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sich bereits gutachtlich zu diesem Gesuche geäußert. Kürz, lieh hat sich nun auch eine KreiSverbandSvorstandSsttzung des Landesverband» der Saalinhaber, die am 18. Juli in Dresden tagte, mit dieser Angelegenheit beschäftigt und beschlossen, daß auf die Tagesordnung der Jahreshaupt- Versammlung Bericht über die Tanzerweiterungseingabe gesetzt und Beschluß über weitere Schritte in dieser Sache gefaßt werden sollen, daß man es ferner für angezeigt hält, falls es sich bewahrheiten sollte, daß da» König!. Ministerium in Sachen der Tanzerweiterung bei anderen deutschen Bundesstaaten Auskünfte über da» Tanzwesen eingeholt habe, eine besondere Eingabe an die genannte Oberbehörde zu machen, in welcher dargelegt werden soll, daß die in außersächstschen Staaten und namentlich in Süddeutschland vorhandenen Verhältnisse nicht als maß- gebend für Sachsen zu erachten seien. Der Verbandstag wird am Dienstag den 20. August nachmittags */z4 Uhr mit einer Delegiertenversammlung in Bohls Restaurant eröffnet, in der der Jahresbericht des geschäftsführenden Vorstandes und zwar des Landesverbandsvorsitzenden und des LandesverbandSkasfiererS sowie der Bericht der Kassen- revisoren und die Entlastung de» Vorstandes und deS Kassierers erstattet resp. vorgenommen werden sollen. Am Mittwoch, den 21. August, findet dann vormittags */,10 Uhr im Etablissement »Museum" die Jahreshaupt versammlung statt. Die Verhandlungen sind von ver schiedenen Festlichkeiten, z. B. einem BegrützungSkommerS, einer Festtafel mit Ball und einem Ausflug per Bahn nach Scheibenberg umrahmt. X Die Verlegung der Strafkammern, Gerichts- schreibereien und der Staats- und Amtsanwalt- schüft von dem alten LandgertchtSgebäude an der Pillnitzer Straße in das neue Heim der Justitia am Münchener Platz wird nunmehr im Laufe des nächsten Monats erfolgen, so daß nach Beendigung der Gerichtsferien fortan die Ver handlungen der Strafkammern, des Schöffengerichts und des Schwurgerichts im neuen Landgerichtsgebäude statt- finden werden. Die VerhandlungSsäle weisen inbezug aus Akustik und Lüftung wesentliche Verbesserungen auf. Für daS den Verhandlungen beiwohnende Publikum sind in den Sälen besondere Galerien errichtet worden. Die Ver- treter der Presse haben jedoch direkt Zutritt zum Ver- Handlungssaale. —* Ungeachtet des bisherigen unfreundlichen Wetters ist der Fremdenverkehr in diesem Jahre ganz gewaltig und übersteigt den der Vorjahre um ein bedeutendes. Die Dresdner Hotels sind im Durchschnitt voll beseht und der Verkehr in die sächsische und böhmische Schweiz ist sehr lebhaft; auch die Gasthäuser. Hotels und Pensionen in der sächsischen Schweiz erfreuen sich seit dem Ferienbeginn eines großen Zuspruchs. Mit Vorliebe halten sich die Reisenden und Touristen, deren Ziel die sächsisch-böymische Schweiz ist, jetzt einige Tage in Dresden auf, nicht nur. um die weltberühmten Kunstschätze, die Galerie usw. zu besuchen, sondern lediglich, um auch an den Freuden der Großstadt leilzunehmen. Auch inbezug auf Unterhaltung ist eS dank der Bemühungen des Frcmdenvereins besser geworden, nachdem die Behörden von dem 11-Uhr-Schluß in einzelnen Fällen Abstand genommen haben. Die Dresdener selbst haben jetzt den Aufenthalt in der Stadt mit dem Lande vertauscht. In Kipsdorf und Oybin, in Schandau und anderen Kurorten des Königreichs ist jetzt Dresden vor- herrschend. —* Am Sonntag den 28. Juli findet im Saale der Dresdner Molkerei Gebrüder Pfund. Pcießnitzstraße 10, I., nachm. 5 Uhr ein Sänger-Kommers zu Ehren der An wesenheit des Sängerbundes der Wiener Molkerei statt. —* Zwei hier wohnende jugendliche Versiche rungsagenten sind unter dem Verdachte des Dieb stahls und Betruges verhaftet worden. —* Vom Bugsierdampfer „Kronprinz" stürzte in der Nähe -es Pieschener Hafens ein 17jähriger Schiffs- junge beim Wasserschöpfen in die Elbe und ertrank, ehe Hilfe zur Stelle war. Döhlen, 25. Juli. Jin Plauenschen Grunde wurde gestern ein dort seit kurzem aufhältlicher Glasmacher Johann Roback verhaftet, der unter dem Verdachte des dreifachen Raubmordes von Rußland aus steckbrieflich verfolgt wurde. Geising, 26. Juli. Am Sonntag nachmittag ver- unglückte aus der Straße nach Geising oberhalb des Waldes ein Radfahrer, der Dresdner Bildhauer Georg von Otto. Der Mann wollte in allerdings sehr schnellem Tempo zwei entgegenkommenden Hotelomnibusscn aus- Weichen. Er schien jedoch infolge der Schnelligkeit die Herrschaft über das Rad verloren zu haben und fuhr an mehrere am Straßenrande liegende Sandsteine an. stürzte mit dem Kopfe auf einen solchen Stein und blieb bewußt- los liegen. Ein Omnibus nahm den Verunglückten mit bis nach Altenberg, wo ihm Hilfe zuteil wurde. Die er- littene Verletzung ist sehr schwer (Schädelbruch und Gehirn erschütterung, sowie Schlüsselbeinbruch). so daß der Ver- unglückte daS Bewußtsein noch nicht wiedererlangt hat und an seinem Aufkommen gezweifelt werden muß. X Meißen, 25. Juli. Wegen einer falschen, behörd lichen Auskunft angeklagt und — freigesprochen. Ein Strafprozeß, dessen Ausgang dem Rechtsempfinden deS Volkes jedenfalls in hohem Maße entsprechen wird und der für alle kaufmännischen und gewerblichen Kreise von größtem Interesse ist, fand jetzt vor dem Oberlandesgericht seinen endgültigen Abschluß. Seit mehr als 12 Jahren betreiben die Produktenhändler Henker und Scheiblich in Meißen außerhalb des Gemcindebezirkes ihres Wohnortes Meißen, vornehmlich innerhalb -er Amtshauptmannschaft Großenhain, den Verkauf von Fischwaren aller Art — ge räucherte, gesalzene und marinierte Heringe, Sardinen usw. — im Umherziehen, ohne bislang angehalten worden zu fein, sich einen Wandergewerbeschem zu beschaffen. Die genannten Händler hatten sich, um ganz sicher zu sein, der dem Sekretär des Gewerbeamtes Meißen erkundigt, ob zum Feilbieten von Fischwaren im Umherziehen ein Wander- gewerbeschein erforderlich und ob für das Gewerbe eine Gewerbesteuer zu entrichten sei. Die Auskunft der Behörde lautete: „Nein." Weder ein Wandergewerbeschein sei er- forderlich, noch sei eine Gewerbesteuer zu entrichten. Am 13. Dezember vorigen JahreS wurden die genannten Hand- ler auf dem Großenhainer Markte plötzlich angehalten. Sie waren nach der Auskunft des Gewerbeamtes Meißen natürlich nicht im Besitze des verlangten Wandergewerbe scheines, wurden aber, obgleich sie sich auf die ihnen erteilte Auskunft der Behörde beriefen, zu einer Geldstrafe von 10 Mark wegen Uebertretung nach 8 66 der Gewerbeord nung und 8 1 des sächsischen Steuergesetzes vom 1. Julr 1878 verurteilt. Tie Bezirkssteuereinnahme berief sich auf 8 66,2 der Gewerbeordnung und behauptete, daß Fisch- waren zwar Verzehrungsgegenstände seien, jedoch nicht zu den Gegenständen des Wochenmaktverkehrs zählen. Fische, wie Brot- und Bismarckheringe, Hering« in Gelee un- russische Sardinen seien zudem vom Meißner Wochen- marktsverkehr unbedingt ausgeschlossen. Gegenstände des Wochenmarktsverkehrs seien zwar steuerfrei, Fischwaren aber seien gewerbesteuerpflichtig, weil sie infolge umständ licherer Bearbeitung durch Salzen, Pfeffern usw. nicht zum Wochenmarktsverkehr gehörten. Das Landgericht sprach jedoch die Angeklagten kostenlos frei, weil sie im Ver- trauen auf die behördliche Auskunft sich nicht einen Wander gewerbeschein zugelegt hatten. Die Bezirkssteuereinnahme Großenhain legte Revision ein, die jetzt vom Oberlandes- gericht verworfen wurde. Der höchste sächsische Gerichtshof führte aus, daß die Ansicht der Steuerbehörde, weil ein sub jektives Moment gegeben sei, nun auch eine Verurteilung erfolgen müsse, nicht den Anschauungen des Oberlandes gerichtes entspreche. Die Angeklagten hätten von der Be- Hörde ausdrücklich auf ihr Befragen die Auskunft erhalten, daß zum Vertriebe von Fischwaren im Umherziehen weder ein Wandergewerbeschein erforderlich, noch daß die Aus übung dieses Gewerbes steuerpflichtig sei. Wenn Behörden des Staates und deren Vertreter nicht der Glaube entgegen- gebracht werde, der ihnen für Auskunft gebühre, so würde das die Disziplin bedenklich gefährden. Daß die Ange klagten der ihnen erteilten falschen Auskunft Glauben ge schenkt hätten, könne ihnen doch nicht zum Vorwurf gemach: werden. Aus diesen Enväguugen heraus sei auf Frei- sprechung zuzukommen. Roßwein, 25. Juli. Aus Furcht vor Strafe, weil er sich in der Trunkenheit an einem Schutzmann vergriff.m hatte, nahm sich der Handarbeiter Däumig durch Erhängen das Leben. Mittweida. In Ottendorf ging eine dort in der Sommerfrische weilende Frau aus Chemnitz am Sonntag nachmittag mit ihren beiden Kindern in den Wald spazieren, als plötzlich eine größere Kreuzotter ihnen in den Weg kam und das kleine Mädchen von 4 Jahren ins Bein biß. Obwohl die Mutter sich sofort bemühte, die Wunde mit dem Mund auszusaugen und ärztliche Hilfe in Anspruch genommen wurde, liegt das Kind schwer krank darnieder. Chemnitz. Ein Bierkcieg im kleinen ist in den hiesigen Eisenbahnwerkstätten entbrannt. Als vor Jahresfrist in folge des Pieisaufschlagks die Schloßbrauerei in Chemnitz viele ihrer Kunden verlor, weigerten sich auch die Arbeiter des Werkstättenbnhnhofs, Schloßbier zu trinken. Es wurde anstatt dessen in den drei Kantinen der Werkstätten Flaschen bier aus der Brauerei „Waldschlößchen", Chemnitz-Hilbers- dors verkauft. Jetzt ist uun Plötzlich wieder Schloßbier eingeführt worden, ohne die Arbeiterschaft darum zu be fragen. Diese antwortete jedoch damit, daß sie sich weigert, das neue Bier zu trinken und ist bereits durch eine Ab ordnung bei der Generaldirektion der König!. Sachs. Staatsbahnen in Dresden vorstellig geworden. Es soll nun eine geheime Abstimmung erfolgen, in welcher die Arbeiterschaft des Werkstätteubahnhofs sich für dieses oder jenes Bier entscheidet. Thum, 25. Juli. Eine bekannte, im Erzgebirge außer ordentlich angesehene Persönlichkeit ist gestorben. Herr Sani- tätsrat Dr. Jocklin. Ec hat reichlich ein halbes Jahr- hundert in Thum Praktiziert und viele Tausende behandelt, ohne einen Pfennig dafür zu verlangen. Wenn jemand fragte: „Herr Doktor, was bin ich schuldig?" so war die stereotype Antwort: „Drückt Sie das Geld?" Seldstver- stündlich war dann meistens die Entgegnung: „Nun, das gerade nicht!" „So hat es Zeit," erwiderte der Arzt, ohne diesen Patienten je eine Rechnung zu schicken. Dabet war Jocklin kein reicher Mann, sondern stand sich nicht besser, als mancher gut bezahlte Arbeiter. Bautzen, 25. Juli. Wegen Störung des Gottesdienstes sind am 8. Januar vom Landgerichte Bautzen der Maurer Foerster und vier Mitangeklagte zu je 2 Tagen Gefängnis verurteilt worden. Sie waren in der evangelischen Kirche in Hainewalde in Schützenuniform und störten mehrfach die Predigt, indem sie sich laut unterhielten und gegenseitig vom Staube reinigten. Der Geistliche hatte mehrmals die Predigt unterbrechen müssen. — Die Revision der Auge- klagten ist vom Reichsgerichte verworfen worden. Bautzen, 24. Juli. Der Landwirtschaftliche Kreis- Verein der Oberlausitz beabsichtigt, Montag den 9. Sep- tember in Ostritz eine Zuchtviehausstellung mit Prämiierung aus Staatsmitteln zu veranstalten. Zur Prämiierung ge langen Rinder und Ziegen. Die Anmeldungen zur Be schickung sind bis zum 15. August au das Direktorium des Landwirtschaftlichen Kreisvercins zu richten. Kamcuz, 26. Juli. Seit Sonntag früh ist der 14 Jahre alte Realschüler Scheer spurlos verschwunden. NeugerSdorf, 25. Juli. Zur Deckung der Kosten des neuen Friedhofes Hot der hiesige Kirchenvorstand eine An leihe von 100 000 Mark ausgenommen und beim Gemeinde rat die Bezahlung der ersten Rate für Zinsen und Amor- tisation im Betrage von 3700 Mark beantragt. Der Ge- meinderat lehnte jedoch die Bewilligung der Summe ab. weil ihm in der Friedhofsangelegenhett jeder Einfluß ver- wehrt worden ist. Der Gemetuderat wollte den Friedhof als Kommunalfriedhof in eigener Regte und Verwaltung bauen, doch ging der Kirchenvorstand von seinem Stand- punkte nicht ab. Auch auf den Vorschlag einer gemischten Kommission ging der Kirchenvorstand nicht ein; ferner kam der Gemeinderat auch bei der Aufstellung der Friedhofs- ordnung, wie ihm in Aussicht gestellt worden war. nicht ^ zum Wort. DaS alles führte zu dem ablehnenden Beschluß. ! Molds« t. B, 26. Juli. Hier hatte sich der 23 jährige Kandidat der Medizin Grössel, der kürzlich einen Teil seines Examens mit Auszeichnung bestanden hat. erschaffen. Er hatte zuletzt hochgradige Zeichen von Nervosität gezeigt. Saaz, 25. Juli. Eine außergewöhnliche patriotische Feier begeht das hiesige k. k. privil. bürgerliche Schützei - korps am 28. Juli d. I. Das Korps behütet nun schon seit 2^2 Jahrhunderten seine älteste Fahne als wertvolle» Kleinod. Diese ist ein kaiserliches Geschenk, wurde den: Schützenkorps von weiland Kaiser Leopold I. im Jahre 1657 verliehen und im selben Jahre feierlich geweiht. Berelnsnachrichren. 8 Dresden. Der Kath. Meisterverein hat die durch die ungünstige Witterung am 14. d. Mts. ausgefallene Vereinspartie auf nächsten Sonntag den 28. Juli verlegt. Treffpunkt nachmittag */,3 Uhr auf dem Wilden Mann; von da nach der Baumwiese, Fiedlergrund, Wahnddorf,, SpitzhauS, Löbnitzgrund, Meierei. Zahlreiches Erscheinen der Mitglieder nebst Familie, sowie Gäste ist sehr erwünscht. 8 DreSden-Pieschen. Kath. Arbeiterverein „St. Joseph". Sonntag den 28. Juli, abends 8 Uhr in der „Barbara - Schenke" . Barbarastaße: Monatsversammlung mit Vortrag. Alle katholischen Arbeiter sind hiermit Herz- lichst eingeladen. 8 Leipzig - Reudnitz. Kath. Arbeiterverein St. Laurentius hält Sonntag 28. Juli, abends 8 Uhr im kleinen Saale der Grünen Schenke seine MonatSversamm- lung mitNamenStagS-Vorfeier und entsprechendemVortragad. Alle Arbeitervereine Leipzigs sind hierzu eingeladen. Freunde und Gäste verzlich willkommen. 8 Zwickau. Sonntag abends 9 Uhr: Arbeiterverein in der Saxonia. Neues vom Lage. Berlin, 25. Juli. Die Berliner Fleischerinnung macht bekannt, daß eme Erhöhung der Swweinepreise auf den Stand vom Sommer 1906, also auf 72 Mk. für 100 Pfund bald bevorstehe. Berlin, 25. Juli. Der in der Edelschen Heilanstalt in Charlottenburg interniert gewesene Materialienver- Walter Fritz Schneider lvar vor einiger Zeit aus der An stalt entwichen. Schneider, ein geineingefährlicher Mensch, raubte gestern seiner in Fürstenwalde lebenden Schwieger mutter, als sie bei dem Restaurant Bcrgschloß bei Fürsten- lvalde borüberging, 4500 Mark, die sie, wie er wußte, fort tragen wollte. Schneider trat auf die Ahnungslose zu. hielt ihr einen geladenen Revolver vor die Brust und drohte, sofort zu schießen, falls sie nicht Las Geld Heraus gabe. Da die bedrohte Frau wußte, daß Schneider seine Drohung ausführen würde, gab sie ihm das Geld. Nach einer anderen Meldung hat Schneider gestern früh um 4 Uhr seine Frau mit einem Beil zu erschlagen versucht, wurde aber von der Bedrohten durch einen Revolver in die Flucht gejagt. Hierauf schleppte er die Schwiegermutter auf den Hof, schlug sie nieder und raubte ihr die 4500 Mk. Alsdann nahm er noch seiner Frau und 6 Damen, die als Sommergäste im Bergschloß wohnen, ihre Barschaft weg und ergriff die Flucht. Schneider ist bisher noch nicht er mittelt worden. Frankfurt a. M., 25. Juli. Die „Frankfurter Zeitung" meldet ans Kaiserslautern: Der Goldarbeitec Gustav Knnstmann wurde wegen betrügenscher Mani pulationen, durch die er eine Bank um 12 000 Mark ge schädigt hat. von der Strafkammer zu 2^ Jahren Gefäng nis verurteilt. — Dasselbe Blatt meldet ans Trier: In dem lothringischen Dorfe Spittel fand man die Leiche des Grnbenanfsehcrs Stadtfeld mit abgefahrenen Beinen. Die Obduktion ergab, daß Stadtseld ermordet und die Leiche auf das Geleis geschleppt wurde. Es handelt sich wahrscheinlich um einen Racheakt. Breslau, 25. Juli. Der flüher? Reichstagkpräsident Graf Ballestrem kaufte die 4 Rittergüter umfassende 3600 Morgen große Herrschaft Deutsch-Jaegel, Kreis Strehlen, an. Der bischerige Besitzer war Freiherr von Dalwia. Kassel. 25. Juli. In dem Wes-rdoife Gimte erstach der siebzigjährige Landwirt Katzwinkel seinen vierzigjährigen Sohn bei einer Familienstreitigkeit. Der Täter wurde nach vereiteltem Selbstmord verhaftet. München, 25. Juli. In der Münchner Gemeinde- krankenkasse ist ein Defizit von 61000 Mk. feslgcstellt. Die Untersuchung ist eingeleitet. Prag. Der Weihbischof Krall ist derart schwer er krankt, daß er mit den Sterbesakra.neuten versehen wurde. Wien, 25. Juli. Der Wiener Sladtrat beschloß gestern ans Luegers Antrag, dem Gemeinderat den Ankauf des sogen. Kobenzls, des schönsten Landsitzes in der Umgebung Wiens am Abbange des Kahlenberges, um den Preis von anderthalb Millionen Kronen zu empfehlen. Kobenzl um faßt 1,3 Millionen Quadratmeter, davon ein viertel herr liches Waldgebict mit einem prachtvollen neuen Hotel, mehreren Villen und Meiereien. Es war ursprünglich im Besitze des Grafen Philipp Kobenzl, des österreichischen Staatskanzlers. Jetzige Besitzerin ist die Baumwollwaren- firma Franz Schmidt, die sie nun an die Gemeinde Wien verkauft. London, 25. Juli. Nach Meldungen von den Tongainseln von: 5. Juli sind seit 14 Tagen von Tonga tabu, der größten Insel der Gruppe. 7 verschiedene Säulen von Feuerranch, Dampf und schwarzem Bimstein, sämtliche innerhalb eines FlächenranmeS von zwei Seemeilen, sicht bar. Die Höhen der Säulen, die ans Löchern im Meere hervorzukommen scheinen, werden auf 250 Fuß geschätzt. Der Ozean ist an dieser Stelle sehr lief. Man bört einen unaufhörlichen Donner und cs finden häufig Explosionen statt, wobei Bimstein auf die Insel Niukalosa, die 30 See meilen entfernt ist, geschleudert wild. Das tongaische Regierungsblatt kündigt an. daß sich um die AuSbruchS- stätte Land bilde«. Man glauor, daß eine neue Insel im Entstehen begriffen ist. Belfast, 26. Juli. Die Fabrikbesitzer wollen, wenn der Kohlenarbeiterausstand nicht alsbald beendet wird, alle Fabriken nächsten Sonnabend schließen, wodurch 20000 Mann beschäftigungslos würden. Heute Abend wurde ein Abkommen getroffen, wonach etwa 1000 Mann die Arbeit wieder aufuehmen. Der Ausstand der Eisen-