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Novem ber in Berlin stattfinden. Dieser erste Parteitag, welchen das Zentrnm veran staltet. wird nni deswillen ein ganz besonderes Gepräge tragen, weit er in eins Zeit gewaltiger Umwälzungen fällt, welche auch die Zentrnmspartei in ihrer Struktur so wohl, wie auch in ihrem Arbeitskreise nicht unberührt lassen kann. Immer fühlbarer wurde in letzter Zeit der Mangel einer direkten Aussprache zwischen den Führern der Zcnlrnmsfraktion im Rcich-Itage lind den Partcian- hängern bezw. ihren erwählten Delegierten im Lande. Tie politische Neuordnung der Tinge hat auch erfreulicher weise in die Zentrnmspartei ein regeres Leben gebracht. Ter Wunsch, in eine direkte Verbindung mit der Fraktion als solche zu treten, gibt Kunde von dein steigenden Ver- antwortiina.sMfühl, das man in der Zentrilinsorgani'a- stion hegt, und das sich dahin auswirken will, die partei politische Arbeit in den Einzelorganisationen in Einklang zu bringen mit den Zielen der Gesamtfraktion. Diese hin wiederum hat ein lebhaftes Interesse daran, eine ständige direkte Verbindung zu den Anhängern im Lande zu besitzen, um über die Stimmungen jeder Zeit treffend unterrichtet sein zu können. Auf eine solche Wechselbeziehung ist künf tighin de. größte Wert zu legen. Der erste Zentrunispa-rteitag lsielst eine großzügiglc Unterrichtung über alle die Zentrunispartei und ihre An hänger berührenden Fragen des öffentlichen Lebens vor. Der Vorsitzende der Fraktion, der Abg. Gröber, wird über die politische Umwälzung berichten, wie sie sich im Ab schluß des Friedensverträges und der Reichsverfassnng do kumentiert. Bei dem Abgeordneten Professor Maus- bach ist das Referat über Kirche und Schule iu vortreff lichsten Händen. Ter Abgeordnete Herold wird über Wirtschafts- und Finanzpolitik, der Abgeordnete und Mi nister Sieger Wald über Sozialpolitik sprechen. Das -ungemein wichtige, den wirt-scliastlichen und nicht zuletzt den Politischen Kämpfen unserer Zeit sein Gepräge geben des Thema der Betriebsräte wird der Abgeordnete Ehr hardt behandeln. Die grundlegenden Organisations fragen im Hinblick auf die Erfordernisse einer neuen Zeit und die künftige Stellung der Zentrumspresse zur Zen trumspartei und ihrer Arbeit wird von dem Abgeordneten Dr. Brauns behandelt, der über diese Fragen schon ans dem rheinischen Parteitage in Köln ein ausgezeichnetes Re ferat gehalten hat. Gerade das Verhältnis von Zentrum s- presse zur Zentrumspartei wird, den neuzeitlichen Bedürf nissen im öffentlichen Leben sowohl, wie aber auch den eigensten Interessen der Zentrumspartei entsprechend, einer gründlichen Klärung bedürfen. Die Zentrumsprcsse als die Tag für Tag ihre Stimme erhebende Kämpferin um die Wahrnehmung und Sicherung der Interessen der Parteianhänger im Lande muß ihren neuen Aufgaben, aber auch ihrer wesentlich erhöhten Bedeutung wegen künftig- hin den Rang im Verhältnis zu den einzelnen Or-ganisa- tionen wie zur gesamten Partei einnehmen, die ihr ge bührt. Die Interessen der Zentrumsfrauen werden auf dem Parteitag eine besondere Vertretung und Würdigung durch eine noch zu bestimmende Neferentin, die aus den Abgeordneten der Nationalversammlung gewählt wird, erfahren. Wir begrüßen schon heute diesen ersten Zentrums- Parteitag aus vollem Herzen. Mögen die großen Hoff- nungen. die au seinen Verlauf und an seine ErgÄinisse ge knüpft find, sich im reichsten Maße erfüllen! * Da es sich um einen Parteitag aus dem ganzen Reiche handelt, wurde bestimmt) daß auf je 20 000 Zentrums'- stimmen ein Teö'.'strter fällt Sachlen wird also einen Delegierten zu wählen haben. Außerdem sind aber die Landesvorsitzenden der einzelnen Staaten, strvie die Leiter der Zwinimsblätter cm und für sich M'.zsiedc». deS Reichspnrteitages. so, Laß also Sachsen mit drei Per sonen Herr roten «ein wird, Wegen der V o b e r c > t u n g der Wahl des auf o.e 23 000 Zentrumsstimme.a entfallenden Delegierten ist lerkfts am Sonnabend nachmittag der ge schäftsführende Vorstand der Sächsischen Zentrnmspartei w'ammengetreten Tic Vorützend.n der Ortsgruppen er halten dm über in den nächsten Tagen schriftliche Mittei lung durch das Parteisekretoriat. Presse uno Repierpug Von ' unserem Berliner Vertreter Dc'r Friedeiisznstand ist nunmehr endgültig gewoiben. Mit dem Inkrafttreten des Friedensverträges erwaci.wn uns ganz neue Aufgaben und vor allem rieiengroi;.' Vei- pflichtnngen. Wir müssen alle liniere Beziehungen m- össentlichen Leben ans eine ganz neue Gmiiolagc Ü-uc-a. wenn wir l ns zur Tragung des »ngclienerlichcn Ewer-.- fähig mache» wollen. Eines der hauptsächlichsten Mittel, um alle Krei'e des deutschen Voltes in eine möglichst einheir iche geschlossen-' Fwut zu l-r'ngen, ist dis Presse. D-e Begehungen zwischen Re-chsregierung und Presse und damit auch zwi schen den staatlichen, provinzielle» und gemeindlichen Be hörden im Lande müssen damit auch ans eine ganz neue Basis gestellt werden. Tie Presse ist ein Faktor geworden, die keine Regierung, mag sie sich znsammensetzen wie im mer sie wolle, zu umgehen vermöchte. Die in der Ver- fassilng verankerte erhöhte, ja entscheidende Anteilnahme des Volkes an der Leitung seiner politischen Geschicke nach innen und außen bedingt natiirnatwendig auch eine er höhte Einslnßnahine -der Presse als der bernsenen Mitt lerin und Künderin der öffentlichen Meinung bei allen Entschließungen »nd allen Entscheidungen des öffentlichen Lebens. Nach den elsmonatigen nachrevolutianären Erfahrungen wird man nun nicht behaupten können, daß die Presse überall schon in das ihr gegenüber der Regierung und allen irgendwie regierenden oder behördlichen stellen gebüh rende zweckentsprechende, achtunggebietende Verhältnis ge bracht ist. Es wird vielen Orts eines mehr oder minder sanften Druckes bedürfen, um auch den neue» Männer» den erforderlichen Respekt vor den Leistungen und der Be deutung der Presse als mitregierender Faktor beiznbrin- gen. Tie Behandlung der Presse und ihrer Vertreter läßt vielen Orts auch noch zu wünschen übrig. Es ist eigentlich unverständlich, wie es immer noch Kreise geben kann, die die Mitarbeit und die Kritik der Presse als eine unbequeme Erscheinung betrachten, statt sich dieses besten Instrumentes für die harmonische Entwicklung in unserem öffentlichen Leben zu bedienen. Es wird in nächster Zeit gerade von der zielbewußten Arbeit, der klaren und festen Stellung nahme der Presse abhängen, ob sie sich den ihr unter den neuen- Verhältnissen unbedingt zukommenden Platz zu sichern und zu erhalten weiß. Eine enge und zwar möglichst persönliche Füh lungnahme zwischen den Vertretern der Reichsbehördcn und den Vertretern der Presse ist insbesondere am Haupt sitze der Regierung, also in der Reichshauptstadt- erforder lich. Tie Kriegseinrichtung der Pressekonferenzen ist auch mit in den Frieden übernommen worden, und das ist gut so. Die beste Informierung kann aber doch nur in uner müdlicher ständiger persönlicher Verbindung, in Bespre chungen Auge in Auge zwischen den leitenden Chefs und vertrauenswürdigen Männern der Presse sich vollziehen. Für die Presse und ihre Vertreter muß bei -den regierenden Stellen eine ständige Orientierungsmöglichkeit ohne Anti chambrieren und ohne Verlust von viel Zeit und Mühe ge schaffen werden. Wir würden es in dieser Beziehung sehr begrüßen, wenn die ausländische Einrichtung eines Pressebureaus Platz greisen würde. In Paris und in London wie in vielen anderen Hauptstädten finden täg lich zu bestimmten Stunden durch die leitenden Staatsbe amten Empfänge für die Presse statt. In gewissem Um fange ist das ja auch schon in Berlin der Fall, aber wir möchten nicht nur einer Erweiterung, sondern auch einer Vertiefung dieser Einrichtung das Wort reden. Die Presse im Lande muß dann durch ihre Vertreter in Berlin die nötig« Unterrichtung erfahren Von dieser Unterrichtung darf auch die mittlere und kleine, ja selbst die kleinste Presst nicht ausgeschaltet bleiben. Eine einheitliche Führung des Volkes ist vorab in allen Fragen der auswärtige,. Politik -ringend vonnöten. Wir müssen uns ohnehin bei aller Sorge um unsere häuslichen Angelegenheiten in ausgiebigem Maße mit allen außenpolitischen Fragen be- schäftigen. Der Mangel an außenpolitischer Unterrichtung üsinioi!iillis-««^»>! b-st sich bei unserem Volke vor und noch wahrend des Krie, ges. ja selbst noch bis i» die neueste Zest ,n geradezu er. schreckender Weise gezeigt. Es nur- künftig kerne Zeitung iu! "i-we. und sei es auch die kleinste, mwr gvbe» können. Die ni-t! a.-cti den dringende,, Angelegenheiten der AiiPen- Politik ihr Augenmerk znwendet. Es muß ans das freu viaüe bearüßt werden, daß in neigend -wahrnehmoaren. Umsanze"eine wüte, nach der Natur der ^acke nur vom Sitze der Rcichsreaierung ansuehenue ^nwiMarion durch aiite und i übliche Beiträge erfolgt.') , un>) nichl Gegeneinander, sondern ein Miteinander bil- den' Die Interessen beider Teile werden nur durch em Zusammenwirken beider Faktoren, -durch ein gedeihliches Znsammeiischassen und durch eine berufliche nur. gesellschaft liche Gleichstellung ihrer Vertreter, wie das schon längst in anderen Ländern der Fall ist, gewahrt werden könne». Tie Presse mnß in Rang und Aweben weit über das hin- ciiEwactien, was sie bisher war, und -der Kreis der Schas senden der Presse darf sich nur ans bcstgeschnlten Männern zilsaininensetzen, die neben einem hohen Maße wirtschasts- politischer und Knltnrbildling auch eine umfassende gediegene außenpolitische Bildung besitzen müssen. Das wird km so mehr erforderlich sein, als der Wiederaufstieg unseres Voltes und seine Geltung nach außen von dem Maße ab- hängh in welchem die deutsche Presse sich vom Auslände in ihrer Nachrichtenversorgung und ökonomischen und wis senschaftlichen Unterrichtung unabhängig macht. ^^parlamentarischen UntersUchuNgen Von unserem parlamentarischen Vertreter Der 16. Ausschuß der Nationalversammlung, welcher die parlamentarischen Untersuchungen durchzuführcn hat. unterbreitete dem Plenum der Nationalversammlung einen Bericht, aus welchem sich außerordentlich bemerkenswerte Richtlinien über die A n f g a bc n, die öffentliche Gliederung der Arbeit und der Arbeitsplan -des UntcrsnchnngScillSschiisses sich ergeben. Die Aufgaben des Ausschusses werden dahin gekenn zeichnet, daß es nicht daraus ankommen kann, eine wissen schaftliche Untersuchung aller Geschehnisse vor und «nährend des Krieges herheiznführen. -- Die Haupttätigkeir und der Hauptzweck der Untersuchungen sollen sich auf die Stellung und Beantwortung ganz bestimmter Fragen, beschränken. Mittels dieser Fragen soll versuäst inerden, den ursächlichen Zusammenhang all der Tinge, hie zum Krieg« und seinem Verlust gleführt haben, möglichst erschöpfend darzustellen. Was die stoffliche Gliederung der Arb-eit angeht, lo soll nach folgenden Punkten verfahren werden: Zunächst Auf klärung der Vorgänge, die im Juli 1011 als Folge des Attentates in Sarajewo den Ausbruch des Krie ges veranlaßt haben. Zum zweiten sollen sämtliche Möglichkeiten aufgeklärt werden di- zu F r i e d e n sb e s p r c ch n r> g e n mrt de,» Gegnern hätten führen können. Man wird- des weite ren dann zu untersuchen haben, lvarum solch- Möglichkeiten teils nicht zustande gekommen, teils gescheitert sind. Im Besonderen kommen dafür folgende Behauptungen in Be tracht: zunächst der angebliche F r i e d e n s f ü h Ie r Greys im Frühjahr 1917, sodann die verschiedenen Ver- Mittelungsaktionen Wilsons, di« angebliche, von Helfferich behauptete Friedensmöglichkeit im Frühjahr 1017, die päpstliche Friedensvermittelungsaktion und ihre Folgen in» Sommer 1917, die Möglichkeit eines Separatfriedens mit Rußland unter den, Zaren und Kerenskl. Weitw sollen untersucht werden die angebliche M''sion des Schweizeri- schen Botschafters Sulza im Einvernehmen mit Wilson im Frühjahr 1918, die Fried« nsbesprechnng des Grafen Tör- ring in, Sommer 1918 und die Behandlung des kaiserlichen Friedensangebotes Ende 1916, -er Friedensre-ouition des Reichstages *917 und amcrer etwr i-an einzelnen Regie rungsstellen ansgegang-men Anregungen dieser Art. Einen dritten Hauptteil der Arbeit soll die Aufklärung über k r i e g e, i sche M« ß na li m e n -mnel»».-,, die völkerrechtlich verboten ivaren oder doch unverhältnis- mähig grausam oder hart waren. Dabe, würde es sich nicht *? Wir k»nnen. soweit unsere Zeitung in Betracht kommt, mit Genugtuung darauf Hinweisen, tatz wir über eine solche Nachrichten. « s"''«den zutreffend als umrlätzlich für die künftige »orab aubcnpol.tische Aufklärlmg deS deutschen Volke, geschildert ist. durch »„kul P"^'s!^-l4>en Bepediingcn zu unsere« Berliner Vertreter verfügen. Red. der ,Sächsi»chen VolkHzeilung". ßtzwiich«» R»»«* 1,1 r «,. . »»ti r venk sut: Vkvrösn-K, Tokio-,trsk« 1L lS4,r