsgedanke wächst und reiche Früchte trägt zum Wohle unseres teuren Vaterlandes. stzj. Di? .Hakilnis, Entente Berlin, 19 März. Der englische, der italienische und der belgische Geschäftsträger haben im Laufe des dentigen Vor mittags den Vizekanzler Schisser «»'gesucht, um der Regierung zu der raschen Beseitigung der sogeuauuteu Regierung Kapp ihre Glückwünsche nuszvsprechcu. Dadci wurde betont daß die Euteute- vcrtreter in keinerlei Verbindung oder Sympatchie mit den Putschisten, sondern durchaus ans seiten der verfassungsmäßigen Negierung gestanden hätten. Man Iwffe nun. das; auch die neue, durch den fortdauernden Generalstreik gervorgerufene ernste Krisis zugunsten des demokratischen Gedankens baldigst überwunden wurde, denn was Deutschland nottue, seien Ordnung und Arbeit. Der englische Geschäftsträger Lord Kilmanrock fügte hinzu, daß nach seiner pinsicht die Gewährung von Lebensmitteln, Roh stoffen und Krediten überhaupt nur möglich sei, wenn im Innern Deutschlands verfassungsmäßige Zustände herrschten und daß alle vorgenannten Leistungen nicht me. r in Frage kommen, wenn Ruhe und Ordnung gestört würden, von welcher Seite es auch sei. Paris, 19. März. In der gestrigen Sitzung der französischen Kammer verlangte Ministerpräsident Millerand die Vertagung sämtlicher über die ansmärtige Politik der Negierung na» e illich gegenüber Deutschland cingebrachten Interpellationen Angesichts der augenblicklichen Ereignisse in Deutsch and könne er' nur sagen, daß die Regierung stets alte Maßnahmen ergreifen werde, die die Sicherheit Frankreichs erfordere. Der Abgeordnete Barth ou betonte, die französische Negierung könne nur eine Hal tung einnchmen: die lückenlose An-Führung des Friedensverlrages von Versailles sicherznstellen. Verschiedene Abgeordnete wollten von einer Vertagung nichts wissen. Daudet sagte, man wolle das Parlament immer zum Stillschweigen verurteilen. Wenn Hinden- burg und Ludendorff über die Spartakisten siegen würden, so be deutete das sür Frankreich den Krieg in 3 his 4 Jahren In namentlicher Abstimmung wurde beschlossen, sämtliche Interpellationen über die auswärtige Politik am März zu beraten. " Paris. 19. Mürz. Die Aotschafterkonferenz hielt gestern vormittag unter dem Vorsitz Millerands eine L»tznng ab und beschäftigte sich mit der Lage in Dentichland. Sie hat sich auf einen einfachen Meinungsaustausch beschränkt, da zu gleicher Zeit gestern in London im Obersten Rat über die Lage in Dealschtand verhandelt werden svll. Pari«, 19. März. Präsident Deschanel sagte beim Frühstück zu Mitgliedern der englisch-amerikanischen Presse u. a.: Arbeiten wir daran, das Vertrauen zwischen unseren drei Ländern zu ent wickeln. -Die Ereignisse, die sich in Deutschland abspielen, haben gezeigt, wie wir von der Festhaltung unsererFreundichasl abhängig sino, wenn wir nicht die Früchte des Sieges verlieren und den Frieden unsicher machen wollen. AnnapolisH- März. Der vormalige Präsident Taft erklärte in einer Rede, er glauve, daß die Revolution in Deutschland dadurch beschleunigt wurde, daß der Kongreß verlüumt habe, den FriedenS- vertrag anzunehinen. Amerikanischer Ztrcdit fiir Deutschland Haag, 18. März. „Niemvte Courant" meldet aus Washington: Im Repräsentanten Hause wurde ein Gesetzentwurf eingebracht, der sür Deutschland einen Regierungskrodit von einer Milliarde Dollar zum Ankauf von Lebens mitteln und Rohstoffen vorsieht. Deutschland soll für diesen Kredit Sicherheiten geben, die von der Wiedergutmachungskommission geneh migt werden müssen. Amsterdam, 19. März. Wie „Telegraas" aus Washington meldet, sieht der im amerikanischen Rcprästntantenhause eingebracht« Gesetzentwurf betreffend den an Deutschland zu gewährenden Lebens mittel- und Rvhstofstredit von einer Milliarde Dollar vor, daß daS beschlagnahmte Vermögen deutscher Untertanen abzüglich der Lntschä- diglingSansprüche amerikanischer BürAw als Sicherheit für die Anleihe verwandt werde. Die Waren, die Deutschland benötigt, sind Baum wolle. Weizen, kondensierte Mikch, Fleischprvdukte und Kaffee. Für die Vereinigten Staaten ist es wichtig, diese Ausfuhr ausrechtzuerhaltens, da die antnikanische Ausfuhr in den letzten drei Wochen um 70 v. H. znrückgegang'n ist. London, !9. März. Rat' Londoner Biättermeldnngen hat Britlon im amenkamikben Nepiäsrntniitenvanse in Washington die Eriichtung eines Regietungsorgans zur Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen mit Deutschland und Oesterreich vor- geschlnaen. Neuqorlr, 19. Marz. Das Repräsentantenhaus hat einstimmig die Entsendung von süitt Millionen Faß Mehl sür Oesterreich, Polen und Armenien beschlossen. Lloyd Georpe gegen den Bolschewismus Amsterdam, 19. März. Wie „Telegraas" aus London meldet, erklärte Lloyd George in einer mit Spannung erwarteten poli tischen Rede in einer Versammlung von ungefähr 140 lilrralen Abge ordneten, die ihn stürmisch begrüßten, er denle nicht daran, recht» »de» links zu schwenken, sondern werde dem liberalen Grundsätze treu blei ben. Er werde sich auch did Führung der Liberalen durch Asquitff nicht Misten lassen. Die Rede gipfelt» in einem Appell zum Ausao»- menschluß gegen die drohende «»fahr de» Sozialismus und Bolsch» wiSmuS. Tr sagte, solange keine Platte! im Parament «ber eine uw« bedingte Mehrheit verfüge, sei eine Koalition nötig.